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Der Musikverlag englisch music publisher ist in der Medienwirtschaft ein zu den Medienunternehmen gehorender Verlag der Verlagsrechte von Musikwerken akquiriert verwaltet sie bei der Verwertungsgesellschaft registrieren lasst und sie Tontragerunternehmen zur Veroffentlichung anbietet Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Aufgaben 3 Geschichte 4 Rechtsgrundlagen 5 Vertrage im Musikverlag 5 1 Standardvertrage 5 1 1 Musikverlagsvertrag 5 1 2 Autorenexklusivvertrag 5 1 3 Co Verlagsvertrag 5 1 4 Editionsvertrag 5 1 5 Administrationsvertrag 5 1 6 Subverlagsvertrag 5 2 Vertrage uber Leistungsschutzrechte 5 2 1 Kunstlervertrag 5 2 2 Produzentenvertrag 5 2 3 Bandubernahmevertrag 5 2 4 Labelvertrag 5 3 Sonstige Vertrage 6 Ablauf 7 Die weltweit grossten Musikverlage 8 Wirtschaftliche Aspekte 9 Verbandszugehorigkeit 10 Siehe auch 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenDie Urheber von Werken der Literatur Wissenschaft und Kunst geniessen gemass 1 UrhG fur ihre Werke Urheberrechtsschutz weil Musikwerke zur Kunst gehoren und deshalb dem Urheberrechtsschutz unterliegen Die Urheber sind Komponisten Melodie und Liedtexter Text die ihre Urheberrechte jedoch nicht selbst wahrnehmen konnen Den Urhebern steht gegenuber den Nutzern der Werke eine Vergutung zu deren Anspruche gemass 54h UrhG nur durch eine Verwertungsgesellschaft geltend gemacht werden konnen Diese rechnet aber nicht mit den Urhebern sondern mit den Musikverlagen ab Musikverlage konnen in Verlage der Unterhaltungsmusik U Verlage und Verlage der ernsten Musik E Verlage unterteilt werden E Musikverlage erwirtschaften einen Grossteil ihrer Umsatze aus Notendruck und Papiergeschaft Musikalien Aufgaben BearbeitenEin Musikverlag ist ein Unternehmen das Musikkompositionen mit kommerziellem Marktpotenzial von Urhebern sucht Vertragsverhandlungen mit diesen fuhrt die Urheberrechte erwirbt und das Management der Musikstucke fur einen bestimmten Zeitraum ubernimmt 1 Der Musikverlag bildet die Schnittstelle zwischen Komponisten und Liedtextern einerseits und den Verbrauchern Tontragerunternehmen und Verwertungsgesellschaften andererseits 2 Wesentliche Aufgaben sind die Beschaffung von erfolgversprechenden Musikwerken englisch song plugging der Abschluss eines Verlagsvertrages mit den Urhebern das Marketing der Musikwerke bei einem geeigneten Tontragerunternehmen sowie der Buchdruck von Notenblattern und sonstigen Fachbuchern uber Musik Zudem ist der Musikverlag auch zustandig fur die Lizenzerteilung an auslandische Medienunternehmen Ferner unterstutzt er das Marketing und die Musikpromotion bei Tontragerunternehmen Einige Musikverlage diversifizierten ihren Aufgabenbereich indem sie eigene Tonstudios errichteten Zu den ersten produzierenden Verlegern gehorten Ralph Maria Siegel und Will Meisel die 1960 eine Produktionsfirma grundeten 3 Sohn Peter Meisel grundete mit Bruder Thomas 1962 die Hansa Musik Produktion Geschichte BearbeitenMusikverlage hatten sich fruher auf die Vermarktung von Notenblattern englisch sheet music spezialisiert Erst die Erfindung des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg um 1440 4 ermoglichte den Musiknotendruck In dieser Phase fungierten die Druckereien als Verleger von denen Ottaviano dei Petrucci 1498 als patentierter Erfinder des Notendrucks galt 5 und als erster Musikverleger angesehen wird Erhart Oglin und Peter Schoffer der Jungere imitierten ab 1512 in Deutschland dessen Drucktechnik Ersichtlich erster weltweiter Musikverlag im heutigen Sinne war der im Januar 1719 in Leipzig gegrundete Verlag Breitkopf amp Hartel dem 1790 die Mainzer Schott Music folgte 6 Beide existieren noch heute Der Sohn des Verlegers Bernhard Christoph Breitkopf war Johann Gottlob Immanuel Breitkopf der den musikalischen Notensatz revolutionierte indem er die Drucktypen in kleinere Segmente zerlegte 7 Im Dezember 1800 grundeten die Komponisten Franz Anton Hoffmeister und Ambrosius Kuhnel in Leipzig die Edition Peters 8 im April 1807 entstand der Friedrich Hofmeister Musikverlag Ein existenzielles Problem fur diese ersten Musikverlage war das Fehlen eines Urheberrechts so dass der wechselseitige Nachdruck von Notenblattern legal war 9 Deshalb schlossen sich im Mai 1829 insgesamt 16 deutsche Musikverlage zum Verein der Musikverleger gegen musikalischen Nachdruck zusammen der als Fachverband einzustufen ist und aus dem der Deutsche Musikverleger Verband DMV hervorging Ein englisches Gesetz von 1710 10 das so genannte Statute of Anne erkannte als erstes ein ausschliessliches Vervielfaltigungsrecht der Autoren an die es dann an die Verleger abtraten Nachdem die USA und Frankreich mit ahnlichen Gesetzen nachzogen folgte Preussen 1837 mit einem entsprechenden Schutz Die Bundesversammlung Deutscher Bund beschloss ebenfalls 1837 eine zehnjahrige Schutzfrist seit Erscheinen des Werkes 1845 auf 30 Jahre nach dem Tode des Urhebers lateinisch post mortem auctoris verlangert 1870 wurde im Norddeutschen Bund ein allgemeiner Urheberrechtsschutz eingefuhrt den das Deutsche Reich 1871 ubernahm und spater weiter ausbaute Dadurch fanden auch Musikverlage ihren rechtlichen Platz im Rahmen des Urheberrechtes Nach 1850 erlebte das Verlagswesen einen weiteren Aufschwung der einerseits auf die grossen Bedarf an Salon und Tanzmusik und andererseits an neuen Drucktechniken lag die Massenauflagen ermoglichten 11 Im Oktober 1942 entstand in Nashville der Musikverlag Acuff Rose Publications gegrundet von Country Sanger Roy Acuff und Songwriter Fred Rose dessen Kerngeschaft die Country Musik war 12 Hill amp Range wurde im Dezember 1944 von den Osterreichern Joachim Jean Aberbach 12 August 1910 in Wien 24 Mai 1992 New York City Bruder Julian Julius 8 Februar 1909 in Wien 17 Mai 2004 New York 13 14 und deren Vater Aron Adolph Dolfi Aberbach 25 Dezember 1878 in Bolechiw 2 April 1959 in Hollywood 15 gegrundet und zunachst ebenfalls hauptsachlich Hillbilly und Country Music sowie Folk Music in den Katalog aufnahm 16 Zu jener Zeit entwickelte sich im amerikanischen Musikverlagswesen der Beruf des Song Pluggers mit der Aufgabe Sanger und Musiker von den neuen Musiktiteln ihres Verlags zu uberzeugen damit diese die Titel in ihr Repertoire ubernehmen 17 Durch die Expansion der Musikindustrie insbesondere im Bereich des Massenmarkts der Unterhaltungsmusik Popmusik gewannen weltweit ab 1955 auch die Musikverlage erheblich an Bedeutung Die Umsatze der Musikindustrie mit Schallplatten vervielfachten sich wobei es zu haufigen Millionensellern kam Die Aufgabe der Verlage wechselte vom blossen Notendruck zur Registrierung von Copyrights bei Verwertungsgesellschaften und zum Marketing der Musikwerke bei Tontragerunternehmen Erfolgreiche Komponisten und Liedtexter grundeten eigene Musikverlage um auch die dem Musikverlag zustehenden Royaltys vereinnahmen zu konnen So grundeten 1956 die erfolgreichsten Autoren des Rock n Roll Leiber Stoller den eigenen Musikverlag Tiger Music 18 Elvis Presley eigentlich kein Autor folgte mit Elvis Presley Music und Gladys Music die bis 1973 zu je 50 dem grossten US Musikverlag Hill amp Range gehorten Uber diese Verlage mussten die fur Elvis tatigen Autoren ihre Werke anmelden Dieser Strategie folgten 1963 die Autoren der meisten Beatles Songs Lennon McCartney auf Empfehlung von Dick James mit Northern Songs Ltd 19 Die Bedeutung der Musikverlage als Vermogensmasse wurde verdeutlicht als im Februar 1965 Northern Songs einen Borsengang vornahm Aktionare waren nunmehr Lennon McCartney mit jeweils 15 ihr Manager Brian Epstein hielt 7 5 George Harrison und Ringo Starr besassen je 1 6 die Mehrheit von 37 5 lag bei Dick James Dieser verkaufte seine Anteile im Marz 1969 ohne Abstimmung mit den Beatles an den britischen Fernsehsender Associated Television ATV wodurch die Beatles die Verfugungsmacht uber ihre Urheberrechte teilweise verloren Als ATV seinerseits im Jahre 1985 zum Verkauf anstand erwarb Michael Jackson die Anteile an Northern Songs fur 47 5 Millionen US Dollar Jackson selbst stimmte 1995 einer Fusion von ATV mit Sony Music Publishing fur 95 Millionen US Dollar zu Der Musikverlag den Paul McCartney 1985 fur 47 5 Millionen US Dollar hatte zuruck erwerben konnen war nunmehr 800 Millionen US Dollar wert wobei Sony ATV mittlerweile knapp 2 Millionen andere Copyrights hinzugefugt hatte 20 Im Juni 1946 grundete Hans Gerig in Koln den Buhnen und Musikverlag Hans Gerig auf der Aachener Strasse 333 21 Seine spater aus 35 Einzelverlagen bestehende Verlagsgruppe avancierte zum bedeutendsten deutschen unabhangigen Musikverlag im Familienbesitz Im Jahre 1978 verwaltete der Verlag uber 30 000 Copyrights vornehmlich Schlager und Kolner Karnevalslieder Ab 1987 begann eine grosse Konzentrationswelle in der Musikindustrie die zunachst die Tontragerunternehmen und dann auch Musikverlage erfasste Spektakulare Unternehmenskaufe fanden im Mai 1987 durch die Warner Music Group statt die den Musikverlag Chappell Music fur 250 Millionen US Dollar erwarb Im Januar 1989 folgte Thorn EMI mit dem Kauf von SBK Entertainment zu deren Katalog inzwischen die 250 von ATV verwalteten Beatles Kompositionen gehorten fur 295 Millionen US Dollar Schliesslich fuhrte im Dezember 1995 die Fusion von ATV Music Publishing die Erben von Michael Jackson mit Sony Music Publishing zur Entstehung des damals weltweit dritt grossten Musikverlags 22 Zu den beiden grossten avancierten Music Corporation of America MCA und PolyGram die sich beide wiederum im Mai 1998 zur Universal Music Group vereinigten Im August 2000 erwarb Universal Music mit Rondor Music International einen der weltweit grossten unabhangigen Musikverlage und besass damals ein Portfolio von uber einer Million Copyrights Nachdem Bertelsmann im Mai 2007 BMG Music Publishing an die Universal Music Group verkauft hatte und sich im August 2008 auch aus dem Joint Venture Sony BMG durch den Verkauf des 50 Anteils an Sony zuruckgezogen hatte grundete Bertelsmann im Juli 2009 ein Musiverlags Joint Venture mit dem der Unternehmenskauf wichtiger Independent Musikverlage finanziert wurde Hierdurch avancierte BMG Music Publishing zum viert grossten Musikverlag weltweit 23 Die in Qualitat wie Quantitat bedeutendste archivische Uberlieferung von Musikverlagen im deutschsprachigen Raum ist das Archivgut von Musikverlagen im Sachsischen Staatsarchiv Staatsarchiv Leipzig Sie umfasst bei uber 700 laufenden Metern Gesamtumfang Archivgut aus dem Zeitraum 1800 bis 1990 und dokumentiert die nationalen wie internationalen Aktivitaten wichtiger Musikverlage wie Breitkopf amp Hartel C F Peters und VEB Deutscher Verlag fur Musik Rechtsgrundlagen BearbeitenDurch den Verlagsvertrag uber ein Werk der Literatur oder der Tonkunst wird der Verfasser verpflichtet dem Verleger das Werk zur Vervielfaltigung und Verbreitung fur eigene Rechnung zu uberlassen der Verleger ist verpflichtet das Werk zu vervielfaltigen und zu verbreiten 1 VerlG Diese Bestimmung mit dem Rechtsbegriff Verfasser zeigt dass das Verlagsgesetz auf Buch und Zeitungsverlage zugeschnitten ist Die Vervielfaltigung nach 14 VerlG uberlasst der Musikverlag geschaftsublich einem Tontragerunternehmen Die Bestimmung des Ladenpreises steht gemass 21 VerlG zwar dem Verlag zu doch wird abweichend hiervon die Preisgestaltung fur Tontrager dem Tontragerunternehmen uberlassen Die Rechnungslegung des Musikverlages gegenuber den Urhebern hat 24 VerlG zufolge jahrlich fur das vorangegangene Geschaftsjahr zu erfolgen Vertrage im Musikverlag BearbeitenVertrage im Verlag werden haufig in drei Kategorien untergliedert Vertrage die das Verhaltnis zu anderen Institutionen und naturlichen Personen regeln so genannte Standardvertrage Vertrage uber Urheberrechte und alle sonstigen Vertrage Die im Folgenden verwandten Bezeichnungen fur die einzelne Vertrage sind gesetzlich nicht festgeschrieben es handelt sich jeweils um einen Vertrag sui generis Standardvertrage Bearbeiten Musikverlagsvertrag Bearbeiten Basis aller Vertrage im Verlag ist der Musikverlagsvertrag 24 der als Austauschvertrag beiden Seiten sowohl dem Verlag als auch dem Urheber Haupt und Nebenleistungspflichten auferlegt Dies gestaltet sich haufig in der Form dass der Urheber dazu verpflichtet wird ein fertiges druckreifes musikalisches Werk abzuliefern und seine Verwertungs und Nutzungsrechte nach dem UrhG an den Verlag zur Wahrnehmung zu ubertragen Der Verlag ist verpflichtet das Werk zu veroffentlichen Dies bedeutet nach 6 UrhG die Zuganglichmachung des Werkes gegenuber einer unbestimmten Offentlichkeit Der Verlag ist verpflichtet das Werk bestmoglich zu verwerten und die daraus resultierenden Einnahmen ordnungs und vertragsgemass abzurechnen Im Regelfall sind Urheber und Verlag Mitglieder der GEMA oder der jeweiligen national zustandigen Verwertungsgesellschaft Rechte gemass 16 22 des Urheberrechtsgesetzes UrhG werden so zunachst von den Verwertungsgesellschaften wahrgenommen Autorenexklusivvertrag Bearbeiten Eine Weiterfuhrung des Musikverlagsvertrages stellt der Autoren Exklusivvertrag dar 25 welcher Urheber und Verlag auch fur zukunftige Werke aneinander bindet Mit dem Abschluss eines Autorenexklusivvertrages kann der Verlag zweierlei Motive verfolgen Entweder setzt der Verlag sein Vertrauen in die Talente eines noch unbekannten Kunstlers und mochte sich diese uber einen langeren Zeitraum meist uber 3 bis 5 Jahre sichern Die Regelung des 40 UrhRG die eine Kundigung nach 5 Jahren ermoglicht kann mit einem Autorenexklusivvertrag nicht ausser Kraft gesetzt werden Die Rechte aller Werke die in dieser Zeit vom Kunstler geschaffen werden verbleiben in der Regel fur die gesamte Dauer der Schutzfrist im Verlag Andererseits mochte der Verlag einen schon erfolgreichen Kunstler an sich binden bzw einkaufen Dies wird haufig mit einer Vorschusszahlung erreicht die sich an bisherige Erfolge des Autors oder an den zu erwartenden Einnahmen orientiert Die Vertrage verlangern sich generell so lange wie es noch offene Vorauszahlungen zu Ungunsten des Autors gibt Zu diesem Zwecke werden haufig die so genannten laufende Vorauszahlungen englisch rolling advances an eine Mindesteinbringungspflicht gekoppelt Eine Kundigung seitens des Kunstlers ist an eine Ruckzahlung der noch offenen Vorauszahlungen geknupft Wahrend der Vertragslaufzeit ist es dem Autor ohne die Zustimmung seines Exklusivverlages nicht gestattet Vertrage mit anderen Verlagen abzuschliessen bzw die Verwertung seiner Urheberrechte gegenuber Dritten einzuraumen Haufig ist mit dem Abschluss eines Autorenexklusivvertrages auch die Ubernahme der bereits bestehenden Werke in den Exklusivvertrag verbunden Vorherige Werke mussen dann zumeist einem anderen Verlag abgekauft werden Co Verlagsvertrag Bearbeiten Die Basis fur die Zusammenarbeit mehrerer Musikverlage bildet der Co Verlagsvertrag Er regelt das Verhaltnis zwischen zwei oder auch mehreren Verlagen die gemeinsam ein Werk oder eine Vielzahl von Werken verlegen Durch den Co Verlagsvertrag wird festgehalten welcher der beteiligten Verlage fur die Auswertung bestimmter Nutzungsrechte verantwortlich ist wer moglicherweise die Federfuhrung innehalt und wie gegen Rechtsverletzungen vorgegangen wird Editionsvertrag Bearbeiten Ahnlich dem Co Verlagsvertrag gestaltet sich der so genannte Editionsvertrag der das Verhaltnis zwischen einem Verlag und einem Nicht Verlag haufig einem Urheber regelt Der Editionsvertrag stellt fur den Kunstler somit also eine weitere Einnahmequelle dar da er uber den Erhalt der rolling advances hinaus auch an der direkten Auswertung der Nutzungsrechte seiner Werke partizipiert Im Innenverhaltnis verhalten sich die Vertragsparteien ahnlich wie in einer GbR im Aussenverhaltnis wird bei der GEMA eine so genannte Edition angemeldet die unter dem Dach des Verlages angesiedelt ist und eine eigene Editionsnummer erhalt Administrationsvertrag Bearbeiten Im Gegensatz zum Co Verlagsvertrag und zum Editionsvertrag werden beim Administrationsvertrag keine Verwertungsrechte an andere Verlage oder Personen abgetreten Durch den Administrationsvertrag wird lediglich die Verwaltung eines Verlages bzw eines Werkkataloges an einen anderen Verlag ubertragen Der Administrationsverlag erhalt die Befugnisse zur Wahrnehmung aller Rechte und zum Inkasso aller Einnahmen Fur diese Tatigkeit erhalt der Verlag lediglich eine Provision welche derzeit ublicherweise 10 Prozent der Einnahmen nicht ubersteigt Was genau als Einnahme definiert wird regelt ebenfalls der Administrationsvertrag Subverlagsvertrag Bearbeiten An den Administrationsvertrag angelehnt ist der Subverlagsvertrag 26 den man als Administrationsvertrag fur das Ausland bezeichnen konnte Durch ihn ubertragt ein Verlag seine Rechte zur Wahrnehmung im Ausland auf einen dort ansassigen Musikverlag Der Vorteil liegt in der direkten Betreuung der Werke am jeweiligen Ort Die Betreuung konnte auch durch eine auslandische Verwertungsgesellschaft wahrgenommen werden allerdings wurde die Ausschuttung an den Originalverlag dann nach einem vorgegebenen Verteilungsplan stattfinden Ohne Subverleger werden die Gelder dann uber Gegenseitigkeitsvertrage zwischen den internationalen Verwertungsgesellschaften an den Originalverleger unter Abzug einer Auslandsprovision von ca 20 Prozent weitergeleitet Ein Unterfangen das z B von Deutschland aus fur Markte wie Japan oder auch die USA kaum vorstellbar ist bzw einige Zeit in Anspruch nehmen wurde Aus diesem Grund haben alle grossen Verlage in annahernd jedem Land mittlerweile ihre eigenen Schwestergesellschaften wodurch selbst der Subverlegeranteil im Vermogen des Konzerns verbleibt Vertrage uber Leistungsschutzrechte Bearbeiten Die nachfolgenden Vertrage sind nur relevant wenn der Musikverlag ein produzierender Verlag ist ansonsten werden sie typischerweise von Tontragerunternehmen und eben nicht von Musikverlagen abgeschlossen Leistungsschutzrechte sichern u a die rechtliche Stellung der ausubenden Kunstler also derjenigen die ein Werk nicht erstellen sondern vortragen auffuhren arrangieren oder auch einspielen Kunstlervertrag Bearbeiten Eine zentrale Rolle unter den Vertragen uber Leistungsschutzrechte spielt der Kunstlervertrag Er regelt das Verhaltnis zwischen Kunstler der nicht zwangslaufig Urheber sein muss und Verlag Die Grenzen zum Musikverlagsvertrag scheinen fliessend sind sie jedoch nicht ist man sich erstmal uber den rechtlichen Unterschied zwischen einem Urheber und einem Kunstler im Klaren Wahrend es sich beim Musikverlagsvertrag um das Sichern geistigen Eigentums durch den Verlag handelt zielt der Kunstlervertrag direkt auf das z B physische Einspielen eines Stuckes ab eben auf eine Leistung Als Gegenleistung erhalt der Kunstler die ihm vertraglich und gesetzlich zustehende Vergutung Haufig sind diese Vertrage auf einen speziellen Titel eine bestimmte Anzahl von Titeln oder eine feste Laufzeit zugeschnitten Je nach dem kann es sich also um eine Titelexklusivitat oder um eine personliche Exklusivitat handeln Bei Ersterem darf der Kunstler in einem vereinbarten Zeitraum mit keinem anderen Vertragspartner denselben Titel einspielen Die personliche Exklusivitat fuhrt noch weiter und beschrankt die Leistungen des Kunstlers uber einen definierten Zeitraum auf einen einzigen Vertragspartner unabhangig vom Titel Daruber hinaus verpflichtet sich der Kunstler meist auch zur Beteiligung an Konzerten und Auftritten jeglicher Art z B Promotiontermine Rechte an der personlichen Vermarktung konnen ebenfalls abgetreten werden haufig sind hiervon Namensrechte und das Recht am eigenen Abbild betroffen vor allem zu Merchandisingzwecken Produzentenvertrag Bearbeiten Neben dem Kunstler ist der Produzent eines Werkes von entscheidender Bedeutung Seine Aufgabe besteht z B im Arrangieren und Koordinieren der Tonaufnahmen und Einspielsequenzen Er ist an allen Schritten bei der Erstellung des endgultigen Musikstuckes beteiligt vom ersten Einspielen eines Instrumentes bis zur Fertigstellung des Masterbandes Im Regelfall wird er mit dem Tontragerhersteller einen Vertrag uber seine Leistungen als Klangregisseur abschliessen der so genannte Produzentenvertrag 27 Damit ubertragt er ahnlich wie der Kunstler seine Leistungen zur exklusiven Auswertung dem Hersteller Bandubernahmevertrag Bearbeiten Der Produzent hat auch die Moglichkeit ein Werk in volliger Eigenregie zu produzieren Alle fur die Anfertigung des fertigen Mastertapes notigen Rechte und kunstlerischen Darbietungen mussen von ihm vorfinanziert werden Das fertige Endergebnis seiner Arbeit wird an einen Verlag Tontragerhersteller oder auch Distributor verkauft vorausgesetzt naturlich der Produzent findet einen Kaufer Diesen Vorgang regelt der Bandubernahmevertrag Ublicherweise wahlen nur etablierte Stars diesen Vertragstyp da hier das dann geringe Risiko eines finanziellen Fehlschlages selbst zu tragen ist dafur aber hohere Verkaufsbeteiligungen erzielt werden Labelvertrag Bearbeiten Eine gesonderte Rolle unter den Vertragen uber Leistungsschutzrechte spielt der Labelvertrag 28 der eigentlich nur eine Gestattung seitens des Verlages darstellt Mit dem Labelvertrag wird dem Kunstler oder auch Produzenten gestattet seine Darbietungen und Leistungen unter einem eigenen Label verbreiten zu lassen Einerseits nutzen gern etablierte Musiker diese Moglichkeit ihre Produkte unter eigenem Namen zu veroffentlichen Andererseits wird diese Methode haufig in Verbindung mit so genannten Majorlabels und noch relativ unabhangigen Kunstlern angewandt da sowohl der Verlag als auch der Kunstler vermeiden mochten dass die Darbietungen vom Publikum als unauthentisch eingeschatzt werden wenn die Musik durch ein Mainstreamlabel veroffentlicht wird Mit dem Abschluss eines Labelvertrages konnen Produktionen also unter den Deckmantel eines unabhangig wirkenden Labels gestellt werden wobei die Rechte zur Herstellung Vertrieb und Auswertung zum Grossteil noch beim Majorlabel liegen Sonstige Vertrage Bearbeiten Bei anderen Vertragen welche nicht in der Kategorie der Standardvertrage und Vertrage uber Leistungsschutzrechte genannt wurden handelt es sich meist um Erganzungen bzw Weiterfuhrungen bereits bestehender Vertrage Ein klassischer Vertrag der die Rechte des Verlages erweitert ist der Merchandising Vertrag Der Verlag erlangt Personlichkeitsrechte des Kunstlers wie z B Namensrechte oder auch das Recht am eigenen Bild Der Unterschied zum Kunstlervertrag besteht darin dass beim Merchandising Vertrag die Rechte explizit und ausschliesslich fur die Auswertung von Merchandising Artikeln verwandt werden Weitere Vertrage sind z B der Vertrag mit einem Management Gastspielvertrage und Tourneevertrage Ablauf BearbeitenKomponist und Liedtexter ubertragen das ihnen gemass 15 UrhG zustehende Vervielfaltigungsrecht 16 UrhG und das Verbreitungsrecht 17 UrhG an den Musikverlag Er meldet ihr Werk bei einer hierfur vorgesehenen Verwertungsgesellschaft zum Beispiel in Deutschland die GEMA an mit der die Urheber einen Berechtigungsvertrag abschliessen Die GEMA registriert das Werk und verlangt auf gesetzlicher 32 UrhG und satzungsmassiger Grundlage nach Veroffentlichung 12 UrhG des Musiktitels von den spateren Nutzern Tontragerunternehmen Rundfunk und Fernsehen beim Airplay Kino Veranstalter offentlicher Auffuhrungen usw eine Nutzungsgebuhr englisch Royaltys die anhand eines komplexen Verteilerschlussels uber den zustandigen Musikverlag an die Urheber abgefuhrt wird Fur seine Dienstleistung erhalt der Musikverlag einen so genannten Verlagsanteil so dass der Verteilungsschlussel wie folgt aussieht 29 Beteiligter Anteil Royaltys Anteil mechanische VervielfaltigungKomponist 5 12 30 Liedtexter 3 12 30 Musikverlag 4 12 40 Der Musikverlag erhalt tendenziell einen hoheren Anteil an Royaltys als der Liedtexter Mechanische Vervielfaltigung englisch mechanical royalties betrifft die Datenubertragung auf Tontrager bei Musikdownloads oder beim Musikstreaming Die weltweit grossten Musikverlage BearbeitenDie weltweit grossten Musikverlage sind 30 Name Umsatzerlose in Mrd US Dollar Musiktitel in Mill StuckSony Music Publishing 1 25 5 46Universal Music Publishing 1 18 4 0Warner Chappell Music 0 65 1 0BMG Rights Management 0 60 1 9 Die Unternehmensdaten sind teilweise nicht vergleichbar So besteht die deutsche BMG Rights Management aus den Geschaftsfeldern Plattenlabel und Musikverlag deren Umsatze nicht im Rahmen einer Segmentierung getrennt ausgewiesen werden Der Vergleich der drei Marktfuhrer im Musikverlagswesen zeigt dass Marktwachstum und Steigerung von Marktanteilen nur durch den Erwerb grosser Musikkataloge wie Sony ATVs Kauf von EMI Music Publishing erzielbar ist Wenn wie im Fall von Warner Chappell keine wirtschaftlich relevanten Akquisitionen getatigt werden bleibt der Umsatz bestenfalls stabil Wirtschaftliche Aspekte BearbeitenWesentliche Aufgabe des Musikverlags ist es fur das registrierte Musikstuck vorzugsweise Tontragerunternehmen zu finden die ihrerseits fur die Suche nach neuen Musikstucken so genannte englisch song plugger beschaftigen Durch Veroffentlichung eines Musiktitels Vertrieb von Tontragern Musikstreaming Musikdownloads werden die im Kaufpreis der Tontrager enthaltenen Royaltys vom Tontragerunternehmen an die Verwertungsgesellschaft in Deutschland GEMA abgefuhrt die diese Ertrage an die Musikverlage weiterleitet Einen Teil hiervon vereinnahmt der Musikverlag den Rest leitet er an die Urheber weiter Infolgedessen hangen die Gewinne des Musikverlags wesentlich vom Publikumserfolg der von ihm verwalteten Musiktitel ab 31 Wie die Komponisten und Liedtexter partizipieren auch die Musikverlage sowohl vom Vertrieb der Tontrager Millionenseller als auch vom Airplay Beim Airplay werden die Royaltys durch den Rundfunk oder Fernsehveranstalter an die Verwertungsgesellschaft in Deutschland GVL abgefuhrt die wiederum die teilweise Weiterleitung vornimmt 32 Die Digitalisierung fuhrte zu Umsatzen aus neuen Medien wie Klingeltonen Online Musik und Musik in Computerspielen Music Business World Wide zufolge 33 wird das Marktvolumen des globalen Musikverlagsmarktes mit 11 34 Mrd US Dollar angegeben worin US 7 55 Mrd oder 66 5 Lizenzzahlungen fur Auffuhrungsrechte US 1 32 Mrd fur das mechanische Recht US 0 35 Mrd fur die Vergutung von Privatkopien Leermedienabgaben an die Mitglieder des Verwertungsgesellschaften Dachverbandes CISAC und US 0 42 Mrd fur die Abgeltung des mechanischen Rechts an Nicht CISAC Mitglieder z B die U S Harry Fox Agency enthalten sind Damit erreicht der Musikverlagsmarkt fast das Marktvolumen des weltweiten Tontragermarkts US Dollar 15 Mrd Der wichtigste Musikverlag Osterreichs ist die Universal Edition in Wien Der nach eigenen Angaben weltgrosste international tatige Klassik Musikverlag ist Boosey amp Hawkes Verbandszugehorigkeit BearbeitenDie Interessenorganisation der deutschen Musikverlage ist der Deutsche Musikverleger Verband e V Weitere Verbande sind Deutscher Musikverleger Verband DMV Verband Deutscher Musikschaffender VDM Siehe auch BearbeitenListe von OpernverlagenLiteratur BearbeitenThomas Tietze Musikverlage Deutsches Musikinformationszentrum 2012 online PDF 216 kB Musikverlage in Deutscher Musikrat Hrsg Musik Almanach 2007 08 Daten und Fakten zum Musikleben in Deutschland ConBrio Regensburg 2006 S 1003 1033 Hans Heinsheimer Schonste Grusse an Aida Nymphenburger Verl Handlung Munchen 1969 Jorg Fukking Der Musikverlag ein Einstieg Musikmarkt Munchen 2006 ISBN 3 9809540 7 2 Arno Grohmann Leistungsstorungen im Musikverlagsvertrag Jenaer Wiss Verl Ges Jena 2006 S 1003 1033 ISBN 3 935808 95 X Otto Kolleritsch Hrsg Der Musikverlag und seine Komponisten im 21 Jahrhundert Zum 100 jahrigen Jubilaum der Universal Edition Studien der Wertungsforschung 41 Universal Edition Wien Graz 2002 ISBN 3 7024 1313 8 Christian Baierle Hrsg Der Musikverlag Geschichte Aufgaben Medien und neue Herausforderungen 2009 ISBN 978 3981102451 Urs Pfeiffer Vom Notendrucker zum Rechtemakler Die Entwicklung des modernen Musikverlags Tectum Wissenschaftsverlag Marburg 2011 ISBN 978 3 8288 2806 3 Weblinks BearbeitenMusikverlage in Deutschland Liste des Deutschen Musikinformationszentrums dmv online com Was macht ein MusikverlagEinzelnachweise Bearbeiten Harvey Rachlin The Encyclopedia of the Music Business 1981 S 217 ISBN 978 0060149130 Insa Sjurts Gabler Lexikon Medienwirtschaft 2011 S 426 Jurgen Osterhammel Martin Rempe Sven Oliver Muller Kommunikation im Musikleben 2015 S 256 Christoph Marquand Ed Johann August Meissner Kurz gefasste Geschichte des Buchdrucks 1839 S 26 Christian Baierle Hrsg Der Musikverlag Geschichte Aufgaben Medien und neue Herausforderungen 2009 S 57 Robert Eitner Schott In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 32 Duncker amp Humblot Leipzig 1891 S 395 Karl Robert Mandelkow Hrsg Goethes Briefe Band 1 Briefe der Jahre 1764 1786 1965 S 544 Erika Bucholtz Henri Hinrichsen und der Musikverlag C F Peters 2001 S 1 ff Urs Pfeiffer Vom Notendrucker zum Rechtemakler Die 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