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Die Liebfrauenkirche ist eine 1881 1883 erbaute unter Denkmalschutz stehende romisch katholische Kirche in Dortmund Amalienstrasse 21 a Sie wird seit dem Jahr 2009 als Kolumbarium genutzt bis Juni 2009 war sie eine romisch katholische Pfarrkirche im Dortmunder Stadtbezirk Innenstadt West Das Kirchengebaude ist als Baudenkmal in die Denkmalliste der Stadt Dortmund eingetragen 1 Kirchturm der LiebfrauenkircheDortmund LiebfrauenkircheSudfassade TurmChor Sudfassade Inhaltsverzeichnis 1 Architektur der Kirche 2 Geschichte der Kirche 2 1 19 Jahrhundert bis Kriegsende 1945 2 2 Mai 1945 bis Sommer 2009 2 3 Profanierung mit neuer Nutzung 3 Ausstattung 3 1 Orgel 3 2 Fenster 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseArchitektur der Kirche BearbeitenDie Liebfrauenkirche ist eine dreischiffige neugotische Stufenhalle mit einem zur Ostseite gerichteten abgestuften Chor mit 5 8 Schluss Das uberragende Langhaus wird von abgestuften Seitenschiffen flankiert die vor dem Chor enden Die aus gebrannten Ziegeln errichteten Langhausmauern die mit hohlen Blendziegeln verblendet wurden sind durch Strebepfeiler und neugotische Spitzbogenfenster gegliedert Daruber befinden sich auffallig gestaltete Dachgesimse Die Kaffgesimse Kreuzblumen das Masswerk der Fenster und die Gesimse an den Strebepfeilern sind mit hellgrauem Sandstein eingefasst An der Westfassade befinden sich drei gotische Stufenportale von denen das mittlere das Hauptportal bildet Daruber befindet sich ein grosses Masswerkfenster Den Abschluss der Westfassade bildet ein Spitzgiebel der an den Seiten von zwei kleinen Eckturmen gestutzt wird Der an das nordliche Langhaus anschliessende 72 Meter hohe Seitenturm ist quadratisch und wird an den Seiten von jeweils zwei massiven Strebepfeilern gestutzt Zwischen den Strebepfeilern ist das Mauerwerk durch jeweils eine langgestreckte zweibahnige Schallluke durchbrochen Daruber befindet sich jeweils eine Turmuhr Uber der Turmuhr wird der Turm von vier Eckturmchen flankiert Darauf folgt ein achtseitiger steinerner mit Krabben geschmuckter Turmhelm mit neugotischem Masswerk Die Turmspitze der Steinhaube sowie der Eckturmchen schliessen mit jeweils einer Kreuzblume ab Geschichte der Kirche Bearbeiten19 Jahrhundert bis Kriegsende 1945 Bearbeiten Mit der Industrialisierung und dem Zuzug vorwiegend katholischer Arbeitskrafte wuchs die Einwohnerzahl der Stadt Dortmund stark an Die bis dato einzige romisch katholische Kirche die Propsteikirche konnte die Besuchermassen nicht mehr fassen da die Zahl der Katholiken im Jahre 1866 auf 12 000 gestiegen war Am 14 Januar 1866 beschloss der Gemeinderat der Propsteikirche den Bau einer weiteren Pfarrkirche Zum Bau der neuen Pfarrkirche kam es aber auf Grund von politischen Zwangen erst Jahre spater nach dem Deutsch Franzosischen Krieg Gegen Ende 1871 erwarb die Gemeinde ein 600 Quadratruten grosses Grundstuck ausserhalb des historisch mittelalterlichen Stadtrings an der Ecke Amalienstrasse Turmstrasse fur rund 54 000 Mark 1874 sollte der im Bereich des katholischen Sakralbaus renommierte Wiener Architekt Friedrich von Schmidt Entwurfe fur einen Kirchenneubau erstellen was aber nach dem plotzlichen Tod des Propstes Wiemann in der langeren Vakanz dieses Amtes verworfen wurde Von 1877 bis 1880 wurden uber 3 000 Katholiken vorubergehend in die 1871 errichtete Krimkapelle uberwiesen Durch den entstandenen Platzmangel stieg die Kirchennot alarmierend an Das anderte sich 1880 als der Kirchenneubau zum wiederholten Male beschlossen wurde Nun erstellte Friedrich von Schmidt Entwurfe fur den Kirchenneubau eine Schule und ein Pfarrhaus Da die Bauten in Ziegelmauerwerk errichtet werden sollten wurde zunachst eine Ringofenziegelei zur Herstellung des Baumaterials errichtet Der Grundstein der Kirche ein Stein aus dem Westportal der Propsteikirche wurde am 11 Juni 1881 gelegt Die feierliche Zeremonie der Grundsteinlegung erfolgte jedoch erst am 4 September 1881 durch den Pfarrverweser Johannes Lohers Am 11 Dezember 1883 wurde die Kirche unter grosser Beteiligung der Gemeinde vom Paderborner Weihbischof Freusberg zur Liebfrauenkirche geweiht der ihr Reliquien des heiligen Lukas uberwies Damit war die Liebfrauenkirche die erste Kirche ausserhalb des Dortmunder Stadtrings Mai 1945 bis Sommer 2009 Bearbeiten Im Zweiten Weltkrieg wurde die Liebfrauenkirche weitgehend zerstort Nur der Kirchturm blieb unversehrt Der Wiederaufbau der Kirche begann 1947 Dabei wurde die originale Gestalt nicht wiederhergestellt sondern die Kirche in veranderter Weise aufgebaut Zum Osterfest 1953 erklangen erstmals die vier neuen vom Bochumer Verein angefertigten Gussstahlglocken gestimmt auf c es f und g Bis Juni 2008 gehorte die Liebfrauengemeinde zum Pastoralverbund Dortmund Zentrum und erfullte in ihm die Funktion der Gemeindekirche Veranstaltungen und Gemeindeaktivitaten im Pastoralverbund fanden zumeist in Liebfrauen statt Zur Neuwahl des Pfarrgemeinderats und der Kirchenvorstande im November 2009 wurde die Liebfrauengemeinde an Propstei zuruckgepfarrt Am 12 Dezember 2009 wurde zum vorerst letzten Mal die Heilige Messe in Liebfrauenkirche gefeiert Profanierung mit neuer Nutzung Bearbeiten Das Kirchengebaude wurde teilprofaniert und teilumgewidmet Eine notwendige Sanierung in Millionenhohe sowie der Ruckgang der Kirchenbesucherzahlen zwangen die Gemeinde dazu neue Nutzungsmoglichkeiten fur das Gebaude zu finden Seit 2011 dient die Liebfrauenkirche als Kolumbarium Die kleine Kapelle im Chor der Kirche dient den Trauerfeiern und zeitweise auch Gedenkmessen Die Umgestaltung zur Grabeskirche erfolgte durch das Berliner Architekturburo Staab Architekten Um die Raumwirkung der Kirche zu erhalten wurden die Begrabnisstatten als 80 cm hohes maandrierendes Feld angelegt und in Analogie zur Farbigkeit des Kirchengestuhls aus Baubronze gefertigt 2 Die Graber konnen mit individuell gravierten Grabplatten und Vasen Ollichtern und Kerzenhaltern aus Baubronze geschmuckt werden Die Umgestaltung erhielt eine Auszeichnung vorbildlicher Bauten in Nordrhein Westfalen 2015 eine Anerkennung beim Westfalischen Preis fur Baukultur 2015 und eine Auszeichnung Guter Bauten 2014 vom BDA Dortmund Hamm Unna Die Metallbauarbeiten wurden von der Berliner Firma Fittkau Metallbau und Kunstschmiede ausgefuhrt wofur ihr die Zeitschriftenredaktion M amp T Metallhandwerk amp Technik im Jahr 2012 einen Designpreis zusprach Ausstattung Bearbeiten nbsp Orgel mit Freipfeifenprospekt vorn das Ruckpositiv mit Kupferpfeifen hinten rechts die Becher der PosauneOrgel Bearbeiten Die Orgel mit dem symmetrischen Freipfeifenprospekt wurde 1950 von der Orgelbauwerkstatt Kemper Lubeck als Taschenladen Instrument erbaut und 1965 um das Ruckpositiv erweitert Sie hat 42 Register auf drei Manualen und Pedal Die Spiel und Registertrakturen sind elektrisch 1990 erfolgte der Umbau von Oberwerk Hauptwerk und Pedalwerk auf Schleifladen unter Wiederverwendung der alten Stocke durch Emanuel und Ella Kemper Im Ruckpositiv blieben die originalen Taschenladen erhalten Beim Umbau wurden Posaune 16 und Trompete 8 im Pedal erneuert aus einer Schalmei 8 im Oberwerk die heutige Oboe 8 3 I Ruckpositiv C g3Quintade 0 8 Spitzgedackt 0 8 Prinzipal 0 4 Rohrflote 0 4 Waldflote 0 2 Quinte 1 1 3 Sesquialtera II0Scharff IIIKrummhorn 0 8 Tremulant II Hauptwerk C g3Pommer 16 Prinzipal 0 8 Gedackt 0 8 Gemshorn 0 8 Oktave 0 4 Zartflote 0 4 Quinte 2 2 3 Oktave 0 2 Rauschpfeife III0Mixtur VIIITrompete 0 8 III Oberwerk C g3Rohrflote 0 8 Strichflote 0 8 Prinzipal 0 4 Blockflote 0 4 Gemshorn0 0 2 Flageolett 0 1 Nasat 2 2 3 0 0Zymbel IVDulzian 16 Oboe 0 8 Tremulant Pedal C f1Prinzipalbass 16 Subbass 16 Quintbass 10 2 3 Oktavbass 0 8 Gedacktbass 0 8 Choralbass 0 4 Nachthorn 0 2 Mixtur VIIIRauschpfeife IV0Posaune 16 Trompete 0 8 Schalmei 0 4 Koppeln I II III I III II I P II P III P Spielhilfen Registercrescendo drei freie Kombinationen zwei freie Pedalkombinationen Tutti Handregister Ausloser Rohrwerke ab Einzelabsteller fur die ZungenregisterFenster Bearbeiten Vier der ursprunglichen Kirchenfenster mit figurlichen Darstellungen wurden Ende des 19 Jahrhunderts von der Koln Lindenthaler Glasmalerei Schneiders und Schmolz angefertigt 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Liebfrauenkirche Album mit Bildern Videos und Audiodateien Geschichte der Liebfrauengemeinde Der Internetauftritt in der Propsteigemeinde Dortmund Zentrum Umnutzung der Liebfrauenkirche zum Kolumbarium auf baukunst nrw Beschreibung aller Standorte auf dieser Themenroute als Teil der Route der Industriekultur Ubersicht aller Baudenkmaler im Gebiet des Regionalverband Ruhr fur Eintrag Liebfrauenkirche Adresssuche benutzen Dortmund Amalienstrasse 18 Einzelnachweise Bearbeiten Nr A 0196 Denkmalliste der Stadt Dortmund PDF Nicht mehr online verfugbar In dortmund de Das Dortmunder Stadtportal Denkmalbehorde der Stadt Dortmund 14 April 2014 archiviert vom Original am 15 September 2014 abgerufen am 16 Juni 2014 Grosse 180 kB nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www dortmund de Grabeskirche Liebfrauen Grabeskirche Liebfrauen Abgerufen am 7 Oktober 2020 Nahere Informationen zur Orgel Memento des Originals vom 25 Marz 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www brs ub ruhr uni bochum de PDF 8 4 MB S 267 Kunst Glasmalerei Schneiders amp Schmolz G m b H Koeln Lindenthal Verzeichnis einer Anzahl bereits ausgefuhrter Glasmalereien nebst einigen Abbildungen Koln 1902 S 13 Route der Industriekultur Besucherzentren Ankerpunkte Themenrouten Besucherzentrum und Ankerpunkte von West nach Ost Zechenpark Friedrich Heinrich Museum der Deutschen Binnenschifffahrt Innenhafen Duisburg LVR Industriemuseum Oberhausen Landschaftspark Duisburg Nord Gasometer Oberhausen Aquarius Wassermuseum St Antony Hutte Villa Hugel Nordsternpark Welterbe Zeche Zollverein und Kokerei Zollverein Zeche Ewald Chemiepark Marl Eisenbahnmuseum Bochum Dahlhausen Henrichshutte Jahrhunderthalle Bochum Umspannwerk Recklinghausen Deutsches Bergbau Museum Zeche Nachtigall Schiffshebewerk Henrichenburg DASA Kokerei Hansa Zeche Zollern II IV Hohenhof Freilichtmuseum Hagen Lindenbrauerei Unna Maximilianpark HammThemenrouten aufsteigend nach Nummern 1 Duisburg Stadt und Hafen 2 Industrielle Kulturlandschaft Zollverein 3 Duisburg Industriekultur am Rhein 4 Oberhausen Industrie macht Stadt 5 Krupp und die Stadt Essen 6 Dortmund Dreiklang Kohle Stahl und Bier 7 Industriekultur an der Lippe 8 Erzbahn Emscherbruch 9 Industriekultur an Volme und Ennepe 10 Sole Dampf und Kohle 11 Fruhe Industrialisierung 12 Geschichte und Gegenwart der Ruhr 13 Auf dem Weg zur blauen Emscher 14 Kanale und Schifffahrt 15 Bahnen im Revier 16 Westfalische Bergbauroute 17 Rheinische Bergbauroute 18 Chemie Glas und Energie 19 Arbeitersiedlungen 20 Unternehmervillen 21 Brot Korn und Bier 22 Mythos Ruhrgebiet 23 Parks und Garten 24 Industrienatur 25 Panoramen und Landmarken 26 Sakralbauten 27 Eisen amp Stahl 28 Wasser Werke Turme und Turbinen 29 Bochum Industriekultur im Herzen des Reviers 30 Gelsenkirchen 31 Route Industriekultur und Bauhaus per RadRoute der Industriekultur Themenroute 26 Sakralbauten Kreuzeskirche Marxloh Merkez Moschee Marxloh Liebfrauenkirche Bruckhausen St Jakobus Kirche Ruhrort und Gemeindehaus Liebfrauenkirche Duisburg Mitte Synagoge am Duisburger Innenhafen St Maria Geburt Mulheim a d R Auferstehungskirche Heilig Kreuz Mulheim a d R St Barbara Dumpten St Mariae Rosenkranz Styrum Hl Familie Tafelkirche Oberhausen Friedenskirche Oberhausen Sterkrade St Ludgerus Schermbeck St Antonius Neukirchen Vluyn Herz Jesu Bottrop St Marien Gladbeck DITIB Moschee Gladbeck Hl Kreuz Gladbeck Butendorf Martin Luther Forum Ruhr Herz Jesu Gladbeck Zweckel Bleckkirche 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