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Der Deutsche Volksverband in Polen DVV war von 1924 bis 1939 ein Verband der deutschen Minderheit in Polen mit Sitz in Lodz Die Vereinigung ging aus dem von 1916 bis 1919 bestehenden Deutschen Verein fur Lodz und Umgebung sowie dem nachfolgend gegrundeten Bund der Deutschen Polens 1921 1924 hervor Anders als der Name es impliziert ist der Deutsche Volksverband in Polen keine Gesamtorganisation der in Polen lebenden Deutschen gewesen Seine Aktivitaten beschrankten sich auf Mittelpolen beziehungsweise bis zum Jahr 1934 nahezu ausschliesslich auf den Raum Lodz Emblem des Deutschen Volksverbandes in Polen mit Runenschrift ab Mai 1938 1 Politisch wird der Verband uberwiegend als Sammelbecken der burgerlichen Mitte dem konservativen Spektrum zugeordnet der wie alle deutschen Minderheitenorganisationen ab dem Jahr 1933 ins Fahrwasser der nationalsozialistischen Volkstumspolitik geriet In der polnischen Historiografie ist der Verband teilweise als rechtsextreme politische Partei mit Verbindung zur Volksdeutschen Mittelstelle dargestellt die ab Mai 1938 die Schaffung eines einheitlichen Bundes der Deutschen in Polen anstrebte Eine derartige Grundung und organisatorische Gleichschaltung kam jedoch aufgrund der zerstrittenen deutschen Minderheit nie zustande und ist nicht mit der Konstitution des Deutschen Volksverbands in Polen zu verwechseln Daneben existierte in Zwischenkriegspolen eine Vielzahl ethnischer Minderheitsorganisationen welche die Interessen der deutschen Volksgruppe regional und unabhangig voneinander vertraten Zu den mitgliederstarksten Verbanden und Parteien zahlten neben dem Deutschen Volksverband unter anderem der Deutsche Volksbund Schlesien die Deutsche Vereinigung Westpolen die Deutsche Partei Vereinigung des deutschen Volkstums in Polen die Deutsche Partei Polen oder die Jungdeutsche Partei in Polen Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Entstehung 3 Politische Aktivitaten 4 Gesellschaftliche Bedeutung 5 Tendenzen ab 1933 6 Machtkampfe 7 Auflosung 8 Mythos Funfte Kolonne 9 Literatur 10 EinzelnachweiseHintergrund Bearbeiten nbsp Polen in den Grenzen von 1920 bis 1939 nbsp Polnisches Propagandaplakat aus dem Jahr 1931 uber die erfolgreiche Entgermanisierung Zahlen zeigen in den Stadten den prozentualen Anteil der deutschen Minderheit gegenuber dem Jahr 1910 Als Ergebnis des Ersten Weltkriegs fand sich ein Grossteil der Bevolkerung Europas ohne den Heimatort verlassen zu haben in einem anderen Land wieder Fur etwa 80 Millionen Menschen anderten die neuen Grenzziehungen die Staatsburgerschaft Es entstanden eine Reihe neuer Staaten die mit aller Macht ihren nationalen Charakter durchzusetzen versuchten dabei aber oft nur uber eine sehr schwache nationale und sprachliche Homogenitat verfugten 2 So war auch die am 11 November 1918 begrundete Zweite Polnische Republik mit einem Bevolkerungsanteil von 45 Nichtpolen kein Nationalstaat sondern ein von der polnischen Nation dominierter Vielvolkerstaat Trotz der Unterzeichnung eines Minderheitenschutzvertrags zwischen den Alliierten und Assoziierten Hauptmachten und Polen schrankte die polnische Regierung die Rechte der vielen Minderheiten vor allem der Ukrainer Juden und Deutschen massiv ein Offen formulierte Ministerprasident Wladyslaw Sikorski im Jahr 1923 das Ziel der Entgermanisierung in Polen 3 Sogenannte Polonisierungskampagnen setzten auf die Verdrangung der ethnischen Minderheiten aus der Wirtschaft bei gleichzeitiger Hervorhebung der Werte polnischer Arbeit in Industrie Handel und Wirtschaft Die Folgen bestanden in der Diskriminierung von Nichtpolen und in partieller Zwangsmigration Da die polnische Regierung glaubte die westlichen Gebiete nur durch Polonisierung langfristig sichern zu konnen und umgekehrt keine deutsche Regierung der Weimarer Republik die neue Ostgrenze anerkannte waren deutsch polnische Spannungen vorprogrammiert 4 In der Folge uberhohte die deutsche wie die polnische Propaganda die Bedeutung und Rolle der Polendeutschen ins Gigantische 5 Die schwierige politische Lage der deutschen Minderheit in Zwischenkriegspolen verursachte bedingt durch den Verlust der fruheren Vormachtstellung und die Angst vor der feindlichen Minderheitenpolitik der polnischen Regierung einen Massenexodus der deutschen Bevolkerung nach Deutschland bei dem allein schon bis zur Mitte der 1920er Jahre etwa eine Million Deutsche die Westgebiete Polens verliessen 6 Um diesen Strom der aus Polen fliehenden deutschen Bevolkerung zu stoppen verfolgte die deutsche Politik bereits unter Gustav Stresemann das Ziel die deutschen Minderheiten vom Verbleib in Polen zu uberzeugen aber auch um sie als Hebel fur kunftige Grenzrevisionen benutzen zu konnen 7 Vor diesem Hintergrund entstanden Anfang der 1920er Jahre in Polen auf Initiative des deutschen Auswartigen Amtes eine Reihe deutscher Organisationen und Unternehmen darunter Verbande Vereine Genossenschaftsbanken Druckereien und Verlage welche die verbliebene deutsche Bevolkerung unterstutzten Hierbei ist jedoch zu beachten dass die deutsche Minderheit in Polen aufgrund konfessioneller politischer sowie historisch bedingter Differenzen und Kontroversen bis zum Ende der 1930er Jahre gespaltet war Bis zum deutschen Uberfall auf Polen existierte eine Vielzahl von deutschen Minderheitsorganisationen die insbesondere in der Weimarer Zeit je nach politischer Richtung der jeweiligen Reichsregierung unterschiedliche oder auch gar keine Subventionen erhielten 8 So waren beispielsweise die ehemaligen preussischen Provinzen Posen und Pommerellen uberwiegend evangelisch gepragt und vor dem Ersten Weltkrieg Hochburgen der Deutschkonservativen Partei deren Mitglieder nach 1918 der Deutschnationalen Volkspartei nahestanden Dagegen dominierte in Oberschlesien vor und nach dem Ersten Weltkrieg die katholische Zentrumspartei In Mittelpolen dem ehemaligen Kongresspolen spielte die Deutsche Sozialistische Arbeitspartei Polens eine grosse Rolle die Unterstutzung von der SPD und der Sozialistischen Internationale erhielt Wahrenddessen verhielt sich die deutsche Minderheit in Wolhynien sowie in Galizien apolitisch und grundete eher kulturelle oder wirtschaftliche Organisationen 9 Als fuhrende Interessenvertretung der deutschen Minderheit in Polen bildeten sich Mitte der 1920er Jahr drei Verbande heraus der Deutsche Volksbund fur Polnisch Schlesien VB die Deutsche Vereinigung fur Posen und Pommerellen DV und der Deutsche Volksverband in Polen DVV mit Sitz in Lodz Einen Zusammenschluss konnte die polnische Regierung bis September 1939 gezielt und erfolgreich verhindern Abgesehen von einer Ausnahme wurden alle deutschen Organisationen vom polnischen Staat nur geduldet aber nie als gleichberechtigte Verhandlungspartner akzeptiert Lediglich der Deutsche Volksbund fur Polnisch Schlesien besass bei den polnischen Behorden den Status einer offiziell anerkannten Vertretung der deutschen Minderheit geschutzt durch das Genfer Abkommen uber Oberschlesien 10 Speziell der mittelpolnische DVV entwickelte im Gegensatz zum oberschlesischen aber auch zum westpolnischen Verband nie einen komplexen Verwaltungsapparat Einerseits hatten die polnischen Behorden explizit dem DVV eine Selbstverwaltung untersagt Anderseits wurde der Deutsche Volksverband in Mittelpolen nicht in der gleichen Weise vom Auswartigen Amt gefordert wie die deutsche Minderheit in Gebieten die ehemals zum Deutschen Reich gehorten Das heisst anders als von einigen polnischen Historikern dargestellt erhielt der DVV anfangs gar keine und sehr viel spater nur teilweise finanzielle und politische Hilfestellungen vom Auswartigen Amt 11 12 Obwohl zweifellos viele Volksdeutsche ab Mitte der 1930er Jahre mit dem NS Regime in Deutschland sympathisierten wird in der Geschichtsforschung bezweifelt dass sie die Ziele und Programmatik der rassistischen Lebensraum im Osten Politik tatsachlich kannten Vielmehr sei die deutsche Volksgruppe in Polen als unterdruckte ethnische Minderheit ein leichtes Opfer der volkischen Propaganda gewesen die ihre nach dem Ersten Weltkrieg verlorenen Privilegien zuruckgewinnen und wieder in gesicherten Verhaltnissen leben wollte 13 Des Weiteren musse bei jeder Beurteilung uber diese Zeit berucksichtigt werden dass nicht nur in Deutschland sondern auch in der Zweiten Polnischen Republik ein autoritares nationalistisches Regime herrschte Laut dem deutschen Historiker Wolfgang Benz sind in dieser Zeit faschistische Elemente der polnischen Diktatur unverkennbar 14 Entstehung BearbeitenDie Geschichte der Deutschen im Raum Lodz beginnt Ende des 18 Jahrhunderts Polnischen Historikern zufolge war in Lodz insbesondere fur die Zeit zwischen 1900 und 1918 charakteristisch dass es keine Konflikte zwischen Polen und Deutschen gab 15 Seitens der in Mittelpolen lebenden Deutschen bestand vor dem Ersten Weltkrieg keine politische Partei oder Organisation Erst im Jahr 1916 grundete der Kaufmann und Generalvertreter der BASF in Russisch Polen Adolf Eichler einen Deutschen Verein fur Lodz und Umgebung Der Verein hatte das Ziel die Schul und Allgemeinbildung zu fordern und fand bei der deutschen Bevolkerung in Lodz und Umgebung zunehmend Zuspruch 16 Die Grundung rief bei der Leitung der Zivilverwaltung in Warschau zunachst Besturzung hervor Von den Mittelmachten wurde zu dieser Zeit versucht die Existenz eines polnischen Staates in ein positives Licht zu setzen und alles vermieden was in Polen Unruhe und Unzufriedenheit oder polnischen Widerstand gegen Deutschland hervorrufen konnte Letztlich unterstutzte die Zivilverwaltung den Verein unter anderem mit unburokratischen Baugenehmigungen fur Schulgebaude 17 18 Vorsitzender des Deutschen Vereins fur Lodz und Umgebung war der Gymnasialdirektor Hugo von Eltz Bis Ende 1918 besass der Verein ungefahr 230 Ortsgruppen mit rund 30 000 Mitgliedern Nach Grundung der Zweiten Republik loste das polnische Innenministerium den Verein nach einer Reihe von Hausdurchsuchungen im April 1919 auf 19 Am 8 Mai 1921 wurde der Deutschtumsbund zur Wahrung der Minderheitenrechte DB gegrundet Der Hauptsitz befand sich anfangs in Lodz spater in Bromberg Ziel der Organisation war es die Minderheitenrechte der Deutschen in Polen zu starken und ihre politischen wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitaten zu schutzen Der DB stand in engem Kontakt zur Berliner Regierung und bekam von ihr finanzielle Unterstutzung Allerdings waren die Aktivitaten nahezu ausschliesslich auf die ehemaligen preussischen Teilungsgebiete begrenzt 20 Da der DB im zentralen und ostlichen Polen keine Tatigkeiten von Bedeutung entfaltete erfolgte im September 1921 in Lodz die Grundung des Bundes der Deutschen Polens BDP 21 Der BDP hatte die Vereinigung aller Deutschen in Polen sowie den Kampf um politische und kulturelle Freiheiten fur die deutsche Minderheit zum Ziel Die Fuhrung oblag Eduard von Behrens dem Herausgeber der Lodzer Freien Presse Parallel zu seinen Aktivitaten im Raum Lodz versuchte der BDP seinen Wirkungskreis auf Galizien das Teschener Schlesien und Wolhynien auszuweiten was die polnische Regierung jedoch durch verschiedene Verbote verhinderte 22 Eine bedeutende Rolle bei der Grundung des Bundes der Deutschen Polens spielte der Lodzer Unternehmer und Stadtverordnete Josef Spickermann Er trat offentlich fur Loyalitat gegenuber dem polnischen Staat ein als deren Voraussetzung er allerdings ansah dass alle ethnischen Minderheiten ihre eigene Sprache und Kultur pflegen konnen Spickermann vertrat die Vorstellung dass der polnische Staat auf dem Prinzip der Gleichberechtigung und freien kulturellen Entwicklung aller in Polen lebenden Nationalitaten aufgebaut sein sollte 23 Auf Beschluss des Politischen Ausschusses des Ministerrates losten die polnischen Behorden am 23 August 1923 den Deutschtumsbund zur Wahrung der Minderheitenrechte auf dem sie Spionage und eine gegen den polnischen Staat gerichtete Politik vorwarfen Damit war dem deutschen Bevolkerungsteil nicht nur eine politische Partei genommen sondern auch die zentrale Organisation die samtliche Aktivitaten der deutschen Minderheit hatte koordinieren konnen 24 Im Herbst 1923 setzte landesweit eine Serie von Strafprozessen gegen Vertreter der deutschen Minderheit ein Hierfur hatte der polnische Ministerrat bereits im Juli 1923 den Beschluss gefasst dass jeder Versuch einer Agitation gegen die Staatsautoritat oder das Staatsinteresse strengsten bestraft wird Was das genau hiess ging aus dem Erlass nicht hervor Faktisch wurde damit jegliche Opposition ausgeschaltet Selbst gegenuber den Sejmabgeordneten galt dieser Beschluss als Warnung die mit Aufhebung ihrer Immunitat rechnen mussten 25 Im Zuge der Prozesswelle wurden auch Ermittlungen gegen fuhrende Mitglieder des Bundes der Deutschen Polens eingeleitet den die polnischen Behorden nie anerkannt hatten 26 Daraufhin setzte sich der Vorsitzende des BDP Eduard von Behrens zunachst von Lodz nach Bromberg ab und ging spater kurzweilig nach Deutschland Ende Dezember 1923 musste der Bund der Deutschen Polens seine Tatigkeit einstellen 27 Nach der Auflosung des Bundes der Deutschen Polens erfolgte an seiner Stelle am 1 Juni 1924 in Lodz die Grundung des Deutschen Volksverbands in Polen DVV in Rechtsform einer Partei Die Grundung einer Partei war deutlich einfacher als die eines Vereines bedurfte keiner Genehmigung durch die Behorden und liess eine Tatigkeit in ganz Polen zu 28 Neben den deutschen wahlten auch andere Minderheitenverbande beispielsweise judische und ukrainische diese Rechtsform Grundsatzlich handelte es sich jedoch bei den deutschen politischen Verbanden in Polen nur zum Teil um Parteien im klassischen Sinne Die deutsche Minderheit war zu klein und in okonomisch sozialer wie auch konfessioneller Hinsicht zu homogen um uberhaupt ein Parteienspektrum hervorbringen zu konnen 29 Insofern ist der DVV eher als Dachorganisation zu betrachten der verschiedene Parteien Vereine Genossenschaften und Verkaufsorganisationen angehorten Die Ziele des DVV waren die Verteidigung und Forderung der politischen sowie wirtschaftlichen Interessen der deutschen Minderheit Der Wirkungskreis erstreckte sich zunachst ausschliesslich auf Mittelpolen spater auch auf Wolhynien sowie wenige Gebiete Galiziens Fuhrende Grundungsmitglieder waren August Utta und Josef Spickermann sowie Julian Will und Eduard von Behrens Zum Ersten Vorsitzenden des DVV wurde August Utta gewahlt der das Amt von 1924 bis 1938 innehielt Anschliessend ubernahm bis zur Auflosung des Verbandes Ludwig Wolff die Fuhrung 30 31 Die polnische Regierung genehmigte die Grundung des Volksverbandes und verfugte auch spater zu keinem Zeitpunkt eine Auflosung um nicht ahnliche Schritte gegen polnische Organisationen in Deutschland hervorzurufen 32 Tatsachlich verfugte auch die polnische Minderheit in Deutschland uber ein dichtes Netz von Organisationen die von Warschauer Regierungsstellen finanzielle und politische Unterstutzung erhielten Die materielle Absicherung der polnischen Verbande in Deutschland betrieb die Banki Ludowie polnische Volksbank Offizielles Organ der Polen in Deutschland war die Monatsschrift Polak w Niemczech Der Pole in Deutschland mit Beilagen fur Schulkinder und Jugendliche herausgegeben von Edmund Jan Osmanczyk 33 Politische Aktivitaten BearbeitenPolitisch wird der Deutsche Volksverband in Polen sowohl in der deutschen wie auch in der polnischen Geschichtswissenschaft als Sammelbecken der burgerlichen Mitte dem konservativen Spektrum zugeordnet der wie alle deutschen Minderheitenorganisationen ab dem Jahr 1933 ins Fahrwasser der nationalsozialistischen Volkstumspolitik geriet Eine rechtsextreme Partei wie insbesondere in einigen englischsprachigen Nachschlagewerken angegeben war der DVV jedoch zu keinem Zeitpunkt Der Verband verfolgte keine rassistischen Ziele und hatte kein autoritares antipluralistisches oder antidemokratisches Gesellschaftsverstandnis Ebenso hatte die deutsche Minderheit in Mittelpolen keine revisionistische oder Heim ins Reich Interessen allein schon deshalb nicht weil das ehemalige Kongresspolen anders als Westpolen und Oberschlesien niemals zu Deutschland gehorte 34 35 36 Der Deutsche Volksverband in Polen bekannte sich ausdrucklich zu den internationalen Minderheitenorganisationen und war von 1925 bis 1938 Mitglied beim Europaischen Nationalitatenkongress ENK vertreten durch August Utta 37 Die Vertreter des ENK gingen davon aus dass eine Losung der nationalen Fragen auf dem Wege des Irredentismus nie moglich sein werde und daher ein Ausgleich zwischen Nationen und Staaten auf der Basis gegenseitiger Anerkennung gefunden werden musse 38 39 Besondere Schwerpunkte der Verbandsarbeit des DVV waren die Forderung des Schul und protestantischen Kirchenwesens Viele Lehrer Dorfkantore und Pastoren unterstutzten aktiv den Deutschen Volksverband Rund 90 der deutschen Minderheit in Mittelpolen gehorten der Evangelisch Augsburgischen Kirche an die sich dem staatlich oktroyierten Versuch einer Auflosung widersetzte Mit Grundung der Zweiten Republik hatte die polnische Regierung den Katholizismus zur Staatsreligion erklart Trotz einer dann im Jahr 1921 konstitutionell verankerten Gleichberechtigung der Religionen wurde die katholische Kirche vom polnischen Staat weiterhin bevorzugt behandelt 40 In den 1920er Jahren umfasste die Evangelisch Augsburgische Kirche in Mittelpolen etwa 400 000 Mitglieder 41 Die Situation in den Gemeinden verscharfte sich von Jahr zu Jahr unter anderem veroffentlichten polnische Zeitungen wiederholt Aufrufe zur Ubergabe der uberflussigen deutschen Kirchen Mit Inkrafttreten des Kirchengesetzes vom 25 November 1936 konnten die Kirchengemeinden uber ihr Vermogen nur noch mit Zustimmung des Woiwoden verfugen der zudem ab diesem Zeitpunkt bei der Berufung von Pfarrern sowie der Wahl von Senioren und Konsistorialraten ein Einspruchs und Aberkennungsrecht besass 42 Im kulturellen Bereich war das dominierende Thema des DVV die restriktive Haltung des polnischen Staates gegenuber dem deutschen Schulsystem was faktisch dessen Vernichtung bedeutete Zwar sah ein Beschluss des polnischen Ministerrates vom 3 Marz 1919 vor dass die deutsche Unterrichtssprache bestehen bleiben konne sobald dies von der Mehrheit der Eltern oder deren Vertretern der die betreffende Schule besuchenden Kinder gefordert wird jedoch wurden diese und die nachfolgenden Regelungen von den zustandigen polnischen Stellen in einer Weise ausgelegt dass die Beibehaltung des deutschen Unterrichtes zumeist nicht durchsetzbar war 43 Der Architekt der Minderheitenschulpolitk hiess Stanislaw Grabski Seiner Gesetzgebung unterlag das Ziel das polnische Schulwesen in ein Instrument zur allmahlichen Assimilation der Minderheiten zu wandeln Eine Studie des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestages aus dem Jahr 2009 hielt dazu fest Die polnische Regierung tat alles um polnische Lehrer an den Minderheitenschulen anzustellen und die Zahl der deutschen Schulen zu verringern 44 Dementsprechend sank die Gesamtzahl der deutschen Schulen im Gebiet des ehemaligen Kongresspolens von 560 im Jahr 1914 auf weniger als 100 im Jahr 1931 45 Davon waren aber nur 50 bis 60 Schulen solche an denen tatsachlich die deutsche Unterrichtssprache bestand Ab dem Jahr 1932 benotigten Lehrkrafte der deutschen Schulen ein Loyalitatszeugnis der jeweiligen Starostei das in vielen Fallen ohne Angabe von Grunden verweigert wurde So verloren viele Schulen ihre Lehrkrafte und mussten wegen Personalmangel schliessen Im Schuljahr 1935 36 gab es in Mittelpolen nur noch elf Schulen mit deutscher Unterrichtssprache Zwei Jahre spater erhielten in ganz Polen nur noch rund 14 000 Kinder der deutschen Minderheit Unterricht in ihrer Muttersprache und zwar maximal ein bis funf Stunden pro Woche 46 47 Als Senator der Republik Polen und Vorsitzender des Deutschen Volksverbands in Polen verfasste August Utta erfolglos mehrere Eingaben an den Volkerbund in Genf betreffend Wahrung der Rechte der deutschen Minderheit im ehemaligen Kongresspolen auf dem Gebiete des Schulwesens in denen er auf die Verletzung des Minderheitenschutzes in Polen hinwies 48 Am 13 September 1934 kundigte Polen auf der Versammlung des Volkerbunds dann offiziell den Minderheitenschutzvertrag der ursprunglich ein Bestandteil des Pariser Friedenskonferenz 1919 war Diesen Schritt hatte die polnische Diplomatie sehr lange geplant und sorgfaltig vorbereitet 49 Ursprunglich sah die Verfassung der Zweiten Republik zwei parlamentarische Kammern vor den Sejm mit 444 Abgeordneten der die eigentliche Macht ausuben sollte und den Senat mit 111 Senatoren Der Staatsprasident dagegen sollte eine eher reprasentative Funktion ohne politische Macht besitzen Faktisch schloss schon das Wahlsystem der Marzverfassung 1921 einzelne Parteien oder Verbande der vielen ethnischen Minderheiten von einer Teilnahme an der politischen Willensbildung aus Um ihre Wahlchancen zu erhohen schlossen sich deshalb Deutsche Juden Ukrainer und Weissruthenen zu einem Minderheitenblock zusammen Damit gewann die deutsche Minderheit in den Jahren 1922 bis 1927 im Sejm 17 Abgeordnete und im Senat funf Senatoren beziehungsweise in den Jahren von 1928 bis 1930 im Sejm 21 Abgeordnete und funf Senatoren 50 Dazu zahlte August Utta der fur Mittelpolen von 1922 bis 1930 Sejmabgeordneter und von 1931 bis 1935 Senator war 51 Nach Pilsudskis Maiputsch 1926 verfugte Polen uber ein autoritares Regime das sich auf einen nationalistischen Konsens stutzte 52 Der Staatsstreich war mit vielen Toten und einer deutlichen Schwachung der Volksvertretung verbunden Einer Fassadendemokratie gleich ubergab Pilsudski zwar die Prasidentschaft formal an seinen Anhanger Ignacy Moscicki behielt sich aber das Recht vor nach Belieben einzugreifen Im Jahr 1930 nahm er die Regierung dann selbst in die Hand 53 Mittels eines sogenannten Obristenkabinetts Militarregime regierte Pilsudski gegen den Sejm und liess im Herbst 1930 nach Protesten und Demonstrationen tausende Oppositionelle verhaften Die folgenden funf Jahre waren gepragt von Anderungen der Wahlordnung Wahlfalschungen Entscheidungen ohne Zustimmung des Sejm Enthullungen uber die Haftbedingungen der Oppositionellen im Konzentrationslager Bereza Kartuska der wachsenden Zahl von Politikern die ins Exil gehen mussten permanenten Grenzstreitigkeiten mit fast allen Nachbarlandern und der sich standig verschlechternden wirtschaftlichen Lage Als Pilsudski am 12 Mai 1935 starb hinterliess er eine in sich zerrissene Republik 54 55 Infolgedessen verfugte die deutsche Minderheit nach den Wahlen im November 1930 nur noch uber funf Abgeordnete im Sejm und uber drei Senatoren deren Amtszeit bis ins Jahr 1935 andauerte Die deutschen Abgeordneten besassen jedoch keine Fraktionsstarke mehr sodass sich ihre parlamentarische Mitwirkung auf Interpellation und auf personliche Vorsprachen in Ministerien oder Behorden beschrankte 56 Schliesslich trat im April 1935 eine neue Verfassung in Kraft Diese ubertrug dem Prasidenten die Staatsgewalt und stellte den Sejm sowie den Senat und den Ministerrat unter seine Aufsicht Die gleichzeitige Einfuhrung kollektiver Kandidatenlisten fur jeden Wahlkreis statt unterschiedlicher Parteilisten minderte die Allgemeinheit der Wahlen und beseitigte das Prinzip der Verhaltniswahl Senatoren wurden zu einem Drittel nun direkt vom Prasidenten bestimmt der Rest durch elitare Wahlmanner 57 Gesellschaftliche Bedeutung BearbeitenEin Jahr nach seiner Grundung gehorten dem DVV rund 7000 Mitglieder an Im Jahr 1927 waren es bereits 16 430 Mitglieder in 256 Ortsgruppen zwei Jahre spater 305 Ortsgruppen mit 21 000 Mitgliedern und im Jahr 1930 rund 24 000 Mitglieder in 305 Ortsgruppen 58 Ab dem Jahr 1937 verzeichnete der DVV etwa 25 000 Mitglieder 59 In Relation zur Gesamtheit der deutschen Minderheit weisen die Mitgliederzahlen jedoch auf einen geringen Einfluss des Deutschen Volksverbandes hin So lebten unmittelbar vor Beginn des Zweiten Weltkriegs in Mittelpolen 350 000 Deutsche davon 30 in Stadten Insgesamt zahlten zu dieser Zeit in ganz Polen etwa 1 1 Millionen Menschen zur deutschen Minderheit 340 000 Deutsche in Posen und Pommerellen 370 000 in Oberschlesien Mittelpolen 350 000 Wolhynien 47 000 60 000 Galizien 60 000 etc 60 61 Nach dem Stand vom 1 September 1939 entsprach bei einer Gesamtbevolkerung Polens von 35 Millionen der Anteil aller in Polen lebenden Deutschen 2 9 62 Faktisch ubte der Deutsche Volksverband einen Einfluss ausschliesslich auf die deutsche Landbevolkerung im Raum Lodz sowie spater in Wolhynien aus Besonders auf dem flachen Land wo die deutschen Bauern die polnische Sprache nur mangelhaft beherrschten und eng mit der protestantischen Kirche verbunden waren fand der DVV eine grosse Anhangerschaft 63 Die in Mittelpolen lebenden deutschen Bauern waren durch ungeklarte Eigentums und Staatsburgerschaftsfragen akut in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht Hauptursache dafur bildete die von Wladyslaw Grabski initiierte Agrarreform von 1926 die es den polnischen Behorden ermoglichte weitverbreitete Enteignungen deutscher Bauernhofe sowie Parzellierung oder Zwangsraumung deutschen Grundbesitzes vorzunehmen um das Land den polnischen Bauern zur Ansiedlung zur Verfugung stellen 64 65 Die landlich lebende deutsche Minderheit in Mittelpolen erstreckte sich uber verschiedene raumlich nicht zusammenhangende Gebiete die grosse Unterschiede aufwiesen So waren die deutschen Sprachinseln im Kalischer Land uberwiegend von Kleinbauern und sogenannten Sachsengangern besiedelt die aufgrund des kargen Bodens oft als Saisonarbeiter ins Deutsche Reich gingen Im Lodzer Raum und in anderen fruchtbaren Gebieten beispielsweise in der Weichselniederung Weichseldeutsche im Bugtal oder im Dobriner Land lebten seit Generationen teilweise seit uber 200 Jahren deutsche Familien auf Hofen mittlerer Grosse oder als Grossbauern 66 In mehreren landlichen Gemeinden grundete der Deutsche Volksverband Jugendorganisation Sport sowie Gesangsvereine und forderte die Kulturarbeit durch die Schaffung von Bibliotheken Theatergruppen oder Wandervereinen Zudem verfugte der DVV uber eigene Wohlfahrtsdienste wie die Hilfswerke Deutsche Nothilfe oder Mutter und Kind oder die seit dem Jahr 1924 bestehende Deutsche Kinderhilfe die zur Erholung unter anderem Kinderlandverschickungen nach Deutschland und Osterreich anbot 67 Um den Wegfall der deutschen Schulen zu ersetzen bildete der DVV einen geheimen Schulausschuss dem die Pastoren Gustav Schedler und Eduard Kneifel sowie August Utta und Ludwig Wolff sen angehorten Der Ausschuss verfolgte das Ziel mit Hilfe von Wanderlehrern die deutschen Kinder in den Dorfern zu unterrichten Die meisten dieser Wanderlehrer waren von der polnischen Regierung entlassene deutsche Lehrer Sie wurden vielfach denunziert und nicht wenige mussten sich fur ihre Tatigkeit vor Gericht verantworten 68 69 Hingegen besass der DVV in den grossen Textilstadten Mittelpolens zeit seines Bestehens einen geringen Einfluss Hier dominierte die im Januar 1922 in Lodz gegrundete Deutsche Sozialistische Arbeitspartei Polens DSAP Sie war marxistisch orientiert und arbeitete eng mit der Polska Partia Socjalistyczna PPS zusammen Die DSAP rekrutierte ihre Anhangerschaft in den Stadten Zentralpolens und Oberschlesiens 70 Im Jahr 1928 hatte sie insgesamt 8406 Mitglieder nebst 13 000 dazugehorenden Gewerkschaftsmitgliedern und einer Jugendorganisation mit 1200 Mitgliedern 71 Zu den Presseorganen der Deutschen Sozialistischen Arbeitspartei Polens gehorten die Volkszeitung Auflage 8000 aus Lodz der Volkswille Auflage 5000 aus Kattowitz die Volksstimme Auflage 5000 aus Bielitz und die Volkszeitung Auflage 2500 aus Bromberg 72 Die Publikationsorgane des DVV waren die Lodzer Tageszeitung Freie Presse mit einer Auflage von 4500 und die Wochenschrift Der Volksfreund mit einer Auflage von 6000 Exemplaren 73 74 Diese Auflagezahlen aus den 1930er Jahren belegen einerseits den geringeren Einfluss des DVV beziehungsweise grosseren Einfluss der DSAP auf die deutsche Minderheit insgesamt Anderseits weisen die Zahlen deutlich darauf hin dass beide Organisationen in Mittelpolen ihre Botschaften und Sichtweisen relativ wenigen Rezipienten ubermitteln konnten da die Brutto Reichweite der Publikationen des DVV und der DSAP bei 350 000 in Mittelpolen lebenden Deutschen selbst zusammengenommen bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs unter 6 lag 75 Finanziert wurden die Zeitungen des DVV bis zum Jahr 1939 und die Zeitungen der DSAP bis zum Jahr 1933 uber Verlagsgesellschaften der Konkordia Literarische GmbH ein von Max Winkler geschaffenes Tarnunternehmen des deutschen Auswartigen Amtes Winkler stand als Wirtschaftsberater den Regierungen in der Weimarer Republik im Dritten Reich und in der Bundesrepublik bei der Verschleierung von staatlichen Zeitungsbeteiligungen zu Diensten 76 Hierbei ist zu berucksichtigen dass in der Zwischenkriegszeit grundsatzlich alle Zeitungen der deutschsprachigen Minderheiten in Ost und Sudosteuropa Unterstutzung vom Auswartigen Amt erhielten Winkler sagte nach dem Krieg aus Von Riga bis Konstantinopel habe ich alles was deutsch gedruckt war mit der Zeit in die Hand bekommen Tatsachlich hatte sich ohne die finanzielle Forderung des Auswartigen Amtes keine einzige deutschsprachige Zeitung in Polen wirtschaftlich selbst tragen konnen 77 Tendenzen ab 1933 BearbeitenHitlers Machtergreifung hatte ab Januar 1933 erhebliche Auswirkungen auf das Zusammenleben der verschiedenen Bevolkerungsgruppen in Polen Judische Verbande riefen zu einem Boykott deutscher Waren auf dem sich viele polnische Unternehmen und Organisationen anschlossen Daruber hinaus kam es zu gewalttatigen Ausschreitungen gegenuber Angehorigen der deutschen Minderheit unabhangig davon ob diese mit dem NS Regime in Deutschland sympathisierten oder nicht Zu einem Bruch in der Beziehung zwischen den Lodzer Juden und Lodzer Deutschen die bis dahin ihre politischen Interessen stets gemeinsam vertreten hatten kam es am 9 April 1933 Von diesem Zeitpunkt an war in Mittelpolen die Zusammenarbeit zwischen deutschen und judischen Organisationen beendet 78 Die Ubergriffe fanden an diesem sogenannten Schwarzen Palmsonntag 1933 in Lodz ihren Hohepunkt Eine aufgebrachte Menschenmenge demolierte ohne von der Polizei daran gehindert zu werden deutsche Schulen Buchereien Geschafte und evangelische Kirchen Zu den Hot Spots gehorten das Lodzer Deutsche Gymnasium und die Redaktionsraume sowie die Druckerei der Freien Presse deren Einrichtungen und Maschinen zerstort wurden Nach diesen Ereignissen fuhrte die deutsche Minderheit in Mittelpolen ein eigenstandiges Leben isoliert in der polnischen Gesellschaft Vor diesem Hintergrund liess sich ein nicht geringer Teil der deutschen Minderheit in Polen von der NS Propaganda in Deutschland beeinflussen was seinen Ausdruck auch in der Presse sowie bei den Verbanden fand 79 Selbst innerhalb der Deutschen Sozialistischen Arbeiterpartei Polens kam es nach diesen Ereignissen zu einer Spaltung und zahlreichen Ubertritten von Mitgliedern zum DVV Arthur Kronig der seit Grundung der DSAP ihr Vorsitzender war lehnte eine weitere Zusammenarbeit mit den polnischen sowie judischen Sozialisten ab und verhandelte mit August Utta uber eine gemeinsame deutsche Wahlfront Allerdings gewannen nach den Ereignissen im April 1933 innerhalb des DVV nicht linke sondern zunehmend rechte Gruppierungen an Einfluss 80 Besonders bei jungen in Polen lebenden Deutschen wurde der Nationalsozialismus als idealistische Weltanschauung aufgefasst obwohl sie aus der Ferne sein wahres Gesicht seine Auswirkungen und staatlichen Eingriffe in Deutschland uberhaupt nicht kannten Dass Hitler sich in seinen ersten Reden als Reichskanzler so nachdrucklich fur die Achtung ethnischer Minderheiten eingesetzt hatte erschien vielen Auslandsdeutschen als Beginn einer neuen europaischen allen Volksgruppen gerecht werdenden Nationalitatenpolitik 81 Daruber hinaus schloss Hitler mit Pilsudski am 26 Januar 1934 einen deutsch polnischen Nichtangriffsvertrag was alle vorhergehenden Regierungen der Weimarer Republik abgelehnt hatten Zeitgleich kam eine Pressevereinbarung zustande worin sich die deutsche und die polnische Regierung verpflichteten auf feindliche Publizistik zu verzichten Damit sorgte der Pakt fur eine vorubergehende Normalisierung der Verhaltnisse auch zwischen Polen und der deutschen Minderheit in Polen 82 83 Nach Pilsudskis Tod nahmen ab Mai 1935 jedoch die Spannungen von Jahr zu Jahr zu sie spiegelten die Verschlechterung der Beziehungen zwischen den beiden Staaten wider Jede Massnahme der deutschen Behorden gegen Polen jede Aussage der NS Fuhrung heizte in Polen die Stimmung gegen die Volksdeutschen an 84 Schon im Jahr 1937 verabschiedete der Sejm ein Gesetz uber die Aufstellung von Listen der im Kriegsfall in polnischen Gemeinden zu inhaftierenden Personen der deutschen Minderheit Umgekehrt existierten ab Mai 1939 auf deutscher Seite Verhaftungslisten fur Angehorige der polnischen Minderheit in Deutschland 85 Der Deutsche Volksverband hatte sich nach der Machtergreifung Hitlers zunachst reserviert verhalten Fur Skepsis sorgten vor allem der sozialrevolutionare Habitus der NSDAP sowie ihre neuheidnische Stromung die im deutlichen Widerspruch zur christlichen Grundeinstellung des DVV stand 86 Jedoch verlor August Utta ab Herbst 1934 weitgehend seinen Einfluss auf den von ihm gegrundeten DVV 87 Erst zu dieser Zeit gewann die aus Bielitz stammende Jungdeutsche Partei fur Polen JdP auch in Mittelpolen an Bedeutung Obwohl weite Kreise der deutschen Minderheit im Raum Lodz dieser nationalsozialistisch orientierten Partei wenig Vertrauen entgegenbrachten konnte im September 1934 eine Lodzer Ortsgruppe der JdP gegrundet werden Unter der Fuhrung von Ludwig Wolff unterstellten sich die uberwiegend jugendlichen Mitglieder dem DVV arbeiteten aber im Lodzer Raum selbstandig Das heisst die Lodzer Ortsgruppe der JdP war innerhalb des Deutschen Volksverbandes eine eigenstandige Partei die daruber hinaus bei Kommunalwahlen mit eigenen Kandidatenlisten gegen den DVV antrat 88 Machtkampfe BearbeitenDer zunehmende Einfluss der Jungdeutschen fuhrte zu Machtkampfen und zur Spaltung des Verbandes Die JdP intensivierte die Jugendarbeit des DVV die Mitgliederwerbung und das Engagement in abgelegenen Gebieten Durch die standigen Auseinandersetzungen zwischen beiden Gruppierungen sahen sich viele Angehorige der Minderheit gezwungen politisch Stellung zu beziehen und sich starker als bisher zu engagieren In vielen Familien und an Schulen kulminierten die Differenzen zu einem Streit zwischen Alt und Jung Die Mitglieder des JdP trugen uniformahnliche Kleidung und fuhrten immer haufiger Versammlungen Kundgebungen oder Aufmarsche mit Fahnen des JdP oder DVV durch adaptierten den Hitlergruss in verschiedener Form zum Beispiel Volk Heil langere Zeit aber auch Pilsudski Heil und sprachen Freunde nunmehr als Kameraden oder Volksgenossen an 89 90 Der politische Aufstieg der Jungdeutschen Partei wurde von den polnischen Behorden zwar aufmerksam beobachtet aber alles andere als nachteilig empfunden Von der JdP erhofften sich die Warschauer Behorden nicht zu Unrecht dass sie die bislang bestehende politische Einheit der jeweiligen Verbande der deutschen Minderheit aufbrechen werde Fuhrende JdP Politiker wurden von der polnischen Regierung sogar als Ansprechpartner akzeptiert zumal die polnische Regierung auf internationaler Ebene mit den Nationalsozialisten kooperierte Allerdings gelang es den Jungdeutschen nicht die politische Fuhrung der deutschen Minderheit an sich zu reissen Die JdP hatte zwar zur Verbreitung des nationalsozialistischen Gedankengutes beigetragen doch schien sie angesichts ihres provokanten Auftretens fur die Mehrheit der deutschen Minderheit nicht geeignet eine fuhrende Rolle und Verantwortung zu ubernehmen 91 Bis zum Fruhjahr 1938 behielten die gemassigten Krafte innerhalb des DVV die Oberhand Dies kam beispielsweise bei den am 27 September 1936 durchgefuhrten Stadtratswahlen in Lodz klar zum Ausdruck bei denen der JdP nur 3 200 der DVV aber 13 000 Stimmen erhielt Etwa zur gleichen Zeit versuchte die JdP Aktivitaten auch in Galizien und Wolhynien aufzunehmen Obwohl in beiden Siedlungsgebieten noch keine andere politische Organisation existierte konnte die JdP wegen der ablehnenden Haltung der dort tonangebenden evangelischen Kirchen nur in sehr wenigen landlichen deutschen Siedlungen Fuss fassen 92 Dennoch fuhrte auch in Galizien und Wolhynien das staatliche Verlangen Gottesdienste nur noch in polnischer Sprache zu halten zu erheblichen Spannungen Der Konflikt verscharfte sich bis September 1939 in einem Masse dass die evangelisch augsburgische Kirche in Polen kurz vor dem Zerfall stand 93 Dazu flammten ab Sommer 1937 erneut Aktionen gegen Betriebe und Geschafte der deutschen Minderheit auf Beispielsweise beschloss der polnische Gastwirtverband in Posen keine Getranke volksdeutscher Brauereien mehr zu beziehen Im Weichselgebiet wurde mittels Flugblattern zum Boykott deutscher Geschafte aufgerufen auf denen stand Die Deutschen wollen absichtlich nicht polnisch sprechen Denke daran dass derjenige der auf polnischer Erde nicht polnisch sprechen will nicht wert ist polnisches Brot zu essen Wer nicht in polnischen Laden und keine polnischen Erzeugnisse kauft ist ein Verrater 94 nbsp Gemeinsame Kundgebung der JdP und DVV in Lodz am 18 Mai 1938Ende November 1937 grundete die Auslandsorganisation der NSDAP AO ohne Mitwirkung des DVV in Lodz eine Ortsgruppe wo aber fast niemand der deutschen Minderheit in Mittelpolen Mitglied wurde allein schon deshalb nicht weil der AO nur Reichsdeutsche also Inhaber der Staatsangehorigkeit des Deutschen Reiches beitreten konnten 95 Gleichfalls versuchte die Volksdeutsche Mittelstelle VoMi eine NS Behorde aus dem Deutschen Reich zunehmend die Verbandsarbeit der deutschen Minderheit zu koordinieren Die VoMi unterstutzte aktiv Ludwig Wolff wodurch August Utta endgultig die Fuhrung des Deutschen Volksverbands an seinen Widersacher verlor Letztlich trat der gesundheitlich schon angeschlagene Utta am 18 Mai 1938 zuruck und der Vorstand des DVV wahlte Wolff zum neuen Vorsitzenden 96 97 Die neue Leitung des Deutschen Volksverbandes mit Zentrum in Lodz unter Ludwig Wolff wie auch die Leitung der Deutschen Vereinigung in Posen und Pommerellen unter Hans Kohnert orientierten sich auf Hitler Deutschland 98 Parallel mit dem Rucktritt von August Utta unternahm die Volksdeutsche Mittelstelle im Auftrag von Adolf Hitler konkrete Schritte die untereinander zerstrittenen Parteien und Verbande der deutschen Minderheit zu vereinen Angestrebt war die Grundung eines Bundes der Deutschen in Polen wozu die fuhrenden Minderheitenfunktionare am 28 Mai 1938 nach Berlin eingeladen wurden Die Minderheitenfuhrer widersetzten sich jedoch dieser organisatorischen Gleichschaltung und lehnten die Grundung ab Selbst Ludwig Wolff der von der VoMi schon als Kandidat fur den Vorsitz des Bundes der Deutschen in Polen vorgesehen war ausserte Vorbehalte gegen den Einigungsvorschlag 99 Theodor Bierschenk ein Mitglied der JdP und spaterer Vertriebenenfunktionar hielt dazu fest Nicht einmal die Fuhrungen der sich zum Nationalsozialismus als Weltanschauung bekennenden Parteien folgten dem Taktstock von Berlin 100 Tatsachlich ist der Widerstand der Verbande gegen diese Vereinigung signifikant und belegt dass die NS Fuhrung in Berlin nur bedingt uber einen Einfluss auf die deutsche Minderheit in Polen verfugte Das Auswartige Amt musste feststellen Alle Versuche einer Einigung der streitenden Parteien herbeizufuhren blieben ergebnislos Es kam also nicht zur Grundung des Bundes der Deutschen in Polen und auch nicht zu einer Gleichschaltung was angesichts der sich ab Herbst 1938 verscharfenden deutsch polnischen Beziehungen auf hochster Ebene auch nicht mehr notig war denn die instrumentale Rolle der deutschen Minderheit in Polen war in Berlin gegenuber Warschau in den Hintergrund getreten und der Kampf der Jungen gegen die Alten hatte seine politisch ideologische Rolle erfullt 101 Auflosung BearbeitenIm Sommer 1939 nahmen die Spannungen zwischen dem Deutschen Reich und Polen noch weiter zu Bereits ab Ende Mai 1939 erfolgten in den Ortsgruppen des DVV zahlreiche Verhaftungen von Verbandsfuhrern Pastoren Lehrern und Redakteuren Den Verhafteten wurde Hochverrat vorgeworfen und als Begrundung Kontakte ins Deutsche Reich angefuhrt Parallel trat ein Versammlungsverbot in Kraft wodurch samtliches Verbandsleben ruhte Nach Abschluss des Hitler Stalin Pakts internierten die polnischen Behorden alle fuhrenden Vertreter der deutschen Minderheit und erklarten alle deutschen Vereinigungen fur aufgelost 102 103 nbsp Angehorige der deutschen Minderheit begrussen die in Lodz einmarschierenden deutschen Truppen 9 September 1939Die Generalmobilmachung Polens erfolgte am 29 August 1939 Einberufen wurden auch Polendeutsche welche die polnische Staatsangehorigkeit angenommen hatten Am 1 September 1939 begann der deutsche Uberfall auf Polen In den ersten Kriegstagen erfolgte entsprechend der vorbereiteten Listen die Verhaftung und Deportation vieler Angehoriger der deutschen Minderheit nach Bereza Kartuska Aufgrund des raschen Vorrucken der Wehrmacht entwickelte sich fur die im polnischen Heer dienenden Polendeutschen eine hochst bedrohliche Situation Deutsche Truppen betrachteten sie als Feinde und von ihren eigenen polnischen Kameraden und Offizieren wurden sie haufig der Spionage verdachtigt und erschossen 104 Am 17 September 1939 folgte der sowjetische Angriff auf Ostpolen Einen Tag spater floh die polnische Regierung mit einer grossen Anzahl von Soldaten und Zivilisten nach Rumanien Aus deutscher und sowjetischer Sicht hatte damit der polnische Staat und die polnische Regierung aufgehort zu existieren Bereits am 22 September 1939 nahmen General Guderian und Brigadekommandeur Kriwoschein die erste gemeinsame deutsch sowjetische Siegesparade in Polen ab und tauschten feierlich Hakenkreuz gegen Rote Fahne Am 6 Oktober 1939 kapitulierten die letzten Feldtruppen der polnischen Armee 105 Hitler hatte zu Beginn des Krieges noch kein schlussiges Konzept fur Polen Sicher war nur dass das Territorium der ehemaligen preussischen Provinzen wieder dem Deutschen Reich angegliedert werden sollten Die Moglichkeit eines Weiterbestehen eines polnischen Reststaates als Weichselland wie im Russischen Reich schloss er nicht aus da er einen solchen als Verhandlungsobjekt bei einem Friedensschluss mit den Westmachten ansah Nach der vollstandigen Besetzung Polens erfolgte am 26 Oktober 1939 die Wiedereingliederung der ehemaligen preussischen Provinz Posen in das Deutsche Reich Das Gebiet erhielt kurze Zeit spater die Bezeichnung Reichsgau Wartheland in welches am 9 November 1939 das gesamte Lodzer Industriegebiet integriert wurde obwohl dieses bis dahin niemals zu Deutschland sondern immer nur zu Russland oder Polen gehort hatte 106 Am 25 November 1939 erhielten grundsatzlich alle sogenannten Volksdeutschen in den eingegliederten Gebieten automatisch die deutsche Staatsangehorigkeit verliehen 107 Damit erfolgte auch die formelle Auflosung des Deutschen Volkverbandes in Polen der faktisch seine Tatigkeit schon vor dem 1 September 1939 eingestellt hatte 108 Mythos Funfte Kolonne Bearbeiten nbsp Propagandaplakat 1939 Parolen E Rydz Smigly Auszuge Wir werden siegen Im Krieg wird jeder Mann und jede Frau Soldat sein Kurz nach der Beendigung des Uberfalls auf Polen publizierte die polnische Exilregierung in London rund 500 Berichte uber Sabotageakte der deutschen Minderheit in Polen was zum Entstehen des Mythos der Polendeutschen als Hitlers funfter Kolonne fuhren sollte Seitdem gibt es viele Kontroversen und Publikationen uber den Einsatz deutscher Diversanten vorwiegend in Polen und im englischen Sprachraum 109 Nicht selten wird mit angeblichen oder tatsachlichen Sabotageakten der Deutsche Volksverband in Polen in Verbindung gebracht Beweise dafur existieren nicht Vielmehr sind bei den meisten Arbeiten dieser Autoren hinsichtlich der Mehrdeutigkeit des Begriffs Volksverband mangelnde Kenntnisse der deutschen Sprache erkennbar Ebenso wird aufgrund der Namensgleichheit die Vorgangervereinigung des DVV der von 1921 bis 1924 bestehende Bund der Deutschen Polens nicht selten mit dem von der Volksdeutschen Mittelstelle im Jahr 1938 angestrebten aber nicht zustande gekommenen Bundes der Deutschen in Polen verwechselt Des Weiteren muss bei der vermeintlichen Mitwirkung der Verbande an Sabotageakten berucksichtigt werden dass ab Mitte August 1939 alle fuhrenden Vertreter der deutschen Minderheit in polnischen Gefangnissen interniert waren Damit fehlte fur koordinierte Aktionen uberall die Fuhrung Die Verbandsfunktionare Pastoren Lehrer und Redakteure aus Lodz und Umgebung waren in Bereza Kartuska inhaftiert und kamen erst am 25 September 1939 zuruck 110 Auch Ludwig Wolff wurde am 28 August 1939 festgenommen er kehrte erst am 5 Oktober 1939 in das bereits seit dem 9 September 1939 besetzte Lodz zuruck 111 Dennoch steht ausser Frage dass viele Angehorige der deutschen Minderheit den Einmarsch der Wehrmacht begrussten und als Befreiung betrachteten Zweifelsfrei liessen sich auch einige von der deutschen Abwehr oder vom SD anwerben Der polnische Historiker Tomasz Chincinski kam im Jahr 2009 nach umfangreicher Forschung zu dem Ergebnis dass die Diversionsaktivitaten der deutschen Geheimdienste sicherlich einen Einfluss auf das Schuren von Panik und Kriegspsychosen hatten Konkret seien vom SD 180 Anschlage geplant gewesen wovon jedoch nur zehn tatsachlich zur Ausfuhrung kamen Letztlich stellten die Berichte der polnischen Exilregierung uber Sabotageakte die deutsche Minderheit in ihrer Gesamtheit unter Generalverdacht und dienten dazu von den wahren Grunden der militarischen Niederlage abzulenken 112 113 So glaubte im Sommer 1939 ein Grossteil der polnischen Bevolkerung den Versicherungen ihrer Regierung die eigene Armee sei wie es auf den Propagandaplakaten hiess stark geschlossen und bereit der potenzielle Gegner Deutschland hingegen schwach und unvorbereitet Die Wirklichkeit sah anders aus Es war die polnische Armee die sich als schwach herausstellte die Entscheidungen der Befehlshaber waren chaotisch die Militartechnik veraltet und Regierung wie Prasident verliessen das Land bereits als die Kampfe noch andauerten Angesichts dessen nimmt es nicht Wunder dass die Niederlage mit Gefuhlen der Enttauschung der Verbitterung der Suche nach Schuldigen ja zuweilen sogar der Wut gegenuber den politischen Eliten einherging 114 Dazu hielt die polnische Untergrundzeitung Biuletyn Informacyjny bereits am ersten Jahrestag des Kriegsbeginns fest Die Schuld fur unsere Niederlage im September liegt zu einem gewissen Teil bei der politischen und militarischen Fuhrung Das militarische Debakel hat aufgezeigt wie degeneriert ein Teil der nationalen Fuhrungsschicht war welcher Kleinmut in der Verwaltung herrschte wie orientierungslos das Regime und wie inkompetent die militarische Fuhrung war 115 Literatur BearbeitenAlbert S Kotowski Polens Politik gegenuber seiner deutschen Minderheit 1919 1939 Otto Harrassowitz Verlag 1998 Ingo Eser Volk Staat Gott Die deutsche Minderheit in Polen und ihr Schulwesen 1918 1939 Otto Harrassowitz Verlag 2010 Einzelnachweise Bearbeiten Die Runenschrift im Emblem des DVV wurde erst ab Ende Mai 1939 verwendet vgl Verbandszeitschriften des DVV Monika Kucner Deutsche Presselandschaft in der Zwischenkriegszeit in Lodz Folia Germanica 5 Acta Universitatis Lodziensis 2009 S 287 Michael Schwartz Ethnische Sauberungen in der Moderne Globale Wechselwirkungen nationalistischer und rassistischer Gewaltpolitik im 19 und 20 Jahrhundert Walter de Gruyter 2013 S 338 f Christian Jansen Arno Weckbecker Der Volksdeutsche Selbstschutz in Polen 1939 1940 Walter de Gruyter 2010 S 24 Oskar Kossmann Die Deutschen in Polen seit der Reformation 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