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Die Burg Rothenburg ob der Tauber auch Alte Burg genannt 1 sind die Reste einer mittelalterlichen Reichsburg auf einem vorgelagerten Bergsporn oberhalb des Taubertals westlich von Rothenburg ob der Tauber im Landkreis Ansbach in Bayern Burg Rothenburg ob der TauberReichsburg Rothenburg ob der Tauber ehemaliger Palas der Hinterburg heutige Blasiuskapelle von OstenReichsburg Rothenburg ob der Tauber ehemaliger Palas der Hinterburg heutige Blasiuskapelle von OstenAlternativname n Alte BurgStaat DeutschlandOrt Rothenburg ob der TauberEntstehungszeit um 1142Burgentyp Hohenburg SpornlageErhaltungszustand Reste des Palas der Toranlage und der RingmauerStandische Stellung KonigBauweise BuckelquaderGeographische Lage 49 23 N 10 10 O 49 375451 10 172534 Koordinaten 49 22 31 6 N 10 10 21 1 OBurg Rothenburg ob der Tauber Bayern p3 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Anlage 2 1 Blasiuskapelle 2 2 Ringmauer und Burgtor 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenGeschichte BearbeitenIn der 2 Halfte des 11 Jahrhunderts grundeten die Grafen von Comburg Rothenburg im Gebiet des spateren Rothenburg eine Burg Dieses Geschlecht starb 1116 in mannlicher Linie mit Graf Heinrich von Rothenburg aus In der Forschung ist umstritten ob die Burg dem Realbesitz des Benediktiner Klosters Comburg zufiel oder wahrscheinlicher bereits zu diesem Zeitpunkt in die Hande der Staufer gelangte 2 Die vollstandig abgegangene Burganlage wird von der neueren Forschung in der Flur des Essigkrugs eines Bergsporns unweit des heutigen Spitalhofes lokalisiert 3 Der Stauferkonig Konrad III errichtete um 1142 eine neue pfalzartige Reichsburg auf dem nordlich benachbarten Bergsporn heutiger Burggarten Den nach Westen exponierten an drei Seiten steil zur Tauber abfallenden Burgberg nahe Detwang tauschte er hierfur vom Stift Neumunster die Urkunde Bischof Embrichos von Wurzburg ist im Original erhalten 4 Nach dem Tod Konrads III residierte dessen Sohn Herzog Friedrich 1167 auf der Rothenburg 1188 wird das castrum Rotenburch in einem Vertrag zwischen Kaiser Friedrich I Barbarossa und Konig Alfons VIII von Kastilien in dem die Ehe zwischen Friedrichs Sohn Herzog Konrad II von Schwaben und Alfons Tochter Berengaria vereinbart wurde erwahnt Die Burg gehorte mit weiteren 29 staufischen Gutern zur Morgengabe der Braut Allerdings wurde diese Ehe nie vollzogen 5 Im fruhen 13 Jahrhundert spielte die Reichsburg als koniglicher Aufenthaltsort kaum eine Rolle erst der letzte Stauferkonig Konrad IV hielt sich zwischen 1238 und 1251 insgesamt siebenmal in Rothenburg auf 6 In nachstaufischer Zeit wurde die Rothenburg vom Konigtum kaum noch genutzt wahrend die ostlich sich anschliessende Burgersiedlung 1274 zur Freien Reichsstadt erhoben wurde Beim Rintfleisch Pogrom suchten im Juli 1298 etwa 400 Juden Schutz in der alten Reichsburg mussten sich aber nach dreitagiger Belagerung ergeben alle wurden umgebracht 7 Friedrich der Schone verpfandete die Burg 1314 an Kraft II von Hohenlohe 1356 wurde die Rothenburg durch das Basler Erdbeben beschadigt welches Ausmass diese Zerstorungen hatten bzw in welchem Umfang die Burg schon zuvor in Verfall geraten war ist in der Forschung umstritten Kaiser Karl IV erlaubte den Rothenburger Burgern zwar die Steine zum Bau stadtischer Gebaude zu verwenden doch blieben die Burgmannensitze bis zu deren sukzessiver Verausserung an die Reichsstadt in den 1380er Jahren teilweise noch bewohnt 8 1407 liessen die Stadtoberen in der Fehde mit der Burggrafschaft Nurnberg die ehemalige Reichsburg vollstandig entfestigen um deren Einsatz als Belagerungsburg gegen die Stadt durch Friedrich VI zu verhindern Hierzu uberliess der abgesetzte Konig Wenzel der unter Reichsacht gestellten Stadt den wusten Turm in der vesten mit seinen umfengen d h den ostlichen Bergfried und die anstossenden Mauern die daraufhin niedergelegt wurden die Schenkung wurde 1425 durch Konig Sigismund bestatigt 9 Der quadratische Bergfried an der Westspitze Pharamundsturm blieb Teil der Stadtbefestigung und wurde erst 1803 abgerissen 10 Seit 2010 erinnert eine Stauferstele im Burggarten an die Reichsburg nbsp Konig Konrad III 1138 1152 Erbauer der Reichsburg Rothenburg nbsp Die doppelturmige Rothenburg auf dem Stadtsiegel von 1320 nbsp Die Alte Burg auf der Stadtansicht von Matthaus Merian 1648 nbsp Stauferstele im Burggarten hinten rechts das stadtische BurgtorAnlage BearbeitenDie etwa 250 Meter lange und zwischen 30 und 40 Meter breite Spornburganlage mit zwei heute verschwundenen Bergfrieden 11 war in Vorderburg Mittelburg und Hinterburg gegliedert 12 In der Vorderburg an der Westspitze des Bergsporns konzentrierten sich die Gebaude der koniglichen Hofhaltung voran der nach einer Landgebietskarte von 1537 mindestens dreigeschossige Saalbau Die Ansitze der koniglichen Ministerialen verteilten sich auf die Mittel und Hinterburg wo sich auch die Landgerichtslaube befand Von der ostlich anschliessenden Siedlung und spateren Stadt war die Burg durch eine Schildmauer und einen Halsgraben getrennt der spatestens im 15 Jahrhundert verfullt wurde 13 nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Reichsburg Rothenburg Gesamtansicht von Suden Blasiuskapelle Bearbeiten nbsp Spatromanische Biforien in der Sudwand der BlasiuskapelleAuf der frei zuganglichen Burgstelle sind in der heutigen Blasiuskapelle noch bedeutende Teile des romanischen Palas der Hinterburg erhalten Das reprasentative Wohngebaude mit Hauskapelle war mit grosser Wahrscheinlichkeit der Amtssitz des Reichsvogts seit dem 13 Jahrhundert des Reichskuchenmeisters 14 Es stand ursprunglich in der Sudostecke des Berings und band in die Ring und Schildmauer ein die mit Buckelquadern verkleidet waren eine Bauweise die Konrad III in Rothenburg wohl erstmals pragend in den deutschen Burgenbau eingefuhrt hat 15 In spatromanisch fruhgotischer Zeit wahrscheinlich auf Veranlassung Konrads IV wurde das Steinhaus um ein drittes Geschoss erhoht 16 aus dieser Bauphase stammen vier Biforien von denen das Fenster uber der Kapellennische in der Ostwand mit Mittelsaule und Knospenkapitell am aufwendigsten gestaltet ist Von 1397 bis 1400 liess Burgermeister Heinrich Toppler das Gebaude zum Sakralraum umbauen und mit Wandmalereien ausschmucken Im 17 und fruhen 20 Jahrhundert wurden Holzemporen eingebaut Heute dient die Blasiuskapelle als Gedachtnisstatte fur die Gefallenen der beiden Weltkriege 17 Ringmauer und Burgtor Bearbeiten nbsp Das ehemalige stauferzeitliche Burgtor heutiges Gartnerhaus Ostseite nbsp Detail der sudlichen Umfassungsmauer unterhalb der Blasiuskapelle mit Bruchstuck eines judischen GrabsteinsAuf drei Seiten des Berings ist die weitlaufige Umfassungsmauer erhalten davon noch grosse Teile im originalen Buckelquaderverband Am nordlichen Mauerzug sind noch Reste des zerstorten Saalbaus erkennbar In einem Rucksprung des sudlichen Mauerzuges befindet sich die romanische Toranlage die seit dem 17 Jahrhundert als Unterbau des Gartnerhauses auch Burgerschiesshaus Privatbesitz dient sie wurde 2007 erstmals archaologisch erforscht 18 Literatur BearbeitenThomas Biller Die Blasiuskapelle der staufischen Reichsburg Rothenburg ob der Tauber In Maria Letizia Heyer Boscardin Hrsg Wider das finstere Mittelalter Festschrift fur Werner Meyer zum 65 Geburtstag Schweizer Beitrage zur Kulturgeschichte und Archaologie des Mittelalters Bd 29 Schweizerischer Burgenverein Basel 2002 ISBN 3 908182 13 1 S 41 50 PDF 5 MB Karl Borchardt Burg und Stadt Rothenburg unter den Staufern In Horst F Rupp Karl Borchardt Hrsg Rothenburg ob der Tauber Geschichte der Stadt und ihres Umlandes Theiss Darmstadt 2016 ISBN 3 8062 2962 7 S 65 81 Reiner Burkard Anke Kober Das Burgtor im Gartnerhaus Dornroschenschlaf einer staufischen Toranlage in Rothenburg ob der Tauber In Das archaologische Jahr in Bayern 2007 Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2008 ISBN 978 3 8062 2156 5 S 115 117 Innenansicht der freigelegten Tordurchfahrt auf dem Titelbild Thomas Steinmetz Die Konigspfalz Rothenburg ob der Tauber Verlag Ellen Schmid Brensbach 2002 ISBN 3 931529 04 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alte Burg Rothenburg ob der Tauber Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Burggarten auf der Webprasenz der Stadt Rothenburg ob der Tauber Eintrag zu Rothenburg ob der Tauber in der privaten Datenbank Alle Burgen Eintrag von Stefan Eismann zu Burg Rothenburg ob der Tauber in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Stauferstele RothenburgAnmerkungen Bearbeiten Die Bezeichnung Alte Burg ist historisch eher auf den Burgstall Essigkrug zu beziehen vgl Thomas Steinmetz Die Konigspfalz Rothenburg ob der Tauber Brensbach 2002 S 14 Vgl Diskussion bei Steinmetz Konigspfalz S 11 f Steinmetz Konigspfalz S 14 Regesta Imperii IV 1 2 Nr 238 Volltext im RI Opac Karl Friedrich Stumpf Brentano Hrsg Die Reichskanzler vornehmlich des X XI und XII Jahrhunderts Band 3 Acta imperii inde ab Heinrico I ad Heinricum VI usque adhux inedita Innsbruck 1865 1881 Nr 109 Peter Koblank Vertrag von Seligenstadt 1188 auf stauferstelen net Abgerufen am 6 April 2017 Vgl Steinmetz Konigspfalz S 16 19 Steinmetz Konigspfalz S 20 f Steinmetz Konigspfalz S 24 f 26 f Steinmetz Konigspfalz S 24 f 29 Steinmetz Konigspfalz S 42 und 44 f Die Doppelturmigkeit der Reichsburg ist in stilisierter Form auf Rothenburger Siegeln des fruhen 14 Jahrhunderts belegt das Motiv entstammt dem Siegel der Rothenburger Burgvogte und Schultheissen von 1227 aus der Familie der Kuchenmeister von Nordenberg Steinmetz Konigspfalz S 73 ff Vgl Steinmetz Konigspfalz S 75 78 f Vgl Steinmetz Konigspfalz S 65 Vgl die ausfuhrliche Darstellung bei Steinmetz Konigspfalz S 114 142 Demzufolge darf Rothenburg als die fruheste sicher datierte Buckelquaderburg bzw pfalz im deutschen Sprachraum gelten S 114 Vgl Steinmetz Konigspfalz S 64 f Vgl zusammenfassend Biller Blasiuskapelle passim Steinmetz Konigspfalz S 50 66 Vgl Burkard Kober Burgtor passim Steinmetz Konigspfalz S 67 72 Liste der Burgen und Schlosser im Landkreis Ansbach Schlosser Schloss Aufkirchen abgegangen Schloss Bechhofen Schloss Bruckberg Schloss Dennenlohe Schloss Detwang Schloss Dietenhofen Deutschordensschloss Dinkelsbuhl Schloss Durrenhof Schloss Durrwangen Schloss Frohnhof Schloss Gebsattel Schloss Grosshaslach Schloss Habelsee Schloss Hohbach Schloss Jochsberg Schloss Laufenburg Schloss Lehrberg Schloss Leutershausen Schloss Neuendettelsau Schloss Obermogersheim abgegangen Schloss Rammersdorf Schloss Reichenau abgegangen Schloss Rockingen Schloss Rugland Schloss Schillingsfurst Schloss Schonbronn Schloss Sommersdorf Schloss Thann abgegangen Topplerschlosschen Hofgartenschloss Triesdorf Rotes Schloss Triesdorf Weisses Schloss Triesdorf Schloss Thurnhofen Seckendorffer Schloss Schloss Unterschwaningen Schloss Virnsberg Schloss Wassertrudingen Schloss Weiltingen Schloss Wiedersbach Schloss Windelsbach Schloss WolfsauBurgen und Ruinen Burg Altentrudingen abgegangen Burg Auerbach abgegangen Burg Aurach Burg Bertholdsdorf abgegangen Burgruine Bockenfeld Burg Breitenau abgegangen Burg Burghausen abgegangen Burg Colmberg Burg Diebach abgegangen Burgruine Eybburg Burg Feuchtwangen Jagsheimisches Schlosschen Burg Gattenhofen abgegangen Burgruine Herrieden Burg Hohenau abgegangen Burgruine Leonrod Burg Lohr abgegangen Burg Nordenberg abgegangen Burg Rauenbuch abgegangen Burgruine Rosenberg Burg Rothenburg ob der Tauber Burg Schopfloch abgegangen Burgruine Vestenberg Burg Wahrberg Burg Waldeck abgegangen Burg Windsbach abgegangen Burg Wiesethbruck abgegangen Festungen Festung LichtenauTurmhugelburgen alle abgegangen Turmhugel Altes Schloss Berndorf Burg Arberg Burg Birkenfels Burgstall Dicklburg Turmhugel Dickersbronn Turmhugel Endsee Burg Esbach Burg Erlbach Turmhugel Flachslanden Burgstall Grafenbuch Burg Hartershofen Burg Kirnberg Turmhugel Mogersbronn Turmhugel Muchzell Turmhugel Neusitz Turmhugel Nordenberg Turmhugel Oberkemmathen Burg Ohrenbach Burg Poppenbach Turmhugel Rothberg Turmhugel Schlossbuck Turmhugel 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