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Wolfshagen ist ein Ortsteil der Gemeinde Gross Pankow Prignitz im Landkreis Prignitz Brandenburg Zu Wolfshagen gehoren die Ortschaften Dannhof Horst und Hellburg Insgesamt leben 349 Einwohner im Ortsteil WolfshagenGemeinde Gross Pankow Prignitz Koordinaten 53 9 N 12 1 O 53 148888888889 12 008611111111 Koordinaten 53 8 56 N 12 0 31 OHohe 36 63 mEinwohner 349 1 Jan 2013 1 Eingemeindung 31 Dezember 2002Postleitzahl 16928Vorwahl 038789Wolfshagen Brandenburg Lage von Wolfshagen in BrandenburgGutshaus Schloss WolfshagenGutshaus Schloss Wolfshagen Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Schutzgebiete 2 Geschichte 3 Kultur und Sehenswurdigkeiten 3 1 Gutshaus 3 2 Wassermuhle 3 3 Teufelsberg 3 4 Schwedenschanze 4 Tourismus 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten Wolfshagen liegt in der historischen Landschaft Prignitz an der Stepenitz 13 Kilometer nordostlich der Stadt Perleberg Der Ortsteil der Gemeinde Gross Pankow Prignitz grenzt an keine andere Gemeinde sondern wird von weiteren Ortsteilen eingeschlossen Seddin im Westen Tacken und Helle im Norden Kuhbier im Osten Gross Pankow und Retzin im Suden Naturraumlich befindet sich Wolfshagen im Nordbrandenburgischen Platten und Hugelland Die Grenze zum Ortsteil Helle folgt den Flussen Stepenitz und Domnitz wobei sich die Domnitz nordwestlich des Ortes Wolfshagen in die Stepenitz ergiesst Nach dem Zusammenfluss fliesst die Stepenitz mitten durch Wolfshagen um dann die Grenze zu Seddin zu bilden Im Suden des Ortsteils liegt die Ortschaft Dannhof jenseits des Stepenitzzuflusses Panke im Osten liegt Horst jenseits des Domnitzzuflusses Eisbach Ostlich des Eisbachs mundet auch der Steinerbach in die Domnitz Die Ortschaft Hellburg liegt im Norden des Ortsteils Der tiefste Punkt des Ortsteils liegt im Suden an der Stepenitz auf etwa 36 Metern uber dem Meeresspiegel der hochste Punkt mit etwa 63 Metern im Nordwesten Auch im Osten werden abseits der Flusse 60 Meter erreicht Schutzgebiete Bearbeiten Wolfshagen hat Anteil am Naturschutzgebiet Stepenitz entlang der Stepenitz und Panke 2 Daruber hinaus ist ein Grossteil Wolfshagens insbesondere ostlich der Stepenitz in das grossflachige Landschaftsschutzgebiet Agrarlandschaft Prignitz Stepenitz eingebettet 3 Im Osten des Ortsteils liegt an der Domnitz das Fauna Flora Habitat Grosser Horst 4 Wolfshagen liegt aufgrund seiner archaologischen Bedeutung im ersten Grabungsschutzgebiet des Landes Brandenburg Siedlungs und Ritualraum Konigsgrab Seddin ausgewiesen im Jahr 2016 5 Geschichte BearbeitenDas Gebiet an der Mundung der Domnitz in die Stepenitz ist ein alter Siedlungsplatz wie bedeutende bronzezeitliche Funde zeigen Erwahnenswert sind der Kultort und Bestattungsplatz auf dem Teufelsberg nordostlich des Hauptortes und die Schwedenschanze im Waldgebiet Grosser Horst bei der eine Besiedlung um das Jahr 1000 vor unserer Zeitrechnung nachweisbar ist Auch slawische Siedler des Fruhmittelalters haben hier ihre Spuren hinterlassen 6 nbsp um 1857 58 Lithografie aus der Sammlung DunckerIn Wolfshagen grundete die Ritter Familie Gans die in der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts sowie im 13 Jahrhundert ihre Besitzungen von ihrem westelbischen altmarkischen Sitz in die ostelbische Prignitz entlang der Stepenitz ausweitete eine Burg 7 Die alteste urkundliche Erwahnung Wolfshagens stammt aus dem Jahr 1392 8 In einer Urkunde gelobte Laurenzius Herr zu Werle dem Hauptmann der Altmark Huner von Konigsmarck einen vierjahrigen Frieden fur Gebiete in Altmark und Prignitz darunter Wolfshagen Wulfeshaghen 9 Um 1600 wurde der Wolfshagener Burgturm abgetragen Man errichtete Renaissance Gebaude die allerdings nach dem Dreissigjahrigen Krieg verfielen 1787 entstand an selber Stelle das heutige Gutshaus Schloss Wolfshagen 7 Einer der bekanntesten Bewohner war Wedigo Heinrich Gans zu Putlitz Seine Vita steht exemplarisch fur die Gutsbesitzer auf Wolfshagen Abitur auf der Klosterschule Rossleben Kavallerieoffizier Landwirtschaft erlernt auf Putlitz Philippshof dann Erbe von Wolfshagen Rechtsritter im Johanniterorden und als Ehrenamt Stiftshauptmann von Klosterstift Marienfliess 10 Am 1 Januar 1974 wurde Seddin nach Wolfshagen eingemeindet Einen Monat spater am 1 Februar wurde auch Tacken in Wolfshagen eingegliedert Am 31 Dezember 2002 entstand die Gemeinde Gross Pankow Prignitz durch Zusammenschluss mehrerer zuvor eigenstandiger Gemeinden darunter Wolfshagen 11 Tacken und Seddin bilden in der neuen Gemeinde eigenstandige Ortsteile Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Blick vom Gutshaus zur WassermuhleSiehe auch Abschnitt Wolfshagen in der Liste der Baudenkmale in Gross Pankow Prignitz Gutshaus Bearbeiten Hauptartikel Schloss Wolfshagen Prignitz 1786 87 liess Gottlob Gans Edler Herr zu Putlitz das zweiflugelige Wolfshagener Gutshaus heute oft Schloss Wolfshagen genannt im Stil des Spatbarock erbauen Es folgte mehreren Vorgangerbauten an selber Stelle Heute beherbergt Schloss Wolfshagen ein Museum mit den Schwerpunkten Landadel und Porzellan 12 Das Rittergut des Hans Albrecht Gans Edler Herr zu Putlitz hatte vor der grossen Wirtschaftskrise immerhin einen Umfang von 2010 ha 13 Wassermuhle Bearbeiten nbsp Wolfshagener WassermuhleDie historische Wolfshagener Wassermuhle steht auf einer Insel zwischen Stepenitz und deren Muhlarm in unmittelbarer Nahe zum Gutshaus Schon 1537 wird an dieser Stelle eine Muhle urkundlich erwahnt mit der der Muller Heyne Betke belehnt wurde 14 Die Muhle ist als Eichenfachwerk ausgefuhrt Ein Teil wurde 1899 1900 auf vier Geschosse aufgestockt Ein Turbinenhaus wurde eingebaut und das rein mechanische Muhlwerk auf Strombetrieb umgestellt 1923 wurde ein backsteinernes viergeschossiges Muhlengebaude anstelle des alten Mullerstalles jenseits des Muhlarmes errichtet 1967 68 folgten ein ebenfalls viergeschossiger Anbau aus Beton und Hochsilos auf dem Hof 15 Teufelsberg Bearbeiten Siehe auch Die Steine vom Teufelsberg im Artikel Zentrale Archaologische Orte in der Prignitz Auf dem Teufelsberg nordwestlich des Dorfes Wolfshagen liegt ein bedeutender Kult und Bestattungsplatz aus der Bronzezeit Ein doppelter Steinkreis mit circa sieben Metern Durchmesser wurde bei Ausgrabungen in den 1930er Jahren an derselben Stelle wie eine altere Ustrine entdeckt In der unmittelbaren Umgebung finden sich verschiedenformige oft mit Steinen gerahmte flache Brandgraber In ihrer Art gelten sie fur die Prignitz als einmalig und werden als Zwischenform von mit Grabbeigaben reich ausgestatteten Grabhugeln wie dem Konigsgrab im benachbarten Seddin und Flachgraberfeldern einfacher Bauern betrachtet 16 Schwedenschanze Bearbeiten Die etwa 3 6 Hektar umfassende Befestigungsanlage wurde in der jungeren Bronzezeit in einer Flussschleife sudlich der Domnitz errichtet Spater nutzten die im Fruhmittelalter von Osten eingewanderten Slawen die Anlage Im Scheitelpunkt des Gewassers liegt ein slawischer Ringwall mit einem Durchmesser von circa 40 Metern Sudlich davon schloss sich vermutlich eine slawische Siedlung an die von weiteren Wallen umgeben ist wobei jene nach Osten und Westen zum Fluss weniger machtig als der sudliche Wall sind Der alteste bronzezeitliche Wall liegt weiter sudlich und misst in der Lange 240 Meter Auch ihm war ein Graben vorgelagert Es wird vermutet dass er fruher noch langer war aber ein Teil im Laufe der Zeit von der Domnitz abgetragen wurde In naher Umgebung der Anlage sind auch eine Aussensiedlung und ein Hugelgrab nachweisbar 6 Die Bezeichnung Schwedenschanze stammt aus der Zeit des Dreissigjahrigen Krieges als die Bevolkerung sich oder ihre Tiere in solchen alten Befestigungsanlagen versteckte beziehungsweise verschanzte Der Ursprung der Anlage hat jedoch keine Verbindung zu Schweden 6 Tourismus BearbeitenWolfshagen queren zwei bekannte Radfernwege Die Tour Brandenburg gilt als langster Radfernweg Deutschlands wahrend die Gansetour entlang der Stepenitz auf den Spuren der Edlen Herren Gans durch die Prignitz verlauft Literatur BearbeitenHistorisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil 1 Prignitz N Z Bearbeitet von Lieselott Enders In Klaus Neitmann Hrsg Veroffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs Staatsarchiv Potsdam Band 3 Begrundet von Friedrich Beck Verlag Klaus D Becker Potsdam 2012 ISBN 978 3 88372 033 3 S 995 ff Wolfshagen von Oliver Hermann und Edzard Rust In Peter Michael Hahn und Hellmut Lorenz Herrenhauser in Brandenburg und der Niederlausitz S 639 642 gesamt 2 Bande Einfuhrung und Katalog Kommentierte Neuausgabe des Ansichtenwerks von Alexander Duncker 1857 1883 Berlin Nicolaische Verlagsbuchhandlung Beuermann 2000 2 Bde 856 S 275 farbige 825 SW Abb ISBN 978 3 875 84024 7Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wolfshagen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wolfshagen im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins fur Computergenealogie Wolfshagen auf der Website der Gemeinde Gross Pankow Prignitz Einzelnachweise Bearbeiten Einwohnerzahlen Gemeinde Gross Pankow Prignitz abgerufen am 20 Dezember 2013 Wolfshagen Dannhof Hellburg und Horst Verordnung uber das Naturschutzgebiet Stepenitz Landesregierung Brandenburg 23 Juli 2004 abgerufen am 20 Dezember 2013 Verordnung uber das Landschaftsschutzgebiet Agrarlandschaft Prignitz Stepenitz Landesregierung Brandenburg 15 Dezember 2008 abgerufen am 20 Dezember 2013 Erlass des Ministeriums fur Landliche Entwicklung Umwelt und Verbraucherschutz zur Bekanntmachung der Erhaltungsziele nach 26 b Abs 3 des Brandenburgischen Naturschutzgesetzes und zur Bewirtschaftung des Fauna Flora Habitat Gebietes Grosser Horst Landesregierung Brandenburg 26 April 2005 abgerufen am 22 Dezember 2013 Verordnung uber das Grabungsschutzgebiet Siedlungs und Ritualraum Konigsgrab Seddin Landesregierung Brandenburg 12 Juli 2016 abgerufen am 20 Oktober 2017 a b c Schwedenschanze befestigte Anlage am unteren Lauf der Domnitz Besiedelt seit uber 3 000 Jahren Brandenburgisches Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologisches Landesmuseum Landkreis Prignitz abgerufen am 22 Dezember 2013 a b Geschichte Forderverein Schloss Museum Wolfshagen e V abgerufen am 21 Dezember 2013 Wolfshagen Informationen zum Ort Gemeinde Gross Pankow Prignitz abgerufen am 21 Dezember 2013 Adolph Friedrich Riedel Hrsg Codex diplomaticus Brandenburgensis Erster Hauptteil 2 Band F H Morin Berlin 1842 S 336 Karl Jenrich Album der Zoglinge der Klosterschule Rossleben von 1854 bis 1904 Nebst Nachtragen zum Album vom Jahre 1854 In Klosterschule Rossleben Hrsg Schulverzeichnis Zogling No 218 Selbstverlag der Klosterschule Rossleben 1904 S 67 d nb info abgerufen am 22 August 2021 Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 Landkreis Prignitz In Landesbetrieb fur Datenverarbeitung und Statistik Hrsg Beitrag zur Statistik Potsdam 2006 S 34 Wolfshagen Tourismusverband Prignitz e V archiviert vom Original am 24 Dezember 2013 abgerufen am 5 Januar 2016 Ernst Seyfert Hans Wehner Alexander Haussknecht Niekammer Landwirtschaftliche Guter Adressbucher VII Provinz Brandenburg 1929 Verzeichnis der Ritterguter Guter und Hofe uber 20 ha nach amtlichen Angaben In Niekammer Hrsg Letzte Ausgabe der Reihe Niekammer 4 Auflage Niekammer Adressbuch G m b H Leipzig 1929 S 170 martin opitz bibliothek de abgerufen am 23 August 2021 Der Standort Forderverein Wassermuhle Wolfshagen Prignitz e V archiviert vom Original am 24 Dezember 2013 abgerufen am 22 Dezember 2013 Die Geschichte Forderverein Wassermuhle Wolfshagen Prignitz e V archiviert vom Original am 24 Dezember 2013 abgerufen am 22 Dezember 2013 Thomas Hauptmann Die Steine vom Teufelsberg Kultort und Bestattungsplatz Brandenburgisches Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologisches Landesmuseum Landkreis Prignitz abgerufen am 22 Dezember 2013 Ortsteile und bewohnte Gemeindeteile der Gemeinde Gross Pankow Prignitz Ortsteile Baek Boddin Langnow Gross Pankow Gross Woltersdorf Gulow Steinberg Helle Kehrberg Klein Gottschow Kuhbier Kuhsdorf Lindenberg Retzin Seddin Tacken Tangendorf Hohenvier Tuchen Vettin Wolfshagenbewohnte Gemeindeteile Boddin Brunkendorf Bullendorf Dannhof Gross Langerwisch Guhlsdorf Gulow Heidelberg Hellburg Hohenvier Horst Klein Linde Klein Woltersdorf Klenzenhof Kreuzburg Langnow Luggendorf Neudorf Reckenthin Rohlsdorf Simonshagen Steinberg Strigleben Tangendorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolfshagen Gross Pankow amp oldid 217388012