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Kartuzy karˈtuzɨ kaschubisch Kartuze deutsch Karthaus niederdeutsch Karthus ist eine Kleinstadt im Powiat Kartuski der polnischen Woiwodschaft Pommern Sie ist Sitz des Powiat und der Stadt und Land Gemeinde Kartuzy KartuzyKartuzy Polen KartuzyBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft PommernPowiat KartuzyGmina KartuzyFlache 6 23 km Geographische Lage 54 20 N 18 12 O 54 333333333333 18 2 Koordinaten 54 20 0 N 18 12 0 OEinwohner 14 716 31 Dez 2016 Postleitzahl 83 300Telefonvorwahl 48 58Kfz Kennzeichen GKAWirtschaft und VerkehrStrasse DW 211 Zukowo Nowa Dabrowa Slupsk DW 224 Wejherowo TczewDW 228 Kartuzy BytowEisenbahn PKP Linie 229 Kartuzy Stara Pila Gdansk WrzeszczNachster int Flughafen Danzig Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Anfange als geistliches Kloster 2 2 Karthaus als weltliche Siedlung 2 3 Kartuzy von 1920 bis 1939 2 4 Karthaus 1939 bis 1945 2 5 Demographie 3 Wappen 4 Sport und Kultur 5 Sehenswurdigkeiten und Denkmaler 6 Sohne und Tochter der Stadt 7 Ehrenburger 8 Stadtepartnerschaften 9 Verkehr 10 Gmina Kartuzy 11 Literatur zur Ortsgeschichte 12 Weblinks 13 FussnotenGeographische Lage Bearbeiten nbsp Luftbildaufnahme des StadtgebietsDie Stadt liegt in der historischen Landschaft Pommerellen in der Kaschubischen Schweiz etwa 32 Kilometer westlich von Danzig Das Plateau von Karthaus umfasst den hochsten Teil der Baltischen Seenplatte Es erreicht durchschnittlich eine Hohe von 200 Metern uber dem Meeresspiegel und wird durch den Radaunesee geteilt Westlich davon befinden sich die hochsten Punkte des Quellgebiets der Flusse Leba Leba Bukowina Buckowin und Slupia Stolpe mit bis zu 271 Metern Sudlich davon erreicht der Wiezyca Turmberg 331 Meter Hohe 1 Geschichte Bearbeiten nbsp Marktplatz von Karthaus mit der ehemaligen Luther Kirche nbsp Kartauserstiftskirche Das Dach hat die Form eines Sarges nbsp Stiftskirche vom angrenzenden Friedhof aus gesehen nbsp StrassenzugDie Stadt liegt in Pomerellen Von 1308 bis 1466 gehorte Pomerellen zum Deutschordensland Preussen und kam dann bei der Zweiteilung Preussens zum westlichen Teil spater auch als autonomes Polnisch Preussen bekannt das sich freiwillig unter den Schutz der polnischen Krone begeben hatte Fruher wurde der Ortsnamen Carthaus geschrieben ungefahr ab 1860 die Schreibweise Karthaus eingefuhrt Die Stadt gilt als Hauptstadt der Kaschubei und ist ein Zentrum der Kultur der Kaschuben Anfange als geistliches Kloster Bearbeiten Hauptartikel Kartause Karthaus Kartuzy 1380 81 stiftete der Adlige Johannes von Russoschin Russoczin nordlich des Turmberges eine Niederlassung des Kartauserordens genannt Marienparadies 2 Die ersten Monche kamen 1380 aus Bohmen Prag nach Kaschubien Der Deutsche Ritter Orden bedachte das Kloster mit umfangreichen Zuwendungen und erweiterte dessen Besitz betrachtlich Er befreite die Klosterdorfer von fast allen Abgaben und Diensten die ihm als Landesherrn zu leisten waren 2 In den umliegenden Waldern wurde bis ins 19 Jahrhundert hinein Torf gestochen Auf den Rodungen rund um das Kloster wurden evangelische Siedler aus Pommern angesetzt Durch Karthaus verlief auch eine Marien Wallfahrtsroute von Neustadt in Westpreussen nach Berent als Teil des europaischen Jakobsweges 1418 wird ein Gasthaus in Karthaus erwahnt Nach diesem Krug hat der Krugsee Jezioro Karczemne seinen Namen Der nordlichere der beiden Seen an welchem das Klostergelande direkt anliegt heisst Klostersee Jezioro Klasztorne Um diesen Krug herum entwickelte sich ostlich des Sees ein kleines Bauerndorf ein sogenanntes Vorwerk Wahrend der Reformationszeit wurde das Kloster arg in Mitleidenschaft gezogen und die Zahl der Monche sank auf vier 2 Bei Ausgrabungen hat man einige Tunnel unter dem Kloster entdeckt Deren Zweck und Ausmass werden noch untersucht Man vermutet dass die Tunnel aus der Zeit der Nordischen Kriege stammen siehe Weblinks Auf dem Spitzberg westlich des Klosters gab es vermutlich aus vorchristlichen Zeiten eine heidnische Kultstatte Nachgewiesen seit 1655 existiert dort die Kapelle heilig Kreuz Diese verfiel zwischenzeitlich Um 1900 stand nur noch der Turm neben den man eine holzerne Aussichtsplattform baute die man spatestens seit 1920 Belvedere nannte 1989 wurde die Kapelle wiedererrichtet Von den unter dem Kloster entdeckten Tunneln vermutet man dass sie zur Kapelle auf dem Spitzberg fuhrten Karthaus als weltliche Siedlung Bearbeiten Durch die Erste Teilung Polen Litauens 1772 wurde das westliche Preussen mit dem Gebiet von Danzig unter Friedrich II von Preussen mit dem ostlichen Teil des Konigreichs Preussen vereinigt Von da an gehorte Karthaus zum Konigreich Preussen Im Jahr 1785 wurde Carthaus als ein konigliches Vorwerk und Dorf mit Sitz des Domanenamts und insgesamt 28 Feuerstellen Haushaltungen bezeichnet 3 Um 1789 umfasste der Amtsbezirk Karthaus 74 Dorfer mit 721 Feuerstellen der Sitz des Domanenamts befand sich auf dem Vorwerk Gross Czapielken 4 Um 1790 existierte bereits die Seestrasse poln heute ulica Jezioro Im gesamten naheren Umland gab es zunachst noch keinen Ort den man von der Bevolkerungsgrosse her als Stadt hatte bezeichnen konnen Bei der Verwaltungsreform 1818 wurde das Gartnerdorf Karthaus zum Hauptort des dunn besiedelten Landkreises und zum Sitz des Landrats bestimmt In einem 1810 von Konig Friedrich Wilhelm III verfugten Sakularisationsedikt wurde die Aufhebung aller Kloster in Preussen angeordnet Das Kloster Karthaus und sein Grundbesitz wurden aber erst 1823 vom Staat beschlagnahmt Damals begann die Geschichte von Karthaus als weltliche Siedlung Eine Zeitlang diente das Kloster noch als Emeritenanstalt fur altere katholische Geistliche Spater wurden Teile der Katen in denen die Monche gelebt hatten abgerissen In den darauf folgenden Jahren waren Klostergebaude und Inventar dann dem Verfall preisgegeben 1841 wurden viele Parzellen rund um das Vorwerk des Klosters zum Verkauf freigegeben und bald darauf 1842 1844 kam es zu tumultartigen Zusammenstossen zwischen den zuziehenden evangelischen Deutschen und den angesessenen katholischen Kaschuben als das Refektorium des vormals katholischen Klosters zu einem evangelischen Andachtsraum umgewidmet werden sollte Aus Danzig kamen schliesslich die Schwarzen Husaren die Leibgarde der preussischen Konige um fur Ruhe zu sorgen 5 Um die Mitte des 19 Jahrhunderts war Karthaus noch ein kleiner Marktflecken der um 1848 insgesamt 817 Einwohner zahlte 1851 besuchte Konig Friedrich Wilhelm IV den Ort daran erinnert heute noch ein Denkmal 1853 uberschritt die Einwohnerzahl bereits der 1000er Marke Erst ab 1856 gab es eine selbstandige evangelisch unierte Kirchgemeinde mit eigenem Pfarrer in Karthaus allerdings noch ohne eigene Kirche Im Jahr 1862 wurde Karthaus vom Verwaltungsstatus her selbstandige Landgemeinde Es bestanden zu dieser Zeit bereits zwei Schulen das Kreisgericht das Landratsamt ein Armenhaus und eine Feuerwehr Seit ungefahr 1865 gab es in Karthaus auch eine Synagoge gelegen am Brunoplatz dem zentralen Marktplatz der Stadt Diese Synagoge wurde 1939 zerstort und der judische Friedhof eingeebnet Heute befindet sich auf dem Gelande eine Bankfiliale Juden waren seit etwa 1820 in Karthaus ansassig Ende des 19 Jahrhunderts lebten um die 140 Juden im Ort 1931 waren es noch knapp 40 Die evangelische deutsche Kirchgemeinde erbaute ebenfalls am Brunoplatz ab 1883 eine Kirche im neugotischen Stil Man benannte sie Martin Luther Kirche anlasslich des vierhundertsten Geburtstags des Reformators Sie soll im Jahr 1887 eingeweiht worden sein Heute ist sie ein katholisches Gotteshaus und seit 1983 dem heiligen Kasimir geweiht 1894 erhielt Karthaus Eisenbahnanschluss an die Eisenbahnlinie Praust Lauenburg der Preussischen Staatsbahn Zu dieser Zeit bestand auch bereits die Klosterbrauerei Karthaus 1903 erhielt die Stadt ein Wasserleitungsnetz fur dessen Speisung auf dem nahgelegenen Hafkeberg ein Hochreservoir erbaut wurde 1910 wurde ein Wasserkraftwerk an den Radauneseen in Betrieb genommen 6 Im Folgejahr wurden Karthaus und das Umland elektrifiziert Um die Jahrhundertwende war der Tourismus ein bedeutender Wirtschaftszweig in Karthaus Es gab viele Gaststatten und Hotels fur Feriengaste aus dem Deutschen Reich Es gab sogar Briefkopfe mit der inoffiziellen Bezeichnung klimatischer Luftkurort Karthaus Kartuzy von 1920 bis 1939 Bearbeiten Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Vor 1920 gehorte Karthaus zum Landkreis Karthaus im Regierungsbezirk Danzig der Provinz Westpreussen des Deutschen Reichs Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Kreis Karthaus durch den Versailler Vertrag 1920 als Teil des Polnischen Korridors ohne Volksabstimmung an Polen abgetreten Am 8 Februar 1920 traf der polnische General Jozef Haller in Karthaus ein der die Ubergabe des Polnischen Korridors uberwachte Haller und seinem Kavallerie Regiment wurde vom polnischen Teil der Bevolkerung ein sturmischer Empfang bereitet Der Anwalt Emil Sobiecki wurde erster polnischer Burgermeister Mit der polnischen Ubernahme der Verwaltung hiess die Stadt erstmals offiziell Kartuzy Da in der Provinz Posen die Westpolnische Bank die Mark als Wahrung ausgeben wollte die Zentralbank in Warschau hingegen die Polnische Mark gab es in Karthaus zunachst ein lokales Notgeld Wie in Deutschland kam es in Polen ab 1921 zu einer Hyperinflation 1924 wurde der goldgedeckte Zloty eingefuhrt Am 16 Oktober 1922 wurde in Kartuzy erstmals die polnischsprachige Zeitung Gazeta Kartuska herausgegeben Viele junge Kaschuben und Polen wurden fur den Polnisch Sowjetischen und den Polnisch Ukrainischen Krieg eingezogen Durch die polnischen Behorden kam es vereinzelt zu Verwaltungsmassnahmen gegen missliebige offentliche Personen der deutschen Bevolkerung Im Juli wurde der evangelische Pfarrverweser Weber aus Hoppendorf pl Hopowo verhaftet weil er angeblich Bolschewist war Viele Deutsche verliessen Karthaus 1910 hatten von den ca 70 000 Einwohnern des Kreises Karthaus 27 8 angegeben Deutsche zu sein 1921 nur noch 7 8 Zuerst wanderten Beamte und Lehrer ab spater auch andere Berufsgruppen wie Kaufleute und Handwerker Zumeist blieben nur deutsche Gutsbesitzer und Bauern Nach einer Landreform 1925 verschlechterte sich auch fur sie die Lage Es kam dabei auch zu Enteignungen Ab 1926 gab es ersten offentlichen Nahverkehr eine Buslinie verkehrte auf der Route Danzig Zuckau Karthaus Ab 1936 kamen weitere Verbindungen hinzu Karthaus lag an der strategisch wichtigen franzosischen Kohlenbahn Diese wichtige Eisenbahnstrecke verband das Oberschlesische Kohlenrevier mit dem Hochseehafen Gdingen Karthaus 1939 bis 1945 Bearbeiten Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Durch den Uberfall auf Polen 1939 wurde Polen von deutschen Truppen besetzt das Territorium des Polnischen Korridors wurde volkerrechtswidrig an das Reichsgebiet angegliedert In Karthaus war der Geschutzlarm aus Danzig zu horen Gegen 8 Uhr morgens passierte ein erster deutscher Spahtrupp aus Danzig die Dorfer der Staatsgrenze Am vierten Kriegstag traf die Wehrmacht aus Richtung Butow ein Das 322 Infanterie Regiment erreichte am 3 September den Radaunensee und am nachsten Abend wurde Karthaus erreicht Die deutsche Bevolkerung begrusste die Wehrmacht als Befreier alle Juden wurden deportiert viele Polen ins Generalgouvernement abgeschoben Kurz nach dem deutschen Einmarsch werden auf dem Brunoplatz Aufnahmen fur die Deutsche Wochenschau gemacht Der Landkreis Karthaus wurde dem Reichsgau Danzig Westpreussen zugeordnet zu dem die Stadt bis 1945 gehorte Zwischen September und November 1939 kam es zu Massakern durch die SS und den Volksdeutschen Selbstschutz unter anderem auch bei Karthaus Im Wald bei Kaliska drei Kilometer nordostlich des Stadtkerns von Karthaus sollen bis zu 200 Menschen ermordet worden sein 7 Am 27 Oktober 1939 wurden durch das fur den Militarbezirk Westpreussen zustandige SS Einsatzkommando 16 ca 75 Personen darunter der kaschubische Pfarrer des Dorfes Kelpin und zehn weitere Geistliche hingerichtet Fur einen der getoteten Pfarrer lauft ein Seligsprechungsverfahren durch die katholische Kirche Auch in den nahen Dorfern Gribno Eggertshutte und Kobissau soll es Erschiessungen gegeben haben Als Antwort auf diese Graueltaten formierte sich im Dezember 1939 in den umliegenden Waldern der Kaschubei die erste kaschubische Partisanengruppe Gryf Kaszubski Es bildeten sich noch weitere Partisanengruppen unter anderem sudlich von Karthaus in der Tucheler Heide Viele Angehorige der polnisch kaschubischen Intelligenz des Kreises Karthaus wurden daruber hinaus beim Massaker von Piasnica nahe Putzig umgebracht Auch polnische Handwerksbetriebe wurden bald von Deutschen ubernommen und die Eigentumer ins Generalgouvernement gebracht Bleiben konnten zunachst noch die Polen die in der Landwirtschaft unabkommlich waren Die nationalsozialistische Politik gegenuber den Kaschuben war hingegen nicht so extrem wie gegenuber den Polen Die Kaschuben wurden in die Volksliste III aufgenommen Im Zuge dieser Zwangsgermanisierung konnten Kaschuben nun auch in die Wehrmacht eingezogen werden was sie nach Kriegsende in den Augen der Polen und Russen wiederum zu deutschen Kollaborateuren machte Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde im Zuge der Schlacht um Ostpommern am 6 Marz 1945 das 60 km sudwestlich von Karthaus gelegene Butow von der Wehrmacht aufgegeben Sie zog sich auf eine Verteidigungslinie vor Neustadt in Westpreussen und Karthaus zuruck Am 7 Marz drangen die Truppen der sowjetischen 2 Weissrussischen Front das erste Mal in den Kreis Karthaus ein Am 10 Marz erreichten sie von Suden kommend die Stadt Wahrend der Kampfe um Karthaus sollen etwa 320 Soldaten der Roten Armee gefallen sein Die deutsche Bevolkerung begann in den ersten Marztagen mit der Flucht nach Danzig Am 10 Marz 1945 besetzte die Rote Armee die Stadt Nur eine kleine Minderheit war in der Stadt verblieben Im ganzen Kreis Karthaus lebten nach einer Zahlung vom 1 November 1945 noch 1212 Deutsche 8 Der Militarbefehlshaber fur Kartuzy war 1945 der sowjetische Oberst Popov Soweit die Deutschen nicht geflohen waren wurden sie in der darauf folgenden Zeit vertrieben Durch die sowjetische Militarverwaltung wurden in den Nachkriegsjahren vorhandene Industrieanlagen und Eisenbahngleise demontiert und abtransportiert Der evangelische Friedhof wurde eingeebnet und war im Jahr 1977 nicht mehr vorhanden 9 Demographie Bearbeiten Bei der Ubernahme der Verwaltung durch Preussen wurde 1772 das sogenannte Kontributionskataster angelegt Danach lag die Bevolkerung des gesamten Landkreises Karthaus bei rund 10 500 Personen Bevolkerungsentwicklung bis 1945 Jahr Einwohner Anmerkungen1773 0 157 10 1829 0 324 10 1836 0 500 in dreissig Privathausern 11 1848 0 817 davon 511 Katholiken 273 Evangelische und 33 Juden 12 1852 0 901 13 1869 1765 2 1875 1975 14 1880 2179 14 1890 2351 14 1900 2642 1 1910 3699 am 1 Dezember davon 1201 Evangelische 1378 Katholiken 90 Juden 14 Sonstige 1937 mit deutscher 1696 mit kaschubischer und 50 mit polnischer Muttersprache 15 1921 3800 darunter 450 Evangelische 16 1943 6024 2 Anzahl Einwohner nach dem Zweiten Weltkrieg Jahr 1960 1970 1980 1998 2010Einwohner 7900 10 600 12 000 16 100 15 200Bei der Volkszahlung von 1910 wurde anhand der Sprache auch die Ethnizitat erfasst In Westpreussen stellten die Kaschuben nur 4 6 der Bevolkerung Karthaus war dagegen der Landkreis mit dem hochsten Anteil 71 kaschubischer Bevolkerung in Westpreussen Die Deutschen waren mit 28 in der Minderheit bildeten aber die obere Gesellschaftsschicht Der Anteil der Polen betrug nur 0 8 Grossgrundbesitz teilten sich Kaschuben und Deutsche das weitere Land war meist kaschubischer Kleinbesitz Die Deutschen konzentrierten sich in den kleineren Landstadtchen In der Stadt Karthaus stellten die Deutschen einer Zahlung von 1905 nach die Mehrheit mit 58 Der deutsche Bevolkerungsanteil sank nach 1920 und 1945 stark Zuruck blieb nur eine geringe Zahl vor allem alterer deutscher Personen Heute leben keine Deutschen mehr in Kartuzy Wappen BearbeitenDas heutige Stadtwappen stammt aus dem Jahr 1923 und entspricht dem Entwurf des kaschubischen Schriftstellers Aleksander Majkowski Damals erhielt Karthaus unter polnischer Verwaltung Stadtrechte und ein Wettbewerb fur ein Wappen wurde ausgeschrieben Die sieben Sterne sind das Symbol des Kartauser Ordens Sie stehen des Weiteren fur die ersten sieben Monche welche der Legende nach Karthaus grundeten Die blaue Farbe des Schildes symbolisiert die Ostsee und die Kaschubei welche man aufgrund der vielen Seen fruher auch das blaue Landchen nannte Der Greif ist das Symbol der Kaschuben bzw Pommern Bereits 1907 bemuhte man sich vergeblich um die Verleihung des Stadtrechtes durch die Regierungsstellen in Danzig Fur diesen Fall existierte bereits ein Wappenentwurf Der gespaltene Wappenschild zeigte heraldisch links das schwarzweisse Kreuz des Deutschritterordens Auf der anderen Schildseite sieben silberne Sterne auf blauem Grund Auf den Geldscheinen des lokalen Notgeldes aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg findet man ein weiteres inoffizielles Wappen Es gleicht dem deutschen Wappenentwurf zeigt aber anstelle des Ordenskreuzes eine bildliche Darstellung der heiligen Jungfrau Maria Von 1941 bis 1945 wurde von den Deutschen Behorden ein anderes Wappen verwendet 17 Es zeigt in blau einen rot bewehrten und rot bezungten goldenen Greif der in rechten Vorderpranke einen roten Turm halt Der Greif schreitet auf grunem Boden uber ihm die sieben Sterne der Karthauser Sport und Kultur BearbeitenIm Jahr 1923 wurde von zwei Brudern der erste Karthauser Fussballverein Cartusia Kartuzy gegrundet Seine Farben sind Blau Weiss und Schwarz Tatsachlich gab es bereits vor dem Jahr 1913 einen Fussballverein in Karthaus 18 daneben auch einen Tennisverein und einen Turnverein Auch bestand zu dieser Zeit bereits ein Stadt Verschonerungs Verein 18 und ein Verein fur kaschubische Volkskunst initiiert von Friedrich Lorentz dem Autor des Grossen Kaschubischen Worterbuchs Sehenswurdigkeiten und Denkmaler BearbeitenDas einzige Museum der Stadt ist das kaschubische Museum mit Sammlungen zur Geschichte und Folklore der Kaschuben Es befindet sich seit 1947 in einer alten ehemals deutschen Villa Das Wahrzeichen der Stadt ist die alte Klosterkirche Marienparadies aus dem vierzehnten Jahrhundert mit dem sargdeckelformigen Kupferdach Daneben die anderen erhaltenen Teile des Klosters die Eremitenanstalt und das Klosterrefektorium eine Marien Statue aus Sandstein aus dem Jahr 1750 Die ehemalige Luther Kirche aus dem Jahr 1887 das Postgebaude aus dem Jahr 1890 im Stil des niederlandischen Manierismus Ul Parkowej Daneben gibt es zahlreiche denkmalgeschutzte Verwaltungsgebaude und Wohnhauser aus der Zeit von 1860 bis 1930 Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenMartin Schneider 1892 1967 Politiker Abgeordneter des Hessischen Landtags Gertrude Kluge deutsche Schriftstellerin Lotte Bingmann Droese 1902 1963 deutsche Malerin Elzbieta Pintus judische Autobiografin des Zweiten Weltkrieges Jan Rompski 1913 kaschubischer Schriftsteller Dichter und Volkskundler Wieslaw Litewski 1933 2004 polnischer Rechtswissenschaftler Rechtshistoriker und Hochschullehrer Edmund Kaminski 1934 kaschubischer Fotograf und Volkskundler Joachim Poeschke 1945 deutscher Kunsthistoriker Zenon Kitowski 1962 polnischer Klarinetten Virtuose Andrzej Wronski 1965 polnischer Ringer Witold Stankowski 1966 polnischer Historiker Arkadiusz Okroj 1967 Weihbischof in Pelplin Wojciech Kasperski 1981 polnischer Filmproduzent und Drehbuchautor Kamil Krieger 1987 Handballspieler Angelika Cichocka 1988 LeichtathletinEhrenburger BearbeitenWolfgang Nolte seit 2015 Burgermeister der Stadt DuderstadtStadtepartnerschaften BearbeitenCaissargues Frankreich 1990 Duderstadt Deutschland 1995 Verkehr BearbeitenSeit 1886 bzw 1905 bis 1994 bzw 2000 bestand in Kartuzy Anschluss an die Bahnstrecke Pruszcz Gdanski Leba die aus Rentabilitatsgrunden geschlossen werden musste Am 24 Marz 2002 jedoch nahm man den Guterverkehr auf dem Teilstuck Kartuzy Stara Pila Altemuhle wieder auf Es besteht von hier auch eine Verbindung nach Gdansk Wrzeszcz Danzig Langfuhr Seit 1 Oktober 2015 besteht wieder regelmassiger Personennahverkehr nach Kartuzy Der Ort Kielpino in der Gemeinde hat einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Nowa Wies Wielka Gdynia Gmina Kartuzy BearbeitenDie Stadt und Land Gemeinde Kartuzy hat eine Flache von 205 Quadratkilometern und 33 619 Einwohner 2016 Hauptartikel Gmina KartuzyLiteratur zur Ortsgeschichte BearbeitenJohann Friedrich Goldbeck Volstandige Topographie des Konigreichs Preussen Teil II Topographie von West Preussen Marienwerder 1789 S 59 Nr 6 August Eduard Preuss Preussische Landes und Volkskunde oder Beschreibung von Preussen Ein Handbuch fur die Volksschullehrer der Provinz Preussen so wie fur alle Freunde des Vaterlandes Gebruder Borntrager Konigsberg 1835 S 391 Peter Letkemann Zur Ortsgeschichte von Karthaus Westpr im 19 und 20 Jahrhundert In Bernhart Jahnig Peter Letkemann Hrsg Dr Ernst Bahr zum 80 Geburtstag am 19 August 1987 Beitrage zur Geschichte Westpreussens Band 10 Nicolaus Copernicus Verlag Munster 1987 ISBN 3 924238 11 1 S 261 286 Ernst Bahr Aus der Geschichte des Klosters und der Stadt Karthaus 1957 Heinz Voellner Der Kampf um Westpreussen 1945 Munster 1985 Willy Heidn Die Geschichte des Kreises Karthaus vom Ende der Ordensherrschaft 1466 1945 1971 Wilhelm Brauer Der Kreis Karthaus ein westpreussisches Heimatbuch 1978 Ryszard Cieminski Album kartuski Gdansk 1991 ISBN 83 85130 28 4 Elzbieta Pintus Moje prawdziwe przezycia 2005 ISBN 83 89079 40 2 Paul Lau Kirchenchronik des Kirchenkreises Karthaus Kartuzy Erinnerungsblatter aus der Vergangenheit der evangelischen Kirche im Kreise Karthaus Kartuzy 1938 Willy Heidn Der Kreis Karthaus 1772 Die Besitzergreifung durch den Konig von Preussen 1972 Willy Heidn Die nationalen Verhaltnisse im Kreise Karthaus und die Grenzziehung 1920 1967 Theodor Hirsch Geschichte des Karthauser Kreises bis zum Aufhoren der Ordensherrschaft In Zeitschrift des Westpreussischen Geschichts Vereins Heft 6 1882 S 1 148 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kartuzy Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Webprasenz der Gemeinde polnisch Evangelische Kirche Karthaus Westpreussen Judische Lokalgeschichte Umfangreiche Seite zur Ortsgeschichte polnisch Stadtgeschichte polnisch Tunnel unter dem Kloster polnisch Fussnoten Bearbeiten a b Lexikoneintrag zu Karthaus in Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 10 Leipzig Wien 1907 S 688 a b c d e Ernst Bahr Karthaus In Handbuch der historischen Statten Ost und Westpreussen Kroner Stuttgart 1981 ISBN 3 520 31701 X S 97 98 Johann Friedrich Goldbeck Volstandige Topographie des Konigreichs Preussen Teil I Konigsberg Leipzig 1785 Volstandige Topographie vom West Preussischen Cammer Departement S 28 Johann Friedrich Goldbeck Volstandige Topographie des Konigreichs Preussen Teil II Topographie von West Preussen Marienwerder 1789 S 59 Nr 6 Agathon Harnoch Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost und Westpreussen nach gedruckten und ungedruckten Quellen dargestellt Nipkow Neidenburg 1890 Wilhelm Schwandt Karthaus und die Karthauser Schweiz Fuhrer durchs Marienparadies Danzig 1913 S 14 Maria Wardzynska Byl rok 1939 S 159 Herder Institut Marburg Die Deutschen ostlich von Oder und Neisse 1945 1950 Dokumente aus Polnischen Archiven Band 4 2004 Wilhelm Brauer Karthaus und sein Kloster Marienparadies ein Bildband zum Heimatbuch des Kreises Karthaus 1980 Foto Nr 82 a b Willy Heidn Ortschaften des Kreises Karthaus Westpr in der Vergangenheit 1965 Leopold von Zedlitz Neukirch Der preussische Staat in allen seinen Beziehungen Band 2 Berlin 1836 S 477 Wilhelm Brauer Bildband zum Heimatbuch des Kreises Karthaus 1980 Kraatz Topographisch statistische Beschreibung des Preussischen Staats Berlin 1856 S 91 a b c Michael Rademacher Westpreussen Kreis Karthaus Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Koniglich Preussisches Statistisches Landesamt Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein Danzig Marienwerder Posen Bromberg und Oppeln Auf Grund der Volkszahlung vom 1 Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen Heft II Regierungsbezirk Danzig S 26 27 Ziffer 38 Karthaus i Westpr Der Grosse Brockhaus 15 Auflage Band 9 Leipzig 1931 S 755 http www kartuzy cartuz pl herb html a b Wilhelm Schwandt Karthaus und die Karthauser Schweiz Fuhrer durchs Marienparadies Danzig 1913 S 17 Normdaten Geografikum GND 4097692 0 lobid OGND AKS VIAF 239911705 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kartuzy amp oldid 237737725