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Brunfelsia ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Nachtschattengewachse Solanaceae Es sind ausdauernde Pflanzen die meist als Straucher gelegentlich als kleine Baume oder nur selten auch als Lianen wachsen Die 46 Arten sind in die drei Sektionen Brunfelsia 22 Arten Franciscea 18 Arten und Guianenses 6 Arten eingeteilt die sich sowohl in der Verbreitung als auch in den Merkmalen deutlich unterscheiden Molekulare Daten zeigen aber dass nur zwei Sektionen naturlich monophyletisch sind namlich die karibische Sektion Brunfelsia und eine gemeinsame Sektion fur alle sudamerikanischen Arten Die Sektion Brunfelsia kommt ausschliesslich auf den Westindischen Inseln vor und besitzt die im Verhaltnis zum Kelch grosste Kronrohre Die Bluten der in Sudamerika weit verbreiteten Sektion Franciscea besitzen eine deutlich ausgepragte Verdickung am Ubergang zwischen Kronrohre und Kronsaum Die Sektion Guianenses kommt im Norden Sudamerikas vor und besitzt die kleinsten Bluten innerhalb der Gattung Bei vielen Arten verblasst die Krone wahrend der Blutezeit so dass es scheint als wurde die Pflanze in zwei Farben bluhen weshalb einige Arten auch als Zierpflanzen genutzt werden Von vielen Arten ist auch eine ethnomedizinische Nutzung bekannt BrunfelsiaBrunfelsia americanaSystematikKerneudikotyledonenAsteridenEuasteriden IOrdnung Nachtschattenartige Solanales Familie Nachtschattengewachse Solanaceae Gattung BrunfelsiaWissenschaftlicher NameBrunfelsiaPlum ex L Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 1 1 Habitus 1 1 2 Laubblatter 1 1 3 Wurzeln 1 1 4 Behaarung 1 2 Blutenstande 1 3 Bluten 1 3 1 Kelch 1 3 2 Krone 1 3 3 Staubblatter und Pollen 1 3 4 Fruchtblatter 1 4 Fruchte und Samen 1 5 Weitere Merkmale 2 Verbreitung und Standorte 3 Lebenszyklus 4 Okologie 4 1 Bestaubung 4 2 Nahrungspflanze 5 Systematik 5 1 Aussere Systematik 5 2 Innere Systematik 6 Botanische Geschichte 7 Verwendung 8 Gefahrdung 9 Quellen 9 1 Einzelnachweise 9 2 Literatur 10 WeblinksBeschreibung BearbeitenVegetative Merkmale Bearbeiten Habitus Bearbeiten nbsp Habitus von Brunfelsia pauciflora in KulturDie meisten Brunfelsia wachsen als Straucher nur einige Arten auch als kleine Baume Innerhalb der Sektion Brunfelsia erreichen die Arten typischerweise Wuchshohen von 2 bis 3 m jedoch konnen Brunfelsia jamaicensis Brunfelsia americana und Brunfelsia lactea auch 10 bis 12 m hoch werden Die Arten der Sektionen Franciscea und Guianenses werden meist 1 bis 3 m hoch jedoch gibt es auch hier grossere Arten So wird Brunfelsia grandiflora als Baum durchschnittlich 4 bis 5 m hoch einige Sammlungen sollen aber auch von bis zu 10 m hohen Baumen oder genauso langen lianenartigen Pflanzen stammen Die Art mit der geringsten Wuchshohe ist Brunfelsia latifolia die bereits mit einer Hohe von 30 cm bluht und nur selten eine Hohe von 1 m erreicht Die Arten bilden entweder einen Hauptstamm aus oder sind nahe der Basis mehr oder weniger stark verzweigt Gelegentlich konnen so unter anderem bei den Arten Brunfelsia australis Brunfelsia grandiflora und Brunfelsia brasiliensis zwei oder drei Hauptstamme entstehen Bei den kultivierten Formen von Brunfelsia nitida Brunfelsia undulata und Brunfelsia australis bilden sich um den Hauptstamm oftmals Wurzelschosslinge wodurch eine grosse Anzahl an Klonen entsteht Die Verzweigung der Pflanzen erfolgt sympodial In der Sektion Brunfelsia werden oftmals nur einige lange und rutenformige Zweige gebildet an deren Ende nur wenige Laubblatter stehen In den Sektionen Franciscea und Guianenses sind die Zweige verworrener und abgespreizt im Alter biegen sie sich oft nach unten Wenn eine endstandige Knospe nicht austreibt ubernehmen seitenstandige Knospen knapp unterhalb der Triebspitze das Wachstum Selten konnen neue Triebe auch aus den Achseln der Tragblatter der Blutenstande entstehen An neuen Trieben werden zunachst einige Vorblatter gebildet die nach und nach in regulare Laubblatter ubergehen Laubblatter Bearbeiten nbsp Blattspreite von Brunfelsia paucifloraDie Laubblatter stehen wechselstandig in einer 5 13 Phyllotaxis entweder gleichformig entlang der Zweige verteilt oder in dichten Gruppen an der Zweigspitze Selten stehen sie durch eine Verkurzung der Internodien beinahe quirlformig Dies tritt beispielsweise bei den Arten Brunfelsia mire Brunfelsia hydrangeiformis und Brunfelsia rupestris auf Die Blattstiele sind im Vergleich zu den Blattspreiten mit einer Lange von nur 1 bis 10 mm verhaltnismassig kurz Der Querschnitt der Stiele ist halbkreisformig bis rinnig oftmals entstehen im Alter oder beim Trocknen Querrisse und furchen Die Blattspreiten sind bei allen Arten ganzrandig und nicht geteilt jedoch bestehen grosse Unterschiede in Form und Grosse Die Form ist meist entweder elliptisch bis lanzettlich oder umgekehrt eiformig bis umgekehrt lanzettlich selten treten auch spatelformige eiformige linealische oder linealisch lanzettliche Blattformen auf Einige Arten wie Brunfelsia uniflora Brunfelsia americana oder Brunfelsia lactea haben selbst an einer Pflanze eine grosse Variabilitat der Blattformen bei Brunfelsia portoricensis und Brunfelsia densifolia treten starke Unterschiede zwischen den Blattern junger und alterer Pflanzen auf Die Spitze der Blatter kann stumpf spitz oder zugespitzt sein Die Spitzen von Arten die wie Brunfelsia grandiflora Brunfelsia macrocarpa Brunfelsia chocoensis und Brunfelsia amazonica vor allem in feuchten tropischen Waldern wachsen sind zugespitzt und zu einer Traufelspitze modifiziert Die Grosse der Blatter variiert zwischen 1 und 30 cm in der Lange sowie 0 1 und 1 cm in der Breite Dabei kann auch die Blattgrosse innerhalb einer Art abhangig von Umgebungsbedingungen wie Licht und Feuchtigkeit stark schwanken So konnen die Blatter von Brunfelsia grandiflora zwischen 6 und 23 cm lang werden Die Beschaffenheit der Blatter ist meist fest hautig bis nahezu ledrig sie fuhlen sich weich und gummiartig an Auch dickere lederartige und glanzende Blatter treten bei einigen Arten und Varietaten auf so zum Beispiel bei Brunfelsia splendida Brunfelsia dwyeri Brunfelsia obovata var coriaceae oder Brunfelsia rupestris Auch einige Bestande von Brunfelsia uniflora und Brunfelsia brasiliensis die an ungewohnlich trockenen oder ungeschutzten Standorten wachsen bilden ledrige Blatter aus Die Blatter sind auf der Oberseite hell bis dunkelgrun gefarbt die Unterseite ist etwas heller Bei Brunfelsia pilosa Brunfelsia plicata und Brunfelsia undulata tritt an jungen Trieben eine dunkelviolette Pigmentierung auf die auf Anthocyanine zuruckzufuhren ist Die Blattadern sind auf der Blattoberseite kaum hervorgehoben treten aber auf der Unterseite deutlich hervor Auf jeder Blatthalfte gehen von der Hauptader drei bis zwolf Nebenadern fiederig ab nahe dem Rand munden benachbarte Nebenadern wieder ineinander Die Zwischenadern sind fein netzartig und konnen undeutlich ausgepragt oder leicht hervortretend sein Eine Besonderheit bildet Brunfelsia hydrangeiformis bei der auf der Oberseite die Mittelrippe die Nebenadern und die grosseren Zwischenadern in schwache Furchen eingebettet sind und dadurch eine sehr unregelmassige Oberflachenstruktur bilden Wurzeln Bearbeiten Samlinge und junge Pflanzen besitzen diffus verzweigte Wurzeln jedoch bildet sich bei alteren Pflanzen oftmals eine starke Pfahlwurzel aus Besonders deutlich ausgepragt ist diese Pfahlwurzel bei einigen Vertretern der Sektion Brunfelsia die vor allem auf felsigem Untergrund wachsen Bei einigen Arten der Sektion Franciscea ist die Hauptwurzel mehr oder weniger stark verzweigt Behaarung Bearbeiten Die meisten Arten der Gattung sind uberwiegend unbehaart Oftmals sind junge Laubblatter und die Blutenknospen leicht flaumig behaart verkahlen aber im Alter Bei behaarten Arten befinden sich die Trichome Pflanzenhaare vor allem an den Zweigen Laubblattern Blutenstielen Blutenkelch und der Kronrohre Die Arten der Sektion Guianenses sind bis auf gelegentlich auftretende drusige Trichome an Blatt und Blutenstielen unbehaart Unverzweigte mehrzellige drusige oder nichtdrusige Trichome kommen sowohl in der Sektion Brunfelsia als auch Franciscea vor innerhalb der Sektion Brunfelsia konnen sich auf den Laubblattern auch verzweigte Trichome befinden Bei einigen Arten ist die Starke der Behaarung von Umweltbedingungen wie Wasserangebot abhangig bei anderen Arten ist die unterschiedliche starke Behaarung als diagnostisches Merkmal zur Einteilung in Unterarten tauglich Nur in wenigen Fallen ist die Behaarung auch diagnostisches Merkmal auf Artebene Blutenstande Bearbeiten Die Stellung der Blutenstande der Brunfelsia variiert je nach Art zwischen ausschliesslich endstandig ausschliesslich achselstandig oder gemischt end und achselstandig Die Blutenstandsform ist ein Wickel der jedoch auch reduziert oder abgewandelt sein kann Die nicht reduzierten oder abgewandelten Blutenstande haben folgenden Aufbau Eine einzelne Blute steht terminal an der Hauptachse des Blutenstandes Unterhalb dieser Blute stehen ein bis drei nur selten auch mehr kleine laubblattahnliche Hochblatter in deren Achseln je eine Knospe steht Aus einem oder mehreren dieser Hochblatter die damit zu Tragblattern werden entspringen die Nebenachsen des Blutenstandes Diese sind meist stark reduziert und tragen eine einzelne terminale Blute und unter dieser zwei sehr kleine Vorblatter Die Nebenachsen stehen jeweils im rechten Winkel zu ihren Tragblattern In hoheren Verzweigungsordnungen entspringt nur noch aus einem der zwei Vorblatter eine weitere Nebenachse wobei die Verzweigung abwechselnd nach links und rechts erfolgt Altere Blutenstande bilden so bei einigen Arten beispielsweise bei Brunfelsia grandiflora und Brunfelsia latiflora zickzack formige Muster Die verbreitetste Blutenstandsform innerhalb der Gattung ist ein kompakter aufsitzender Wickel mit wenigen Bluten und stark reduzierten Nebenachsen Bei einigen Arten ist die Reduzierung der Nebenachsen so stark dass sie nicht klar auszumachen sind und die Bluten dicht zusammenstehen Brunfelsia grandiflora und Brunfelsia brasiliensis bilden offene und lockere Blutenstande in denen die Achsen unterschiedlich stark verlangert sein konnen Bei einigen Arten bestehen die Blutenstande nur aus einer einzigen Blute so beispielsweise bei Brunfelsia americana Brunfelsia dwyeri Brunfelsia macrocarpa und Brunfelsia uniflora bei anderen aus ein bis drei Bluten zum Beispiel bei Brunfelsia pilosa Brunfelsia australis Brunfelsia cuneifolia und Brunfelsia rupestris Bluten Bearbeiten nbsp Bluten von Brunfelsia unifloraDie Bluten der Brunfelsia Arten sind gestielt Sie sind leicht zygomorph was je nach Art am Kelch der gebogenen Kronrohre dem unregelmassigen Kronsaum oder den zwei unterschiedlich geformten Staubblattpaaren zu sehen ist Die grossten Bluten kommen in der Sektion Brunfelsia vor sie sind vor allem am Abend stark duftend Etwas kleinere und nicht duftende Bluten besitzt die Sektion Franciscea Die kleinsten Bluten kommen innerhalb der Sektion Guianenses vor diese sind wiederum duftend Kelch Bearbeiten nbsp Illustration des Kelches von Brunfelsia brasiliensisDer Kelch besteht aus funf miteinander verwachsenen Kelchblattern Er ist entweder radiarsymmetrisch oder leicht zygomorph rohren oder glockenformig und oft etwas erweitert Der Querschnitt ist meist rund bei den Arten Brunfelsia obovata Brunfelsia boliviana Brunfelsia cuneifolia und Brunfelsia nitida ist der Querschnitt am Ansatz der Kelchzahne funfeckig und daruber konkav gebogen Die Lange variiert zwischen 3 und 35 mm Innerhalb der Sektion Brunfelsia ist der Kelch im Vergleich zur Kronrohre sehr kurz in den Sektionen Franciscea und Guianenses erreicht er etwa die Halfte der Lange der Kronrohre Bei Brunfelsia pauciflora und Brunfelsia hydrangeiformis konnen beide sogar genau so lang werden Die Farbe ist meist ein helles Grun bis hin zu gelblichen Brunfelsia undulata Brunfelsia grandiflora oder violetten Tonen Brunfelsia pilosa Brunfelsia jamaicensis Die Kelchzahne sind dreieckig eiformig oder lanzettlich Innerhalb der Sektion Brunfelsia ist die Spitze zum Teil stumpf und bewimpert In den Sektionen Franciscea und Guianenses sind sie zugespitzt oder spitz zulaufend die Wimpern sind zuruckgebildet oder fehlen ganz An der Frucht bleibt der Kelch meist erhalten vergrossert sich mit der Fruchtreife jedoch kaum Er wird aber dabei zum Teil etwas fester in der Sektion Franciscea treten oftmals linsenformige Auswuchse in der Nahe der Basis hervor Durch das Wachstum der Frucht kann der Kelch an einer oder mehreren Seiten gespalten werden so dass die Kelchblatter manchmal nur noch an der Basis miteinander verwachsen sind Nur bei Brunfelsia hydrangeiformis Brunfelsia pauciflora und Brunfelsia brasiliensis vergrossert sich der Kelch deutlich so dass er die reife Frucht teilweise oder vollstandig umhullt Ein noch deutlicher vergrosserter Kelch tritt bei Brunfelsia macrocarpa auf dieser umschliesst die Frucht vollstandig ist dick und lederartig Krone Bearbeiten nbsp Seitenansicht der Blute von Brunfelsia pauciflora mit dem Kelch und der langen KronrohreDie Krone besteht aus funf Kronblattern die zu einer Kronrohre verwachsen sind an die ein funflappiger Kronsaum anschliesst Innerhalb der drei Sektionen der Gattung haben sich deutlich unterschiedliche Formen der Krone herausgebildet Die Kronrohre der Sektion Brunfelsia ist besonders lang an der Spitze etwas verbreitert aber niemals gebogen oder am Rand der Kronrohre zusammengezogen Der Kronsaum steht meist leicht schrag zur Kronrohre die Kronlappen sind kurz oder breit flach oder am Rand gewellt bis gekerbt Die Kronrohre ist in dieser Sektion meist weiss oder grunlich gefarbt der Kronsaum beim Offnen der Blute meist weiss spater gelblich bei Brunfelsia americana und Brunfelsia lactea kann der Kronsaum violette Streifen aufweisen Die Kronrohre der Sektion Franciscea ist deutlich kurzer und nahe der Spitze leicht erweitert um die Staubbeutel und die Narbe aufzunehmen Im Anschluss daran ist sie leicht eingeschnurt und bildet einen erhobenen dickeren Ring an den der Kronsaum anschliesst Dieser kann einen Durchmesser von 1 5 bis 8 cm erreichen die Kronlappen sind breit abgerundet und uberlappen an den nebeneinanderliegenden Randern Die Kronrohre kann weiss oder violett sein der Kronsaum ist tief bis hellviolett und wird im Alter lavendelfarben oder rein weiss Der Ring zwischen Kronrohre und Kronsaum kann weiss oder gelb gefarbt sein In der Sektion Guianenses sind die kurzen Kronrohren zur Spitze hin verbreitert oder aufgeblaht am Ende der Kronrohre ist kein Ring wie in der Sektion Franciscea ausgebildet Der Kronsaum hat nur selten einen Durchmesser von mehr als 25 mm die Kronlappen sind schmal und konvex die Seitenrander sind etwas zuruckgebogen bei Herbarexemplaren sind sie komplett umgebogen Staubblatter und Pollen Bearbeiten nbsp Illustration der Staubblatter in der KronrohreDie vier Staubblatter stehen in zwei Paaren im oberen Teil der Kronrohre zwischen den oberen drei Kronlappen Nur unregelmassig tritt in Bluten von Brunfelsia americana ein funftes Staubblatt auf Die unbehaarten Staubfaden sind fast komplett mit der Kronrohre verwachsen und stehen nur fur 2 bis 5 mm frei Das oben stehende Staubblattpaar ist das langere bei Brunfelsia obovata und Brunfelsia chocoensis stehen diese Staubblatter etwas uber die Kronrohre hinaus Das kurzere Staubblattpaar ist weiter hinten in der Kronrohre befestigt und deutlich kurzer als der Griffel Die Staubfaden beider Paare sind an der Spitze umgebogen so dass die Staubbeutel nach oben weisen bei Brunfelsia americana und Brunfelsia lactea sind sie zudem zur Narbenregion des Griffels zusammengeneigt Die Staubbeutel sind zentral an den Staubfaden befestigt und offnen sich uber einen einzelnen Langsschlitz In der Sektion Brunfelsia sind sie lang nierenformig und scheinen leicht zweilappig wahrend der Blutezeit konnen die Staubbeutel durch den klebrigen Pollen verwachsen erscheinen Bei Brunfelsia densiflora ist das obere Staubbeutelpaar stark reduziert ist aber nicht steril sondern gibt eine kleine Menge an Pollen ab Bei anderen Arten konnen die Staubbeutel ebenfalls leicht unterschiedlich gross sein Die Staubbeutel der Sektionen Franciscea und Guianenses sind mehr oder weniger halbkreisformig der Umriss ist rund oder nierenformig Die Pollenkorner aller drei Sektionen sind kugelformig und sind mit einem Durchmesser von 30 bis 42 µm mittelgross In den Sektionen Brunfelsia und Guianenses sind die Pollenkorner triporat dreiporig oder tricolpat dreifurchig in der Sektion Franciscea tricolpat oder tricolporidat mit drei zusammengesetzten Aperturen versehen Die Pollenkornwand Exine ist flach grubig oder netzartig strukturiert Fruchtblatter Bearbeiten nbsp Illustration der Fruchtblatter von Brunfelsia latifoliaDer Fruchtknoten ist eiformig oder konisch und steht auf einem kurzen Nektar absondernden Blutenboden Der Fruchtknoten ist zweikammerig und enthalt viele gegenlaufige anatrope Samenanlagen die Plazentation ist zentralwinkelstandig Die Scheidewande sind dunn und oftmals nicht bis zur Spitze ausgebildet Der Griffel ist fadenformig und reicht in etwa bis zum Rand der Kronrohre Vor allem in den Sektionen Franciscea und Guianenses ist der Griffel am Ende etwas verdickt und nach oben gebogen bei einigen Arten der Sektion Brunfelsia ist er leicht schrag gestellt Die Narbe befindet sich meist in gleicher Hohe zwischen den vier Staubbeuteln im obersten Teil der Kronrohre Nur bei Brunfelsia densifolia weist sie aus der Kronrohre hinaus bei allen anderen Arten ist sie zur oben liegenden Seite der Kronrohre gerichtet In den Sektionen Franciscea und Guianenses ist die Narbe kurz und deutlich zweilappig wahrend der Blute ahnelt sie einer geoffneten Pinzette das empfangnisbereite Gewebe befindet sich zwischen den zwei Lappen nach der Befruchtung schliessen sich die Lappen In der Sektion Brunfelsia ist die Narbe schwacher gelappt und wirkt beinahe kopfchenformig und konvex Fruchte und Samen Bearbeiten nbsp Frucht von Brunfelsia australis nbsp Illustration der Samen von Brunfelsia brasiliensisDie Fruchte sind Kapseln die in der Beschaffenheit des Perikarp stark variieren konnen So gibt es Arten mit dunnwandigen und bruchigen ledrigen fleischigen oder verharteten Fruchten Die drei Schichten des Perikarp konnen deutlich voneinander unterscheidbar sein oder sie sind mehr oder weniger miteinander zu einer Schicht verwachsen Die Form ist rund bis eiformig die Lange liegt zwischen 1 und 5 cm Die Oberflache kann glatt oder rau sein grun braun oder leuchtend gelb bis orange Die zwei Samenkammern konnen bei einigen Arten durch die Ruckbildung der Scheidewande zu einer einzigen Kammer verbunden sein Die Fruchte der Sektion Brunfelsia sind meist ledrig bis fleischig und auffallend gefarbt der Kelch ist nur an der Basis bestandig Die Fruchte von Brunfelsia americana und Brunfelsia densifolia springen bei Reife auf so dass die Samen aus den zwei Samenkammern freigegeben werden Bei vielen anderen Arten springen die Fruchte nicht auf die Samen werden erst freigeben wenn die Samenkammern verrotten In der Sektion Franciscea treten vor allem relativ kleine Kapseln auf die grun oder braun sind und ein ledriges Perikarp besitzen welches durch Austrocknen bruchig wird Der Kelch bleibt an der Frucht bestehen und umschliesst diese zumindest teilweise Bei einigen Arten springt die Frucht bei Reife auf jedoch nur leicht die meisten Arten haben nicht aufspringende Fruchte Zwei der sechs Arten aus der Sektion Guianenses besitzen gelbe fleischige Fruchte an denen der kurze Kelch nur an der Basis bestandig ist Die Fruchte von Brunfelsia amazonica und Brunfelsia burchellii sind dunnwandig und bei Reife trocken Die Samen der Gattung sind langlich bis eiformig oftmals an einer oder mehr Seiten gewinkelt oder eingedruckt Die Grosse ist artabhangig von 2 bis 13 mm Lange und 1 bis 7 mm im Durchmesser Die Samenoberflache ist rotlich braun gefarbt und netzartig gekornt Diese Oberflachenkornung entsteht durch eine Vielzahl von Haaren die sich zunachst auf der Samenoberflache befinden bei Reife aber abfallen Das Embryo ist relativ lang und gerade die Keimblatter sind flach und oval bis elliptisch geformt Weitere Merkmale Bearbeiten Bisher gab es noch keine weitreichende Untersuchung zur Zellbiologie und Biochemie innerhalb der Gattung so dass Untersuchungen von einzelnen Arten nur unsichere Schlussfolgerungen fur die ganze Gattung zulassen Es wird vermutet dass die Basischromosomenzahl x 11 displaystyle x 11 nbsp betragt An sekundaren Pflanzenstoffen wurden beispielsweise das Cumarin Scopoletin in den Wurzeln von Brunfelsia uniflora festgestellt aus Brunfelsia grandiflora wurde ein Brunfelsamidin benannter und zu den Amidinen gehorender Stoff isoliert in vier Arten wurde das Alkaloid Cuscohygrin nachgewiesen Die Inhaltsstoffe einiger Brunfelsia Arten konnen in ausreichender Dosierung toxische Effekte Reizung von Schleimhauten neurotoxische Wirkungen hervorrufen 1 Verbreitung und Standorte Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiete der Sektionen Grun Sektion Brunfelsia rot Sektion Franciscea blau Sektion Guianenses schwarz Sektionen Franciscea und Guianenses Die Aufteilung der Gattung in drei Sektionen spiegelt sich auch in der geographischen Verbreitung wider Die Arten der Sektion Brunfelsia kommen ausschliesslich auf den westindischen Inseln vor wobei bis auf Brunfelsia americana alle Arten endemisch auf nur jeweils einer Insel vorkommen Die grosste Artenvielfalt herrscht in Kuba mit zehn Arten vor auf Jamaika sind sechs auf Puerto Rico drei und auf Hispaniola eine Art zu finden Die Standorte sind sehr unterschiedlich einige Arten kommen an relativ trockenen Orten in felsigen Waldern auf Kalkstein oder Serpentinboden vor Andere Arten wachsen in hoher gelegenen Regen und Nebelwaldern Viele der Arten weisen eine geringe Toleranz gegenuber veranderten Umweltbedingungen auf was die Gefahrdung durch Zerstorung der Lebensraume deutlich erhoht Die Sektion Franciscea kommt in grossen Teilen des sudamerikanischen Kontinents an einer Vielzahl unterschiedlicher Standorte vor Die Gebiete reichen von der Karibikkuste bis zu einer geographischen Breite von 30 S Dabei teilt sich die Sektion wiederum in drei grosse Verbreitungszentren auf Elf Arten sind im sudostlichen Brasilien zu finden von denen neun endemisch sind Das zweite grosse Verbreitungszentrum liegt in den Anden von Kolumbien Nord Brasilien Ecuador Bolivien bis zu einem kleinen Teil des nordlichen Argentiniens Hier kommen funf Arten vor drei von ihnen sind endemisch Das dritte Zentrum mit zwei Arten von denen eine endemisch ist umfasst Teile Guyanas Venezuelas und des brasilianischen Bundesstaates Roraima Die meisten Arten wachsen in bergigen Regionen in Hohenlagen bis etwa 2000 m Brunfelsia uniflora besiedelt sogar Hohen bis 3300 m einige Arten haben sich an sehr niedrige Hohenlagen angepasst Die Straucher oder kleinen Baume finden sich in der Strauchschicht von sehr feuchten tropischen Regenwaldern Zu den Ausnahmen gehort Brunfelsia latifolia die in niedrig wachsenden Strauchformationen an der Ozeankuste des sudostlichen Brasiliens zu finden ist Brunfelsia obovata ist wiederum an halb uberflutete Standorte in Sumpfen im stehenden Wasser oder an Flussufern angepasst Das Gebiet der Sektion Guianenses uberdeckt sich nur wenig mit dem der Sektion Franciscea Es nimmt vor allem das untere Amazonasbecken ein und reicht im Norden bis nach Guyana im Suden bis zum brasilianischen Bundesstaat Bahia und erreicht im Westen fast die kolumbianische Grenze Brunfelsia chocoensis hat ein isoliertes Vorkommen im kolumbianischen Departamento del Choco Die Standorte befinden sich in niedrig gelegenen Regenwaldern die Pflanzen sind dort Bestandteil der Strauchschicht oder wachsen an Flussufern Lebenszyklus BearbeitenBrunfelsia Samen sind nur relativ kurze Zeit keimfahig und keimen meist zwei bis vier Wochen nach der Aussaat wahrend dieser Zeit sind die Samen empfindlich gegenuber Trockenheit Die meisten Arten sind sehr langsam wachsend die Zeit zwischen der Keimung und der ersten Blute kann unter Gewachshausbedingungen sechs Monate bis zu mehr als zwei Jahren betragen Uber die maximale Lebensdauer der Pflanzen sind keine Aussagen bekannt jedoch ist von Brunfelsia grandiflora eine Lebensdauer von mindestens 20 Jahren nachgewiesen In geringem Umfang findet auch am Standort eine vegetative Vermehrung uber abgebrochene Zweige statt die im Boden bewurzeln Die Bluhphase kann nur wenige Wochen pro Jahr betragen es gibt jedoch auch Arten die am Standort nahezu ununterbrochen bluhen So wurden am Standort des Typusexemplars von Brunfelsia grandiflora subsp schultesii im Januar Mai und September bluhende Pflanzen vorgefunden Die Mehrzahl der sudamerikanischen Arten bluht zwischen Oktober und Dezember Die Fruchte benotigen mehrere Monate bis zu einem Jahr um auszureifen oftmals verbleiben sie auch daruber hinaus an der Pflanze bis sie vertrocknet und braun sind nbsp Herabgefallene und geoffnete Frucht von Brunfelsia australisDa die Fruchte meist sehr unauffallig sind und keinen auffalligen Geruch haben ist eine Ausbreitung der Samen durch Tiere unwahrscheinlich Die Kapseln sind meist nicht aufspringend wenn sie aufspringen dann nur sehr spat Meist wird das eingetrocknete Perikarp bruchig oder aber die Frucht fallt zu Boden wo die aussere Schicht des Perikarp verrottet und schliesslich das dunne Endokarp zerbricht und die Samen freigibt Dunnwandige Kapseln wie sie in einigen Arten vorkommen konnen durch Hohlraume in den Fruchten eventuell im fliessenden Wasser transportiert werden und so die Samen weiter ausbreiten Nur einige Arten wie Brunfelsia chocoensis Brunfelsia densifolia Brunfelsia guianensis Brunfelsia macrocarpa und Brunfelsia nitida haben verhaltnismassig grosse fleischige gelbe bis orange Fruchte die eventuell auch von Saugetieren und Vogeln gefressen werden Dies wurde bisher an den Standorten jedoch nicht beobachtet Okologie BearbeitenBestaubung Bearbeiten Die Bluten der Brunfelsia sind auf Bestaubung durch Insekten spezialisiert Entomophilie wobei durch den unterschiedlichen Bau der Bluten in den einzelnen Sektionen der Gattung unterschiedliche Bestauber bevorzugt werden Die Bluten der Sektion Franciscea sind auf eine Bestaubung durch Schmetterlinge Lepidopterophilie spezialisiert der verdickte Ring zwischen Kronrohre und Kronsaum kann eine Landung vereinfachen das Verblassen der Krone signalisiert dass die Blute nicht mehr bestaubt werden muss und ein Besuch durch einen Bestauber nicht mehr notwendig ist Die meisten Arten haben nicht duftende Bluten An der Art Brunfelsia grandiflora die zu dieser Sektion gezahlt wird wurden unter anderem die Edelfalter der Gattung Euptychia Weisslinge der Gattung Eurema Blaulinge der Gattung Euselasia und Dickkopffalter aus der Calpodes Gruppe beobachtet Die Bluten der Sektion Brunfelsia werden uberwiegend von Schwarmern besucht und sind auf diese Besucher spezialisiert Die Bluten offnen sich nachts haben langere Kronrohren und verbreiten ab kurz vor Sonnenuntergang einen intensiven Duft Eine Landehilfe wie in Sektion Franciscea ist nicht vorhanden was auf Bestauber schliessen lasst die vor der Blute schweben Besucher der Sektion Guianenses wurden bisher nicht beobachtet Einige der Bluten wurden als duftend beschrieben eine als Landehilfe dienende Verdickung ist nicht vorhanden die Kronrohre ist relativ kurz Diese Merkmale lassen vermuten dass sie ebenfalls von Nachtfaltern besucht werden Nahrungspflanze Bearbeiten nbsp Die Raupen der Gattung Methona hier Methona confusa ernahren sich ausschliesslich von Brunfelsia BlatternDie Raupen der Edelfaltergattung Methona ernahren sich ausschliesslich von den Blattern der Brunfelsia Arten So deckt sich das Verbreitungsgebiet dieser Gattung nahezu mit dem der Sektionen Franciscea und Guianenses Raupen von Methona themisto wurden auch in der westargentinischen Provinz Tucuman gefunden wo keine Brunfelsia Arten heimisch jedoch kultivierte Pflanzen der Gattung zu finden sind Systematik BearbeitenAussere Systematik Bearbeiten Die Stellung von Brunfelsia innerhalb der Systematik der Nachtschattengewachse war lange Zeit nicht geklart Die klassische Einordnung in die Tribus Salpiglossideae wie beispielsweise in der Systematik nach William D Arcy erfolgte auf Grund von morphologischen Merkmalen wie der Reduzierung der Staubfaden von funf auf vier die zygomorphe Blute und den Kapselfruchten Durch molekularbiologischen Untersuchungen wurde 1992 festgestellt dass die Salpiglossideae im zuvor anerkannten Umfang nicht monophyletisch sind Brunfelsia konnte so nahe den Petunien Petunia und Fabiana gestellt werden welche zuvor der Tribus Nicotianeae zugerechnet wurden 2 In der Systematik nach Armando Hunziker wird die Gattung in eine monogenerische Tribus Francisceae eingeordnet 3 die aktuelle molekularbiologisch begrundete Systematik nach Richard Olmstead platziert Brunfelsia zusammen mit Petunia Fabiana Nierembergia Calibrachoa und einigen kleineren Gattungen in die Petunieae 4 Innere Systematik Bearbeiten Die Gattung Brunfelsia umfasst nach der letzten umfassenden Monografie der Gattung Plowman 1998 46 Arten Diese werden in drei Sektionen geteilt die sich unter anderem in der geographischen Verbreitung und morphologischen Merkmalen unterscheiden Als fragwurdige und ausgeschlossene Arten werden Brunfelsia bahinensis und Brunfelsia nyctaginoides genannt Erstere ist nur durch das Typusexemplar bekannt eine genauere Einordnung kann jedoch erst nach weiteren Untersuchungen erfolgen Letztere wurde in eine eigene monotypische Gattung Plowmania verschoben Eine zuvor als Brunfelsia uniflora identifizierte Population in den Nebelwaldern der bolivianischen Anden hat sich als bisher unbeschriebene eigenstandige Art herausgestellt die sich von den Populationen im Norden und Osten Sudamerikas unterscheidet 5 diese wurde 2012 als Brunfelsia plowmaniana beschrieben 6 Sektionen und Arten der Gattung Brunfelsia Sektion Brunfelsia Brunfelsia acunae Hadac Brunfelsia americana L Brunfelsia cestroides A Rich Brunfelsia clarensis Britton amp P Wilson Brunfelsia densifolia Krug amp Urb Brunfelsia grisebachii Amshoff Brunfelsia jamaicensis Benth Griseb Brunfelsia lactea Krug amp Urb Brunfelsia linearis Ekman Brunfelsia macroloba Urb Brunfelsia maliformis Urb Brunfelsia membranacea Urb Brunfelsia nitida Benth Brunfelsia picardae Krug amp Urb Brunfelsia plicata Urb Brunfelsia pluriflora Urb Brunfelsia portoricensis Krug amp Urb Brunfelsia purpurea Griseb Brunfelsia shaferi Britton amp P Wilson Brunfelsia sinuata A Rich Brunfelsia splendida Urb Brunfelsia undulata Sw Sektion Franciscea Brunfelsia australis Benth Brunfelsia boliviana Plowman Brunfelsia bonodora Vell J F Macbr Brunfelsia brasiliensis Spreng L B Sm amp Downs Brunfelsia chiricaspi Plowman Brunfelsia cuneifolia J A Schmidt Brunfelsia dwyeri D Arcy Brunfelsia grandiflora D Don Brunfelsia hydrangeiformis Pohl Benth Brunfelsia imatacana Plowman Brunfelsia latifolia Pohl Benth Brunfelsia macrocarpa Plowman Brunfelsia mire Monach Brunfelsia obovata Benth Brunfelsia pauciflora Cham amp Schltdl Benth Brunfelsia pilosa Plowman Brunfelsia plowmaniana N Filipowicz amp M Nee 6 Brunfelsia rupestris Plowman Brunfelsia uniflora Pohl D Don Sektion Guianenses Brunfelsia amazonica C V Morton Brunfelsia burchellii Plowman Brunfelsia chocoensis Plowman Brunfelsia clandestina Plowman Brunfelsia guianensis Benth Brunfelsia martiana PlowmanBotanische Geschichte Bearbeiten nbsp Charles Plumiers Illustration von Brunfelsia 1703 Die erste Erwahnung der Gattung Brunfelsia stammt von Charles Plumier aus dem Jahr 1703 Er ehrt mit der Gattungsbezeichnung den deutschen Krauterforscher Theologen und Arzt Otto Brunfels 1488 1534 7 bezeichnete die Gattung jedoch irrtumlichweise zunachst als Brunsfelsia was in der Folge zu einer grossen Zahl an Verwirrungen sorgte Carl von Linne erwahnt die Gattung bezugnehmend auf die Beschreibung Plumiers erstmals 1742 in der zweiten Ausgabe der Genera Plantarum Die heute gultige Erstbeschreibung stammt aus der ersten Ausgabe der Species Plantarum 8 von 1753 Dabei ubernahm er die fehlerhafte Schreibweise Plumiers bemerkte spater seinen Fehler verwendet aber in spateren Werken beide Namen So nutzte er in der 1754 erschienenen Auflage von Genera Plantarum den Namen Brunfelsia in spateren Ausgaben der Species Plantarum jedoch die falsche Schreibweise Durch die Regelwerke des Internationalen Codes der Botanischen Nomenclatur ICBN konnte in neuerer Zeit zunachst der Name Brunfelsia als gultiger Name verwendet werden eine 1981 vorgenommene Anderung der Regeln machte jedoch eine Entscheidung uber die Erhaltung des Namens notwendig Diese wurde 1989 durch William D Arcy vorgeschlagen 9 und 1993 durch das Committee for Spermatophyta des ICBN bestatigt 10 nbsp Zeichnung von Brunfelsia brasiliensis als Franciscea confertifolia von Johann Baptist Emanuel Pohl 1827 Die Gattung wurde bereits 1791 von Antoine Laurent de Jussieu den Nachtschattengewachsen Solanaceae zugeordnet obwohl viele andere Wissenschaftler dieser Zeit sie den Braunwurzgewachsen Scrophulariaceae zurechneten Auch Johann Baptist Emanuel Pohl sah die Brunfelsia in dieser Familie und beschrieb 1826 die nach Franz I von Osterreich benannte Gattung Franciscea als nah verwandte Gattung mit zunachst acht Arten Bereits 1829 veroffentlichte David Don seine Beobachtungen zu beiden Gattungen und schlug einerseits deren Zusammenlegung unter dem Namen Brunfelsia sowie die Einordnung in die Familie der Nachtschattengewachse vor Zunachst wurde diese Arbeit von anderen Wissenschaftlern ignoriert aber in der 1846 von George Bentham veroffentlichten Monografie der Braunwurzgewachse wurde nur noch die Gattung Brunfelsia gefuhrt und in die Unterordnung heute Unterfamilie Salpiglossideae eingeordnet Kurz nach Bentham begann John Miers mit taxonomischen Untersuchungen der Nachtschattengewachse Ein Ergebnis dieser Untersuchungen war die Einordnung der Salpiglossideae in eine neu beschriebene Familie Atropaceae wobei er jedoch Brunfelsia und Franciscea wiederum als eigenstandige Gattungen fuhrte Eine weitere umfangreiche Abhandlung der Gattung wurde 1864 von J A Schmidt in der Flora Brasiliensis verfasst welche lange Zeit als Standardreferenz fur die brasilianischen Arten der Gattung galt 1968 begann Timothy Charles Plowman mit umfangreichen Studien und veroffentlichte eine Anzahl an wissenschaftlichen Arbeiten zur Gattung Er errichtete dabei neben den bekannten Sektionen Brunfelsia und Franciscea eine dritte Sektion Guianenses 11 stellte Annahmen zur biogeografischen Entwicklung der Gattung auf 12 und beschrieb eine Vielzahl neuer Arten Noch bevor er die Arbeiten zu einer vollstandigen Revision der Gattung abschliessen konnte verstarb er 1989 an den Folgen einer HIV Infektion 1994 wurden seine Unterlagen von Kollegen an Sandra Knapp gesandt die zusammen mit J R Press an einer Zusammenstellung der von Plowman angefertigten Untersuchungen arbeitete so dass 1998 die Ergebnisse Plowmans veroffentlicht werden konnten Verwendung BearbeitenEine ethnomedizinische Verwendung ist von einem grossen Teil der Arten der Brunfelsia bekannt Die Fruchte der im gesamten Raum der westindischen Inseln verbreiteten Art Brunfelsia americana sind dort als effektives Mittel gegen Durchfall bekannt Brunfelsia uniflora die im Osten Brasiliens vorkommt und dort wie auch andere Arten Manaca genannt wird soll gegen Syphilis und Rheuma helfen und gilt unter anderem auch als harntreibend abtreibend und abfuhrend Brunfelsia mire wird als Wurmmittel eingesetzt Die indigene Bevolkerung des westlichen Amazonasgebietes benutzen sowohl Brunfelsia chiricaspi als auch Brunfelsia grandiflora fur eine Vielzahl von Anwendungen Die bekanntesten Einsatzgebiete sind die Behandlung von Rheuma Arthritis und Fieber 13 Beide Arten werden jedoch auch als Beimengung bei der Zubereitung von Ayahuasca verwendet 14 Als Zierpflanzen werden vor allem Brunfelsia undulata Brunfelsia australis und Brunfelsia pauciflora gezogen Gelegentlich werden auch Pflanzen unter dem Namen Brunfelsia latifolia angeboten dies sind jedoch meist Vertreter der Arten Brunfelsia australis oder Brunfelsia grandiflora Brunfelsia pauciflora wurde bereits fruh nach Europa eingefuhrt und war ab der Mitte des 18 Jahrhunderts sehr popular Aus kultivierten Pflanzen dieser Art wurden auch einige neue Arten beschrieben unter anderem Franciscea eximia Franciscea macrantha und Franciscea lindeniana die heute jedoch nur als Formen der Art gezahlt werden Trotzdem sind die Namen und Kombinationen daraus noch haufig in Zierpflanzenliteratur zu finden Gefahrdung BearbeitenVor allem die auf den westindischen Inseln beheimateten in einem kleinen Areal endemischen Arten sind durch steigende Bevolkerungszahlen und damit verbundener Zerstorung der Standorte gefahrdet Einige Arten sind nur durch wenige Sammlungen bekannt einige bekannte Standorte wurden bereits zerstort 15 In der Roten Liste gefahrdeter Arten der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources werden Brunfelsia jamaicensis 16 Brunfelsia membranacea 17 und Brunfelsia splendida 18 als vulnerable VU gefahrdet und Brunfelsia portoricensis 19 als endangered EN stark gefahrdet eingestuft Quellen BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten Die Informationen dieses Artikels entstammen zum grossten Teil den unter Literatur angegebenen Quellen daruber hinaus werden folgende Quellen zitiert CliniPharm CliniTox Institut fur Veterinarpharmakologie und toxikologie Zurich Brunfelsia sp aufgerufen am 3 August 2017 Richard G Olmstead und Jeffrey D Palmer A Chloroplast DNA Phylogeny of the Solanaceae Subfamilial Relationships and Character Evolution In Annals of the Missouri Botanical Garden Volume 79 Nummer 2 1992 S 346 360 doi 10 2307 2399773 Vergleiche Hunziker S 80 Richard Olmstead und Lynn Bohs A Summary of Molecular Systematic Research in Solanaceae 1982 2006 In D M Spooner et al Hrsg Solanaceae VI Genomics Meets Biodiversity ISHS Acta Horticulturae 745 Juni 2007 ISBN 978 90 6605 427 1 S 255 268 Michael Nee Geography of Solanaceae in Bolivia In D M Spooner et al Hrsg Solanaceae VI Genomics Meets Biodiversity ISHS Acta Horticulturae 745 Juni 2007 ISBN 978 90 6605 427 1 S 43 58 a b Natalia Filipowicz Michael H Nee Susanne S Renner Description and molecular diagnosis of a new species of Brunfelsia Solanaceae from the Bolivian and Argentinean Andes In PhytoKeys Band 10 Ausgabe 83 2012 doi 10 3897 phytokeys 10 2558 Lotte Burkhardt Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen Erweiterte Edition Botanic Garden and Botanical Museum Berlin Freie Universitat Berlin Berlin 2018 1 Caroli Linnaei Species Plantarum Band 1 1753 S 191 William G D Arcy 951 Proposal to Conserve Spelling of 7450 Brunfelsia Solanaceae In Taxon Volume 38 Nummer 3 August 1989 S 510 511 doi 10 2307 1222311 Report of the Committee for Spermatophyta 38 In Taxon Volume 42 1993 S 687 697 doi 10 2307 1222553 Timothy C Plowman A new section of Brunfelsia Section Guianenses In J G Hawkes Hrsg Systematic notes in the Solanaceae Journal of the Linnean Society Botany Volume 76 1978 S 294 295 Timothy C Plowman The Genus Brunfelsia a conspectus of the taxonomy and biogeography In J G Hawkes et al Hrsg The Biology and Taxonomy of the Solanaceae Academic Press 1979 S 475 491 Richard Evans Schultes Solanaceous hallucinogens and their role in the development of New World cultures In The Biology and Taxonomy of the Solanaceae Academic Press London 1979 S 137 160 Dagmar Eigner und Dieter Scholz Ayahuasca Liane der Geister In Pharmazie in unserer Zeit 14 Jahrgang Nummer 3 1985 S 65 76 doi 10 1002 pauz 19850140302 Vergleiche Plowman S 21 World Conservation Monitoring Centre 1998 Brunfelsia jamaicensis In 2007 IUCN Red List of Threatened Species IUCN 2007 abgerufen am 6 Marz 2008 World Conservation Monitoring Centre 1998 Brunfelsia membranaceae In 2007 IUCN Red List of Threatened Species IUCN 2007 abgerufen am 6 Marz 2008 World Conservation Monitoring Centre 1998 Brunfelsia splendida In 2007 IUCN Red List of Threatened Species IUCN 2007 abgerufen am 6 Marz 2008 World Conservation Monitoring Centre 1998 Brunfelsia portoricensis In 2007 IUCN Red List of Threatened Species IUCN 2007 abgerufen am 6 Marz 2008 Literatur Bearbeiten Timothy C Plowman Autor Sandra Knapp J R Press Hrsg A Revision of the South American Species of Brunfelsia Solanaceae Fieldiana Botany New Series Nr 39 Field Museum of Natural History Chicago August 1998 OCLC 440277589 Armando T Hunziker The Genera of Solanaceae A R G Gantner Verlag Ruggell Liechtenstein 2001 ISBN 3 904144 77 4 N Filipowicz S S Renner Brunfelsia Solanaceae A genus evenly divided between South America and radiations on Cuba and other Antillean Islands In Molecular Phylogenetics and Evolution 2012 doi 10 1016 j ympev 2012 02 026 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Brunfelsia Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Brunfelsia Eintrag in der W3Tropicos Datenbank englisch nbsp Dieser Artikel wurde am 26 April 2008 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brunfelsia amp oldid 237624911