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Dieser Artikel behandelt den 1952 im Bezirk Potsdam der DDR geschaffenen Kreis Pritzwalk bzw von 1990 bis 1993 Landkreis Pritzwalk im Land Brandenburg Fur den 1816 aufgelosten preussischen Kreis haufig ebenfalls als Kreis Pritzwalk bezeichnet siehe Pritzwalkischer Kreis Basisdaten 1 Bezirk der DDR PotsdamKreisstadt PritzwalkFlache 762 km 1989 Einwohner 32 130 1989 Bevolkerungsdichte 42 Einwohner km 1989 Kfz Kennzeichen D und P 1953 1990 DU 1974 1990 PK 1991 1993 Der Kreis Pritzwalk im Bezirk PotsdamDer Kreis Pritzwalk war ein Landkreis im Bezirk Potsdam der DDR Von 1990 bis 1993 bestand er als Landkreis Pritzwalk im Land Brandenburg fort Sein Gebiet liegt heute zum grossten Teil im Landkreis Prignitz kleinere Teile kamen zum Landkreis Ostprignitz Ruppin Der Sitz der Kreisverwaltung befand sich in Pritzwalk Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage und Siedlungsgeografie 1 2 Nachbarkreise 1 3 Physische historische Geographie 1 4 Verkehr 1 5 Wasser 1 6 Energie 2 Geschichte 2 1 Kreisreform 2 2 Doppelte Unterstellung und Parallelstrukturen 2 3 Umsetzung des Kollektivierungsprogramms 2 4 Dorfentwicklung 2 5 Entwicklungen im Gesundheitswesen 2 6 Kirchen Bildungs und Kulturwesen 2 7 Fehlsteuerungen fahrlassiges Handeln Versorgungsengpasse 2 8 Wendezeiten 2 9 Nach der Wende 2 10 Kreisgebietsreform 3 Demographie 4 Verwaltungsstrukturen 4 1 Stellung im Zentralstaat und Aufgabenbefugnisse 4 2 Liste von Abteilungsstrukturen innerhalb der Kreisverwaltung Pritzwalk 4 3 Zusammensetzung Rat des Kreises Pritzwalk 1989 4 4 Vorsitzende des Rates des Kreises Pritzwalk 4 5 Standige Kommissionen des Kreistags 5 Wirtschaft 6 Militar 7 Kreisangehorige Stadte und Gemeinden 8 Literatur 9 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Kreis Pritzwalk Strassenkarte der DDRLage und Siedlungsgeografie Bearbeiten Der Kreis Pritzwalk lag in der nordlichen Prignitz und wurde von der Domnitz durchflossen Der Kreis Pritzwalk befand sich ziemlich genau auf der Halfte der Strecke von Berlin nach Rostock Als weitere etwas grossere Fliessgewasser des Kreises sind noch Kummernitz und Stepenitz zu nennen Die strukturschwache Grossregion in der Norddeutschen Tiefebene ist siedlungsarm und agrarisch gepragt gewesen Adeliger Grossgrundbesitz und Ostelbische Junker bildeten bis 1945 die besitzende soziale Oberschicht Informelle soziale Formen der Horigkeit der Bauern und eine starke Stellung der ortlichen Grossgrundbesitzer die aus Zeiten der Patrimonialgerichtsbarkeit herruhrten blieben noch bis ins 20 Jahrhundert eine nachwirkende Form der uberkommenen fruhneuzeitlichen Ordnung mit abnehmender Tendenz Im 19 Jahrhundert hatte eine starke Bevolkerungsabwanderung nach Berlin eingesetzt Die drei wichtigsten Orte bildeten Pritzwalk 1989 12 306 Einwohner Putlitz 1989 2 130 Einwohner und Meyenburg 1989 2 742 Einwohner Diese Ortschaften lagen an den Enden eines gleichmassigen Dreieck zueinander gerichtet und durch die Fernverkehrsstrassen miteinander verbunden zentral im Kreis Alle drei Stadte ubten Funktionen der Grundzentrums und Pritzwalk zumindest partiell Funktionen eines Mittelzentrums aus Die umliegenden Dorfer und Siedlungsplatze des Kreises waren auf diese drei Stadte ausgerichtet Neben den drei Stadten umfasste der Kreis seit den Gemeindefusionen von 1974 noch elf Gemeinden Nachbarkreise Bearbeiten Der Kreis grenzte im Norden an die Kreise Parchim und Lubz beide Kreise gehorten zum Bezirk Schwerin im Osten an den Kreis Wittstock im Suden an den Kreis Kyritz und im Westen an den Kreis Perleberg Die Kreise Kyritz und Perleberg gehorten zur historischen Landschaft Prignitz wahrend der Kreis Wittstock historisch schon dem Ruppiner Land zuzuordnen ist Die historisch gewachsenen Bindungen zu Kyritz bildet fur Pritzwalk die starkste Einflusskonstante uber die DDR hinaus Physische historische Geographie Bearbeiten nbsp Der grosste Teil des Kreises lag zwischen der Stepenitz im Westen und der Dosse im OstenDie 44 teils mittelalterlichen Ortswustungen des Kreises Pritzwalk sind gleichmassig uber das Kreisgebiet verteilt Eine leichte Konzentration zeichnet sich um Putlitz nordwestlich der Kreisstadt Pritzwalk ab Der Kreis Pritzwalk war als Teil der Prignitz und ostlich der Elbe gelegen vor allem durch flache Grundmoranenflachen die nur im Norden und Osten wellig bis kuppig sind bestimmt Das Kreisgebiet gehorte zum Nordbrandenburgischen Platten und Hugelland Typisch ist die Hohenlage zwischen 50 bis 100 Meter In diesem westlich der Dosse gelegenen Gebiet gipfelt das Ostprignitzer Hugelland in den Wamsdorfer Hohen bei Halenbeck 153 m und erstreckt sich fast uber das ganze Gebiet zwischen Meyenburg im Norden Wittstock im Osten Pritzwalk im Westen und Dannenwalde im Suden Der Boden dieses Gebietes ist sehr ungleichmassig im Suden und Osten zwischen Heiligengrabe und Dannenwalde herrscht Sand mit grosseren Waldungen Typisch sind ausgedehnte Sandflachen in den Raumen westlich von Meyenburg und Putlitz 2 Der letzte Vorstoss des Inlandeises hat dieses Hugelland nicht mehr uberdeckt das Eis ist beiderseits daran vorbeigeflossen Im Westen fullte es das Stepenitzbecken Die Zuflusse der Stepenitz haben meist schmale scharf eingeschnittene Taler sodass die Gegend arm an Wiesen ist Dagegen macht die lehmige Beschaffenheit des Bodens die Nordwestecke der Ostprignitz bis Pritzwalk und Freyenstein hin zu deren landwirtschaftlich wertvollstem Teil abgesehen von der Gegend westlich der Stepenitz wo der Sand Unfruchtbarkeit verursacht hat Es handelt sich dabei um ein ausgesprochenes Sandergebiet mit sehr geringwertigen Boden Die Landwirtschaft vollzog sich auf leichtem bis mittlerem Pleistozanboden bzw Diluvialboden Herausragende Bedeutung kam dem Getreideanbau zu der ein Drittel der gesamten Anbauflache in Anspruch nahm Auch der Hackfruchtanbau nahm mit 11 5 gegenuber den anderen Ackerfruchten eine bedeutungsvolle Stellung ein Der Kreis wies eine relativ geringe Bevolkerungsdichte auf und hatte eine hohe Agrarquote 3 Er gehorte zu den strukturschwachen Regionen der DDR mit dorflich gepragten Milieus die relativ abgeschlossen von den Stadten existierten 4 Die Tuchindustrie die in der Zeit ihrer hochsten Konjunktur bis zu 500 Arbeiter beschaftigte blieb ein einzelner industriell hochentwickelter aber kleiner Industriezweig in einem agrarisch gepragten Umland Das gesamte Umland der Stadt Berlin und damit auch noch die Prignitz stand hinsichtlich des Absatzes in Abhangigkeit von Berlin Die pflanzliche und tierische Produktion richtete sich nach den Bedurfnissen der Grossstadt Berlin 5 Verkehr Bearbeiten Dreh und Angelpunkt fur den Verkehr im Kreis war der Bereich Verkehr der Kreisbehorden Im Buro der Verkehrsplanung wurde der Generalverkehrsplan aufgestellt und aktualisiert Dazu gehorte auch die Linienfuhrung der Verkehrsunternehmen die mit den Verkehrstragern abgestimmt wurden Die zustandige standige Kommission fur den Bereich Verkehr des Kreistags beschaftigte sich wiederum mit akuten Verkehrsproblemen aber auch mit den Leitlinien der Verkehrspolitik und die Einbindung der sektorenfuhrenden Institutionen in diesem Bereich 6 Der Kreis war durch die Autobahn Berliner Ring Zarrentin in das Autobahnnetz der DDR eingebunden Dem uberregionalen Strassenverkehr dienten ausserdem die F 103 von Kyritz uber Pritzwalk nach Rostock die F 107 von Pritzwalk uber Genthin nach Karl Marx Stadt die F 189 von Pritzwalk uber Stendal nach Magdeburg und die F 321 von Pritzwalk nach Schwerin Den Kraftfahrzeugen mit Ausnahme der Motorrader und Anhangern wurden von etwa 1974 bis Ende 1990 dreibuchstabige Unterscheidungszeichen die mit dem Buchstabenpaar DU begannen zugewiesen 7 Die letzte fur Motorrader genutzte Kennzeichenserie war DU 40 01 bis DU 60 00 8 Anfang 1991 erhielt der Landkreis das Unterscheidungszeichen PK Es wurde bis Ende 1993 ausgegeben Mit dem Eisenbahnnetz der DDR war der Kreis Pritzwalk durch die Strecken Wittenberge Pritzwalk Neustrelitz Pritzwalk Putlitz und Meyenburg Pritzwalk Neustadt Dosse verknupft Eisenbahnen im Kreis Pritzwalk nbsp DR Baureihe V 100 der Deutschen Reichsbahn am 27 Mai 1992 im Bahnhof Pritzwalk Landkreis Pritzwalk nbsp Bahnhof Pritzwalk am 11 Januar 1993 Zug der Bahnstrecke Wittstock Dosse nach Pritzwalk nbsp Kleinbahnhof in Mesendorf nbsp Personenzug der Kleinbahn in MesendorfDie Haupteisenbahnlinien die alle Stadte des Kreises beruhrten Pritzwalk seit 1885 blieben im Wesentlichen Durchgangsstrecken Seit der Jahrhundertwende wurden mehrere Kleinbahnen gebaut die einen preiswerten Transport der Agrarprodukte sichern sollten Dieses Netz von Kleinbahnen fuhrte mit zur Steigerung der Agrarproduktion Auswahl an Bahnstrecken die durch den Kreis Pritzwalk fuhrten Bahnstrecke Berge Putlitz Bahnstrecke Pritzwalk Suckow Bahnstrecke Neustadt MeyenburgDer 1952 gegrundete VEB Kraftverkehr Kyritz mit Aussenstelle Pritzwalk bediente die ortlichen und uberortlichen Verkehrsdienstleistungen einschliesslich der Kreise Wittstock Dosse und Neuruppin und Kyritz Dazu gehorte der Guterverkehr sowie die Transporte des Arbeiterberufsverkehrs und des Personenverkehrs Der Kreistagsabgeordnete und Leiter einer ortlichen Gewerbebank Bank fur Handel und Handwerk und Vorsitzender der Standigen Kommission Haushalt und Finanzen des Kreistages Pritzwalk Hermann Luder berichtete von seiner Gremienarbeit uber die Entwicklung des uberortlichen Fahrdienstes 9 Einige Burger aus Meyenburg Frehne und Buddenhagen beschwerten sich warum Schulerbusse die nicht voll besetzt sind und sogar manche Strecken fast leer fahren nicht andere Burger mitnehmen konnen Ich musste mich mit dem VEB Kraftverkehr und auch mit der Abteilung Volksbildung in der ortlichen Presse auseinandersetzen um eine Anderung zu erreichen Zu der Fahrzeugflotte des VEB Kraftverkehr gehorten unter anderen Omnibusse der Ikarusreihe Ikarus 255 Ikarus 260 Ikarus 280 Die Verkehrsgesellschaft Perleberg Pritzwalk mbH wurde am 31 Marz 1992 gegrundet und bereitete damit die Kreisfusionierung vor Wasser Bearbeiten Der 2019 abgelassene Flachlandspeicher Sadenbeck mit einem Einzugsgebiet von 16 6 km und 1 0 Mill m Speichervolumen bildete einen grosseren Wasserspeicher Er wurde zur Steigerung der Gemuseproduktion auf einer 454 Ha grossen Beregnungsflache der LPG P Sadenbeck genutzt Probestau war 1986 und 1987 wurde der Speicher der LPG ubergeben 10 Als eine zweite Stufe der Zentralisierung der Wasserwirtschaft folgte die Bildung von Kreiswasserwirtschaftsbetrieben Er sollte dem Rat des Kreises unterstellt werden und die zentralen wasserwirtschaftlichen Anlagen die bis dahin selbstandige Betriebseinheiten waren in seine Rechtstragerschaft ubernehmen Dieser Betrieb ubernahm ohne Rucksicht auf Gemeindegrenzen zum Zeitpunkt seiner Bildung alle im Verbund arbeitenden Wasservorgungsanlagen Damit war erstmals erreicht dass die in unmittelbarem technischem Zusammenhang stehenden genannten Anlagen auch organisatorisch in einer Hand waren Dieser Konzentrationsprozess wurde schrittweise fortgesetzt 11 Am 12 Dezember 1963 beschloss der Ministerrat der DDR Grundsatze uber die Leitung und Organisation der Wasserwirtschaft Auf dieser Grundlage wurde die Anordnung uber die Bildung der VEB Wasserversorgung und Abwasserbehandlung vom 23 Marz 1964 erlassen Darin ist festgelegt dass fur jeden Bezirk aus den bestehenden finanz und bruttogeplanten Wasserwirtschaftsbetrieben der Bezirke Kreise Stadte und Gemeinden bis zum 31 Dezember 1964 ein VEB Wasserversorgung und Abwasserbehandlung gebildet wird und die offentlichen Anlagen der Wasserversorgung und Abwasserbehandlung der Stadte und Gemeinden in diese einzugliedern sind Energie Bearbeiten Zu den 1983 errichteten Leitungen der Erdgastrasse gehoren die Abschnitte Pritzwalk Meyenburg Neubrandenburg der Ferngasleitung Waren Neubrandenburg Geschichte Bearbeiten nbsp Ausgangslage des Landkreises Ostprignitz in Cyan Dieser war mit einer Flache von 1869 km ungleich grosser als der nachfolgende Kreis Pritzwalk Der Altkreis besass 138 Landgemeinden mit insgesamt 35 308 Einwohnern und 5 Stadte Ackerburgerstadte Kyritz Pritzwalk Wittstock Meyenburg Freyenstein mit 25 638 Einwohnern Kreisreform Bearbeiten Nach 1945 schien die Entwicklung in Ostdeutschland unter dem Besatzungsregime der Sowjetischen Militaradministration in Deutschland SMAD zunachst auf die Wiederherstellung des foderativen und kommunalen Aufbaues zuzulaufen Dieser Prozess erfuhr aber im Zuge der Stalinisierung der DDR einen jahen Abbruch Eine starke Zentralisierungsreformierung setzte ein Die Kreisebene hatte seit 1950 keine Haushaltsautonomie mehr und waren von ubergeordneten Finanzzuweisungen abhangig Es gab nur noch einen Haushaltsplan der DDR dem der Volkswirtschaftsplan der Republik zugrunde lag und der die Haushalte aller Staatsorgane und Gebietseinheiten umfasste Am 25 Juli 1952 kam es in der DDR zu einer umfassenden Verwaltungsreform bei der die Lander aufgelost und neue Bezirke gebildet wurden Im Rahmen des verkundeten Aufbaus des Sozialismus war es das Ziel eine ununterbrochene Befehls und Kontrollkette von oben nach unten zu schmieden Es sollte gewahrleistet werden dass die Vorgaben und Anweisungen der Berliner Zentrale direkt den untergeordneten Verwaltungsinstanzen zur Ausfuhrung unter regelmassiger Uberprufung vermittelt wurden und diese dabei ohne eigenstandige verfassungsrechtliche Legitimation blieben 12 Mit der Vorbereitung und den Planungsarbeiten fur die Verwaltungsreform waren zunachst zwei Dienststellen befasst die Abteilung Staatliche Verwaltung im Zentralkomitee der SED Leiter Anton Plenikowski Stellvertreter Willi Barth und die Hauptabteilung Staatliche Verwaltung im Ministerium des Innern Leiter Klaus Sorgenicht Im April 1952 lagen erste Planungspapiere vor Bereits am 27 Februar 1952 hatte sich Walter Ulbricht auf einer Konferenz mit den 1 Sekretaren der SED Kreisleitungen konkret zum Plan einer Verwaltungsreform geaussert Er nutzte die wirtschaftlichen Schwierigkeiten die sich in der gesamten DDR damals zeigten um hieraus ein burokratisches Zuruckbleiben in grossen Teilen des Staatsapparates der wirtschaftlichen Organe abzuleiten 13 Die staatliche Neugliederung fiel allein in die Kompetenz der Parteifuhrung Nur ausgewahlte Organe der Regierung wurden zur Unterstutzung herangezogen wahrend die Lander und Altkreise aus der Phase der Planung und Vorbereitung weitgehend ausgeschlossen blieben Deren Vertreter durften sofern sie der SED angehorten nach Aufforderung ihre Ansichten aussern hatten jedoch keine eigene Planungskompetenz 14 Die Grenzen der Kreise sollten entsprechend den politischen wirtschaftlichen und verkehrstechnischen Zweckmassigkeiten festgelegt werden Konkretere deskriptiv beschriebene Kriterien gab es in der Planungsphase nicht Darunter war in der Folge ein volliger territorialer Neuzuschnitt zu verstehen der bewusst keine Anlehnung an die tradierten Strukturen bot Die Verwaltungseinheiten sollten zwecks besserer Anleitung und Kontrolle durch die Bezirksorgane verkleinert werden Die stereotype Begrundung der SED lautete dass die Kreise zu gross seien Sie konnen nicht die ihnen ubertragenen Aufgaben erfullen und auch nicht die strikte Durchfuhrung der Gesetze und Verordnungen gewahrleisten Die Gemeinden bleiben in ihrer damaligen Form bestehen Die neu zu bildenden Landkreise sollten fortan durchschnittlich 50 Gemeinden vorher durchschnittlich 81 mit 70 000 vorher 118 000 Einwohner umfassen 15 Die Sollvorgabe der Anzahl der Gemeinden entsprach den tatsachlich im Kreis Pritzwalk vorhandenen Gemeindebestand Bei der Bevolkerungszahl lag der dunnbesiedelte Kreis aber von Anfang an unter den gesetzten Rahmenwerten Es sollte auch in den neuen Verwaltungseinheiten sogenannte Volksvertretungen geben die zunachst nicht gewahlt sondern durch Aufteilung der aufzulosenden Kreistage zu bilden seien Die Bezeichnung dafur lautete weiter Kreistag Das Verwaltungsorgan sollte sich Rat des Kreises nennen Die kreisliche Volksvertretung hatte weder eine politische Initiativfunktion noch eine Kontrollfunktion Beschlussvorlagen wurden vom Rat des Kreisen nach Konsultation mit der ortlichen SED Fuhrung eingebracht Die Abstimmungen im Kreistag uber diese Beschlussvorlagen erfolgten in der Regel einstimmig und ohne vorherige Debatte Redebeitrage der Mitglieder des Kreistags waren zuvor abgestimmt oder gar vorgegeben Kontroverse Debatten Diskussionen oder Diskurse waren unbekannt Die Zusammenkunfte der Kreistage hatten in der DDR bis in den Herbst 1989 hinein bestenfalls einen deklaratorischen Charakter 16 Die alten Landkreise noch aus der Zeit der Provinz Brandenburg wurden aufgelost und neue kleinere Kreise gebildet Aus Teilen des damaligen Landkreises Ostprignitz und kleinen Teilen des damaligen Landkreises Westprignitz wurde der neue Kreis Pritzwalk mit Sitz in Pritzwalk gebildet Der Kreis wurde dem neuen Bezirk Potsdam zugeordnet 17 Er ist nur in seinen Kernbereichen mit dem alten markbrandenburgischen Pritzwalkischen Kreis gelegentlich ebenfalls Kreis Pritzwalk genannt identisch Die Grenzen zu den neuen Kreisen Perleberg Wittstock und Kyritz wurden im Vergleich zu den Grenzen der alten markbrandenburgischen Kreisen Perleberg Wittstock und Kyritz dagegen neu zugeschnitten Lediglich die kurze Grenze zu Mecklenburg blieb unverandert Der neue Gebietszuschnitt enthielt 59 Gemeinden aus dem vormaligen Kreis Ostprignitz und sechs Gemeinden aus dem Kreis Westprignitz Hulsebeck Lockstadt Luttendorf Mansfeld Putlitz Sagast 18 Alle weiteren staatlichen politischen oder offentlichen Institutionen bekamen haufig den Kreisstatus wie zum Beispiel das Kreisschulamt FDJ Kreisleitung Kreisdienststelle des MFS Kreispolizeiamt oder das Kreiskrankenhaus 19 Der Umzug der einzelnen bisherigen Verwaltungsdienststellen in ihre neuen Kreisdienststellen begann am 1 August 1952 In Pritzwalk waren dafur zunachst drei Baracken mit je 20 25 Raumen eingeplant 20 Dauerhaftes Domizil der Kreisverwaltung wurde das Gebaude der Tuchfabrik Draeger bzw der Quandtschen Tuchfabrik und die heutige Museumsfabrik Pritzwalk Die Fabrik war nach 1945 demontiert worden und die Innenraume waren ausgeraumt und leer Der noch moderne Verwaltungstrakt aus den 1930er Jahren bestand aus offenen Grossraumburos Teile der Raume waren zunachst nicht heizbar Dem Rat des Kreises wurden aber die Mittel zum Ausbau der Raume zur Verfugung gestellt 21 Die Bildung und Uberleitung der alten Organisationsstrukturen auf die neuen Kreiszuschnitte vollzog sich organisatorisch schleppend Im neuen Kreis Pritzwalk gab es Startschwierigkeiten da der neue Vorsitzende des Rates des Kreises zunachst ohne Mitarbeiter blieb Es gab eine Sauberungswelle zu Beginn der 1950er Jahre bei der zahlreiche altgediente Fachleute aus den Verwaltungen entfernt wurden 22 Ersetzt wurden diese haufig parteilosen Angestellten mit jungen Nachwuchskadern aus der SED Noch im Oktober 1952 waren im Bezirk Potsdam nicht alle fur die Kreise vorgesehenen Planstellen besetzt worden Die Neigung der Verwaltungsangestellten in den alten Kreise zu verbleiben und sich teilweise der Versetzung zu entziehen erschwerte die Neubesetzung zusatzlich 23 Der zusatzliche Bedarf an Diesel wahrend der Erntezeit leerte die Treibstoffdepots sodass sich der Umzug von Buromobeln und Aktenmaterial in die neue Kreisstadt verzogerte 24 Andere Ursachen fur nicht arbeitende Verwaltungen ergaben sich aus der rucksichtslosen Umsetzung von Verwaltungsangestellten von einer Dienststelle zur nachsten Fur ihre Unterbringung am neuen Arbeitsort wurden keine Vorsorgen getroffen Zur Hilfe und Anleitung wurde ein Instrukteur der Kaderabteilung des Rates des Bezirkes Potsdam nach Pritzwalk geschickt 25 Dieser half bei der Bildung eines Organisationskomitees zum Aufbau der einzelnen Fachgebiete Ubergabe und Ubernahme von Materialien Karteien Akten Planen Grundlage der Organisation bildete ein zentral genehmigter Stellen und Strukturplan 26 Es folgte auch in Pritzwalk bis Anfang September 1952 die Konstituierung des Pritzwalker Kreistags als auch die Einberufung der 1 Sitzungen des Rates des Kreises Erste Probleme die sich dem Rat stellten war der Abtransport des Getreides der Ernte Das Getreide musste wegen fehlender Silos in allen verfugbaren Kultur und Tanzsalen zwischengelagert werden 27 Doppelte Unterstellung und Parallelstrukturen Bearbeiten Das Prinzip der mit der Verwaltungsreform eingefuhrten doppelten Unterstellung bedeutete das die Fachabteilungen der Rate der Kreise sowohl dem Rat des Kreises als auch der Fachabteilung des Rates des Bezirkes unterstellt wurden Die Direktive von oben sollte widerspruchslos und widerstandslos unten empfangen und verwirklicht und dazu den Befehlsgebern in der Zentrale der unmittelbare Zugriff auf die Befehlsempfanger in den Regionen ermoglicht werden 28 Zum 1 Juni 1955 waren beim Kreis Pritzwalk ein Bevollmachtigter vier im Soll und 19 Instrukteure 36 im Soll beschaftigt Beide Beschaftigtentypen hatten besondere Kompetenzen Die Anleitung der Bevollmachtigten in den Landkreisen des Bezirkes Potsdam erfolgte einmal wochentlich Die Anleitung wurde vom 1 Sekretar der Kreisleitung der SED und dem Vorsitzenden des Rates des Kreises vorgenommen In dieser Anleitung werden die Schwerpunkte der vorhergehenden Burositzung der Kreisleitung und der Ratssitzung des Rates des Kreises den Bevollmachtigten erlautert um damit die politischen Aufgaben mit den wirtschaftlichen Aufgaben zu verbinden Bei den Instrukteuren erfolgte die Anleitung durch den Bevollmachtigten in einer Arbeitsbesprechung am nachstfolgenden Werktag Hierzu fasste der Bevollmachtigte die Instrukteure Zootechniker und die Pflanzenschutztechniker seines MTS Bereiches zusammen und gab ihnen die Anleitung fur die nachste Woche 29 Die in Vorbereitung und bei Durchfuhrung der Verwaltungsreform von 1952 besonders in Erscheinung getretenen zentralen Partei und Regierungsstellen behielten weiterhin ihre Zustandigkeit fur die neuen Verwaltungsterritorien und die ortlichen Verwaltungsorgane Die bewusst gewollte Uneinheitlichkeit der Unterstellungsverhaltnisse eroffnete die Moglichkeit zur Einflussnahme von aussen vor allem durch den Apparat der SED Von besonderer politischer Relevanz war die Einrichtung der SED Kreisleitung in Pritzwalk im Gebaude der heutigen AOK Als hauptamtlicher Verwaltungsapparat organisierte und koordinierte die SED Kreisleitung die Arbeit der SED im Kreis Pritzwalk Die Mitglieder des Sekretariates bildeten innerhalb der SED Kreisleitung das eigentliche Machtzentrum Jedes Sekretariatsmitglied verfugte uber ein eigenes Fachgebiet Damit existierte eine Parallelstruktur zur staatlichen Verwaltung auf der Kreisebene Die Kreisverwaltung unterlag im Konfliktfall den Beschlussen der SED Kreisleitung An den Sitzungen des Sekretariates der SED Kreisleitung nahmen auch einzelne Rate des Rates des Kreises teil 30 Der Gerichtsaufbau folgte der neuen Verwaltungsgliederung der DDR Es gab folglich ein Kreisgericht das sich am territorialen Zuschnitt des Kreises Pritzwalk ausrichtete Zustandig war aber nicht der Kreis sondern das Justizministerium der DDR Ebenso wie die Justiz wurde 1952 auch die Volkspolizei von den ortlichen Organen getrennt Die Kreispolizei gehorte zum Wirkungsbereich des Ministeriums des Innern Die Kreisverwaltung behielt lediglich Aufgabenbereiche die sich dem Verwaltungsdienst zuordnen liessen wie die Gewerbepolizei Aus der 1950 gegrundeten Ministerium fur Staatssicherheit gingen ebenso Kreisdienststellen hervor die den geographischen Zuschnitt des Kreises Pritzwalk annahmen aber ebenso der Aufsicht des Zentralministeriums unterstanden Die eigentlichen Kreisverwaltungsstrukturen hatten hier keine Kompetenzen Mitglieder der SED Kreisleitung bekleideten in Personalunion ebenso Posten in der Kreisdienststelle des MfS Aufgrund dieser Instanzenzuge die sich ausserhalb der Amtswirkungsbereichs der Kreisverwaltung vollzogen hatte diese in ihrem Kreisgebiet im Ergebnis nur eingeschrankte Handlungs und Initiativmoglichkeiten Im Kreis wirkten vor allem zentral aus Berlin gesteuerte Instanzen auch an der Kreisverwaltung vorbei oder zumindest im Hintergrund dirigierend Umsetzung des Kollektivierungsprogramms Bearbeiten Die verwaltungsintern beschaftigten politischen Funktionare und Mitarbeiter des Kreises hatten es im laufenden Kollektivierungsprogramms schwer die verwaltungsseitigen Aufgaben und ubergeordneten politischen Erwartungen zu erfullen Das galt insbesondere fur die Anfangszeit Ubergeordnete Behorden bemangelten haufig Nachlassigkeiten Zielverfehlungen oder falsche politische Uberzeugungen und Handlungen Drucke dieser Art wurden auch in die Offentlichkeit berichtet Nachlassigkeiten meist personell festgemacht Bestrafungen waren meist die Folge Ein Beispiel dieses administrativen Fuhrungsstils im Kreis war die Absetzung des Landrats im September 1955 Veranlassung dafur war die nachlassige Durchfuhrung der Anordnungen des Ministerrats zur Beschleunigung der Ernte im Kreis Pritzwalk sowie die mangelhafte Ubersicht uber die Lage im Kreis und die unzulangliche Arbeit der staatlichen Organe 31 Der Rat des Kreises hatte bisher keinen genauen Uberblick uber den Stand der Kartoffelrodung Der Kreis Pritzwalk ist der grosste Kartoffelerzeuger des Bezirkes Potsdam Viele hundert Tonnen soll er in andere Gebiete der DDR ausfuhren Statt am Tage der Veroffentlichung der Ministerratserklarung die MTS sofort auf diese Aufgabe zu orientieren wird es Ihnen erlaubt 12 Tage ohne ernsthafte Anstrengungen verstreichen zu lassen Die Ansicht des Rates des Kreises Pritzwalk dass es erst ab 20 September richtig losgehe hat dazu gefuhrt dass die vier MTS des Kreises nur schleppend die Kartoffeln roden H Jacobs 15 September 1955 Neues Deutschland Nr 215 S 3 Versorgungsprobleme bildeten auch in der Folgezeit wiederkehrende Agenden in der Kreisverwaltung Zur Steigerung der Produktion fuhrten die Kreise Pritzwalk Wittstock und Kyritz als Leitungsmethode Leistungsvergleiche und Leistungswettbewerbe durch Der Anteil der ausgebildeten Facharbeiter an der Gesamtanzahl der Genossenschaftsmitglieder machte im Kreis Pritzwalk nur zwei Prozent aus 32 Die berufliche Bildung der Landbevolkerung wurde daher forciert Im Kreis Pritzwalk arbeiten Ende der 1950er 11 Dorfakademien Bei Grundung des Kreises im August 1952 gab es erst zwei LPGs im Kreis Die Kreisleitung forcierte das Kollektivierungsprogramm daraufhin und entwickelte einen Schwerpunktplan Fast allabendlich fuhren Mitarbeiter und Sekretare der Kreisleitung zu Versammlungen in die Dorfer um die Bildung von Genossenschaften zu forcieren Im Februar 1953 existierten bereits 26 LPGs im Kreisgebiet 33 Der Wandel der Wirtschafts und Sozialstruktur Bodenreform und Kollektivierung auf dem Land fuhrte zu Verringerung der Arbeitsmoral der Beschaftigten 1960 sollten uber 60 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzflache des Kreises kollektiviert worden sein 34 Der forcierte Wandel der Eigentumsformen wurde auch mit Druck staatlicher Stellen bewerkstelligt Die privaten Handwerker und Kaufleute entwickelten aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheit Zukunftssorgen Bauern verliessen den angestammten Hof und fluchteten in den Westen Freiwillige Beitritte in die Genossenschaften erfolgten nicht uberall Es entstanden vielerorts Frustrationen 35 Im Kreis Pritzwalk stellte die Arbeitsschutzinspektion im Rat des Kreises Pritzwalk im November 1952 bei einer Uberprufung der MAS in Gerdshagen erhebliche Mangel und Schwachen in der Leitung des gesamten Betriebes und wenig Achtung vor dem Volksvermogen fest 36 Der Aufstand vom 17 Juni wirkte sich auch im Norden kurzzeitig destabilisierend aus Im Kreis Pritzwalk haben in der Folge 187 Landwirte ihre Mitgliedschaft in der LPG gekundigt Von den 31 LPGen im Kreis die nach der II Parteikonferenz im Sommer 1952 bis Marz 1953 gegrundet worden waren wurden viele nach der Ernte 1953 wieder aufgelost 37 Die Stimmung zu Anfang 1953 im Vorfeld des Aufstands war auch im Kreis Pritzwalk wie anderswo in der Republik nicht regimefreundlich gewesen Das Volkspolizeikreisamt Pritzwalk berichtete in die Bezirksstadt Potsdam vom Stimmungswandel in der Einwohnerschaft So hatte in Pritzwalk der Eigentumer eines holzverarbeitenden Betriebes mit vier Mitarbeitern eine Feierstunde zum Tode Stalins in einer Gaststatte gestort Einen kaufmannischen Angestellten aus Glowen Kreis Pritzwalk verhaftete die Polizei im Zug ebenso wegen Provokationen 38 VEG Gross Langerwisch 1954 nbsp 26 3 1954 Auf dem Volksgut Gross Langerwisch wird gebaut Dieser grosse Mahdrescherschuppen steht kurz vor der Fertigstellung Vorgesehen war dieser fur die Beherbergung sowjetischer Mahdrescher vom Typ Stalinez nbsp Gross Langerwisch Wohnhaus des VEG 26 3 1954 in Bau befindlicher Rinderstall fur 70 Rinder mit vorgesehener damaliger moderner Ausstattung u a eine elektrische Melkanlage Im Mai sollte der Rinderstall fertig sein nbsp VEG Gross Langerwisch Schweinestall Zentralbild 26 3 1954 Der neue Schweine Aufzuchtstall des Volksgutes nbsp Gross Langerwisch Wohnhaus des VEG 26 3 1954 Auf dem Volksgut Gross Langerwisch wurden zwei der abgebildeten Zweifamilienhauser 1953 fur die Landarbeiter des Volksgutes gebaut Im Jahr 1954 entstanden zwei weitere Wohnhauser nbsp Gross Langerwisch Begutachtung der Wollqualitat VEG Gross Langerwisch Der Zuchter erklart den Lehrlingen wie die Qualitat der Wolle erkennbar ist Die Schafzuchtbrigade des Volksgutes produzierte Zucht und Nutzvieh Die eintretenden Erleichterungen die nach dem Aufstand den sozialen Druck aufweichen sollten wirkten sich auch im Kreis positiv aus Der Besitzer eines Textilgeschaftes in Pritzwalk sagte hierzu Jetzt habe ich wieder Lust zur Arbeit und es ist mir wirklich ein Stein vom Herzen gefallen 39 Die Probleme hielten aber auch noch in den spaten 1950er Jahren an Im Oktober 1957 hatten die Maschinenstationen im Kreis Pritzwalk lediglich 75 3 Prozent der Arbeiten abgeschlossen zu denen sie sich verpflichtet hatten Die geringe Leistung wurde vor allem durch die mangelhafte Versorgung mit Betriebsmitteln und die unzureichende Arbeitsorganisation verursacht 40 Dennoch gab es auch grundlegende Verbesserungen der Ausrustungs und Arbeitsbedingungen 1953 hatte zum Beispiel die MTS Pritzwalk einen Dispatcherdienst eingerichtet um die 85 Traktoren in ihrem Stationsbereich der 19 600 ha Boden umfasste so zu lenken dass Verluste bei der Einbringung der Ernte vermieden werden Am 11 November 1953 erhielt die MTS als erste MTS in der Deutschen Demokratischen Republik eine vom Funkwerk Dresden hergestellte Dispatcher Sprechfunkanlage Durch Ultra Kurzwellen Gerate waren die einzelnen Brigadestutzpunkte mit der Zentrale auf der Maschinen und Traktorenstation verbunden Schnell und reibungslos wickelte sich so die Ernte ab Auftretende Schwierigkeiten wurden der Zentrale signalisiert und von dort behoben MTS Pritzwalk 1954 nbsp Getreideernte mit Mahbinder 26 7 1954 nbsp Pritzwalk Mobile Sprechfunkanlage der MTS Zentralbild 26 7 1954 Neue Informationen von der Zentrale erhalt der Brigadier Horst Uhle nbsp Pritzwalk Reparatur einer Erntemaschine 26 7 1954 nbsp Pritzwalk Einsatzplanung der MTS 26 7 1954 Die Maschinen und Traktorenstation Pritzwalk verfugte uber ein Dispatchersystem nbsp Pritzwalk Koordinierungszentrale der MTS 12 11 1953 Der Dispatcher fordert den Meister der Reparaturwerkstatt auf den Reparaturwagen mit den benotigten Pflugscharen nach Bullendorf zu schicken wo die Brigade XIX Parteitag auf dem Feld wartet Dorfentwicklung Bearbeiten Den Planern ging es schon fruhzeitig darum Dorfer untereinander in eine strenge Hierarchie zueinander zu legen und damit die Siedlungsstruktur grundlegend zu Wandeln Die Stadt Land Gegensatze sollten damit abgebaut werden Faktisch sollten sich einige der Dorfer in Agrarstadte umwandeln MTS Gemeinden erhielten in der Regel diese Pradestinierung Bereits vorhandene Ackerburgerstadte wiederum sollten weiter in das landliche Siedlungsnetz eingebunden bleiben Ausgewahlte landliche Zentralgemeinden sollten zu wirtschaftlichen und kulturellen Zentren ausgebaut werden Damit verbunden war die Errichtung von Polytechnischen Oberschulen Kulturhausern und Landambulatorien der Bau von mehretagigen Mietswohnhausern die Eroffnung grosserer Verkaufsstellen und die Grundung von kleineren Industriebetrieben In einigen Fallen wurden die Verkehrswege zu den Zentren ausgebaut und der offentliche Nahverkehr entsprechend organisiert 41 Im Kreis Pritzwalk der industriell schwach entwickelt war und mit einer Bevolkerungsdichte von 50 Menschen je km weit unter dem Bezirksdurchschnitt lag waren 1962 lediglich ein Kulturhaus drei Krankenhauser und drei Polikliniken vorhanden Nach damaligen Vorstellungen der Deutschen Bauakademie bedurfte es zur okonomischen Auslastung der kulturellen sozialen und sonstigen gesellschaftlichen Einrichtungen die zur Verwirklichung stadtahnlicher Lebensverhaltnisse notwendig waren 2000 Einwohner Nur die drei Stadte des Kreises wiesen diese Konzentration auf In den sonstigen Dorfern des Kreises die auch die Bevolkerungsmehrheit des Kreises reprasentierten waren daher keine gunstigen Voraussetzungen gegeben um jede einzelne Gemeinde mit allen kulturellen und sozialen Einrichtungen auszustatten Fur den Ausbau kleiner Landstadte und geeigneter Dorfer zu zentralen Orten die uber alle zeittypischen politischen kulturellen und sozialen Einrichtungen Landambulatorien Kulturhaus usw verfugten war zu deren wirtschaftlichen Auslastung meistens die Bevolkerung mehrerer Dorfer erforderlich 42 Laut zentralem Soll Stellenplan gab es je Kreis einen Kreisarchitekten und drei zugeordnete Mitarbeiter Die Kreisarchitekten waren dem Bauamt zugeordnet Der Zentralismus im Bauwesen und in der Stadtplanung bedeutete auch dass kaum Planmittel fur die Dorfplanung und Stadtebauforderung in der Provinz zur Verfugung gestellt wurden Nach dem Neubauernprogramm im Kontext der Bodenreform und der Forderung der landlichen Siedlung in den 50er Jahren uberliess die staatliche Baupolitik die Dorfer und Stadte weitgehend sich selbst An erster Stelle stand der Ausbau Berlins Auch in den Bezirken gab es eine Hierarchie Bezirke mussten so fur Bauvorhaben in Berlin ihre Plankontingent hergeben Kreise wiederum fur Bauvorhaben in den Bezirkshauptstadten Auch die Kreise setzten wie die ubergeordneten Ebenen ebenso Prioritaten Dies vollzog sich uber Bezirks oder Kreisanordnungen in dem Baukapazitaten untergeordneter Ebenen abgezogen wurden Das Wenige was normalerweise am unteren Ende der Kette angekommen ware namlich in den Kleinstadten fehlte nun ganzlich Die Dorfer hatten bei dem Verfahren ebenso geringe Zuweisungsraten zu erwarten 43 Viel basierte daher auf eigeninitiativ erbrachte gemeindliche Leistungen die in Baubrigaden vollzogen wurden Das Programm Schoner unsere Stadte und Gemeinden unterstutzte dies Die Massnahmen vollzogen sich auf dem Gebiet der Werterhaltung und Erneuerung von Gebauden und staatlichen Anlagen Bei den Pro Kopfausgaben aus dem Kreishaushalt fur die kulturelle und soziale Betreuung der Bevolkerung stand der Kreis Pritzwalk im Bezirksvergleich an letzter Stelle 44 Entwicklungen im Gesundheitswesen Bearbeiten Uber die Verhaltnisse des Gesundheitswesen im Kreis berichtete 1960 Hans Peter Gensichen beratender Arzt im Kreisausschuss des Deutschen Roten Kreuzes in Pritzwalk In unserem landwirtschaftlichen Kreis Pritzwalk sieht es ungefahr so aus Die zentrale Abteilung Gesundheitswesen ist mit der Kreisverwaltung in einer ehemaligen Tuchfabrik untergebracht fur Fremde ohne Lotsen kaum auffindbar Am Eingang einem engen Schlauchkorridor staut sich der Verkehr des grossen Gebaudes Der Kreisarzt arbeitet im viel zu kleinen Kreiskrankenhaus in der unzulanglichen poliklinischen Ambulanz in der Abteilung Gesundheitswesen und an einigen anderen Stellen Das eigentliche Gesundheitsamt druckt sich in einer kleinen ausgebauten Scheune herum nebst der Tbc und Geschlechtskrankenfursorge Rontgerei usw Der Desinfektor ist heimatlos Das Deutsche Rote Kreuz vegetiert in einem Privathaus das in einem miserablen Zustand ist Die Sanitatskrankenwagen des Deutschen Roten Kreuzes stehen tagsuber irgendwo auf den Strassen herum Dass die Sozialversicherung in einem unzulanglichen Gebaude in einer ganz anderen Gegend amtshandelt scheint fur Pritzwalk eine Selbstverstandlichkeit zu sein Die Volkspolizei ist oft telefonisch sehr schwer zu erreichen Dr Gensichen 16 Juni 1953 Neues Deutschland Nr 138 S 3 1960 gab es im Kreis Pritzwalk auf 10 000 Einwohner 61 Arzte und Zahnarzte Damit lag der Kreis deutlich hinter anderen Kreisen wie dem Kreis Luckenwalde 100 zuruck Auch bei der Anzahl der Betten in Krankenhausern auf 10 000 der Bevolkerung im Jahr 1960 lag der Kreis Pritzwalk mit 85 Betten deutlich hinter dem Wert des Kreises Luckenwalde 120 zuruck 45 Das Kreiskrankenhaus Poliklinik Pritzwalk war 1866 1867 von den Kreisen Ost und Westprignitz gebaut worden und befand sich seit 1904 im Vollbesitz des Kreises Ostprignitz Das Krankenhaus war fur die gesundheitliche Betreuung der Burger im Kreisgebiet zustandig Die Entwicklung des Gesundheits und Sozialwesens sowie der medizinischen Forschung auf hohem Niveau hatten Partei und Staatsorgane sicherzustellen In der Praxis war das Niveau der medizinischen Versorgung sehr unterschiedlich Qualitatsgefalle zwischen Stadt und Land sowie dem Norden und Suden der DDR waren bekannt Schon in den 60er Jahren war man auf Gastarzte aus der Tschechoslowakei angewiesen um die arztliche Versorgung sicherzustellen Um und Erweiterungsbauten waren immer wieder notwendig zur Erfullung der Aufgaben 1969 wurde durch die Fertigstellung und Inbetriebnahme der Krankenhausanbauten fur die Innere Medizin und 1971 die Gynakologie Geburtshilfe im Kreis Pritzwalk die allgemeingultige medizinische Versorgung die zur damaligen Zeit in der DDR bestand erreicht Dem Strukturwandel im Kreisgebiet wurde damit Rechnung getragen Somit waren zeitgemasse medizinische Versorgungsverhaltnisse geschaffen worden Die chirurgische Abteilung des Krankenhauses Pritzwalk hatte schon in den 1950er Jahren wegen ihrer guten operativen Leistungen einen guten Ruf uber die Kreisgrenzen hinaus 46 nbsp Erntekindergarten der LPG in Gerdshagen 1983Im Zuge der Bemuhungen um Entspannung im Kalten Kriegs entsandte die Regierung der DDR kommunale Emissare fur Austausche in westdeutsche Partnerkommunen 1960 reiste eine Gruppe aus dem Rat des Kreises Pritzwalk in die westdeutsche Stadt Lingen Ems um als Botschafter des Friedens Werbung fur den sozialistischen Staat zu machen Mitglieder der Gruppe wurden daraufhin verhaftet und konnten erst spater nach Pritzwalk zuruckkehren 47 Kirchen Bildungs und Kulturwesen Bearbeiten In der Kirchenpolitik versuchte die Kreisadministration ebenso eine indirekte Staatsaufsicht uber die Seelsorge und andere Aufgabenfelder der Superintendenten im Kreis zu etablieren und somit deren berufliche Handlungsspielraume einzuengen Das Grundziel lautete Einbeziehung der Christen und Einengung der Kirchen ohne die religiosen Gefuhle der Christen zu verletzen Dies gelang ihnen nur bedingt Die Vertreter des Rates des Kreises gaben zunachst an direkt nach dem 5 Marz 1956 insgesamt 21 Pfarrer angesprochen zu haben um eine neue Verordnung zu verlesen Die Superintendenten entzogen sich durch ihr Fernbleiben von amtlichen Verlesungen dieser Zugriffskontrolle Sie argumentierten dabei und beriefen sich auf eine hohere Ebene und dass sie die Inhalte schon aus der Presse kennen wurden 48 1969 hatte der Kreis Pritzwalk die Arbeit in der Kirchenpolitik wegen fehlender Erfolge eingestellt Ein standiges staatliches Betreuungssystem konnte sich nicht etablieren 49 Der Kirchenkreis Pritzwalk schliesslich reichte vom Kreis Pritzwalk bis in den benachbarten Kreis Wittstock hinein Der Kirchenkreis Pritzwalk bestand aus einer Vielzahl kleiner landlicher Dorfgemeinden Eine Ausnahme davon bildeten die Stadte Putlitz Meyenburg und vor allem die Kreisstadt Pritzwalk wo auch der Sitz der Superintendentur gewesen ist Mitte des Jahres 1972 waren nach innerkirchlichen Zahlen von den 37 500 Einwohnern des Kirchenkreises Pritzwalk knapp 24 700 Einwohner formell Mitglied der Kirche Das waren knapp 66 Prozent gewesen Von den veranschlagten Kirchenmitgliedern hatten im Jahr 1971 allerdings nur 13 400 Gemeindeglieder die Kirchensteuer entrichtet Danach relativierte sich ihr Anteil an der Gesamtbevolkerung auf knapp 36 Prozent Anfang der siebziger Jahre kam es im Kirchenkreis Pritzwalk in den landlichen Dorfgemeinden zu kirchlichen Existenzangsten Damit verbunden war die ernsthafte Sorge einzelner Pfarrer und Gemeindeglieder um die Zukunft ihrer Kirchengebaude Der Pfarrer des Pfarrsprengels Mertensdorf Christoph Telschow erinnert sich beispielsweise an ebenso gleichgultige wie geringschatzige Ausserungen Die Kirche wird eben zum Viehstall Und bereits 1960 notierte auch der Pfarrer der Gemeinde Buchholz Ulrich Woronowicz in sein Tagebuch Der Sozialismus schreitet immer ein Stuckchen weiter voran Jetzt ist ein Dorfklub ins Leben gerufen der als Konkurrenz zu unserem Posaunenchor in Aktion treten soll Ich vermute dass man darauf hinaus will dass eines schonen Tages an meiner Stelle vielleicht sogar im Pfarrhaus ein Funktionar sitzt der die gleiche Arbeit die wir jetzt tun auf sozialistisch macht In den siebziger und achtziger Jahren war neben den abnehmenden Gemeindegliederzahlen und die ansteigende Zahl vakanter also unbesetzter Pfarrstellen hinaus der Erhalt der Kirchengebaude die grossten Probleme der Kirche im Kreis Pritzwalk 50 Im Zentrum der Bemuhungen der kreislichen Bildungsadministration stand die zielgerichtete ideologische Erziehung zum guten Staatsburger Es ging in der organisierten schulischen und ausserschulischen Erziehungsrealitat um die Vermittlung der uberkommenen gesellschaftlichen Verhaltnisse auf dem Land von der Zeit vor der Bodenreform die Bodenreform selbst und die Eintritte in die LPG Der Religionsunterricht sollte moglichst eingeengt werden In Meyenburg Kreis Pritzwalk vermittelte zu Ender der 1950er Jahre eine Katechetin in einer Religionsstunde den Kindern ein negatives Bild zur Jugendweihe und erhielt nach heftigen Protesten durch den Beschluss der Elternversammlung und mit dem Einverstandnis des Direktors der Schule ein Betretungsverbot des Schulgebaudes 51 Im Lichtspielwesen war der Kreis Pritzwalk 1960 hinsichtlich der Platzkapazitat zuruckgeblieben Gleichzeitig bemuhten sich die staatlichen Organe der Landbevolkerung weitgehend den Filmbesuch zu ermoglichen Der Kreis versuchte im Kulturbereich durch Schaffung einer standigen Kunstgalerie fur den Kreis Pritzwalk den wachsenden Kulturbedurfnissen der Dorfbevolkerung und der neu entstehenden dorflichen Freizeit Rechnung zu tragen Nachdem der Kreistag der Errichtung der Galerie zugestimmt hatte waren die Voraussetzungen fur die Ubersiedlung eines Kunstlers zu schaffen der die Galerie im Kulturhaus auch einrichtete und betreute Nachdem Pritzwalk seine eigene Kunstgalerie hatte ergaben sich kulturpolitisch ganz neue Moglichkeiten Das Laienschaffen Lichtbildvortrage erganzende Bildungsformate fur den Schulunterricht erweiterten die Angebote im neugeschaffenen Kulturhauses Erich Wienert das zunachst eine Kreiseinrichtung blieb bis es an die Stadtverwaltung ubertragen wurde 52 Die verschiedenen Kreisorganisationen der nationalen Spartenverbande z B Volkssolidaritat Demokratischer Frauenbund Gesellschaft fur Sport und Technik Deutsches Rotes Kreuz wirkten parallel neben den Kreisaktivitaten auf das kreisliche gesellschaftliche Leben und ihre Angebote ein 1958 besuchte eine Instrukteurbrigade des Zentralrats der FDJ den Kreis Pritzwalk Sie hatte die Aufgabe festzustellen wieweit diese Forderungen des Landjugendprogramms bereits verwirklicht werden Es ging dabei vor allem um Gewinnung der ortlichen Jugend fur den eingeschlagenen Kollektivierungskurs der Landwirtschaft Dazu sollte gepruft werden wie die Lehrer besonders die jungen Lehrer den Forderungen des Landjugendkongresses der FDJ gerecht wurden Absolventen der Institute fur Lehrerbildung wurden zu Ende der 1950er Jahre meist sofort als Schulleiter an wenig gegliederten Landschulen eingesetzt Im Kreis Pritzwalk geschah das in vier Fallen Die Neulehrer hatten die gesellschaftliche Arbeit im sozialistischen Jugendverband und in der Pionierorganisation Ernst Thalmann zu vollziehen Mit den am 1 September 1957 neu in den Kreis gekommenen 28 jungen Lehrern wurde eine Wanderung in den Ort Putlitz unternommen Jedoch nicht um das ortliche VEG die LPG oder die MTS zu besichtigen sondern um die alte Burgruine kennenzulernen und um der Sage von den edlen Putlitzer Gansen zu lauschen Sie wurden nicht in die Arbeit des Kreisverbands einbezogen Es sollte aus staatlicher Sicht stattdessen erreicht werden dass in der FDJ Arbeit der jungen Lehrer nach Verlassen der Lehrerbildungsinstitute keine Unterbrechung eintrat Dafur zeichnete sich die Die FDJ Kreisleitung in Pritzwalk verantwortlich 53 Bezogen auf die Organisation und Anleitung des kulturellen Lebens im Kreis versuchte die dafur zustandige Kreisadministration seit Mitte der 1970er die zuruckgehenden Mitgliederzahlen des Kulturbunds erfolglos zu stoppen Es war fur die Kreisverantwortlichen schwierig die Interessen der Jungen Bevolkerung zu treffen Gemass der hinterlassenen Schriftdokumentationen fokussierte sich die als lethargisch beschriebene kreisangehorige Jugend auf Amusement und Unterhaltung anstatt sich im Kulturbund zu engagieren 54 Grosser Wert wurde auf die Unterhaltung des betrieblichen Kulturwesens gesetzt Selbst im Krisenjahr 1989 wurde noch fur umgerechnet 70 000 Mark fur die Festwoche zum 20 jahrigen Firmenjubilaum des VEB Zahnradwerk verausgabt Unter anderen fanden ein Kampfgruppenball im Kreiskulturhaus ein Sportfest im damaligen Stadion der Freundschaft mit anschliessendem Sportlerball im Kreiskulturhaus statt Begleitet wurde dieser Festrahmen von einem wissenschaftlichen Kongress und einer grossen Festveranstaltung 55 Diese Feierstunden und Jahrestage waren in ihrer Wiederholung so monoton geworden dass die Menschen es einfach hingenommen haben Die Karten fur solche Veranstaltungen waren limitiert aber die Leute haben sich nicht danach gedrangt dabei zu sein Hochstens die die gesagt haben Da kann ich mein Bier umsonst trinken und vom Buffet essen Manfred Lochel Disponent und APO Sekretar im Zahnradwerk Pritzwalk Mitglied der SED Bezirksleitung Potsdam 56 Im Laufe der Jahre war der 1 Mai sehr eintonig geworden Die meisten kummerten sich bereits einen Tag vorher um einen Platz in der Kneipe Dreiviertel der Leute sind ein Stuck der Demonstration mitgegangen haben sich sehen lassen und sind dann wieder abgehauen Im Landtechnischen Instandsetzungswerk LIW in Pritzwalk wurden sogar Biermarken verteilt damit die Betriebsangehorigen zum 1 Mai kamen Die Arbeiter meiner Brigade haben mich dann gefragt warum sie keine Biermarken bekommen Von meiner Brigade hat auch nie einer eine Fahne oder ein Transparent getragen Das hat meistens die FDJ Gruppe gemacht Manfred Lochel Disponent und APO Sekretar im Zahnradwerk Pritzwalk Mitglied der SED Bezirksleitung Potsdam 57 Fehlsteuerungen fahrlassiges Handeln Versorgungsengpasse Bearbeiten Die Nachteile des Systems konnten lange durch das Engagement und Disziplin der leitenden Krafte strukturell kontrolliert werden Die Kohasion der Elitenstrukturen verringerte sich in den 1980er Jahren spurbar Das Engagement ging zuruck und zentrifugale einwirkende Krafte des Systems bewirkten eine nachlassende Entwicklungsdynamik Die Fehlerquote erhohte sich die Ausfalle und Storungen in den Betriebsablaufen nahmen zu Mehrleistungen zum Beispiel in den Betrieben wurden seltener erbracht Minderleistungen nahmen zu Die zentralistischen Strukturen fuhrten zu Fehlsteuerungen die oftmals in der Bevolkerung nicht verstanden bzw nicht nachvollzogen werden konnten Im Kreis Pritzwalk wurde von den Hausfrauen besonders der unterschiedliche Preis fur Mager und Buttermilch beanstandet So betrug dieser z B in Meyenburg 0 50 DM dagegen in Wendisch Priborn im benachbarten Kreis Ludwigslust im Bezirk Schwerin nur 0 20 DM Bei einer sofortigen Nachfrage beim Rat des Kreises erklarte dieser dass man bereits mehrmals den Bezirk angesprochen hat und man als Antwort erhielt der Kreis soll sich beim Bezirk Schwerin erkundigen laut welcher Anordnung sie diese Milch fur 0 20 Mark verkaufen konne Dasselbe trifft fur den HO Zucker zu In Meyenburg 1 50 M und in Wendisch Priborn 1 40 M Des Weiteren beschwerten sich die Hausfrauen dass weder Marmelade noch Honig zu bekommen ist 58 Uberdies verursachte grob fahrlassiges Verhalten der Gruppe der Sowjetischen Streitkrafte in Deutschland auch auf dem Kreisgebiet wiederkehrend Schaden und Unfalle So fuhren zum Beispiel sowjetische Soldaten am 21 Juni 1989 bei anhaltender Trockenheit mit einer in Betrieb gehaltenen kohlenbeheizten Feldkuche in den Wald bei Stepenitz Jannersdorf Kreis Pritzwalk und verloren Glut Uber dreizehn Hektar Kiefern an der Verbindungsstrasse in der Nahe des Schiessplatzes Schweinrich wurden dabei vernichtet Der Schaden betrug 411 900 Mark Das gewohnliche Verhalten der sowjetischen Militarstaatsanwaltschaft war es eine Beteiligung abzustreiten sodass die Loscheinsatze ganzlich von den ortlichen und uberortlichen Strukturen beglichen werden mussten 59 Die Gesellschaft fur Natur und Umwelt Pritzwalk geriet unter die Beobachtung der Kreisdienststelle des MfS weil sie Umweltverschmutzungen aufgedeckt hatte so etwa die Vergiftungen in der Stepenitz durch Uberdungung und die Mullverkippung in einer Kuhle bei Bergsoll 1986 60 Die Behorden wiesen grosse Defizite bei der Bekampfung von derlei Fehlverhalten auf Sie erteilten keine Auflagen genehmigten Ausnahmen oder verlangerten standig Fristen fur die Beseitigung von Mangeln Es hatte ein Wertewandel stattgefunden Die Menschen bezogen die Qualitat der Lebens und Wohnumwelt in ihr personliches Zufriedenheitsempfinden ein auch bestarkt durch Wohlstandsgewinne der 1960er und 1970er Die Burger wehrten sich gegen Umweltprobleme mit Eingaben Der Leiter der Staatlichen Bauaufsicht des Kreises Pritzwalk musste sich beispielsweise im Zusammenhang mit Beschwerden gegen die Produktionsgenossenschaft Handwerk PGH Tischlerei Meyenburg rechtfertigen Dieser Betrieb hatte immer wieder auf einem Gelande illegale Baumassnahmen vornehmen lassen und trug so zu Larm und Luft oder anderen Verschmutzungen bei Ordnungswidrigkeiten wurden in dem Fall zwar durch die Bauaufsicht beendet doch wurden die Massnahmen durch konkurrierende wirtschaftsleitende Organe immer wieder aufgehoben 61 Der Kreis Pritzwalk stand 1989 vor der schwierigen Aufgabe mehr wirtschaftliche Verantwortung und Aufgaben zu ubernehmen und gleichzeitig die wirtschaftlichen Ergebnisse insgesamt zu steigern So sollten die Generalreparaturen im Maschinenpark des VEB Zahnradwerk vom Betrieb im steigenden Masse selbst durchgefuhrt werden Bis dahin ubernahmen andere kreisauswartige Betriebe diese Aufgaben Dazu sollte das Zahnradwerk seine Produktion steigern Im Januar 1989 hatte der Pritzwalker Kreistag einen Beschluss gefasst der vorsah das sich der Kreis im laufenden Jahr bei Obst zu 46 Prozent und bei Frischgemuse zu 83 Prozent selbst versorgen sollte Auch bei der Fleisch und Wurstwarenversorgung waren die wirtschaftlichen Anforderungen gewachsen Gunther Roesler 1 Sekretar der SED Kreisleitung Pritzwalk musste im Januar 1989 nach Potsdam berichten dass der geplante Nettogewinn fur 1988 vom Kreis nur mit knapp 90 Prozent erreicht wurde Gleichzeitig wurden 1988 die geplanten Ausgaben uberschritten Das bedeutete dass 1988 die Wirtschaftsziele insgesamt nicht erreicht wurden Fred Nespethal Sekretar fur Agitation und Propaganda der SED Kreisleitung Pritzwalk raumte im April 1989 bei einer Tagung der SED Kreisleitung Pritzwalk im Kulturhaus Pritzwalk vor 200 Zuschauern ein dass im Kreis noch grosse Anstrengungen zur Losung des Wohnungsproblems notig waren Hinweise und Kritiken zur schlechten Versorgung oder anderen wirtschaftlichen Schwierigkeiten waren fester Bestandteil jeder Sitzung des Rates des Kreises Im Januar 1989 hiess es da zum Beispiel das im Ort Preddohl die Feuerwehrtechnik seit Monaten nicht einsatzfahig war Im Ort Telschow im heutigen Putlitz fiel die defekte Strassenbeleuchtung auf die Jauchegrube der ortlichen LPG wurde nicht geleert und die Abwasser liefen entlang der Dorfstrasse Die ungeklarte Entsorgung der Stallabfalle gefahrdete in der Gemeinde Jannersdorf die Trinkwasserversorgung Bei der Losung dieser Probleme stiess der Rat des Kreises an die Grenzen seiner Moglichkeiten Die Folge waren Schonerungen der Situationsdarstellungen nach aussen Statt Darstellung der Wirtschaftskrise im Kreis wurden auf dem Papier die wirtschaftlichen Ziele immer erreicht oder ubertroffen Im Oktober 1989 informierte die Abteilung Finanzen beim Rat des Kreises Pritzwalk das die Liquiditat des Kreishaushaltes bis Jahresende nicht mehr gesichert ware Ursachlich waren Mindereinnahmen von 20 Prozent zum Wirtschaftsplan als auch ungeplante Mehrausgaben Auf Grund einer schlechten Ernte im Jahr 1989 konnte der Kreis Pritzwalk nur 40 Prozent der Getreideabgaben erfullen Dies bedeutete einen Einnahmeausfall von neun Millionen Mark Die Mehrausgaben der Stadt Pritzwalk in Hohe von einer Million Mark konnte auch vom Rat des Kreises nicht mehr ausgeglichen werden Die Jahreshaushaltsrechnung von 1988 konnte nur durch einen Zuschuss von 17 Millionen Mark aus dem zentralen Haushalt ausgeglichen werden Die Engpasse der Liquiditat entstanden aufgrund witterungsbedingter Ernteausfalle und notwendig gewordener Renovierungs und Instandsetzungsarbeiten 62 Wendezeiten Bearbeiten Zu den Kommunalwahlen am 7 Mai 1989 wurden fur den Kreistag Pritzwalk 110 Abgeordnete und 37 Nachfolgekandidaten gewahlt die bereits im Vorfeld zusammengestellt waren Das innerhalb des Rates des Kreises entstandene Papier das die Zusammensetzung des Kreistages Pritzwalk bestimmte ist auf den 8 Marz 1989 zwei Monate vor dem eigentlichen Wahltag datiert Unter Berucksichtigung der doppelten Mandate uber die Massenorganisationen verfugte die SED uber eine satte Zwei Drittel Mehrheit im Kreistag Pritzwalk 74 Abgeordneten und 19 Nachfolgekandidaten Durch die sehr hohe Zahl an Abgeordneten wurde der einzelne Abgeordnete faktisch marginalisiert und eine breite ergebnisoffene Diskussion allein aus organisatorischen und arbeitspragmatischen Grunden unmoglich Von den 19 Mitgliedern des Rates des Kreises die alle zugleich Kreistagsabgeordnete waren stellte die SED inklusive des Ratsvorsitzenden 15 Ratsmitglieder Die ubrigen vier Blockparteien stellten jeweils ein Ratsmitglied Im Zuge der Kommunalwahlen von 1989 wurde ein neuer Ratsvorsitzender vom Kreistag ernannt Vorsitzender des Rates des Kreises wurde Harald Smeja SED der bis zum Fruhjahr 1989 beim Rat des Bezirkes Potsdam als Mitglied des Rates fur Jugendfragen Korperkultur und Sport beschaftigt war Harald Smeja war zum Ernennungszeitpunkt 43 Jahre alt Er war nicht daran interessiert als Ratsvorsitzender nach Pritzwalk zu gehen Im Gesprach mit seinem Verbindungsoffizier entstand der Eindruck dass er nach Moglichkeiten suchte um diesen Einsatz zu verhindern Er selbst verfugte bis dahin uber gute Kontakte zu DKP Mitgliedern in der Bundesrepublik Deutschland und fuhrte im Rahmen der Auslandsaufklarung Reisetatigkeiten auch ins westliche Ausland Sein Werdegang entsprach der ublichen Kaderverwaltung oder Nomenklatura mit politischen Qualifikationsmerkmalen Daruber hinaus war der neu gewahlte Rat des Kreises durch eine hohe personelle Kontinuitat gepragt Das mit Abstand jungste Ratsmitglied im Kreis Pritzwalk war Danuta Schonhardt CDU mit erst 29 Jahren Schonhardt war Ratsmitglied fur Wohnungspolitik Das Durchschnittsalter der Mitglieder des Rates des Kreises Pritzwalk im Fruhjahr 1989 betrug 45 Jahre Auf der konstituierenden Sitzung des Kreistages am 25 Mai 1989 skizzierte der neue Ratsvorsitzende Smeja die Linien der aktuellen Lage die von der Realitat allgemein abwich Wir haben es in der Hand die vom XI Parteitag der SED gezeichnete Politik im Prignitzkreis Pritzwalk zu weiteren Erfolgen zu fuhren Einfugung Im Hinblick auf die anhaltend dynamische Entwicklung unseres Landes und unseres Kreises auf dem bewahrten Kurs der Einheit von Wirtschafts und Sozialpolitik Einfugung vorhersagte Smeja das weitere Aufbluhen unserer Stadte und Gemeinden zum Nutzen Aller Der Ratsvorsitzende bekraftigte dass die wirtschaftlichen Planvorgaben fur den Kreis 1989 bis dahin erfullt worden seien Smeja bekundete dass die Wohnungsfrage als soziales Problem im Kreis Pritzwalk bis zum Jahr 1990 gelost sei Wie bereits im September 1986 vom Kreistag beschlossen bliebe das Ziel bestehen bis 1990 jeden Haushalt einen angemessenen Wohnraum zur Verfugung zu stellen Die Schwierigkeiten des Kreises wurden vor den Kreistagsabgeordneten nur zwischen den Zeilen angedeutet 63 Der letzte uberlieferte Bericht des Mitglieds des Rates des Kreises Pritzwalk fur Energie DBD Conrad Voigt von Anfang Oktober 1989 an den MfS spiegelte die tiefe gesellschaftliche und politische Krise der spaten DDR wieder Innerhalb des Rates des Kreises und der DBD im Kreis Pritzwalk wurde die nicht funktionierende Wirtschaft kritisiert die Mitarbeiter des Rates des Kreises beschwerten sich uber einen Wasserbauch von Angestellten in der Kreisverwaltung 64 Als die SED Fuhrung im Herbst 1989 politisch paralysiert war folgten ihr die bis dahin weitestgehend funktionierenden Verwaltungskader im Kreis zu einem grossen Teil in diesen Zustand Nach der Wende Bearbeiten nbsp Die aufgegangenen Altkreise im neugebildeten Landkreis Prignitz 1993Die SPD in Pritzwalk siegte bei der freien Wahl zum Kreistag im Fruhjahr 1990 knapp vor der CDU Unter den insgesamt 62 Pritzwalker Kreistagsmitgliedern bis 1993 waren 14 Altpolitiker was knapp 23 Prozent entsprach Die Sozialdemokraten setzten im Kreistag den neupersonellen Landrat Reinhard Gotze SPD durch der bis 1990 Technischer Leiter im ortlichen VEB Konsumbackwarenbetrieb gewesen war und im Dezember 1989 die SDP im Kreis Pritzwalk mitgegrundet hatte Die Verwaltungsspitze unter dem neupersonellen Landrat bildeten sechs Beigeordnete die zugleich als Dezernenten fungierten Unter ihnen waren anfangs mit zwei ehemaligen Mitgliedern des Rates des Kreises und dem CDU Kreisvorsitzenden drei Altpolitiker was bei Hinzuziehung des Landrates 43 Prozent entsprach 65 Das am 17 Mai 1990 in Kraft getretene Gesetz uber die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR Kommunalverfassung hatte als Leitmotiv die Schaffung kommunaler Selbstverwaltung als tragfahige Grundlage fur den demokratisierten Staat zum Ziel 66 Innerhalb kurzer Zeit wurde aus dem lokalen Organ der Staatsorganisation eine Institution der kommunalen Selbstverwaltung Zugleich wurde der Kreis Pritzwalk in Landkreis Pritzwalk umbenannt 67 Anlasslich der Deutschen Wiedervereinigung 1990 erfolgte am 3 Oktober bzw endgultig am 14 Oktober 1990 Termin der Landtagswahl die Zuordnung zum Land Brandenburg Die politisch gesellschaftlichen Strukturen der DDR galten zu denen der BRD als unvereinbar und die in der Wendezeit neu entwickelten eigenen demokratischen Institutionen z B Runder Tisch als nicht hinreichend gefestigt um diese in die neue Verfassungsordnung uberfuhren zu konnen Es folgte binnen kurzester Zeit die Ubernahme der formalen Strukturen der bundesdeutschen Verwaltung Schlusselbegriffe der Transformation waren Uberfuhrung und Abwicklung Die Abwicklung in der Verwaltung betrafen vor allem die Bediensteten und deren Aufgaben die im Kontext des planwirtschaftlichen Systems der DDR Aufgaben wahrnahmen Die Institutionen der Bundesrepublik wurden ohne Anpassung auf die Verhaltnisse des Beitrittsgebiets ubertragen und von den vielen westlichen Verwaltungshelfern umgesetzt Die verwaltungswissenschaftliche massgebliche Literatur bewertet dieses Verfahren 30 Jahre ruckblickend als ursachlich fur die Entstehung von Verwerfungen und erheblichen Aufbauschwierigkeiten 68 Kreisgebietsreform Bearbeiten Die politisch administrativen Strukturen des Kreises waren seit den Kommunalwahlen vom 6 Mai 1990 in der DDR demokratisch legitimiert Das neue System bedeutete umfassende Aufgaben und Kompetenzubertragungen aber auch Aufgabenwegfall Es entstand ein Zielkonflikt zwischen der Starkung der Leistungsfahigkeit der Kreisstrukturen und dem demokratisch politischen Aspekt Das Spannungsverhaltnis zwischen verwaltungspolitischer Effizienz und dem bereits vollzogenen demokratischen politischen Neuanfang fuhrte zunachst zu einer fortgesetzten Kreisstruktur im Bundesrepublikanischen deutschen Staat Dies vollzog sich in Abkehr zu den aufgelosten Bezirksstrukturen die nur eine geringe Akzeptanz in der Bevolkerung besessen hatten und zugig durch die Landerebene ersetzt worden waren 69 Die Landesregierung Brandenburg beschloss am 29 Januar 1991 die Vorbereitung der Durchfuhrung der Kreisgebietsreform notwendigen Vorschriften Im April 1991 erstellte das Ministerium des Innern einen ersten Vorschlag zur Neugliederung Dieser sah einen Grosskreis Gesamtprignitz vor der sich aus den Altkreisen Perleberg Kyritz Pritzwalk und Wittstock zusammensetzte Der Kreis Pritzwalk unterstutzte die Bildung eines Grosskreises Prignitz Eine vom Ministerium des Innern gebildete Arbeitsgruppe empfahl in ihrem Abschlussbericht am 13 Dezember 1991 die Verbindung der Kreise Perleberg und Pritzwalk Die Landkreise erhielten bis zum 31 Mai 1992 die Gelegenheit zu den weitgehend so von der Landesregierung gebilligten Vorschlagen der Arbeitsgruppe Stellung zu nehmen Zur Vorbereitung der Stellungnahme liess der Kreis Pritzwalk eine Burgerbefragung durchfuhren Die Wahler befurworteten mehrheitlich eine Zusammenlegung der Kreise Kyritz Pritzwalk und Wittstock Diese Variante wurde ebenso vom Kreis Kyritz unterstutzt Der Kreis Pritzwalk schloss sich der Meinung der Burgerbefragung an und unterstutzte weiter die Bildung eines Kreises der dem fruheren Kreis Ostprignitz weitgehend entsprach Der Kreistag Pritzwalk sprach sich fur die Bildung eines solchen Kreises inklusive des Kreises Perlebergs aus Die Kreistage der Kreise Kyritz Pritzwalk und Wittstock erklarten in einer gemeinsamen Sitzung am 26 August 1992 einen gemeinsamen Grosskreis Ostprignitz mit dem Kreissitz Kyritz bilden zu wollen Das Kreisneugliederungsgesetz vom 24 Dezember 1992 bewirkte die Bildung des Landkreises Prignitz und die Auflosung des Landkreises Pritzwalk ohne die Gemeinden Blumenthal Grabow und Rosenwinkel Eine kommunale Verfassungsbeschwerde der Kreise Kyritz und Pritzwalk wurde nicht stattgegeben 70 Dem geausserten Burgerwillen wurde gerichtlich keine Prioritat eingeraumt 71 Die Zuruckstellung des Bevolkerungswillens sowie der historisch und landschaftlich verbindenden und trennenden Momente innerhalb der Prignitz und des Ruppiner Lands konnte die Neugliederungsentscheidugen nicht aufheben Die in den Beschwerden angefuhrte Argumentation einer Sprengung der historischen und landschaftlichen Verflechtungen und Grenzverlaufe wurden vom Gesetzgeber als nicht drastisch genug eingestuft Ein neuerliches Zusammenwachsen der neu gebildeten Kreise auf lange Sicht blieb aus damaliger Entscheiderperspektive trotz dessen als erwartbar anzunehmen 72 Die Kreisgebietsreform trat mit den Kommunalwahlen vom 5 Dezember 1993 in Kraft Die Prozesse der territorialen Zusammenfuhrung der Kreisverwaltungen fuhrte zur schrittweisen Zentralisierung der Verwaltung in Perleberg und der Auflosung der Kreisverwaltung Pritzwalk Die Personalzusammenfuhrung war durch den drastischen Abbau von Verwaltungspersonalstellen gepragt 73 Demographie BearbeitenDie Bevolkerungsentwicklung im Kreisgebiet war negativ Allerdings fuhrten die plotzlichen Bevolkerungsgewinne zu Uberbevolkerung im Kreis auf Basis der vorhandenen Bau und Infrastrukturen Die Einwohnerzahl war nach 1945 durch den Zuzug von Umsiedlern aus den Ostgebieten enorm angewachsen So waren in der Ostprignitz etwa 40 000 Umsiedler aufgenommen worden Prozentual betrug der Bevolkerungszuwachs fur die Ostprignitz 43 7 Prozent Ihrer Herkunft nach waren es vor allem Deutsche aus Polen insbesondere aus dem Warthegebiet und Posen Bei dieser Gruppe scheint es sich um eine planmassige Ansiedlung gehandelt zu haben denn die Fluchtlinge trafen in der Mehrzahl vor Kriegsende ein Die zweite Schwerpunktgruppe bildeten in der Ostprignitz die Ostbrandenburger Fluchtlinge und Vertriebene wurden vor allem auch in Schlossern und ehemaligen Gutsgebauden untergebracht 74 Der Abbau der Uberbevolkerung vollzog sich auch durch Flucht in die westliche Besatzungszonen und die spatere BRD bis 1961 Kreis Pritzwalk 1 Jahr 1960 1971 1981 1989Einwohner 37 269 35 798 32 894 32 130Das Wanderungssaldo des Kreises war negativ allerdings auf einem geringen Wanderungsnviveau in den 80er Jahren Die Binnenmobilitat der DDR unabhangig von der Ost West Migration und vor allem an der BRD gemessen hatte fast uber die gesamte Zeit hinweg einen relativ geringen Umfang Die Nordbezirke der DDR galten als Demographische Uberschussregion so wurde das Gebiet das im Wesentlichen mit dem heutigen Mecklenburg Vorpommern und den nordlichen Teilen von Brandenburg identisch ist in der Literatur der 1970er und fruhen 1980er Jahre vielfach bezeichnet Gemeint war ein Abwanderungsraum der seine Migrationsverluste durch Uberschusse in der naturlichen Bevolkerungsbewegung wieder auffullte Berlin war das uberdominante Migrationsziel Die Stadt hatte permanenten Wanderungsgewinn und die Nachbarbezirke Berlins Potsdam und Frankfurt Oder dienten als Sprungbrett in die Hauptstadt 75 Verwaltungsstrukturen BearbeitenDie formellen Kreisstrukturen wurden von der Kreis Ordnung uber den Aufbau und die Arbeitsweise der staatlichen Organe der Kreise vom 24 Juli 1952 geregelt Die Ordnung wurde durch das Gesetz uber die ortlichen Organe der Staatsgewalt vom 18 Januar 1957 GBl S 65 auf eine gesetzliche Grundlage gestellt Die Kreisverwaltung setzte sich aufbauorganisatorisch aus Abteilungen und Bereichen zusammen Die Ressorts tragen unterschiedliche Bezeichnungen wie Kommissionen Amter Abteilungen oder Stabe So kennt die Verwaltungsstruktur z B eine Kreisplankommission ein Kreisbauamt eine Abteilung Volksbildung oder den Stab der Zivilverteidigung Jedes dieser Fachorgane wurde von einem Mitglied des Rates des Kreises hauptberuflich geleitet Der Gesamtverwaltung stand der Vorsitzende des Rates des Kreises vor Dieser wiederum setzte zur Wahrnehmung seiner Gesamtverantwortung fur die Leitung der Kreisverwaltung seinen Ersten Stellvertreter und den Sekretar des Rates ein die beide wie er auf die gesamte Verwaltung Einfluss nahmen Alle Mitarbeiter der Kreisverwaltung standen im Angestelltenverhaltnis Beamtenrechte waren aufgehoben 76 Stellung im Zentralstaat und Aufgabenbefugnisse Bearbeiten Die Kreise waren Glieder des einheitlichen sozialistischen Staates und als solches keine Gebietskorperschaft im traditionellen Sinne noch wurde ihnen vom Gesetzgeber das Recht auf Selbstverwaltung eingeraumt Die Kreise bildeten die dritte Ebene im strikt hierarchisch strukturierten Staatsaufbau der DDR 77 Als nachgeordnete Anstalten des Staates blieb den Kreisen kein Raum fur eine Unterscheidung von Selbstverwaltungsaufgaben Auftragsangelegenheiten und staatlichen Aufgaben Zum rechtlich einheitlichen Aufgabenbereich der Kreisstufe gehorten zahlreiche Angelegenheiten die auch in der Bundesrepublik bei den Kreisen liegen daruber hinaus aber auch einige eher staatliche oder gemeindliche Sachbereiche Die Kreise in der DDR waren unter anderen fur die Leitung und Planung der territorialen Rationalisierung sowie fur die Anleitung und Kontrolle der Stadte und Gemeinden zustandig gewesen Die Kontrolle verfolgten sie restriktiv anders als in der BRD beschrankten sich die Kreise nicht nur auf ausgleichende und uberortliche Angelegenheiten Die Kreise ubernahmen Aufgaben zur staatlichen Leitung der Landwirtschaft des kreisgeleiteten Bauwesens der volkseigenen kommunalen Wohnungsverwaltungen volkseigener Dienstleistungsbetriebe sowie des genossenschaftlichen und privaten Handwerks Den Raten der Kreise unterstanden die Schulen und Einrichtungen der Berufsbildung der Kultur der Jugendbetreuung des Sports des Gesundheits und Sozialwesens und der Kinderbetreuung Der Kreis war der Rechtstrager aller wesentlichen kommunalen Einrichtungen und damit fur den Burger der unmittelbare Ansprechpartner in fast allen Fragen des kommunalen Lebens 78 Der Schwerpunkt der Ordnungsverwaltung lag bei den Kreisen Hierfur besassen die Rate der Kreise Befugnisse in Angelegenheiten des Personenstandswesens in Ordnungsangelegenheiten und in Genehmigungsangelegenheiten sowie Verantwortlichkeiten fur die Erziehung von so genannten Asozialen sowie die Wiedereingliederung von Ruckkehrern in der DDR 48 Abs 5 GoV Gesetz uber die ortlichen Volksvertretungen vom 17 Januar 1957 novelliert am 4 Juli 1985 GBl I 1985 Nr 18 S 213 79 Dazu kam die Aufrechterhaltung der offentlichen Ordnung und Sicherheit im Zusammenwirken mit den Organen der Staatssicherheit Justiz und Polizei im Kreis einschliesslich der Kriminalitatsbekampfung Erteilung von Baugenehmigungen und staatliche Bauaufsicht wasserwirtschaftliches Meliorationswesen Trinkwasserversorgung und Entsorgung Umweltschutz Leitung der ortlichen Kommunalen Versorgungswirtschaft z B Mullabfuhr und Mulldeponie Friedhofswesen Mitwirkung bei der Wohnraumversorgung der Bevolkerung Uberwachung der Preisdisziplin kreisgeleitete Gesundheitseinrichtungen Kreiskrankenhaus Polikliniken Arztpraxen Betriebsgesundheitseinrichtungen Hygieneaufsicht und Seuchenbekampfung Fursorge fur Schwerbehinderte alte und hilfsbedurftige Personen Alters und Pflegeheime Kreiskulturhaus Galerie und Museum Uberwachung der Einrichtungen der Jugend und des Sports Jugendhilfe und Heimerziehung fur schwer Erziehbare Arbeitsscheue und Elternlose Vormundschaftswesen und Sorgerecht Bildungswesen insbesondere Verwaltung der allgemeinbildenden polytechnischen Oberschulen und Sonderschulen sowie Zivilverteidigung und Katastrophenschutz 80 Die Qualitatsgute der regionalen Kreisbilanzierung und deren zugrunde gelegte Planungstatigkeit Bilanzierung und Bedarfsforschung beeinflusste die zu erreichende hohe Versorgungswirksamkeit Begunstigend hierfur sollte eine hohe Eigenversorgungsquote der bereitgestellten Warenfonds angestrebt werden Fur dieses Ziel wirkten die Fachorgane des Rates des Kreises insbesondere die Kreisplankommission und die Abteilung Landwirtschaft und Nahrungsguterwirtschaft zusammen Hierfur wurde den Kreisen die ortliche Versorgungs und Kommunalwirtschaft als so genannte ortliche Versorgungswirtschaft in ihren Verantwortungsbereich ubertragen 81 Auf der Grundlage von Orientierungsdaten des Bezirkstages erarbeitete der Kreis die Generalbebauungsplane fur die Stadte und sorgte fur die entsprechenden Vorgaben auch fur die verschiedenen Fachbereiche wie Verkehr Energie Umweltschutz Wasserwirtschaft usw Die okonomische und soziale Entwicklung fand allerdings nur im Rahmen und als Bestandteil der gesamtstaatlichen Planung statt Bis zur Reform von 1985 wurden eigenverantwortlich Funfjahresplane erarbeitet Der Kreistag beschloss dann im Rahmen seiner Deklarationskompetenz die Funfjahr Jahres und Haushaltsplane fur den Kreis 82 Wahrend die Kreise in der DDR verwaltungsmassig umfangreich ausgebaut waren waren die Gemeinden weitgehend funktionslos und konnten daher mit sehr geringem Personalbesatz auskommen 83 Aus kritischer Sicht sind somit die Stadte und Gemeinden den Kreisen quasi direkt unterstellt In der Praxis war die Verteilung des Verwaltungsvolumens im Kreis entsprechend der jeweiligen Bevolkerungs und Wirtschaftsstruktur von ausschlaggebender Bedeutung Die Unterschiede in der Aufgabenverteilung zeigten sich vielfach in der Tragerschaft von kommunalen Einrichtungen War die Struktur des Kreises auf einem System von wenigen grosseren zentralen Orten aufgebaut die leistungsfahig und fur ihren Nahbereich bestimmend waren so wurden die uberortlichen kommunalen Einrichtungen zumeist von diesen zentralen Orten unterhalten Anders wurde es gehalten wenn es keine zentralen Orte im Kreis gab sodass der Kreis sich nicht auf leistungsfahige Verwaltungstrager auf der lokalen Ebene stutzen konnte Im Kreis Pritzwalk wurden die zunachst kreislichen Einrichtungen des Kulturhauses oder der gemeinsamen Stadt und Kreisbibliothek zunachst gemeinsam verwaltet spater auf die Stadt ubertragen 84 Verfassungsrechtlich festgelegtes Aufgabenspektrum des Kreises Sicherung des rationellen Einsatzes der Arbeitskrafte Verbesserung der Arbeits und Lebensbedingungen im Kreis Entwicklung eines vielfaltigen geistig kulturellen Lebens im Territorium Sicherung der komplexen gesellschaftlichen Entwicklung im Kreis Fach aufsicht und Kontrolle der LPG und KAP Forderung der sozialistischen Gemeinschaftsarbeit der Stadte und Gemeinden untereinander sowie mit den Betrieben Einrichtungen vorrangige Unterstutzung der zentral und bezirksgeleiteten Betriebe und Kombinate Unterstutzung und Flankierung von zentralen oder bezirklichen Investitionsvorhaben Anleitung und Kontrolle der Stadte und Gemeinden 85 Liste von Abteilungsstrukturen innerhalb der Kreisverwaltung Pritzwalk Bearbeiten Die innere Organisation der Kreisverwaltung war weitgehend vorgeschrieben was den Durchgriff von oben erleichterte 86 Die Aufbaustruktur der Kreisverwaltung richtete sich daher nach dem national einheitlichen und von der Staatlichen Stellenplankommission bestatigten Struktur und Stellenplan Zwei Ressorts wiesen eine besondere Bedeutung auf die Kreisplankommission und die Org Instrukteur Abteilung Bei beiden handelte es sich nicht um Fachorgane die fur einen Lebensbereich zustandig waren Die Kreisplankommission u a Wohnungswesen Investitionen Arbeitskrafte Rationalisierungen war dem Ratsvorsitzenden direkt unterstellt und wirkte als Funktionalorgan mit Querschnittsaufgaben das im Verhaltnis zu den Fachorganen und nachgeordneten ortlichen Organen mit einer partiellen Weisungsbefugnis ausgestattet war Laut Statut war sie zustandig fur die Planung der wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung im Kreis Die Org Instrukteur Abteilung u a Ausarbeitung von Stellenplanen fur den Kreisrat und die Stadte und Gemeinden Halbjahrliche Meldungen uber nicht technische Verbesserungsvorschlage Arbeitsplane des Kreisrates war ein Stabsorgan ohne Weisungsbefugnis hingegen mit ausgesprochenen Kontrollrechten ausgestattet die der Informationsbeschaffung fur vorgesetzte Stellen in der Absicherung der horizontalen und vertikalen Hierarchie dienten Die Kontrolltatigkeit erstreckte sich auf alle Ebenen der ortlichen Verwaltung und vollzog sich in der Regel nach bestatigten Arbeitsplanen Sowohl die standigen Kommissionen als auch die Abteilungen der Rate aller Ebenen hatten der Org Instrukteur Abteilung alle verlangten Auskunfte uber Planungen und Arbeitsablaufe zu erteilen Auch die Schulung der Abgeordneten und die Gestaltung des sozialistischen Wettbewerbes im kommunalen Bereich gehorte zu den Aufgaben dieser Abteilung 87 Weitere Abteilungen Finanzen Inneres u a Bodenrecht Brandschutz Genehmigungswesen Kirchenangelegenheiten Ordnung und Sicherheit Urkundenstelle Schiedskommission und Schoffen Veterinar und Lebensmitteluberwachung Kommunalaufsicht Ortliche Versorgungswirtschaft u a Einzelbetriebe Friedhofswesen Versorgung Kreisbauamt u a Wohnungsbau Projektierungen Stadt und Dorfplanung Amt fur Arbeit Handel und Versorgung u a Gaststattenwesen Volksbildung Sekretariat des Vorsitzenden Kader u a Kaderprogramme Auszeichnungen Arbeitsrecht Gehalt Statistiken Energie Verkehrs und Nachrichtenwesen u a Brucken Wasserstrassen Strassen Gewerbe Jugendfragen Korperkultur und Sport Gesundheits und Sozialwesen u a Krippen und Kinderheime Familie Hygiene Eingaben Wahlen Kammerei Kultur u a Bibliotheken Heimatgeschichte Museen Denkmale Veranstaltungen Kulturhauser Kulturgut Druckgenehmigungen Zusammensetzung Rat des Kreises Pritzwalk 1989 Bearbeiten Zusammensetzung Rat des Kreises Pritzwalk 1989 Name und Vorname Funktion ParteiSmeja Harald Vorsitzender Rat des Kreises SEDKotowski Reinhard 1 Stellvertreter des Vorsitzenden SEDSonnenberg Ingo Stellvertreter des Vorsitzenden und Vorsitzender der Kreisplankommission SEDJeschke Manfred Stellvertreter des Vorsitzenden fur Inneres SEDSchneider Hans Jorg Stellvertreter des Vorsitzenden fur Land und Nahrungsguterwirtschaft SEDSchulz Jurgen Stellvertreter des Vorsitzenden fur Handel und Versorgung SEDRetzlaff Karl Heinz Sekretar des Rates SEDSteinke Ortwin Mitglied des Rates fur Finanzen und Preise SEDKenzler Siegfried Mitglied des Rates und Kreisbaudirektor SEDWatschke Adolf Mitglied des Rates fur Arbeit und Lohne SEDEdinger Rosemarie Mitglied des Rates fur Ortliche Versorgungswirtschaft SEDAlbrecht Gerd Mitglied des Rates und Kreisschulrat SEDLauenroth Hans Werner Mitglied des Rates fur Jugend Korperkultur und Sport SEDHerms Gunter Mitglied des Rates und Kreisarzt SEDGillmann Rolf Peter Mitglied des Rates fur Verkehrs und Nachrichtenwesen SEDVoigt Conrad Mitglied des Rates fur Energie DBDSchonhardt Danuta Mitglied des Rates fur Wohnungspolitik CDUKrieschel Roland Mitglied des Rates fur Umweltschutz Wasserwirtschaft und Erholungswesen LDPDBunger Heinz Mitglied des Rates fur Kultur NDPDVorsitzende des Rates des Kreises Pritzwalk Bearbeiten Der Vorsitzende des Rates des Kreises leitete die Arbeit des Rates Er bereitete die Vorschlage fur die Tagesordnung des Kreistages vor berief diesen ein und eroffnete ihn Dem Vorsitzenden des Rates des Kreises unterstand das Referat Kader Er war verantwortlich fur die Arbeit der Plankommission die dem Rat des Kreises unterstand Dem Vorsitzenden des Rates des Kreises oblag die Zusammenarbeit mit den Organen der Justiz der Staatsanwaltschaft der staatlichen Kontrolle und der Volkspolizei im Kreis Der Vorsitzende des Rates des Kreises ubte die staatliche Aufsicht uber die zentralgeleiteten staatlichen Einrichtungen und wirtschaftlichen Unternehmungen im Kreis aus insbesondere uber die volkseigenen Betriebe VEB den staatlichen Handel Post Fernmeldewesen Eisenbahn statistischen Dienst Projektierungsburos volkseigene Forstbetriebe und uber die Genossenschaften Die ubrigen Aufgabengebiete unterstellte der Vorsitzende seinen Stellvertretern soweit er sich nicht die Durchfuhrung bestimmter Aufgaben vorbehielt 88 1952 1953 Erich Utech zuvor Hauptabteilungsleiter Justiz des Landes Brandenburg 1953 1955 Horst Muller 1955 1958 Ernst Lohagen 1958 1963 Horst Vogel 1963 1973 Werner Wist 1973 1986 Horst Kunert 1986 1989 Walter Gurth 1989 1990 Harald SmejaLandrat des Kreises Pritzwalk 1990 1993 Reinhard GotzeStandige Kommissionen des Kreistags Bearbeiten Der Kreistag wahlte aus seiner Mitte standige Kommissionen Ausschusse fur folgende Arbeitsgebiete Haushalt Landwirtschaft und landliches Bauwesen Gesundheitswesen und Sozialfursorge Volksbildung und kulturelle Massenarbeit Handel und Versorgung ortliche Industrie Kommunalwirtschaft und Wohnungswesen ortliche Volkspolizei und Justiz Wirtschaft BearbeitenDer Kreis ubte die staatliche Aufsicht uber die zentralgeleiteten staatlichen Einrichtungen und wirtschaftlichen Unternehmungen im Kreis aus insbesondere uber die volkseigenen Betriebe VEB staatlichen Handel Post Fernmeldewesen Eisenbahn statistischen Dienst Projektierungsburos volkseigene Forstbetriebe und uber die Genossenschaften Im Kreisgebiet dominierte die landwirtschaftliche Produktion Bis zum Beginn der Bodenreform lag im Altkreis Ostprignitz der Anteil des privaten Grossgrundbesitzes an der landwirtschaftlichen Nutzflache 30 4 Prozent womit die Ostprignitz weit unter dem Durchschnittswert der nordlichen Mark von 41 5 Prozent lag Aus der Enteignung der Gutsbesitzer und der Aufteilung ihres Bodens ging eine uberwiegend kleinbetriebliche Agrarstruktur hervor In der Ostprignitz war die Anzahl der Betriebe in den Grossen zwischen 5 und 20 ha von 2362 auf 5802 angewachsen Neubauern 89 Damit beseitigte die Bodenreform auch in diesem brandenburgischen Landkreis die traditionelle Besitzstruktur In der Folge wurden dadurch die ohnehin vorhandenen Nachkriegsschwierigkeiten verstarkt Dabei war die Ausgangssituation der landwirtschaftlichen Produktion und damit die Versorgung der Bevolkerung mit Nahrungsmitteln in der SBZ 1945 wesentlich gunstiger als in den westlichen Besatzungszonen Die seit 1952 stattfindende Kollektivierung beseitigte dann auch das Privateigentum Die vollstandige sozialistische Umgestaltung der Landwirtschaft in der DDR fuhrte dazu dass im Marz 1960 im Kreis Pritzwalk 129 LPG davon 72 des Typs I vollgenossenschaftlich organisiert waren 90 Ende der 1960er Jahre und Anfang der 1970er erfolgten Zusammenschlusse der LPGs zu Kooperativen Abteilungen Pflanzen und Tierproduktion Die Landwirtschaft wurde verstarkt mechanisiert Wirtschaftlich mussten die Kreise die rationelle Versorgung der Einwohner mit Nahrungsmitteln gewahrleisten und unterhielten dafur ein interzonales Ausgleichsystem Der Kreis Pritzwalk hatte anhand des Massstabs der Getreideeinheit mit 26 2 dt ha einen hohen Eigenversorgungsgrad erreicht und galt mit 2000 kg Getreideerzeugung pro Jahr pro Einwohner als Uberschussgebiet und fuhrte Getreide in andere Regionen ab 91 Lediglich in der Kreisstadt Pritzwalk gab es nennenswerte Industrie Es gab ein stetiges Bemuhen der Akteure wirtschaftlich Schritt mit Europa zu halten 1986 waren durch die ortliche SED Leitung im Rahmen des wirtschaftlichen Funfjahresplanes die Einfuhrung sogenannter Schlusseltechnologien bis zum Jahr 1990 beschlossen worden Das VEB Zahnradwerk Pritzwalk verfugte 1988 uber 59 Industrieroboter und 14 Computer deutlich weniger oder gar keine in den anderen Betrieben der Stadt Trotz grosser Anstrengungen lagen die Betriebe bei der Digitalisierung zuruck Das Problem bei den angeschafften Computern beispielsweise im VEB Kreisbaubetrieb war dass die Rechner oftmals unzureichend genutzt wurden weil zum Beispiel die dazugehorigen Drucker und Grafikteile nicht mitgeliefert wurden Die Zahl der eingesparten Personalressourcen blieben daher hinter den gesetzten Erwartungen zuruck Ein aufgeblahter Verwaltungs und Leitungsapparat beeintrachtigte die Wirtschaftlichkeit des wichtigsten Kreisbetriebes Aufgrund von Mangeln bei Ersatzteilen und Material konnte das Zahnradwerk nicht kontinuierlich arbeiten Die Anlagen waren teils veraltet Die Arbeitsproduktivitat stagnierte 92 Die grossten 15 Betriebe des Kreises beschaftigten 1989 6488 Personen Ihr Anteil an der Gesamtbeschaftigung im Kreis betrug 38 7 Prozent Bedeutende Betriebe waren unter anderen Beschaftigte im Kreis Pritzwalk 1989 93 Betrieb BeschaftigteLPG Pflanzenproduktion 2635LPG Tierproduktion 2160VEB Zahnradwerk Pritzwalk 1375VE Einzelhandelsbetrieb HO 485VEB Meyenburger Mobelwerk 451Konsumgenossenschaft 420VEB Kreisbetrieb fur Landtechnik 308VEB Fleischverarbeitung 185VEB Landtechnisches Instandsetzungswerk Pritzwalk 182VEB Brauerei Pritzwalk 179VEB Kreisbaubetrieb 165Konsumbackwarenbetrieb 157VE Verkehrskombinat 156Privater Einzelhandel 147VEB Berufsbekleidung 118Volkswirtschaft gesamt 16 755Daneben gab es nebst kleineren VEBs wie die 1978 geschlossene VEB Brauerei Putlitz weitere kleinere handwerkliche Betriebe Privates Gewerbe erfullte auch im Kreisgebiet eine Nischenfunktion Es sorgte durch die Zusatzangebote fur eine ausgleichende flexible Pufferfunktion zwischen starren Planangebot und der oftmals abweichenden Nachfrage Militar BearbeitenIn Steffenshagen Pritzwalk befand sich ein Flugabwehr Stutzpunkt der NVA Fla Raketenabteilung 134 In Jannersdorf befand sich ein Schiess und Hubschrauberlandeplatz der GSSD Beide Orte umgab ein militarisches Sperrgebiet Kreisangehorige Stadte und Gemeinden BearbeitenAufgefuhrt sind alle Orte die am 25 Juli 1952 bei Einrichtung des Kreises Pritzwalk eigenstandige Gemeinden waren Eingeruckt sind Gemeinden die bis zum 5 Dezember 1993 ihre Eigenstandigkeit verloren und in grossere Nachbargemeinden eingegliedert wurden oder die sich zu neuen Gemeinden zusammengeschlossen haben Pritzwalk Kreisstadt Alt Krussow heute ein Ortsteil von Pritzwalk Beveringen heute ein Ortsteil von Pritzwalk Blumenthal heute Ortsteil von Heiligengrabe Boddin am 1 April 1974 Zusammenschluss von Boddin und Langnow zu Boddin Langnow 94 heute ein Gemeindeteil von Gross Pankow Prignitz Boddin Langnow entstand am 1 April 1974 durch den Zusammenschluss von Boddin und Langnow heute ein Ortsteil von Gross Pankow Prignitz Bolzke am 1 Januar 1974 eingemeindet nach Kemnitz 94 heute ein Wohnplatz von Pritzwalk Brugge am 18 August 1962 eingemeindet nach Halenbeck 94 heute ein Gemeindeteil von Halenbeck Rohlsdorf Buchholz seit 1 Januar 1974 mit Ortsteil Sarnow heute ein Ortsteil von Pritzwalk Buckow am 18 August 1962 Zusammenschluss von Grabow und Buckow zu Grabow Buckow 94 heute ein Ortsteil der Gemeinde Kummernitztal Buddenhagen am 1 Januar 1974 eingemeindet nach Meyenburg 94 heute ein Ortsteil von Meyenburg Falkenhagen heute ein Ortsteil von Pritzwalk Frehne heute ein Ortsteil von Marienfliess Gerdshagen seit 1 Januar 1974 mit Ortsteil Rapshagen Gemeinde Giesensdorf am 1 Januar 1974 nach Kuhsdorf eingemeindet am 1 Januar 1989 Ausgliederung aus Kuhsdorf 94 heute ein Ortsteil von Pritzwalk Grabow am 18 August 1962 Zusammenschluss von Grabow und Buckow zu Grabow Buckow heute ein Ortsteil der Gemeinde Kummernitztal Grabow Buckow heute Ortsteile Buckow und Grabow der Gemeinde Kummernitztal Gross Langerwisch am 1 Januar 1957 nach Helle eingemeindet 94 heute ein Gemeindeteil von Gross Pankow Prignitz Gross Pankow Prignitz heute Gemeinde und ein Ortsteil von Gross Pankow Prignitz Gross Woltersdorf heute ein Ortsteil von Gross Pankow Prignitz Halenbeck seit 18 August 1962 mit den Ortsteilen Brugge und Warnsdorf heute ein Gemeindeteil von Halenbeck Rohlsdorf Helle seit 1 Januar 1957 mit Ortsteil Gross Langerwisch heute ein Ortsteil von Gross Pankow Prignitz Hoppenrade heute ein Ortsteil der Gemeinde Plattenburg Hulsebeck heute ein Ortsteil der Gemeinde Pirow Jannersdorf heute ein Ortsteil von Marienfliess Kehrberg heute ein Ortsteil von Gross Pankow Prignitz Kemnitz seit 1 Januar 1974 mit Ortsteil Bolzke heute ein Ortsteil von Pritzwalk Klein Woltersdorf heute ein Gemeindeteil von Gross Pankow Prignitz Krempendorf heute ein Ortsteil von Marienfliess Kuhbier heute ein Ortsteil von Gross Pankow Prignitz Kuhsdorf seit 1 Januar 1974 mit den Ortsteilen Giesensdorf und Mesendorf am 1 Januar 1989 Ausgliederung von Giesensdorf am 1 Juli 1990 Ausgliederung von Mesendorf heute ein Ortsteil von Gross Pankow Prignitz Laaske heute ein Ortsteil von Putlitz Langnow am 1 April 1974 Zusammenschluss von Boddin und Langnow zu Boddin Langnow 94 heute ein Gemeindeteil von Gross Pankow Prignitz Lindenberg heute ein Ortsteil von Gross Pankow Prignitz Lockstadt heute ein Ortsteil von Putlitz Lutkendorf heute ein Ortsteil von Putlitz Mansfeld heute ein Ortsteil von Putlitz Mertensdorf heute ein Ortsteil von Triglitz Mesendorf am 1 Januar 1974 nach Kuhsdorf eingemeindet am 1 Juli 1990 Ausgliederung aus Kuhsdorf 94 heute ein Ortsteil von Pritzwalk Meyenburg seit 1 Januar 1974 mit Ortsteil Buddenhagen Nettelbeck heute ein Ortsteil von Putlitz Porep heute ein Ortsteil von Putlitz Preddohl heute ein Ortsteil der Gemeinde Kummernitztal Putlitz Stadt und Ortsteil von Putlitz Rapshagen am 1 Januar 1974 nach Gerdshagen eingemeindet 94 heute ein Gemeindeteil von Gerdshagen Reckenthin am 8 November 1962 nach Tuchen eingemeindet 94 heute ein Gemeindeteil von Gross Pankow Prignitz Rohlsdorf heute ein Gemeindeteil von Halenbeck Rohlsdorf Rosenwinkel heute ein Ortsteil von Heiligengrabe Sadenbeck heute ein Ortsteil von Pritzwalk Sagast heute ein Ortsteil von Putlitz Sarnow am 1 Januar 1974 eingemeindet nach Buchholz 94 heute ein Wohnplatz von Pritzwalk Schmolde heute ein Ortsteil von Meyenburg Schonebeck heute ein Ortsteil der Gemeinde Gumtow Schonhagen heute ein Ortsteil von Pritzwalk Silmersdorf heute ein Ortsteil von Triglitz Steffenshagen heute ein Ortsteil von Pritzwalk Stepenitz heute ein Ortsteil von Marienfliess Telschow am 1 Januar 1974 schlossen sich Telschow und Weitgendorf zu Telschow Weitgendorf zusammen heute ein Gemeindeteil von Putlitz Telschow Weitgendorf am 1 Januar 1974 schlossen sich Telschow und Weitgendorf zu Telschow Weitgendorf zusammen 94 heute ein Ortsteil von Putlitz Triglitz Gemeinde und ein Ortsteil der Gemeinde Triglitz Tuchen seit 8 November 1962 mit Ortsteil Reckenthin heute ein Ortsteil von Gross Pankow Prignitz Vettin heute ein Ortsteil von Gross Pankow Prignitz Warnsdorf am 18 August 1962 eingemeindet nach Halenbeck 94 heute ein Gemeindeteil von Halenbeck Rohlsdorf Weitgendorf am 1 Januar 1974 schlossen sich Telschow und Weitgendorf zu Telschow Weitgendorf zusammen 94 heute ein Gemeindeteil von Putlitz Wilmersdorf heute ein Ortsteil von Pritzwalk 1992 bildeten die zahlreichen kleinen Gemeinden des Kreises Pritzwalk Verwaltungsgemeinschaften Amter zur Erledigung ihrer Verwaltungsaufgaben Im Kreis Pritzwalk bildeten sich die folgenden Amter Amt Pritzwalk Land Amt Putlitz Berge war im Landkreis Perleberg angesiedelt Amt Gross Pankow Prignitz verwaltete auch Gemeinden des Kreises Perleberg Amt Bad Wilsnack Weisen nur Hoppenrade aus dem Kreis Pritzwalk Amt Heiligengrabe Blumenthal drei Gemeinden gehorten zum Kreis Pritzwalk Im Rahmen der Kreisreform in Brandenburg die am 6 Dezember 1993 in Kraft trat ging der Landkreis Pritzwalk im Wesentlichen im neuen Landkreis Prignitz auf 17 Blumenthal Rosenwinkel und Grabow kam zum Landkreis Ostprignitz Ruppin Literatur BearbeitenBildung und Etablierung der DDR Bezirke in Brandenburg Verwaltung und Parteien in den Bezirken Potsdam Frankfurt Oder und Cottbus 1952 1960 2017 Deutschland BWV Berliner Wissenschafts Verlag Lieselott Enders Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil I Prignitz 463 S Weimar 1962 Sebastian Stude Gutachten fur die Enquete Kommission des Landtags Brandenburg Aufarbeitung der Geschichte und Bewaltigung von Folgen der SED Diktatur und des Ubergangs in einen demokratischen Rechtsstaat im Land Brandenburg EK 5 1 Themenbereich III Personalpolitik zwischen Kontinuitat und Elitenaustausch Berlin Marz 2012 Sebastian Stude Aufbruch in der brandenburgischen Provinz Die friedliche Revolution 1898 90 in Pritzwalk Ereignisse Interviews und Dokumente Hrsg Gesellschaft fur Heimatgeschichte Pritzwalk und Umgebung e V Pritzwalk 2010 ISBN 978 3 00 032443 7 Verwaltungsgeschichte Brandenburg auf landkreis prignitz deEinzelnachweise Bearbeiten a b Statistische Jahrbucher der Deutschen Demokratischen Republik In DigiZeitschriften Abgerufen am 6 Februar 2010 Zeitschrift fur Archaologie 1983 Deutschland VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften S 62 DDR okonomische und soziale Geographie 1990 Deutschland Haack S 232 Budde G 1997 Frauen arbeiten weibliche Erwerbstatigkeit in Ost und Westdeutschland nach 1945 Deutschland Vandenhoeck amp Ruprecht S 78f Peter Boigk Die Bodenreform im brandenburgischen Kreis Ostprignitz 1945 1949 Eine historische Analyse der Vorgange Magisterarbeit 1996 Kapitel 3 1 Die Landschaft Onlineausgabe ohne Seitenzahlenangaben Reinhardt W 2011 Offentlicher Personennahverkehr Technik rechts und betriebswirtschaftliche Grundlagen Deutschland Vieweg Teubner Verlag S 87 Andreas Herzfeld Die Geschichte der deutschen Kennzeichen 4 Auflage Deutsche Gesellschaft fur Flaggenkunde e V Berlin 2010 ISBN 978 3 935131 11 7 S 301 Andreas Herzfeld Die Geschichte der deutschen Kennzeichen 4 Auflage Deutsche Gesellschaft fur Flaggenkunde e V Berlin 2010 ISBN 978 3 935131 11 7 S 542 Sozialistische Finanzwirtschaft 1965 Deutschland n p S G 4 Wasserwirtschaft Wassertechnik 1986 Deutschland VEB Verlag Technik S 181 http www hueftprobleme net henriette van der wall de 1991 DDR Wasserwirtschaft pdf Forschungsstelle fur Umweltpolitik Freie Universitat Berlin rep 91 1 Die Wasserwirtschaft in der DDR Henriette van der Wall R Andreas Kraemer Januar 1991 S 38 Bildung und Etablierung der DDR Bezirke in Brandenburg Verwaltung und Parteien in den Bezirken Potsdam Frankfurt Oder und Cottbus 1952 1960 2017 Deutschland BWV Berliner Wissenschafts Verlag S 7 Bildung und Etablierung der DDR Bezirke in Brandenburg Verwaltung und Parteien in den Bezirken Potsdam Frankfurt Oder und Cottbus 1952 1960 2017 Deutschland BWV Berliner Wissenschafts Verlag S 23 Bildung und Etablierung der DDR Bezirke in Brandenburg Verwaltung und Parteien in den Bezirken Potsdam Frankfurt Oder und Cottbus 1952 1960 2017 Deutschland BWV Berliner Wissenschafts Verlag S 24 Mielke H 1995 Die Auflosung der Lander in der SBZ DDR von der deutschen Selbstverwaltung zum sozialistisch zentralistischen Einheitsstaat nach sowjetischem Modell 1945 1952 Deutschland In Kommission bei F Steiner S 99 Sebastian Stude Gutachten fur die Enquete Kommission des Landtags Brandenburg Aufarbeitung der Geschichte und Bewaltigung von Folgen der SED Diktatur und des Ubergangs in einen demokratischen Rechtsstaat im Land Brandenburg EK 5 1 Themenbereich III Personalpolitik zwischen Kontinuitat und Elitenaustausch Berlin Marz 2012 S 34f a b Statistisches Bundesamt Hrsg Gemeinden 1994 und ihre Veranderungen seit 01 01 1948 in den neuen Landern Metzler Poeschel Stuttgart 1995 ISBN 3 8246 0321 7 Bloss W 2018 Kommunale Strukturen im Spannungsfeld gesellschaftlicher Umwalzungen die Grenzen von Gemeinden und Kreisen in Brandenburg 1945 1952 Deutschland BWV Berliner Wissenschafts Verlag S 623 Simon W Rehberg R 2006 Illustrierte Geschichte Pritzwalks Deutschland Stadtverwaltung Pritzwalk S 153 Bildung und Etablierung der DDR Bezirke in Brandenburg Verwaltung und Parteien in den Bezirken Potsdam Frankfurt Oder und Cottbus 1952 1960 2017 Deutschland BWV Berliner Wissenschafts Verlag S 135 Bildung und Etablierung der DDR Bezirke in Brandenburg Verwaltung und Parteien in den Bezirken Potsdam Frankfurt Oder und Cottbus 1952 1960 2017 Deutschland BWV Berliner Wissenschafts Verlag S 198 Kohler H 1999 Was die Schulstatistik der SBZ DDR erfragte Analyse und Dokumentation des Erhebungsprogramms 1945 1989 Deutschland Max Planck Institut fur Bildungsforschung S 26 Mielke H 1995 Die Auflosung der Lander in der SBZ DDR von der deutschen Selbstverwaltung zum sozialistisch zentralistischen Einheitsstaat nach sowjetischem Modell 1945 1952 Deutschland In Kommission bei F Steiner S 140 Mielke H 1995 Die Auflosung der Lander in der SBZ DDR von der deutschen Selbstverwaltung zum sozialistisch zentralistischen Einheitsstaat nach sowjetischem Modell 1945 1952 Deutschland In Kommission bei F Steiner S 143 Bildung und Etablierung der DDR Bezirke in Brandenburg Verwaltung und Parteien in den Bezirken Potsdam Frankfurt Oder und Cottbus 1952 1960 2017 Deutschland BWV Berliner Wissenschafts Verlag S 173 Bildung und Etablierung der DDR Bezirke in Brandenburg Verwaltung und Parteien in den Bezirken Potsdam Frankfurt Oder und Cottbus 1952 1960 2017 Deutschland BWV Berliner Wissenschafts Verlag S 163 Bildung und Etablierung der DDR Bezirke in Brandenburg Verwaltung und Parteien in den Bezirken Potsdam Frankfurt Oder und Cottbus 1952 1960 2017 Deutschland BWV Berliner Wissenschafts Verlag S 186 Bildung und Etablierung der DDR Bezirke in Brandenburg Verwaltung und Parteien in den Bezirken Potsdam Frankfurt Oder und Cottbus 1952 1960 2017 Deutschland BWV Berliner Wissenschafts Verlag S 8 Bildung und Etablierung der DDR Bezirke in Brandenburg Verwaltung und Parteien in den Bezirken Potsdam Frankfurt Oder und Cottbus 1952 1960 2017 Deutschland BWV Berliner Wissenschafts Verlag S 272 Sebastian Stude Aufbruch in der brandenburgischen Provinz Die friedliche Revolution 1898 90 in Pritzwalk Ereignisse Interviews und Dokumente Hrsg Gesellschaft fur Heimatgeschichte Pritzwalk und Umgebung e V Pritzwalk 2010 ISBN 978 3 00 032443 7 S 134 Neues Deutschland Nr 217 16 September 1955 Seite 2 Sachse R 1962 Die komplexe Planung der Landwirtschaft im Bezirk Deutschland Deutscher Landwirtschaftsverlag S 214 20 Februar 1953 Neues Deutschland Nr 43 S 5 Padagogik N p Volk und Wissen Volkseigener Verlag 1958 S 378 Schonemann E 2003 Zwangsaussiedlung im eigenen Land Deutschland Mein Buch S 97f Bauerkamper A 2002 Landliche Gesellschaft in der kommunistischen Diktatur Zwangsmodernisierung und Tradition in Brandenburg 1945 1963 Osterreich Bohlau S 313 Lahns T 2013 Aufstand in Stadt und Land Der 17 Juni im Bezirk Potsdam Deutschland Books on Demand S 143 Lahns T 2013 Aufstand in Stadt und Land Der 17 Juni im Bezirk Potsdam Deutschland Books on Demand Kapitel 1 Auf dem Weg in die Krise Die DDR im Blick der Stasi 1953 die geheimen Berichte an die SED Fuhrung 2013 Deutschland Vandenhoeck amp Ruprecht S 165 Bauerkamper A 2002 Landliche Gesellschaft in der kommunistischen Diktatur Zwangsmodernisierung und Tradition in Brandenburg 1945 1963 Osterreich Bohlau S 315 Kotsch D 2001 Das Land Brandenburg zwischen Auflosung und Wiederbegrundung Politik Wirtschaft und soziale Verhaltnisse in den Bezirken Potsdam Frankfurt Oder und Cottbus in der DDR 1952 bis 1990 Deutschland Berlin Verlag Spitz S 502 Sachse R 1962 Die komplexe Planung der Landwirtschaft im Bezirk Deutschland Deutscher Landwirtschaftsverlag S 208 Betker F 2005 Einsicht in die Notwendigkeit kommunale Stadtplanung in der DDR und nach der Wende 1945 1994 Deutschland Steiner S 183ff Sachse R 1962 Die komplexe Planung der Landwirtschaft im Bezirk Deutschland Deutscher Landwirtschaftsverlag S 218 Sachse R 1962 Die komplexe Planung der Landwirtschaft im Bezirk Deutschland Deutscher Landwirtschaftsverlag S 217 Kiene S Reding R 2009 Getrennte Wege ungeteilte Chirurgie Beitrage zur Chirurgie in der DDR Deutschland Pro Literatur Verlag S 272f https www noz de lokales lingen artikel 962929 deutsch deutsche geschichte eskaliert 1960 in lingen gallery amp 0 amp 0 amp 962929 Halbrock C 2004 Evangelische Pfarrer der Kirche Berlin Brandenburg 1945 1961 Amtsautonomie im vormundschaftlichen Staat Deutschland Lukas Verlag S 306 308 Die Kirchenpolitik der SED gegenuber der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg im Bezirk Potsdam 1961 1966 2012 S 81f Mitteilungen des Vereins fur Geschichte der Prignitz Band 15 Hrsg Dr Uwe Czubatynski Perleberg 2015 S 115 Griese C 2001 Bin ich ein guter Staatsburger wenn ich mein Kind nicht zur Jugendweihe schicke die Deutung von Phanomenen der Erziehungsrealitat in Berichten an die Volksbildungsadministration der DDR Analyse von Wahrnehmungsmustern und Handlungsstrategien im Umgang mit kirchlicher Jugendarbeit Deutschland Schneider Verlag Hohengehren S 51 Heinz Preuss Neues Deutschland 7 2 1961 Padagogik 1958 n p Volk und Wissen Volkseigener Verlag S 390 Richthofen E v Richthofen E v 2009 Bringing Culture to the Masses Control Compromise and Participation in the GDR Italien Berghahn Books S 206 Sebastian Stude Aufbruch in der brandenburgischen Provinz Die friedliche Revolution 1898 90 in Pritzwalk Ereignisse Interviews und Dokumente Hrsg Gesellschaft fur Heimatgeschichte Pritzwalk und Umgebung e V Pritzwalk 2010 ISBN 978 3 00 032443 7 S 45 Sebastian Stude Aufbruch in der brandenburgischen Provinz Die friedliche Revolution 1898 90 in Pritzwalk Ereignisse Interviews und Dokumente Hrsg Gesellschaft fur Heimatgeschichte Pritzwalk und Umgebung e V Pritzwalk 2010 ISBN 978 3 00 032443 7 S 293 Sebastian Stude Aufbruch in der brandenburgischen Provinz Die friedliche Revolution 1898 90 in Pritzwalk Ereignisse Interviews und Dokumente Hrsg Gesellschaft fur Heimatgeschichte Pritzwalk und Umgebung e V Pritzwalk 2010 ISBN 978 3 00 032443 7 S 292 Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte 1993 Deutschland Deutsche Verlags Anstalt S 312 Koop V 1996 Zwischen Recht und Willkur die Rote Armee in Deutschland Deutschland Bouvier S 190f https dip21 bundestag de dip21 btd 16 130 1613020 pdf Nutzenadel A Gosewinkel D Moller C Nolte P Budde G Ullmann H 2019 Umwelt und Herrschaft in der DDR Politik Protest und die Grenzen der Partizipation in der Diktatur Deutschland Vandenhoeck amp Ruprecht S 154 Sebastian Stude Aufbruch in der brandenburgischen Provinz Die friedliche Revolution 1898 90 in Pritzwalk Ereignisse Interviews und Dokumente Hrsg Gesellschaft fur Heimatgeschichte Pritzwalk und Umgebung e V Pritzwalk 2010 ISBN 978 3 00 032443 7 S 34 37 Sebastian Stude Aufbruch in der brandenburgischen Provinz Die friedliche Revolution 1898 90 in Pritzwalk Ereignisse Interviews und Dokumente Hrsg Gesellschaft fur Heimatgeschichte Pritzwalk und Umgebung e V Pritzwalk 2010 ISBN 978 3 00 032443 7 S 34 Sebastian Stude Gutachten fur die Enquete Kommission des Landtags Brandenburg Aufarbeitung der Geschichte und Bewaltigung von Folgen der SED Diktatur und des Ubergangs in einen demokratischen Rechtsstaat im Land Brandenburg EK 5 1 Themenbereich III Personalpolitik zwischen Kontinuitat und Elitenaustausch Berlin Marz 2012 S 64f https www bpb de geschichte zeitgeschichte deutschlandarchiv 144621 personelle kontinuitaeten in brandenburg seit 1989 p all Die Offentliche Verwaltung 2000 Germany W Kohlhammer S 496 Gesetz uber die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR Kommunalverfassung vom 17 Mai 1990 Bogumil J Jann W 2020 Verwaltung und Verwaltungswissenschaft in Deutschland Eine Einfuhrung Deutschland Springer Fachmedien Wiesbaden S 387 389 Eisen A 1996 Institutionenbildung im Transformationsprozess der Aufbau der Umweltverwaltung in Sachsen und Brandenburg 1990 1994 Deutschland Nomos Verlag Ges S 44 Entscheidungen der Verfassungsgerichte der Lander Berlin Brandenburg Mecklenburg Vorpommern Sachsen Anhalt Thuringen 1 1 bis 31 12 1994 1996 Deutschland De Gruyter S 126 143 Berlin Brandenburg Mecklenburg Vorpommern Sachsen Anhalt Thuringen 1 1 bis 31 12 1994 2016 Deutschland De Gruyter S 143 Berlin Brandenburg Mecklenburg Vorpommern Sachsen Anhalt Thuringen 1 1 bis 31 12 1994 2016 Deutschland De Gruyter S 139 Arbeitshefte 2 2001 Christiane Buchner Jochen Franzke Kreisgebietsreform in Brandenburg Eine Bilanz nach 8 Jahren Auswertung von Interviews mit Akteuren auf kreiskommunaler Ebene KWI Universitat Potsdam S 13 Vgl P Pape Fluchtlinge und Vertriebene in der Provinz Mark Brandenburg in Anm 72 S 117 Wolfgang Weiss Regional Demographie der DDR ein bevolkerungsgeographischer Nachruf S 131 in Leibniz Sozietat Sitzungsberichte 62 2003 6 S 113 146 Unruh G v 1972 Der Kreis Strukturen und perspektiven der neuen Kreise Supplement Deutschland Grote S 461 Nobbe T 1990 Kommunale Kooperation zwischen der Bundesrepublik und der DDR Deutschland Lit S 149 Bartsch H 1991 Verwaltungsstrukturen der DDR Deutschland Nomos Verlagsgesellschaft S 112 BRD DDR Systemvergleich 1974 Deutschland Westdeutscher Verlag S 552 Seele G 1991 Der Kreis aus europaischer Sicht die ubergemeindliche Kommunalverwaltung im Spiegel der nationalstaatlichen Verwaltungsstrukturen und der europaischen Gemeinschaftspolitik Germany Kohlhammer S 195 BRD DDR Systemvergleich 1974 Deutschland Westdeutscher Verlag S 294 Waterkamp R 1983 Das Zentralstaatliche Planungssystem der DDR Steuerungsprozesse Im Anderen Teil Deutschlands Deutschland Duncker amp Humblot S 147f Bogumil J Jann W 2005 Verwaltung und Verwaltungswissenschaft in Deutschland Einfuhrung in die Verwaltungswissenschaft Deutschland VS Verlag fur Sozialwissenschaften S 219 BRD DDR Systemvergleich 1974 Deutschland Westdeutscher Verlag S 515 Nobbe T 1990 Kommunale Kooperation zwischen der Bundesrepublik und der DDR Deutschland Lit S 150 Wollmann H 1997 Transformation der ostdeutschen Kommunalstrukturen Rezeption Eigenentwicklung Innovation In Transformation der politisch administrativen Strukturen in Ostdeutschland Beitrage zu den Berichten der Kommission fur die Erforschung des sozialen und politischen Wandels in den neuen Bundeslandern e V KSPW vol 3 1 VS Verlag fur Sozialwissenschaften Wiesbaden S 261 Bildung und Etablierung der DDR Bezirke in Brandenburg Verwaltung und Parteien in den Bezirken Potsdam Frankfurt Oder und Cottbus 1952 1960 2017 Deutschland BWV Berliner Wissenschafts Verlag S 42 http www verfassungen de ddr kreisordnung52 htm Stephan H Die demokratische Bodenreform erster Schritt auf dem Wege zur endgultigen Befreiung der Bauern Dargestellt am Beispiel des Landkreises Ostprignitz im ehemaligen Land Brandenburg hrsg von der Kommission zur Erforschung der Geschichte der ortlichen Arbeiterbewegung der Kreisleitung Kyritz der SED Kyritz 1965 S 39 Schonemann E 2003 Zwangsaussiedlung im eigenen Land Deutschland Mein Buch S 96 Wissenschaftliche Zeitschrift der Wilhelm Pieck Universitat Rostock Naturwissenschaftliche Reihe 1984 Deutschland Wilhelm Pieck Universitat Rostock S 64 Simon W Rehberg R 2006 Illustrierte Geschichte Pritzwalks Deutschland Stadtverwaltung Pritzwalk S 170 Sebastian Stude Aufbruch in der brandenburgischen Provinz Die friedliche Revolution 1898 90 in Pritzwalk Ereignisse Interviews und Dokumente Hrsg Gesellschaft fur Heimatgeschichte Pritzwalk und Umgebung e V Pritzwalk 2010 ISBN 978 3 00 032443 7 S 40 a b c d e f g h i j k l m n o Beitrag zur Statistik Landesbetrieb fur Datenverarbeitung und Statistik Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 19 12 Landkreis Prignitz PDFKreise und Stadtkreise des Bezirkes Potsdam Belzig Brandenburg Land Brandenburg Stadtkreis Gransee Juterbog Konigs Wusterhausen Kyritz Luckenwalde Nauen Neuruppin Oranienburg Potsdam Land Potsdam Stadtkreis Pritzwalk Rathenow Wittstock Zossen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kreis Pritzwalk amp oldid 236908121