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Hans Joachim Kohnert 28 Juni 1905 in Bromberg Westpreussen 26 Juni 1972 in Unterpfaffenhofen Harthaus war hochrangiger NS Funktionar und Bauernvertreter nach 1945 wurde er Vertriebenenfunktionar und Lobbyist fur deutsche Fleischwarenfabriken Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHans Joachim Kohnert war Sohn des Landwirts und Rittergutbesitzers Fritz Kohnert und seiner Frau Eda geb Schlubach Der Ehe entstammten zwei Tochter und drei Sohne 1 Nach Ende des Ersten Weltkriegs lebte er in Polen Nach dem Abitur in Bromberg und dem polnischen Militardienst besuchte Kohnert die Technische Hochschule im Freistaat Danzig Er beendete sein agrarwissenschaftliches Studium 1930 als Diplomlandwirt und wurde 1931 promoviert 2 3 1930 wurde er Stabsfeldwebel der Reserve der Polnischen Armee Ab 1935 ubernahm Kohnert die Leitung der Organisation der deutschen Minderheit im polnischen Warthe Gebiet der Deutschen Vereinigung von Erik von Witzleben 4 Der SS trat Kohnert am 13 November 1939 bei Mitglieds Nr 356 871 und zwar mit dem Rang des SS Oberfuhrers gut ein Jahr spater 1 Januar 1941 auch der NSDAP Mitgliedsnummer 7 848 301 zuvor 20 Oktober 1939 war ihm bereits das goldene Parteiabzeichen der NSDAP verliehen worden Im Jahr 1938 begann Kohnert mit dem Aufbau der SS im Warthegau Die Organisation existierte unter der Bezeichnung Selbstschutz und wurde beim Uberfall auf Polen gegen die polnische Armee und Bevolkerung eingesetzt Der von Kohnert kommandierte Selbstschutz ist fur die Ermordung Tausender Burger von Bromberg Bydgoszcz verantwortlich Ihr Fuhrer erlangte so traurige Beruhmtheit als Henker von Bromberg 5 6 Davon abgesehen profitiert Kohnert anscheinend nach dem Uberfall auf Polen der Deutschen Wehrmacht in besonderem Masse von der Verteilung beschlagnahmter polnischen Guter Im April 1940 wurde ihm das Gut Osterholm Ostrow Cottbus bei Amsee Kreis Hohensalza fur seine Verdienste ubergeben 7 um Kohnerts Wunsch nach einer bodenstandigen Verwurzelung in seiner Heimat zu genugen Dies stiess allerdings selbst beim Gauleiter Danzig Westpreussen Albert Forster auf Bedenken Ich finde es sehr eigenartig dass in meinem Gau beschlagnahmte polnische Guter verteilt werden Daraufhin wurde ihm von SS Fuhrer Heinrich Himmler ubermittelt er moge Kohnert ein Gut zur Verfugung stellen Dies soll als Gegenleistung des Reiches fur seine Verdienste um das Deutschtum vor der Besetzung Polens darstellen Im April 1940 war es dann soweit Der Hohere SS und Polizeifuhrer im Warthegau Wilhelm Koppe teilte mit dass das Gut Ostrowo nunmehr freigemacht sei 8 Kohnert machte sich Himmlers Verfugung als RKF vom 10 August 1942 zunutze wonach Kriegsversehrte landwirtschaftliche Betriebe in den eroberten Gebieten erhalten konnten Offenbar erhielt Kohnert 1943 das fast 500 Hektar grosse Gut Osterholm im Kreis Hohensalza zum Eigentum das er seit 1940 bewirtschaftet hatte Nach Kriegsende liess es sich Kohnert nicht nehmen diesen Betrieb als Kriegsschaden fur den Lastenausgleich anzumelden 9 Am 30 September 1944 wurde Kohnert wegen seiner Verdienste um die Steigerung der Agrarproduktion im Warthegau wahrend der Kriegszeit das Ritterkreuz zum Kriegsverdienstkreuz verliehen 10 Am 1 April 1941 wurde er als Nachfolger von Karl Reinhardt Landesbauernfuhrer im Reichsgau Wartheland 11 12 Die Wehrmacht ernannte ihn am 20 April 1941 zum Leutnant d R und verlieh ihm am 30 Januar 1943 das Kriegsverdienstkreuz 1 Klasse ohne Schwerter 13 Wahrend des 2 Weltkriegs war Kohnert als SS Oberfuhrer und Leiter der Abtl Landwirtschaft und Ernahrungswirtschaft im sog Warthegau im durch deutsche Truppen besetzten Polen Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete Kohnert zunachst als Geschaftsfuhrer des Niedersachsischen Landvolkes 14 und danach als Hauptgeschaftsfuhrer des Verbandes deutscher Fleischwarenfabriken in Bonn Ab 1950 war Kohnert fur zehn Jahre als Bundessprecher der Landsmannschaft Westpreussen wieder politisch aktiv 15 Ehrungen BearbeitenIhm wurde das Goldene Parteiabzeichen der NSDAP verliehen Am 30 September 1944 wurde Kohnert mit dem Ritterkreuz des Kriegsverdienstkreuzes geehrt Literatur BearbeitenHans Kohnert in Braunbuch Kriegs und Naziverbrecher in der Bundesrepublik 1965 S 267f Weblinks BearbeitenKohnert Hans In Ostdeutsche Biografie Kulturportal West Ost Einzelnachweise Bearbeiten Rohrer Christian 2017 Landesbauernfuhrer Band 1 Landesbauernfuhrer im nationalsozialistischen Ostpreussen Studien zu Erich Spickschen und zur Landesbauernschaft Ostpreussen Personenlexikon Vandenhoeck amp Ruprecht 2017 ISBN 978 3 525 30097 8 S 89 Titel der Dissertation Die Betriebsverhaltnisse der deutschen Bauernwirtschaften in der ehemaligen Provinz Westpreussen Danzig Kafemann 1932 Rohrer C 2017 ibid S 89 Beata Dorota Lakeberg Die deutsche Minderheitenpresse in Polen 1918 1939 und ihr Polen und Judenbild Peter Lang Frankfurt am Main 2010 ISBN 978 3 631 60048 1 S 328 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Braunbuch Diplomaten Ribbentrops im Auswartigen Dienst 1945 Kriegsverbrecher 1965 Revanchistenfuhrer Bonn 1968 3 uberarbeitete Auflage 2013 Alberti Michael 2006 Die Verfolgung und Vernichtung der Juden im Reichsgau Wartheland 1939 1945 Wiesbaden Harrassowitz Verlag S 60 308 364 Rohrer C 2017 ibid S 89 Wilhelm amp Matthias Lehnert 2009 Als Westpreussen freigemacht wurde Jungle World Nr 35 27 August 2009 Rohrer Christian 2017 Landesbauernfuhrer Band 1 Landesbauernfuhrer im nationalsozialistischen Ostpreussen Studien zu Erich Spickschen und zur Landesbauernschaft Ostpreussen Personenlexikon Vandenhoeck amp Ruprecht 2017 ISBN 978 3 525 30097 8 S 92 Litzmannstadter Zeitung 1944 II pol Nr 268 www getto chronik de Dr Hans Kohnert Klaus D Patzwall Die Ritterkreuztrager des Kriegsverdienstkreuzes 1942 1945 eine Dokumentation in Wort und Bild Militaria Archiv Patzwall 1984 S 181 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Patzwall Klaus D 1984 Die Ritterkreuztrager des Kriegsverdienstkreuzes 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