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Berylliumsulfat ist ein weisses Beryllium Salz der Schwefelsaure mit der Summenformel BeSO4 Es wurde erstmals 1815 von Berzelius isoliert 8 StrukturformelAllgemeinesName BerylliumsulfatSummenformel BeSO4 wasserfrei BeSO4 4 H2O Tetrahydrat Kurzbeschreibung weisser geruchloser Feststoff 1 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 13510 49 1 wasserfrei 7787 56 6 Tetrahydrat EG Nummer 236 842 2ECHA InfoCard 100 033 478PubChem 26077ChemSpider 24291Wikidata Q419715EigenschaftenMolare Masse 105 08 g mol 1 wasserfrei 177 14 g mol 1 Tetrahydrat Aggregatzustand festDichte 2 443 g cm 3 wasserfrei 2 1 71 g cm 3 Tetrahydrat 3 Schmelzpunkt 580 C Zersetzung 4 Loslichkeit sehr gut in Wasser 413 g l 1 bei 25 C 2 nahezu unloslich in Ethanol 5 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung EG Nr 1272 2008 CLP 6 ggf erweitert 2 GefahrH und P Satze H 350i 330 301 372 319 335 315 317 411P 201 260 280 301 310 330 304 340 310 308 313 403 233 3 Toxikologische Daten 82 mg kg 1 LD50 Ratte oral 2 Thermodynamische EigenschaftenDHf0 1205 2 kJ mol 7 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Inhaltsverzeichnis 1 Herstellung 2 Eigenschaften 2 1 Physikalische Eigenschaften 2 2 Chemische Eigenschaften 3 Biologische Bedeutung 4 Vergiftung 5 Verwendung 6 EinzelnachweiseHerstellung BearbeitenBerylliumsulfat kann durch Auflosung von Berylliumcarbonat oder Berylliumhydroxid in verdunnter Schwefelsaure gewonnen werden 9 2 B e C O 3 H 2 S O 4 B e S O 4 H 2 O C O 2 displaystyle mathrm 2 BeCO 3 H 2 SO 4 longrightarrow BeSO 4 H 2 O CO 2 uparrow nbsp B e O H 2 H 2 S O 4 B e S O 4 2 H 2 O displaystyle mathrm Be OH 2 H 2 SO 4 longrightarrow BeSO 4 2 H 2 O nbsp Eigenschaften BearbeitenPhysikalische Eigenschaften Bearbeiten Vom Berylliumsulfat existieren mehrere Hydrate Im Handel erhalt man die Verbindung als Tetrahydrat mit der Summenformel BeSO4 4 H2O 10 welches bei 111 5 C in das Dihydrat BeSO4 2 H2O und bei 158 C in das Monohydrat BeSO4 H2O ubergeht 9 Dieses kann dann bei ca 400 C zu wasserfreiem Berylliumsulfat entwassert werden Das wasserfreie Sulfat selbst ist bis ca 580 C stabil 11 Ferner existiert ein Hexahydrat BeSO4 6 H2O das bei ca 76 C in das Dihydrat ubergeht 9 Wasserfreies Berylliumsulfat ist nur langsam und schlecht wasserloslich Dagegen ist das Tetrahydrat gut wasserloslich Chemische Eigenschaften Bearbeiten Im Salz liegt das Berylliumion als Be H2O 4 2 vor da die Koordinationszahl 4 fur Berylliumionen typisch ist Hauptgruppenelement 12 Es bildet mit Alkalimetallsulfaten schlecht kristallisierende blumenkohlartige Krusten die als Doppelsalze mit der Summenformel Me2Be SO4 2 2 H2O aufgefasst werden z B K2Be SO4 2 2 H2O 11 Biologische Bedeutung BearbeitenBerylliumsulfat ist ausserst giftig Bei Ratten konnte auch eine stark karzinogene Wirkung beobachtet werden 13 Beim Menschen hingegen sind nur wenige Falle bekannt Vergiftung BearbeitenEs sind verschiedene Formen von Berylliumvergiftungen bekannt die zumeist von den Stauben der Substanzen ausgehen 14 Toxische Pneumonie nach wiederholter oder seltener einmaliger Inhalation mit wechselnder Latenzzeit von wenigen Tagen bis mehreren Jahren ohne erkennbaren Anlass Symptome sind Atemnot Husten und Fieber Die Krankheit verlauft schleppend und Tod kann nach Monaten des Siechtums eintretenBerylliose eine sich langsam entwickelnde granulomatose Reaktion des Lungengewebes Sandsturmlunge Verwendung BearbeitenEine Mischung aus Berylliumsulfat und Radiumsulfat diente bei der Entdeckung der Kernspaltung als Neutronenquelle Ausserst selten wird Berylliumsulfat auch in der Homoopathie eingesetzt Einzelnachweise Bearbeiten Datenblatt Berylliumsulfat bei Alfa Aesar abgerufen am 11 Marz 2010 PDF JavaScript erforderlich a b c d Eintrag zu Berylliumsulfat in der GESTIS Stoffdatenbank des IFA abgerufen am 18 November 2022 JavaScript erforderlich a b Datenblatt Beryllium sulfate tetrahydrate bei Sigma Aldrich abgerufen am 7 Juli 2019 PDF A F Holleman E Wiberg N Wiberg Lehrbuch der Anorganischen Chemie 91 100 verbesserte und stark erweiterte Auflage Walter de Gruyter Berlin 1985 ISBN 3 11 007511 3 S 903 Susan Budavari Hrsg The Merck Index 12 Auflage Merck amp Co Whitehouse Station New Jersey USA 1996 ISBN 0 911910 12 3 Nicht explizit in Verordnung EG Nr 1272 2008 CLP gelistet fallt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag beryllium compounds with the exception of aluminium beryllium silicates and with those specified elsewhere in this Annex im Classification and Labelling Inventory der Europaischen Chemikalienagentur ECHA abgerufen am 1 Februar 2016 Hersteller bzw Inverkehrbringer konnen die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern David R Lide Hrsg CRC Handbook of Chemistry and Physics 90 Auflage Internet Version 2010 CRC Press Taylor and Francis Boca Raton FL Standard Thermodynamic Properties of Chemical Substances S 5 6 Ch L Parsons The Chemistry and Literature of Beryllium London 1909 S 33 ff a b c M Levi Malvano Die Hydrate des Berylliumsulfats In Zeitschr f anorg Chem 1906 48 S 446ff Volltext Paul Schonefeld Die Struktur des Berylliumsulfat Tetrahydrates BeSO4 4H2O In Zeitschrift fur Kristallographie Crystalline Materials Band 78 Nr 1 6 1 Oktober 1931 S 16 41 doi 10 1524 zkri 1931 78 1 16 a b Gmelins Handbuch der Anorganischen Chemie BERYLLIUM System Nummer 26 Achte Auflage Verlag Chemie Berlin 1930 M Binnewies Allgemeine und Anorganische Chemie 1 Auflage 2004 ISBN 3 8274 0208 5 S 355 f umwelt online de TRGS 910 14 Beryillium und seine Verbindungen Memento vom 4 April 2018 im Internet Archive W Forth Allgemeine und spezielle Toxikologie und Pharmakologie 6 Auflage 1992 ISBN 3 411 15026 2 S 781 Erdalkalimetall Sulfate Berylliumsulfat Magnesiumsulfat Calciumsulfat Strontiumsulfat Bariumsulfat Radiumsulfat Normdaten Sachbegriff GND 4144844 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Berylliumsulfat amp oldid 233644080