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Der TP Rauenberg TP Trigonometrischer Punkt war seit 1853 der Fundamentalpunkt des Deutschen Hauptdreiecksnetzes DHDN welches bis 1991 als ubergeordnetes Triangulationsnetz zuerst im Konigreich Preussen und zuletzt in der Bundesrepublik Deutschland diente Denkmal TP Rauenberg von Osten Inhaltsverzeichnis 1 Standorte 2 Geschichte 3 Funktion 4 Denkmal 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseStandorte Bearbeiten nbsp Blick uber die Marienhohe zum etwa 8 1 km entfernten Alexanderplatz die Marienkirche steht im Abstand von 170 m unmittelbar links vom am Horizont erkennbaren Berliner FernsehturmDer Punkt befand sich auf der fruher als Rauenberg bzw Rauhenberg benannten Anhohe im Berliner Ortsteil Tempelhof Seit 1985 steht dort ein Denkmal in Form des stark vergrosserten Kopfteils einer Granitsaule mit der trigonometrische Bodenpunkte signalisiert werden Das Denkmal befindet sich heute etwa zehn Meter oberhalb der historischen Gipfelhohe des Rauenberges Die Marienhohe 73 m uber NHN wurde in den Jahren 1949 1951 mit Trummerschutt aus den Zerstorungen des Zweiten Weltkriegs aufgeschuttet und bildet heute eine offentliche Grunanlage Geschichte Bearbeiten nbsp Die Dreieckspunkte I Ordnung der Trigonometrischen Abtheilung der Koniglich Preussischen LandesaufnahmeDer trigonometrische Punkt Rauenberg war der Fundamentalpunkt des DHDN und lieferte bei der ab 1832 von Ostpreussen beginnenden Triangulation der preussischen Landesaufnahme mit der astronomischen Azimutrichtung zu der rund 8 1 Kilometer entfernten Berliner Marienkirche am Alexanderplatz das Bezugssystem des auf dem Bessel Ellipsoid basierenden Netzes Dieses 2D Lagesystem wird als Rauenberg Datum bezeichnet das auch Grundlage fur das Reichsdreiecksnetz RDN 1940 bzw seit 1945 des Deutschen Hauptdreiecksnetzes war Die fruher als Rauenberg bzw Rauhenberg benannte Anhohe wurde um 1910 durch den Abbau von Kies zerstort 1 womit auch der trigonometrische Punkt mit seinem Steinpfeiler und einer 21 Meter hohen holzernen Sockelpfeilerpyramide ersatzlos verschwand Daher erklarte man danach den Helmertturm auf dem Potsdamer Telegrafenberg zum Zentralpunkt Obwohl dieser TP nicht neu bestimmt wurde sondern seine alten im Rauenberg Datum ausgeglichenen Koordinaten behielt wird seitdem haufig in unzutreffender Weise vom Potsdam Datum gesprochen Das Datum des DHDN basierte jedoch weiter auf den ursprunglichen Festlegungen am TP Rauenberg Funktion BearbeitenSolange sich die meisten amtlichen Vermessungspunkte in Deutschland auf das DHDN bezogen Gauss Kruger Koordinaten spiegelten die Kartenwerke und damit beispielsweise Grundstucksgrenzen die historische Bedeutung dieses Fundamentalpunktes implizit wider Technisch geodatisch haben jedoch der Punkt und die heutige Marke als Nachbildung keine Bedeutung mehr da bundesweit der Wechsel des deutschen geodatischen Koordinatensystems zum System ETRS89 beschlossen und in den meisten Bundeslandern auch schon vollzogen ist Denkmal Bearbeiten nbsp Denkmal TP Rauenberg von Sudwesten nbsp Beschriftete Denkmalplatte nbsp Denkmalplatte mit HauptdreiecksnetzDas Denkmal selbst ist aufgrund einer Initiative der Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Lander der Senatsverwaltung fur Bau und Wohnungswesen und des DVW Landesvereins Berlin e V entstanden und besteht aus einem uberdimensionierten wurfelformigen TP Stein aus Granit der aus einem turmahnlichen Aufbau herausragt Auf Ost und Westseite sind in den Stein Metallplatten mit einer textlichen Erlauterung zum Denkmal bzw einer Abbildung des preussischen Hauptdreiecksnetzes eingelassen Der Entwurf fur dieses Denkmal ist das Ergebnis eines Ideenwettbewerbes den der Berliner DVW ausgelobt hatte Das Denkmal befindet sich am geometrischen Ort des fruheren TP etwa zehn Meter oberhalb der historischen Gipfelhohe des Rauenberges Es besteht heute wegen der Hohe der Baumbepflanzung um das Denkmal und der Bebauung in der Stadt keine Sicht mehr zur Marienkirche Nachdem im Jahr 2008 das technische Denkmal durch Graffiti verschmiert und durch Metalldiebstahl teilweise zerstort war hat der DVW Berlin Brandenburg beim Landesdenkmalamt die Unterschutzstellung als Denkmal d h die Eintragung in die Denkmalliste beantragt dies ist bis heute nicht geschehen Das Denkmal wurde mit einer Kostenbeteiligung des DVW bis Juni 2010 restauriert DenkmalplattenDie Bronzeplatte auf der nach Osten gewandten Seite des Denkmals tragt einen Text in Reliefschrift TP RAUENBERGGEOGRAPHISCHE LANGE 31 02 04 928OSTLICH VON FERROGEOGRAPHISCHE BREITE 52 27 12 021AZIMUT RAUENBERG BERLIN MARIENKIRCHE19 46 04 87DER TRIGONOMETRISCHE PUNKT 1 ORDNUNG RAUENBERG IST DER AUSGANGSPUNKT FUR DIE BERECHNUNG DER GEOGRAPHISCHEN KOORDINATEN DES PREUSSISCHEN HAUPT DREIECKSNETZES ALS ZENTRALPUNKT BESTIMMT ER AUCH DIE LAGE UND DIE ORIENTIERUNG DES HEUTIGEN DEUTSCHEN HAUPTDREIECKSNETZES AUF DEM ALS BE ZUGSFLACHE GEWAHLTEN BESSEL ELLIPSOID LANGE UND BREITE LAGE SOWIE AZIMUT ORIENTIERUNG WURDEN AUS ASTRO NOMISCHEN MESSUNGEN DER JAHRE 1853 UND 1859 ABGELEITET In die Kupferplatte auf der nach Westen gewandten Seite des Denkmals ist eine Abbildung des preussischen Hauptdreiecksnetzes mit dem Stand von 1900 eingraviert Siehe auch BearbeitenGeodatisches DatumLiteratur BearbeitenFranz Blaser Der trigonometrische Punkt I Ordnung Rauenberg Mitteilungen aus dem Vermessungswesen Berlin Nr 15 1984 Franz Blaser Gunter Bolze Das Denkmal TP Rauenberg Mitteilungen aus dem Vermessungswesen Berlin Nr 16 1985 Der Senator fur Bau und Wohnungswesen Der trigonometrische Punkt I Ordnung Rauenberg Flyer Berlin 1988 Hans Gerd Becker Denkmal Trigonometrischer Punkt I Ordnung Rauenberg In Auf den Spuren der Landesvermessung in Berlin und Brandenburg 2014 Potsdam S 28Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rauenberg Trigonometrischer Punkt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Flyer Der trigonometrische Punkt I Ordnung Rauenberg PDF 3 6 MB Hans Gerd Becker Denkmal Trigonometrischer Punkt I Ordnung Rauenberg In Auf den Spuren der Landesvermessung in Berlin und Brandenburg PDF Datei 10832 kB Einzelnachweise Bearbeiten Christian Simon Die Berge in Steglitz In Steglitzer Heimat Mitteilungsblatt des Heimatvereins Steglitz e V Nr 53 2008 H 2 S 47 f 52 451916666667 13 366277777778 Koordinaten 52 27 6 9 N 13 21 58 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rauenberg Trigonometrischer Punkt amp oldid 227617316