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Gerhard M Gulzow 28 Oktober 1904 in Liepgarten 10 Dezember 1980 in Lubeck war bis 1945 Oberkonsistorialrat der St Marienkirche in der Freien Stadt Danzig und nach dem Zweiten Weltkrieg Vorsitzender des Ostkirchenausschusses Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Nachlass 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Pfarrersohn studierte an der Universitat Greifswald Theologie Wahrend seines Studiums wurde er 1923 Mitglied der Burschenschaft Germania Greifswald spater 1953 Mitglied der Burschenschaft Teutonia Germania Marburg Am 5 Oktober 1930 wurde er in der Schlosskirche zu Stettin zum geistlichen Amt ordiniert Er war zunachst Hilfspfarrer und Pfarrer in Kallies im Landkreis Dramburg und wurde 1934 als Nachfolger von Artur Brausewetter Pfarrer an der St Marienkirche zu Danzig 1940 wurde er als nebenamtlicher Oberkonsistorialrat in das Konsistorium des Kirchengebiets Danzig Westpreussen innerhalb der Evangelischen Kirche der altpreussischen Union und zum standigen Vertreter des Bischofs Johannes Beermann berufen Als Mann der Mitte der in guter Meinung viel zur Glattung der Gegensatze getan hat 1 setzte er sich im Kirchenkampf fur Vertreter der Bekennenden Kirche ein und leistete Widerstand gegen die Bestrebungen der Deutschen Christen wie auch der nationalsozialistischen Parteifuhrung in der Freien Stadt Danzig Unter anderem verhinderte er bei der Einrichtung des Reichsgau Danzig Westpreussen nach 1939 die Einfuhrung des Posener Modells der im Reichsgau Wartheland nach der Annexion durch das Deutsche Reich nationalsozialistisch gleichgeschalteten evangelischen Kirche im Sinne ihrer Entkleidung als Korperschaft des offentlichen Rechts und Umgestaltung in eine im Wesentlichen ihrer offentlichen Wirkungsmoglichkeiten beraubten Freiwilligkeitskirche Er konnte aber nicht verhindern dass sein Nachfolger als Jugendpfarrer Martin Hesekiel in Konflikt mit der Gestapo geriet Nach der Flucht und Vertreibung wurde er Pfarrer an der Lubecker Lutherkirche In Lubeck engagierte er sich im Vorstand des Pflegeheims Vorwerk der heutigen Vorwerker Diakonie 2 Von den Danziger Fluchtlingen und Vertriebenen wurde er als Verwalter des Danziger evangelischen Bischofsamts angesehen Er widmete sich fortan vor allem der Erfassung Organisierung und Familienzusammenfuhrung der Fluchtlinge und Vertriebenen aus der Freien Stadt Danzig und Danzig Westpreussen In Lubeck welches damals als grosste Sammelstelle der Vertriebenen aus der Freien Stadt Danzig in Deutschland galt grundete er zu Sammelzwecken das Hilfskomitee der Evangelischen aus Danzig Westpreussen spaterer Name dieser Einrichtung Gemeinschaft Evangelischer aus Danzig Westpreussen und den Bund der Danziger 1947 bildete er den Rat der Danziger als Staatsvertretungsorgan im Exil der Freien Stadt Danzig Gulzow war es ein Anliegen moglichst viele aus Danzig gerettete Erinnerungsstucke in Lubeck zusammenzufuhren So sorgte er dafur dass das vom Hamburger Glockenfriedhof geborgene Glockenspiel der Danziger Katharinenkirche in der Lubecker Marienkirche installiert wurde und dass der Paramentenschatz der Danziger Marienkirche ebenfalls dort ausgestellt wurde Dieser wird heute im St Annen Museum gezeigt Er wurde 1946 zweiter Vorsitzender und ab 1951 bis zu seiner Pensionierung 1973 erster Vorsitzender des Ostkirchenausschusses der die Anliegen der evangelischen Fluchtlinge und Vertriebenen vertrat In dieser Eigenschaft gehorte er 1957 zu den Grundern des Ostkircheninstituts an der Westfalischen Wilhelms Universitat in Munster und war Herausgeber der Monatsschrift Der Remter Gerhard M Gulzow verstarb 1980 Er war verheiratet und hatte funf Kinder darunter den spateren Hamburger Kirchenhistoriker Henneke Gulzow Nachlass Bearbeiten Ein Teil seines Nachlasses uberwiegend dienstliche Handakten befindet sich heute als Bestand 607 im Evangelischen Zentralarchiv in Berlin 3 Schriften BearbeitenKirchenkampf in Danzig 1934 1945 Personliche Erinnerungen Gerhard Rautenberg Leer 1968Literatur BearbeitenGedenken an D Gerhard Gulzow in Ostkirchliche Informationen IV 2005 S 5 Hannelore Braun Gertraud Grunzinger Personenlexikon zum deutschen Protestantismus 1919 1949 Gottingen Vandenhoeck amp Ruprecht 2006 ISBN 3 525 55761 2 S 94 Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 2 F H Winter Heidelberg 1999 ISBN 3 8253 0809 X S 196 197 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Gerhard M Gulzow im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Kurt Walter Danzig In Gunther Harder Wilhelm Niemoller Die Stunde der Versuchung Gemeinden im Kirchenkampf 1933 1945 Selbstzeugnisse Munchen Chr Kaiser 1963 S 37 56 hier S 39 Gerhard Gulzow Hrsg Ruckblick auf funf Jahrzehnte Dienste an den Schwachsinnigen im Erziehungs und Pflegeheim Vorwerk vor den Toren Lubeck Lubeck 1956 Bestandeubersicht Memento vom 16 Oktober 2009 im Internet Archive Bundessprecher der Landsmannschaft Westpreussen Gerhard Gulzow Erik von Witzleben Hans Joachim Kohnert Walther Kuhn Paul Pockrandt Ernst Coelle Felician Antonius Prill Odo Ratza Siegfried Sieg Sibylle Dreher Ulrich Bonk seit 2011 Normdaten Person GND 124325114 lobid OGND AKS LCCN nr97032533 VIAF 162268707 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gulzow Gerhard M ALTERNATIVNAMEN Gulzow GerhardKURZBESCHREIBUNG deutscher Oberkonsistorialrat in DanzigGEBURTSDATUM 28 Oktober 1904GEBURTSORT Liepgarten Landkreis UeckermundeSTERBEDATUM 10 Dezember 1980STERBEORT Lubeck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gerhard M Gulzow amp oldid 224095384