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Wiesenbronn ist eine Gemeinde im unterfrankischen Landkreis Kitzingen die besonders durch den Weinbau bekannt wurde Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Grosslangheim Ausser dem Hauptort gibt es keine weiteren Gemeindeteile 2 3 Wappen Deutschlandkarte49 74697 10 30659 262 Koordinaten 49 45 N 10 18 OBasisdatenBundesland BayernRegierungsbezirk UnterfrankenLandkreis KitzingenVerwaltungs gemeinschaft GrosslangheimHohe 262 m u NHNFlache 10 57 km2Einwohner 1109 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 105 Einwohner je km2Postleitzahl 97355Vorwahl 09325Kfz Kennzeichen KTGemeindeschlussel 09 6 75 177LOCODE DE 2WIGemeindegliederung 1 GemeindeteilAdresse der Verbandsverwaltung Schwarzacher Str 497355 GrosslangheimWebsite www wiesenbronn deErster Burgermeister Volkhard Warmdt Burgerliche Liste Lage der Gemeinde Wiesenbronn im Landkreis KitzingenKarteDie evangelische Dorfkirche von Wiesenbronn im Hintergrund die Steilstufe des Steigerwalds Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Bis zur Gemeindegrundung 2 2 Einwohnerentwicklung 3 Politik 3 1 Gemeinderat 3 2 Burgermeister 3 3 Wappen 4 Wirtschaft und Infrastruktur 4 1 Wirtschaft einschliesslich Land und Forstwirtschaft 4 2 Bildung 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 1 Baudenkmaler 5 1 1 Kirche 5 1 2 Friedhof 5 1 3 Synagoge 5 1 4 Rathaus 5 1 5 Hoftore 5 2 Regelmassige Veranstaltungen 5 3 Sage 5 3 1 Der Kobold 5 3 2 Der Huppmann 6 Weinbau 7 Personlichkeiten 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenWiesenbronn gehort zur Planungsregion Wurzburg Bayerische Planungsregion 2 im Steigerwaldvorland Es existiert nur die Gemarkung Wiesenbronn Nachbargemeinden sind von Norden beginnend im Uhrzeigersinn Kleinlangheim Rudenhausen Castell Iphofen Rodelsee und Grosslangheim Die Wustung Durrbach befindet sich auf der Gemarkung von Wiesenbronn Das Dorf war bis zu Beginn des 15 Jahrhunderts bewohnt Mehrere Wiederansiedlungsversuche in der Folgezeit scheiterten Naturraumlich liegt Wiesenbronn im Schwanbergvorland einem Teil des Steigerwaldvorlandes Die Landschaft ist durch kleinere Hugel charakterisiert in Richtung des Steigerwaldes nimmt ihre Hohe zu Durch den Ort verlauft der Frankische Marienweg Geschichte BearbeitenBis zur Gemeindegrundung Bearbeiten Um 800 wurde Wisibrunnen 4 erstmals in der Urkunde uber eine Schenkung an das Kloster Fulda urkundlich erwahnt Lange Zeit vermutete man das im Jahre 816 gegrundete Kloster Megingaudeshausen 5 in der Nahe von Wiesenbronn Die Abtei soll im Ipfigau an der Mecken oberhalb des Leimbachs gestanden haben Auf einen Standort in der Nahe des Koboldsees von Wiesenbronns deuten hin ein Hugel namens Meggen die benachbarte Senke Goutsgrom umgangssprachlich Gottesgraben oder Gutsgraben der Wiesbach fruher Leimbach Heeresstrasse Strasse nach dem Steigerwald entlang des Leimbachs die alte Flurbezeichnung Dietrichsau Erinnerung an den ersten Abt Theotgar oder Teutgar Wiesenbronner Flur und Siedlungsbezeichnungen wie Hardt Hohefeld Bernbuch oder Wisibrunn im Zusammenhang mit Megingaudeshausen 877 wurde das Kloster aufgelassen und die Benediktiner zogen in das verwaiste Reichskloster der Karolinger nach Schwarzach Die neuere Forschung verlegt die Abtei eher ins mittelfrankische Oberlaimbach bzw nach Ullstadt Die Geschichte Wiesenbronns konzentriert sich auf drei Herrensitze das Schloss den Fuchs schen und den Castell schen Burgstall Die bewegte Vergangenheit der Ortschaft trug sicherlich dazu bei dass von keinem dieser Bauwerke noch etwas vorhanden ist Von den Burgstallen ist nicht einmal die genaue Lage bekannt 6 3 Das Castell sche Ministerialengeschlecht das sich dort niederliess nannte sich Herren von Wiesenbronn 6 7 Arnolt von Wiesenbrunn durfte wohl um 1200 in Ermangelung eines Berges die Wasserburg errichtet haben Der Schutz bestand in einer doppelten Ummauerung einem tiefen Wassergraben und einer Zugbrucke 1244 kommt erstmals der Ritter Ulricus de Wisenbrunnen im Gefolge des Grafen Friedrich I zu Castell vor und 1268 beurkunden die Bruder Ulrich und Heinrich von Wisintbronnen als Ritter eine Verkaufsurkunde des Grafen Hermann II zu Castell 7 1330 kann man urkundlich sesshafte Herren von Seinsheim im Ort nachweisen Das Wiesenbronner Schloss hatten sie vom Markgrafen von Brandenburg zum Lehen erhalten 6 9Im Jahre 1384 wurde der Castell sche Burgstall 6 1 9 zum ersten Mal erwahnt als Hans Pfaff von Seckendorf ihn und die zugehorigen Besitzungen von den Grafen Castell als Lehen erhielt 8 Das Holzrecht aus dem Gemeindewald das auf ihm ruhte lasst auf ein langeres Bestehen schliessen 1420 6 12 beschadigte Erkinger von Seinsheim der Besitzer des Schlosses die Mauer des Burgstalls von Jakob von Seckendorf schwer und zerstorte mehrere Untertanenguter Von 1504 an besassen Burkhardt und Jorg von Gnottstadt die wuste und unbezimmerte Behausung 6 8 sowie die zugehorigen Besitzungen Diese Linie starb 1533 aus und Eilf Unterthanen Guter nebst der Area einer ehemaligen Burg 6 9 kamen in Castell schen Besitz Die Herrschaft derer von Seinsheim erlosch 1516 6 18 Etwa um 1517 mussen unter Philipp Esel zu Altenschonbach das ehemalige Wasserschloss und der steinerne Burgstall nebst dem Schloss wieder vereinigt worden sein Schubel erklart dies so Als das auf dem Raum der heutigen Meierei gestandene Schloss nach und nach einging wurde unmittelbar daneben ein anderes Schloss erbaut das im Laufe der Zeit in andere Hande uberging wahrend der Grundbesitz immer bei dem Burgstall verblieben war 6 18 1521 6 19 erhielt Wilhelm Fuchs von Dornheim die Altenschonbacher Besitzungen in Wiesenbronn vom Markgrafen als Lehen Unter der Fuchs schen Herrschaft wurde das Schloss im Bauernkrieg vollig zerstort Fuchs von Dornheim liess es wieder aufbauen wie aus den mit einem F versehenen Jahreszahlen 1538 und 1539 in einem Fensterstock uber dem Eingang hervorging 6 20 1546 kaufte Conrad von Castell das Schloss zu Wiesenbronn von Valentin Fuchs dem Bruder des Fuchs von Dornheim Nach 1577 gelangte es in den Besitz des Grafen Heinrich Dieser Bruder von Conrad baute es um und verewigte sich mit seiner Gattin durch die Wappen und die Jahreszahl 1579 im Turstock Der Stein ist noch im Wohnhaus des ehemaligen Meierhofes erhalten geblieben 9 Als Heinrich starb kehrten die Lehen grosstenteils zur Linie Castell Rudenhausen zuruck Das Schloss litt in den Wirren des Dreissigjahrigen Krieges Nur Grafin Luise Juliana und ihr Bruder Graf Heinrich Albrecht bewohnten es noch bis 1687 In diesem Jahr wurde die Grafin im Ort begraben Das Wiesenbronner Schloss wurde mehrmals vermietet ziemlich verfallen verkauft und 1838 von der Rudenhauser Linie erneut zuruckgekauft 6 49 und 50 Im Zuge der Flurbereinigung 1964 1973 verlegte der Furst Castell Rudenhausen seinen Grundbesitz in die Rudenhauser Gemarkung und verkaufte die Gebaude an Wiesenbronner Bauern 10 Das Schloss musste in der Mitte des 20 Jahrhunderts abgerissen werden Wiesenbronn wurde im Kondominat von der Grafschaft Castell dem Hochstift Wurzburg und dem Furstentum Ansbach beherrscht bis es 1806 an das Konigreich Bayern fiel Bei einer Gebietsbereinigung kam es 1810 zum Grossherzogtum Wurzburg und kehrte mit ihm 1814 zu Bayern zuruck Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde Einwohnerentwicklung Bearbeiten 1970 0 862 Einwohner 1987 0 848 Einwohner 1991 0 878 Einwohner 1995 0 895 Einwohner 2000 0 938 Einwohner 2005 0 960 Einwohner 2010 0 967 Einwohner 2015 1052 EinwohnerIm Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 858 auf 1066 um 208 Einwohner bzw um 24 2 Quelle BayLfStatPolitik BearbeitenGemeinderat Bearbeiten Zur Gemeinderatswahl 2020 trat ausschliesslich die Liste fur Wiesenbronn an die bei einer Wahlbeteiligung von 74 24 alle zwolf Sitze erhielt 11 Burgermeister Bearbeiten Seit 1 Mai 2020 ist Volkhard Warmdt Burgerliste Wiesenbronn Burgermeister Er wurde am 15 Marz 2020 mit 61 4 der Stimmen gewahlt Seine Vorgangerin war Doris Paul Liste fur Wiesenbronn im Amt von Mai 2008 bis April 2020 Wappen Bearbeiten nbsp Wappen von Wiesenbronn Blasonierung In Silber auf grunem Rasen ein gemauerter schwarzer Ziehbrunnen mit einem schwarz und silber geziegelten und zwei goldenen Knaufen versehenen Walmdach auf zwei schwarzen Saulen an schwarzer Kette ein roter Eimer 12 13 Wappenbegrundung Der Ziehbrunnen verweist auf den Ortsnamen redendes Wappen Die Tingierung symbolisiert die drei Dorfherrschaften der Furstbischofe von Wurzburg Rot Silber der Markgrafen von Brandenburg Ansbach Schwarz Silber und der Grafen zu Castell Rot Silber Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenWirtschaft einschliesslich Land und Forstwirtschaft Bearbeiten Es gab 2020 nach der amtlichen Statistik im Bereich Handel und Verkehr 34 sozialversicherungspflichtig Beschaftigte am Arbeitsort In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 36 Personen sozialversicherungspflichtig beschaftigt Sozialversicherungspflichtig Beschaftigte am Wohnort wurden insgesamt 479 registriert Im verarbeitenden Gewerbe und im Bauhauptgewerbe existierten jeweils zwei Betriebe Im Jahr 2016 wurden 31 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Flache von 764 Hektar gezahlt davon waren 611 Hektar Ackerflache und 93 Hektar Dauergrunflache Zusatzlich existiert eine Zweigstelle der Raiffeisenbank Volkacher Mainschleife Wiesentheid Bildung Bearbeiten Es gibt folgende Einrichtungen Stand 2008 50 Kindergartenplatze mit 36 Kindern Trager Evangelischer Kindergartenverein Tagungs und Ubernachtungshaus der Evangelischen Landjugend Jugendarbeit und Erwachsenenbildung Trager Evangelische Landjugend in Bayern Wiesenbronn liegt heute im Sprengel der Grundschule im nahen Kleinlangheim Ab der 5 Klasse besuchen die Kinder die Nikolaus Fey Mittelschule in Wiesentheid Weiterfuhrende Schulen konnen mit der Madchenrealschule in Volkach und mit der Realschule in Dettelbach besucht werden Gymnasien gibt es in Munsterschwarzach Egbert Gymnasium Volkach Gaibach Franken Landschulheim Schloss Gaibach Wiesentheid Steigerwald Landschulheim und Kitzingen Armin Knab Gymnasium Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenBaudenkmaler Bearbeiten Hauptartikel Liste der Baudenkmaler in Wiesenbronn Kirche Bearbeiten Hauptartikel Zum Heiligen Kreuz nbsp Blick zum ChorraumDas Gotteshaus zum Heiligen Kreuz beherrscht von seiner erhohten Position aus das Ortsbild Die noch gut sichtbare Ummauerung vom Ortseingang her und die wehrhafte nordliche Mauer weisen auf die Vergangenheit als Flieh und Kirchenburg hin Das Kirchenschiff wurde 1603 neu errichtet woran die Gedenktafel auf der Saule vor dem Altar und ein holzerner Pfeiler der Empore erinnern Erst 1972 wurden Fresken entdeckt und freigelegt Friedhof Bearbeiten nbsp Arkaden mit freistehender KanzelDie Anlage eines Friedhofs mit freistehender Predigtkanzel und Arkadengang ist ebenso in Mainbernheim Prichsenstadt Repperndorf Marktsteft und Abtswind zu finden 1603 wurde der Friedhof der innerhalb der Kirchenburg lag mit dem Neubau der Kirche 14 an den Rand des Dorfes verlegt Der Geist der Reformation fand in der Verlegung seinen baulichen Ausdruck Vor der Reformation sah man in der unmittelbaren Nahe zum Allerheiligsten dem Altar und im geweihten Kirchhof eine Anwartschaft auf die Erlosung der Verstorbenen bei der Auferstehung Ausserhalb der Kirchhofmauern fanden Ausgestossene ihren Platz in ungeweihter Erde Durch die Reformation anderte sich das grundlegend Die Glaubigen verliessen sich auf das rettende Leiden und Sterben Christi fur jeden Einzelnen Bei seiner Neugestaltung Ende des 20 Jahrhunderts versetzte man die Friedhofskanzel von ihrem Standort in der Nahe der Aussegnungshalle an den heutigen Platz um die Arkaden nutzen zu konnen Synagoge Bearbeiten nbsp Die Streitenden uber der Rathausuhr nbsp Hoftor in der Koboldstrasse 10 Hauptartikel Synagoge Wiesenbronn und Judische Gemeinde Wiesenbronn In Wiesenbronn sind erstmals 1548 Juden nachweisbar 1718 konnte ein Anbau auf dem Grundstuck in der heutigen Badergasse 4 als Synagoge genutzt werden Die judischen Einwohner errichteten 1792 dort die neue Synagoge Weiterhin gab es in Wiesenbronn eine judische Schule und ein rituelles Tauchbad Die Toten fanden im Rodelseer Friedhof ihre letzte Ruhe Ihre Blutezeit hatte die Gemeinde in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts mit 192 judischen Einwohnern im Jahr 1814 und 160 im Jahr 1837 1933 wohnten nur noch 22 Juden im Ort Beim Novemberpogrom 1938 wurden die judischen Einwohner gedemutigt und misshandelt Die letzten judischen Frauen wurden von Wurzburg am 24 Marz 1943 nach Izbica bei Lublin bzw am 17 Juni 1943 nach Auschwitz gebracht und ermordet Die derzeitigen Eigentumer sanierten nach dem Kauf des Gebaudes im Jahre 2005 die ehemalige Synagoge in der Badergasse 4 in Wiesenbronn 15 Bei den Renovierungsarbeiten wurden Reste eines abgebrochenen mittelalterlichen Herrensitzes entdeckt auf dem das heutige Gebaude errichtet worden war 16 Rathaus Bearbeiten 1724 wurde das Rathaus erbaut Es erhielt 1768 die Freitreppe Uber der Uhr sind die Berufe Bauer und Hacker die das Dorf pragen und pragten mit ihren Arbeitsgeraten Karst und Mistgabel dargestellt Jede Stunde schlagen sie sich und weisen auf ehemalige Konflikte zwischen ihren Berufsgruppen hin Hoftore Bearbeiten In Wiesenbronn haben sich mehrere alte Hoftore erhalten die vom wachsenden Reichtum der Bauern und Winzer im Steigerwaldvorland am Ausgang des 18 Jahrhunderts zeugen Sie wurden aus Sandstein geschaffen und schliessen haufig mit den besonders typischen Vasenaufsatzen ab Hoftore sind in der Eichstrasse 13 in der Koboldstrasse 7 der Koboldstrasse 10 und in der Schulgasse 5 zu finden Als lokalhistorische Besonderheit hat sich in der Koboldstrasse 7 eine Hochwassermarke erhalten die auf eine Sturzflut im Jahr 1860 Hinweis gibt siehe auch Hoftor Koboldstrasse 7 Wiesenbronn Regelmassige Veranstaltungen Bearbeiten Weinkost im Seegarten am letzten Sonntag im Mai Weinfest im Seegarten am ersten Wochenende im August Segnung der Trauben am ersten Sonntag im September Schutzenfest mit Schutzenauszug und gemutlichem Beisammensein am zweiten Sonntag im September Kirchweih am vierten Sonntag im September Burgerauszug am Kirchweihdienstag Einholen der letzten Fuhre am dritten Sonntag im OktoberSage Bearbeiten Der Kobold Bearbeiten Die Wiesenbronner Koboldstrasse und der sogenannte Koboldsee im Sudosten des Ortes weisen auf die bekannteste Sage des Dorfes hin Vor dem Dorf in der Flurlage Allern trieb einst ein Kobold sein Unwesen Er stahl die Werkzeuge der Bauern und die Brote der Feldarbeiter und zerstorte einen Pflug Ebenso wurde er fur die Milchlosigkeit der Kuhe verantwortlich gemacht Er soll gegen ihre Euter getreten haben Die Gansehirten auf den Allern belastigte er indem er ihre Tiere mit lauten Rufen auseinandertrieb Schnell hatte sich im Dorf die Kunde vom Kobold verbreitet und man mied das Stuck Land Lediglich ein armer Bauer musste taglich sein kleines Feld auf den Allern besuchen Einmal nahm er seine Frau und sein Kind mit das in einem kleinen Weidenkorb mitgetragen wurde Der Kobold schlich sich zum Korb trug das Kind davon und setzte sich selbst hinein Als die Frau nun nach ihrem Sohn sehen wollte schaute sie nun der krebsrote Kobold an Die Frau erschrak so sehr dass sie tot umfiel Der Bauer konnte aber ins Dorf rennen und die Monche des nahen Klosters rufen Sie zogen in einer grossen Prozession auf die Allern Der Abt erhob das Kreuz vor dem Wechselbalg im Korb und der Kobold rannte schreiend in den nahen Wald Niemand musste mehr unter seinen Streichen leiden Der Wald aber wurde Lachwald genannt und soll am Walpurgistag gemieden werden 17 Der Huppmann Bearbeiten Die Gemarkung von Wiesenbronn war in der Vergangenheit immer wieder umstritten Insbesondere die Iphofer versuchten oft ihre Grenze auf Kosten der Wiesenbronner zu verschieben Die Wiesenbronner behaupteten dass die Grenze uber das Flurstuck Sattlesrangen verlaufe wahrend die Iphofer den Zerchweg als eigentliche Grenzflur ausmachten Ein Iphofer Waldhuter aber schwor So wahr der Schopfer uber mir ist stehe ich auf Iphofer Erde Das Gebiet fiel an Iphofen Der Waldhuter hatte sich allerdings einen Schopfloffel in den Hut gesteckt und stand in seinen Schuhen auf Erde aus Iphofen Als er gestorben war musste er fur seinen Betrug bussen und als Geist umgehen Mit dem Ruf Hupp he i sorgte er fur Angst und Schrecken Manchmal drohte man auch unartigen Kindern mit dem sogenannten Huppmann Man nimmt an dass der Waldhuter eines Tages erlost wurde weil sein Geschrei irgendwann ausblieb 18 Weinbau Bearbeiten nbsp Alte Weinbergsanlage in WiesenbronnSolange die Geschichte Wiesenbronns zuruckverfolgt werden kann gab es im Ort Weinbau 1883 waren 120 08 ha von 1057 97 ha der wirtschaftlich genutzten Flache mit Rebstocken bepflanzt 19 Durch den Brauch der Realteilung entstanden immer mehr Anwesen und es bildete sich eine immer kleiner werdende Parzellierung heraus Es wuchs eine malerische abwechslungsreiche Landschaft mit grossen dichten Hecken Wiesen Feldern und kleinen Weinbergen Deren Erscheinungsbild war gepragt von den gekrummten Zeilen den engen unregelmassig wachsenden niedrigen Rebstocken und den Weinbergshauschen Gross war die Vielfalt der Lagenamen Obere Hardt Kiliansberg Hirschgraben Durrbach Hagel Bernbuch Rodelseer Weg Hasenberg Sandlein Holl Schleifweg Wurmlein Damm Kirchbuhl Rudenhauser Weg Saubuck Rossbach Trautberger Weg Rosenbuhl Casteller Weg Koniglein Dietrichsau Lotschen Mecken Schiller Hohfeld Gans Kobold Desen Hellenberg Klingenweg Knorrn Holzlein Geisberg Kugelspiel und Eichelsee 20 Um die Landwirtschaft krisenfest und konkurrenzfahig zu machen musste rationalisiert werden So wurden systematisch Flurbereinigungen 21 durchgefuhrt Am Ende der Flurbereinigung gab es 1973 noch 48 38 ha Rebland von 1127 24 ha Wirtschaftsflache 19 Von den alten Lagenamen setzten sich nur zwei grosse durch Geisberg und Wachhugel Alle neu angelegten Weinberge hatten nun durch den Zeilenabstand von 1 50 m und den Pflanzabstand von 1 30 m ein einheitliches Aussehen Seit 1947 wird in der Gemarkung von Wiesenbronn Rotwein angebaut Dadurch sowie durch die herausragende Qualitat seiner Weine wurde der klima und bodengunstige Ort als Rotweininsel am Steigerwald bekannt 1974 begannen Pionier Winzer in Wiesenbronn mit dem okologischen Weinbau Heute gibt es insgesamt drei Weinlagen um das Dorf der Wein wird unter den Namen Wiesenbronner Geissberg Heller Berg und Wachhugel vermarktet Der Wiesenbronner Kirchbuhl ist keine offizielle Lage Wiesenbronn ist Teil des Bereichs Schwanberger Land bis 2017 waren die Winzer im Bereich Steigerwald zusammengefasst Die Keuperboden um Wiesenbronn eignen sich ebenso fur den Anbau von Wein wie die Lage in der Maingauklimazone die zu den warmsten Deutschlands gehort 22 Die jahrhundertealte Weinkultur zieht auch Touristen nach Wiesenbronn So legte man ein Weinlabyrinth an und engagierte Kunstler fur die Errichtung eines Weinkunstweges Weinlage 23 Grosse 1993 24 Grosse 2019 Himmelsrichtung Hangneigung Hauptrebsorten GrosslageGeissberg 18 ha 10 ha Sudwesten 25 Silvaner Rodelseer SchlossbergHeller Berg unklar 4 ha Sudwesten Suden unklar unklarWachhugel 50 ha 37 ha Nordwesten 10 Silvaner Muller ThurgauPersonlichkeiten BearbeitenMartin Haag gen 1600 Baumeister Haag errichtete das Wildbad in Castell Heinrich Ritter von Buz 1801 1876 General Leutnant Chef des bayerischen Ingenieur Corps 25 Carl Buz 1803 1870 Industrieller 26 Seligmann Bar Bamberger der Wurzburger Rav 1807 1878 ein wichtiger Vertreter des orthodoxen Judentums wurde in Wiesenbronn in der Eichenstrasse 1 geboren Das Haus steht nicht mehr Eine Gedenktafel erinnert an diesen beruhmten Sohn der Gemeinde Moses Lob Bamberger 1838 1899 Rabbiner des Distriktsrabbinats Bad Kissingen Martin Haagen 1861 1913 Abgeordneter im Bayerischen Landtag fur die Liberale Vereinigung Gerd Landsberg 1952 Geschaftsfuhrendes Prasidialmitglied des Deutschen Stadte und Gemeindebundes ist in der Gemeinde geboren Hansmartin Hussner 1953 2006 deutscher Geologe und Palaontologe mit dem Schwerpunkt fossiler Riffe war Professor an der Goethe Universitat Frankfurt am Main Reinhard Hussner 1958 Ethnologe und Museumsdirektor Hussner wuchs in Wiesenbronn auf und leitete zwischen 1993 und 2022 das Kirchenburgmuseum Monchsondheim 2001 wurde er mit dem Frankenwurfel ausgezeichnet 27 Barbara Becker 1969 Politikerin MdL Becker lebt in Wiesenbronn Erna Paul 2012 Mundartdichterin und Landwirtin Erna Paul wurde als Erna Full in Wiesenbronn geboren sie schuf unter anderem Theaterstucke in frankischer Mundart 1997 wurde sie mit dem Frankenwurfel ausgezeichnet 28 Literatur BearbeitenMartin Zeiller Wiessenbrunn In Matthaus Merian Hrsg Topographia Franconiae Topographia Germaniae Band 9 1 Auflage Matthaeus Merian Frankfurt am Main 1648 S 106 Volltext Wikisource Hans Ambrosi Bernhard Breuer Deutsche Vinothek Franken Begleiter zu den Weinberg Lagen Winzern und ihren Kuchen Herford2 1993 Hans Bauer Alte und neue Wappen im Landkreis Kitzingen In Jahrbuch des Landkreises Kitzingen 1980 Im Bannkreis des Schwanbergs Kitzingen 1980 S 53 70 Jesko Graf zu Dohna Hrsg Auf den Spuren der Grafen zu Castell Vier Turme Benedict Press Munsterschwarzach 2004 Johann Ludwig Klarmann Der Steigerwald in der Vergangenheit Ein Beitrag zur frankischen Landeskunde Gerolzhofen2 1909 Johann Ludwig Klarmann Karl Spiegel Sagen und Skizzen aus dem Steigerwald Nachdruck der Ausgabe 1912 Neustadt an der Aisch 1982 Theophil Steinbrenner Gerhard Wahler Auguste Steinberger Felix von Fokczynski Hrsg Zwischerlichten Uberlieferte Erzahlungen aus der alten Grafschaft Castell Albertshofen 1979 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wiesenbronn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiesenbronn Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes fur StatistikEinzelnachweise Bearbeiten Genesis Online Datenbank des Bayerischen Landesamtes fur Statistik Tabelle 12411 003r Fortschreibung des Bevolkerungsstandes Gemeinden Stichtag Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011 Hilfe dazu Gemeinde Wiesenbronn in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online Bayerische Staatsbibliothek abgerufen am 30 Marz 2021 Gemeinde Wiesenbronn Liste der amtlichen Gemeindeteile Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium fur Digitales abgerufen am 4 Dezember 2021 Jesko Graf zu Dohna Hrsg Auf den Spuren der Grafen zu Castell Vier Turme Benedict Press Munsterschwarzach 2004 S 20 Georg Spath Geschichtliches vom Schwanberg und seiner Nachbarschaft Scheinfeld 1934 S 57 61 a b c d e f g h i j k l Albert Schubel Das Schloss und die beiden Burgstalle in Wiesenbronn nebst einschlagigen Nachrichten In Niederschrift uber die Geschichte der Gemeinde Wiesenbronn Kitzingen 2 April 1957 Auf den Spuren der Grafen zu Castell S 20 Furstlich Castell sches Archiv C I c 3 Auf den Spuren der Grafen zu Castell S 21 Michael Hofmann ortlich Beauftragter der Flurbereinigungs Teilnehmergemeinschaft Schulgasse 1 Wiesenbronn Wahl des Gemeinderats Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Wiesenbronn Gesamtergebnis Abgerufen am 15 Januar 2021 Eintrag zum Wappen von Wiesenbronn in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte Bauer Hans Alte und neue Wappen im Landkreis Kitzingen S 69 Rosmarie Hofmann Kirche zum Heiligen Kreuz in Wiesenbronn Festschrift zum 400 jahrigen Kirchweihjubilaum 2003 S 5 Bettina Vaupel Die ungestrichene Ecke Beeindruckende Initiative fur die ehemalige Synagoge in Wiesenbronn In Monumente Jg 24 2014 Heft 6 S 29 Wiesenbronn VG Grosslangheim Kreis Kitzingen Judische Geschichte Synagoge 7 Mai 2012 abgerufen am 27 September 2012 Steinbrenner Theophil Hg u a Zwischerlichten S 43 f Klarmann Johann Ludwig u a Sagen und Skizzen aus dem Steigerwald S 261 a b Bodennutzungserhebungen des Bayerischen statistischen Landesamtes Gemeindearchiv Wiesenbronn Barbara Meuschel Weinlagenamen im Landkreis Kitzingen Wurzburg 9 Mai 1975 S 93 97 Hans Gamperl Flurbereinigung und Naturschutz Bayerischer Landwirtschaftsverlag Munchen 1952 S 3 Ambrosi Hans u a Deutsche Vinothek Franken S 50 52 Regierung von Unterfranken Weinbergslagen in Bayern gegliedert nach Bereichen Memento des Originals vom 28 Juli 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www regierung unterfranken bayern de PDF Datei abgerufen am 16 Mai 2019 Ambrosi Hans u a Deutsche Vinothek Franken S 237 O A Kalendarium In Im Bannkreis des Schwanbergs 1972 Heimat Jahrbuch fur den Landkreis Kitzingen Wurzburg 1972 S 25 Klarmann Johann Ludwig Der Steigerwald in der Vergangenheit S 215 Thomas Bauer Paul Beinhofer Wilhelm Werming Hrsg 25 Jahre Frankenwurfel 1985 2009 Ansbach Bayreuth Wurzburg 2010 S 92 Thomas Bauer Paul Beinhofer Wilhelm Werming Hrsg 25 Jahre Frankenwurfel 1985 2009 Ansbach Bayreuth Wurzburg 2010 S 70 f Gemeinden im Landkreis Kitzingen Stadte Dettelbach Iphofen Kitzingen Mainbernheim Marktbreit Marktsteft Prichsenstadt VolkachMarkte Abtswind Geiselwind Grosslangheim Kleinlangheim Markt Einersheim Obernbreit Rudenhausen Schwarzach am Main Seinsheim Wiesentheid WillanzheimGemeinden Albertshofen Biebelried Buchbrunn Castell Mainstockheim Martinsheim Nordheim am Main Rodelsee Segnitz Sommerach Sulzfeld am Main Wiesenbronn Normdaten Geografikum GND 4296726 0 lobid OGND AKS VIAF 243574921 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wiesenbronn amp oldid 237807314