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Die Stettin Rostocker Operation russisch Shtettinsko Rostokskaya operaciya vom 20 April bis 5 Mai 1945 war im Zweiten Weltkrieg eine der letzten Operationen der sowjetischen Truppen im Raum Mecklenburg und Vorpommern sowie Teil der Berliner Operation Im Verlauf dieser Kampfe wurde die deutsche 3 Panzerarmee an der nordlichen Oderfront durch mehrere sowjetische Armeen der 2 Weissrussischen Front geschlagen und verfolgt Beim Abschluss der Kampfe wurde der sowjetische Vormarsch in Vorpommern an der Linie Stralsund Rostock in Mecklenburg vor Schwerin und im nordlichen Brandenburg an der Linie Wittstock Wittenberge an der Demarkationslinie gestoppt und die Verbindung mit den verbundeten Truppen der alliierten 21 Armeegruppe hergestellt Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Aufmarsch 3 Der Angriff uber die Oder am 20 April 3 1 2 Weissrussische Front 3 2 Verfolgung durch Mecklenburg und Vorpommern 3 3 Kriegsende an der Elde und Elbe 4 Folgen 5 LiteraturVorgeschichte BearbeitenNach der Schlacht um Ostpommern wurden die Truppen der 2 Weissrussischen Front unter Marschall K K Rokossowski nach Westen an die nordliche Oder Front verschoben um die Truppen der 1 Weissrussischen Front bei der Berliner Operation zu unterstutzen Rokossowskis Front verlief auf etwa 170 Kilometer von der Mundung der Oder weiter entlang des ostlichen Ufers bis sudlich nach Schwedt und Oderberg wo der Anschluss an die 61 Armee der 1 Weissrussischen Front erfolgte Die Hauptmacht der Front 65 70 und 49 Armee wurde zwischen Altdamm und Schwedt konzentriert Am 10 April fuhrte Marschall Rokossowski die Erkundung des kunftigen Angriffsraumes durch Es stellte sich heraus dass die Flussaue zwischen den beiden Armen der Oder uberflutet war es hatte sich ein durchgehender Wasserraum von bis 3 km Breite gebildet der wegen des flachen Wassers durch Boote schwer passierbar war Um die uberflutete Oder Aue besser zu uberwinden sollten die Uberreste der baufalligen Staudamme genutzt werden In Folge wurde beschlossen den Fluss auf der ganzen Strecke gleichzeitig zu uberschreiten und an der Stelle wo sich der Erfolg zeigte sofort alle Reserven zum Nachstossen nachzufuhren Am 13 April begannen sich die Truppen der 2 Weissrussischen Front auf die Offensive vorzubereiten die 65 Armee besetzte die Ausgangsposition am Bruckenkopf von Altdamm bei Ferdinandstein Sudlich davon kamen ab 16 April die Truppen der 70 Armee an der Oder an Zwischen Kranzfelde bis Nipperwiese etablierte sich die sowjetische 49 Armee einen Tag fruher ruckte als sudlicher Nachbar die 61 Armee der 1 Weissrussischen Front in ihre Ausgangsstellungen Die Truppen der 2 Stossarmee losten ab 15 April fruh die nordlich der 65 Armee zwischen Kammin und Greifenberg stehenden Teile der polnischen 1 Armee ab Am selben Tag bezog ein Teil der 19 Armee W S Romanowski die Ostsee Kuste und loste das 3 Garde Kavallerie Korps ab das einen Ubergang nach Schwedt fuhren sollte Aufmarsch Bearbeiten nbsp Hasso von ManteuffelIm Rahmen der Heeresgruppe Weichsel stand die 3 Panzerarmee der sowjetischen Ubermacht mit etwa 11 Divisionen und etwa 220 Panzern gegenuber Von Nord nach Sud standen folgende Formationen unter General der Panzertruppe Hasso von Manteuffel und dessen Stabschef Generalmajor Burkhart Muller Hillebrand an der Oderfront Verteidigungsbereich Swinemunde Generalleutnant John Ansat mit der Ausbildungs Division 402 Generalleutnant von Schleinitz am Peene Abschnitt als Reserve bei Mellenthin Festung Swinemunde und die 3 Marine Division Oberst Henning von Witzleben spater Oberst Fritz Fullriede zunachst am Ostufer der Halbinsel Wollin Seekommandant Pommern zu dessen Gebiet Swinemunde zahlte war Kapitan zur See Johannes Rieve XXXII Armeekorps General der Infanterie Friedrich August Schack hielt mit der Kampfgruppe Ledebur die Kuste am Haff von Neuwarp abwarts die 549 Volksgrenadier Division Generalmajor Karl Jank sudlich davon zwischen Ziegenort bis Politz im Raum nordlich von Stettin Als Reserve fungierte dahinter die Divisionsgruppe von Ledebur Oberst Hans Jurgen von Ledebur und die 281 Infanterie Division Generalleutnant Bruno Ortner beidseitig der Festung Stettin deren Garnison unter Generalmajor Ferdinand Bruhl stand Erste Teile der 7 Panzerdivision Oberst Hans Christern wurden bereits uber See aus Danzig herangefuhrt Das Korps Oder SS Obergruppenfuhrer und General der Polizei und Waffen SS Erich von dem Bach Zelewski im Hauptangriffsfeld liegend mit der 610 Infanterie Division Oberst Fritz Fullriede sudlich von Stettin bei Kurow beiderseits der Autobahn mit der Division Wellmann folgend nordlich von Pargow bis sudlich Gartz als Reserve bei Hohenleihe fungierte die Infanterie Brigade Klossek XXXXVI Panzerkorps General der Infanterie Martin Gareis mit der 547 Volksgrenadier Division Generalmajor Erich Fronhofer beiderseits von Schwedt und sudlich davon mit der 1 Marine Division Generalmajor Wilhelm Bleckwenn bis Hohensaaten wo an der Naht zur 9 Armee die 5 Jager Division des CI Armeekorps General der Artillerie Wilhelm Berlin anschloss Als Reserve war im Raum Passow und Locknitz das III SS Panzerkorps SS Obergruppenfuhrer und General der Waffen SS Felix Steiner mit den Resten der 27 SS Division Langemarck SS Standartenfuhrer Thomas Muller und der 28 SS Division Wallonien SS Standartenfuhrer Leon Degrelle verfugbar 18 Panzer Grenadier Division Generalmajor Josef Rauch im Raum Joachimsthal 15 Waffen Grenadier Division der SS lettische Nr 1 SS Brigadefuhrer und Generalmajor der Waffen SS Karl Burk In der Nacht zum 16 April haben einzelne sowjetische Einheiten die Damme in der Oderaue besetzt Der erkannte Aufmarsch der sowjetischen Truppen wurde durch die Artillerie der Festung Stettin behindert In den folgenden Tagen wurde die Masse der Angriffstruppen nach vorne verlegt Bis zum 17 April war der Aufmarsch der gepanzerten Reserve bestehend aus dem 1 3 und 8 Garde Panzer und dem 8 Mechanisierten Korps abgeschlossen Die ganze Nacht vom 19 auf den 20 April hindurch bombardierte die sowjetische Luftwaffe die deutschen Verteidigungsanlagen Um den Feind in die Irre zu fuhren wurden Vorbereitungen getroffen um den Fluss auch nordlich von Stettin mit Truppen der 2 Stossarmee zu uberschreiten Der Angriff uber die Oder am 20 April BearbeitenDie 2 Weissrussische Front zahlte 33 Schutzendivisionen drei Artilleriedivisionen und mehrere Artillerie und Raketenwerferbrigaden Rokossowskis Front besass 951 Panzer und Selbstfahrgeschutze sowie 8320 Artilleriegeschutze davon 2770 Minenwerfer Am Morgen des 20 April begann der Angriff der 49 70 und 65 Armee zwischen Schwedt und Stettin uber die Oder als Reserve wurde die 2 Stossarmee bereitgestellt Zu Beginn der Operation wurde die 4 Luftarmee unter General K A Werschinin eingesetzt Die Trennlinie mit der 1 Weissrussischen Front war beim Vormarsch nach Westen an der Linie Arnswalde Schwedt Angermunde Gransee Wittenberge festgesetzt 2 Weissrussische Front Bearbeiten nbsp Marschall Konstantin Rokossowski Oberbefehlshaber der 2 Weissrussischen Front19 Armee Generalleutnant Wladimir Sacharowitsch Romanowski 40 Garde Schutzenkorps Generalleutnant Semjon Petrowitsch Mikulski 134 Schutzenkorps Generalmajor Andrei G Frolenkow2 Stossarmee Generalleutnant Iwan Iwanowitsch Fedjuninski 108 Schutzenkorps Generalleutnant Vitali Polenow 98 Schutzenkorps Generalleutnant Georgi Iwanowitsch Anisimow 116 Schutzenkorps Generalmajor Fjodor Kusmitsch Fetisow65 Armee Generaloberst Pawel Batow 37 Garde Schutzendivision 105 Schutzenkorps Generalleutnant Dmitri Alexejew 46 Schutzenkorps Generalleutnant Konstantin Maximowitsch Erastow 18 Schutzenkorps Generalleutnant Nikita Jemeljanowitsch Tschuwakow ab 22 April 1 Garde Panzerkorps Generalmajor Michail Fedorowitsch Panow mit 15 16 und 17 Garde Panzerbrigade sowie 30 Panzerbrigade70 Armee Generaloberst Wassili Stepanowitsch Popow 96 Schutzenkorps Generalleutnant Jakub Jangirowitsch Tschanyshew 47 Schutzenkorps Generalleutnant Michail Iwanowitsch Dratwin 114 Schutzenkorps Generalleutnant Dmitri Iwanowitsch Rjabyschew 3 Garde Panzer Korps Generalleutnant Alexei Pawlowitsch Panfilow mit 3 18 und 19 Panzerbrigade sowie 2 Garde Schutzen Brigade 3 Garde Kavalleriekorps Generalleutnant Nikolai Sergejewitsch Oslikowski mit 5 und 6 Garde sowie 32 Kavallerie Division49 Armee Generalleutnant Iwan Tichonowitsch Grischin 70 Schutzenkorps Generalleutnant Wassili Terentjew 121 Schutzenkorps Generalleutnant Dmitri Iwanowitsch Smirnow 8 Garde mechanisches Korps Generalmajor Alexander Firsowitsch mit 58 59 und 60 Garde mechanisierte Brigade sowie 116 PanzerbrigadeDie 65 Armee war die erste die einen Bruckenkopf am Westufer des Flusses bilden konnte wo mit Fahren sofort weitere Truppen nachgefuhrt wurden Von 9 Uhr morgens an verbesserte sich das Wetter die sowjetische Luftwaffe konnte Unterstutzung leisten Bis 13 00 Uhr hatten die Pioniere der 65 Armee im Raum Pritzlow zwei 16 Tonnen schwere Brucken fertiggestellt Am ersten Tag der Schlacht errichteten Batows Truppen einen Bruckenkopf von uber 6 Kilometern Breite und 1 5 Kilometer Tiefe Dorthin wurden zunachst vier Schutzendivisionen des 46 und 18 Schutzenkorps unter Generalleutnant K M Erastow und N J Tschuwakow ubergesetzt Nach dem Durchbruch der Verteidigung des Feindes wurde jede Armee durch ein Panzer Korps verstarkt Das 3 Garde Kavallerie Korps verblieb vorerst hinter der linken Flanke der 49 Armee in Reserve Die Truppen der 70 Armee die im Raum Greifenhagen konzentriert waren gelang es im Raum Gartz ebenfalls am westlichen Ufer Fuss zu fassen sudlich davon hatte auch die 49 Armee erste Erfolge Ihre Pioniere konnten uber den Kanalen im leeren Kampfraum Ubergange errichten nachdem dieser Raum von der deutschen Verteidigung verlassen worden war Nach Einschatzung der neuen Situation entschied Rokossowski eine der Ubergangsbrucken zur Ubersetzung der 2 Stossarmee einzusetzen die Festung Stettin sollte aus dem Suden umgangen werden General Manteuffel warf alle deutschen Reserven in den Durchbruchsraum der 65 Armee Mit Unterstutzung der Artillerie der Festung Stettin Generalmajor Ferdinand Bruhl wurden die Truppen der sowjetische 65 Armee auch an der nordlichen Flanke bedroht Dem separat im Norden Berlins an der Frontlinie Spandau Oranienburg Finow Kanal mit Front nach Suden eingesetzten III SS Panzerkorps wurde zur Verstarkung die 4 SS Polizeidivision General Walter Harzer zugeteilt um die sowjetische Umfassung Berlins aus dem Westen aufzuhalten Gleichzeitig hatte sich das an der Oder geschlagene CI Armeekorps Generalleutnant Sixt auf den Bruckenkopf von Eberswalde zuruckgezogen Am folgenden Tag rangen die Truppen Rokossowskis um den Ausbau der errichteten Bruckenkopfe Die sowjetische 49 Armee schaffte es bei Fiddichow Gelande am Westufer der Oder zu sichern der Ausbruch uber Hohenleide zum Randow Bruch konnte aber noch nicht erreicht werden Es wurde beschlossen hier moglichst viele deutsche Truppen zu binden den nachsten Hauptschlag rechts davon aus dem Bruckenkopf der 65 Armee zu fuhren Am 22 April gelang es der sowjetischen 70 Armee im Raum Gartz ein begrenzter Durchbruch in Richtung auf Petershagen wo schwache Gegenstosse der 27 SS Grenadier Division abgeschlagen wurden Am 23 April war es moglich uber die Kanale eine Brucke mit einer Nutzlast von 60 Tonnen zu errichten die sofort durch deutsches Artilleriefeuer eingedeckt wurde Obwohl einige Pontons beschadigt wurden wurde die Brucke repariert und die deutschen Batterien zerstort Sowjetische Panzer begannen danach sofort die Oder zu uberqueren Die letzten 300 bis 400 Verteidiger von Schwedt hatten sich bereits am 24 April auf Fahrradern in Richtung auf Parchim abgesetzt Am sudlichen Abschnitt der 3 Panzerarmee war bereits die sowjetische 2 Garde Panzerarmee General Bogdanow zur Havel vorgestossen die durch den Spandauer Forst auf Dolgow vorgehenden Krafte konnte die Strasse nach Havelberg abschneiden Auf breiter Front erreichten das uber Hennigsdorf durchgebrochene 9 Garde Panzerkorps und das 8 Kavalleriekorps die Linie Ferch Drewitz Guterfelde Die bereits dezimierte 25 Panzer Grenadier Division des CI Armeekorps gab den Bruckenkopf am Finow Kanal bei Eberswalde auf und wurde dem III SS Panzerkorps zugefuhrt Sie ubernahm die Sicherung am Hohenzollernkanal und sollte bei Germersheim einen Entlastungsangriff nach Suden auf Spandau fuhren um die jetzt im Raum Ketzin erreichte Verbindung der sowjetischen Fronten wieder aufzureissen Bis zum 25 April hatten im Norden Einheiten der 65 und 70 Armee den westlichen Bruckenkopf an der Oder auf etwa 8 km Tiefe erweitert Das 1 Garde Panzerkorps General Panow vollendete den Durchbruch an der deutschen Verteidigungszone An diesem Tag war der Vormarsch der sudlicher stehenden 70 Armee bedeutungsvoller Unter Ausnutzung der Tatsache dass der Feind seine Reserven gegen die 65 Armee warf konnten jetzt auch die Schutzendivisionen der 70 Armee vorgehen und am Ende des Tages mehr als 15 km tief vordringen Der Vormarsch wurde vorubergehend durch den Randow Bruch aufgehalten wo sich die zweite Verteidigungslinie der Deutschen befand Die 49 Armee an der linken Flanke uberwand die Oder indem sie die Ubergange der Nachbararmee nutzte und am Abend 5 6 km vorruckte Auf deutscher Seite wurden die Reste der 25 Panzer Grenadier Division Generalmajor Arnold Burmeister aus dem Bruckenkopf sudlich des Ruppiner Kanals nach Kremmen verlegt um den sowjetischen Durchbruch bei Oranienburg zu verzogern Am 26 April sturmten Truppen der 65 Armee die Stadt Stettin die gegnerische Verteidigung erreichte den Randow Bruch und setzte den Vorstoss nach Nordwesten fort Bis zum Abend waren die deutschen Verteidigungsanlagen insgesamt auf einer 20 Kilometer langen Front durchbrochen nicht nur die verteidigenden Truppen waren geschlagen auch die neu herangebrachten Reserven wurden jetzt zuruckgedrangt Nach der Eroberung von Schwedt Oder durch das 70 Schutzenkorps Generalleutnant Terentjew der 65 Armee zog sich die 3 Panzerarmee in der Nacht vom 26 auf den 27 April aus dem von Sud nach Nord verlaufenden Uecker Abschnitt zuruck und gab damit die letzte Chance auf eine geschlossene Verteidigung auf Verfolgung durch Mecklenburg und Vorpommern Bearbeiten Die Verfolgung der sowjetischen Armeen folgte den neuen Hauptstossrichtungen Die verstarkte 19 Armee hatte entlang der Kuste nach Swinemunde und dann nach Greifswald vorzurucken Die 2 Stossarmee setzte nordlich Stettin zwei Korps zur Verfolgung in Richtung Anklam an ihr Ziel war die Kuste bei Stralsund und die Sauberung der Inseln Usedom und Rugen Die 65 Armee mit dem 1 Garde Panzerkorps voran hatte in nordwestlicher Richtung nordostlich von Stettin durch die mecklenburgische Seenplatte auf Rostock durchzustossen und das Meer zu erreichen Die 70 Armee mit dem 3 Garde Panzerkorps voran sollte uber Prenzlau und Neubrandenburg in Richtung Wismar und Schwerin vorstossen Die sudlich der Strelitzer Seenkette vorgehende 49 Armee sollte das ihr neu zugefuhrte 8 mechanisierte Korps und das 3 Garde Kavallerie Korps uber Templin Wittstock Pritzwalk westwarts nach Wittenberge Lenzen und Ludwigslust zur Elde vorfuhren Am 27 April ging die sowjetische Offensive weiter die 3 Panzerarmee wich durch die mecklenburgische Seenplatte zuruck der nordliche Armeeflugel war bereits in Auflosung begriffen Die 19 Armee die die Gristow Halbinsel vom Feind gesaubert hatte naherte sich mit ihrer rechten Flanke Swinemunde Der rechte Flugel der 1 Marine Division am Ueckersee wurde durchbrochen Die Hauptkrafte der 2 Stossarmee die entlang der Sudkuste des Stettiner Haffs agierte ruckten auf Anklam vor Unterwegs wurden die Reste der ausgebrochenen Stettiner Garnison zerschlagen die sich nach Norden zuruckgezogen hatte und die deutschen Truppenteile die noch nordlich von Stettin verteidigten Im Abschnitt der 70 Armee eingesetzt brach das sowjetische 3 Garde Panzerkorps General Panfilow im Zusammenwirken mit dem 47 Schutzenkorps Generalleutnant Dratwin in Prenzlau ein Aus dem Bruckenkopf Oranienburg kamen jetzt die 25 Panzer Grenadier Division als Verstarkung an gleichzeitig traf die uber Danzig zur See eingeschiffte 7 Panzerdivision am Kampffeld ein Auf sowjetischer Seite wurde die 5 Garde Division neu herangefuhrt und drangte die Reste des Korps der Verbande auf Templin und die Seenkette zwischen Lychen Neubrandenburg zuruck Im Abschnitt westlich von Templin ubernahm das aus Ostpreussen herangebrachte Generalkommando XXVII Armeekorps General Hornlein die Fuhrung uber die 547 Volksgrenadier Division und Brigade 1001 beide Formationen gingen gegenuber der verfolgenden 49 Armee zuruck Aus dem Raum Gransee Lowenberg wurde die 1 RAD Division Schlageter Generalmajor Heun zur Verstarkung in den Bereich des XXXXVI Panzerkorps verlegt Im Raum Neustrelitz versuchte die 7 Panzer Division vergeblich gegen die bei Bergfeld und Goldenbaum durchgebrochenen sowjetischen Krafte eine Auffangstellung zu errichten Die uber Feldberg zugefuhrte 27 und 28 SS Division musste sich uber Neustrelitz auf Waren zuruckziehen General Hoernlein ubernahm am 28 April das Kommando uber das XXVII Armeekorps das sich an der Linie Strasburg Heinrichswald Ferdinandshof Ueckermunde auf Friedland abgesetzt hatte Immer mehr deutsche Fluchtlinge und Verwundete stromten nach Anklam Am Morgen des 28 April fanden bereits im nahe gelegenen Ducherow Kampfe statt der Kampfkommandant von Anklam Oberst Rudolf Petershagen versuchte den Kampf zu vermeiden Der linke Flugel der vorruckenden 65 Armee nahm am 29 April die Stadte Friedland und Neubrandenburg ein am gleichen Tag brach die 46 Schutzen Division des 108 Schutzenkorps in Anklam ein Am 30 April besetzte die 90 Schutzendivision unter Generalmajor Ljaschchenko die Stadt Greifswald Der Kommandeur der 46 Schutzen Division General Botschew nahm das Kapitulationsangebot der Greifswalder Parlamentare an Im Gegensatz zu den Nachbarstadten Anklam und Demmin wurde Greifswald vor der Zerstorung gerettet Oberst Petershagen wurde wegen der kampflosen Ubergabe zum Tode verurteilt Deutsche Verbande die sich durch das Peene Tal zuruckzogen sahen Anklam in hellen Flammen Die Stadt Stralsund wurde ebenfalls kampflos an Einheiten der 2 Stossarmee ubergeben Die Stadt Demmin wurde zum Fanal fur die seelischen Grauel des Krieges In der Nacht zum 1 Mai plundern Rotarmisten die mit Fluchtlingen uberfullte Kleinstadt besonders die Frauen mussten grosses Leid ertragen Kriegsende an der Elde und Elbe Bearbeiten Ende April lagen ostlich der Demarkationslinie an der Elde und Elbe noch keine sowjetischen Verbande sondern Einheiten der Wehrmacht und der SS In Mecklenburg drangten sowjetische Truppen bis zur Linie Neuruppin Muritzsee Rostock vor Ihre Jagd und Schlachtflieger griffen unterstutzend in die Kampfe um Mecklenburg ein An der mecklenburgischen Seenplatte erfolgen am 30 April sowjetische Panzerdurchbruche von Penzlin auf Waren und von Neubrandenburg auf Malchin Alt Strelitz und Malchin wurden unter Feuer genommen bei den Kampfen gingen grosse Teile der Orte in Flammen auf In Neustrelitz brannte das Schloss das Theater und weitere Gebaude ab Beim XXXXVI Panzerkorps nahm die 281 Infanterie Division General Ortner eine Zwischenstellung bei Demzin ein Die 28 SS Division nahm gegenuber der verfolgenden sowjetischen 70 Armee bei Waren eine letzte Abwehrstellung ein Das XXVII Armeekorps gab die Stellung zwischen Wesenberg und Furstenberg auf nachdem die sowjetische 49 Armee sudlich des Plauer und Muritzsees nach Westen durchgebrochen war Mirow und Wesenburg wurden von der 547 Volksgrenadierdivision geraumt der Ruckzug erfolgte auf Robel Im Suden begleitete die sowjetische 61 Armee General Below den Vormarsch aus dem Raum Fehrbellin uber den Hohenzollern Kanal nach Havelberg zum Elbe Abschnitt deren linke Flanke sicherte die Vorhut der polnischen 1 Armee die in Richtung auf Sandau vorging Die Reste des CI Armeekorps General Sixt musste Zehdenick aufgeben Im Raum Rheinsberg wurden die Reste der nach Norden abgedrangten 5 Jager Division Generalmajor Blaurock eingekesselt sudlich davon bei Lindow kampfte sich die 3 Marine Division uber Alt Ruppin nach Westen zuruck Die Brigade Schirmer und die Reste der 4 SS Polizei Division wurde auf die Ruppiner Seenkette abgedrangt Die Reste des XXXII Armeekorps befanden sich auf dem Ruckzug nach Gustrow Die Truppen der 71 Schutzen Division Oberst Nikolai Beljaew des 47 Schutzenkorps besetzten Malchin Die 7 Panzerdivision erkampfte sich westlich von Waren den Ruckzug uber Jabel die 281 Infanterie Division wurde auf den Krakower See gedrangt nordlich davon ging die 25 Panzer Grenadier Division zwischen den Malchiner Seen nach Teterow zuruck Bei Wolgast zogen sich die deutschen Verbande am 30 April unter Feuerschutz von auf dem Peene verkehrenden Schiffen der Kriegsmarine an das jenseitige Peene Ufer zuruck um von dort aus die auf die Stadt vorgehenden Truppen der sowjetischen 2 Stossarmee unter Feuer zu nehmen Deutsche Pioniereinheiten zundeten Sprengladungen an den Wolgaster Brucken um den sowjetischen Truppen durch das Zerstoren der Querungen den Weg auf die Insel Usedom abzuschneiden Bis zum Morgen des 3 Mai wurde von sowjetischen Pionieren eine Behelfsbrucke uber den Peene errichtet Die 354 Schutzen Division Generalmajor Wladimir Nikolajewitsch Janjgaw des 105 Schutzenkorps ruckte in Grimmen ein Die Kampfhandlungen endeten hier erst am 5 Mai in Wolgast wurde eine russische Kommandantur eingerichtet Am 1 Mai erreichte die 70 Armee mit dem 3 Garde Panzerkorps Generalleutnant Panfilow Rostock am folgenden Tag besetzte die 3 Panzer Brigade Oberstleutnant Fedor Chrisanfowitsch Jegorow die Kuste saubernd auch Warnemunde In den letzten Kriegstagen wurden noch mehr als 60 000 Fluchtlinge Soldaten und Verwundete mit Kriegs und Handelsschiffen uber die Hafen Rostock und Wismar nach Westen evakuiert um der sowjetischen Gefangenschaft zu entgehen Folgen Bearbeiten nbsp Der Ruckzug der Heeresgruppe Weichsel zur ElbeObwohl Rokossowskis Operation keinen direkten Einfluss auf die Schlacht um Berlin hatte band sie doch die Krafte der 3 Panzerarmee und schloss so Krafteverschiebungen an andere Frontabschnitte aus Dadurch trug sie wesentlich zum schnellen Zusammenbruch der deutschen Oderfront bei Der Ruckzug gegenuber den sowjetischen Truppen an der Ostseekuste gab dem deutschen Oberkommando keine Moglichkeit mehr evakuierte Truppen aus dem Kessel von Kurland zur Verteidigung Deutschlands an die Hafen Mecklenburgs auszulanden Grosse Verbande der Wehrmacht zogen sich auf die Linie Ludwigslust Grabow und Schwerin zuruck um in US amerikanische Gefangenschaft zu gehen Vor den Truppen der 1 Ukrainischen Front war das Oberkommando der Wehrmacht von Zossen nach Nordwesten gefluchtet Die 2 Weissrussische Front Rokossowskis besetzte in den letzten Kriegstagen in Vorpommern Stralsund Rostock in Mecklenburg bis kurz vor Schwerin und das nordliche Brandenburg an der Linie Wittstock Wittenberge Am 3 Mai nahm das sowjetische 3 Garde Panzer Korps sudwestlich von Wismar Kontakt zu den vorderen Einheiten der britischen 2 Armee auf Am 4 Mai trafen die Truppen der 70 49 Armee 8 mechanisierten und 3 Garde Kavalleriekorps an der Demarkationslinie mit den Truppen der britischen 21 Armeegruppe zusammen die an einigen Stellen uber die Elbe vorgedrungen waren Teile der sowjetischen 19 Armee und Truppen der 2 Stossarmee kampften einen weiteren Tag um die Insel Wollin Usedom und Rugen von deutschen Truppen zu saubern Am 5 Mai besetzen Einheiten der 2 Stossarmee Peenemunde zwei Divisionen der 19 Armee landeten zur Sauberung auf der danischen Insel Bornholm Bei Schwerin kam es zum Aufeinandertreffen zwischen der Roten Armee unter Marschall Konstantin Rokossowski und Soldaten der Westalliierten Ein Treffen zwischen Feldmarschall Montgomery und Marschall Rokossowski fand am 7 Mai in Wismar statt Die Demarkationslinie verlief zunachst ostlich von Wismar Schweriner See Ludwigslust Domitz Schwerin und Westmecklenburg wurden zuerst von Amerikanern und Briten besetzt bevor am 1 Juli die Sowjets die Kontrolle ubernehmen Die Trennungslinie wurde gemass den Beschlussen der Konferenz von Jalta weiter nach Westen verlegt Literatur BearbeitenKonstantin Rokossowski Oder Elba In Soldatskij dolg Voenizdat Moskwa 1988 Osvobozhdenie gorodov Spravochnik po osvobozhdeniyu gorodov v period Velikoj Otechestvennoj vojny 1941 1945 Voenizdat Moskau 1985 OCLC 13002838 Richard Lakowski Seelow 1945 Die Entscheidungsschlacht an der Oder Mittler und Sohn Hamburg 2009 ISBN 978 3 8132 0934 1 Hans Schaufler Wilhelm Tieke Das Ende zwischen Weichsel und Elbe 1944 45 Motorbuch Verlag Stuttgart 2003 ISBN 3 613 02298 2 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stettin Rostocker Operation amp oldid 224043009