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Ein trigonometrischer Punkt TP oder Triangulationspunkt ist ein Beobachtungspunkt der Landesvermessung bzw eines grosseren Dreiecksnetzes Er bildet mit seinen Koordinaten und seiner Vermarkung Stabilisierung im Gelande eine wesentliche Grundlage fur Geodasie und Kartografie Die mit der Ausfuhrung der Triangulation beschaftigten Vermessungsingenieure wurden fruher als Trigonometer bezeichnet Kopf eines TP Pfeilers bei Possenhofen Starnberger See Bayern Das Dreieck kennzeichnet hier die Sudseite TP vorn auf dem Gipfel der LimburgAlter Signalturm des Trigonometrischen Punktes 1 Ordnung auf der Hainleite bei Oldisleben aufgenommen 1990 kurz vor seiner Zerstorung Baujahr unbekannt stand aber bereits in den 50er Jahren Er war der letzte Turm seiner Sorte und bestand aus 2 ineinander verschachtelten Turmen aus HolzIn den topografischen Karten sind die TP als kleine Dreiecke markiert Im Gelande dienen solche Punkte fur geodatische Anschlussmessungen ihre genaue Orientierung und als Fixpunkte fur ortliche Vermessungen Inhaltsverzeichnis 1 Hoch und Bodenpunkte 2 Vermessungspfeiler und Signalbauten 3 TPs auf Aussichtswarten Auswahl 4 Denkmale an TP 5 Netze 1 bis 4 Ordnung 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseHoch und Bodenpunkte Bearbeiten nbsp Hoch und Bodenpunkt auf dem Mont Alban in Frankreich nbsp Markierungsstelle mit Hinweis Niedersachsen Man unterscheidet Hochpunkte und Bodenpunkte Hochpunkte sind oftmals Spitzen von Kirchturmen es gilt meist der Turmknopf unter dem Kreuz oder andere deutlich sichtbare Punkte auf hohen Gebauden ferner Gipfelkreuze symmetrische Fabrikschlote und hohe Sendeantennen Sie dienen meist als Zielpunkt und nur in Sonderfallen Laterne Turmstube Exzenter als Standpunkt fur eine Messung Bodenpunkte sind im freien Gelande durch eine unterirdische Granit oder Stahlplatte vermarkt die etwa 1 Meter tief liegt und in deren Mitte eine Kreuzmarke eingemeisselt ist Daruber wird als sichtbare Tagesmarke stehend ein Pfeiler langer Granitstein mit quadratischem Querschnitt eingegraben dessen Kopfstuck etwa 20 cm aus der Erde ragt und ebenfalls ein Meisselkreuz oder ein Bohrloch besitzt das sich genau uber dem Kreuz der unterirdischen Platte befindet In Deutschland tragen die Pfeiler auf der Nordseite meist ein Dreieck und auf der Sudseite die Buchstaben TP In Osterreich Ungarn etc ist hingegen KT Katastertriangulierung genordet eingraviert im Osten sind auch pyramidenformig zugespitzte KF Steine in Gebrauch Zur Absicherung werden wichtige TPs an zusatzliche Vermessungspunkte in unmittelbarer Nahe angehangt d h durch Sperrmasse kontrollierbar versichert Bei TPs in der Nahe von Gebauden kann ein Teil der aufwendigen Vermarkung entfallen und z B durch Turmbolzen an Kirchen oder durch Zwillings Steine abgesichert werden Fur genaue Messungen im TP Feld wird der Bodenpunkt freigelegt und danach der Pfeiler wieder zentrisch uber der Platte eingegraben Fur alle anderen Zwecke ortlicher Anschluss reicht in der Regel die Kreuzmarke auf der Steinoberflache TP sind keine Hohenfestpunkte Insbesondere bei Pfeilern kann sich die Hohe durch das Aus und Eingraben andern Zur Kontrolle der horizontalen Lage werden nach Moglichkeit in der unmittelbaren Nahe noch einige Sicherungspunkte angelegt deren Abstand zum TP genau bekannt ist In Ortschaften konnen Bodenpunkte auch an Strassen oder Gehwegen in kleinen Vertiefungen liegen die durch einen Deckel verschlossen sind Fur TPs mit niedriger Prioritat 4 bis 5 Ordnung s unten sind auch abdeckbare Metallmarken in Gebrauch Vermessungspfeiler und Signalbauten BearbeitenManche Punkte im Netz erster Ordnung oder wichtige Kontrollpunkte z B bei Staumauern werden anstelle von Granitsteinen mit Vermessungspfeilern vermarkt die etwa 120 cm hoch sind Sie mussen mindestens 80 cm tief fundiert oder direkt auf gewachsenem Fels errichtet werden Frosttiefe 60 cm Der Querschnitt betragt mindestens 35 cm 35 cm in den oben eine Edelstahl oder Messingplatte eingelassen ist auf die das Messinstrument Universalinstrument Theodolit usw genau zentrisch aufgesetzt wird Astronomische und Laplacepunkte haben i A einen grosseren Querschnitt um auch ein Passageinstrument oder ein Astrolabium aufstellen zu konnen Fur besonders heikle Messungen z B auf den Portalpunkten eines Tunnels wird fur den Beobachter ein holzernes Podest errichtet um auch geringste Pfeilerneigung zu vermeiden Zur Verdichtung und Uberprufung von trigonometrischen Netzen der Landesvermessung wurden die TP fruher mit eigenen Signalbauten Hochstande bzw Vermessungsturme oder Pyramiden aus Holz oder Metall gekennzeichnet Diese Signale wurden oft permanent errichtet da sie fur Winkelmessungen aus grosserer Entfernung 3 bis 30 km angezielt werden mussten Auf besonders wichtigen TP wurden diese Signale als Turme mit bis zu 40 m Hohe errichtet Wegen der guten Sichtverhaltnisse wurden zahlreiche Signal und Beobachtungsturme spater als Aussichtspunkte entdeckt und ausgebaut TPs auf Aussichtswarten Auswahl BearbeitenAmeisberg und Nebelstein im Muhl und Waldviertel Osterreich Annaturm auf dem Brohn im Deister Deutschland Aubergwarte auf dem Auberg Osterreich Ebersnackenturm auf dem Ebersnacken Deutschland Aussichtsturm auf dem Eschkopf Deutschland Aussichtsturm auf dem Gotzer Berg Gross Kreutz Havel Brandenburg Deutschland Neubau 2012 TP ist ein Bodenpunkt daneben Hermannskogel Warte bei Wien fruherer Fundamentalpunkt Osterreichs Aussichtsturm Muggelturm auf dem Kleinen Muggelberg in Berlin Kopenick Berlin Deutschland Neubau 1961 TP ist ein Bodenpunkt der Fundamentalpunkt des Soldner Koordinatensystems 18 des Preussischen Liegenschaftskatasters war Radspitzturm auf der Radspitze Deutschland Aussichtsturm auf dem Sneznik Hoher Schneeberg Tschechien Bismarckturm auf dem Tanecnice Tanzplan Tschechien Fernsehturm auf dem Kulpenberg im Kyffhausergebirge der eigentliche TP steht daneben als grosse Steinsaule Der Vorgangerbau des Fernsehturms war ein fur seine Zeit typischer ineinander verschachtelter TP Signalturm ineinander verschachtelter Doppelturm aus Holz uber dem eigentlichen TP Dazu kommen zahlreiche TPs auf Aussichtsplattformen von Berggipfeln nbsp Signalbau Pyramide bei Dallmin in Brandenburg nbsp TP am Barenberg Klein Vielen mit Betonsaule als Auffindehilfe und Schutz nbsp Pyramidensignal TP am Fusspunkt der Pyramide nbsp Pyramidensignal links nahe dem Funkturm auf dem Chasseral nbsp Aussichtsturm auf dem Gotzer Berg TP liegt daneben nbsp Aussichtsturm auf dem Kleinen Muggelberg nbsp Triangulationspfeiler Wienerblick von 1867 am Steilhang westlich der Stadt nbsp Triangulierungspunkt in Tirol mit Hinweispflock rot weiss markiert und Stangensignal nbsp Trigonometrischer Punkt mit Tafel in Neuseeland Sudinsel im Westland DistrictDa man in den letzten Jahren die Koordinaten von Neupunkten zunehmend mit satellitengestutzten Verfahren GPS bestimmt werden die Signalbauten teilweise entbehrlich Kleinere Signalbauten kann man vereinzelt noch finden in Gebirgslandern vor allem als Stangensignale Vermessungspunkte auf schwer zuganglichen Bergen in Asien oder Amerika werden auch noch durch Steinmannchen signalisiert zentrisch aufgebaute Steinhaufen die im Theodolit bis zu 40 km weit erkennbar sind Denkmale an TP Bearbeiten nbsp Denkmal zur Erinnerung an den TP Rauenberg in Berlin TempelhofDie Landesvermessung mit den grundlegenden trigonometrischen Punkten ist Teil unserer technischen Geschichte Vereinzelt finden sich an TP Orten Denkmale zur Erlauterung des Ortes und zur Erinnerung an seine technische Geschichte Der TP Rauenberg ist der Fundamentalpunkt des Deutschen Hauptdreiecksnetzes DHDN Er befindet sich auf der fruher als Rauenberg bzw Rauhenberg benannten Anhohe im Berliner Bezirk Tempelhof Schoneberg in der heutigen Grunanlage Marienhohe Im Jahr 1985 wurde an diesem Ort ein Denkmal errichtet Eine Reihe von bestehenden TP sind auch eigenstandig unter Denkmalschutz gestellt worden so z B der trigonometrische Punkt Bremerhaufen bei Drolshagen 1 oder der trigonometrische Punkt Engelsberg bei Olpe 2 Netze 1 bis 4 Ordnung BearbeitenAuf dem Grundlagennetz der Triangulationspunkte 1 Ordnung die in etwa 20 50 km gegenseitiger Distanz liegen bauen engmaschigere Vermessungsnetze auf vom Netz 2 Ordnung mit etwa 10 km Punktdistanz in der fruher ublichen Arbeitsweise bis herab zur 4 Ordnung in km Abstanden Ab der 3 Ordnung sind die TPs weniger aufwendig vermarkt weil sie bei Zerstorung oder beim Uberwachsen leichter wiederhergestellt werden konnen In Osterreich Ungarn und einigen Nachbarlandern werden diese Punkte als etwa 80 cm tief reichende Granitsteine vermarkt und KT Steine genannt nach der fruheren Kataster Triangulation von Osterreich Ungarn In Niedersachsen gehen einige trigonometrische Punkte noch auf die Hannoveranische Landesvermessung von Carl Friedrich Gauss zuruck Ein besonderer Punkt ist der TP Rauenberg Er ist der Fundamentalpunkt des Deutschen Hauptdreiecksnetzes DHDN analog wie der oben erwahnte Hermannskogel fur Osterreichs Landesvermessung Siehe auch BearbeitenFundamentalpunkt Lotabweichungspunkt Netzausgleichung Marksteinschutzflache Messpunkt Einschaltpunkt Koordinatensystem Europanetz Europaisches Datum 1950 MGI RETrigWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Trigonometrische Punkte Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten Baudenkmal Trigonometrischer Punkt Essinghausen 1 2 Vorlage Toter Link www drolshagen de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Abruf am 31 Juli 2013 Bodendenkmal Trigonometrischer Punkt Engelsberg Kleusheim 1 2 Vorlage Toter Link www olpe de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis abgerufen am 31 Juli 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Trigonometrischer Punkt amp oldid 237485930