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Das Naturschutzgebiet Grosses Moor bei Darze ist ein etwa 193 Hektar umfassendes Naturschutzgebiet im Landkreis Ludwigslust Parchim in Mecklenburg Vorpommern neun Kilometer nordostlich von Parchim Namensgebend ist das sudlich liegende Darze ein Ortsteil der Gemeinde Rom Die Unterschutzstellung erfolgte am 22 November 1978 mit dem Zweck ein nahrstoffarmes Moor mit typischer Flora und Fauna zu schutzen und zu entwickeln NSG Grosses Moor bei Darze IUCN Kategorie IV Habitat Species Management AreaGewasser im NSG Grosses Moor bei Darze 2012 Gewasser im NSG Grosses Moor bei Darze 2012 Lage Rom Granzin und Obere Warnow Landkreis Ludwigslust Parchim Mecklenburg Vorpommern DeutschlandFlache 193 haKennung N 110WDPA ID 14388Geographische Lage 53 30 N 11 54 O 53 495277777778 11 903055555556 Koordinaten 53 29 43 N 11 54 11 ONaturschutzgebiet Grosses Moor bei Darze Mecklenburg Vorpommern Einrichtungsdatum 22 November 1978 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Pflanzen und Tierwelt 4 Literatur und Quellen 4 1 Literatur 4 2 Gedruckte Quellen 4 3 Ungedruckte Quellen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Naturschutzgebiet liegt im Gebiet der drei Gemeinden Rom Granzin und Obere Warnow Fruher unterteilte sich das Moor nach der Zugehorigkeit zu den umliegenden Dorfern neben Darze in das Wozinkler im Ortsteil Grebbin von Obere Warnow das Granziner und das Stralendorfer Moor Schon die Aufzahlung der vier angrenzenden Dorfer zeigt dass die Ausdehnung des Moores nicht unerheblich ist Das Grosse Moor liegt in einer Mulde von etwa drei Kilometern Langen und zwei Kilometern Breitenausdehnung die sich wahrend der letzten Vereisung Mecklenburg herausbildete In der Zeit der Nacherwarmung sammelte sich in der Mulde das Schmelzwasser zu einem See und mit der ersten Verlandung begann das Moor aufgrund abgestorbener Pflanzen zu wachsen 1 1988 begann man mit den ersten Arbeiten zur Errichtung eines Naturlehrpfades Zum Umwelttag 1997 konnte der Lehrpfad dank der Zusammenarbeit zwischen dem Forstamt Parchim dem Kreisnaturschutzbeauftragten und den Umweltbehorden der Offentlichkeit ubergeben werden Geschichte BearbeitenDas Grosse Moor blieb wegen des hohen Wasseranteils fast baumlos Es bildete sich ein Regenmoor welches bis zu sieben Meter Torfmachtigkeit aufwies Im Suden des Grossen Moores entwickelte sich eine als Dasser See bezeichnete Wasserflache in der sich uberschussiges Wasser sammelte Er wurde uber die Wocker nach Suden hin zur Elde entwassert Erste Aufzeichnungen zum Darzer See widerspiegeln die Besitzverhaltnisse 1472 verpfandete der mecklenburgische Herzog Heinrich den Bauern in Granzin seinen Anteil am dortigen Teiche Das Kloster Dobbertin sicherte sich den grossten Teil des Sees Darze war seit 1466 ein Klosterdorf und in den umliegenden Dorfern besass das Kloster Bauernhofe mit Anteilen am See Um 1745 hatte man am Stralendorfer Moor begonnen Torf zu stechen Fur die Stadt Parchim hatte Torf als Brennmaterial eine grosse Bedeutung 1782 kaufte die Stadt Parchim dem Kloster Dobbertin das Dorf Stralendorf 2 mit dem Darzer See ab 1783 wurde der See abgelassen und Entwasserungsgraben angelegt Durch den unmittelbaren Einfluss der Menschen bildete sich das heutige Darzer Moor Die Schmettausche Karte zeigt 1788 die Flachen waldfrei Es begann der Torfabbau und pragte fortan die Landschaft zwischen Stralendorf und Darze In Stralendorf richtete die Stadt Parchim eine Hofstelle fur einen Torfwarter ein und einzelne Bauernhofe in der Nahe des Moores betrieben schon Torfhandel Eine ausgiebige Torfgewinnung fand in den Jahren von 1860 bis 1890 statt 3 Der Torf wurde bis zum anstehenden Grundwasser gestochen Mit Einfuhrung leistungsstarker Pumpen wurde der Torfabbau noch weitergefuhrt und hatte nach beiden Weltkriegen trotz verminderter Qualitat nochmal Hochkonjunktur Als 1957 der Moorkorper fast abgetragen war wurde der Abbau ganz eingestellt 4 Man begann das Darzer Moor landwirtschaftlich zu nutzen Auf trockenen Standorten wurden Geholze gepflanzt und die Flachen beweidet Es wurden Graben gezogen und ein Schopfwerk errichtet um die Flachen zu entwassern Nachdem der erwunschte Erfolg ausblieb erklarte man ein 150 Hektar grosses Areal des Darzer Moores 1978 zum Naturschutzgebiet Erst 1994 leiteten die Naturschutzer die Renaturierung des Moores ein Pflanzen und Tierwelt BearbeitenDie Pflanzenwelt des Moores war auch in Darze nicht immer dieselbe gewesen Vom 15 bis 23 Juli 1866 weilte der Hamburger Botaniker C T Timm in Parchim und besuchte auch das Darzer Moor Er schrieb u a Die Umgebung des Darsser Moors die Granziner Eichen mitgerechnet zeichnet sich durch einen Reichtum von Juniperus comunis Genista tinctoria Cirsium acaule Dianthus deltoides aus Auch Calla palustris kam vor 5 Einige dieser Pflanzen sind heute noch zu finden Inzwischen haben sich auch hier wieder allerlei moortypische Pflanzen angesiedelt Im zentralen Teil des Moores findet sich noch ursprungliche Hochmoorvegetation mit Sumpfporst Wollgras Moos und Trunkelbeere sowie Torfmoosen Angrenzend wachsen Pfeifengras Moorbirke und Kiefer 6 Die Grosse Listspinne lebt im Darzer Moor Mit ihren langen behaarten Beinen erreicht sie eine hohe Laufgeschwindigkeit Auch auf der Wasseroberflache kann sie sich bewegen Ist sie auf der Jagd nach Beute taucht sie problemlos unter um kleine Fische zu fangen Ihr Giftbiss totet die Beute in wenigen Sekunden ist aber fur den Menschen ungefahrlich 4 An Brutvogeln sind Rohrdommel Bekassine Kiebitz Kranich Graugans Schilfrohrsanger Sumpfmeise Rohrweihe Eisvogel und Waldkauz zu nennen Wahrend einer Bestandsaufnahme wurden 65 verschiedene Vogelarten gezahlt Auch der Fischotter konnte in den Moorteichen nachgewiesen werden und die Ringelnatter und Kreuzotter sind hier heimisch Zunehmend ist auch die Population des Bibers Castoridae Vor allem um die Bereiche der Torfabbaugebiete findet er genug Nahrung und Schutz Literatur und Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Walter Dahnke Das grosse Moor bei Darze Parchim 1955 Grosser Moor bei Darze In Die Naturschutzgebiete der Bezirke Rostock Schwerin und Neubrandenburg 1980 S 53 54 Paul Oskar Seese Das Darzer Moor Malerei und Grafik Schwerin 1998 ISBN 3 933781 09 4 Burghard Keuthe Parchimer Sagen Teil III Goldberg Lubz Plau Schwerin 1999 ISBN 3 933781 12 4 Grosses Moor bei Darze 110 In Umweltministerium Mecklenburg Vorpommern Hrsg Die Naturschutzgebiete in Mecklenburg Vorpommern Demmler Verlag Schwerin 2003 ISBN 3 910150 52 7 S 512 f Grosser Moor bei Darze In Die Naturschutzgebiete in Mecklenburg Vorpommern 2003 S 512 513 Hans Jurgen Gottschalk Versunken in reizvollen Motiven SVZ Mecklenburg Magazin 14 Oktober 2016 Gedruckte Quellen Bearbeiten Mecklenburgisches Urkundenbuch MUB Mecklenburgische Jahrbucher MJB Ungedruckte Quellen Bearbeiten Landeshauptarchiv Schwerin LHAS LHAS 3 2 3 1 Landeskloster Klosteramt Dobbertin 7 6 7 Melioration Nr 3380 Entwasserung der Torfmoore auf den Feldmarken Darze Granzin und Stralendorf Enthalt u a Aufraumung und Vertiefung des Grenzgrabens zwischen Darze und Stralendorf dabei Situationsplan 1833 Nivellement 1881 Skizze einer Stauschleuse fur den Hauptvorflutgraben der Darzer und Granziner Torfmoore 1883 1773 1883 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Naturschutzgebiet Grosses Moor bei Darze Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kartenportal Umwelt des Landesamtes fur Umwelt Naturschutz und Geologie Mecklenburg Vorpommern Hinweise mit GeodatenEinzelnachweise Bearbeiten Paul Oskar Seese Das Darzer Moor 1998 S 1 MUB II 1864 Nr 1142 Walter Dahnke Die Torfgewinnung 1955 S 21 a b Hans Jurgen Gottschalk Versunken in reizvollen Motiven SVZ Mecklenburg Magazin 14 Oktober 2016 Walter Dahnke Die Pflanzenwelt des Darzer Moors 1955 S 15 Biotopbogen NSG Grosses Moor bei Darze PDF 30 kB Naturschutzgebiete im Landkreis Ludwigslust Parchim nbsp Naturschutzgebiet nbsp Wappen Landkreis Ludwigslust ParchimAlte Elde bei Kuppentin Binnensalzwiese bei Sulten Blaues Wasser Boissower See und Sudteil des Neuenkirchener Sees Bolzer See Brantensee Bretziner Heide Daschower Moor Dunenkiefernwald am Langhagensee Durchbruchstal der Warnow und Mildenitz Dope Fischteiche in der Lewitz Friedrichsmoor Gagelower See Gehlsbachtal Gorslower Ufer Grambower Moor Grosser und Kleiner Serrahn Grosses Moor bei Darze Jellen Kladen Kladener Plage und Mildenitz Durchbruchstal Klinker Plage Krummes Moor Langenhagener Seewiesen Marienfliess Moorrinne von Klein Salitz bis zum Neuenkirchener See Nieklitzer Moor Niendorfer Bernstorfer Binnensee Nordufer Langhagensee und Kleiner Langhagensee Nordufer Plauer See Paschensee Pipermoor Muhlbachtal Plauer Stadtwald Quassliner Moor Ramper Moor Sabelsee Schaalelauf Sonnenberg Stecknitz Delvenau Strangen Techin Topferberg Trockenhange am Petersberg Trockenhange bei Julchendorf und Schonlager See Upahler und Lenzener See Wallmoor Wangeliner See Warnowseen Warnowtal bei Karnin Weisses Moor Wustemoor am BlankseeEhemalige Naturschutzgebiete Binnendunen bei Klein Schmolen Bollenberg bei Gothmann 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