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Dieser Artikel beschreibt den Hohenzug Zur gleichnamigen Gemeinde siehe Ruhner Berge Gemeinde Die Ruhner Berge sind eine bis zu 176 8 m u NHN hohe Endmorane bei Ziegendorf Sie liegen im sudlichen Mecklenburg und reichen in die Prignitz In den Ruhner Bergen liegt die nach den Helpter Bergen zweithochste Erhebung in Mecklenburg Vorpommern Ruhner Berge 2010 Benannt sind sie nach dem fruheren Dorf Ruhn das heute eine Wustung ist Anfang der 1980er Jahre war die Grundstruktur des Dorfes Fundamentreste und Garten noch erkennbar Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Natur 2 Ruhner Berg 2 1 FF Stein 2 2 Aussichtsturm 2 3 Fernmeldeturm 3 Erhebungen 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage und Natur Bearbeiten nbsp Quelle der LocknitzDie Ruhner Berge befinden sich grossenteils im Landkreis Ludwigslust Parchim Die ostlichen Auslaufer reichen in den Landkreis Prignitz auf brandenburgischem Gebiet Der Hohenzug liegt rund 15 Kilometer sudsudostlich der Stadt Parchim bzw erstreckt sich sichelformig in etwa zwei Kilometer Entfernung um den Hauptort der Gemeinde Marnitz herum Am Westhang der Ruhner Berge der etwa zwolf Kilometer lang und nur wenige Kilometer breit ist entspringt die Locknitz Marnitz als grosstes Dorf der kaum besiedelten Hugelkette liegt am Nordosthang der Ruhner Berge Im Norden durchschneidet die Bundesautobahn 24 die Hugellandschaft Im Osten liegt Suckow Die Hugelkette der 1994 zum Landschaftsschutzgebiet erklarten Ruhner Berge ist ein Stauchmoranengebiet der vorletzten Vereisung der Saale Eiszeit 1 Ab dem 16 Jahrhundert waren im Wald Aschenbrenner aktiv die Pottasche fur die Glasherstellung erzeugten Sie erlebten ihre Hochphase in der Mitte des 17 Jahrhunderts als Glasbrennereien in Kummin Tessenow Griebow Ruhn Leppin Poltnitz und anderen Gemeinden entstanden Der hohe Bedarf an Holz fuhrte zu einer Verwustung der umliegenden Walder und schliesslich zur Aufgabe der Glasbrennereien in der Mitte des 18 Jahrhunderts 1723 schlossen die letzten Glashutten in Ruhn und Griebow 2 Im 19 Jahrhundert verschwand weiterhin die Arbeit des Aschenbrenners durch den Einsatz von industriell gewonnenem Kaliumkarbonat In der Zeit des Ersten und Zweiten Weltkrieges sammelten die Anwohner nicht nur Durrholz sondern schlugen zum Teil erhebliche Mengen Holz aus dem Wald 3 Dies fuhrte zu einer Verdrangung der Buchen zu Gunsten anspruchsloserer Baumarten wie die Fichte oder Kiefern Das Revier in Marnitz fuhrte daher bereits in den 1930er Jahren im Zuge einer Arbeitsbeschaffungsmassnahme auf 46 6 Hektar eine Aufforstung mit Buchen durch 4 Im 21 Jahrhundert wird diese hauptsachlich von Mischwald bedeckt Mit Hilfe forstwirtschaftlicher Massnahmen soll eine weitere Durchforstung erfolgen die auch das Einbringen von standortgerechten Laubbaumarten umfasst Ein Lehrpfad veranschaulicht die Besonderheiten der Natur Das Waldgebiet der Ruhner Berge heisst Marnitzer Buchen Ruhner Berg BearbeitenDie hochste Erhebung des Hohenzugs Ruhner Berge ist mit 176 8 m u NHN der Ruhner Berg der mit dieser Hohe die zweithochste Erhebung in Mecklenburg Vorpommern ist und recht deutlich aus seiner Umgebung herausragt Mehrere Wanderwege aus Mentin oder Drefahl fuhren zu seiner Bergkuppe Auf dem Ruhner Berg findet jedes Jahr zum dritten Advent ein traditionelles Turmblasen vom 2001 errichteten neuen Aussichtsturm statt 2014 war dies beispielsweise das Landesposaunenwerk aus Barkow mit Unterstutzung von Jagdhornblasern aus Bluthen und Reetz 5 FF Stein Bearbeiten nbsp Herzogliches Wappen und Rote Armee FF Stein Neben dem offiziellen Vermessungsstein an der hochsten Stelle befindet sich der von Geodaten FF Stein genannte Trigonometrische Punkt des Hauptdreiecksnetzes der ersten Triangulation in Mecklenburg durch Friedrich Paschen Die Bezeichnung des Steins ist angelehnt an Friedrich Franz II der die Grossherzoglich Mecklenburgische Landvermessung 1853 1860 in Auftrag gab In den Stein sind nachtraglich kyrillische Buchstaben wie etwa auf der Westseite ein GIK und die Jahreszahl 1945g eingeschlagen worden Siehe auch Kriegsende in Sudmecklenburg 1945 Aussichtsturm Bearbeiten nbsp Aussichtsturm Ruhner Berg Bereits im Juni 1907 schlug der Krieger und Militarverein Marnitz vor einen Moltke Turm zu errichten Aber erst 1913 erfolgte die Auslobung eines Wettbewerbs unter den in Mecklenburg geborenen oder dort ansassigen Kunstlern 6 die der in Malchow geborene Architekt Friedrich Wilhelm Virck fur sich entscheiden konnte Wegen fehlender Mittel und des Beginns des Ersten Weltkriegs wurde das Projekt 1916 endgultig eingestellt und die gesammelten Spenden einer Wohltatigkeitsstiftung fur Kriegshinterbliebene uberwiesen Fast 20 Jahre spater konnte ein ahnliches Projekt in Angriff genommen werden 1933 wurde auf dem Ruhner Berg ein Aussichtsturm errichtet Er erhielt damals den Namen des Gauleiters fur Mecklenburg Lubeck Friedrich Hildebrandt 7 Dieser Turm stand bis 1946 Bereits 1952 wurde die Errichtung eines holzernen Feuerwachturmes geplant aber erst 1960 1961 nach einer neuen Planung gebaut er stand bis 1975 In den Jahren 2000 und 2001 wurde ein 32 Meter hoher gemauerter Turm errichtet 8 Von der Aussichtsplattform hat man Ausblick uber die Waldlandschaft der Ruhner Berge zur Mecklenburgischen Seenplatte in die Tiefebene Prignitz und bis hinuber zur Elbe Der Turm wurde durch EU Fordermittel Spenden von in der Region ansassigen Unternehmen und Privatpersonen sowie durch die umliegenden Gemeinden deren Wappen auf Blechschildern innerhalb des Turms dargestellt sind finanziert Neben der touristischen Nutzung dient das Bauwerk als Mobilfunkmast Fernmeldeturm Bearbeiten Am Sudwesthang des Ruhner Bergs befindet sich seit 1992 ein 91 m hoher Fernmeldeturm der Deutsche Funkturm GmbH in Stahlbetonbauweise 53 17 39 N 11 54 4 O 53 294166666667 11 901111111111 Erhebungen BearbeitenZu den Ruhner Bergen gehoren Ruhner Berg 176 8 m Dachsberg 169 1 m Reiherberg 161 4 m Priemerberg 152 6 m Buchberg 150 1 m Scharfenberg 135 7 m Krugerberg 128 3 m Taubenberg 126 7 m Schwarzer Berg 125 2 m Horststuckenberg 124 5 m nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Panoramablick vom Aussichtsturm des Ruhner BergsSiehe auch BearbeitenListe von Erhebungen in Mecklenburg VorpommernLiteratur BearbeitenElisabeth von Falkenhausen Die Prignitz entdecken Natur und Kultur einer Region 5 aktualisierte und erweiterte Auflage Hendrik Bassler Verlag Berlin 2012 ISBN 978 3 930388 70 7 Ein Blick von den Ruhner Bergen zuruck in die Prignitz S 202 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ruhner Berge Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Landschaftssteckbrief Ruhner Berge des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Einzelnachweise Bearbeiten Landesamt fur Umwelt Naturschutz und Geologie Mecklenburg Vorpommern Gustrow 2000 Hrsg Geologische Karte von Mecklenburg Vorpommern 1 500 000 Informationstafel Gewerbliche Nutzungsformen in den Ruhner Bergen aufgestellt an der Quelle der Locknitz Marz 2017 Informationstafel Gewinnung von Brennholz in den Ruhner Bergen aufgestellt an der Quelle der Locknitz Marz 2017 Informationstafel Der Wald aufgestellt an der Quelle der Locknitz Marz 2017 Sagenhafes am Ruhner Berg aus der Redaktion der Parchimer Zeitung 15 Dezember 2015 abgerufen am 28 Marz 2017 Deutsche Bauzeitung 47 Jahrgang 1913 Nr 49 vom 18 Juni 1913 S 448 Notiz zur Auslobung Landschaftsschutzgebiet Ruhner Berge auf den Seiten des Amtes Eldenburg Lubz abgerufen am 10 Oktober 2013 Chronik der Gemeinde MarnitzNormdaten Geografikum GND 4627045 0 lobid OGND AKS VIAF 244292162 53 296944444444 11 904722222222 177 Koordinaten 53 18 N 11 54 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ruhner Berge amp oldid 239047854