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Die Entdeckung der Kernspaltung am 17 Dezember 1938 im Kaiser Wilhelm Institut fur Chemie in Berlin ist eines der bedeutendsten und folgenreichsten Ereignisse in der Geschichte der Naturwissenschaften Bei der Bestrahlung von Uran mit Neutronen entstanden Spaltprodukte des Urans unter anderem das zuerst nachgewiesene Barium Dieses entscheidende Ergebnis eines kernphysikalischen und radiochemischen Experiments von Otto Hahn wurde durch chemische Analysen seines Assistenten Fritz Strassmann erganzt In interdisziplinarer Zusammenarbeit wurde dieses unerwartete Ergebnis im Januar 1939 durch Lise Meitner und Otto Frisch erstmals theoretisch und kernphysikalisch gedeutet Ehemaliges Kaiser Wilhelm Institut fur Chemie heute Hahn Meitner Bau der Freien Universitat Berlin 52 4481 13 2842 Koordinaten 52 26 53 2 N 13 17 3 1 ODen Ausgangspunkt bildeten die Versuche von Enrico Fermi der 1934 verschiedene chemische Elemente mit Neutronen bestrahlt hatte unter anderem Uran In jahrelanger Arbeit versuchten Hahn Meitner und Strassmann die bei der Bestrahlung des Urans gemachten Beobachtungen aufzuklaren Unabhangig hiervon widmete sich von 1937 an auch eine Arbeitsgruppe um Irene Joliot Curie am Radium Institut in Paris dem gleichen Thema Anfangs verfolgten alle Arbeitsgruppen die Hypothese dass bei den Bestrahlungen schwerere Elemente als Uran sogenannte Transurane entstehen Obwohl diese bei derartigen Experimenten auch entstehen zum Beispiel 239Pu durch Neutroneneinfang und zwei anschliessende Betazerfalle aus dem Isotop 238U ist heute bekannt dass die chemischen und radiologischen Eigenschaften dieser Elemente nicht zu den Beobachtungen von Fermi Joliot Curie und Hahn passen Im Dezember 1938 kam es zu einem unerwarteten Ergebnis Hahn und Strassmann wiesen mit Hilfe spezieller chemischer Trenn und Analyseverfahren nach dass es sich bei den beobachteten Reaktionsprodukten um in der Natur nicht vorkommende radioaktive Bariumisotope handelte Es kam bei den Versuchen offenbar zu einem wie es Hahn formulierte Zerplatzen des Atomkerns das sich die Chemiker theoretisch nicht erklaren konnten Dieses Zerplatzen fuhrt nicht zu den beim radioaktiven Zerfall des Urans Uran Radium Reihe und Uran Actinium Reihe auftretenden Reaktionsprodukten Lise Meitner verwendet im Januar 1939 bereits neben dem Begriff Zerplatzen auch explizit das Wort Zerspaltung in einem Briefentwurf 1 Lise Meitner die wegen ihrer judischen Abstammung im Sommer 1938 das nationalsozialistische Deutschland hatte verlassen mussen und mit Hahns Hilfe uber die Niederlande nach Schweden emigriert war wurde in der Folgezeit brieflich von Otto Hahn uber den Fortschritt der Berliner Experimente unterrichtet Sie konnte somit im Januar 1939 gemeinsam mit ihrem Neffen Otto Frisch eine erste kernphysikalische Deutung der Hahn Strassmann schen Ergebnisse ausarbeiten und zusammen mit Frisch im Februar 1939 in der britischen Fachzeitschrift Nature veroffentlichen Ihr Modell beschrieb den Urankern als elektrisch geladenen Flussigkeitstropfen der durch das Einfangen des Neutrons so in Schwingungen versetzt wurde dass er sich in zwei annahernd gleich grosse Fragmente teilte wobei eine hohe Energie freigesetzt wurde Frisch gab diesem bisher unbekannten Kernreaktionstyp den Namen nuclear fission Kernspaltung der sich schnell international durchsetzte Die Hahn Strassmann und Frisch Meitner Veroffentlichungen im Januar und Februar 1939 losten eine ausserordentliche Resonanz unter den Naturwissenschaftlern aus weil die Kernspaltung eine neue Energiequelle von bisher unbekannter Grossenordnung erschloss die Kernenergie Inhaltsverzeichnis 1 Vorbemerkungen zur Nomenklatur und Schreibweise 2 Der Stand der Forschung Anfang der 1930er Jahre 2 1 Das Periodensystem der Elemente 2 2 Die Entdeckung der kunstlichen Radioaktivitat 2 3 Die Neutronenbestrahlung chemischer Elemente durch Fermi 1934 3 Die unerkannte Kernspaltung des Urans bei der Suche nach Transuranen 3 1 Die Neutronenbestrahlung von Uran durch Fermi 1934 3 2 Die Neutronenbestrahlung von Uran durch das KWI 1934 1938 3 2 1 Naturliches Uran und seine Folgeprodukte 3 2 2 Vorgereinigtes Uran 3 2 3 Die Bestrahlungsdauer von Uran 3 2 4 Die Bestrahlungs und Messapparatur 3 2 5 Das Arbeiten mit unwagbaren radioaktiven Substanzmengen 3 2 5 1 Die Abtrennung durch Mitfallung 3 2 5 2 Die Trennung homologer Substanzgemische durch fraktionierte Kristallisation 3 2 5 3 Die Messung der Aktivitat mit dem Zahlrohr 3 2 6 Ein Transuran unter den Reaktionsprodukten 3 3 Die Neutronenbestrahlung von Uran in Paris 1937 1938 Die 3 5 Stunden Aktivitat 4 Der chemische Nachweis einer Kernspaltung des Urans 4 1 Berlin Herbst 1938 Die Radium Isotope 4 1 1 Trennversuche 4 1 1 1 Die Fraktionierung mit Bariumchlorid 4 1 1 2 Die Fraktionierungen mit Bariumbromid 4 1 2 Kontrollversuche 4 1 3 Indikatorversuche 4 1 3 1 RaIII MsTh1 4 1 3 2 AcIV MsTh2 4 2 Berlin Dezember 1938 Der chemische Nachweis von Barium 4 2 1 Indikatorversuch mit Radiumisotop ThX 4 2 2 Kreislaufversuch 4 3 Der chemische Nachweis weiterer Spaltprodukte 4 3 1 Radioaktive Edelgase 4 4 Der chemische Nachweis einer Kernspaltung des Thoriums 5 Die physikalische Deutung der Kernspaltung 5 1 Theoretische Uberlegungen 5 2 Physikalische Bestatigung der Kernspaltung 5 3 Erganzende Beobachtungen zur Kernspaltung 5 3 1 Die Kettenreaktion beim Uranisotop 235 5 3 2 Spaltprodukt Paare 5 3 3 Spaltprodukt Zerfallsketten 5 4 Die Aquivalenz von Masse und Energie 5 5 Energie und Massenanderung bei der Kernspaltung 5 6 Vergleich Kernenergie Konventionelle Energie 6 Die tatsachlichen Transurane 6 1 Element 93 Neptunium 6 2 Element 94 Plutonium 6 3 Weitere Transurane 7 Fazit 8 Ausblick 9 Ehrungen 10 Siehe auch 11 Einzelnachweise 12 Sonstige Literatur 12 1 Bucher 12 2 Zeitschriften 13 WeblinksVorbemerkungen zur Nomenklatur und Schreibweise BearbeitenIm Rahmen dieses Artikels werden die in der Kernchemie und Kernphysik in den 1930er Jahren ublichen Bezeichnungen verwendet auch wenn sie heute nicht mehr gebrauchlich oder durch neue Begriffe ersetzt sind so z B Atomgewicht durch Atommasse Fur radiochemische Praparate werden die in den damaligen Protokollen und Veroffentlichungen benutzten Bezeichnungen wie Aktivitat Korper oder b Strahler beibehalten oft in Zusammensetzungen wie 13 min Aktivitat oder 3 5 Stunden Korper wobei mit der jeweiligen Zeitangabe die Halbwertszeit HWZ gemeint ist Die dabei verwendeten Zeiteinheiten sind Sekunden mit dem Einheitenzeichen s Minuten min Stunden h Tage d und Jahre a Auch die damals ublichen Benennungen einzelner radioaktiver Nuklide wie z B Mesothorium 1 MsTh1 oder Thorium X ThX die beide keine Thorium sondern Radiumisotope sind werden beibehalten und durch die heutige Schreibweise erganzt Fur das Kaiser Wilhelm Institut fur Chemie in Berlin wird die Abkurzung KWI verwendet Der Stand der Forschung Anfang der 1930er Jahre BearbeitenDas Periodensystem der Elemente Bearbeiten Die Arbeitsgruppen die sich nach der Entdeckung Fermis an der Suche nach den Transuranen beteiligten standen vor dem Problem eine durch die Neutronenbestrahlung in nur unwagbaren Mengen gebildete neue radioaktive Substanz zu identifizieren Hierbei spielt das periodische System der chemischen Elemente PSE eine wichtige Rolle Da es in seiner damaligen Form jedoch von der heute ublichen Anordnung der Elemente an einigen Stellen abweicht wird es hier vereinfacht dargestellt und erlautert H 1 He 2 Li 3 Be 4 B 5 C 6 N 7 O 8 F 9 Ne 10Na 11 Mg 12 Al 13 Si 14 P 15 S 16 Cl 17 Ar 18 K 19 Ca 20 Sc 21 Ti 22 V 23 Cr 24 Mn 25 Fe 26 Co 27 Ni 28 Cu 29 Zn 30 Ga 31 Ge 32 As 33 Se 34 Br 35 Kr 36Rb 37 Sr 38 Y 39 Zr 40 Nb 41 Mo 42 Ma 43 Ru 44 Rh 45 Pd 46 Ag 47 Cd 48 In 49 Sn 50 Sb 51 Te 52 J 53 X 54Cs 55 Ba 56 La 57 Hf 72 Ta 73 W 74 Re 75 Os 76 Ir 77 Pt 78 Au 79 Hg 80 Tl 81 Pb 82 Bi 83 Po 84 85 Rn 86 87 Ra 88 Ac 89 Th 90 Pa 91 U 92 93 94 95 96Lantha noide La 57 Ce 58 Pr 59 Nd 60 61 Sm 62 Eu 63 Gd 64 Tb 65 Dy 66 Ho 67 Er 68 Tm 69 Yb 70 Cp 71Periodensystem der Elemente 1938 Die chemischen Elemente werden in der Reihenfolge ihrer Ordnungszahl Kernladungszahl von links nach rechts in Tabellenform angeordnet wobei in periodischen Abstanden die teils gleich sind mehrmals aber auch sprunghaft zunehmen jeweils eine neue Reihe der Tabelle begonnen wird Die dann untereinander stehenden Elemente gehoren einer Gruppe an sie zeigen ein ahnliches chemisches Verhalten man bezeichnet sie deshalb auch als chemisch homologe Elemente Die Elemente 61 Promethium 85 Astat und 87 Francium waren damals noch unbekannt die Elemente 43 Masurium und 71 Cassiopeium heissen heute Technetium bzw Lutetium Fur das Element Jod war damals das Symbol J heute I ublich fur Xenon das Symbol X heute Xe Die bei der Neutronenbestrahlung des Urans moglicherweise entstehenden beziehungsweise erwarteten Transurane wurden den damaligen Vorstellungen entsprechend in die noch freien Felder des periodischen Systems rechts vom Uran eingeordnet die Abbildung zeigt diese fur die Elemente 93 bis 96 damals vorgesehenen Platze Demnach wurde also das Element 93 fur homolog zu Mangan Masurium und Rhenium gehalten Element 94 ware dann ein homologes Element zu Eisen Ruthenium und Osmium usw Daher ruhren auch die damals ublichen und in den zitierten Veroffentlichungen benutzten Bezeichnungen Eka Rhenium Eka Osmium Eka Iridium und Eka Platin fur diese noch unbekannten Elemente 93 96 Die Vorsilbe Eka wurde schon von Mendelejew bei der Erstellung seines Periodensystems als Platzhalter fur von ihm postulierte Lucken verwendet Sie stammt vom sanskritischen Wort fur eins und soll damit andeuten dass das gesuchte Element eine Reihe weiter als sein Homolog zu finden ist Da diese Nomenklatur unweigerlich wie sich in diesem Fall zeigte falsche Implikationen uber die genaue Stellung im PSE beinhaltet hat die IUPAC heute eine andere Platzhalter Nomenklatur fur noch nicht benannte chemische Elemente vorgesehen Erst Jahre spater stellte sich heraus dass diese Anordnung bereits fur Actinium und die ihm nachfolgenden Elemente einschliesslich der Transurane nicht zutrifft sie gehoren zur Gruppe der Actinoiden Die 1938 erwartete chemische Ahnlichkeit zwischen Element 93 und Rhenium war also ein Trugschluss ebenso die zwischen Element 94 und Eisen Inzwischen haben die chemischen Elemente mit den Ordnungszahlen 93 bis 96 folgende Namen erhalten Neptunium Np Plutonium Pu Americium Am und Curium Cm dd Von allen sind jeweils mehrere radioaktive Isotope bekannt Die Entdeckung der kunstlichen Radioaktivitat Bearbeiten Bis zum Jahre 1933 verstand man unter radioaktiven chemischen Elementen nur die in der Natur vorkommenden naturlichen radioaktiven Elemente Dies sind die chemischen Elemente mit den hohen Kernladungszahlen 84 bis 92 und die bei ihrem Zerfall gebildeten radioaktiven Tochtersubstanzen Daneben gibt es in der Natur noch einige leichtere chemische Elemente wie z B Kalium und Rubidium bei denen einzelne Isotope radioaktiv sind auch deren naturliche Radioaktivitat war damals bereits bekannt Die sehr geringe Radioaktivitat von 209Bi wurde erst im 21 Jahrhundert entdeckt sodass Bismuth mit Kernladungszahl 83 damals als schwerstes stabiles Element galt Dem Ehepaar Irene Joliot Curie und Frederic Joliot gelang es 1934 Atomkerne nicht radioaktiver Elemente durch die Bestrahlung mit Alphateilchen aus solchen naturlichen Strahlenquellen also in heutiger Sprechweise durch Kernreaktionen in ein benachbartes chemisches Element umzuwandeln Transmutation und radioaktiv zu machen Im Gegensatz zu den naturlich radioaktiven Isotopen bezeichnete man solche Isotope als kunstlich radioaktiv Die Elementumwandlung beschrankte sich allerdings auf die leichteren chemischen Elemente da bei schwereren Elementen deren hohe positive Kernladung das Eindringen des ebenfalls positiv geladenen a Teilchens in den Atomkern verhinderte Fur die Entdeckung dieser kunstlichen Radioaktivitat erhielt das Ehepaar Joliot Curie 1935 den Nobelpreis fur Chemie Die Neutronenbestrahlung chemischer Elemente durch Fermi 1934 Bearbeiten In Rom setzte Enrico Fermi in den Jahren 1934 35 die Versuche von Joliot Curie zur Herstellung kunstlich radioaktiver Elemente fort Zur Bestrahlung verwendete er jedoch das von James Chadwick im Jahre 1932 entdeckte elektrisch ungeladene Neutron das im Gegensatz zu den von Joliot Curie verwendeten a Teilchen auch in Atomkerne mit hoher Kernladungszahl ungehindert eindringen kann An 68 der damals bekannten 89 chemischen Elemente wurden die Bestrahlungen durchgefuhrt bei 47 Elementen wurde eine Umwandlung beobachtet die bei schweren Elementen immer nach folgendem Schema ablief Das auf den Atomkern auftreffende Neutron wird in den Kern aufgenommen es entsteht ein Isotop des bestrahlten Elements mit einer um eine Einheit hoheren Massenzahl Dieser Atomkern ist instabil radioaktiv und zerfallt unter Aussendung eines b Teilchens Elektron in ein stabiles Isotop des nachsthoheren Elements also zum Beispiel 47 109 A g 0 1 n 47 110 A g 24 s b 48 110 C d displaystyle 47 109 mathrm Ag 0 1 mathrm n rightarrow 47 110 mathrm Ag xrightarrow text 24 s text mathrm beta mathrm 48 110 mathrm Cd nbsp n Neutron Ag Silber Cd Cadmium b Betastrahlung 24 s Halbwertszeit HWZ des radioaktiven Silberisotops 110Ag Fermi fand bei diesen Versuchen dass die Strahlung der Proben dann besonders intensiv ist wenn sich zwischen Neutronenquelle und Probe eine dicke Schicht aus wasserstoffhaltiger Substanz befindet z B Wasser oder Paraffin in heutiger Sprechweise ein Moderator Durch haufige Stosse der Neutronen mit den Wasserstoffkernen Protonen wird ihre Geschwindigkeit erheblich abgebremst Die Wahrscheinlichkeit dass solche langsamen thermischen Neutronen von einem Atomkern der Probe eingefangen werden ist wesentlich grosser als bei ungebremsten Neutronen Heute wird fur diese Wahrscheinlichkeit ein Wirkungsquerschnitt angegeben der mathematisch gesehen eine Flache ist Aus historischen Grunden wird dafur heute ublicherweise die vom Manhattan Project stammende Einheit Barn englisch Scheune verwendet In der zitierten Literatur wird diese Methode mit verstarkter Bestrahlung bezeichnet Die unerkannte Kernspaltung des Urans bei der Suche nach Transuranen BearbeitenIn der Folgezeit wird von Fermi in Rom versucht durch Bestrahlung von Uran dem damals schwersten bekannten Element im periodischen System mit der Ordnungszahl 92 mit Neutronen Transurane herzustellen In Berlin und Paris wird von den Arbeitsgruppen um Hahn Strassmann Meitner bzw Joliot Curie Savitch versucht Transurane mit Hilfe der damaligen Annahmen uber die chemischen Verwandtschaften dieser noch unbekannten und in der Natur nicht vorkommenden Elemente nachzuweisen Entsprechend dem oben fur das Silber angegebenen Schema musste diese Reaktion ablaufen nach 92 238 U 0 1 n 92 239 U b 93 239 E l e m e n t displaystyle 92 238 mathrm U 0 1 mathrm n rightarrow 92 239 mathrm U xrightarrow text text mathrm beta mathrm 93 239 mathrm Element nbsp und somit zu einem neuen Element mit der Ordnungszahl 93 fuhren Heute weiss man dass 238U mit Neutronen zwar nach diesem Schema reagiert diese Reaktion aber vollig von der Spaltung des damals noch unbeachteten 235U uberlagert wird Dessen zahlreiche Spaltprodukte wurden von den Forschern in den 1930ern fur Transurane gehalten und als solche beschrieben wie aus den Folgeartikeln ersichtlich ist Weil Uran mit Neutronen uberwiegend anders reagiert als seinerzeit angenommen und die vermuteten Verwandtschaftsbeziehungen gar nicht galten war der Weg zur Aufklarung der wahren Sachverhalte langwierig und muhsam nbsp Schema der Spaltung von 235U in Barium und KryptonWas wirklich geschah 92 235 U 0 1 n 92 236 U 56 139 B a 36 95 K r 2 0 1 n displaystyle 92 235 mathrm U 0 1 mathrm n rightarrow 92 236 mathrm U rightarrow 56 139 mathrm Ba 36 95 mathrm Kr 2 0 1 mathrm n nbsp Dies ist nur ein Beispiel von mehr als 100 vorkommenden Spaltungen von 235U und zwar dasjenige mit dem von Hahn und Strassmann Ende 1938 chemisch nachgewiesenen Barium Dass eine Kernspaltung vorlag wurde in den Tagen zwischen Weihnachten 1938 und Neujahr 1939 von Frisch und Meitner bestatigt dass diese Spaltung aber nur das Uranisotop 235 betrifft wurde erst 1939 von Niels Bohr erkannt Weniger relevant ist die Tatsache dass der beta stabile Isobar mit Massezahl 239 nicht die Kernladungszahl 93 sondern 94 aufweist Es wurden also nicht nur Dinge fur Transurane gehalten die keine sind sondern es wurde das falsche Transuran gesucht Die korrekte zum relevanten Transuran fuhrende Reaktion war stattdessen 92 238 U 0 1 n 92 239 U b 93 239 E l e m e n t b 94 239 E l e m e n t displaystyle 92 238 mathrm U 0 1 mathrm n rightarrow 92 239 mathrm U xrightarrow text text mathrm beta mathrm 93 239 mathrm Element xrightarrow text text mathrm beta mathrm 94 239 mathrm Element nbsp Die Neutronenbestrahlung von Uran durch Fermi 1934 Bearbeiten Bei der Bestrahlung von Uran fand Fermi anstatt einer neuen Substanz gleich funf radioaktive Produkte mit 10 s 40 s 13 min 40 min und etwa 24 h Halbwertszeit Einen dieser Korper den mit einer HWZ von 13 Minuten versuchte Fermi chemisch zu identifizieren Er konnte dabei eine Zugehorigkeit zum Uran oder einem seiner leichteren Nachbarelemente ausschliessen und ausserte deshalb die Vermutung dass die Ordnungszahl des Elementes grosser als 92 sein konnte Fur Element 93 sprach die Tatsache dass der Korper sich ahnlich wie die fur homolog gehaltenen Elemente Mangan und Rhenium verhielt aber auch die Moglichkeit fur eine Ordnungszahl 94 oder 95 wollte Fermi nicht ausschliessen da er annahm dass die chemischen Eigenschaften dieser Elemente denen von Element 93 wohl ziemlich ahnlich seien 2 Die Bezeichnung Transurane fur diese neuen Elemente wurde von Fermi nicht verwendet sie hat sich erst spater eingeburgert Weitere Versuche zur Aufklarung des Reaktionsablaufs und zur chemischen Identifizierung der Umwandlungsprodukte wurden von dem Physiker Fermi nicht vorgenommen 1938 wurde ihm fur seine Entdeckungen der Nobelpreis fur Physik verliehen Nach der Preisverteilung in Stockholm kehrte er nicht in das faschistische Italien zuruck sondern emigrierte mit seiner Frau in die USA Fermis Auswanderung in die USA hatte auch mit dem zunehmenden Antisemitismus des Mussolini Regimes zu tun welcher Fermi in Sorgen um seine judischstammige Ehefrau und die gemeinsamen Kinder brachte Die Neutronenbestrahlung von Uran durch das KWI 1934 1938 Bearbeiten Das einzige Institut in Deutschland das sich in dieser Zeit mit radiochemischen und zugleich auch kernphysikalischen Fragen befasste war das Kaiser Wilhelm Institut fur Chemie in Berlin KWI Der damalige Direktor des Instituts dem gleichzeitig auch die chemisch radioaktive Abteilung unterstand war der Radiochemiker Otto Hahn die Leiterin der physikalisch radioaktiven Abteilung die Physikerin Lise Meitner Beide kannten sich seit 1907 beide wurden an der Universitat in Berlin habilitiert beide waren 1910 bzw 1926 zum Professor bzw zur ausserordentlichen Professorin ernannt worden 1933 allerdings war Lise Meitner die Lehrbefugnis wegen ihrer judischen Abstammung entzogen worden als Osterreicherin konnte sie jedoch ihre Arbeit am nicht staatlichen KWI zunachst ungehindert fortsetzen In Hahns Abteilung arbeitete weiterhin der Chemiker Fritz Strassmann der 1929 nach seiner Promotion als Stipendiat eingestellt worden war und 1935 eine Assistentenstelle am Institut erhalten hatte Fermis Beobachtungen bei der Neutronenbestrahlung von Uran werden gegen Ende des Jahres 1934 am KWI in Berlin von diesem Team aufgegriffen Sie waren der Anlass der Suche nach Transuranen denn der Physiker Fermi hatte die funf Reaktionsprodukte nicht chemisch identifizieren konnen moglich war dies nur in den radiochemischen Laboratorien von Berlin und Paris So begann damit in Berlin eine Suche nach Transuranen die volle vier Jahre andauerte und zur Entdeckung der Kernspaltung fuhrte Naturliches Uran und seine Folgeprodukte Bearbeiten Uran das in der Natur hauptsachlich in Form von Pechblende U3O8 gefunden wird besteht aus den Isotopen 238U 99 28 235U 0 715 und 234U 0 005 Alle drei Isotope sind a Strahler und zerfallen in langen Zerfallsreihen von a und b Strahlern bis schliesslich beim Blei 206Pb bzw 207Pb stabile Endzustande erreicht sind vgl Zerfallsreihe sowie Uran Radium Reihe und Uran Actinium Reihe Chemisch reines Uran enthalt nur noch die Anfangsglieder namlich die drei Uranisotope und die sich rasch neu bildenden Folgeprodukte des 238U das Thoriumisotop UX1 und das Protactiniumisotop UX2 92 238 U 4 5 10 9 a a 90 234 T h U X 1 24 1 d b 91 234 P a U X 2 1 17 m b 92 234 U 2 5 10 5 a a 90 230 T h displaystyle 92 238 mathrm U xrightarrow 4 5 cdot 10 9 a text mathrm alpha 90 234 mathrm Th UX1 xrightarrow text 24 1 d text mathrm beta mathrm 91 234 mathrm Pa UX2 xrightarrow text 1 17 m text mathrm beta mathrm 92 234 mathrm U xrightarrow 2 5 cdot 10 5 a text mathrm alpha 90 230 mathrm Th nbsp Wird eine handelsubliche Uranverbindung mit Neutronen bestrahlt so ist bei den schwachen Neutronenquellen der damaligen Zeit die Aktivitat des entstehenden Reaktionsproduktes viel schwacher als die Aktivitat der beiden nachgebildeten naturlichen Folgeprodukte 234Th und 234Pa Man muss deshalb unmittelbar vor der Neutronenbestrahlung diese beiden storenden Folgeprodukte abtrennen das Uran reinigen Vorgereinigtes Uran Bearbeiten Die Vorreinigung geschieht durch den weiter unten beschriebenen Vorgang einer Mitfallung der Folgeprodukte an Eisenhydroxid Das hierbei in Losung bleibende Uran wird dann mit Ammoniak als Ammoniumdiuranat NH4 2U2O7 Ammoniumpyrouranat ausgefallt abfiltriert und getrocknet Unmittelbar nach dieser Abtrennung des Th und Pa Isotops ist das Uran ein reiner Alphastrahler die beiden Isotope werden jedoch sofort wieder nachgebildet Sie haben allerdings nach 24 1 Tagen erst 50 ihrer Gleichgewichtsaktivitat erreicht man kann also mit dem gereinigten Uranpraparat einige Tage arbeiten bestrahlen messen analysieren ohne eine wesentliche Beeinflussung durch die beiden b strahlenden Tochtersubstanzen befurchten zu mussen Die Bestrahlungsdauer von Uran Bearbeiten Um trotz der Reinigung des Urans zu hinreichend messbaren Aktivitaten zu kommen mussen grossere Mengen 10 bis 100 Gramm Ammoniumdiuranat bestrahlt werden Allgemein nimmt die Menge und damit die Aktivitat des Reaktionsproduktes mit steigender Dauer der Neutronenbestrahlung zu sie nahert sich jedoch einem Endwert wenn die Bestrahlungsdauer z B dem Zehnfachen der Halbwertszeit des neuen radioaktiven Korpers entspricht Bestrahlt man nur fur die Dauer einer HWZ so hat die Aktivitat 50 dieses Endwertes erreicht bei zwei Halbwertszeiten 75 bei drei HWZ 87 5 usw Eine Bestrahlungsdauer von mehr als 3 Halbwertszeiten bringt also kaum noch eine Aktivitatserhohung und ist deshalb wenig sinnvoll Hat das Reaktionsprodukt jedoch eine HWZ von Tagen oder Wochen so muss man sich notfalls mit einer Bestrahlungsdauer begnugen die noch kurzer als z B eine Halbwertszeit ist und die geringere Aktivitat des neuen Korpers in Kauf nehmen Die Bestrahlungs und Messapparatur Bearbeiten Die damals verwendete chemische und physikalische Ausrustung befindet sich heute im Deutschen Museum in Munchen Die Apparaturen und Gerate die im KWI in verschiedenen Raumen untergebracht sein mussten sind im Museum auf einem Tisch zusammengestellt soweit es sich um radioaktive Substanzen handelt sind sie durch Attrappen ersetzt Verglichen mit den heute zur Verfugung stehenden Messgeraten waren die damaligen Einrichtungen ausserst einfach Die Neutronenquellen zur Bestrahlung des Urans sind pulverformige Gemische aus Beryllium oder Berylliumsulfat und jeweils etwa 100 mg Radiumsulfat luftdicht in Glasrohrchen eingeschmolzen Die Neutronen werden hierbei mittels der 9Be a n 12C Reaktion erzeugt mit der schon James Chadwick das Neutron entdeckt hatte Auch wenn Radium als Quelle der Alphateilchen heute seltener eingesetzt wird sind Neutronenquellen welche nach diesem Grundprinzip funktionieren nach wie vor im Einsatz Wenn die sechs damals vorhandenen Quellen nicht zur Bestrahlung mehrerer Proben benotigt wurden so konnten sie gemeinsam zur Bestrahlung nur einer Probe verwendet werden und so die Aktivitat des Reaktionsproduktes erhohen Wenn das Uran mit langsamen thermischen Neutronen bestrahlt werden sollte befanden sich Uran und Quellen in einem allseits geschlossenen Paraffinblock der mit Bohrungen zur Aufnahme der Neutronenquellen und des Urans versehen ist Nach der Bestrahlung wurde die Uranprobe in Wasser oder Saure gelost und die gebildete radioaktive Substanz vom Uran abgetrennt Dies geschah in einem der radiochemischen Laboratorien des KWI mithilfe spezieller chemischer Trennmethoden die fur kurzlebige Korper hinreichend schnell ablaufen mussten Von den hierzu benotigten chemischen Geraten ist auf dem Arbeitstisch lediglich eine Saugflasche mit aufgesetzter Nutsche und einem runden glatten Filter von 3 cm Durchmesser zu sehen auf dem die radioaktive Probe abgeschieden und anschliessend getrocknet wurde In einem dritten Raum wurde mit einem Geiger Muller Zahlrohr die Aktivitat dieser Probe gemessen Die Zahlrohre wurden in der Institutswerkstatt aus Aluminiumrohren von ca 2 cm Durchmesser und 6 cm Lange hergestellt Deren Wandstarke wurde zuvor durch Abdrehen auf der Drehbank auf ca 0 1 mm verringert damit die zu messende b Strahlung nicht bereits in der Zahlrohrwand absorbiert wird Ein mittig eingefuhrter Stahldraht wurde mithilfe von beidseitig angebrachten Hartgummistopfen gegen das Rohr isoliert ein ebenfalls eingebettetes Glasrohrchen diente zum Auspumpen und Fullen des Zahlrohrs mit einem gasformigen Argon Alkohol Gemisch Bei der Messung wurde das Zahlrohr zur Abschirmung ausserer Einflusse waagrecht in einen zerlegbaren Bleiblock eingebettet in dem sich unterhalb des Zahlrohres eine Offnung befindet in die ein Blei Schiffchen eingeschoben werden kann in dessen Mulde zuvor das Filter mit der Probe eingeklebt wurde Auf diese Art lag die radioaktive Probe weitgehend formgerecht an der Aussenwand des Zahlrohrs an Zur Spannungsversorgung des Zahlrohrs 1000 1500 Volt Gleichspannung dienten mehrere hintereinandergeschaltete Anodenbatterien Uber einen hochohmigen Widerstand ist der Zahldraht an den positiven das Gehause an den negativen Pol der Batterie angeschlossen Gelangt ein von der zu messenden Probe emittiertes b Teilchen Elektron durch die Aluminiumwand des Zahlrohrs in das Rohrinnere so wird es im elektrischen Feld zum Zahldraht hin beschleunigt Auf diesem Weg werden die von ihm getroffenen Argonatome ionisiert die hierbei gebildeten Elektronen fliegen ebenfalls zum Zahldraht und bilden unterwegs durch Ionisation weitere Elektronen Diese Elektronenlawine fliesst uber Zahldraht und Widerstand zum geerdeten positiven Pol ab Durch einen Rohrenverstarker wird dieser Stromimpuls verstarkt und von einem mechanischen Zahlwerk registriert Die Alkoholfullung des Zahlrohrs bewirkt ein selbsttatiges Erloschen der Entladung nach kurzer Zeit so dass das Zahlrohr dann zum Nachweis eines weiteren Elektrons bereit ist Das Arbeiten mit unwagbaren radioaktiven Substanzmengen Bearbeiten Bei der Suche nach den Transuranen standen die Forscher am KWI vor dem Problem in einer relativ grossen Menge einer wasser oder saureloslichen Uranverbindung ca 10 bis 100 g eine durch die Neutronenbestrahlung in kleinsten unwagbaren Mengen gebildete neue radioaktive Substanz wesentlich weniger als 1 Pikogramm 10 12 Gramm chemisch zu identifizieren Auch fur die empfindlichsten damals bekannten Analysenverfahren die Spektralanalyse und die Massenspektrometrie ist diese Menge jedoch viel zu gering Der Nachweis der ionisierenden Strahlung dieser neuen Substanz ist jedoch weitaus empfindlicher als die beiden ebengenannten Analysenverfahren Fur das Arbeiten mit unwagbaren radioaktiven Substanzen hatte man deshalb seit der Entdeckung der Radioaktivitat 1898 spezielle radiochemische Arbeits und Analysentechniken entwickelt in denen diese Nachweisstarke mit der Selektivitat chemischer Trennungen kombiniert wird Hierbei werden immer wieder die beiden nachfolgenden chemischen Trennmethoden angewandt Die Abtrennung durch Mitfallung Bearbeiten Es wurde vermutet dass es sich bei einem oder mehreren der von Fermi beobachteten funf Aktivitaten um das unbekannte Element 93 handelt Ein Blick in das Periodensystem der chemischen Elemente in seiner damaligen Form zeigt das Element 93 unterhalb von Rhenium es sollte also zu ihm und den daruber stehenden Elementen Mangan und Masurium heute Technetium homolog sein und seine chemischen Verbindungen mussten sich ahnlich wie die von Rhenium Masurium und Mangan verhalten Masurium konnte allerdings nicht zum Vergleich herangezogen werden da keine Verbindungen dieses Elements bekannt waren Es blieben fur eine Ahnlichkeitsbetrachtung also nur Rhenium und Mangan Gesucht wurde nun ein chemisches Reagens mit dem aus einer wassrigen Losung von Rhenium und Uran das Rhenium ausgefallt werden konnte Uran jedoch in Losung blieb Ein solches Reagens ist Schwefelwasserstoff er bildet mit den ebengenannten Elementen Sulfide jedoch mit folgenden unterschiedlichen Eigenschaften Uransulfid loslich in verdunnten SaurenMangansulfid loslich in verdunnten SaurenRheniumsulfid unloslich sogar in starker unverdunnter SalzsaureAus der unterschiedlichen Loslichkeit von Mangan und Rheniumsulfid kann man schliessen dass ein Sulfid des Elements 93 mindestens ebenso unloslich in Salzsaure ist wie Rheniumsulfid Man lost also das bestrahlte Uran in starker Salzsaure gibt eine kleine Menge einige Milligramm eines loslichen Rheniumsalzes dazu und leitet gasformigen Schwefelwasserstoff ein Es bildet sich unlosliches schwarzes Rheniumsulfid Re2S7 wobei das Sulfid des neu gebildeten Elements mitgerissen werden sollte falls es sich um das Element 93 handelt Man bezeichnet diesen Vorgang als eine Mitfallung Die ausserst geringen Substanzmengen eines chemisch verwandten Elements werden ebenfalls in Form ihres Sulfids in das Kristallgitter des Rheniumsulfids eingebaut und mit ausgefallt Man filtriert den Niederschlag ab und hat auf diese Weise die durch die Bestrahlung entstandenen Isotope des erwarteten Elements 93 vom Uran abgetrennt Wird damit gerechnet dass sich unter den Reaktionsprodukten des Urans auch die Elemente 94 bis 96 befinden so empfiehlt sich ebenfalls eine Mitfallung als Sulfid diesmal jedoch in mittelstarker Salzsaure und mit einem z B Platinsalz als Tragersubstanz die Elemente 93 bis 96 wurden hierbei mitgefallt Die Trennung homologer Substanzgemische durch fraktionierte Kristallisation Bearbeiten Soll die aktive Substanz von dem inaktiven Trager getrennt werden so erweist sich die bei der Mitfallung erwunschte Eigenschaft einer chemischen Ahnlichkeit der Verbindungen nun bei der Trennung als grosses Hindernis Hilfe bringt hier das Verfahren einer fraktionierten Kristallisation oder fraktionierten Fallung das um 1885 von Carl Auer von Welsbach entwickelt wurde um die chemisch sehr ahnlichen Elemente der Lanthanoide Seltene Erden Elemente 57 bis 71 voneinander zu trennen Fur die Radiochemie erprobt wurde dieses Verfahren von Marie Curie in den Jahren 1899 1902 bei der Reindarstellung des Radiums aus den Verarbeitungsruckstanden der Pechblende 3 Sie stand vor der Aufgabe von dem aus den Ruckstanden bereits isolierten radiumhaltigen Bariumchlorid ca 8 kg BaCl2 pro Tonne Verarbeitungsruckstande das Radium in wagbaren Mengen vom Barium abzutrennen um es spektralanalytisch untersuchen und seine Atommasse bestimmen zu konnen Sie loste hierzu das Bariumchlorid in Mengen von etwa 1 kg in heissem destillierten Wasser und kochte die Losung so lange ein bis sich erste Kristalle zeigten Beim Abkuhlen kristallisierte dann ein Teil des Bariumchlorids aus es bildeten sich am Boden der Schale schone festhaftende Kristalle Fraktion A Kopffraktion von denen die uberstehende Mutterlauge nach dem Erkalten leicht abgegossen werden konnte Die Mutterlauge wurde dann in einer zweiten kleineren Schale wieder bis zur Sattigung eingedampft nach dem Abkuhlen und Dekantieren Abgiessen der Mutterlauge erhielt sie die Kristallfraktion B Schwanzfraktion Beim Vergleich der Aktivitat beider Kristallfraktionen stellte M Curie fest dass die Fraktion A ungefahr funfmal starker radioaktiv war als Fraktion B Der Grund hierfur ist die geringere Wasserloslichkeit von Radiumchlorid gegenuber Bariumchlorid es wurde deshalb obwohl es in nur unwagbar kleinsten Mengen in der Losung vorhanden war in der ersten Kristallfraktion des Bariumchlorids bei der Mitfallung angereichert Marie Curie musste diesen Vorgang Losen Eindampfen Auskristallisieren Dekantieren unzahlige Male und an immer wieder neuen Mengen von radiumhaltigem Bariumchlorid wiederholen um schliesslich einige Milligramm bariumfreies Radium zu erhalten Eine ausfuhrlichere Beschreibung dieser sehr muhevollen und ausserst langwierigen Arbeiten findet sich im Artikel uber die Entdeckung der Radioaktivitat Im Zusammenhang mit der Kernspaltung sind jedoch noch folgende Hinweise von M Curie interessant Verwendet man zur Losung des Barium Radium Chlorids anstatt Wasser verdunnte oder gar starke Salzsaure so wird die Loslichkeit beider Chloride verringert und der Trenneffekt zwischen beiden Komponenten ausserdem betrachtlich vergrossert die Anreicherung des Radiums in der Kopffraktion ist also erheblich grosser als bei einer wassrigen Losung Noch grosser ist die Anreicherung des Radiums in der Kopffraktion wenn die Isolierung des radiumhaltigen Bariums aus den Pechblenderuckstanden nicht mit Barium und Radiumchlorid sondern in Form ihrer Bromide also mit Bariumbromid Radiumbromid erfolgt Die Messung der Aktivitat mit dem Zahlrohr Bearbeiten Die ausgefallte inaktive Tragersubstanz in deren Kristallgitter die nahezu gewichtslose Menge des radioaktiven Reaktionsproduktes eingeschlossen ist wurde abfiltriert und getrocknet der Filter in ein Bleischiffchen eingeklebt und in den Bleiblock des Zahlrohrs eingeschoben Die b Strahlung des Praparates wurde dann in bestimmten Zeitabstanden gemessen Die Dauer einer Zahlrohrmessung konnte frei gewahlt werden naturgemass musste sie umso langer sein je schwacher die Aktivitat der Probe war Errechnet wurde aus dem Messwert dann die Anzahl der Zahlimpulse pro Minute Vor oder nach jeder Messung eines radioaktiven Praparates musste der Nulleffekt des Zahlrohrs gemessen und dessen Wert von der Aktivitat des Praparats abgezogen werden Man versteht unter dem Nulleffekt die Anzahl der Zahlimpulse pro Minute die vom Zahlrohr registriert werden wenn sich keine radioaktive Probe im Bleiblock befindet Ursache fur diesen Leerwert von etwa 10 20 Impulsen Minute ist im Wesentlichen die Hohenstrahlung Tragt man dann die jeweils ermittelte Aktivitat der Probe in Abhangigkeit von der Zeit grafisch auf so lasst sich aus dem Kurvenverlauf die Halbwertszeit des Strahlers bestimmen Enthalt der Niederschlag mehrere radioaktive Isotope so lasst sich auch hier die HWZ fur jedes Isotop ermitteln wenn diese Werte nicht zu nahe beieinander liegen Ein Transuran unter den Reaktionsprodukten Bearbeiten Bis zum Sommer 1938 verlief die Arbeit am KWI in Berlin unbeeinflusst von den politischen Ereignissen in Deutschland Die Kernphysikerin Meitner der Radiochemiker Hahn und der Analytiker Strassmann der Mann fur die Trennversuche erganzten sich auf das Beste Das Team glaubte herausgefunden zu haben dass es sich bei den erfolgreich abgetrennten Substanzen um drei betastrahlende Uranisotope sowie sieben Folgeprodukte handelte die sich bei bzw nach der Neutronenbestrahlung von Uran gebildet hatten Uran Element 93 Element 94 Element 95 Element 96 Element 9710 s 2 2 min 59 min 66 h 2 5 h 40 s 16 min 5 7 h 60 d 23 min Alle diese radioaktiven Korper konnen sowohl durch schnelle als auch mit viel besserer Ausbeute durch thermische Neutronen erzeugt werden Fur die an dritter Stelle aufgefuhrte Substanz mit der HWZ von 23 min konnten allerdings keine Folgeprodukte gefunden werden man vermutete deshalb dass es sich bei seinem ersten Folgeprodukt also Element 93 um ein sehr langlebiges Isotop handelt das wahrend der Beobachtungsdauer nicht merklich unter Strahlenemission zerfallt Wie spater durch McMillan nachgewiesen wurde handelte es sich in diesem einen Falle tatsachlich nicht um ein Spaltprodukt von 235U sondern um eine Reaktion des Neutrons mit 238U nach der ursprunglich angenommenen Reaktion 92 238 U 0 1 n 92 239 U 23 m b 93 239 E L 93 displaystyle 92 238 mathrm U 0 1 mathrm n rightarrow 92 239 mathrm U xrightarrow text 23 m text mathrm beta mathrm 93 239 mathrm EL93 nbsp Damit war wirklich ein Transuran entstanden Zur Abtrennung der Uranisotope wurden zunachst die Elemente 93 bis 96 durch Fallung an Platinsulfid entfernt und dann im Filtrat das zur Bestrahlung eingesetzte Uran als Natrium Magnesium Uranylacetat ausgefallt Wenn diese beiden Fallungen sehr schnell erfolgten konnte im Uranniederschlag der 40s Korper noch gemessen werden In zwei Veroffentlichungen 4 5 des Jahres 1937 wurden die gewonnenen Erkenntnisse uber die chemischen und kernphysikalischen Eigenschaften der Transurane zusammengefasst Die chemische Ahnlichkeit mit den homologen Elementen Rhenium Osmium Iridium und Platin und damit auch die Einordnung in das periodische System als Transurane erschien gesichert Die kernphysikalischen Befunde stutzen diese Interpretation wenn es auch Probleme macht zu verstehen wie aus 238U drei verschiedene Produktlinien entstehen konnen An eine Namensgebung fur die neuen chemischen Elemente dachte das Berliner Team jedoch nicht Im Juli 1938 erschien dann von Hahn Meitner und Strassmann die letzte gemeinsame Veroffentlichung 6 Lise Meitner war als Osterreicherin von den seit 1933 erlassenen Rassegesetzen Hitlers anfangs nicht betroffen Mit dem Anschluss Osterreichs an Deutschland im Marz 1938 anderte sich jedoch diese Situation sie emigrierte deshalb Mitte Juli 1938 nach Stockholm an das Nobel Institut fur Physik Mit Otto Hahn stand sie jedoch in regem Briefwechsel sie war so uber alle weiteren Arbeiten am KWI informiert Die Neutronenbestrahlung von Uran in Paris 1937 1938 Die 3 5 Stunden Aktivitat Bearbeiten Irene Joliot Curie und Paul Savitch in Paris fanden 1937 beim Bestrahlen von Uran mit Neutronen einen b Strahler mit einer Halbwertszeit von 3 5 Stunden dessen chemische Identifizierung sich jedoch als ausserordentlich schwierig erwies Da sich der 3 5 h Korper zusammen mit Lanthan einem Element aus der 3 Gruppe des periodischen Systems ausfallen liess gingen Joliot Curie und Savitch aufgrund der damaligen Annahmen uber chemische Verwandtschaften anfangs davon aus dass es sich bei der fraglichen Substanz um ein Isotop des nachsthoheren Elements dieser Gruppe also Actinium handeln musse Nur wenig spater erkannten sie jedoch dass der 3 5 h Korper zwar ganz ahnliche Eigenschaften wie Lanthan hat sich von Actinium und Lanthan jedoch durch fraktionierte Fallung trennen lasst es sich also nicht um Actinium oder Lanthan handeln kann Bei der Publikation ihrer Ergebnisse im Juli 1938 interpretierten Joliot Curie und Savitch ihre Ergebnisse schliesslich so dass der 3 5 h Korper ein Transuran sein musse Ungeachtet seiner sehr grossen Ahnlichkeit mit Lanthan konnten sie sich vorstellen dass dieser Korper die Kernladungszahl 93 hat und es sich bei den von Hahn Meitner und Strassmann bisher gefundenen Transuranen um die Elemente 94 bis 97 handelt 7 Der chemische Nachweis einer Kernspaltung des Urans BearbeitenBerlin Herbst 1938 Die Radium Isotope Bearbeiten Mitte Oktober 1938 wird die Veroffentlichung von Joliot Curie und Savitch 7 in Berlin bekannt Das waren neue Gesichtspunkte und zugleich eine Herausforderung fur Hahn und Strassmann Das Berliner Team hatte die Abtrennung der Reaktionsprodukte stets mit einer gemeinsamen Fallung an Platinsulfid begonnen Dabei fallt der 3 5 h Korper wie Joliot Curie und Savitch berichteten nicht mit Deren Trennungsgang beginnt mit einer Fallung an schwerloslichem Kalium Lanthan Sulfat Hahn und Strassmann gehen bei der Uberprufung dieser Ergebnisse von folgenden Uberlegungen aus Actinium das zumindest fur einen gewissen Zeitraum von Paris postuliert worden war konnte aus Uran in folgenden Schritten entstehen Das auf den Urankern auftreffende Neutron schlagt in einem n a Prozess ein a Teilchen aus dem Kern heraus und es entsteht ein Thoriumisotop 92 238 U 0 1 n 90 235 T h 2 4 H e displaystyle 92 238 mathrm U 0 1 mathrm n rightarrow 90 235 mathrm Th 2 4 mathrm He nbsp Aus dem 235Th entsteht durch a Zerfall Radium 90 235 T h 2 4 H e 88 231 R a displaystyle 90 235 mathrm Th rightarrow 2 4 mathrm He 88 231 mathrm Ra nbsp oder in abgekurzter Schreibweise 90 235 T h a 88 231 R a displaystyle 90 235 mathrm Th xrightarrow alpha 88 231 mathrm Ra nbsp und aus diesem durch b Zerfall Actinium 88 231 R a b 89 231 A c displaystyle 88 231 mathrm Ra xrightarrow text text mathrm beta mathrm 89 231 mathrm Ac nbsp Bei einer Mitfallung des so entstehenden Actiniums an Kalium Lanthan Sulfat kann dann aber das intermediar gebildete Radium 231 als schwerlosliches Radiumsulfat mitgerissen werden und so das Actinium in den Niederschlag begleiten Bei der anschliessenden Fraktionierung wurde Radium in die Kopffraktion gelangen und so das Ergebnis verfalschen Hahn und Strassmann prufen diese Hypothese indem sie aus der bestrahlten Probe Bariumchlorid ausfallen Diese Fallung ist tatsachlich radioaktiv es muss also Radium mitgefallt worden sein Aufgrund der gemessenen unterschiedlichen Halbwertszeiten enthalt die Fallung sogar mindestens drei betastrahlende Radiumisotope die ihrerseits drei betastrahlende Actiniumisotope nachbilden und diese wiederum drei nicht naher charakterisierte Thoriumisotope In einer Anfang November 1938 erscheinenden Mitteilung 8 stellen sie dies so dar R a 1 25 Min b A c 1 40 Min b T h displaystyle mathrm Ra 1 xrightarrow mathrm sim text 25 Min text mathrm beta mathrm Ac 1 xrightarrow mathrm sim text 40 Min text mathrm beta mathrm Th nbsp R a 2 110 Min b A c 2 4 Stdn b T h displaystyle mathrm Ra 2 xrightarrow mathrm sim text 110 Min text mathrm beta mathrm Ac 2 xrightarrow mathrm sim text 4 Stdn text mathrm beta mathrm Th nbsp R a 3 mehrere Tage b A c 3 60 Std b T h displaystyle mathrm Ra 3 xrightarrow text mehrere Tage text mathrm beta mathrm Ac 3 xrightarrow mathrm sim text 60 Std text mathrm beta mathrm Th nbsp Dieser Befund ist jedoch in mehrfacher Hinsicht problematisch Gefunden werden drei Radium Actinium Paare die sich in ihren Halbwertszeiten unterscheiden Sie mussen alle die gleiche Massenzahl 231 haben weil der von einem Neutron getroffene Atomkern 238U sich nur nach folgendem bereits in seinen Einzelschritten beschriebenen Schema in Radium umgewandelt haben kann 92 238 U n a 90 235 T h a 88 231 R a displaystyle 92 238 mathrm U n alpha 90 235 mathrm Th xrightarrow alpha 88 231 mathrm Ra nbsp Von diesem 231Ra gibt es aber offensichtlich die drei Versionen Ra1 Ra2 und Ra3 mit verschiedenen Halbwertszeiten Nun waren durchaus Falle bekannt bei denen es zwei Versionen eines Atomkerns mit verschiedenen Halbwertszeiten gibt man nennt dieses Phanomen Kernisomerie und fuhrt es auf verschiedene Energiezustande desselben Kerns zuruck Eine dreifache Kernisomerie die noch dazu beim radioaktiven Zerfall auch auf die Folgeprodukte Actinium 231 ubertragen wird war jedoch ganzlich neu und schwer zu erklaren Aber auch der postulierte n a Prozess macht Probleme weil er schon mit langsamen Neutronen ablaufen musste zum Herausschlagen eines a Teilchens aus dem getroffenen Urankern aber eigentlich energiereiche schnelle Neutronen erforderlich waren Andererseits war das gleiche Phanomen aber auch bereits bei der Bestrahlung von Thorium beobachtet worden wo drei Radiumisotope mit unterschiedlichen Halbwertszeiten lt 1 Minute 15 Minuten 4 Stunden dem 229Ra zugeordnet wurden 9 90 232 T h 0 1 n 88 229 R a 2 4 H e displaystyle 90 232 mathrm Th 0 1 mathrm n rightarrow 88 229 mathrm Ra 2 4 mathrm He nbsp Uber diesen Stand der Erkenntnisse berichtet Otto Hahn Mitte November 1938 in Kopenhagen am Bohrschen Institut Er trifft dort auch Lise Meitner und Otto Frisch Die Kernphysiker Meitner Bohr und Frisch sind skeptisch hinsichtlich der Kernisomerie haben aber fur die Befunde auch keine befriedigende Erklarung Weitergehende Experimente sind also notwendig es geht um die Frage Sind die mit Ra1 Ra2 und Ra3 bezeichneten Radiumisotope wirklich Radium Um dies zu entscheiden muss man die in der Barium Radium Fraktion in nur unwagbaren Mengen vorhandenen radioaktiven Ra Isotope vom Barium abtrennen oder zumindest anreichern Moglich ist dies durch die bereits beschriebene fraktionierte Kristallisation von Bariumchlorid oder Bariumbromid Ehe es jedoch hierzu kommt wird noch ein viertes sehr kurzlebiges Radiumisotop 231Ra gefunden Hahn und Strassmann andern deshalb die Probenbezeichnungen der bisherigen drei Zerfallsreihen Die Halbwertszeiten sind mittlerweile auch genauer bestimmt es ergibt sich deshalb folgendes Schema R a I lt 1 Min b A c I lt 30 Min b T h displaystyle mathrm Ra I xrightarrow mathrm lt text 1 Min text mathrm beta mathrm Ac I xrightarrow mathrm lt text 30 Min text mathrm beta mathrm Th nbsp R a I I 14 2 M i n b A c I I 2 5 Std b T h displaystyle mathrm Ra II xrightarrow text 14 mathrm pm 2Min text mathrm beta mathrm Ac II xrightarrow mathrm sim text 2 5 Std text mathrm beta mathrm Th nbsp R a I I I 86 6 M i n b A c I I I mehrere Tage b T h displaystyle mathrm Ra III xrightarrow text 86 mathrm pm 6Min text mathrm beta mathrm Ac III xrightarrow mathrm sim text mehrere Tage text mathrm beta mathrm Th nbsp R a I V 250 300 Std b A c I V 40 Std b T h displaystyle mathrm Ra IV xrightarrow text 250 300 Std text mathrm beta mathrm Ac IV xrightarrow text 40 Std text mathrm beta mathrm Th nbsp Trennversuche Bearbeiten Nur dem Umstand dass die Laborjournale von Fritz Strassmann zum grossen Teil erhalten sind ist es zu verdanken dass Einzelheiten uber Versuchsdurchfuhrung und Messergebnisse des KWI der letzten Wochen des Jahres 1938 auch heute noch allgemein bekannt und zuganglich sind Die Originale befinden sich im Nachlass von Fritz Strassmann im Landeshauptarchiv Koblenz das Protokollheft Chem II Nr 192 November 1938 bis Februar 1939 jedoch im Deutschen Museum Faksimiles einzelner Protokollseiten sind in dem im Abschnitt Sonstige Literatur erwahnten Buch von F Krafft dem Band 95 der Landesarchivverwaltung Rheinland Pfalz sowie den beiden Aufsatzen von G Herrmann zu finden Die in den folgenden Versuchen genannten Details Probemengen Bestrahlungsdauer Messdatum Messergebnisse etc sind diesen Laborjournalen entnommen Die Fraktionierung mit Bariumchlorid Bearbeiten Die erste Radium Barium Fraktionierung wird am 25 November 1938 durchgefuhrt Sie sei exemplarisch eingehender beschrieben 11 g Ammoniumdiuranat waren 16 Stunden mit verlangsamten thermischen Neutronen bestrahlt worden die Bestrahlung wird um 11 36 Uhr beendet Die Probe wird dann in Salzsaure gelost und nach Zugabe von 1 5 g Bariumchlorid als Tragersubstanz wird das Barium mit starker Salzsaure ausgefallt die durch die Bestrahlung gebildeten Radiumisotope werden hierbei mitgefallt Der Niederschlag wird abfiltriert und so von der Uranlosung getrennt Das Gemisch von Barium und Radiumchlorid wird dann in heissem Wasser gelost und so lange tropfenweise mit starker Salzsaure versetzt bis die Losung trub wird Durch Abkuhlen der Losung kristallisiert ein Teil des Bariumchlorids aus und wird abfiltriert durch weiteres Abkuhlen des Filtrats werden zwei weitere Kristallfraktionen gewonnen Nach der Abtrennung der ersten Kristallfraktion kann dann bereits mit den Zahlrohrmessungen begonnen werden In der Zeit von 12 05 Uhr bis 13 22 Uhr wird dann die Zahlrate jeweils gleicher Mengen der drei Fraktionen 350 mg BaCl2 alternierend mit dem gleichen Zahlrohr gemessen Die Aktivitat der Proben nimmt wahrend dieser Zeitspanne kontinuierlich ab fur die erste Fraktion von 387 auf 132 Impulse Minute dies ist durch den radioaktiven Zerfall von RaII und RaIII bedingt Eine sprunghafte Abnahme der Aktivitat zwischen der ersten und zweiten oder der zweiten und dritten Kristallfraktion ist jedoch nicht zu erkennen Eine Anreicherung der Radiumisotope in der Kopffraktion hat also nicht stattgefunden Die Fraktionierungen mit Bariumbromid Bearbeiten Nur drei Tage spater wird der nachste Versuch durchgefuhrt Die Uranprobe ist diesmal 45 Stunden lang bestrahlt worden die Mitfallung der Reaktionsprodukte erfolgt wiederum an Bariumchlorid die anschliessende Fraktionierung jedoch mit Bariumbromid Hierzu wird die Mischung aus Barium und Radiumchlorid in Form ihrer Carbonate ausgefallt und die Fallung in Bromwasserstoffsaure HBr gelost Durch tropfenweise Zugabe weiterer HBr wird die Losung fraktioniert kristallisiert Vier Kristallfraktionen von Bariumbromid sind diesmal das Ergebnis Mit dem Beginn der Messungen wartet man etwa eine Stunde dann liegt nur noch RaIII vor Drei dieser vier Fraktionen werden abwechselnd gemessen Auch hier ist die Aktivitat bei allen Proben zum gleichen Zeitpunkt die gleiche sie nimmt der HWZ des RaIII entsprechend stetig ab Bei einem dritten Versuch am 8 Dezember mit lang bestrahltem Uran erfolgt eine Fraktionierung mit dem langlebigen RaIV wiederum mit Bromid Auch hier das gleiche Ergebnis alle Fraktionen haben die gleiche Aktivitat eine Anreicherung des RaIV findet ebenfalls nicht statt Kontrollversuche Bearbeiten Bei der Suche nach einer plausiblen Erklarung fur dieses anomale Verhalten des Radiums halten Hahn und Strassmann es fur moglich dass die Radiumisotope nur deshalb nicht in der Kopffraktion der Bariumsalze angereichert werden weil ihre Konzentration in den Tragersubstanzen zu gering ist jedenfalls wesentlich geringer als bei den klassischen Arbeiten zur Isolierung des Radiums Zur Gegenkontrolle versetzen sie deshalb Bariumchlorid mit unterschiedlichen Mengen an naturlich radioaktiven Radiumisotopen 224Ra bzw 228Ra vgl Indikatorversuche und fraktionierten Diese wirklichen Radiumisotope reicherten sich auch wenn sie in nur sehr geringen Konzentrationen dem Barium beigemischt sind erwartungsgemass in der Kopffraktion des Bariums an Indikatorversuche Bearbeiten Die bisher beschriebenen Versuche haben also ubereinstimmend gezeigt dass bei der fraktionierten Kristallisation der Radiumisotope RaII RaIII und RaIV mit Bariumchlorid oder Bariumbromid nicht die fur Radium zu erwartende Anreicherung in der Kopffraktion erfolgt Die naturlichen Radiumisotope 224Ra und 228Ra hatten sich hingegen in getrennten Versuchsreihen wie gewohnt verhalten Nun lag es nahe die beiden Versuchsreihen zu vereinen das aus dem Uran durch Neutronenbestrahlung entstandene kunstliche Radium mit naturlichem Radium zu vermischen und gemeinsam zu fraktionieren Das naturliche Radium ist dann der Indikator fur das chemische Verhalten dieses Elements unter den gewahlten Bedingungen ein kunstliches Radium muss sich genau so verhalten Hahn und Strassmann betrachten einen solchen Versuch als experimentum crucis Sie verwenden als Indikator das Radiumisotop Mesothorium 1 MsTh1 228Ra einen b Strahler der 1908 von Hahn entdeckt worden war Er ist die Tochtersubstanz des naturlichen Thoriums des Anfangsgliedes der Thorium Zerfallsreihe 90 232 T h 1 4 10 1 0 a a 88 228 R a M s T h 1 6 7 a b 89 228 A c M s T h 2 6 13 h b 90 228 T h 1 9 a a displaystyle 90 232 mathrm Th xrightarrow 1 4 cdot 10 1 0 a text mathrm alpha 88 228 mathrm Ra MsTh1 xrightarrow 6 7 a text mathrm beta mathrm 89 228 mathrm Ac MsTh2 xrightarrow 6 13 h text mathrm beta mathrm 90 228 mathrm Th xrightarrow 1 9 a text mathrm alpha nbsp Aus dem 228Ra geht das Actiniumisotop Mesothorium2 MsTh2 228Ac hervor ebenfalls eine fruhe Entdeckung Hahns Es dient als Indikator fur ein gleichartiges Experiment mit dem kunstlichen Actinium vgl Abschnitt AcIV MsTh2 RaIII MsTh1 Bearbeiten Der Versuch zur Prufung von RaIII wird am 17 Dezember 1938 durchgefuhrt Nachdem eine Uranprobe uber Nacht bestrahlt worden war bleibt sie 2 5 Stunden stehen um das kurzlebige RaI und RaII zerfallen zu lassen Die Folgeprodukte AcI und AcII werden dann entfernt und als Indikator wird gereinigtes MsTh1 zugegeben Zur Mitfallung des RaIII und des MsTh1 werden 3 Gramm Bariumbromid zugesetzt Die Fraktionierung ergibt drei Fraktionen mit je 500 mg BaBr2 Um zu entscheiden wie sich die beiden Radium Isotope verhalten muss die Aktivitat der Fraktionen uber mehrere Tage hinweg gemessen werden da es hierzu ja drei Beitrage gibt RaIII das mit einer HWZ von 86 Minuten zerfallt MsTh1 228Ra dessen Aktivitat wahrend der Versuchsdauer konstant bleibt HWZ 6 7 a MsTh2 228Ac das bei der Fraktionierung in der Mutterlauge zuruckbleibt aber wahrend der Messdauer aus MsTh1 nachgebildet wird HWZ 6 13 h Erst anhand einer graphischen Auswertung kann dann das Ergebnis ermittelt werden Die Kurven zeigen in den ersten Stunden einen steilen Aktivitatsabfall der durch den Zerfall von RaIII verursacht ist Dieser Abfall wird gebremst und schliesslich in einen Aktivitatsanstieg umgemunzt durch das aus MsTh1 nachgebildete MsTh2 das nach ca 60 Stunden seinen Endwert erreicht hat und dann im radioaktiven Gleichgewicht mit seiner langlebigen Muttersubstanz MsTh1 ist Dieser Endwert liegt fur die drei Fraktionen bei 67 6 25 11 Impulsen Minute Er besagt dass das MsTh1 in den Bariumbromidfraktionen 1 bis 3 in Konzentrationen vorhanden ist die sich wie 6 1 2 3 1 verhalten das naturliche Radiumisotop hat sich also wie erwartet in der Kopffraktion stark angereichert Der Aktivitatsanteil des RaIII bei jeder der drei Fraktionen ergibt sich wenn von der jeweils gemessenen Aktivitat die Anteile abgezogen werden die dem MsTh1 und dem nachgebildeten MsTh2 zuzuordnen sind Tragt man diese bereinigten Messwerte in Abhangigkeit von der Zeit in ein Diagramm mit halblogarithmischem Massstab ein so liegen die Messpunkte fur jede Fraktion auf einer Geraden deren Neigung der HWZ des RaIII entspricht extrapoliert man diese Geraden auf den Zeitpunkt Null so ergeben sich fur die drei Fraktionen Aktivitaten von 81 72 und 81 Impulsen Minute Innerhalb der Fehlergrenzen der Messungen 10 angesichts der geringen Zahlraten ist die Konzentration des RaIII in den drei Bariumbromidfraktionen also konstant eine Anreicherung hat nicht stattgefunden RaIII verhalt sich also auch bei diesem Versuch nicht wie der zugesetzte Radiumindikator MsTh1 sondern wie naturliches Barium AcIV MsTh2 Bearbeiten Wenn die Radium isotope kein Radium sind sondern Barium dann wird aus der obengenannten Zerfallsreihe mit den vermeintlichen Radiumisotopen vgl Berlin Herbst 1938 Die Radium Isotope Ra Ac Th die neue Reihe Ba La Ce Das Ac Isotop ist also kein Actinium sondern sollte Lanthan sein Auch diese Folgerung prufen Hahn und Strassmann in einem weiteren Indikatorversuch zwei Tage spater nach Sie unterziehen bei einer mehrere Tage lang bestrahlten Uranprobe das aus RaIV nachgebildete AcIV HWZ 40 Stdn einer fraktionierten Kristallisation mithilfe von Lanthanoxalat Die Oxalate von Lanthan und Actinium sind in verdunnten Sauren schwer loslich Actinium Oxalat jedoch nicht so sehr wie Lanthan Oxalat bei einer fraktionierten Kristallisation musste sich also Actinium Oxalat in der letzten Fraktion der Schwanzfraktion anreichern Als Indikator wird das naturlich radioaktive Ac Isotop MsTh2 HWZ 6 1 Stdn zugeben MsTh2 reichert sich wie erwartet in der Schwanzfraktion an das AcIV jedoch ist gleichmassig uber alle vier Fraktionen verteilt es ist also kein Actinium es verhalt sich wie Lanthan Berlin Dezember 1938 Der chemische Nachweis von Barium Bearbeiten nbsp Versuchsaufbau mit dem Otto Hahn und Fritz Strassmann am 17 Dezember 1938 in Berlin die Kernspaltung entdeckten Deutsches Museum Munchen Alle diese Trenn Kontroll und Indikatorversuche zeigen also dass die Korper RaII RaIII und RaIV die man bisher fur Radiumisotope gehalten hatte keine Isotope des chemischen Elements Radium sein konnen Sie verhalten sich chemisch genau so wie das inaktive Tragerelement Barium Hieraus mussen Hahn und Strassmann den einzig moglichen Schluss ziehen Die vermeintlichen Radiumisotope sind kein Radium es sind radioaktive Isotope des chemischen Elements Barium Die Ergebnisse dieser Untersuchungen werden von Hahn und Strassmann in einem Bericht zusammengefasst der am 22 Dezember 1938 bei der Redaktion der Zeitschrift Die Naturwissenschaften eingereicht wird und bereits am 6 Januar 1939 erscheint 10 Die Autoren geben ihre seltsamen Ergebnisse nur zogernd bekannt Als Chemiker zweifeln sie nicht daran dass es sich bei den vermeintlichen Radiumisotopen um radioaktive Bariumisotope handelt Als der Physik in gewisser Weise nahestehende Kernchemiker halten sie sich jedoch mit einer physikalischen Deutung des Vorgangs zuruck da er allen bisherigen Erfahrungen der Kernphysik widerspricht In einem Brief an Lise Meitner vom 19 Dezember 1938 wird Hahn jedoch deutlicher indem er schreibt Vielleicht kannst Du irgend eine phantastische Erklarung vorschlagen Wir wissen dabei selbst dass es Anmerkung der Urankern eigentlich nicht in Ba zerplatzen kann Indikatorversuch mit Radiumisotop ThX Bearbeiten In einer weiteren Arbeit 11 die Ende Januar 1939 eingereicht wird veroffentlichen Hahn und Strassmann dann die Messkurven ihres Indikatorversuchs mit RaIII MsTh1 und Bariumbromid und sie berichten uber die Ergebnisse weiterer Indikatorversuche mit RaIII und RaIV wobei sie an Stelle von RaIII und RaIV nun BaIII und BaIV schreiben Der Indikator ist das Isotop 224Ra Thorium X ein a Strahler der uber ein b strahlendes Folgeprodukt nachgewiesen wird Die Fraktionierung des Radium Barium Gemisches erfolgt durch Fallung der schwerloslichen Chromate die sich besonders gut fur diesen Zweck eignen Die Auswertung der Messkurven bringt wiederum das gleiche Ergebnis das echte Radiumisotop ThX wird in der Kopffraktion von BaCrO4 sehr stark angereichert das vermeintliche Radium BaIII bzw BaIV ist gleichmassig auf die einzelnen BaCrO4 Fraktionen verteilt Kreislaufversuch Bearbeiten In einem letzten Indikatorexperiment prufen Hahn und Strassmann ob inaktives Barium und die vermeintlichen Radium Aktivitaten auch dann unzertrennlich sind wenn folgender Kreisprozess durchgefuhrt wird Aus einem lang bestrahlten Uran wird der 12d Korper RaIV nach Zugabe von 3 g BaCl2 abgetrennt Von diesem nun radioaktiven Bariumchlorid werden etwa 0 5 g zuruckbehalten die ubrige Menge wird nacheinander in folgende chemische Verbindungen umgewandelt Bariumsuccinat bernsteinsaures Barium Bariumnitrat Bariumcarbonat Bariumchlorid Barium Ferri Mannit organische Barium Eisen Verbindung Bariumchlorid dd wobei die jeweilige Verbindung gefallt oder auskristallisiert wird und nach dem Abtrennen von der wassrigen Losung in die nachstfolgende Verbindung uberfuhrt wird Sowohl vom zuruckbehaltenen wie auch dem mehrfach umgewandelten Bariumchlorid werden dann jeweils gleiche Mengen abwechselnd unter demselben Zahlrohr gemessen Uber einen Zeitraum von 14 Tagen haben beide Praparate zum gleichen Zeitpunkt immer die gleiche Aktivitat An dem Mischungsverhaltnis zwischen Barium und RaIV hat sich wahrend des Kreislaufs also nichts geandert RaIV verhalt sich auch bei diesem Versuch wie Barium Der chemische Nachweis weiterer Spaltprodukte Bearbeiten Radioaktive Edelgase Bearbeiten Wenn der Urankern mit seinen 92 Kernladungen einen Bariumkern mit der Kernladung 56 abspaltet bleibt das Element mit der Kernladung 36 ubrig also ein Isotop des Edelgases Krypton Da eine direkte Messung radioaktiver Edelgase schwierig erscheint benutzen Hahn und Strassmann indirekte Nachweise anhand der Zerfallsprodukte des Kryptons namlich der radioaktiven Elemente 37 und 38 Rubidium und Strontium Am einfachsten lasst sich Strontium isolieren Es gehort ebenso wie Barium zur Gruppe der Erdalkalimetalle lasst sich jedoch leicht von Barium trennen da Strontiumchromat im Gegensatz zu Bariumchromat in verdunnten Sauren loslich ist Ein entsprechender Versuch bestatigt die Vermutung Es wird radioaktives Strontium gefunden und auch dessen Folgeprodukt ebenfalls ein b Strahler In einem zweiten Experiment beweisen sie auf einem ganz anderen Weg dass ein Edelgas vorliegt und in ein Alkalielement zerfallt Dazu bestrahlen sie eine wassrige Losung von Uranylnitrat und lassen wahrend der Bestrahlung einen Luftstrom hindurchperlen um gebildete Edelgas Spaltprodukte Krypton oder Xenon auszutreiben Der Luftstrom passiert anschliessend ein zweites Gefass mit Wasser das die aus dem Edelgas entstehenden wasserloslichen Zerfallsprodukte Rubidium oder Casium aufnimmt Aus dieser Losung werden dann die schweren Alkalielemente gemeinsam mit inaktivem Casiumtrager ausgefallt In der Veroffentlichung 11 bleibt noch offen ob es sich um Rubidium aus Krypton oder Casium aus Xenon handelt Wenig spater stellt sich heraus dass beide Elementpaare vorliegen Der chemische Nachweis einer Kernspaltung des Thoriums Bearbeiten Der Bericht 11 bringt nicht nur den endgultigen Beweis fur das Entstehen von Barium aus dem Uran sondern auch den Nachweis dass bei der Bestrahlung des Thoriums mit Neutronen ebenfalls Bariumisotope entstehen In ihrer vorhergehenden Veroffentlichung 10 hatten Hahn und Strassmann Bestrahlungsversuche an Thorium erwahnt die sie 1938 noch gemeinsam mit Lise Meitner durchgefuhrt hatten und bei denen damals auch Radium Isotope gefunden worden waren 9 die aus jetziger Sicht ebenfalls radioaktive Bariumisotope sein konnten Die nun erfolgte erneute Uberprufung mit Thorium X als Indikator fur Radium und einer Fraktionierung in Form der Chromate bestatigt diese Vermutung Die physikalische Deutung der Kernspaltung BearbeitenBereits vor dem Abschluss des ersten Manuskripts zu 10 am 19 Dezember 1938 hatte Otto Hahn Lise Meitner brieflich uber diese Ergebnisse informiert und sie gefragt ob sie fur das beobachtete Verhalten des Urans Zerplatzen in Barium irgendeine kernphysikalische Erklarung hatte Ohne ihre Antwort abzuwarten schreibt er ihr zwei Tage spater Wir konnen unsere Ergebnisse nicht totschweigen auch wenn sie physikalisch vielleicht absurd sind Sie antwortet ihm auf seinen ersten Brief am 21 Dezember 1938 Mir scheint die Annahme eines so weitgehenden Zerplatzens sehr schwierig aber wir haben in der Kernphysik so viele Uberraschungen erlebt dass man auf nichts ohne weiteres sagen kann es ist unmoglich Theoretische Uberlegungen Bearbeiten Lise Meitner verbringt die Weihnachtstage bei schwedischen Freunden in der kleinen Stadt Kungalv in der Nahe von Goteborg und hat ihren Neffen Otto Frisch gebeten sie dort zu besuchen Frisch ist Physiker bei Niels Bohr am Institut fur Theoretische Physik in Kopenhagen Es wird nach seinen eigenen Worten der bedeutungsvollste Besuch seines Lebens denn innerhalb weniger Tage finden sie gemeinsam die Losung des Problems Von einem Atomkern waren bisher niemals grossere Bruchstucke als Protonen oder Heliumkerne Alphateilchen abgespalten worden eine Emission noch grosserer Teilchen war nach wohlfundierten theoretischen Konzepten der Kernphysik ausserst unwahrscheinlich Dieser Ansicht widersprechen jedoch die jungsten Analysenergebnisse aus Berlin Meitner und Frisch greifen deshalb auf eine Modellvorstellung zuruck bei der Atomkerne mit elektrisch geladenen Wassertropfchen verglichen werden In diesem Konzept ist der grosse Urankern ein schon ziemlich labiles Gebilde das so ihr Schluss durch das Einfangen eines Neutrons so heftig in Schwingungen geraten kann dass er sich in zwei kleinere etwa gleich grosse Kerne teilt Diese beiden Atomkerne stossen sich wegen ihrer positiven Kernladungen stark voneinander ab Die dadurch freiwerdende Energie schatzen sie anhand des Massedefektes auf etwa 200 Millionen Elektronenvolt 200 MeV das ist weit mehr als ein anderer Prozess irgendwelcher Art liefern konnte Meitner und Frisch bezeichnen diesen bisher unbekannten Vorgang als fission process in Anlehnung an den biologischen Vorgang der Zellteilung im Deutschen werden daraus die Begriffe Spaltprozess und Kernspaltung Anschaulich beschrieben hat Frisch diese Uberlegungen und Schlussfolgerungen zu denen seine Tante und er bei einem Spaziergang im Schnee gelangt sind in seinem Buch Woran ich mich erinnere vgl Abschnitt Sonstige Literatur Uber ihre Erkenntnisse berichten Meitner und Frisch in einer kurzen Notiz die am 16 Januar 1939 bei der Zeitschrift Nature eingereicht wird und am 11 Februar 1939 erscheint 12 Otto Hahn erhalt eine Kopie des Manuskripts am 24 Januar 1939 Frisch fahrt Anfang Januar nach Kopenhagen zuruck Als er Niels Bohr uber die neuesten Ergebnisse aus Berlin und Kungalv informiert schlagt dieser sich mit der Hand an die Stirn und ruft Ach was fur Idioten wir doch alle waren Das hatten wir voraussehen konnen Physikalische Bestatigung der Kernspaltung Bearbeiten Den theoretischen Uberlegungen von Meitner und Frisch folgt eine Veroffentlichung von Otto Frisch in der er das in Ref 12 entworfene Konzept einer Spaltung in zwei energiereiche Fragmente experimentell bestatigt 13 Frisch sucht nach den postulierten Fragmenten hoher Geschwindigkeit mit einer Kernladungszahl von etwa 40 bis 50 und einem Atomgewicht von etwa 100 bis 150 Trotz ihrer sehr hohen Energie von bis zu 100 MeV sollten diese Atomkerne nur eine Reichweite von einigen Millimetern haben da sie aufgrund ihrer hohen Ladung die umgebende Luft sehr stark ionisieren und hierdurch rasch abgebremst werden Solche Vorgange lassen sich mit einer Ionisationskammer messen Frisch verwendet eine sehr kleine Ionisationskammer von nur 3 cm Durchmesser in die er auf einem Kupferblech ein Uranpraparat einschiebt Da die Reichweite der Fragmente von der Gasfullung der Kammer abhangt sie ist umso grosser je niedriger das Atomgewicht des Fullgases ist fullt er sie mit Wasserstoff Die Ra Be Neutronenquelle mit 300 mg Radium ist so unter der Ionisationskammer angebracht dass zur Abbremsung der Neutronen ein hohler Paraffinzylinder uber die Neutronenquelle geschoben werden kann Durch eine geeignete elektrische Schaltung mit einem Thyratron sorgt Frisch dafur dass von dem angeschlossenen Zahlwerk nur stark ionisierende Teilchen mit einer Energie grosser als 20 MeV registriert werden alle schwacheren Stromimpulse vor allem die Alphateilchen des Urans 4 2 MeV werden hingegen unterdruckt Bei der Bestrahlung mit ungebremsten Neutronen registriert die Messapparatur etwa 15 Spaltprodukte pro Minute werden die Neutronen durch die Paraffinschicht abgebremst so werden doppelt so viele dieser energiereichen Bruchstucke gemessen Bei der Bestrahlung von Thorium sind die Ergebnisse ahnlich langsame Neutronen verstarken hier den Effekt jedoch nicht Mit diesem Versuch durchgefuhrt am 13 und 14 Januar 1939 gelingt es Frisch die Spaltung von Uran und Thorium auf physikalischem Wege nachzuweisen und die postulierte ungewohnlich hohe Energiefreisetzung zu bestatigen Erganzende Beobachtungen zur Kernspaltung Bearbeiten Durch das Erscheinen der Berichte 10 11 12 13 im Januar bzw Februar 1939 wird weltweit eine wahre Flut von Untersuchungen ausgelost Bereits Ende Februar sind mehr als 40 Arbeiten erschienen in denen die Kernspaltung des Urans durch Neutronen ebenfalls nachgewiesen wird Die Kettenreaktion beim Uranisotop 235 Bearbeiten Niels Bohr entwickelt das von Meitner und Frisch vorgeschlagene Konzept weiter und kommt zu der Erkenntnis dass die Spaltung des Urans nicht am Hauptisotop 238U sondern am seltenen Uranisotop 235U erfolgt das im naturlichen Uran nur zu 0 7 vorhanden ist 14 Eine Arbeitsgruppe um Frederic Joliot findet dass bei der Uranspaltung zwei bis drei Neutronen pro Spaltung freigesetzt werden 15 16 Damit ist die Moglichkeit fur eine Kettenreaktion gegeben in der diese Neutronen weitere Urankerne spalten Siegfried Flugge pruft in einer ausfuhrlichen Abhandlung ob und wie der Energieinhalt der Atomkerne in einer solchen Uranmaschine technisch nutzbar gemacht werden kann 17 Spaltprodukt Paare Bearbeiten In ihrem Bericht 11 haben Hahn und Strassmann auch einige Vermutungen uber die Massenzahl der Bariumisotope geaussert danach durfte BaIII das Atomgewicht 139 und BaIV das Atomgewicht 140 haben Beide sind Isotope die im naturlich vorkommenden Barium nicht vorhanden sind Unterstellt man nun dass bei der Uranspaltung zusammen mit jedem der beiden ebengenannten Bariumisotope sowohl zwei als auch drei freie Neutronen auftreten konnen so ergeben sich allein fur diese beiden Bruchstucke folgende Spaltprozesse 92 235 U 0 1 n 92 236 U 56 139 B a 36 95 K r 2 0 1 n displaystyle 92 235 mathrm U 0 1 mathrm n rightarrow 92 236 mathrm U rightarrow 56 139 mathrm Ba 36 95 mathrm Kr 2 0 1 mathrm n nbsp 92 235 U 0 1 n 92 236 U 56 139 B a 36 94 K r 3 0 1 n displaystyle 92 235 mathrm U 0 1 mathrm n rightarrow 92 236 mathrm U rightarrow 56 139 mathrm Ba 36 94 mathrm Kr 3 0 1 mathrm n nbsp 92 235 U 0 1 n 92 236 U 56 140 B a 36 94 K r 2 0 1 n displaystyle 92 235 mathrm U 0 1 mathrm n rightarrow 92 236 mathrm U rightarrow 56 140 mathrm Ba 36 94 mathrm Kr 2 0 1 mathrm n nbsp 92 235 U 0 1 n 92 236 U 56 140 B a 36 93 K r 3 0 1 n displaystyle 92 235 mathrm U 0 1 mathrm n rightarrow 92 236 mathrm U rightarrow 56 140 mathrm Ba 36 93 mathrm Kr 3 0 1 mathrm n nbsp Dass die Spaltung jedoch nicht auf die Kombination Barium Krypton beschrankt ist haben Hahn und Strassmann bereits in ihrem Bericht angedeutet einige Wochen spater konnen sie dann auch die Elementkombination Xe Sr als weiteres Spaltproduktpaar nachweisen 18 schliesslich auch Cs Rb 19 Betrachtet man die ebengenannten und noch weitere Spaltpaare in der geordneten Reihenfolge 53 I 39 Y displaystyle 53 mathrm I 39 mathrm Y nbsp 54 X e 38 S r displaystyle 54 mathrm Xe 38 mathrm Sr nbsp 55 C s 37 R b displaystyle 55 mathrm Cs 37 mathrm Rb nbsp 56 B a 36 K r displaystyle 56 mathrm Ba 36 mathrm Kr nbsp 57 L a 35 B r displaystyle 57 mathrm La 35 mathrm Br nbsp so erkennt man dass sowohl die erstgenannten Partner I La als auch die zweiten Y Br jeweils aufeinanderfolgende Elemente im periodischen System sind wobei sich beide Gruppen in ihrer Massenzahl deutlich voneinander unterscheiden Die Uranspaltung erfolgt also asymmetrisch wie sich in den folgenden Jahren herausstellt gruppieren sich die schweren Partner um die Massenzahl 138 die leichten um die Masse 95 Nimmt man die selteneren Produkte hinzu so sind im Spaltproduktgemisch um die vierzig Elemente vom Kupfer bis zu den schweren Lanthanoiden vertreten und von jedem dieser Elemente mehrere Isotope Spaltprodukt Zerfallsketten Bearbeiten Die primaren Spaltprodukte die unmittelbar nach dem Neutroneneinfang eines Urankerns durch dessen Spaltung entstehen wandeln sich durch b Zerfall um und bilden Zerfallsketten bis ein stabiler Kern erreicht ist Aus einem primaren Spaltprodukt Lanthan z B entsteht die Zerfallskette La Ce Pr Nd stabil dd aus einem primaren Barium eine andere Kette Ba La Ce Pr stabil dd Reaktionsprodukte der Bestrahlung entstehen also sowohl primar durch Spaltung als auch sekundar durch Zerfall Bei den Versuchen in Rom Paris und Berlin waren alle diese Spaltprodukte im neutronenbestrahlten Uran vorhanden die Beteiligten haben jedoch nicht gezielt danach gesucht Der 3 5 h Korper von Joliot Curie und Savitch wird im Nachhinein als ein Isotopengemisch identifiziert das hauptsachlich aus dem Spaltprodukt 92Y HWZ 3 5 Stunden besteht einem Isotop des chemischen Elements Yttrium das in der gleichen Gruppe des periodischen Systems steht wie Lanthan Die Aquivalenz von Masse und Energie Bearbeiten Bereits 1905 folgerte Albert Einstein aus seiner speziellen Relativitatstheorie dass Masse und Energie ineinander ubergefuhrt werden konnen c Lichtgeschwindigkeit E D m c 2 displaystyle E Delta m cdot c 2 nbsp Diese Gleichung gilt fur jeden chemischen oder physikalischen Vorgang bei dem Energie E zumeist in Form von Warme auftritt oder verbraucht wird die hierbei auftretenden Massenanderungen Dm sind jedoch bei normalen Energieprozessen Verbrennung so gering dass sie experimentell nicht gemessen werden konnen Energie und Massenanderung bei der Kernspaltung Bearbeiten Atommassen der an einer Uranspaltung beteiligten Reaktionspartner gemass Table of the Nuclides Rutherford Laboratory Isotop Masse des Isotops amu Neutron 1 008664235U 235 043922139Ba 138 908835140Ba 139 91059993Kr 92 93126594Kr 93 93436295Kr 94 939840Die Ursache fur die ungeheure Energiefreisetzung bei der Kernspaltung ist eine Umwandlung von Masse in Energie die auf Grund der Eigenschaften der Atomkerne eintritt Die Masse eines Atomkerns ist immer geringer als die Summe der Massen seiner Bausteine Protonen und Neutronen Nukleonen Dieser Massendefekt ist die Bindungsenergie des Atomkerns sie wurde freigesetzt wenn man ihn aus seinen Protonen und Neutronen zusammensetzen wurde Die Bindungsenergie wachst mit der Zahl der Nukleonen im Kern jedoch nicht gleichmassig sondern sie ist pro Nukleon gerechnet fur mittelschwere Atomkerne wie z B die Spaltprodukte deutlich grosser als fur die Atomkerne des Urans Dieser Uberschuss an Bindungsenergie wird beim Spaltprozess frei wenn aus einem Uran zwei Spaltproduktkerne entstehen Aus den heute bekannten exakten Werten fur die Atommassen der Reaktionspartner lasst sich die bei der Kernspaltung auftretende Massenanderung einfach ermitteln und hieraus dann die freiwerdende Energie berechnen Aus diesen Werten ergibt sich fur die Kernreaktion 235U n 139Ba 94Kr 3 neine Massenanderung von 0 183 amu um so viele Masseneinheiten sind die Spaltprodukte auf der rechten Seite der Gleichung leichter als das Uranisotop 235 samt Neutron Bei der ahnlichen Kernreaktion 235U n 140Ba 94Kr 2 nist der Massendefekt mit 0 190 amu sogar noch etwas grosser Von der ursprunglich vorhandenen Masse von etwa 236 amu sind also 0 183 amu bzw 0 19 amu verschwunden dieser Massenanteil von etwa 0 08 Prozent ist als Energie freigesetzt worden deren Grosse nach der von Einstein angegebenen Gleichung errechnet werden kann Da der Masse von 1 amu eine Energie von 931 494 MeV entspricht ergeben 0 19 amu Massendefekt etwa 177 MeV Energiegewinn Meitner und Frisch standen die exakten Daten fur die Atommassen nicht zur Verfugung sie haben deshalb die kinetische Energie der beiden Bruchstucke des Urankerns die sich wegen ihrer positiven Kernladungen gegenseitig abstossen aus dem Coulombschen Gesetz errechnet 12 wobei sie fur den Abstand der beiden kugelformigen Spaltprodukte die Summe der Kernradien einsetzen mussten deren Grosse sie nur abschatzen konnten Sie lagen mit den von ihnen errechneten 200 MeV jedoch bemerkenswert gut Vergleich Kernenergie Konventionelle Energie Bearbeiten Energieumrechnungstabellen kann man entnehmen dass einem Massenverlust von 1 amu eine Energie von 1 492 10 10 displaystyle 1 492 cdot 10 10 nbsp Joule entspricht Fur 0 19 amu sind dies also etwa 0 3 10 10 displaystyle 0 3 cdot 10 10 nbsp Joule Verglichen mit der Warmemenge die bei einer chemischen Reaktion auftritt beispielsweise der Verbrennung von Kohlenstoff C O2 CO2 393 000 Joule dd scheint bei der Kernspaltung nur sehr wenig Energie frei zu werden Jedoch bezieht sich die Energieangabe bei der Kernreaktion auf ein einzelnes Atom bei der chemischen Reaktion dagegen auf die Stoffmenge 1 Mol also 6 022 10 23 displaystyle 6 022 cdot 10 23 nbsp Atome siehe Avogadro Konstante Der Massenverlust der Kernspaltung von 1 Mol 235U also 235 Gramm entspricht einer Energie von 1 7 10 13 displaystyle 1 7 cdot 10 13 nbsp Joule Umgerechnet auf das Erwarmen von Wasser kann man durch Verbrennen von 12 Gramm Kohlenstoff etwa 1 Liter Wasser zum Kochen bringen bei der Kernspaltung von 235 Gramm 235U sind es 5 10 7 displaystyle 5 cdot 10 7 nbsp Liter Wasser 50 000 Kubikmeter Die tatsachlichen Transurane BearbeitenMit der Entdeckung der Kernspaltung war die Interpretation aller zuvor in Berlin durchgefuhrten Versuche fragwurdig geworden Die vermeintlichen Transurane erwiesen sich nun als unterschiedliche Spaltprodukte des Urans Damit begann die Suche nach den Transuranen von neuem Element 93 Neptunium Bearbeiten Ausgangspunkt ist der 23 Minuten Korper den das KWI Team 1937 gefunden und einwandfrei als Uranisotop 239 identifiziert hatte vgl Abschnitt Ein Transuran unter den Reaktionsprodukten Als b Strahler muss dieses Isotop in Element 93 zerfallen alles Suchen danach in den Mitfallungen der schwer loslichen Sulfide blieb indessen in Berlin erfolglos Die Entdeckung von Element 93 und die Identifizierung gerade dieses Isotops 239 von Element 93 gelingt 1940 in Berkeley USA durch E McMillan und P H Abelson Als Neutronenquelle verwenden sie das dort vorhandene damals weltweit grosste Cyclotron Mithilfe einer Be D Reaktion Beschuss eines Berylliumpraparats mit Deuteronen 4 9 B e 1 2 D 5 10 B 0 1 n displaystyle 4 9 mathrm Be 1 2 mathrm D rightarrow 5 10 mathrm B 0 1 mathrm n nbsp dd erzeugt es einen Neutronenstrom der dem einer Radium Beryllium Neutronenquelle mit etwa 1200 kg Radium entspricht Nach dem intensiven Beschuss einer dunnen Uranschicht kann an dem Praparat ohne eine vorhergehende chemische Trennung neben der 23 min Aktivitat des 239U eine weitere b Strahlung mit einer HWZ von 2 3 Tagen gemessen werden die von dem gesuchten Element 93 herruhren konnte 92 238 U 0 1 n 92 239 U 23 min b 93 239 E L 93 2 3 d b 94 239 E L 94 displaystyle 92 238 mathrm U 0 1 mathrm n rightarrow 92 239 mathrm U xrightarrow text 23 min text mathrm beta mathrm 93 239 mathrm EL93 xrightarrow text 2 3 d text mathrm beta mathrm 94 239 mathrm EL94 nbsp Dieser Zusammenhang wird im Laufe der Untersuchungen chemisch eindeutig bewiesen Anders als erwartet erweist sich Element 93 jedoch nicht als ein homologes Element zu Rhenium Es wird nicht mit Platinsulfid zusammen ausgefallt sondern verhalt sich ganz anders namlich sehr ahnlich wie Uran Damit ist auch klar weshalb die Suche nach Element 93 in Berlin und anderswo scheiterte an falschen Annahmen uber die chemischen Eigenschaften dieses Elements McMillan und Abelson veroffentlichen ihre Entdeckung Mitte Juni 1940 20 in Berlin wird sie Ende August bekannt Der Name Neptunium wird spater in Anlehnung an die sonnenfernen Planeten Uranus Neptun und Pluto gewahlt Hahn und Strassmann versuchen nun erneut das Folgeprodukt des 23 Minuten Korpers zu finden Da die b Strahlung von 239Np jedoch sehr energiearm ist um 0 4 MeV gelingt ihnen dies erst nach dem Bau eines besonders dunnwandigen Zahlrohres Sie entwickeln ein chemisches Verfahren um dieses Neptunium Isotop aus grossen Mengen von neutronenbestrahltem Uran zu isolieren Die von McMillan und Abelson beschriebenen chemischen Eigenschaften konnen sie bestatigen und wesentlich erganzen 21 Auch sie kommen zu dem Ergebnis dass das Element 93 kein homologes Element zu Rhenium sein kann das Periodensystem der Elemente in der Anordnung von 1938 also korrekturbedurftig ist Element 94 Plutonium Bearbeiten Da Neptunium 239 ein b Strahler ist muss es in ein Isotop 239 des Elements 94 das spatere Plutonium zerfallen McMillan und Abelson suchen deshalb in sehr starken Praparaten von Neptunium 239 nach diesem neuen Element jedoch ohne Erfolg und mit dem Schluss dass es sich um ein sehr langlebiges und somit selten strahlendes Isotop handeln musse 20 Mit fortschreitender Kenntnis des Spaltprozesses wird klar dass dieses Plutoniumisotop ahnlich gut spaltbar sein sollte wie 235U Die Suche am Berkeley Cyclotron wird deshalb nun als geheime Forschung intensiviert Man wird auf einem Umweg fundig Bei der Bestrahlung von Uran mit Deuteronen wird von G T Seaborg E McMillan J W Kennedy und A C Wahl folgende Kernreaktion beobachtet 22 92 238 U 1 2 H 93 238 N p 2 0 1 n displaystyle 92 238 mathrm U 1 2 mathrm H rightarrow 93 238 mathrm Np 2 0 1 mathrm n nbsp dd Das Np Isotop 238 zerfallt gemass 93 238 N p 2 1 d b 94 238 P u 88 a a 92 234 U displaystyle 93 238 mathrm Np xrightarrow text 2 1 d text mathrm beta mathrm 94 238 mathrm Pu xrightarrow text 88 a text mathrm alpha 92 234 mathrm U nbsp dd in 238Pu einen langlebigen a Strahler der seinerseits ein Uran Isotop nachbildet An 238Pu werden die chemischen Eigenschaften von Plutonium studiert Es erweist sich als dem Neptunium und Uran eng verwandt und ist sehr schwierig von diesen Elementen zu trennen Mit diesen Kenntnissen gelingt es aber dann das gesuchte Plutoniumisotop 239 zu finden einen Alphastrahler mit 24 000 Jahren Halbwertszeit 23 92 238 U 0 1 n 92 239 U 23 min b 93 239 N p 2 33 d b 94 239 P u 24000 a a 92 235 U displaystyle 92 238 mathrm U 0 1 mathrm n rightarrow 92 239 mathrm U xrightarrow text 23 min text mathrm beta mathrm 93 239 mathrm Np xrightarrow text 2 33 d text mathrm beta mathrm 94 239 mathrm Pu xrightarrow text 24000 a text mathrm alpha 92 235 mathrm U nbsp 239Pu ist wie erwartet sehr gut spaltbar durch Neutronen auch dabei werden Neutronen emittiert so dass auch bei diesem Element eine Kettenreaktion moglich ist McMillan und Seaborg werden fur ihre Entdeckungen 1951 gemeinsam mit dem Nobelpreis fur Chemie ausgezeichnet In Deutschland wird nicht nach dem Folgeprodukt von 239Np also 239Pu gesucht Hahn und Strassmann die sich intensiv mit dem Element 93 beschaftigten mussten dies nach den vergeblichen Versuchen von McMillan und Abelson angesichts ihrer eigenen schwachen Neutronenquellen als aussichtslos ansehen Weitere Transurane Bearbeiten Die Elemente 95 Americium und 96 Curium die 1944 45 ebenfalls in den USA entdeckt wurden setzen die uranahnlichen Eigenschaften nicht fort sondern lehnen sich stark an das Actinium an Daraus folgert Seaborg dass im Periodensystem beim Actinium eine zu den Lanthanoiden homologe Reihe die der Actinoiden beginnt die sich bis zum Element 103 Lawrencium erstrecken sollte eine Voraussage die sich in den folgenden Jahrzehnten bestatigt hat Mit dem Element 104 beginnt dann die Reihe der Transactinoide Gegenwartig 2006 sind deren chemische Eigenschaften bis zum Element 108 einschliesslich erforscht 24 Im periodischen System steht jetzt unter dem Rhenium das Element 107 Bohrium mit chemischen Eigenschaften die man in den 1930er Jahren fur das Element 93 vermutet hatte Fazit BearbeitenRuckblicke der an der Entdeckung der Kernspaltung unmittelbar beteiligten Personen 25 26 27 bringen ubereinstimmend zum Ausdruck Die Entdeckung der Kernspaltung ergab sich ohne dass man nach ihr gesucht hatte aus der jahrelangen konsequenten Verfolgung bisweilen unerwarteter radiochemischer Versuchsergebnisse In der Kernphysik hatte man bei der Herstellung kunstlich radioaktiver Isotope ebenso wie bei dem Zerfall naturlich radioaktiver Elemente bis zum Jahresende 1938 immer nur Kernumwandlungen beobachtet bei denen die neu entstandenen Elemente im periodischen System ganz nahe zum Ausgangselement standen Bei dem Wettlauf um die Synthese der ersten Transurane aus Uran ging man in Rom Berlin und Paris deshalb davon aus die beobachteten radioaktiven Substanzen konnten nichts anderes als Isotope des Urans oder seiner nachsten Nachbarn sein rechts oder allenfalls auch links von ihm im periodischen System Zudem nahm man an dass die Transurane chemisch dem Rhenium und den Platinmetallen ahnlich sind Eine bereits 1934 von Ida Noddack geausserte Vermutung blieb deshalb sowohl in Rom wie auch in Berlin und Paris unbeachtet Es ware denkbar dass bei der Beschiessung schwerer Kerne mit Neutronen diese Kerne in mehrere grossere Bruchstucke zerfallen die zwar Isotope bekannter Elemente aber nicht Nachbarn der bestrahlten Elemente sind 28 Auf die weitere Entwicklung hatte sie keinen Einfluss Irene Joliot Curie und Paul Savitch kamen im Sommer 1938 der Losung allerdings schon naher indem sie postulierten bei den Neutronenbestrahlungen von Uran ein Transuran mit ganz anderen chemischen Eigenschaften gefunden zu haben Dies veranlasst Otto Hahn und Fritz Strassmann nach Radiumisotopen zu suchen und sie finden gleich mehrere Um diesen Befund zu erharten uberprufen sie deren chemisches Verhalten im Detail mit einem vollig unerwarteten Ergebnis Die vermeintlichen Radiumisotope sind radioaktive Bariumisotope der Urankern spaltet sich nach Einfang eines Neutrons in leichtere Elemente Dieses Ergebnis veroffentlichen Hahn und Strassmann Anfang 1939 nur zogernd doch konnen sie innerhalb weniger Wochen weitere chemische Beweise vorlegen Gleichzeitig finden die hinsichtlich einer plausiblen Erklarung um Hilfe gebetenen Kernphysiker Lise Meitner und Otto Frisch ein qualitatives Modell fur den neuartigen Prozess und Frisch gelingt die erste Bestatigung durch ein physikalisches Experiment Die Resonanz ist ausserordentlich Bis Dezember 1939 erscheinen bereits mehr als 100 Publikationen die sich mit dem Problem der Kernspaltung befassen 29 Lise Meitner schrieb ruckblickend Die Entdeckung der Uranspaltung durch Otto Hahn und Fritz Strassmann hat ein neues Zeitalter in der Geschichte der Menschheit eroffnet Die dieser Entdeckung zugrunde liegende wissenschaftliche Leistung scheint mir darum so bewundernswert weil sie ohne jede theoretische Wegweisung auf rein chemischem Weg erreicht worden ist 30 Und in einem ARD Interview am 8 Marz 1959 erganzte sie Es gelang mit einer ungewohnlich guten Chemie von Hahn und Strassmann mit einer phantastisch guten Chemie die zu dieser Zeit wirklich niemand anderer gekonnt hat Spater haben s die Amerikaner gelernt Aber damals waren wirklich Hahn und Strassmann die einzigen die das uberhaupt machen konnten weil sie so gute Chemiker waren Sie haben wirklich mit der Chemie einen physikalischen Prozess sozusagen nachgewiesen Fritz Strassmann prazisierte in demselben Interview Frau Professor Meitner hat vorhin erklart dass der Erfolg auf die Chemie zuruckzufuhren ist Ich muss sie etwas korrigieren Denn die Chemie hat lediglich zustande gebracht eine Isolierung der einzelnen Substanzen aber nicht eine genaue Identifizierung Um das durchzufuhren war die Methode von Herrn Professor Hahn notwendig Das ist also sein Verdienst 31 Ausblick BearbeitenWeit uber die Wissenschaften hinaus reichende Konsequenzen erhalt die Kernspaltung dadurch dass bei jedem Spaltprozess neben den beiden Bruchstucken auch noch einige Neutronen freigesetzt werden die in anderen Urankernen weitere Spaltvorgange auslosen Diese Moglichkeit einer Kettenreaktion wurde bereits im Verlauf des Jahres 1939 etabliert Diese Kettenreaktion ermoglicht es die extrem hohe Spaltungsenergie technisch zu nutzen Die Nutzung kann dabei sowohl zivilen als auch militarischen Zwecken dienen Daraufhin wurde kaum noch in der offentlich zuganglichen Literatur publiziert Stattdessen gab es geheime Forschungsprojekte seitens aller wesentlicher Parteien des Zweiten Weltkrieges den deutschen Uranverein das britische Tube Alloys das letztlich erfolgreiche amerikanische Manhattan Project und auch ein deutlich kleineres Sowjetisches Atombombenprojekt welches erst nach 1945 durch den Atomspion Klaus Fuchs und andere den Durchbruch erzielte Bis zur Verwirklichung der Idee Kernspaltung kontrollieren und praktisch nutzen zu konnen dauerte es nur drei Jahre Der erste von Menschen gebaute funktionsfahige Atomreaktor der von Enrico Fermi an der Universitat in Chicago erbaute Chicago Pile 1 wurde im Dezember 1942 kritisch das heisst die Kettenreaktion lief selbstandig und der Reaktor erzeugte Energie Im Juli 1945 wurde die erste Atombombe gezundet Trinity Test in der Wuste von Alamogordo New Mexico Bis zur zivilen Nutzung dauerte es bis nach dem Krieg Das Kernkraftwerk Obninsk in der Sowjetunion nahm 1954 den Betrieb auf Calder Hall in England und Shippingport in den USA folgten 1956 und 1957 Je nach Definition alle diese Reaktoren waren in unterschiedlichem Ausmass Forschungsreaktoren war eines dieser drei oder aber der Experimental Breeder Reactor I welcher bereits 1951 einige Gluhbirnen mit Strom versorgt hatte das erste Atomkraftwerk der Welt Bereits 1954 wurde mit USS Nautilus das erste mittels Kernspaltung angetriebene U Boot in Dienst gestellt Ehrungen Bearbeiten1945 Fur die Entdeckung und den radiochemischen Nachweis der Kernspaltung wurde Otto Hahn der Nobelpreis fur Chemie 1944 verliehen Uberreichung im Dezember 1946 1966 Fur die gemeinsamen Arbeiten die zur Entdeckung der Kernspaltung fuhrten erhielten Lise Meitner Otto Hahn und Fritz Strassmann den Enrico Fermi Preis der US amerikanischen Atomenergie Kommission USAEC Siehe auch BearbeitenAtomzeitalterEinzelnachweise Bearbeiten Nicht datierter Brief von Lise Meitner an Otto Frisch als Antwort auf einen Brief von Otto Hahn vom 7 Janner 1939 Meitner Collection Churchill Archives Center Cambridge E Fermi Possible Production of Elements of Atomic Number Higher than 92 Nature 133 1934 S 898 899 S Curie Untersuchungen uber die radioaktiven Substanzen Dissertation von Marie Curie ubersetzt von W Kaufmann Die Wissenschaft Erstes Heft S 23 33 Braunschweig Vieweg 1904 L Meitner O Hahn F Strassmann Uber die Umwandlungsreihen des Urans die durch Neutronenbestrahlung erzeugt werden Zeitschrift fur Physik 106 1937 S 249 270 O Hahn L Meitner F Strassmann Uber die Transurane und ihr chemisches Verhalten Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft 70 1937 S 1374 1392 O Hahn L Meitner F Strassmann Ein neues langlebiges Umwandlungsprodukt in den Trans Uranreihen Die Naturwissenschaften 26 1938 S 475 476 a b I Curie P Savitch Sur les radioelements formes dans l uranium irradie par les neutrons II Le Journal de Physique et le Radium 9 1938 S 355 359 O Hahn F Strassmann Uber die Entstehung von Radiumisotopen aus Uran durch Bestrahlen mit schnellen und verlangsamten Neutronen Die Naturwissenschaften 26 1938 S 755 756 a b L Meitner F Strassmann O Hahn Kunstliche Umwandlungsprozesse bei Bestrahlung des Thoriums mit Neutronen Auftreten isomerer Reihen durch Abspaltung von a Strahlen Zeitschrift fur Physik 109 1938 S 538 552 a b c d O Hahn F Strassmann Uber den Nachweis und das Verhalten der bei der Bestrahlung des Urans mittels Neutronen entstehenden Erdalkalimetalle Die Naturwissenschaften 27 1939 S 11 15 a b c d e O Hahn F Strassmann Nachweis der Entstehung aktiver Bariumisotope aus Uran und Thorium durch Neutronenbestrahlung Nachweis weiterer aktiver Bruchstucke bei der Uranspaltung Die Naturwissenschaften 27 1939 S 89 95 a b c d L Meitner O R Frisch Disintegration of Uranium by Neutrons A New Type of Nuclear Reaction Nature 143 1939 S 239 240 a b O R Frisch Physical Evidence for the Division of Heavy Nuclei under Neutron Bombardment Nature 143 1939 S 276 277 N Bohr Resonance in Uranium and Thorium Disintegrations and the Phenomenon of Nuclear Fission Physical Review 55 1939 S 418 419 H von Halban F Joliot L Kowarski Liberation of Neutrons in the Nuclear Explosion of Uranium Nature 143 1939 S 470 471 H von Halban F Joliot L Kowarski Number of Neutrons Liberated in the Nuclear Fission of Uranium Nature 143 1939 S 680 S Flugge Kann der Energieinhalt der Atomkerne technisch nutzbar gemacht werden Die Naturwissenschaften 27 1939 S 402 410 O Hahn F Strassmann Uber die Bruchstucke beim Zerplatzen des Urans Die Naturwissenschaften 27 1939 S 163 O Hahn F Strassmann Weitere Spaltprodukte aus der Bestrahlung des Urans mit Neutronen Die Naturwissenschaften 27 1939 S 529 534 a b E McMillan und P H Abelson Radioactive Element 93 Physical Review 57 1940 S 1185 1186 doi 10 1103 PhysRev 57 1185 2 F Strassmann O Hahn Uber die Isolierung und einige Eigenschaften des Elements 93 Die Naturwissenschaften 30 1942 S 256 260 G T Seaborg E McMillan J W Kennedy A C Wahl Radioactive Element 94 from Deuterons on Uranium Physical Review 69 1946 S 366 367 doi 10 1103 PhysRev 69 367 J W Kennedy G T Seaborg E Segre A C Wahl Properties of Element 94 Physical Review 70 1946 S 555 556 doi 10 1103 PhysRev 70 555 M Schadel Chemie superschwerer Elemente Angewandte Chemie 118 2006 S 378 414 O Hahn Die Auffindung der Uranspaltung FIAT Review of German Science 1939 1946 Nuclear Physics and Cosmic Rays Part 1 Dieterich Wiesbaden 1948 S 171 178 L Meitner Wege und Irrwege zur Kernenergie Naturwissenschaftliche Rundschau 16 1963 S 167 169 F Strassmann Kernspaltung Berlin Dezember 1938 Privatdruck Mainz 1978 I Noddack Uber das Element 93 Angewandte Chemie 47 1934 S 653 655 L A Turner Nuclear Fission Reviews of Modern Physics 12 1940 S 1 29 Lise Meitner Erinnerungen an Otto Hahn S Hirzel Verlag Stuttgart 2005 S 74 Lise Meitner Erinnerungen an Otto Hahn S Hirzel Verlag Stuttgart 2005 S 50 Sonstige Literatur BearbeitenBucher Bearbeiten Hahn Otto Vom Radiothor zur Uranspaltung Friedr Vieweg amp Sohn Braunschweig 1962 Neuausgabe Hg Dietrich Hahn mit einem Vorwort von Prof Dr Kurt Starke Vieweg Braunschweig Wiesbaden 1989 ISBN 3 528 08413 8 Hahn Otto Mein Leben F Bruckmann Munchen 1968 Taschenbuchausgabe Hg Dietrich Hahn bei Piper Munchen Zurich 1986 ISBN 3 492 00838 0 Hahn Otto Erlebnisse und Erkenntnisse Hg Dietrich Hahn Mit einer Einfuhrung von Prof Dr Karl Erik Zimen Econ Verlag Dusseldorf Wien 1975 ISBN 3 430 13732 2 Wohlfarth Horst 40 Jahre Kernspaltung Eine Einfuhrung in die Originalliteratur Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1979 ISBN 3 534 08206 0 Hahn Dietrich Otto Hahn Begrunder des Atomzeitalters Eine Biographie in Bildern und Dokumenten Geleitwort von Reimar Lust Vorwort von Paul Matussek Einfuhrung von Walther Gerlach List Verlag Munchen 1979 ISBN 3 471 77841 1 Frisch Otto Robert Woran ich mich erinnere Physik und Physiker meiner Zeit Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart 1981 ISBN 3 8047 0614 2 Krafft Fritz Im Schatten der Sensation Leben und Wirken von Fritz Strassmann Verlag Chemie Weinheim 1981 ISBN 3 527 25818 3 Gerlach Walther und Hahn Dietrich Otto Hahn Ein Forscherleben unserer Zeit Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart 1984 ISBN 3 8047 0757 2 Hahn Dietrich Otto Hahn Leben und Werk in Texten und Bildern Vorwort von Carl Friedrich von Weizsacker Insel Taschenbuch Verlag Frankfurt M 1988 ISBN 3 458 32789 4 Brommer Peter und Herrmann Gunter Fritz Strassmann 1902 1980 Mitentdecker der Kernspaltung Inventar des Nachlasses und Kommentierung der Versuche zur Kernspaltung Veroffentlichungen der Landesarchivverwaltung Rheinland Pfalz Band 95 Verlag der Landesarchivverwaltung Rheinland Pfalz Koblenz 2001 ISBN 3 931014 57 6 Meitner Lise Erinnerungen an Otto Hahn Hg Dietrich Hahn S Hirzel Verlag Stuttgart 2005 ISBN 3 7776 1380 0 Zeitschriften Bearbeiten H Menke G Herrmann Was waren die Transurane der dreissiger Jahre in Wirklichkeit Radiochimica Acta 16 1971 S 119 123 W Seelmann Eggebert Uber die Entdeckung der Kernspaltung Ein historischer Ruckblick Chimia 33 1979 S 275 282 F Krafft Ein fruhes Beispiel interdisziplinarer Team Arbeit Zur Entdeckung der Kernspaltung durch Hahn Meitner und Strassmann Physikalische Blatter 36 1980 S 85 89 113 118 Dietrich Hahn Otto Hahn und Fritz Strassmann Physikalische Blatter 37 1981 S 44 46 P Brix Die folgenreiche Entdeckung der Uranspaltung und wie es dazu kam Physikalische Blatter 45 1989 S 2 10 G Herrmann Vor funf Jahrzehnten Von den Transuranen zur Kernspaltung Angew Chemie 102 1990 S 469 496 G Herrmann The Discovery of Nuclear Fission Good Solid Chemistry Got Things on the Right Track Radiochimica Acta 70 71 1995 S 51 67 Weblinks BearbeitenArbeitstisch von Otto Hahn und Fritz Strassmann im Deutschen Museum in Munchen Chronik der Entdeckung mit Auszugen aus den Messprotokollen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Entdeckung der Kernspaltung amp oldid 238327108