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53 36315298 12 13693141 Koordinaten 53 21 47 4 N 12 8 13 ONaturschutzgebiet Quassliner Moor Dactylorhiza majalis brevifoliaBlutenstand von Swertia perennisaufgegebener TorfstichZentrale MoorwieseDas Naturschutzgebiet Quassliner Moor ist ein 61 Hektar umfassendes Naturschutzgebiet in Mecklenburg Vorpommern und Brandenburg Es liegt sudlich von Lubz zwischen den Ortschaften Klein Dammerow einem Ortsteil der Gemeinde Ganzlin und Quassliner Muhle einem Ortsteil von Gehlsbach Die Unterschutzstellung des mecklenburgischen Teils erfolgte bereits am 15 August 1959 mit dem Zweck einen quelligen Moorkomplex mit einer reichen Muschel und Schneckenfauna zu schutzen und zu entwickeln Uber das im Nordwesten angrenzende Naturschutzgebiet Gehlsbachtal sowie das ostlich gelegene Naturschutzgebiet Marienfliess ist das Quassliner Moor in das Netz Natura2000 eingebunden Der aktuelle Gebietszustand wird nur als befriedigend eingeschatzt da der Wasserhaushalt der Flachen durch umliegende Entwasserungen gestort ist Es gibt keine offentlichen Wege im Gebiet Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der Unterschutzstellung 2 Geologie und Geschichte 3 Pflanzenwelt 4 Tierwelt 5 Literatur 6 WeblinksGeschichte der Unterschutzstellung BearbeitenDie relativ fruhe Unterschutzstellung ist dem ersten Naturschutzbeauftragten des Kreises Parchim Walter Dahnke 1890 1972 zu verdanken Er erkannte bereits damals die grosse Vielfalt an Arten und Lebensraumen und sorgte fur die Ausweisung des Gebietes als Naturschutzgebiet Ehrenamtliche Schutzgebietsbetreuer 1959 2006 Walter Kintzel 2006 bis heute Andre SteinhauserGeologie und Geschichte BearbeitenDas Quassliner Moor liegt eingebettet in einer von Nord nach Sud streichenden Schmelzwasserrinne die eine eiszeitlich entstandene Sanderlandschaft durchzieht Zwei Quellbache fuhren Grundwasser zu und speisen das heute als Quassliner Muhlbach oder Seegraben bezeichnete Fliessgewasser welches das Schutzgebiet durchquert und ab dem 14 Jahrhundert fur den Betrieb der Quassliner Muhle angestaut wurde Im Nordteil des Schutzgebiets entwickelte sich ein Quellmoor mit bis zu zwei Meter machtigen Torfschichten Es wurde von den Anstaumassnahmen nicht beeintrachtigt Die Wiebekingsche Karte zeigt die Flachen waldfrei und als Grunland bewirtschaftet Hoher gelegene Mineralboden unterlagen der Ackernutzung Noch im 19 Jahrhundert wurden die Feuchtwiesen zur Gewinnung von Einstreu gemaht Kleine Handtorfstiche wurden im Moor angelegt Pflanzenwelt BearbeitenVor allem die kleinflachigen Torfstiche und Moorwiesen weisen zahlreiche Pflanzenarten auf Blauer Tarant Geflecktes und Breitblattriges Knabenkraut ssp brevifolia Fuchs sches Knabenkraut Dactylorhiza fuchsii Stumpfblutige Binse Sumpf Glanzkraut Sumpf Herzblatt Sumpf Sitter sowie zahlreiche Seggenarten kommen vor Im Bereich des Durchstromungsmoores finden sich mit zunehmender Entfernung vom Quellstandort Arten die an Nahrstoffarmut angepasst sind darunter Rundblattriger Sonnentau und Torfmoose Am Rand der Moorwiesen sind Pfeifengraswiesen zu finden mit Arnika Nordischem Labkraut Glockenheide Kummel Silge Lungen Enzian und Silau Eingestreut auf hoheren Lagen der Mineralbodeninseln ist der Boden mit Schaf Schwingelrasen und Geholzen bedeckt Zusatzlich befindet sich im nahrstoffarmeren mineralischen Randbereich des Gebietes ein Ackerwildkrautreservat vgl Ackerrandstreifen mit u a Kornrade und Gewohnlicher Kuhschelle Die Aufnahme des Reservates in das Projekt 100 Acker fur die Vielfalt ist angedacht Tierwelt BearbeitenIm Gebiet wurden 48 Muschel und Schneckenarten sowie 184 Kaferarten nachgewiesen Weiterhin wurden 110 Arten der Schwebfliegen gefunden darunter der Erstnachweis der Schwebfliege Callicera fagesii Brutvogel im Gebiet sind unter anderem Bekassine Braunkehlchen Eisvogel Gebirgsstelze Grunspecht Habicht Kranich Neuntoter Rotmilan Turteltaube und Wendehals Literatur BearbeitenDegen B Beitrage zur Kaferfauna des NSG Quassliner Moor In Virgo Nr 6 2002 S 70 81 Kintzel W u B Ribbe Vegetationskundliche Untersuchungen der Trockenrasen auf den Inseln im Naturschutzgebiet Quassliner Moor Kreis Lubz In Archiv der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg Nr 19 1979 S 105 134 Kintzel W u B Ribbe Vegetationskundliche Untersuchungen der Trockenrasen auf den Inseln im Naturschutzgebiet Quassliner Moor Kreis Lubz In Archiv der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg Nr 22 1982 S 53 67 Kintzel W Zur Situation der geschutzten Pflanzen im Kreis Lubz In Botanischer Rundbrief fur Mecklenburg Vorpommern Nr 23 1991 S 47 60 Kintzel W 40 Jahre Naturschutzgebiet Quassliner Moor In Naturschutzarbeit in Mecklenburg Vorpommern Nr 44 2 2001 S 48 58 Lange L Beitrag zur Schwebfliegenfauna Mecklenburg Vorpommerns Diptera Syrphidae In Mauritiana Nr 30 2016 S 302 319 Mobius F Floristisch vegetationsokologische Untersuchungen im NSG Quassliner Moor als Basis fur ein FFH Lebensraum Monitoring unveroffentl Diplomarbeit Universitat Rostock Abt Allg und Spez Botanik Rostock 2008 S 102 S Quassliner Moor 74 In Umweltministerium Mecklenburg Vorpommern Hrsg Die Naturschutzgebiete in Mecklenburg Vorpommern Demmler Verlag Schwerin 2003 ISBN 3 910150 52 7 S 520 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Naturschutzgebiet Quassliner Moor Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kartenportal Umwelt M V mit Geodaten Schutzgebietsgrenze Biotopkartierung etc aktuelle Schutzgebietsverordnung fur den mecklenburgischen Teil aktuelle Schutzgebietsverordnung fur den brandenburgischen Teil Veroffentlichung von B Degen zur Kaferfauna des NSG PDF 3 6 MB Naturschutzgebiete im Landkreis Ludwigslust Parchim nbsp Naturschutzgebiet nbsp Wappen Landkreis Ludwigslust ParchimAlte Elde bei Kuppentin Binnensalzwiese bei Sulten Blaues Wasser Boissower See und Sudteil des Neuenkirchener Sees Bolzer See Brantensee Bretziner Heide Daschower Moor Dunenkiefernwald am Langhagensee Durchbruchstal der Warnow und Mildenitz Dope Fischteiche in der Lewitz Friedrichsmoor Gagelower See Gehlsbachtal Gorslower Ufer 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