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Die Stepenitz ist ein rund 84 Kilometer langer sand und lehmgepragter Tieflandfluss und rechter Nebenfluss der Elbe in Brandenburg 5 600 Flussmeter sind als Landeswasserstrasse ausgewiesen 6 StepenitzStepenitz am Kloster MarienfliessStepenitz am Kloster MarienfliessDatenGewasserkennzahl DE 5914Lage Deutschland BrandenburgFlusssystem ElbeAbfluss uber Elbe NordseeFlussgebietseinheit ElbeQuelle 5 km sudostlich von MeyenburgQuellhohe ca 110 mMundung Bei Wittenberge in die Elbe52 98798 11 76398 Koordinaten 52 59 17 N 11 45 50 O 52 59 17 N 11 45 50 O 52 98798 11 76398Lange 85 1 km 1 Einzugsgebiet 1299 km 2 3 mit Karthane 862 2 km ohne Karthane 2 Abfluss am Pegel Wolfshagen 4 AEo 570 km Lage 35 9 kmoberhalb der Mundung NNQ 27 Juli 2006 MNQ 1978 2014MQ 1978 2014Mq 1978 2014MHQ 1978 2014HHQ 12 Juni 1993 612 l s1 1 m s3 24 m s5 7 l s km 18 1 m s52 8 m sLinke Nebenflusse Domnitz Panke Jeetzbach KarthaneRechte Nebenflusse SchlatbachKleinstadte Meyenburg Putlitz Perleberg WittenbergeGemeinden Gross PankowDie grossten Zuflusse der Stepenitz deren Einzugsgebiet etwa 1 299 km umfasst sind die Domnitz der Schlatbach der Jeetzbach und die Karthane Etwa 30 8 km des Einzugsgebietes reichen in den Sudwesten Mecklenburg Vorpommerns Die Stepenitz gilt als einer der saubersten Flusse Deutschlands und ist im Oberlauf weitgehend unverbaut Im Projekt Elblachs 2000 bilden die Stepenitz und ihre Nebenflusse das zentrale Gewassersystem Das Flusstal wurde im Jahr 2004 als Naturschutzgebiet Stepenitz ausgewiesen Inhaltsverzeichnis 1 Verlauf und Orte 1 1 Quellgebiet 1 2 Verlauf 2 Gansetour Radtour 3 Renaturierung und Naturschutz 3 1 Programm Elblachs 2000 3 2 Naturschutzgebiet Stepenitz 4 Umgebung 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseVerlauf und Orte BearbeitenQuellgebiet Bearbeiten Die Stepenitz entspringt in einem nordlichen Zipfel von Brandenburg im Landkreis Prignitz etwa funf Kilometer sudostlich von Meyenburg Die Quelle entspringt auf einem Hohenzug etwa 110 m u NN zwischen den zu Meyenburg gehorenden Ortschaften Penzlin Penzlin Sud und Schmolde sowie den zur Gemeinde Halenbeck Rohlsdorf gehorenden Warnsdorf und Brugge Nur jeweils wenige Kilometer von der Quelle der Stepenitz entfernt beginnen die Elde und die Dosse Die Elde fliesst zu Beginn Richtung Osten zur Muritz die Dosse Richtung Sudosten zur Havel und die Stepenitz in der Hauptrichtung nach Sudwesten nbsp Stepenitz im Burgerpark in Putlitz nbsp Muhle an der Stepenitz in WolfshagenVerlauf Bearbeiten Unterhalb der Quelle verliert die Stepenitz schnell an Hohe und fliesst in nordwestlicher Richtung durch Meyenburg Im Ort bildet sie die ostliche Grenze des Schlossparks am Schloss Meyenburg Etwas weiter westlich erreicht der Fluss die Gemeinde Marienfliess mit den Ortsteilen Krempendorf und Stepenitz Hier verlauft sie nahe am Zisterzienserinnenkloster Marienfliess Dieses alteste Nonnenkloster der Prignitz wurde um 1230 gegrundet und besitzt die erhaltene backsteinerne Klosterkirche aus dem 13 Jahrhundert nbsp Stepenitzarm in Perleberg nbsp Insel Perleberg Am Wandrahmen nbsp Ziegelhofbrucke Holzbrucke bis 1894 nbsp Ziegelhofbrucke in Perleberg heute nbsp Zusammenfluss von Stepenitz links und Karthane rechts in WittenbergeUnterhalb des Klosters fuhrt der Fluss durch Wiesen und Buchenwalder mit Uferabbruchen kleineren Erlenbruchen und auwaldahnlichen Abschnitten Ostlich der Ruhner Berge biegt der Verlauf nach Suden Nach der Ortschaft Telschow durchfliesst die Stepenitz mit Putlitz eine der altesten Stadte der Prignitz zu der am weiteren Verlauf auch die Orte Mansfeld und Lockstadt gehoren Zwischen den Orten Helle und Wolfshagen der Gemeinde Gross Pankow Prignitz mundet von links die Domnitz In Wolfshagen passiert der Stepenitzlauf das Renaissanceschloss Wolfshagen von 1590 Mit den Wassern der Stepenitz war dieses ursprunglich von den edlen Herren Gans zu Putlitz als Wasserburg angelegt Der Gartenarchitekt Peter Joseph Lenne schuf in den 1850er Jahren beiderseits der Stepenitz einen Landschaftspark Weitere Gross Pankower Ortschaften am Fluss sind Seddin Kreuzburg Rohlsdorf und Klein Linde bevor oberhalb des Perleberger Ortsteils Lubzow von rechts der Schlatbach mundet Rund funf Kilometer flussabwarts umfasst die Stepenitz mit zwei Armen das Zentrum der Westprignitz Perleberg Der historische restaurierte Kern der Rolandstadt Perleberg liegt auf einer Insel des Stepenitz Laufes Unterhalb von Perleberg durchquert der Fluss mit seiner von Wiesen charakterisierten Niederung den an Kiefern reichen Perleberger Stadtforst in der Perleberger Heide Von links mundet hier der Jeetzbach Dadurch wird die Abflussmenge durch das Biospharenreservat Flusslandschaft Elbe beachtlich Die Stepenitz bildet die Grenze zwischen den Gemeinden Weisen und Breese bevor sie mit dem Osten der Stadt Wittenberge den traditionellen Elbubergang von der Westprignitz zur Altmark beruhrt Der Fluss mundet gemeinsam mit der Karthane in die Elbe Gansetour Radtour BearbeitenDie ausgeschilderte Gansetour im Flusstal fuhrt durch die anliegenden historischen Statten auf rund 70 Kilometern vom Oberlauf der Stepenitz bei Meyenburg bis zur Mundung Der Name der Tour und ihr wegweisendes Ganselogo verweisen auf eines der altesten und bedeutendsten Adelsgeschlechter der Prignitz den Edlen Herrn Gans zu Putlitz Nahezu alle kulturhistorischen Statten entlang der Tour sind mit dieser Familie verbunden Der Ritter Johann Gans zu Putlitz stiftete 1230 das Nonnenkloster Marienfliess um die Grenze gegen Mecklenburg zu sichern Klosterlicher Boden blieb im Mittelalter meist von kriegerischen Auseinandersetzungen verschont Renaturierung und Naturschutz BearbeitenProgramm Elblachs 2000 Bearbeiten Lachse waren noch bis zum Ende des 19 Jahrhunderts eine der Haupteinnahmequellen der Elbe Prignitz Fischer Seit Mitte des 20 Jahrhunderts galten Lachse und Meerforellen in der Stepenitz als ausgestorben Wehre und andere Wasserbauwerke verhinderten die Wanderung der Fische okologische Belastungen verringerten das Nahrungsangebot Seit 2000 versucht das Land Brandenburg mit dem Programm Elblachs 2000 den Lachs als Leitfisch fur Fischokologie und Fischerei an der Elbe wieder anzusiedeln Mit dem Programm sollen sich selbst reproduzierende und fischereiwirtschaftlich nutzbare Lachs und Meerforellenbestande in der Elbe und ihren Nebenflussen wiederhergestellt werden Im Modellversuch bildet die Stepenitz das zentrale Gewasser Am 1 April 1999 wurden nahe der Schonhagener Muhle 50 000 Junglachse und 10 000 Meerforellen in den Nebenfluss Domnitz eingesetzt Seit 2002 sind 54 Lachse und 35 Meerforellen zum Laichen in das Stepenitzsystem zuruckgekehrt Dies stiess auf internationale Beachtung Aufgrund des Erfolges begann das Land Brandenburg 2004 ein Wiederansiedelungsprogramm fur Lachse auch in der Pulsnitz und in der Schwarzen Elster Ein ahnliches Projekt unter dem Namen Lachs 2000 besteht auch am Rhein Zur Renaturierung wurden Stauanlagen ruckgebaut und Fischrampen angelegt Im Schlatbach einem wasserreichen Stepenitzzufluss wurde ein Wehr bei Gramzow durch eine Sohlgleite ersetzt die einen Hohenunterschied von knapp zwei Metern uberwindet Mit Steinriegeln wird eine Beckenstruktur hergestellt die den Fischen auch im sommerlichen Niedrigwasser die Wanderung erlaubt Im Ober und Unterwasser der Gleite wurden zudem kunstliche Laichplatze angelegt 105 000 Meerforellenbrutlinge setzte das Land bis 2005 insgesamt im Schlatbach aus Ruckkehrende Lachse sind zwischen Mitte November und Mitte Dezember zu beobachten Die Ziegelhofbrucke uber der Stepenitz am Sudausgang der Perleberger Altstadt ist fur die Beobachtung besonders geeignet Naturschutzgebiet Stepenitz Bearbeiten Das Naturschutzgebiet Stepenitz umfasst mit einer Gesamtflache von rund 2500 Hektar mehrere Gemeinden entlang des Flusslaufs von Meyenburg uber Putlitz und Triglitz bis nach Perleberg Schutzzweck ist das reich gegliederte Fliessgewassersystems des Prignitzer Platten und Hohenlandes mit weitgehend naturlichen bzw naturnahen hydrologischen Verhaltnissen verschiedenartigen Quellhorizonten und punktformigen Quellen im Bereich der Talrandhange und talrandnahen Auenbereiche 7 Erhaltung und Entwicklung des Lebensraums wild lebender Pflanzengesellschaften insbesondere von Moorwaldern Quellen und Quellfluren Schwimmblatt und Wasserpflanzengesellschaften Rohrichten Seggenrieden Grunland frischer bis nasser Standorte mit kleinflachig vorkommenden Flutrasen sowie Trockenrasen Erhaltung und Entwicklung des Gebietes als Lebens beziehungsweise Ruckzugsraum und potenzielles Wiederausbreitungszentrum wild lebender Tierarten insbesondere fur an die Forellen und Aschenregion gebundene Neunaugen und Fischarten sowie verschiedene Libellenarten als Laichgewasser fur Amphibien und als Rast Uberwinterungs Fortpflanzungs und Nahrungsgebiet seltener vom Aussterben bedrohter Vogelarten darunter besonders und streng geschutzter Arten wie beispielsweise Schwarzstorch Ciconia nigra Kranich Grus grus Gebirgsstelze Motacilla cinerea Eisvogel Alcedo atthis Waldwasserlaufer Tringa ochropus sowie Amphibien wie Wechselkrote Bufo viridis Knoblauchkrote Pelobates fusces Kleiner Wasserfrosch Rana lessonae Laubfrosch Hyla arborea und Krebstieren wie Edelkrebs Astacus astacus Erhaltung und Entwicklung des Fliessgewassersystems aus wissenschaftlichen Grunden zur Beobachtung und Erforschung der tierischen und pflanzlichen Lebensgemeinschaften eines naturnahen Gewassersystems sowie der Ablaufe im Rahmen einer naturnahen Wiederherstellung Besonderen Wert legt die Naturschutzgebietsverordnung auf die Erhaltung und Entwicklung der Populationen von Fischotter Lutra lutra Westgroppe Cottus gobio Steinbeisser Cobitis taenia Lachs Salmo salar Bachneunauge Lampetra planeri Flussneunauge Lampetra fluviatalis Kleine Flussmuschel Unio crassus Schmaler Windelschnecke Vertigo angustior Bauchiger Windelschnecke Vertigo moulinsiana und Kammmolch Triturus cristatus als Tierarten nach Anhang II der Fauna Flora Habitat Richtlinie einschliesslich ihrer fur Fortpflanzung Ernahrung Wanderung und Uberwinterung wichtigen Lebensraume In der Region bestehen bereits die Naturschutzgebiete Marienfliess und Quassliner Moor Umgebung BearbeitenVon der Quelle zur Mundung gibt es die folgenden benannten Zuflusse Schmolder Abzugsgraben Abzugsgraben Waldhof Sude Sabel Krumbach Kreuzbach Weitgendorfer Abzugsgraben Rotbach Zieskenbach Sagast Kalter Bach Freudenbach Domnitz Seddiner Graben Panke Retziner Muhlbach Schlatbach Perle Jeetzbach Herzscher Kanal KarthaneEntlang der Stepenitz liegen die Orte Meyenburg Stepenitz Putlitz Wolfshagen Perleberg Wittenberge Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stepenitz Brandenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gansetour mit ausfuhrlicher Geschichtsdarstellung Amt Meyenburg Gansetour Fremdenverkehrsamt Prignitz Verordnung uber das Naturschutzgebiet Stepenitz vom 23 Juli 2004Einzelnachweise Bearbeiten Fliessgewasserverzeichnis gewnet25 Version 4 0 24 April 2014 Memento des Originals vom 1 Dezember 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www mlul brandenburg de beim Ministerium fur Landliche Entwicklung Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg abgerufen am 4 Mai 2015 a b Hochwasser Risikomanagementplan HWRMP Stepenitz PDF 1 6 MB Landesamt fur Umwelt Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenburg abgerufen am 13 November 2018 Gewasserentwicklungskonzept GEK Karthane PDF 263 kB Landesamt fur Umwelt Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenburg abgerufen am 7 Juni 2013 Deutsches Gewasserkundliches Jahrbuch Elbegebiet Teil III 2014 PDF In dgj de Freie und Hansestadt Hamburg Hamburg Port Authority S 130 abgerufen am 7 Marz 2021 ISSN 0949 3654 Stepenitz Fliessgewasser Kennung DE RW DEBB5914 211 Wasserkorpersteckbrief Oberflachenwasserkorper des 2 Bewirtschaftungsplans nach Wasserrahmenrichtlinie Bundes und Landeswasserstrassen 2015 im Land Brandenburg Nicht mehr online verfugbar In brandenburg de Archiviert vom Original am 21 Oktober 2020 abgerufen am 28 August 2020 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot mil brandenburg de NaturschutzgebietsverordnungNaturschutzgebiete im Landkreis Prignitz Bergsoll Der Weinberg bei Perleberg Domnitz Elbdeichhinterland Elbdeichvorland Gadow Gandower Schweineweide Gulitzer Kohlegruben Hainholz an der Stepenitz Heideweiher Jackel Jakobsdorfer Feuchtland Konigsfliess Krahenfuss Kranichteich Krotenluch Kuhwinkel Lenzen Wustrower Elbniederung Marienfliess Mendeluch Morickeluch Neudorfer Wald Perleberger Schiessplatz Plattenburg Putlitzer Stadtheide Quassliner Moor Rambower Torfmoor Rauhes Soll Sadenbecker Brandhorst Saugberge Schlatbach Stepenitz Werder Besandten Werder Kietz Werder Modlich Wittenberge Ruhstadter Elbniederung Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stepenitz Elbe amp oldid 229862504