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Die Geschichte Potsdams umfasst mehr als eintausend wechselhafte Jahre Die Anfange der Stadtentwicklung sind gekennzeichnet durch die Kampfe mit dem Heiligen Romischen Reich bis zu endgultigen Eroberung durch Albrecht den Baren im Jahr 1150 Die folgenden Jahrhunderte verblieb die Stadt eine kleine Ortschaft ohne uberregionale Bedeutung Die weitere Entwicklung der Stadt wurde wesentlich bestimmt durch die Wahl Potsdams als Brandenburgisch Preussische Residenzstadt durch den Grossen Kurfursten Friedrich Wilhelm von 1660 bis 1918 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Potsdamer Konferenz abgehalten welche die Teilung Deutschlands in Besatzungszonen besiegelte Nach der Wiedervereinigung 1990 wurde Potsdam die Landeshauptstadt des neu gegrundeten Bundeslandes Brandenburg Stadtansicht Potsdams mit Garnisonkirche Stadtschloss und Nikolaikirche 1871Das Alte Rathaus Sitz der Stadtverwaltung von 1755 1945 Inhaltsverzeichnis 1 Namensbildung und Vorgeschichte 400 1000 2 Entwicklung im Mittelalter 1000 1600 3 Preussische Residenzstadt 1600 1800 3 1 Der grosse Kurfurst 1640 1688 3 2 Friedrich Wilhelm I 1713 1740 3 3 Friedrich der Grosse 1740 1786 4 Stadtentwicklung 1800 1918 5 Weimarer Republik und Nationalsozialismus 1918 1945 6 Besatzungszeit und DDR 1945 1990 7 Bundesrepublik Deutschland 1990 Gegenwart 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseNamensbildung und Vorgeschichte 400 1000 Bearbeiten nbsp Schenkungsurkunde von 993Im Zuge der Volkerwanderungen ab dem 4 Jahrhundert verliessen die Sueben der elbgermanische Teilstamm der Semnonen bis auf wenige Restgruppen ihre Heimat an Havel und Spree in Richtung Oberrhein Im 6 und 7 Jahrhundert zogen in den vermutlich weitgehend siedlungsleeren Raum Slawen ein In diesem Zeitraum errichtete der slawische Stamm der Heveller gegenuber der Einmundung der Nuthe eine Burganlage an der Havel Die erste urkundliche Erwahnung des Ortes erfolgte in einer Schenkungsurkunde des Kaisers Ottos III des Heiligen Romischen Reiches als Poztupimi nach Karlheinz Hengst altpolabisch fur Zugang Anlegestelle am 3 Juli 993 Die Schenkung sollte an seine Tante erfolgen die Abtissin Mathilde von Quedlinburg Das Dokument blieb wahrscheinlich vorerst wirkungslos da aufgrund des Slawenaufstandes von 983 die deutsche Herrschaft bis an die Elbe zuruckgedrangt worden war Die Urkunde erwahnt die beiden Orte Poztupimi et Geliti welche heute als Potsdam und Geltow gedeutet werden Die genaue Namensherkunft ist nicht geklart Poztupimi leitet sich moglicherweise von den slawischen Wortern pod und stupa ab welche mit unter den Eichen ubersetzt werden konnen Eine andere Moglichkeit ist die Ableitung von einem slawischen Personennamen Postapim Die Bedeutung der Region beruhte auf der Beherrschung des Havelubergangs 1 Dennoch war die Stadt abgelegen von den bedeutenden Handelsrouten und umgeben von Wasser und Sumpfen Die Einwohner ernahrten sich uberwiegend von Ackerbau Viehzucht und Fischfang Entwicklung im Mittelalter 1000 1600 Bearbeiten nbsp Albrecht der Bar grundete 1157 die Mark Brandenburg Das Heilige Romische Reich setzte seine Ostkolonisation in den folgenden Jahren entschiedener fort Erst im Jahr 1150 gelang die endgultige Eroberung der Stadt Potsdam durch Albrecht den Baren Er grundete 1157 die Mark Brandenburg und wurde damit der erste Markgraf von Brandenburg Durch Albrecht kam die Nordmark als Mark Brandenburg auch faktisch zum Heiligen Romischen Reich Am Havelubergang wurde eine deutsche steinerne Turmburg erbaut etwa 700 m von der slawischen Burg entfernt Eine kleine Dienstsiedlung entwickelte sich neben den Burgen Die ursprungliche slawische Burg blieb wahrscheinlich weiterhin erhalten Im Jahr 1304 wurde Potsdam erstmals als Stedeken Stadtlein erwahnt Im Jahr 1317 erfolgte die erste urkundliche Nennung als Burg und vor allem als Stadt unter dem Namen Potsdam 1345 erhielt Potsdam das Stadtrecht Markgraf Ludwig bestatigt in einem Schreiben den Potsdamern Ratsmannern und der Gemeinde alle bisherigen Rechte Allerdings blieb Potsdam lange Zeit ein unbedeutender kleiner stadtischer Marktflecken Von 1416 an bis zum Ende des Ersten Weltkrieges und dem damit verbundenen Untergang der Monarchie in Deutschland verblieb Potsdam im Besitz der Hohenzollern Zwei grosse Brande im 16 Jahrhundert fugten der Stadt schwere Schaden zu Die Stadtgebiete wurden haufig verpfandet und wechselten so die Besitzer Im Jahr 1573 lebten nur 2 000 Einwohner in der Stadt in insgesamt 192 Hausern 1 Die Anzahl der historischen Quellen aus der Zeit vor dem 16 Jahrhundert ist relativ gering zum einen gingen Aufzeichnungen bei Branden verloren zum anderen war auch die Bedeutung der Stadt gering Preussische Residenzstadt 1600 1800 BearbeitenDer grosse Kurfurst 1640 1688 Bearbeiten nbsp Der Grosse Kurfurst Friedrich Wilhelm wahlte 1660 Potsdam zur Residenz Mit dem kurmarkischen Landtag 1653 auf dem der Grosse Kurfurst Friedrich Wilhelm die Macht des Landadels einschrankte begann die absolutistische Zeit in Brandenburg Seine Regierungszeit war eine der einflussreichsten in der Geschichte Brandenburgs und Potsdams Er kaufte die einzelnen verpfandeten Stadtgebiete zusammen und entschloss sich die Stadt zu seiner zweiten Residenz neben Berlin auszubauen Damit folgte ein Entwicklungsschub unter anderem durch den Umbau der alteren Burg zu einem Stadtschloss sowie der Verschonerung der Umgebung Die Wahl auf das Gebiet Potsdams kann auf mehrere Grunde zuruckzufuhren sein Die relativ unberuhrte Natur und die reichhaltigen Jagdgrunde ermoglichten dem Kurfursten seiner Vorliebe fur die Jagd nachzugehen Zudem gab es kaum ein entwickeltes Burgertum welches sich dem Willen des Hofstaates gegenuberstellen konnte nbsp Das Edikt von Potsdam 1685 bewirkte ein schnelles Bevolkerungswachstum nach dem Dreissigjahrigen Krieg Nach dem Ende des verheerenden Dreissigjahrigen Kriegs verblieben nur 700 Menschen in der Stadt Als Potsdam 1660 offiziell Residenzstadt wurde waren immer noch 119 von 198 Hausern unbewohnt 29 Haushalte galten als verarmt und konnten keine Steuern zahlen Erst mit Hilfe des Toleranzediktes von Potsdam im Jahre 1685 konnten aufgrund steigender Immigration die Landstriche neu bevolkert werden Vor allem die verfolgten protestantischen Hugenotten aus Frankreich flohen in den Schutz der brandenburgischen Gebiete Etwa 20 000 Menschen folgten dem Angebot und verhalfen der Wirtschaft mit ihrem Fachwissen zum Aufschwung Die franzosische Kultur war unter anderem auf dem Gebiet der Literatur und der Architektur weit entwickelt In der Stadt Potsdam wurde ab 1719 im Zuge der ersten Stadterweiterung das Franzosische Quartier ca 50 Hauser errichtet welches aber im Zweiten Weltkrieg zerstort wurde Erhalten blieb die Franzosische Kirche welche heute die alteste erhaltene Kirche im historischen Stadtgebiet von Potsdam ist Zu den einflussreichen Nachfahren der Hugenotten zahlen unter anderem der Schriftsteller Theodor Fontane der Baumeister Carl von Gontard und der fruhere Bundesinnenminister Thomas de Maiziere An die Aufnahme hugenottischer Fluchtlinge durch Friedrich Wilhelm I erinnert ein Relief am Genfer Reformationsdenkmal Friedrich Wilhelm I 1713 1740 Bearbeiten Unter dem Soldatenkonig Friedrich Wilhelm I entwickelte sich Potsdam besonders in baulicher Hinsicht durch zwei Stadterweiterungen Da der Konig seine Soldatenbataillone komplett von Konigs Wusterhausen in die Stadt verlegen liess musste entsprechend neuer Platz geschaffen werden Bis dieser zur Verfugung stand kam es zu Einquartierungen in den Hausern der ortlichen Bevolkerung Zwei bis sechs Soldaten waren aufzunehmen und mit Kleidung und Verpflegung zu versorgen Nordlich der bisherigen Altstadt um das Stadtschloss entstanden dann ab 1720 die erste und die zweite Stadterweiterung Die Fassaden blieben zunachst einfach gehalten da der Konig einen sparsamen Baustil verordnet hatte Als aussere Begrenzung diente eine Stadtmauer deren Tore noch heute teilweise erhalten sind u a Brandenburger Tor Nauener Tor Den angeheuerten Soldaten auch bekannt als Lange Kerls sollte so das mogliche Desertieren erschwert werden Bemerkenswert an den neuen Stadtquartieren war die Lage der Strassen die von oben betrachtet eine Schachbrettform ergaben Auch die drei neu gebauten Kirchen die Heilig Geist Kirche St Nikolai Kirche und die Garnisonkirche bildeten eine Linie Damit gab Friedrich Wilhelm I Potsdam erstmals ein strukturiertes Gesicht Friedrich der Grosse 1740 1786 Bearbeiten nbsp Der aufgeklarte Monarch Friedrich der GrosseFriedrich der Grosse pragte das Schicksal der Residenzstadt Potsdam vor allem in kunstlerischer und architektonischer Hinsicht Er liess ab 1745 ganze Strassenzuge umgestalten und mit Barockfassaden versehen Diese waren zwar haufig nur vorgeblendet gaben der Stadt jedoch ein prachtiges Aussehen das durch weitere Projekte wie dem Umbau des Stadtschlosses oder der Gestaltung des Alten Marktes weiter aufgewertet wurde Auch sein bedeutendstes Schloss das Schloss Sanssouci entstand in dieser Zeit auf einem Berg im Nordwesten dem spateren Weinberg im Park Sanssouci Den Park selbst liess er durch Anlage weiterer bedeutender Bauwerke im Stil des Friderizianischen Rokoko zu seinem Residenzgarten umgestalten 50 Jahre spater offnete dieser auch fur das Burgertum In der Kultur entwickelte sich Potsdam neben Berlin zu einem Zentrum in Preussen Friedrich schatzte die Gedanken der Aufklarung und forderte die Wissenschaft und die Kunst Der bedeutende Philosoph der Aufklarung Voltaire wurde auf Wunsch des Konigs 1750 an den Hof von Sanssouci eingeladen Er trat das gut dotierte Amt eines Koniglichen Kammerherrn an und wurde behandelt wie ein hochrangiger Gast Stadtentwicklung 1800 1918 Bearbeiten nbsp Potsdamer Stadt Obligation uber 100 Thaler 1852In der Nacht vom 21 zum 22 Oktober 1806 erreichte Napoleon Bonaparte mit seinen Truppen die Stadt Potsdam Die nachhaltige Wirkung der Besatzungszeit belastete die Bevolkerung schwer und warf die Stadt in ihrer Entwicklung fur lange Zeit zuruck Bemerkenswert war der Besuch Napoleons am Grab Friedrichs des Grossen in der Gruft der Garnisonkirche mit der uberlieferten Aussage Wenn er noch gelebt hatte ware ich nicht hier 2 Ab 1815 entwickelte Friedrich Wilhelm III die Stadt zu einem Verwaltungszentrum Es siedelten sich zahlreiche Regierungsbeamte in Potsdam an 1838 ging mit der Strecke Potsdam Berlin die erste Eisenbahnlinie Preussens in Betrieb Hauptartikel Architektur Potsdams unter Friedrich Wilhelm IV Die zunehmenden Spannungen in der Zeit des Vormarzes entluden sich in der Marzrevolution von 1848 Das Volk kampfte auf den Barrikaden im benachbarten Berlin fur eine liberale Verfassung Nach den todlichen Schussen des Militars hatte Friedrich Wilhelm IV den 187 Toten auf dem Berliner Schlossplatz seine Reverenz erwiesen Am 29 Marz siedelte der Konig in die vermeintlich ruhigere Nachbarstadt Potsdam um Doch am 12 September 1848 sprang der Funke der Revolution auch auf Potsdam uber Meuternde Soldaten versammelten sich diskutierend vor dem Neuen Palais Als die Soldaten versuchten gefangene Kameraden aus dem Arrest zu befreien wurde der Aufstand schnell von preussischen Elitetruppen niedergeschlagen Die Potsdamer Meuterei blieb damit nur eine kurze Episode der Deutschen Revolution 3 nbsp Kriegserklarung zum Ersten Weltkrieg 1914 Nach den Wirren der unvollendeten Revolution war die Restauration der alten Machtverhaltnisse das vorherrschende Ziel 1848 wurde der kurzlebige Potsdamer Verein fur deutsche Sprache gegrundet Zahlreiche ambitionierte Bauprojekte trieb man voran so die Nikolaikirche 1850 und die katholische Kirche St Peter und Paul im Jahre 1867 Die hohen Bauten pragen noch heute das Stadtbild Das Jahr 1888 ging als Dreikaiserjahr in die deutsche Geschichte ein Auf Wilhelm I der am 9 Marz verstarb folgte sein an Kehlkopfkrebs erkrankter Sohn Friedrich Wilhelm als Friedrich III der nach 99 Tagen Regentschaft am 15 Juni starb Ihm folgte am selben Tag sein altester Sohn Friedrich Wilhelm als deutscher Kaiser und Konig von Preussen Wilhelm II nbsp Stadtplan von Potsdam um 19001897 gelang die erste drahtlose Telegrafie in Deutschland zwischen der Heilandskirche am Port von Sacrow und der Matrosenstation Kongsnaes an der Glienicker Brucke auf einer Distanz von rund 1 6 Kilometern 1907 fuhrte die Strassenbahn Potsdam den elektrischen Betrieb ein Seit 1911 hatte Potsdam einen 25 Hektar grossen Luftschiffhafen an der Pirschheide Die ehrgeizigen Plane sahen ein Luftfahrtzentrum Europas unter Leitung des Luftschiff Erfinders Graf Zeppelin vor Bereits 1912 errichtete man die grosste Luftschiffhalle Deutschlands Ab 1914 wurden Kriegsluftschiffe gebaut 1917 wurde die Produktion eingestellt und 1920 die Halle abgerissen Im Jahr 1914 unterzeichnete der letzte preussische Konig und deutsche Kaiser Wilhelm II im Neuen Palais die Kriegserklarung gegen die Entente Machte 4 Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs endete auch die Ara der Monarchie mit der Novemberrevolution und Wilhelm II floh 1918 ins Exil nach Holland Die Stadt Potsdam verlor damit ihren Status als Residenzstadt endgultig Weimarer Republik und Nationalsozialismus 1918 1945 BearbeitenDer verlorene Krieg verscharfte die Not und das Elend in Deutschland Das umfangreiche Eigentum der Hohenzollern an Schlossern und Grundbesitz wurde von der neuen Regierung zunachst beschlagnahmt und ging nach der Vermogensauseinandersetzung zwischen dem preussischen Staat und dem Haus Hohenzollern 1926 zum grossten Teil in Staatseigentum uber Zu Beginn der Zeit des Nationalsozialismus fand am 21 Marz 1933 der Tag von Potsdam statt Bei dem inszenierten Staatsakt reichte der greise Reichsprasident Paul von Hindenburg dem neuen Reichskanzler Adolf Hitler die Hand Dies sollte als symbolische Geste fur ein Bundnis der alten Ordnung mit dem Nationalsozialismus verstanden werden Die konstituierende Sitzung des Reichstags fand ohne die Sozialdemokraten und Kommunisten in der Potsdamer Garnisonkirche statt da der Berliner Reichstag aufgrund des Brandschadens nicht zur Verfugung stand Das Ereignis wurde landesweit im Rundfunk ubertragen nbsp Potsdam 1946Das Stadtzentrum Potsdams wurde in der letzten Phase des Zweiten Weltkrieges am 14 April 1945 durch einen nachtlichen britischen Luftangriff auf Potsdam zerstort Als Hauptziel war zwar der Bahnhof angegeben worden eigentliches Ziel stellte jedoch wie in vielen anderen bombardierten Stadten Deutschlands die Altstadt dar Dabei entstand besonders in der sudlichen Potsdamer Altstadt Totalschaden die bedeutendsten Bauwerke gingen in Flammen auf Stadtschloss oder brannten im Laufe der Nacht durch Funkenflug aus Garnisonkirche Einige wenige Gebaude erlitten zunachst jedoch nur leichte Schaden dazu zahlten die Nikolaikirche das Alte Rathaus sowie das Schauspielhaus am Kanal weiterhin auch einige kleinere Stadtviertel wie der Neue Markt und das Hollandische Viertel Bereits kurz nach diesem Angriff wurde die Stadt von den Nationalsozialisten zur Festung erklart denn die herannahende Rote Armee sollte die Nachschubwege nach Berlin nicht erreichen Die Eisenbahnbrucke am Hauptbahnhof sowie die Glienicker Brucke wurden gesprengt Aus zerstorten Strassenbahnwagen wurden Barrikaden gebaut und die Nikolaikirche und Heiligengeistkirche durch Beobachtungsposten besetzt In den letzten Kriegstagen wurden diese Turme durch die sowjetische Artillerie beschossen Der Turm der Heiligengeistkirche brannte bis auf einen Stumpf nieder die Nikolaikirche erhielt so schwere Schaden dass sie erst 36 Jahre spater wieder eingeweiht werden konnte Aus Furcht vor Angriffen von Beobachtungsposten wurden weitere hohe Ziele wie der Monopteros auf dem Militarwaisenhaus von der Artillerie beschossen und dabei schwer beschadigt Am 27 April 1945 wurde Potsdam schliesslich durch die Rote Armee eingenommen und der Zweite Weltkrieg endete fur die Stadt Besatzungszeit und DDR 1945 1990 Bearbeiten nbsp Potsdamer Konferenz im Schloss Cecilienhof mit Churchill Truman und Stalin Im Schloss Cecilienhof dem Wohnsitz des letzten deutschen Kronprinzen Wilhelm von Preussen fand vom 17 Juli bis zum 2 August 1945 die Potsdamer Konferenz der Siegermachte USA Harry S Truman Grossbritannien zunachst Winston Churchill spater Clement Richard Attlee und Sowjetunion Stalin statt Die Konferenz endete mit dem Potsdamer Abkommen welches die deutsche Besatzung in vier Zonen besiegelte Mit der Grundung der DDR wurde Potsdam von 1952 bis 1990 zum Verwaltungssitz des neu gegrundeten Bezirkes Potsdam Am 25 Juli 1952 nahm der Landtag Brandenburg das Gesetz Massnahmen zur Anderung der staatlichen Struktur der DDR einstimmig an und teilte das Land Brandenburg in die drei Bezirke Potsdam Frankfurt Oder und Cottbus 5 nbsp Offentliche Kunst in der DDR 1971Die sozialistische Regierung hatte ein gespaltenes Verhaltnis zum Erbe Preussens Einerseits erkannte man die kulturellen und kunstlerischen Leistungen an Dem preussischen Architekten Karl Friedrich Schinkel und dem Staatsmann Wilhelm von Humboldt wurden die ersten Gedenkmunzen der DDR gewidmet Dennoch sah man in zahlreichen Bauten den Ausdruck eines Militarismus und bevorzugte den Abriss statt Wiederaufbau historischer Bauwerke So gingen weitere Denkmale verloren der Wiederaufbau ganzer Strassenzuge in historischer Form wie der heutigen Wilhelm Staab Strasse blieb die Ausnahme In den ersten Jahren wurden Gebaude in aufwendigeren Stilen gebaut um sie in das Stadtbild einzupassen Unter dem zunehmenden okonomischen Druck wurde spater auf die gunstigere Plattenbauweise umgestiegen so wurden die neueren Stadtviertel im Suden wie Schlaatz Waldstadt und Drewitz in einem einheitlichen Baustil errichtet nbsp Glienicker Brucke im geteilten Deutschland Ort von AgentenaustauschenDie Filmproduktion in Babelsberg musste sich bereits ab der Zeit des Nationalsozialismus linientreu geben Das Filmstudio Babelsberg war eines der Filmzentren im Dritten Reich und das Filmzentrum der DDR als Deutsche Film AG kurz DEFA Den Wiederaufbau der Stadt dokumentierte 1946 der Film Potsdam baut auf Propagandafilme wurden gedreht aber auch anspruchsvolle Unterhaltung wie der Film Spur der Steine mit Manfred Krug von 1966 zeigt Die allzu realistische Darstellung des Lebens wurde zensiert weil er aufgrund von falschen politischen Positionen seines Regisseurs auch kunstlerisch ganz schwach sei eben ein Machwerk in jeder Beziehung 6 so der damalige Kultusminister Klaus Gysi Insgesamt entstanden mehr als 700 Spielfilme und 160 Kinderfilme in der Zeit der DDR 7 Der Film Jakob der Lugner wurde als einziger Film der DEFA fur einen Oscar nominiert 1949 wurde Ost Berlin zur Hauptstadt der DDR erklart Mit dem Mauerbau verlor Potsdam 1961 seinen direkten Anschluss zum Nachbarn West Berlin Damit wurde die Berliner Mauer auch in Potsdam zur Grenze zwischen Ost und West Bemerkenswert ist die kleine westliche Exklave Steinstucken die isoliert in Babelsberg verblieb Der Ubergang an der Glienicker Brucke wurde wahrend des Kalten Krieges zum Austausch der Spione genutzt Beim spektakularsten Transfer 1962 wurde der sowjetische Spion Rudolf Iwanowitsch Abel gegen den US Piloten Francis Gary Powers getauscht Direkt nach dem Mauerfall 1989 konnte die Brucke als Brucke der Einheit von der Bevolkerung wieder genutzt werden Die Brucke erhielt schon 1984 den Namen Glienicker Brucke zuruck Bundesrepublik Deutschland 1990 Gegenwart Bearbeiten nbsp Seit 2014 befindet sich der Landtag Brandenburg im wiederaufgebauten StadtschlossMit der Wiedergrundung des Landes Brandenburg nach der Deutschen Einheit 1990 wurde Potsdam dessen Hauptstadt Es existieren seither verschiedene Initiativen zur Rekonstruktion einiger zerstorter Gebaude der Innenstadt so beispielsweise der Garnisonkirche oder des Stadtschlosses Bereits 1990 wurden weite Teile der Kulturlandschaft Potsdams zum UNESCO Welterbe ernannt Das eintausendjahrige Bestehen der Stadt konnte offiziell 1993 gefeiert werden Der 1963 zugeschuttete Stadtkanal wurde teilweise in Anlehnung an seinen alten Verlauf wieder freigelegt Im Jahr 2001 fand in Potsdam unter dem Motto Gartenkunst zwischen gestern und morgen die Bundesgartenschau statt 2004 erhielt die Stadt die Goldmedaille beim Bundeswettbewerb Unsere Stadt bluht auf Im 21 Jahrhundert entwickelte sich Potsdam zu einem renommierten Forschungs und Bildungsstandort im deutschsprachigen Raum 8 Siehe auch BearbeitenGeschichte Berlins Einwohnerentwicklung von PotsdamLiteratur BearbeitenDieter Schulte Hartmut Knitter Potsdam im Bild der Geschichte Potsdam 1979 Weblinks BearbeitenStadt Potsdam Chronologien zur Geschichte PotsdamsEinzelnachweise Bearbeiten a b http www potsdam de cms beitrag 10000074 33981 http www taz de pt 2006 10 27 a0199 1 text ges 1 http www zeitreisen de 1848 kap2 thema4 htm 3 http www potsdam de cms beitrag 10000071 33981 Geschichte der Brandenburger Landtage Der Landtag des Landes Brandenburg 1945 1952 Landtag Brandenburg 2006 archiviert vom Original am 4 Juni 2007 abgerufen am 26 Dezember 2014 Spur der Steine auf www filmzentrale com Die DEFA Story auf www filmportal de Uni Potsdam ist Spitzenhochschule Memento des Originals vom 14 November 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www pnn de PNN abgerufen am 13 November 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte der Stadt Potsdam amp oldid 239393562