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Am 18 Februar 1791 grundete Johann Caspar Troost eine Baumwollspinnerei in Mulheim Die daraus entstandene Textilfabrik existiert nicht mehr und die noch vorhandenen Gebaude stehen leer Trotz Denkmalschutz sind sie vom Verfall bedroht Teil der Fabrik im Tudorstil Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Arbeiter 3 Heutiger Zustand 4 Literatur 5 Weitere Quellen 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Familie Troost auf einem Olgemalde von 1828 mit der Spinnerei im Hintergrund1790 beantragte J C Troost die Rechte zur Errichtung einer Spinnerei Nach anfanglichen Widerstand des direkten Konkurrenten Johann Gottfried Brugelmann aus Ratingen sowie anderen Muhlenbetreibern an der Ruhr erteilte Maria Louise Albertina Landgrafin zu Hessen Darmstadt die Konzession Mit der Schaffung neuer Arbeitsplatze in der damals wirtschaftlich schwierigen Zeit wollte sie soziale Unruhen verhindern Troost wurde verpflichtet Rucksicht auf die anderen Muhlen zum Beispiel die Broicher Korn und Papiermuhle zu nehmen Troost errichtete in dem nach der Landgrafin benannten Luisental zunachst das Spinnereigebaude Die funfzehn Spinnmaschinen nach einer Erfindung des Englanders Richard Arkwright gebaut waren mit die modernsten im Rheinland Die fur den Betrieb der Waterframe genannten Spinnrader benotigte Wasserkraft wurde mittels eines Kanals von der Ruhr herangefuhrt Trotz jahrelanger Auseinandersetzungen um die Wassernutzung und Schwierigkeiten durch den schwankenden Wasserpegel in der Ruhr war die Spinnerei wirtschaftlich erfolgreich Die Sohne Johann Caspar jr und Ferdinand erweiterten die Textilfabrik 1817 wurde eine Weberei spater auch eine Textildruckerei errichtet Ab 1825 modernisierte man die Maschinen und ersetzte den Antrieb durch Dampfmaschinen Legendar aber unbelegt ist ein Ausspruch der Sohne nach deren Englandbesuch zu ihrem Vater Lieber alter Herr verbrenne deine Maschinen und lass dir englische bauen Nach dem Tode des Firmengrunders 1830 wurde die Fabrik zunachst von beiden Sohnen weitergefuhrt nach dem Tode Ferdinands von Johann Caspar jr alleine Nach dessen Tod 1849 wurde der Betrieb aufgeteilt Die Weberei existierte von 1856 bis 1875 als Luisenthaler Actien Gesellschaft fur Druckerei Weberei und Spinnerei mit circa 250 Webstuhlen und 650 Beschaftigten und mit weiteren Eigentumerwechseln bis 1894 weiter Danach wurde sie von C Roesch u Co aufgekauft Die Spinnerei mit circa 250 Beschaftigten wechselte ebenfalls mehrfach den Eigentumer und kam spater auch zu Roesch und Co wobei der Teil mit Woll und Baumwollspinnerei wegen mangelnder Nachfrage eingestellt wurde Insgesamt erlebte die Fabrik in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts einen wirtschaftlichen Niedergang Arbeiter BearbeitenDie Spinnerei wurde mit wenigen Fachkraften und vielen Kindern als Zuarbeiter betrieben in der Anfangszeit waren das 40 bis 50 Madchen im Alter von 10 bis 13 Jahren Die Kinderarbeit betrug taglich 10 bis 12 Stunden dabei waren sie extremem Larm und Staub ausgesetzt 1800 hatte die Fabrik insgesamt circa 150 bis 200 Beschaftigte mit der Weberei wurden es circa 300 Zu den Beschaftigten zahlte Philipp Karl Friedrich Kaulbach der Vater des Malers Wilhelm von Kaulbach der 1816 in der Fabrik eine Anstellung als Graveur fand Ab 1841 gab es fur die in der Fabrik arbeitenden Kinder eine eigene Fabrikschule gemass dem preussischen Kinderschutzgesetz von 1839 Mit zunehmender Verscharfung dieses Gesetzes das Mindestalter fur die Beschaftigung und die Anzahl der Pflichtschulstunden stiegen im Laufe der Jahre an wurden immer weniger beziehungsweise immer altere Kinder zur Arbeit herangezogen 1846 war die Troost sche Textilfabrik in ihrer wirtschaftlichen Hochzeit mit uber 1200 Beschaftigten der grosste Arbeitgeber in Mulheim Heutiger Zustand Bearbeiten nbsp Zustand im November 2020Die noch vorhandenen Troost schen Firmengebaude Weberei Tudorhaus Kutscherhaus stehen leer und unter Denkmalschutz Das Muhlengebaude existiert nicht mehr der ehemalige Fabrikkanal ist noch als Thyssenteich erkennbar nbsp Zustand im Mai 2023Der aktuelle Eigentumer die August Thyssen Stiftung und die zustandigen Behorden das LVR Amt fur Denkmalpflege im Rheinland als Untere die Bezirksregierung als Obere und das Ministerium als Oberste Denkmalbehorde liegen seit mehreren Jahren im Streit ob und welche Nachnutzung wirtschaftlich machbar ist Die Stiftung hat Antrag auf Abriss gestellt und unterlasst die Instandhaltung der Gebaude Die Stadt Mulheim hat eine Ordnungsverfugung mit Androhung von 50 000 Euro Zwangsgeld und einer 18 monatigen Frist zur Wiederherstellung des Baudenkmals gemass 27 des Denkmalschutzgesetzes erfasst Gegen diese Verfugung hat die August Thyssen Stiftung Klage eingereicht 1 2 Literatur BearbeitenEckhard Bolenz Der erste Mulheimer Kommerzienrat war ein Textilunternehmer Die Familie Troost und ihre Unternehmungen in Horst A Wessel Hrsg Mulheimer Unternehmer Pioniere der Wirtschaft Unternehmergeschichte in der Stadt am Fluss seit dem Ende des 18 Jahrhunderts Klartext Verlag Essen 2006 S 60 73 Weitere Quellen BearbeitenStadt Mulheim an der Ruhr 18 Februar 1791 Grundung der Troost schen Baumwollspinnerei Sachstandsbericht der Denkmalbehorde auf Antrag der MBI 4 Februar 2011 PDF 47 kB VHS Mulheim zur Trooststrasse Gemeinsame Resolution der Fraktionen von SPD MBI Bundnis 90 Die Grunen WIR Linke aus Mulheim und der Stadtverordneten Gabriele Rosinski vom 28 Februar 2011 abgerufen am 19 Juni 2011 von den Internetseiten der SPD FraktionEinzelnachweise Bearbeiten Der Westen Stiftung klagt im Streit um Weberei Abriss gegen Stadt Mulheim 12 Januar 2011 Der Westen Beim Mulheimer Denkmal Troost sche Weberei kommt Bewegung in Verhandlungen 1 Juni 2011Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Troostsche Textilfabrik Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung aller Standorte auf dieser Themenroute als Teil der Route der IndustriekulturRoute der Industriekultur Besucherzentren Ankerpunkte Themenrouten Besucherzentrum und Ankerpunkte von West nach Ost Zechenpark Friedrich Heinrich Museum der Deutschen Binnenschifffahrt Innenhafen Duisburg LVR Industriemuseum Oberhausen Landschaftspark Duisburg Nord Gasometer Oberhausen Aquarius Wassermuseum St Antony Hutte Villa Hugel Nordsternpark Welterbe Zeche Zollverein und Kokerei Zollverein Zeche Ewald Chemiepark Marl Eisenbahnmuseum Bochum Dahlhausen Henrichshutte Jahrhunderthalle Bochum Umspannwerk Recklinghausen Deutsches Bergbau Museum Zeche Nachtigall Schiffshebewerk Henrichenburg DASA Kokerei Hansa Zeche Zollern II IV Hohenhof Freilichtmuseum Hagen Lindenbrauerei Unna Maximilianpark HammThemenrouten aufsteigend nach Nummern 1 Duisburg Stadt und Hafen 2 Industrielle Kulturlandschaft Zollverein 3 Duisburg Industriekultur am Rhein 4 Oberhausen Industrie macht Stadt 5 Krupp und die Stadt Essen 6 Dortmund Dreiklang Kohle Stahl und Bier 7 Industriekultur an der Lippe 8 Erzbahn Emscherbruch 9 Industriekultur an Volme und Ennepe 10 Sole Dampf und Kohle 11 Fruhe Industrialisierung 12 Geschichte 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