www.wikidata.de-de.nina.az
Die Frage nach dem Anteil der Grossindustrie am Aufstieg der NSDAP ist in der Geschichtswissenschaft ein zentraler Gegenstand in der politischen und wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und der Endphase der Weimarer Republik Umstritten ist dabei vor allem ob und wie weit die Grossindustrie die NSDAP in den entscheidenden Jahren nach der Reichstagswahl von 1930 bis zum Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft 1933 forderte Im Wesentlichen standen sich dabei drei Interpretationsrichtungen gegenuber Der marxistisch leninistischen Agententheorie nach der die Nazis bezahlte Interessenvertreter der Industrie waren widersprach der amerikanische Historiker Henry Ashby Turner seit den 1970er Jahren in verschiedenen Publikationen Er bestritt einen systematischen Zusammenhang zwischen grossindustriellen Interessen und nationalsozialistischer Politik vor 1933 Mit seinen Forschungsergebnissen loste er eine scharf gefuhrte Kontroverse aus Eine mittlere Position erklarte den Aufstieg des Nationalsozialismus aus den sozialokonomischen Bedingungen heraus sah die NSDAP aber keineswegs komplett abhangig von grossindustriellen Interessen 1 Turners Positionen wurden aber hauptsachlich bestatigt Heute wird die These die finanzielle Unterstutzung durch Industrielle sei ein entscheidender Faktor fur den Aufstieg der NSDAP zur Macht gewesen von der Lehrmeinung in der Geschichtswissenschaft abgelehnt Berlin Sportpalast 1932 NS Betriebszellenversammlung Jagt die Bonzen aus den Sesseln Die Weimarer Republik wurde von NS Seite als Bonzokratie Korruptionsstaat verhohnt Nach der Gleichschaltung 1933 nahm die Verwendung dieses Begriffs jedoch ab 2 Inhaltsverzeichnis 1 Einschatzung von Zeitgenossen 2 Quellen und Begriffsproblematik 3 Marxistische Einschatzungen seit der Nachkriegszeit 4 Nichtkommunistische Forschung seit Ende der 1960er Jahre 4 1 Industrie und Nationalsozialismus vor 1930 4 2 Turners Forschungen 4 3 Kritik und Turner Stegmann Kontroverse 4 4 Die Diskussion in den 1980er Jahren 4 5 Stand der Diskussion 5 Literatur 6 EinzelnachweiseEinschatzung von Zeitgenossen BearbeitenBereits in der Weimarer Republik sahen linksdemokratische Publizisten in Hitler eine Kreatur der Industrie Carl von Ossietzky 1930 und den Nationalsozialismus im Solde der Industriellen Kurt Hiller 1930 3 Ihren bildlichen Ausdruck fand die Uberzeugung die NS Bewegung ware nur ein Instrument der sie finanzierenden Kapitalisten in John Heartfields Fotomontage die im Oktober 1932 auf dem Titelbild der Arbeiter Illustrierte Zeitung erschien Unter der Schlagzeile Der Sinn des Hitlergrusses sieht man Hitler mit grussend nach hinten gewinkeltem Arm hinter ihm stehend legt eine uberdimensionierte Figur im Anzug mehrere Tausend Mark Scheine in seine Hand der Text Millionen stehen hinter mir persifliert kalauernd Hitlers Sprache 4 Die in Heartfields Montage ausgedruckte These ahnelt der Ausformulierung der marxistisch leninistischen Faschismustheorie durch das 13 Plenum des Exekutivkomitees der Komintern EKKI vom Dezember 1933 die Georgi Dimitroff auf dem 7 Weltkongress der Kommunistischen Internationale im August 1935 ubernahm Der Faschismus an der Macht Genossen ist wie ihn das 13 Plenum des EKKI richtig charakterisiert hat die offene terroristische Diktatur der reaktionarsten am meisten chauvinistischsten am meisten imperialistischen Elemente des Finanzkapitals 5 Wenn die Nationalsozialisten die Agenten der Monopolkapitalisten waren dann war es naheliegend dass diese sie auch bezahlt hatten Diese Uberzeugung wurde als Agententheorie fester Bestandteil der sowjetkommunistischen Ideologie In den 1920er Jahren war das Gerucht verbreitet der amerikanische Industrielle Henry Ford der stark zur Publizitat der antisemitischen Hetzschrift Protokolle der Weisen von Zion beigetragen hatte wurde die NSDAP finanziell unterstutzen Dies wurde 1928 von Hitler unter Hinweis auf Fords Mitgliedschaft in der Demokratischen Partei dementiert eine lobende Erwahnung Fords wurde 1931 aus der Neuauflage von Mein Kampf gestrichen 6 nbsp Fritz Thyssen 1928 Auch viele konservative Zeitgenossen glaubten an eine grossindustrielle Unterstutzung fur die NSDAP 7 Fur den ehemaligen Reichskanzler Heinrich Bruning war die Finanzierung durch die Grossindustrie die Ursache fur den Aufstieg Hitlers Er schrieb am 28 August 1937 aus seinem Exil in einem privaten Brief an Winston Churchill Hitlers wirklicher Aufstieg begann erst 1929 als die deutschen Grossindustriellen und andere es ablehnten weiterhin Gelder an eine Menge patriotischer Organisationen auszuschutten die bis dahin die ganze Arbeit fur das deutsche Risorgimento geleistet hatten Ihrer Ansicht nach waren diese Organisationen in ihren sozialen Gedanken zu fortschrittlich Sie waren froh dass Hitler die Arbeiter radikal entrechten wollte Die Geldspenden die sie anderen Organisationen vorenthielten flossen Hitlers Organisation zu Das ist naturlich allerorts der ubliche Beginn des Faschismus 8 Einzelne Industrielle wie Fritz Thyssen und Emil Kirdorf machten aus ihrer Unterstutzung fur die junge Partei Hitlers keinen Hehl Die Nationalsozialisten selbst gaben gelegentlich ebenfalls freimutig zu dass sie Spenden aus der Industrie annahmen So beschreibt Heinrich Bruning in seinen Memoiren seine Emporung als er aus Nazi Kreisen erfahren habe dass die Vereinigten Stahlwerke im Prasidentschaftswahlkampf 1932 eine halbe Million RM an Hitler gespendet hatten der von ihm unterstutzte Paul von Hindenburg dagegen nur 5000 RM erhalten habe 9 Die Reichskanzlei setzte daraufhin eine Untersuchung in Gang die auf der Grundlage von Schatzungen und Pressespekulationen zu der Ansicht kam dass von April 1931 bis April 1932 40 bis 45 Millionen Reichsmark von auslandischen Industriellen an die NSDAP gezahlt wurden Von inlandischen Unternehmern seien aber nur funf Millionen gezahlt worden was einem Anteil von sieben bis acht Prozent der jahrlichen Parteieinnahmen entsprach 10 Als gegenwartige oder ehemalige Spender nannte die Untersuchung Thyssen den judischen Warenhausbesitzer Oscar Tietz 17 Januar 1923 in Klosters den franzosischen Interessenverband der Schwerindustrie Comite des Forges den griechischen Waffenhandler Basil Zaharoff den britischen Rustungskonzern Vickers Henri Deterding und Ivar Kreuger 11 Untersuchungen der preussischen Polizei die sich im Sommer 1930 mit nachrichtendienstlichen Methoden die internen Abrechnungen des Bergbauvereins und des Vereins Deutscher Eisen und Stahlindustrieller beschafft hatte fand dagegen keine Belege fur eine Unterstutzung der NSDAP 12 Die Bemuhungen Hitlers und seiner Partei diese Geldquelle noch uppiger sprudeln zu lassen wie etwa seine Rede vor dem Dusseldorfer Industrie Club am 26 Januar 1932 wurden von der kommunistischen Presse stark skandalisiert was ebenfalls dazu beitrug dass weite Kreise der Zeitgenossen glaubten dass sie durchaus erfolgreich gewesen seien 13 nbsp Bericht der New York Times vom 1 Februar 1933 uber einen Boom an der deutschen Borse nach Hitlers Ernennung zum ReichskanzlerLaut Turner reagierte die Berliner Borse vorsichtig und schwankend auf die Ernennung Hitlers zum Reichskanzler Nach drei Wochen hatten sich die Aktienkurse ungefahr auf dem Niveau von Ende Januar befunden 14 Eine Statistik der Aktienkurse die der amerikanische Politikwissenschaftler Thomas Ferguson und der Schweizer Okonom Hans Joachim Voth veroffentlichten zeigt einen positiven Borsentrend seit November 1932 der bis Mai 1933 anhielt Sie zitieren die New York Times vom 1 Februar 1933 die von einem regelrechten Boom mit Kurssteigerungen von 3 bis 5 Prozent schrieb 15 Nach dem Zweiten Weltkrieg herrschte unter den Siegermachten und bei vielen Deutschen eine heute erstaunlich wirkende Einmutigkeit daruber die Oberschichten pauschal fur das NS Regime mitverantwortlich zu machen 16 Der amerikanische Hauptanklager im Nurnberger Prozess Telford Taylor sagte 1947 in Nurnberg Ohne die Zusammenarbeit der deutschen Industrie und der Nazi Partei hatten Hitler und seine Parteigenossen niemals die Macht in Deutschland ergreifen und festigen konnen und das Dritte Reich hatte nie gewagt die Welt in einen Krieg zu sturzen 16 Ein Sonderausschuss des US Senats unter der Leitung von Harley M Kilgore kam zu dem Schluss dass die Unterstutzung seitens der deutschen Schwerindustrie und Hochfinanz den Nationalsozialisten die Machtergreifung ermoglicht habe 17 Quellen und Begriffsproblematik BearbeitenDer Problembereich Industrie und Nationalsozialismus vor 1933 wurde so die Einschatzung Eberhard Kolbs von der nichtmarxistischen Forschung zunachst vernachlassigt Erst mit dem wachsenden Interesse an faschismustheoretischen Deutungen Ende der 1960er Jahre ruckte das Verhaltnis von Faschismus und Kapitalismus in den Blickpunkt 18 Probleme bereitete dabei die Quellenlage Die Unterlagen zu den Finanzen der NSDAP wurden in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges auf Anweisung Hitlers von der Munchner Parteikanzlei vernichtet 19 Ferner liegen Quellen von Unternehmerseite in den Firmenarchiven in grosser Zahl vor doch hieraus ergibt sich zum einen das Problem der schieren Quellenfulle zum anderen die Frage ob die Archive nicht eventuell nach Kriegsende von belastenden Dokumenten bereinigt worden sind 20 Laut dem Archivar Gustav Luntowski 2000 gibt es auf die Frage nach dem Verhaltnis zwischen Industrie und Nationalsozialismus auch mehr als funfzig Jahre danach keine eindeutige Antwort da die Quellenlage zumeist unzureichend sei weil man kaum belastendes Schrifttum aufbewahre Selten vermittelten die wenigen Quellen auch ein geschlossenes Bild Zum wichtigsten Mann an der Ruhr Albert Vogler ist die Uberlieferung ausserst disparat da die Archivbestande der Vereinigten Stahlwerke stark dezimiert sind 21 Laut dem Historiker Karsten Heinz Schonbach fehlen im Nachlass Reusch im Briefwechsel mit Grossindustriellen die nachweislich der NSDAP nahegestanden haben bis auf wenige Blatter ganze Jahre 22 Der Streit um den Beitrag der Grossindustrie am Aufstieg der NSDAP wurde ausserdem jahrzehntelang gefuhrt ohne dass geklart wurde wer denn unter Grossindustrie zu verstehen ist Man behalf sich mit allgemeinen Begriffen wie die Wirtschaft oder das Kapital oder nannte exemplarische Namen Erst 1985 schlug Henry Turner vor als Grossindustrie private Unternehmen in den Gebieten Handel Finanzen Industrie und Versicherung zu bezeichnen die ein Nominalkapital von mindestens zwanzig Millionen Reichsmark hatten 23 Marxistische Einschatzungen seit der Nachkriegszeit BearbeitenIn der DDR entstanden eine ganze Reihe von Arbeiten die nachzuweisen versuchten dass die NSDAP im Interesse der Grossindustrie gehandelt habe und zu diesem Zweck von ihr an die Macht gebracht worden sei Die Historiker Jurgen Kuczynski Kurt Gossweiler Eberhard Czichon und Wolfgang Ruge differenzierten dabei die Agententheorie der Komintern durch die von Kuczynski entwickelte Monopolgruppentheorie Demnach seien im staatsmonopolistischen Kapitalismus zwar politische und okonomische Herrschaft miteinander verschmolzen doch gebe es innerhalb der Kapitalistenklasse einzelne Fraktionen eben die Monopolgruppen die unterschiedliche Interessen und unterschiedliche Herrschaftsstile hatten Sie unterschieden die altere konservativ autoritare schwerindustrielle Monopolgruppe von einer jungeren und eher modern und reformistisch agierenden Gruppe der chemischen und Elektroindustrie zu denen seit Gossweilers Habilitationsschrift 24 als dritte Monopolgruppe noch das Finanzkapital hinzutrat nbsp Die Kolner Villa Kurt von Schroders in der Papen und Hitler am 4 Januar 1933 eine gemeinsame Regierungsbildung verabredetenDie genaue Zuordnung der verschiedenen Akteure zu den drei Monopolgruppen wechselt zwar bei den genannten Historikern doch besteht durchaus Einigkeit zwischen ihnen dass Hitler ein muhselig hochgespielter und teuer bezahlter politischer Kandidat einer Nazi Gruppe 25 innerhalb der deutschen Industrie gewesen sei Als Belege fur die unmittelbare Verantwortung der deutschen Monopolherren fur die Herrschaft des Nationalsozialismus verwendete die marxistische Forschung neben Interessenkonvergenzen zwischen beiden u a biographische Quellen namentlich die Thyssen Memoiren 26 die Tatsache dass die entscheidenden Verhandlungen zwischen Hitler und Hindenburgs Kamarilla im Januar 1933 im Hause des Kolner Bankiers Kurt von Schroder stattgefunden hatten siehe Treffen Papens mit Hitler im Haus des Bankiers Schroder sowie die so genannte Industrielleneingabe Dabei handelt es sich um ein Schreiben von 20 Industriellen Kaufleuten und Vertretern der Landwirtschaft vom November 1932 in der Hindenburg aufgefordert wurde Hitler zum Reichskanzler zu ernennen Zwar fehlten die Unterschriften der machtigsten Ruhr Industriellen Paul Reusch Gutehoffnungshutte Albert Vogler Vereinigte Stahlwerke und Fritz Springorum Hoesch AG doch diese hatten indirekt ihre Zustimmung erklart 27 Die Forschung der DDR interpretierte das Verhalten der beteiligten Wirtschaftsleute stets als reprasentativ fur ihre jeweilige Monopolgruppe und schloss so auf deren Verantwortung 28 Der Politikwissenschaftler Reinhard Kuhnl glaubte dass die Machtergreifung daraus folgte dass eine einflussreichste Fraktion der herrschenden Klasse des Kapitals nicht mehr geglaubt habe dass die burgerliche Demokratie ihren Zwecken diene und deshalb ein faschistisches System errichtet werden musse Die Bildung der Regierung Hitler am 30 Januar 1933 habe auf einem Zusammenspiel der grossen Konzerne und Banken mit Teilen des Staatsapparates und der NSDAP beruht 29 Kuhnl kritisierte aber altere Arbeiten Kurt Gossweilers dahingehend dass hier die in der Tat bestehende Kausalbeziehung zwischen Kapitalismus und Faschismus allzu direkt und personalistisch voluntaristisch aufgefasst wird so dass die Nahe zu Verschworungstheorien nicht zu ubersehen ist Tatsachlich muss diese Beziehung starker als eine vermittelte und strukturelle gesehen werden Nicht die direkte Unterstutzung des Grosskapitals bewirkte den Aufstieg des Faschismus sondern die im kapitalistischen System begrundete Wirtschaftskrise trieb die verangstigten Massen vorab die proletarisierten oder von der Proletarisierung bedrohten Mittelschichten zum Faschismus der ihnen soziale Sicherheit und nationales Prestige versprach Erst als sich der Faschismus zur Massenbewegung formiert hatte setzte die Unterstutzung des Grosskapitals in grosserem Umfang ein die dann freilich die Propagandamoglichkeiten des Faschismus weiter verstarkte und seinen Aufstieg beschleunigte 30 Nichtkommunistische Forschung seit Ende der 1960er Jahre BearbeitenIndustrie und Nationalsozialismus vor 1930 Bearbeiten nbsp Ernst von Borsig Portrataufnahme aus dem Jahr 1930Von nichtmarxistischer Seite erschien 1948 das Buch Schwerindustrie und Politik des Wirtschaftslobbyisten August Heinrichsbauer welches von der Industrie durch das Industrieburo gefordert wurde Darin entwarf er das Bild des gleichermassen kampferischen wie naiven Unternehmers der auf sich gestellt den Kraften eines diktatorischen Regimes trotzte 1955 veroffentlichte George W F Hallgarten die Studie Hitler Reichswehr und Industrie Diese naherte sich im Wesentlichen der marxistischen Auffassung an Ende der 60er Jahre nahm sich dann die akademische Forschung verstarkt der Frage an Relativ unstrittig ist dass die Nationalsozialisten von Anfang an um Gelder von Gonnern jeder Art und insbesondere auch von Industriellen warben Adolf Hitler sprach im Ruckblick auf die Zeit der Deutschen Arbeiter Partei der unmittelbaren Vorgangerorganisation der NSDAP davon dass ein paar arme Teufel auf Geldleute gehofft hatten 31 In den ersten Jahren vor dem Putsch von 1923 flossen tatsachlich Gelder vom Bayerischen Industriellenverband und von einigen mittelstandischen Unternehmern Indirekt profitierte die NSDAP auch von einer Spende von Fritz Thyssen im Wert von 100 000 Goldmark an den Deutschen Kampfbund einen Zusammenschluss paramilitarischer Organisationen in Bayern Zu den fruhen Forderern gehorten weiterhin auch Ernst von Borsig und Albert Vogler Nach dem Scheitern des Putsches wandten sich so gut wie alle externen Geldgeber wieder von den Nationalsozialisten ab In der Mitte der 1920er Jahre war die Partei fast ganzlich auf Beitrage Erlose fur Propagandamaterial oder Eintrittsgelder angewiesen Nur einzelne mittelstandische Unternehmer wie der Klavierbauer Edwin Bechstein oder der Verleger Hugo Bruckmann griffen Hitler beim Neuaufbau seiner Partei unter die Arme 32 Ende 1926 versuchten die Nationalsozialisten daher durch intensives Werben bei der Grossindustrie neue Geldquellen zu erschliessen So versuchte Hitler uber Emil Kirdorf Kontakt zur Grossindustrie zu bekommen und verfasste die nur in Industriekreisen verbreitete Schrift Der Weg zum Wiederaufstieg in der er versuchte seine Ideologie den Industriellen nahezubringen Im Oktober 1927 kam es daraufhin zu einem Treffen mit fuhrenden Unternehmern aus dem Ruhrgebiet das allerdings finanziell fur die NSDAP ergebnislos blieb Ebenfalls sprach Hitler zwischen 1926 und 1927 viermal in Essen vor jeweils mehreren hundert Industriellen 33 Als Splitterpartei blieb die NSDAP fur die Industrie bis zum uberraschenden Wahlerfolg von 1930 weitgehend uninteressant 34 Erst danach begannen die Beziehungen zwischen Partei und Industrie enger zu werden Die entscheidende Forschungsfrage war welche Qualitat diese Beziehungen annahmen Turners Forschungen Bearbeiten Die nichtmarxistische Forschung hatte den Arbeiten aus der DDR in dieser Hinsicht zunachst nur wenig entgegenzusetzen Zwar warf ihr der deutsche Politologe Eike Hennig bereits 1970 vor sie simplifiziere den komplexen Vorgang der Machtubertragung an den Nationalsozialismus zu einem ganz und gar monokausalen Kaufakt 35 Joachim Fest nannte 1973 in seiner Hitler Biographie die Vorstellung die Machtergreifung ware auf finstere Machinationen und Komplott zwischen Hitler und dem Grosskapital zuruckzufuhren eine Verschworungstheorie 36 In Ermangelung eigener quellenbasierter Studien uber das Verhalten der Grossindustrie am Ende der Weimarer Republik konnte die marxistische Thesenbildung aber nicht falsifiziert werden Das anderte sich zu Beginn der siebziger Jahre mit den quellenkritischen Studien des amerikanischen Historikers Henry A Turner 37 Ihm gelang es verschiedene unbelegte Behauptungen zu widerlegen Unbestreitbar ist dass in den fruhen dreissiger Jahren Unterstutzungsgelder der Industrie an die NSDAP flossen Spenden kamen ausser von dem bekennenden Nationalsozialisten Thyssen auch von Fritz Springorum Paul Silverberg Kurt Schmitt und Friedrich Flick Kollektiv kam Geld von der so genannten Ruhrlade dem Verein fur die bergbaulichen Interessen dem Arbeitgeberverband fur den Bezirk der Nordwestlichen Gruppe des Vereins Deutscher Eisen und Stahlindustrieller sowie dem I G Farben Konzern Allein Thyssen hat von 1930 bis 1933 etwa 400 000 Reichsmark der NSDAP zukommen lassen Auch bei dem Erwerb und der Renovierung des Palais Barlow Braunes Haus in Munchen war er beteiligt Allerdings unterstutzte Thyssen wie auch die ubrigen Industriellen wenn moglich solche Nationalsozialisten wie Hermann Goring oder Walther Funk die sie fur gemassigt hielten 38 nbsp Der Braunkohlen Industrielle Paul Silverberg Aufnahme aus dem Jahr 1930Welche Bedeutung diese Spenden aus der Industrie und von anderer Seite fur die Gesamtfinanzierung der Partei vor 1933 hatten ist auf Reichsebene wegen der schlechten Uberlieferungslage nur schwer abschatzbar Gemeinsam mit Horst Matzerath zeigte Turner aber anhand von vorhandenen Daten fur die Gaue im Rheinland eine starke Selbstfinanzierungsquote uber Mitgliederbeitrage auf Deutlich geringer war die Bedeutung von Spenden die zumeist ebenfalls von Mitgliedern kamen und die Einnahmen aus Veranstaltungen So nahm die Partei im Gau Koln Aachen zwischen Juni und August 1931 insgesamt 62 310 RM ein Davon entfielen 47 015 75 auf Beitrage 8705 RM auf Spenden und 6400 RM auf Veranstaltungseinnahmen Hinzu kamen 190 RM sonstige Einnahmen Insgesamt war die NSDAP ahnlich wie die SPD und anders als die burgerlichen Parteien eine sich selbst finanzierende Partei 39 Der Finanzbedarf der NSDAP war zudem geringer als der anderer Parteien weil sie sich als Bewegungspartei auf das z T fanatische Engagement ihrer Mitglieder stutzen konnte die etwa bei den Suppenkuchen der SA zu freiwilligen Arbeitseinsatzen und auch Sachspenden bereit waren Ihre Ausrustung hatten die SA Manner uber die Reichszeugmeisterei zu beziehen die zudem durch Lizenzvergaben gegen Gewinnbeteiligungen etwa bei Rasierklingen Margarine und Zigaretten die nationalsozialistische Namen und Logos trugen Gewinne erwirtschaftete Auch Propagandamaterial wurde verkauft Ausserdem stellten die vergleichsweise hohen Eintrittsgelder bei nationalsozialistischen Wahlkampfveranstaltungen eine Finanzquelle fur die Partei dar Den Lowenanteil an den Parteifinanzen lieferten aber die sozial gestaffelten Mitgliedsbeitrage zu deren Einziehung ein effektives System errichtet wurde wie es die anderen Parteien nicht hatten 40 Bei ihren Spendeneinnahmen dagegen spielte weniger die Grossindustrie eine Rolle die sich durch die anhaltende sozialistische Rhetorik der Partei abgeschreckt fuhlte in den Landerparlamenten stimmte die NSDAP wiederholt gemeinsam mit den Linksparteien z B 1927 gegen die Einfuhrung der angeblich zu wenig arbeiterfreundlichen Arbeitslosenversicherung und die Erhohung der indirekten Steuern 41 Wichtiger waren kleine oder mittelstandische Industrielle wie Bechstein Zwar gab es ausser NSDAP Mitglied Thyssen auch einige Grossunternehmer die grossere Spendenbetrage uberwiesen doch konnte Turner nachweisen dass sie gleichzeitig und zumeist in noch hoherem Grade auch andere Parteien unterstutzten Zweck dieser Spenden war nicht die NSDAP an die Macht zu bringen sondern sich ihres Wohlwollens im Falle einer Machtergreifung zu versichern so im Falle Friedrich Flicks der wegen der Gelsenberg Affare angreifbar war oder um sie von ihrem vermeintlich sozialistischen Kurs abzubringen 42 Einen bedeutenden finanziellen Beitrag zur Unterstutzung des Nationalsozialismus leistete die deutsche Industrie vor der Machtubernahme nicht Auch die Finanzhilfen auslandischer Unternehmer bezeichnete Turner als blosse Geruchte die ihre Wurzeln in den Anzeigenkampagnen gehabt hatten die z B der radikal antikommunistische niederlandische Olindustrielle Henri Deterding fur seinen Shell Konzern im Volkischen Beobachter geschaltet hatte Deterding der sich erst 1936 mit seiner Ubersiedlung nach Deutschland offen zum Nationalsozialismus bekannte hatte stets dementiert den Aufstieg der Nationalsozialisten aktiv gefordert zu haben und auch in den lobenden Nachrufen die deutsche Zeitungen nach seinem Tod 1939 veroffentlichten wurde keine solche Forderung erwahnt 43 Hitlers Rede vor dem Industrie Club Dusseldorf am 26 Januar 1932 44 hatte nach Turners Darstellung durchaus nicht den enormen Werbeerfolg der ihr in der marxistischen Geschichtsschreibung zugewiesen wurde Hitler habe sich zwar alle Muhe gegeben die Industriellen nicht durch die antisemitischen oder kreditreformerischen Tone zu verunsichern wie sie in der NSDAP gang und gabe waren Er bekannte sich vielmehr zum Privateigentum erklarte die Weltwirtschaftskrise konne nur mit politischen Mitteln gelost werden verschwieg aber mit welchen und rief zum Kampf gegen Demokratie und Bolschewismus auf Im Publikum befanden sich in auffallig grosser Zahl kleinere Eisenwarenhersteller wahrend prominente Mitglieder des Industrieclubs wie Gustav Krupp von Bohlen und Halbach Reusch Paul Silverberg und Carl Duisberg fehlten Man applaudierte hoflich in Fritz Thyssens begeisterten Ruf Heil Herr Hitler mochte aber nur etwa ein Drittel der Teilnehmer einstimmen Den Durchbruch bei den westdeutschen Industriekapitanen von dem die nationalsozialistische Presse spater schrieb hat die Rede also mit Sicherheit nicht gebracht 45 Finanzielle Zusagen blieben aus Dasselbe gilt fur ein Treffen einen Tag spater Hjalmar Schacht klagte daraufhin in einem Brief an Hitler die Schwerindustrie tragt ihren Namen Schwerindustrie von ihrer Schwerfalligkeit 46 nbsp Hjalmar Schacht als Wirtschaftsminister im Gesprach mit Hitler Aufnahme aus dem Jahr 1936 nbsp Albert Vogler der Generaldirektor der Vereinigten Stahlwerke unterstutzte 1932 die Regierung PapenAuch die Industrielleneingabe erscheint bei Turner in einem anderen Licht als in der marxistischen Forschung Er argumentiert dass sie nach nationalsozialistischer Einschatzung ein Fehlschlag war da erstens Hindenburg im Anschluss eben nicht Hitler sondern Kurt von Schleicher zum Nachfolger des gerade zuruckgetretenen Franz von Papen ernannte und zweitens fast alle Schwerindustriellen ihre Unterschrift verweigerten Gegen die Annahme dass diese mit ihr sympathisiert hatten setzt Turner eine andere Eingabe vom November 1932 Hier hatten neben 337 weiteren Personlichkeiten auch Springorum und Vogler fur die Regierung Papen fur die DNVP und damit klar gegen die NSDAP unterschrieben sodass es unwahrscheinlich ist dass sie mit der Industrielleneingabe und ihrer diametral anderen Stossrichtung solidarisch gewesen waren Die uberwiegende Mehrzahl der deutschen Industriellen unterstutzte laut Turners Forschungen in der Endphase der Weimarer Republik namlich nicht Hitler und die NSDAP sondern Papen und die DNVP Henry A Turner setzt das entsprechende Kapitel in seinem Buch daher unter die Uberschrift Die Kapitalisten finden ihren Kanzler 47 An ihn und die Deutschnationalen ging der ganz uberwiegende Teil der politischen Spenden Um Papen an der Macht zu halten sei aber von einigen Industriellen im Sinne eines Zahmungskonzepts befurwortet worden die NSDAP als Juniorpartner zu gewinnen und an den Staat heranzuziehen 48 Erst nach der Machtergreifung kann von einer massiven finanziellen Unterstutzung der NSDAP durch die Grossindustrie gesprochen werden Am Geheimtreffen vom 20 Februar 1933 empfingen Hitler und Goring mehr als zwei Dutzend Industrielle darunter Gustav Krupp von Bohlen und Halbach den Vorsitzenden des Reichsverbands der Deutschen Industrie der bislang zur NSDAP stets auf Distanz geblieben war Nach einer Rede Hitlers in der er sich fur das Privateigentum und gegen wirtschaftliche Experimente starkgemacht hatte sagten die Unternehmer der NSDAP fur den bevorstehenden Wahlkampf eine Summe von drei Millionen Reichsmark zu Im Juni 1933 wurde diese Unterstutzung der Unternehmer fur die NSDAP als Adolf Hitler Spende der deutschen Wirtschaft institutionalisiert Von nun an trug die deutsche Industrie massiv und stetig zur Finanzierung der NSDAP bei Das Treffen vom 20 Februar 1933 war nach Turners Meinung ein Meilenstein der erste bedeutende materielle Beitrag von Organisationen der Grossindustrie fur die nationalsozialistische Sache 49 Diese Spende analysierten Manfred Weissbecker und Kurt Patzold als den Versuch der Unternehmer ihre Verbindungen zur NSDAP Fuhrung durch einen zentralisierten Geldtransfer an die Parteifuhrung weiter zu festigen und insbesondere den fortgesetzten finanziellen Anbetteleien unterer Dienststellen und Organisationen der NSDAP zu entgehen 50 Adam Tooze sieht in den Spenden vom Februar und Marz 1933 einen wirklich entscheidenden Beitrag als die Partei vor der letzten Wahl ihrer Geschichte stand 51 Kritik und Turner Stegmann Kontroverse Bearbeiten George W F Hallgarten sah in Turners Veroffentlichungen eine Gross Mohrenwasche der deutschen Schwerindustrie und ein besonders geschicktes Verdunklungsmanover hinsichtlich der Schuld an der deutschen Katastrophe Er kritisierte dass Turner aus punktuellen Recherchen allgemeine Schlussfolgerungen ziehe und Fundamentalzusammenhange durch Details verdecke 52 Turners Thesen wurde 1973 von Dirk Stegmann heftig widersprochen 53 der in leichter Abwandlung die Meinung der DDR Historiker vertrat wonach die Unterstutzung des Hitler Flugels innerhalb der Grossindustrie fur die Vorbereitung von Hitlers Kanzlerschaft mit entscheidend gewesen sei Die sich anschliessende z T erbittert gefuhrte Kontroverse 54 verlief nur zum Teil fruchtbar da die Kontrahenten ihre Fragestellungen und Forschungsziele nicht klar genug bezeichneten Wahrend es Turner in allererster Linie um die Falsifizierung der These ging die Grossindustrie hatte den Aufstieg des Nationalsozialismus finanziert kam es Stegmann auf eine umfassende Analyse der grossindustriellen Interessenpolitik und ihres Anteils an der Zerstorung der Weimarer Republik an nbsp Hitlers innerparteilicher Widersacher Gregor Strasser Aufnahme aus dem Jahr 1928Die Diskussion in den 1980er Jahren Bearbeiten 1981 schloss sich der Archivar Thomas Trumpp gestutzt auf einige neue Archivalien Turners Thesen im Grundsatz an Demnach machte der Anteil der an die NSDAP fliessenden Gelder den geringeren Teil der Spenden aus der Industrie aus Zum Teil setzten die Industriellen dabei auch auf die falschen Krafte So unterstutzte Silverberg nach dem Wahlerfolg der NSDAP am 31 Juli 1932 Hitlers innerparteilichen Widersacher Gregor Strasser der als gemassigt galt allerdings bald schon entmachtet wurde Fur die meisten Unternehmer die fur die NSDAP spendeten war dies eine Art Ruckversicherung Der Grossteil der industriellen Zahlungen ging an die etablierten Rechtsparteien namentlich an die DNVP 55 Ebenfalls 1981 zeigte der Historiker Reiner Neebe in seiner Dissertation auf dass die deutsche Grossindustrie durchaus unterschiedliche Interessen vertrat Der Reichsverband der Deutschen Industrie sei am Ende der Weimarer Republik durch interne Interessengegensatze gegenuber dem zunehmend autonom agierenden Staat in eine Patt Situation geraten Noch Anfang 1933 sei sowohl er als auch der Deutsche Industrie und Handelstag fur einen Fortbestand der Regierung Schleicher eingetreten Die Ernennung Hitlers zum Reichskanzler sei als bei gespaltener Industriefront erfolgt Dass sich schliesslich die pro nationalsozialistische Thyssen Gruppe gegenuber dem gegen die NSDAP gerichteten Kurs der Verbandsfuhrung von Duisberg und Krupp durchsetzte sei nicht Voraussetzung und Ursache der Machtergreifung sondern im Gegenteil deren Folge gewesen 56 Gleichzeitig arbeitete Neebe die destruktive Rolle heraus die die Unternehmer beim Untergang der Weimarer Republik spielten Nicht nur dass sie nichts unternahmen um die zunehmend bedrohte Demokratie zu schutzen sie trugen sogar aktiv zu ihrem Abbau bei Im Fruhjahr 1930 arbeiteten sie auf einen Bruch der Grossen Koalition unter dem sozialdemokratischen Kanzler Hermann Muller hin der letzten parlamentarischen Regierung der Weimarer Republik Der RDI Vorsitzende Carl Duisberg sprach offen aus dass sein Verband eine ganz andere Fahrtrichtung im kapitalistischen Sinne nicht im sozialistischen Sinne anstrebte 57 Zu diesem Zweck entfaltete der Verband eine rege publizistische Tatigkeit die im Dezember 1929 in der Denkschrift Aufstieg oder Niedergang gipfelte Hier sagten die Industriellen der Sozialpolitik der Weimarer Republik den offenen Kampf an die man sich unter dem gerade beschlossenen Young Plan nicht mehr wurde leisten konnen Stattdessen forderten sie den Reichshaushalt durch harte Sparmassnahmen auszugleichen gleichzeitig die Steuern fur Unternehmer zu senken ein Ende der Zwangsschlichtung und eine Leistungskurzung in der Arbeitslosenversicherung Dass sich diese Forderungen nicht mit sondern nur gegen die Sozialdemokraten wurden durchsetzen lassen war beabsichtigt 58 Die Installation der Regierung Bruning die den Beginn der Prasidialkabinette markiert und eben die Politik des Haushaltsausgleichs und der Sozialkurzungen ins Werk setzte die von den Industriellen gefordert worden war wurde vom RDI denn auch ausdrucklich begrusst Im Sommer 1930 drangten Springorum und andere Industrielle jetzt endlich den Artikel 48 anzuwenden der eine Gesetzgebung per Notverordnung ohne Zustimmung des Parlaments erlaubte 59 nbsp Paul Reusch undatierte PortrataufnahmeBald waren die Industriellen aber von Bruning enttauscht der seine Minderheitsregierung von der SPD tolerieren liess Nach der Bankenkrise forderte der Schwerindustrielle Reusch Nachdem er Bruning nicht den Mut hat sich von der Sozialdemokratie zu trennen muss er von der Wirtschaft und vom Reichsverband auf das allerscharfste bekampft werden Im weiteren bin ich der Ansicht dass wir endlich einmal unsere Taktik den Gewerkschaften gegenuber andern mussen Die Industrie war bisher zu feige den Kampf mit den Gewerkschaften mit aller Scharfe aufzunehmen 60 Dieser Konfrontationskurs liess sich aber nicht durchsetzen weil andere Grossindustrielle wie RDI Geschaftsfuhrer Ludwig Kastl an Bruning festhielten Einig wurden sich die Unternehmer erst wieder im Fruhjahr 1932 als nach Brunings Sturz der rechtskonservative Franz von Papen Kanzler wurde Sein offen erklartes Ziel eines autoritaren Neuen Staates in dem die Reichsregierung nicht mehr vom Vertrauen des Reichstags sondern einzig vom Wohlwollen des Reichsprasidenten abhangig sein sollte wurde von ihnen begeistert begrusst Die Spenden flossen reichlich an die papenfreundlichen Parteien auch in der Offentlichkeit traten die Grossunternehmer offen fur die Regierung Papen ein Fur Hans Erich Volkmann 1979 1989 vollzog sich die Annaherung zwischen NSDAP und Industrie dagegen zwar nur zogernd jedoch mit Permanenz sodass an der Jahreswende 1932 33 von einer weitgehenden Interessenidentitat gesprochen werden konne 61 Fur Walther L Bernecker 1983 hat der von der Schwerindustrie dominierte Flugel der deutschen Grossindustrie die autoritare Deformation der Weimarer Republik systematisch gefordert und damit die Kanzlerschaft Hitlers aktiv vorbereitet Ihr sei es um faschistisch wiederhergestellte profitable Produktionsbedingungen unter Einschluss der Zerschlagung der Arbeiterbewegung gegangen was nur die NSDAP geboten habe Dies fuhrt er jedoch auf eine vorkapitalistische eher feudale Geisteshaltung zuruck Zudem seien die Ursachen fur den Faschismus wesentlich komplexer und die kapitalistischen Interessen und kapitalistisch burgerliche Krise seien nur notwendige aber nicht hinreichende Bedingungen fur den Nationalsozialismus gewesen 62 Fur Fritz Fischer 1992 kam Hitler mit einem Bundnis aus Eliten der Gesellschaft und Wirtschaft zur Macht die ihn gegen die linken Parteien und fur die Wiederherstellung deutscher Macht und Grosse benutzen wollten Zu diesem Bundnis zahlte er die Schwerindustrie Thyssen Krupp Klockner Vogler usw auf die Hitler fur die Schaffung einer Angriffsarmee angewiesen war 63 Stand der Diskussion Bearbeiten Die Frage nach dem absoluten und relativen Anteil der Grossindustrie an der Finanzierung der NSDAP gilt derzeit dahingehend als geklart dass die Grossindustrie den Aufstieg der NSDAP nicht entscheidend finanzierte Der Bielefelder Sozialhistoriker Hans Ulrich Wehler 2003 resumiert daher die Debatte um die Rolle der Industriellen am Ende der Weimarer Republik Das Ammenmarchen dass sie sich Hitler und seine Schergen gekauft hatten ist zwar endgultig widerlegt Doch kann man sie mitnichten von dem gravierenden Vorwurf freisprechen alles nur Mogliche zur Zerstorung der Republik beigetragen zu haben 64 Der britische Historiker Richard J Evans resumiert es habe nur ein bis zwei Wirtschaftsfuhrer wie etwa Fritz Thyssen gegeben die bereit waren den teuren Geschmack fuhrender Nationalsozialisten wie Hermann Goring und Gregor Strasser zu subventionieren Insgesamt habe sich die NSDAP selbst finanziert und Spenden eher von kleinen und mittelstandischen Unternehmern bekommen die fur ihren Antisemitismus empfanglicher gewesen seien Hitlers Rede vor dem Industrie Club im Januar 1932 sei aber insofern bedeutsam als der Nationalsozialismus seitdem auch ein ehrbares Gesicht hatte Dies habe es den Grossindustriellen leichter gemacht die NSDAP nach der Machtergreifung zu unterstutzen 65 Nach Eberhard Kolb 1988 2013 zeige die Forschung dass die Grossindustrie keinen letztlich entscheidenden materiellen Beitrag zum Aufstieg des Nationalsozialismus und zu den nationalsozialistischen Wahlrerfolgen geleistet hat Sie habe aber nicht einheitlich agiert und sei auch nicht an der Vermittlung eines Gesprachs zwischen Hitler und Papen beteiligt gewesen Dennoch habe sie der Ablehnung von Demokratie und Parlamentarismus den Boden bereitet Kolb resumiert Die Industrie war nicht Urheber der Regierung Hitler und der weitaus uberwiegende Teil der Grossindustriellen erstrebte bis Januar 1933 nicht die Errichtung einer nationalsozialistischen Herrschaft Aber das Unternehmerlager hat durch die Ablehnung der parlamentarischen Demokratie und die Hinneigung zu einem autoritaren System die Auflosung der Weimarer Republik vorangetrieben und der Diktatur vorgearbeitet Daher tragt die Industrie im allgemeinen und die Grossindustrie im besonderen ein hohes Mass an Mitverantwortung fur die Ermoglichung Hitlers und der NS Herrschaft 66 Nach Adam Tooze 2007 war Hitler auf eine etwaige Unterstutzung der Industriellen gar nicht angewiesen Nach dem Ersten Weltkrieg war die Unternehmerlobby stark genug gewesen um die revolutionaren Impulse der Jahre 1918 und 1919 eindammen zu konnen Nun in der tiefsten Krise des Kapitalismus fehlte dem deutschen Unternehmertum schlicht die Macht sich gegen einen Staatsinterventionismus zu wehren der diesmal nicht von links sondern von rechts drohte 67 Der Historiker Thomas Mergel konstatiert 2011 dass die Einnahmen der NSDAP hauptsachlich aus Eintrittsgeldern und Merchandising kamen Die Vorstellung dass der Nationalsozialismus in erster Linie von Grossindustriellen finanziert wurde ist ein Mythos 68 Ganz eindeutig urteilt Hans Ulrich Thamer 2013 Auf keinen Fall kann die Dynamik der nationalsozialistischen Glaubens und Protestbewegung mit materiellen Unterstutzungen der Grossindustrie erklart werden Die Finanzierung der gewaltigen Propagandakampagnen der NSDAP erfolgte in erster Linie durch die Mitglieder und ihre Beitrage sowie durch Eintrittsgelder dann durch Hilfe von Sympathisanten vor allem mit kleineren und mittleren Betrieben Es liegen keine Belege fur eine kontinuierliche finanzielle Forderung der NSDAP durch die Grossindustrie vor Zudem war das Verhalten der Grossindustrie gegenuber der NSDAP und Hitlers Regierungsbeteiligung 1932 33 sehr uneinheitlich nur eine kleine Fraktion unterstutzte Hitler Wichtiger war die Rolle der Grosswirtschaft und anderer traditioneller Machteliten bei der Zerstorung der parlamentarischen Demokratie zugunsten einer autoritaren Staatsform die sich am Ende vor dem Ansturm der NSDAP nicht behaupten konnte 69 Die Historiker Wolfram Pyta und Rainer Orth 2021 nennen es eine einem unterkomplexen Verstandnis politischer Prozesse entspringende Fehlannahme dass Parteien am Gangelband privater Finanziers hangen und von diesen aufgrund finanzieller Zuwendungen nicht nur beeinflusst sondern sogar gesteuert wurden Fur die NSDAP sei diese Annahme durch eingehende Quellenauswertung als Legende widerlegt worden Dass sie sich eben nicht auf grosszugige Spenden aus der Industrie verlassen konne zeige die desastrose Finanzlage in die die Partei durch die zahlreichen Wahlkampfe des Jahres 1932 geraten sei Kurz vor der Machtergreifung musste Reichsschatzmeister Franz Xaver Schwarz in einem parteioffiziellen Rundschreiben bekennen dass der Bestand der Parteizentrale in Gefahr sei 70 Der Historiker Karsten Heinz Schonbach dagegen glaubt dass die NSDAP von Grossindustriellen von 1927 28 an erheblich unterstutzt worden sei Allerdings konne von einer vorwiegend NS freundlichen Haltung der Grossindustrie erst nach der Wahlniederlage der konservativen Rechten am 6 November 1932 die Rede sein Nach der Machtergreifung habe im Februar 1933 dann wie auch Turner betont eine deutliche Mehrheit unter den deutschen Grossindustriellen hinter einer Hitlerlosung gestanden 71 Literatur BearbeitenReinhard Neebe Grossindustrie Staat und NSDAP 1930 1933 Paul Silverberg und der Reichsverband der Deutschen Industrie in der Krise der Weimarer Republik Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft Band 45 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1981 ISBN 3 525 35703 6 PDF 6 9 MB Reinhard Neebe Die Industrie und der 30 Januar 1933 In Karl Dietrich Bracher Manfred Funke Hans Adolf Jacobsen Hrsg Nationalsozialistische Diktatur 1933 1945 Eine Bilanz Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn 1986 ISBN 3 921352 95 9 S 155 176 Dirk Stegmann Zum Verhaltnis von Grossindustrie und Nationalsozialismus 1930 1933 Ein Beitrag zur Geschichte der sogenannten Machtergreifung In Archiv fur Sozialgeschichte Band 13 1973 S 399 482 PDF 21 4 MB Henry Ashby Turner Die Grossunternehmer und der Aufstieg Hitlers Siedler Verlag Berlin 1985 ISBN 3 88680 143 8 Thomas Trumpp Zur Finanzierung der NSDAP durch die deutsche Grossindustrie Versuch einer Bilanz In Karl Dietrich Bracher Manfred Funke Hans Adolf Jacobsen Hrsg Nationalsozialistische Diktatur 1933 1945 Eine Bilanz Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn 1986 ISBN 3 921352 95 9 S 132 154 Einzelnachweise Bearbeiten Gerhard Schreiber Hitler Interpretationen 1923 1983 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1984 S 187 f Cornelia Schmitz Berning Vokabular des Nationalsozialismus Walter de Gruyter Berlin New York 1998 ISBN 3 11 013379 2 S 126 Volker Ullrich Adolf Hitler Die Jahre des Aufstiegs 1889 1939 S Fischer Frankfurt am Main 2013 S 283 907 Anm 120 Das AIZ Titelbild im LeMO Carsten Jakobi Der kleine Sieg uber den Antisemitismus Darstellung und Deutung der nationalsozialistischen Judenverfolgung im deutschsprachigen Zeitstuck des Exils 1933 1945 Walter de Gruyter Berlin New York 2005 S 34 ff Georgi Dimitroff Die Offensive des Faschismus und die Aufgaben der Kommunistischen Internationale im Kampf fur die Einheit der Arbeiterklasse gegen den Faschismus in Wilhelm Pieck Georgi Dimitroff Palmiro Togliatti Hrsg Die Offensive des Faschismus und die Aufgaben der Kommunisten im Kampf fur die Volksfront gegen Krieg und Faschismus Referate auf dem VII Kongress der Kommunistischen Internationale 1935 Berlin Ost 1957 S 85 178 Sven Felix Kellerhoff Die NSDAP Eine Partei und ihre Mitglieder Klett Cotta Stuttgart 2017 S 193 f Christian Hartmann Thomas Vordermayer Othmar Plockinger Roman Toppel Hrsg Hitler Mein Kampf Eine kritische Edition Bd 2 Institut fur Zeitgeschichte Munchen Berlin Munchen 2016 S 1619 Siehe z B Otto Meissner Staatssekretar unter Ebert Hindenburg Hitler Hamburg 1950 S 276 Claire Nix Hrsg Heinrich Bruning Briefe und Gesprache 1934 1945 Stuttgart 1974 S 149 Heinrich Bruning Memoiren 1918 1934 DVA Stuttgart 1970 S 531 Gerhard Schulz Aufstieg des Nationalsozialismus Krise und Revolution in Deutschland Propylaen Verlag Frankfurt am Main 1975 S 635 Dafur dass der ubergrosse Anteil des Jahresbudgets der NSDAP von auslandischen Spendern stammte gibt es keine anderen Quellen Aktennotiz Hermann Punder vom 16 April 1932 Bundesarchiv Akten der Reichskanzlei Nachlass Punder Nr 154 Bl 48 49 online Sven Felix Kellerhoff Die NSDAP Eine Partei und ihre Mitglieder Klett Cotta Stuttgart 2017 S 193 Gustav Luntowski Hitler und die Herren an der Ruhr Wirtschaftsmacht und Staatsmacht im Dritten Reich Peter Lang Frankfurt am Main 2000 S 43 Henry Ashby Turner Die Grossunternehmer und der Aufstieg Hitlers Siedler Verlag Berlin 1985 S 390 f Thomas Ferguson Hans JoachimVoth Betting on Hitler the value of political connections in Nazi Germany In The Quarterly Journal of Economics 2008 Nr 1 S 1 29 hier S 6 f online a b Walther L Bernecker Kapitalismus und Nationalsozialismus Zum Problem der Unterstutzung Hitlers durch die Wirtschaft In Josef Becker Hrsg 1933 Funfzig Jahre danach Die nationalsozialistische Machtergreifung in historischer Perspektive Munchen 1983 S 51 Dietrich Eichholtz Wolfgang Schumann Hrsg Anatomie des Krieges VEB Deutscher Verlag Berlin Ost 1969 S 493 Eberhard Kolb Dirk Schumann Die Weimarer Republik Oldenbourg Grundriss der Geschichte 16 8 Aufl Oldenbourg Munchen 2013 S 273 Hans Ulrich Thamer Verfuhrung und Gewalt Deutschland 1933 1945 Siedler Verlag Berlin 1994 S 207 Henry Ashby Turner Die Grossunternehmer und der Aufstieg Hitlers Siedler Verlag Berlin 1985 S 8 11 Gustav Luntowski Hitler und die Herren an der Ruhr Frankfurt am Main 2000 S 231 f Karsten Heinz Schonbach Faschismus und Kapitalismus Bundnis zur Zerschlagung von Demokratie und Arbeiterbewegung Berlin 2020 S 201 Henry Ashby Turner Die Grossunternehmer und der Aufstieg Hitlers Siedler Verlag Berlin 1985 S 11 f Kurt Gossweiler Grossbanken Industriemonopole Staat Okonomie und Politik des staatsmonopolistischen Kapitalismus in Deutschland 1914 1932 Berlin 1971 So die Formulierung bei Eberhard Czichon Wer verhalf Hitler zur Macht Pahl Rugenstein Verlag Koln 1967 S 32 Fritz Thyssen I Paid Hitler London 1941 Albert Schreiner Die Eingabe deutscher Finanzmagnaten Monopolisten und Junker an Hindenburg fur die Berufung Hitlers zum Reichskanzler November 1932 In ZfG Jg 4 1956 S 366 369 Eine kritische Zusammenfassung der Monopolgruppentheorie findet sich bei Reinhard Neebe Grossindustrie Staat und NSDAP 1930 1933 Paul Silverberg und der Reichsverband der Deutschen Industrie in der Krise der Weimarer Republik Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft Band 45 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1981 PDF 6 9 MB S 11 ff Reinhard Kuhnl Formen burgerlicher Herrschaft Liberalismus Faschismus rororo Hamburg 1986 S 103 105 Reinhard Kuhnl Faschismustheorien Ein Leitfaden Aktualisierte Neuauflage Distel Verlag Heilbronn 1990 S 249 f Thomas Trumpp Zur Finanzierung der NSDAP durch die deutsche Grossindustrie Versuch einer Bilanz In Karl Dietrich Bracher Manfred Funke Hans Adolf Jacobsen Hg Nationalsozialistische Diktatur 1933 1945 Eine Bilanz Bundeszentrale fur politische Bildung bpb Bonn 1986 S 135 Albrecht Tyrell Hrsg Fuhrer befiehl Selbstzeugnisse aus der Kampfzeit der NSDAP Droste Verlag Dusseldorf 1969 S 181 Henry Ashby Turner Die Grossunternehmer und der Aufstieg Hitlers Siedler Verlag Berlin 1985 S 106 ff Thomas Trumpp Zur Finanzierung der NSDAP durch die deutsche Grossindustrie Versuch einer Bilanz In Karl Dietrich Bracher Manfred Funke Hans Adolf Jacobsen Hrsg Nationalsozialistische Diktatur 1933 1945 Eine Bilanz Bundeszentrale fur politische Bildung bpb Bonn 1986 S 135 139 Eike Hennig Industrie und Faschismus Anmerkungen zur sowjetmarxistischen Interpretation Neue Politische Literatur 15 Heft 3 1970 S 439 Joachim Fest Hitler Eine Biographie Berlin 2005 Erstauflage 1973 S 446 f Eine Sammlung fruher Aufsatze Henry A Turner Faschismus und Kapitalismus in Deutschland Studien zum Verhaltnis von Nationalsozialismus und Wirtschaft Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1972 Thomas Trumpp Zur Finanzierung der NSDAP durch die deutsche Grossindustrie Versuch einer Bilanz In Karl Dietrich Bracher Manfred Funke Hans Adolf Jacobsen Hrsg Nationalsozialistische Diktatur 1933 1945 Eine Bilanz Bundeszentrale fur politische Bildung bpb Bonn 1986 S 140 148 Horst Matzerath Henry A Turner Die Selbstfinanzierung der NSDAP 1930 1932 In Geschichte und Gesellschaft Heft 1 1977 S 70 f Henry Ashby Turner Die Grossunternehmer und der Aufstieg Hitlers Siedler Verlag Berlin 1985 S 144 148 Henry Ashby Turner Die Grossunternehmer und der Aufstieg Hitlers Siedler Verlag Berlin 1985 S 85 ff Horst Matzerath und Henry A Turner Die Selbstfinanzierung der NSDAP 1930 1932 In Geschichte und Gesellschaft Bd 3 1977 S 59 92 Das Erscheinen der Shell Anzeigen hatte zu wutenden Protesten aus der Leserschaft gefuhrt was Verlagsleiter Max Amann am 11 Februar 1932 mit der Erklarung beantwortete Die Shellanzeigen nehmen wir deshalb auf weil auch wir Nationalsozialisten nicht mit Wasser fahren konnen Henry Ashby Turner Die Grossunternehmer und der Aufstieg Hitlers Siedler Verlag Berlin 1985 S 327 f Die Fachliteratur gibt das Datum zum Teil nicht einheitlich an Mit dem Druck der Rede wurde auch der 27 Januar verbreitet Zur Industrieclubrede siehe auch Gustav Luntowski Hitler und die Herren an der Ruhr Wirtschaftsmacht und Staatsmacht im Dritten Reich Peter Lang Frankfurt am Main 2000 S 43 47 Christian Marx Paul Reusch und die Gutehoffnungshutte Leitung eines deutschen Grossunternehmens Wallstein Gottingen 2013 S 321 323 Zit nach Thomas Trumpp Zur Finanzierung der NSDAP durch die deutsche Grossindustrie Versuch einer Bilanz In Karl Dietrich Bracher Manfred Funke Hans Adolf Jacobsen Hrsg Nationalsozialistische Diktatur 1933 1945 Eine Bilanz Bundeszentrale fur politische Bildung bpb Bonn 1986 S 145 Henry Ashby Turner Die Grossunternehmer und der Aufstieg Hitlers Siedler Verlag Berlin 1985 S 331 So Paul Reusch in einem Gesprach mit Papen am 7 Januar 1933 zit nach Dirk Stegmann Kapitalismus und Faschismus in Deutschland 1929 1934 Thesen und Materialien zur Restituierung des Primats der Grossindustrie zwischen Weltwirtschaftskrise und beginnender Rustungskonjunktur In Gesellschaft Beitrage zur Marxschen Theorie Bd 6 Frankfurt am Main 1976 S 89 f Henry Ashby Turner Die Grossunternehmer und der Aufstieg Hitlers Siedler Verlag Berlin 1985 S 393 396 Manfred Weissbecker und Kurt Patzold Geschichte der NSDAP 1920 1945 Sonderausgabe 2002 Papyrossa Koln 2002 ISBN 978 3 89438 406 7 S 276 Adam Tooze 2007 Okonomie der Zerstorung Die Geschichte der Wirtschaft im Nationalsozialismus Aus dem Englischen von Yvonne Badal Bundeszentrale fur politische Bildung Schriftenreihe Band 663 S 129 George W F Hallgarten Joachim Radkau Deutsche Industrie und Politik von Bismark bis in die Gegenwart Rowohlt Hamburg 1981 Erstveroffentlichung 1974 S 9 f 147 f u 217 Zu Stegmanns Forschungen und seinen Einwanden gegen Turner siehe knapp Reinhard Neebe Grossindustrie Staat und NSDAP 1930 1933 Paul Silverberg und der Reichsverband der Deutschen Industrie in der Krise der Weimarer Republik Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft Band 45 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1981 PDF 6 9 MB S 16 18 Dirk Stegmann Zum Verhaltnis von Grossindustrie und Nationalsozialismus 1930 1933 Ein Beitrag zur Geschichte der sogenannten Machtergreifung Archiv fur Sozialgeschichte Bd 13 1973 S 399 482 Henry Ashby Turner Grossunternehmertum und Nationalsozialismus 1930 1933 Kritisches und Erganzendes zu zwei neuen Forschungsbeitragen in Historische Zeitschrift Bd 221 1975 S 18 68 Thomas Trumpp Zur Finanzierung der NSDAP durch die deutsche Grossindustrie Versuch einer Bilanz In Karl Dietrich Bracher Manfred Funke Hans Adolf Jacobsen Hrsg Nationalsozialistische Diktatur 1933 1945 Eine Bilanz Bundeszentrale fur politische Bildung bpb Bonn 1986 S 140 150 Erstveroffentlicht in Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 32 Heft 3 1981 S 223 241 Reinhard Neebe Grossindustrie Staat und NSDAP 1930 1933 Paul Silverberg und der Reichsverband der Deutschen Industrie in der Krise der Weimarer Republik Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft Band 45 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1981 PDF 6 9 MB S 201 f Eberhard Kolb Dirk Schumann Die Weimarer Republik Oldenbourg Grundriss der Geschichte 16 8 Aufl Oldenbourg Munchen 2013 S 275 f Reinhard Neebe Grossindustrie Staat und NSDAP 1930 1933 Paul Silverberg und der Reichsverband der Deutschen Industrie in der Krise der Weimarer Republik Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft Band 45 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1981 PDF 6 9 MB S 223 Michael Grubler Die Spitzenverbande der Wirtschaft und das erste Kabinett Bruning Vom Ende der Grossen Koalition 1929 30 bis zum Vorabend der Bankenkrise 1931 Eine Quellenstudie Droste Dusseldorf 1982 S 55 66 ahnlich auch Henry Ashby Turner Die Grossunternehmer und der Aufstieg Hitlers Siedler Verlag Berlin 1985 S 405 Reinhard Neebe Grossindustrie Staat und NSDAP 1930 1933 Paul Silverberg und der Reichsverband der Deutschen Industrie in der Krise der Weimarer Republik Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft Band 45 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1981 PDF 6 9 MB S 74 Reinhard Neebe Grossindustrie Staat und NSDAP 1930 1933 Paul Silverberg und der Reichsverband der Deutschen Industrie in der Krise der Weimarer Republik Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft Band 45 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1981 PDF 6 9 MB S 99 Hans Erich Volkmann Die NS Wirtschaft in Vorbereitung des Krieges In Wilhelm Deist Manfred Messerschmidt Hans Erich Volkmann Wolfram Wette Ursachen und Voraussetzungen des Zweiten Weltkriegs Frankfurt am Main 1989 S 242 f Walther L Bernecker Kapitalismus und Nationalsozialismus Zum Problem der Unterstutzung Hitlers durch die Wirtschaft In Josef Becker Hrsg 1933 Funfzig Jahre danach Die nationalsozialistische Machtergreifung in historischer Perspektive Munchen 1983 S 85 ff Fritz Fischer Hitler war kein Betriebsunfall C H Beck Munchen 1992 S 180 f Hans Ulrich Wehler Deutsche Gesellschaftsgeschichte Bd 4 Vom Beginn des Ersten Weltkrieges bis zur Grundung der beiden deutschen Staaten 1914 1949 C H Beck Munchen 2003 S 293 Richard J Evans Das Dritte Reich Band 1 Aufstieg DVA Munchen 2004 S 342 Eberhard Kolb Dirk Schumann Die Weimarer Republik Oldenbourg Grundriss der Geschichte 16 8 Aufl Oldenbourg Munchen 2013 S 276 Adam Tooze 2007 Okonomie der Zerstorung Die Geschichte der Wirtschaft im Nationalsozialismus Aus dem Englischen von Yvonne Badal Bundeszentrale fur politische Bildung Schriftenreihe Band 663 S 135 The idea that Nazism was funded predominantly by big industrialists is a myth Thomas Mergel Dictatorship and Democracy 1918 1939 In Helmut Walser Smith Hrsg The Oxford Handbook of Modern German History Oxford University Press Oxford 2011 S 423 452 hier S 434 mit Anm 27 Hans Ulrich Thamer Nationalsozialismus In Uwe Andersen Wichard Woyke Hrsg Handworterbuch des politischen Systems der Bundesrepublik 7 aktual Aufl Springer VS Heidelberg 2013 ISBN 3 531 18488 1 Online Version auf der Website der Bundeszentrale fur politische Bildung Eingesehen 5 August 2016 Wolfram Pyta und Rainer Orth Nicht alternativlos Wie ein Reichskanzler Hitler hatte verhindert werden konnen In Historische Zeitschrift 312 Heft 2 2021 S 400 444 hier S 430 f Karsten Heinz Schonbach Die deutschen Konzerne und der Nationalsozialismus 1926 1943 Trafo Berlin 2015 zugleich Diss FU Berlin 2012 S 199 208 u Zusammenfassung S 603 614 Zitat S 613 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grossindustrie und Aufstieg der NSDAP amp oldid 232205139