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Jakob der Lugner ist ein DEFA Spielfilm der Gruppe Johannisthal aus dem Jahr 1974 unter der Regie von Frank Beyer Es handelt sich um eine Verfilmung von Jurek Beckers Roman Jakob der Lugner Eine weitere Verfilmung stammt aus dem Jahr 1999 FilmTitel Jakob der LugnerProduktionsland DDROriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1974Lange 100 MinutenAltersfreigabe FSK 12StabRegie Frank BeyerDrehbuch Jurek Becker Frank BeyerProduktion DEFA Fernsehen der DDRMusik Joachim WerzlauKamera Gunter MarczinkowskySchnitt Rita HillerBesetzungVlastimil Brodsky Jakob Heym Erwin Geschonneck Kowalski Manuela Simon Lina Henry Hubchen Mischa Blanche Kommerell Rosa Frankfurter Dezso Garas Herr Frankfurter Zsuzsa Gordon Frau Frankfurter Friedrich Richter Prof Kirschbaum Margit Bara Josefa Reimar J Baur Herschel Schtamm Armin Mueller Stahl Roman Schtamm Hermann Beyer Wachhabender Klaus Brasch Najdorf Jurgen Hilbrecht Schwocj Paul Lewitt Horowitz Edwin Marian Abraham Hans Peter Reinecke Soldat vor Latrine Helmut Schellhardt Eisenbahner Peter Sturm Schmidt Erich Petraschk Chaim Balabusne Fred Ludwig Awron Minsch Wilfried Zander Schlittenkutscher Gabriele Gysi Larissa Fritz Links Fejngold Synchronisation Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Hintergrund 3 Auszeichnungen 4 Synchronisation 5 Kritik 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDer Film orientiert sich stark an der Romanvorlage Jakob der Lugner Er verzichtet allerdings auf die parallele Geschichte um Professor Kirschbaum Hintergrund BearbeitenDer Roman wurde 1974 von der DEFA Gruppe Johannisthal 1 in Zusammenarbeit mit dem Fernsehen der DDR verfilmt Zunachst hatte die DEFA geplant das ursprungliche Drehbuch von Jurek Becker bereits im Jahresplan 1966 zu produzieren jedoch scheiterte diese Produktion an den polnischen Behorden Diese hatten zunachst die Erlaubnis fur Dreharbeiten in Krakau gegeben sie dann jedoch wieder zuruckgezogen Begrundet wurde dies damit dass man bereits mit zwei sowjetischen Produktionen ausgelastet sei Hinzu kam dass Regisseur Frank Beyer an das Dresdner Theater strafversetzt wurde nachdem sein umstrittener Film Spur der Steine 1966 in die Kinos gekommen war Aus diesen Grunden wurde die Produktion aus dem Jahresplan gestrichen und Jurek Becker verarbeitete das Drehbuch zu einem Roman Der Erfolg des Romans schliesslich liess die DEFA uber die Produktion noch einmal nachdenken und mit dem 10 Februar 1972 fiel die Entscheidung zur Produktion Der Dreh sollte am 12 Februar 1974 beginnen das neue Drehbuch verzichtete auf die parallele Geschichte uber den Professor Kirschbaum Erneut stellten sich die polnischen Behorden quer Sie erklarten am 18 Februar 1974 nachdem sie ein ubersetztes Drehbuch erhalten hatten dass keine polnischen Schauspieler an der Produktion teilnehmen wurden Regisseur Frank Beyer wollte die Produktion jedoch nicht ohne polnische Schauspieler angehen Erst durch das Eingreifen des Stellvertreters des Ministers fur Kultur in der DDR Gunther Klein konnte das Problem gelost werden Die Rolle des Jakob sollte zunachst der bekannte westdeutsche Schauspieler Heinz Ruhmann spielen Diese Besetzungsentscheidung wurde jedoch letztlich durch Erich Honecker personlich mit der Begrundung verworfen dass es ein Verstoss gegen das Prinzip zweier grundsatzlich verschiedener deutscher Staaten sei wenn Heinz Ruhmann mitspielte An Ruhmanns Stelle ubernahm der bekannte tschechische Schauspieler Vlastimil Brodsky die Rolle der von Frank Beyer bereits fur die gescheiterte Produktion von 1966 ins Auge gefasst worden war In weiteren Rollen wirkten Erwin Geschonneck und Henry Hubchen mit Als Ghetto und Hauptdrehort diente die schon im Abriss befindliche und dementsprechend devastierte Altstadt des nordbohmischen Most dessen Burg Hnevin mit ihrem markanten Turm in einer Einstellung im Hintergrund zu sehen ist Weitere Dreharbeiten fanden unter anderem in Nauen in Brandenburg statt Die Premiere fand im 1 Programm des DDR Fernsehens am Sonntag dem 22 Dezember 1974 statt anschliessend wurde der Film am 17 April 1975 im Berliner Kino Kosmos als Kinopremiere gezeigt Auszeichnungen BearbeitenEs war die einzige DDR Produktion die fur den Oscar Academy Awards in der Kategorie bester fremdsprachiger Film nominiert wurde 2 Neben dieser Nominierung im Jahr 1977 erhielt der Film 1976 den Nationalpreis der DDR zweiter Klasse verliehen an das Schopferkollektiv 3 In West Berlin wurde der Film bei den 25 Internationalen Filmfestspielen 1975 mit dem Silbernen Baren ausgezeichnet 2 Synchronisation BearbeitenDie tschechischen und ungarischen Darsteller wurden in der deutschen Originalfassung von folgenden Sprechern synchronisiert Rolle Darsteller Deutscher SprecherJakob Vlastimil Brodsky Norbert ChristianHerr Frankfurter Dezso Garas Wolfgang DehlerFrau Frankfurter Zsuzsa Gordon Ruth KommerellJosefa Litwin Margit Bara Gerda Luise ThieleKritik Bearbeiten nbsp Empfang vor der Kinopremiere von Jakob der Lugner 1975 in Ost Berlin Von links Jana Brejchova Vlastimil Brodsky Darsteller des Jakob der Regisseur Frank Beyer sowie das Politburomitglied Werner LamberzDas Lexikon des Internationalen Films urteilt der Film sei eine gelungene Romanverfilmung aus den DEFA Studios konventionell inszeniert doch hervorragend gespielt Ein Zeugnis tiefer Menschlichkeit Hans Christoph Blumenberg resumiert fur Die Zeit Seine bemerkenswerte Qualitat bezieht dieser leise Film nicht zuletzt aus einer Fulle von hervorragenden schauspielerischen Leistungen Vor allem der Tscheche Vlastimil Brodsky und Erwin Geschonneck vom Berliner Ensemble uberzeugen mit Charakterstudien fern von larmoyanten Klischees 4 Literatur BearbeitenJurek Becker Jakob der Lugner Roman Welt Edition A Springer Berlin 2009 ISBN 978 3 941711 16 7 285 S Thomas Jung Widerstandskampfer oder Schriftsteller sein Jurek Becker Schreiben zwischen Sozialismus und Judentum Eine Interpretation der Holocaust Texte und deren Verfilmungen im Kontext Osloer Beitrage zur Germanistik Band 20 Lang Frankfurt am Main Berlin Bern New York Paris Wien 1998 ISBN 3 631 33860 0 255 S Olaf Kutzmutz Hoffnung in Not eine Unterrichtsreihe zu Jurek Beckers Roman Jakob der Lugner und seinen Verfilmungen 9 10 Klasse RAAbits Deutsch Stuttgart 2002Weblinks BearbeitenJakob der Lugner bei der DEFA Stiftung Jakob der Lugner in der Internet Movie Database englisch Jakob der Lugner bei filmportal deEinzelnachweise Bearbeiten Filmographie der Kunstlerischen Arbeitsgruppe Johannisthal auf Internet Movie Database a b Nominierungen und Auszeichnungen laut Internet Movie Database Neues Deutschland 4 Oktober 1974 siehe auch Liste der Trager des Nationalpreises der DDR II Klasse fur Kunst und Literatur 1970 1979 Filmtips In Die Zeit Nr 11 1976 Hans Christoph Blumenberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jakob der Lugner 1974 amp oldid 238590197