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Fritz Springorum 6 Juni 1886 in Ruhrort 16 April 1942 in Laar war ein deutscher Industrieller und Politiker Er arbeitete mehr als zwei Jahrzehnte in leitenden Funktionen der Hoesch Aktiengesellschaft Fritz Springorum 1938Das Grab von Fritz Springorum und seiner Ehefrau Clara geborene Wencker im Familiengrab Wencker Springorum auf dem Sudwestfriedhof Dortmund Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung und Beruf 2 Politische Aktivitaten 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksAusbildung und Beruf BearbeitenDer Sohn des Hoesch Generaldirektors Friedrich Springorum absolvierte das Abitur am Stadtgymnasium Dortmund Sein Bruder war Otto Springorum Anschliessend studierte er Huttenwesen an der Technischen Hochschule Aachen 1904 wurde er Mitglied des Akademischen Vereins Montania des spateren Corps Montania Aachen dessen AH Verband er von 1920 bis 1933 vorstand 1 1908 schloss er das Studium mit dem Diplom ab Zwischenzeitlich fungierte er als Betriebsassistent bei Deutsch Lux in Differdange Danach studierte er Volkswirtschaftslehre und Finanzwissenschaft an der Universitat Berlin 1910 wurde er zum Dr Ing promoviert Von 1911 bis 1915 war er Oberingenieur und Chef des Stahlwerks der Gelsenkirchener Bergwerks AG Abteilung Rote Erde bei Esch sur Alzette 2 Ab 1915 arbeitete Springorum bei der Hoesch AG in Dortmund zunachst als Betriebsleiter ab 1917 als Huttendirektor 1925 als Generaldirektor von 1932 bis 1937 als Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor und schliesslich ab 1937 als Vorsitzender des Aufsichtsrats Politische Aktivitaten BearbeitenIn der Weimarer Republik war Springorum Vorsitzender des Vereins zur Wahrung der gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen im Rheinland und in Westfalen des wegen seines langen Namens so genannten Langnam Vereins Ausserdem gehorte er der Industriellenvereinigung Ruhrlade an Er war Mitglied der nationalkonservativen und republikfeindlichen Deutschnationalen Volkspartei DNVP Von 1924 bis 1930 war er Stadtverordneter in Dortmund und fungierte auch als berufenes Gemeinderatsmitglied ab 1934 2 Im Marz 1932 forderte Springorum in einem Brief an Tilo von Wilmowsky Krupp Paul Reusch Paul Silverberg und Albert Vogler alles zu tun um die NSDAP auch praktisch in die Staatsverantwortung hineinzubekommen um die allzu radikale Stromung innerhalb der NSDAP in etwa abzubiegen da sonst die NSDAP weiter erstarken und radikaler werden wurde Gemeint war allerdings nicht die Wahrung der rechtsstaatlichen und demokratischen Errungenschaften der Weimarer Republik sondern die Grossindustrie wollte weil sie den wirtschaftspolitischen Vorstellungen der NSDAP misstraute diese im eigenen Interesse beeinflussen 3 Seine Zustimmung zur Industrielleneingabe die Friedrich Reinhart ein mit der NSDAP sympathisierender Bankier am 21 November 1932 ans Buro des Reichsprasidenten meldete wird in der neueren Forschung bezweifelt Tatsachlich hat Springorum seine Unterschrift nicht unter die Eingabe gesetzt 4 Wirklich unterschrieben hat er dagegen wie uber 300 andere Industrielle auch einen Aufruf eines DNVP nahen Deutschen Ausschusses vom 6 November 1932 der sich unter der Uberschrift Mit Hindenburg fur Volk und Reich fur die Regierung Papen und fur die DNVP und damit klar gegen die NSDAP aussprach 5 Nachdem am 30 Januar 1933 Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt worden war naherte Springorum sich den Nationalsozialisten an Drei Wochen spater nahm er an einem Treffen fuhrender Industrieller mit Hitler teil und unterstutzte den Wahlkampf der Nationalsozialisten fur die Wahlen vom 5 Marz 1933 mit einer Spende in Hohe von 36 000 Reichsmark 6 Nach der Selbstauflosung der DNVP im Juni 1933 liess sich Springorum als Gast auf der Einheitsliste der NSDAP fur die nachste Reichstagswahl am 12 November 1933 aufstellen und wurde somit Mitglied des nationalsozialistischen Reichstags Der NSDAP trat Springorum am 1 Mai 1937 Mitgliedsnummer 4 569 841 bei 7 Von Mai 1937 bis zu seinem Tod war er als regulares Mitglied der NSDAP Fraktion Reichstagsabgeordneter Zudem war er Mitglied in der Akademie fur Deutsches Recht 2 Fritz Springorum war um das Jahr 1931 Mitglied des Vorstands des Deutschen Hochseesportverbands HANSA 8 Als die Nationalsozialisten im April 1933 im Zuge ihrer Gleichschaltungspolitik den Hauptgeschaftsfuhrer Max Schlenker des Langnamvereins absetzten legte auch Springorum sein Amt als Vorsitzender nieder der Langnamverein wurde aufgelost Er behielt aber den Vorsitz im Verband deutscher Eisenindustrieller und war weiterhin Reichstagsabgeordneter Als Nachfolger von Albert Vogler ubernahm Springorum 1936 den Vorsitz des Vereins Deutscher Eisenhuttenleute VDEh den er jedoch 1939 krankheitshalber aufgab 9 Einzelnachweise Bearbeiten Franz Ludwig Neher Das Corps Montania zu Aachen 1872 1957 1957 S 84 123 a b c Fritz Springorum in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Gustav Luntowski Hitler und die Herren an der Ruhr Wirtschaftsmacht und Staatsmacht im Dritten Reich Frankfurt am Main 2000 S 71 f Heinrich August Winkler Geschichte des Westens Die Zeit der Weltkriege 1914 1945 3 Auflage 2016 S 619 C H Beck Munchen 2011 ISBN 978 3 406 59236 2 Henry Ashby Turner Die Grossunternehmer und der Aufstieg Hitlers Siedler Verlag Berlin 1985 S 365f mazal org Memento vom 21 Januar 2005 im Internet Archive Vorlage Webarchiv Wartung Linktext fehlt Linktext fehlt Joachim Lilla Martin Doring Andreas Schulz Statisten in Uniform Die Mitglieder des Reichstags 1933 1945 Ein biographisches Handbuch Unter Einbeziehung der volkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924 Droste Dusseldorf 2004 ISBN 3 7700 5254 4 S 635 Werbebroschure DHH 1931 Antek Schwarz Stahl schreibt Geschichte In stahl und eisen Band 137 Nr 4 2017 S 107 108 Literatur BearbeitenSpringorum Fritz In Robert Volz Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft Das Handbuch der Personlichkeiten in Wort und Bild Band 2 L Z Deutscher Wirtschaftsverlag Berlin 1931 DNB 453960294 S 1815 Karl Peter Ellerbrock Springorum Fritz In Neue Deutsche Biographie NDB Band 24 Duncker amp Humblot Berlin 2010 ISBN 978 3 428 11205 0 S 764 Digitalisat Joachim Lilla Martin Doring Andreas Schulz Statisten in Uniform Die Mitglieder des Reichstags 1933 1945 Ein biographisches Handbuch Unter Einbeziehung der volkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924 Droste Dusseldorf 2004 ISBN 3 7700 5254 4 S 634 f Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Fritz Springorum im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Fritz Springorum in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenVorsitzende des Stahlinstituts VDEh Leopold Hoesch 1860 1864 Carl Lueg 1879 1905 Friedrich Springorum 1905 1917 Albert Vogler 1917 1936 Fritz Springorum 1936 1939 Paul Goerens 1939 1945 Eduard Herzog 1946 1949 Hermann Schenck 1950 1968 Friedrich Harders 1969 1973 Gunter Klotzbach 1973 1978 Franz Josef Hufnagel 1979 1982 G Theodor Wuppermann 1983 1988 Karl August Zimmermann 1989 1994 Kurt Stahler 1995 1998 Ruprecht Vondran 1999 2000 Dieter Ameling 2000 2008 Hans Jurgen Kerkhoff 2008 2022 Henrik Adam seit 2023 Normdaten Person GND 129966096 lobid OGND AKS VIAF 3567278 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Springorum FritzKURZBESCHREIBUNG deutscher Manager und Politiker DNVP NSDAP MdRGEBURTSDATUM 6 Juni 1886GEBURTSORT RuhrortSTERBEDATUM 16 April 1942STERBEORT Laar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Springorum amp oldid 231267080