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Das Eduard Muller Krematorium ist ein denkmalgeschutztes Profangebaude in Delstern einem Ortsteil von Hagen in Nordrhein Westfalen 1 Eduard Muller Krematorium Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur BearbeitenIm 19 Jahrhundert wurde die Idee der Feuerbestattung aus hygienischen Uberlegungen wieder aufgegriffen So war das Hagener Krematorium in seiner Funktion landesweit ein Vorreiter Der erste Entwurf von 1905 erregte das Missfallen der Hagener Bevolkerung Man war der Meinung der malerische romantisierende Entwurf passe nicht zu der modernen nuchternen Denkweise die man mit der Kremierung verband So entwarf Peter Behrens ein Gebaude das durch seine moderne und geradlinige Schlichtheit beeindruckte 2 Das Krematorium ist nach dem Vorsitzenden des Feuerbestattungsvereins Hagen Eduard Muller benannt Es konnte obwohl 1907 erbaut erst nach der Legalisierung von Feuerbestattungen im Jahr 1911 in Betrieb genommen werden Der an einem Berghang stehende vielbeachtete Bau der fruhen Moderne ist der erste Krematoriumsbau in Preussen Er wurde von 1906 bis 1908 nach Planen von Peter Behrens als oberer Abschluss des am Hang gelegenen Friedhofs Delstern errichtet 3 Der blockhaft geschlossene Bau wurde mit einem Dreiecksgiebel und flachem Satteldach gebaut Der seitlich stehende Kaminturm ist in der Art eines Campanile in geometrisch abstrakten von der Florentiner Protorenaissance inspirierten Formen gehalten Der Sockel der ruckwartige Teil des Gebaudes und das Sockelgeschoss des Turmes wurden aus Bossenquadern gemauert Schon vor seiner Inbetriebnahme im Jahr 1912 war das Krematorium gegen Eintrittsgeld zu besichtigen Die ursprungliche Fassadenverkleidung aus weissen Marmorplatten und schwarzgrunen Kalksteinstreifen war schon von 1910 bis 1911 abgefallen Behrens erneuerte die Fassade von 1911 bis 1912 durch die bestehende monochrome Putzgliederung Durch diese Massnahme wurde die ornamentale Wirkung der Fassade mit ihrer stilisierten Wiedergabe klassischer Bauglieder aufgegeben und der durch die Hanglage bestehende Bezug zum Vorbildgebaude St Miniato al Monte in Florenz ist nur noch sehr eingeschrankt wahrnehmbar Die Raumfassung wurde 1984 nach altem Befund erneuert Eine Aussenrenovierung wurde von 1989 bis 1990 vorgenommen Zu dem niedrigen Portikus auf quadratischen Stutzen aus poliertem schwarzen Granit fuhrt eine halbrunde Freitreppe Der Baukorper daruber ist in einen horizontalen Putzstreifen und Putzquadrate gegliedert in denen sich an den Langsseiten die Rundfenster mit Alabasterscheiben befinden Die abschliessende heute ungegliederte Gebalkzone war ursprunglich mit einem inkrustierten Triglyphenfries geschmuckt Im Giebel ist ein Okulus zu sehen Der hintere quaderverkleidete Bauteil ist etwas hoher und breiter Die seitlichen Erdgeschossanraume sind schmal Das Innere stellt sich als Saal mit einer dreiseitigen Empore dar Der halbrunde Abschluss ist so breit wie der mittlere Raumteil Es wurde eine Kassettendecke eingezogen Durch die Apsis und ihre Erhohung um zwei Stufen entsteht der Eindruck eines Kirchenraumes Dies wird noch durch die Halbkuppel und die schwarzen Marmorstutzen verstarkt Dort wo in der Kirche der Altar stehen wurde steht der versenkbare Katafalk mit einem von Saulen getragenen Baldachin Die schwarz weisse Raumgliederung mit ornamentalen geometrischen Formen ist zum Teil an klassisches Baudekor angelehnt Fur den Fussboden wurden Marmor und Kalkstein verwendet Das allegorische Apsismosaik von Emil Rudolf Weiss beschaftigt sich mit dem Thema Tod und Auferstehung Die Ausstattung wurde nach Entwurfen von Behrens angefertigt Sie ist in der Gestaltung einzigartig und setzt sich bewusst von der zeitgleichen historischen Architektur ab Sie wurde seinerzeit als Beginn einer neuen Baukunst gefeiert Das Gebaude ist eines von den wenigen erhaltenen Bauten aus den Dusseldorfer Jahren des Behrens Auf dem Friedhof liegt das Grab des Malers Christian Rohlfs Es ist mit einem schlichten Grabstein von Ewald Matare und einer Bronzeplastik mit der Darstellung des lehrenden Christus von Ernst Barlach geschmuckt Ausserdem Ehrengraber anderer bekannter Personlichkeiten der Stadt wie Ernst Meister Eduard Muller Eugen Richter Willi Cuno Karl Jellinghaus Karel Niestrath oder Jurgen von Manger Ein von Behrens geplantes Columbarium wurde nicht ausgefuhrt Der seitlich angefugte Erweiterungsbau stammt aus dem Jahr 1984 Anlasslich seines 100 jahrigen Bestehens wurde der Bau im November 2007 vom Westfalischen Amt fur Denkmalpflege als Denkmal des Monats in Westfalen Lippe ausgezeichnet 4 Im Eduard Muller Krematorium haben im Jahr 2016 die Architekten Jutta Heinze und Giacomo Riggio einen stilvollen Abschiedsraum geschaffen der den Hinterbliebenen einen geschutzten Rahmen in Wurde bietet und ihnen Trost spendet Charakteristisch ist hier die moderne lichtdurchflutete und freundliche Architektur die Trauernden Zuversicht vermittelt 5 Literatur BearbeitenDehio Georg unter wissenschaftlicher Leitung von Ursula Quednau Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Nordrhein Westfalen II Westfalen Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 2011 ISBN 978 3 422 03114 2Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eduard Muller Krematorium Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte und Fotos abgerufen am 18 April 2012 Eduard Muller Krematorium In archINFORM abgerufen am 18 April 2012 Geschichte und Foto Beschreibung aller Standorte auf dieser Themenroute als Teil der Route der IndustriekulturEinzelnachweise Bearbeiten Friedhof Krematorium in Delstern Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Ruhr 424 In KuLaDig Kultur Landschaft Digital abgerufen am 14 Juli 2022 1 Dagmar Kaiser Strohmann Zur Restaurierung des Hagener Krematoriums von Peter Behrens In Westfalen Hefte fur Geschichte Kunst und Volkskunde ISSN 0043 4337 Jg 67 1989 Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung Munster S 263 Walter Vollmer Westfalische Stadtebilder Berichte und Betrachtungen C Bertelsmann Verlag Gutersloh 1963 S 209 LWL kurt das Eduard Muller Krematorium in Hagen Delstern zum Denkmal des Monats November In LWL Newsroom Landschaftsverband Westfalen Lippe 12 November 2007 abgerufen am 14 Juni 2016 Neuer Abschiedsraum im Eduard Muller KrematoriumRoute der Industriekultur Besucherzentren Ankerpunkte Themenrouten Besucherzentrum und Ankerpunkte von West nach Ost Zechenpark Friedrich Heinrich Museum der Deutschen Binnenschifffahrt Innenhafen Duisburg LVR Industriemuseum Oberhausen Landschaftspark Duisburg Nord Gasometer Oberhausen Aquarius Wassermuseum St Antony Hutte Villa Hugel Nordsternpark Welterbe Zeche Zollverein und Kokerei Zollverein Zeche Ewald Chemiepark Marl Eisenbahnmuseum Bochum Dahlhausen Henrichshutte Jahrhunderthalle Bochum Umspannwerk Recklinghausen Deutsches Bergbau Museum Zeche Nachtigall Schiffshebewerk Henrichenburg DASA Kokerei Hansa Zeche Zollern II IV Hohenhof Freilichtmuseum Hagen Lindenbrauerei Unna Maximilianpark HammThemenrouten aufsteigend nach Nummern 1 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