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53 289722222222 11 907222222222 Koordinaten 53 17 23 N 11 54 26 ORuhn Rastplatz an der Stelle des ehemaligen Ortes RuhnRuhn ist eine neuzeitliche Wustung innerhalb des heutigen Gebiets der Gemeinde Ruhner Berge im Landkreis Ludwigslust Parchim in Mecklenburg Vorpommern Der Ort war bis 1982 bewohnt Vom Namen des Ortes leitet sich die Bezeichnung des Hohenzugs Ruhner Berge mit der zweithochsten Erhebung in Mecklenburg Vorpommern ab an deren sudlichen Hangen das Dorf lag Geschichte BearbeitenDer Ort wurde 1369 erstmals im Mecklenburgischen Urkundenbuch Nr 9967 als Rune erwahnt der Name anderte sich bis 1530 in Rhuene und 1610 in Ruhn Das bauerliche Angerdorf war 1369 zum grossten Teil in ritterschaftlichem Pfandbesitz der Burg Marnitz und zu einem Drittel in Besitz des Herrn von Weisin zu Malow In der Folgezeit fuhrten Pest und Krieg dazu dass das Dorf wust und brach lag Die benachbarte Ortschaft Drefahl nutzte 1530 Flachen von Ruhn Die Wustung Ruhn wurde 1627 aus der Marnitzer Pfandherrschaft in furstlich adligen Kommunionbesitz ubergeben 1649 betrieben die Glasmeister Jeremias Kauffeldt und Berthold Seitz eine Glashutte im Ort welche 1723 wieder geschlossen wurde Nach Abfindung des letzten Pfandinhabers der Vogtei Marnitz bemuhte sich das Amt Marnitz 1708 um Aufhebung des Pachtverhaltnisses mit der Drefahler Bauernschaft welches nicht sehr ertragreich war In den folgenden Jahren entwickelte sich Ruhn zu einem Domanium 1783 war der Wirtschaftshof unter ritterschaftlicher Verwaltung 1785 wurde der vom Domanium und der Mentiner Gutsherrschaft errichtete Meierhof in Zusammenhang mit einer rationelleren Wirtschaftsform erwahnt Nach Ende des Zweiten Weltkrieges bauten sich Familien in Ruhn eine neue Existenz auf nachdem die Voraussetzungen fur einen freien Handel geschaffen waren Erschwert wurde dieser aber dadurch dass keine festen Strassenverbindungen vorhanden waren Milch wurde in das vier Kilometer entfernte Marnitz geliefert Schlachtvieh ging in die etwa 20 Kilometer entfernte Kreisstadt Parchim oder zu den Bahnhofen Berge Prignitz oder Muggerkuhl Aufgrund schlechter Bodenverhaltnisse waren keine guten Bedingungen fur den Pflanzenanbau gegeben In Eigeninitiative pflasterten die Ruhner Bewohner ihre Verbindungsstrasse nach Marnitz mit Steinen diese wurde jedoch bereits kurz darauf durch russische Panzer stark in Mitleidenschaft gezogen Der grosste Teil der zuletzt vorhandenen Stallungen Scheunen und Speicher entstand in den Jahren 1945 bis 1952 1960 schlossen sich acht Einzelbauern im Ort zur Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft LPG Ruhner Berg zusammen Eine zentrale Wasserversorgung bestand im Ort seit 1958 1961 wurde mit der Aufstellung eines Spannbetonmastes begonnen der nach der Errichtung der innerdeutschen Grenze vom DDR Regime als Abhorstation genutzt und deshalb durch die Volkspolizei geschutzt wurde Mit dem Bau der Autobahn der heutigen A 24 verlangerten sich die taglichen Wege fur die Ruhner betrachtlich Nach Marnitz mussten nun elf Kilometer zuruckgelegt werden was das Wohnen in Ruhn unzumutbar machte Die Einwohnerzahl sank betrachtlich Nachdem die letzten Bewohner nach Marnitz gezogen und weitere Investitionen in den Ort volkswirtschaftlich nicht mehr vertretbar waren wurden die Gebaude 1982 durch Armee und Kampfgruppeneinheiten die Zivilverteidigung und die LPG Marnitz abgerissen Einige Jahre existierte noch eine Feldscheune Heute befindet sich an der Stelle des ehemaligen Ortes ein Rastplatz in Form eines Pavillons in dem Informationstafeln mit Geschichtsdaten und Karten angebracht sind Einwohnerentwicklung Bearbeiten 1905 40 1938 46 1945 58 1946 72 1949 130 1954 49 1964 39 1981 6 1982 2Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ruhner Berge Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ruhn amp oldid 239049308