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St Johann ist eine Gemeinde auf der Schwabischen Alb etwa acht Kilometer ostlich von Reutlingen Der Sitz der Gemeindeverwaltung ist Wurtingen St Johann ist mit einem Teil 44 2 seiner Gemarkung ein Teil des Biospharengebiets Schwabische Alb Wappen Deutschlandkarte48 487222222222 9 3247222222222 760 Koordinaten 48 29 N 9 19 OBasisdatenBundesland Baden WurttembergRegierungsbezirk TubingenLandkreis ReutlingenHohe 760 m u NHNFlache 58 92 km2Einwohner 5271 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 89 Einwohner je km2Postleitzahl 72813Vorwahl 07122Kfz Kennzeichen RTGemeindeschlussel 08 4 15 093Gemeindegliederung 6 OrtsteileAdresse der Gemeindeverwaltung Schulstrasse 1 72813 St JohannWebsite www st johann deBurgermeister Florian Bauer FDP Lage der Gemeinde St Johann im Landkreis ReutlingenKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Nachbargemeinden 1 3 Gemeindegliederung 1 4 Schutzgebiete 2 Geschichte 2 1 Uberblick 2 2 Gachingen 2 3 Wurtingen 3 Religion 4 Politik 4 1 Gemeinderat 4 2 Burgermeister 4 3 Wappen 4 4 Stadtepartnerschaften 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 1 Musik 5 2 Bauwerke 5 3 Vereine 5 4 Naturschutzgebiete 6 Wirtschaft und Infrastruktur 6 1 Verkehr 6 2 Staatliche Einrichtungen 6 3 Bildung 7 Personlichkeiten 7 1 Ehrenburger 7 2 Sohne und Tochter der Gemeinde 7 3 Personlichkeiten die vor Ort gewirkt haben 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten nbsp Der Ortsteil Gachingen nbsp Der Ortsteil Lonsingen nbsp Der Ortsteil UpfingenDie sechs Ortsteile der Gemeinde Bleichstetten Gachingen Lonsingen Ohnastetten Upfingen und Wurtingen liegen auf der Albhochflache uber ein weites Gebiet verstreut Nachbargemeinden Bearbeiten Die nachfolgend genannten Stadte und Gemeinden grenzen an die Gemeinde St Johann Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt und gehoren zum Landkreis Reutlingen Dettingen an der Erms Bad Urach Munsingen Gomadingen Engstingen Lichtenstein Pfullingen Eningen unter Achalm und Metzingen Gemeindegliederung Bearbeiten Die Gemeinde besteht aus den Gemeindeteilen und fruher selbststandigen Gemeinden Bleichstetten Gachingen Lonsingen Ohnastetten Upfingen und Wurtingen Zu den Gemeindeteilen Bleichstetten Lonsingen Ohnastetten und Upfingen gehoren jeweils nur die gleichnamigen Dorfer Zum Gemeindeteil Gachingen gehoren das Dorf Gachingen das Gehoft Birkenhof und das Haus Tiefental und zum Gemeindeteil Wurtingen gehoren das Dorf Wurtingen und die Hofe Fohlenhof und St Johann Im Gemeindeteil Bleichstetten liegt der abgegangene 1681 erbaute und 1828 abgebrochene Hof Rutschenhof Im Gemeindeteil Gachingen liegt die Wustung Zizelhausen Der Name Zizelhausen besteht noch als Flurname im Suden der Gemarkung Die alteste Erwahnung als Zozihuhus datiert auf das Jahr 760 weitere Nennungen sind Zusenhusen aus dem Jahr 1318 und Uzilishusin um 1100 die jedoch nicht mit Sicherheit dieses Dorf benennt Im Norden des Gemeindeteils Upfingen liegt der abgegangene Ort Bickelhausen Im Gemeindeteil Wurtingen liegen die Wustungen Burkhausen als Burkhusin um 1100 erwahnt Heselbuch das im 11 Jahrhundert als villa Hesilibuoch genannt wird der 1290 als curia Horgenloch genannte Ort Horgenloch und das 1454 genannte Gehoft Taubenhof 2 nbsp Bleichstetten nbsp Gachingen nbsp Lonsingen nbsp Ohnastetten nbsp Wurtingen nbsp UpfingenSchutzgebiete Bearbeiten Siehe auch Liste der Naturdenkmale in St Johann Wurttemberg Mit dem Upfinger Ried im Osten und dem Ohnastetter Buhl im Westen gibt es auf der Gemeindeflache zwei Naturschutzgebiet Deutschland Naturschutzgebiete Im Norden liegt das Landschaftsschutzgebiet Reutlinger und Uracher Alb und im Suden das Landschaftsschutzgebiet Grosses Lautertal Der Ohnastetter Buhl gehort zum FFH Gebiet Albtrauf Pfullingen die Flachen um den Stockberg und die Hohe Warte zur Uracher Talspinne sowie zum Vogelschutzgebiet Mittlere Schwabische Alb Ein grosser Teil der Gemeindeflache gehort zum Biospharengebiet Schwabische Alb Eine Kernzone ist am Guckenberg im aussersten Osten ausgewiesen 3 Geschichte BearbeitenUberblick Bearbeiten Samtliche Orte der heutigen Gemeinde St Johann gehorten schon seit dem 13 Jahrhundert zu Wurttemberg Bei der Grundung des Konigreichs Wurttemberg 1806 wurde die Zugehorigkeit der altwurttembergischen Ortschaften zum Oberamt Urach fortgefuhrt Erst durch die Kreisreform wahrend der NS Zeit in Wurttemberg 1938 gelangten Bleichstetten Ohnastetten und Wurtingen zum Landkreis Reutlingen wohingegen Gachingen Lonsingen und Upfingen dem Landkreis Munsingen zugeschlagen wurden 1945 wurden diese sechs Gemeinden Teil der Franzosischen Besatzungszone und kamen somit zum neu gegrundeten Land Wurttemberg Hohenzollern welches 1952 im Land Baden Wurttemberg aufging Am 1 Februar 1972 wurde Bleichstetten nach Wurtingen eingemeindet Durch die Kreisreform in Baden Wurttemberg gelangten auch Gachingen Lonsingen und Upfingen 1973 zum Landkreis Reutlingen Am 1 Januar 1975 wurden die Gemeinden Gachingen Lonsingen Ohnastetten Wurtingen und Upfingen zur neuen Gemeinde Wurtingen zusammengeschlossen Die neue Gemeinde wurde am 1 September 1976 nach dem Gestutshof St Johann umbenannt 4 Gachingen Bearbeiten Gachingen galt schon fruh als Hauptort des Kirchspiels Obwohl dieser Name erst 1446 erscheint ist der Zusammenschluss der Kirchspielgemeinden Bleichstetten Gachingen Gomadingen Kohlstetten Lonsingen Ohnastetten Sirchingen Upfingen und Wurtingen alter Mittelpunkt war entweder der Kirchberg bei Gachingen oder die Martinskirche zu Gomadingen Schon 1275 waren es 4 Pfarreien Kam mit Urach Mitte des 13 Jahrhunderts an Wurttemberg Im 14 Jahrhundert erwarb Kloster Offenhausen Guter im Ort Die Ortsteile Upfingen Ohnastetten und Wurtingen werden erstmals 1138 auf einer Urkunde des Klosters Zwiefalten genannt Bleichstetten wurde 1102 Lonsingen 1268 und Gachingen 1275 schriftlich festgehalten Im Dreissigjahrigen Krieg wurde der Ort Lonsingen komplett zerstort Wurtingen Bearbeiten Der Ort war schon zu Zeiten der Alemannen besiedelt Auf dem Hirnberg befand sich ein alter Furstensitz Der Hartberg birgt alte Mauerreste der Sage nach Reste einer alten Burg Weiterhin ist die Gemarkung reich an Grabfunden und an Romerspuren Munzfunde von Mark Aurel Ziegelfunde in der Lammstrasse Der alte Heeresweg fuhrte von Gachingen her durch das Degental zwischen Wurtingen und Ohnastetten hinab nach Eningen Auf Holzwiesen am Laisenweg sind Graben die Schanzgraben genannt werden Eine Stelle in Richtung Ubersberg heisst Haussemer Mauerle Dem Namen nach sind dies weitere Befestigungen oder Schanzen Im Dreissigjahrigen Krieg und in den nachfolgenden Erbfolgekriegen 1688 1714 wurden zur Verteidigung solche Erdwalle aufgeschuttet Wurtingen gehorte von alters her zur Grafschaft Urach und fiel mit dieser an das Haus Wurttemberg Zusammen mit u a Gachingen und Upfingen organisierte sich Wurtingen im sogenannten Kirchspiel das Teil des Uracher Amtes war Im Bauernkrieg suchten der Wurtinger Singerhans und der Bleichstetter Konrad Griesinger Anschluss an das Bauernheer des Bantelhans einem ehemaligen Soldaten aus Dettingen Erms Am 17 Mai 1514 wurden sie auf dem Weg dorthin samt ihren Getreuen vom Uracher Forster aufgegriffen Griesinger entkam schwer verletzt Der Singerhans wurde nach Urach abgefuhrt und am 21 Juni peinlich befragt wobei er nichts verriet Spater wurde er mit dem Bantelhans auf der Festung Hohenneuffen inhaftiert 5 Im Dreissigjahrigen Krieg wurde auch Wurtingen hart mitgenommen Im Kirschenkrieg 1631 zundeten die kaiserliche Truppen unter Egon VIII von Furstenberg den Ort an und brannten 24 Gebaude nieder Nach der Schlacht von Nordlingen 1634 fuhrte die Belagerung von Burg Hohenurach zu anhaltenden Plunderungen Hier tat sich besonders der Gachinger Bauernsohn Elenhans hervor der die Manner des Kirchspiels organisierte und mehrere Streifzuge ins kaiserliche Lager unternahm In einem Gefecht wurden 32 Soldaten getotet und in einem Massengrab verscharrt 1636 wutete die Hungersnot und bald darauf die Pest Von vormals 370 Einwohnern uberleben nur 58 den grossen Krieg Von 1640 bis 1648 gingen 30 Uracher Ortschaften darunter auch Wurtingen Ohnastetten und Bleichstetten an die Grafschaft Achalm und wurden Vorderosterreich eingegliedert Mit dem Westfalischen Frieden fiel die Herrschaft Achalm wieder an Wurttemberg zuruck Religion BearbeitenKirchlich evangelisch gehorte Bleichstetten 6 zunachst zu Gachingen 7 ab 1556 zu Wurtingen von wo es bis heute noch betreut wird Das evangelische Pfarramt Gachingen betreut auch die Kirchengemeinde Lonsingen 7 Die Gachinger Katholiken orientieren sich nach Urach Die fruhere kirchliche Zugehorigkeit Ohnastettens ist nicht bekannt Im 15 Jahrhundert bekam der Ort jedoch eine eigene Pfarrei St Mauritius die dem Kloster Offenhausen inkorporiert wurde Die Reformation wurde 1534 eingefuhrt Die evangelische Kirchengemeinde des Ortsteils Ohnastetten gehorte bis 1939 zum Kirchenbezirk Bad Urach Mit Wirkung vom 1 April 1939 wurde sie in den Kirchenbezirk Reutlingen umgegliedert und vom Pfarramt Holzelfingen betreut 8 Upfingen war kirchlich zunachst Filiale von Gachingen Das Pfarramt Upfingen betreut auch die Nachbarkirchengemeinde Sirchingen 9 Die evangelische Kirchengemeinde Wurtingen 6 umfasst den Ortsteil Wurtingen der Gemeinde St Johann und die Staatsdomane Oberer Lindenhof Gemeinde Eningen unter Achalm die 1946 von der Kirchengemeinde Eningen unter Achalm Kirchenbezirk Reutlingen in die Kirchengemeinde Wurtingen umgegliedert wurde Die evangelischen Gemeinden der Ortsteile gehoren zum Kirchenbezirk Bad Urach Munsingen der Evangelischen Landeskirche in Wurttemberg Ohnastetten gehorte bis Ende 2020 gemeinsam mit Holzelfingen zum Kirchenbezirk Reutlingen die Gemeinden wechselten dann aber im Rahmen des wurttembergischen Pfarrplanprozesses mit Wirkung zum 1 Januar 2021 zu Bad Urach Munsingen Politik Bearbeiten nbsp St Johann im Jahre 1892Gemeinderat Bearbeiten Der Gemeinderat in St Johann hat 20 Mitglieder Der Gemeinderat besteht aus den gewahlten ehrenamtlichen Gemeinderaten und dem Burgermeister als Vorsitzendem Der Burgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt Die Wahl am 25 Mai 2014 ergab folgendes Ergebnis Kommunalwahl 2014 10 Wahlbeteiligung 57 4 2009 57 0 6050403020100 54 2 26 0 16 4 3 4 FWWfS bOBL cULB d Gewinne und Verluste im Vergleich zu 2009 p 30 25 20 15 10 5 0 5 10 15 13 7 p 26 0 p 4 6 p 3 4 pFWWfS bOBL cULB dVorlage Wahldiagramm Wartung Anmerkungen Anmerkungen b Wir fur St Johannc Offene Burgerlisted Unabhangige Liberale BurgerVorlage Wahldiagramm Wartung Altes Ergebnis nicht 100 Vorlage Wahldiagramm Wartung TITEL zu lang 11 5 1 3 11 5 1 3 Insgesamt 20 Sitze FW 11 WfS 5 ULB 1 OBL 3Burgermeister Bearbeiten Der Burgermeister wird fur eine Amtszeit von 8 Jahren gewahlt Am 8 Februar 2015 wurde Florian Bauer im zweiten Wahlgang mit 51 1 Prozent der Stimmen gewahlt 11 Er wurde am 26 Februar 2023 im zweiten Wahlgang mit 47 8 Prozent der Stimmen fur eine zweite Amtszeit wiedergewahlt 12 1972 1999 Raimund Speidel 1999 2015 Eberhard Wolf seit 2015 Florian Bauer FDP Wappen Bearbeiten Blasonierung In Blau ein steigendes silbernes Ross vor einer abgeschnittenen goldenen Ahre mit goldenen Grannen Stadtepartnerschaften Bearbeiten St Johann unterhalt seit dem 30 Oktober 1999 eine Partnerschaft mit den franzosischen Gemeinden der Kommune von Thenezay Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenMusik Bearbeiten Die Gachinger Kantorei wurde 1954 von Helmuth Rilling gegrundet sie hat heute ihren Sitz in Stuttgart Bauwerke Bearbeiten nbsp Historisches Rathaus Wurtingen nbsp Rossbrunnen in Lonsingen nbsp Ehem Getreidemuhle in WurtingenEvangelische Christuskirche in Bleichstetten Kirchlich gehorte Bleichstetten zunachst zu Gachingen ab 1556 zu Wurtingen von wo es bis heute noch betreut wird Im 18 Jahrhundert wurde in Bleichstetten eine eigene Kirche erbaut die aber 1951 abgebrochen wurde da bis 1953 von dem Stuttgarter Architekt Heinz Klatte die heutige Christuskirche mit ostlichem Chorturm erbaut wurde Der Taufstein ist eine Erinnerung an den Altar der alten Kirche er ist aus dessen Stein gemeisselt Der Altar aus Tuffstein hat einen Bildtafel Aufsatz vom Stuttgarter Kunstmaler Wolf Dieter Kohler mit Malerei auf Holz Kreuzigung Pantokrator kluge und torichte Jungfrauen und weitere Szenen Die Kanzel tragt die vier Evangelistensymbole 13 Evangelische Georgskirche in Gachingen Bereits im Jahre 1275 sind Kirche und Pfarrei Sankt Georg erwahnt Die romanische Wehrkirche mit wehrturmartigem Westturm wurde spatgotisch erweitert 1619 umgebaut 1705 und 1757 verandert und erneuert Dem nach Osten polygonal geschlossenen Saalbau fugt sich ein machtiger viereckiger Westturm an Das Glockengeschoss ist von einem achteckig uberstehenden Spitzhelm abgedeckt An der Nordseite befindet sich romanisches Mauerwerk mit kleinen Rundbogenfenstern Zuletzt gab es 1962 64 sowie 2009 Renovierungen 1964 schuf der Stuttgarter Kunstler Wolf Dieter Kohler 1964 drei farbverglaste Chorfenster mit den Gleichnis Themen Barmherziger Samariter Das grosse Abendmahl und Verlorener Sohn Evangelische Auferstehungskirche in Lonsingen Die Kirche von 1449 wurde abgebrochen nachdem 1959 vom Munsinger Architekt Fritz Schauffele die heutige Kirche als Gemeindehaus erbaut war 1970 wurde vom Reutlinger Architekt Manfred Wizgall die Kirche angebaut Evangelische Pankratius Kirche in Ohnastetten Die Kirche wurde 1763 erbaut Doch bereits vor 1430 stand an selber Stelle eine kleine Kapelle Sie war dem heiligen Mauritius geweiht Um das Jahr 1460 erhielt Ohnastetten einen eigenen Pfarrer Die Kapelle wurde zur Pfarrkirche ernannt und vom Kloster Offenhausen inkorporiert Das Kloster Offenhausen war aber dem heiligen Pankratius geweiht sodass beide Patrozinien beibehalten wurde Der Name Pankratiuskirche hat sich auch nach Einfuhrung der Reformation 1534 erhalten Nach der Zerstorung der Kirche wahrend des Dreissigjahrigen Krieges dauerte es mit einem Neubau bis 1763 Der erhielt in der Folgezeit Anbauten wie Anfang der 1970er Jahre das Gemeindehaus wo auch die weit uber die Region hinaus bekannte Franziska Bibliothek mit ihren 384 Banden verwahrt ist fur die damals arme Gemeinde eine Schenkung der frommen Franziska von Hohenheim 1748 1811 der zweiten Ehefrau des Herzogs Carl Eugen von Wurttemberg Die wertvolle Sammlung ist mit ihrem religiosen kirchengeschichtlichem philosophischen und literarischen Inhalt eine wahre Fundgrube fur Historiker Gemalde beider Kirchenpatrone zieren die Kirche mit dem schwarzen Schiefer Turm 14 Evangelische Marienkirche in Upfingen Die spatgotische Marienkirche wurde ab dem Jahr 1448 erbaut und zuletzt 1992 renoviert 15 Sie war wohl als Wallfahrtskirche geplant was ihre fur den Ort relativ monumentale Erscheinung erklart und hat einen gotischen Chor mit Kreuzgewolbe Im Zuge der Reformation wurde sie 1534 evangelisch Aus ihrer Fruhzeit stammt das Wandbild des Christophorus an der Sudwand des Kirchenschiffes und an der Nordwand des Chores eines mit dem Motiv der Schutzmantelmadonna und Jesus Christus Vermutlich wurde es von dem wohl an Epilepsie leidenden Graf Ludwig II von Wurttemberg oder seiner Mutter Mechthild von der Pfalz gestiftet Des Grafen Wallfahrten nach Upfingen werden namlich erwahnt Moglicherweise stammen die Fresken aus der Schule des Malers und Kupferstechers Martin Schongauer Die kunstvolle Steinmetzarbeit des Taufsteins wird auf die Zeit um 1530 datiert Er konnte von Christoph von Urach dem Kunstler der Amanduskirche Bad Urach geschaffen sein Aus der Spatrenaissance um das Jahr 1600 haben sich fur suddeutsche Kirchen evangelisch wie katholisch sehr seltene Beispiele von Glasmalerei erhalten namlich in zwei neuzeitlichen klarverglasten Fenstern je eine farbige Einlage aus Resten von Kabinett oder Wappenscheiben aus dem Jahr 1607 gestaltet Im linken Fenster ist erkennbar vor allem ein Stier wohl als Symbol des Evangelisten Lukas darunter eine Inschrift mit der Erwahnung von Johannes Scheerer damals furstlicher Kellermeister auf der Festung Hohentwiel rechts mehrere allegorische Motive Zeit und Macht Leben und Tod ein sich fur seine Jungen aufopfernder Pelikan als Christussymbol sowie die Namenserwahnung von Christoph Gastpar dem damaligen Klosterverwalter von Denkendorf Es ist bisher nicht geklart in welcher Beziehung diese Glasmalerei zur Marienkirche Upfingen steht jedenfalls standen die genannten herzoglichen Beamten in Bausachen mit dem bekannten wurttembergischen Renaissance Baumeister Heinrich Schickhardt im Dienst und Briefverkehr und stammen nicht aus Upfingen Stilistisch und glasmaltechnisch konnten diese Scheiben von dem Augsburger Glasmaler Achilles Miller stammen der 1608 vergleichbare Kunstwerke fur die evangelische Dreifaltigkeitskirche Haunsheim geschaffen hat Die Barockorgel des Orgelbauers Hagemann stammt aus dem Jahr 1777 Evangelische Andreas Kirche in Wurtingen 16 17 Seit 1275 ist eine Andreaskirche in Wurtingen bezeugt Der alteste Teil ist der romanische Chorturm Romanisch sind die rundbogigen Blendnischen in der Sud und Nordwand Die Sakristeitur und der an der Sudseite angebrachte Andreasstein sind gotisch Die alteste Glocke die Taufglocke stammt aus dem 14 Jahrhundert und tragt die Namen der vier Evangelisten In den Taufstein den Lowenkopfe zieren ist als Datum der 13 Mai 1534 eingemeisselt Dieses Datum bezeichnet den Beginn der Reformation in Wurttemberg die dem Reformator Ambrosius Blarer ubertragen wurde Der Stein stammt aus der Steinmetzwerkstatte Joseph Schmids und Christophs von Urach Der Kruzifixus mit spatgotischem Corpus der Taufstein aus der Fruhrenaissance und die Brustungsbilder aus der Zeit nach dem 30 jahrigen Krieg stammen noch aus der Vorgangerkirche Das heutige Kirchenschiff und die Kanzel wurden 1754 fertig gestellt Die barocken Wandmalereien wurden bei Renovierungsarbeiten im Jahre 1990 wiederentdeckt und in den Jahren 1992 bis 1995 freigelegt und restauriert Landesdenkmalamt Vollkommenheit und Fulle einer besonders guten Qualitat derartiger Ausmalungen aus der Zeit des 18 Jahrhunderts Die Kunstlerin Heidi Foerster Freudig gestaltete 1964 das Kanzelfenster in der Sudwand mit biblischen Motiven 18 Das Wurtinger Pfarrhaus wurde 1613 renoviert Man liess dafur durch Heinrich Schickhardt einen Kostenvoranschlag erstellen Der heutige Bau stammt aus dem Jahre 1752 Fruhe Pfarrer der Andreaskirche seit der Reformation waren 1557 1602 Gregor Hartmann 1602 1607 Valentin Lettenbauer 1607 1621 Johannes Hegel 1621 1635 Abraham Schwagerlein flieht nach Pfullingen und halt sich nach seiner Entlassung dort eine Zeit lang in Reutlingen auf 1635 1637 unbesetzt Johann Georg Hegel 1637 1641 Nikolaus Muller II 1641 1662 Wurtingen wird nach Upfingen eingepfarrt 1662 1673 Christoph Schlickenecker 1673 1684 Christoph Ilg 1684 1693 G Michael Schlegel 1693 1704 Johannes Konrad Harter 19 Aussichtsturm auf der Hohen Warte Rathaus in Wurtingen Fachwerkbau von 1744 Rossbrunnen in Lonsingen Getreidemuhle in Wurtingen wurde 2010 abgerissen Vereine Bearbeiten Die evangelikale Deutsche Indianer Pionier Mission wurde 1962 gegrundet und hat ihren Sitz in Lonsingen In Wurtingen gibt es einen Verein den Soifa Bobby Club St Johann e V der in Wurtingen ein Rennen mit Bobby Cars und Seifenkisten durchfuhrt 20 Naturschutzgebiete Bearbeiten Ohnastetter BuhlWirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten nbsp Kleinindustrie und intensive landwirtschaftliche Nutzung pragen die Ortsrander der Teilgemeinden Hier eine Biogasanlage auf der Gemarkung UpfingensVerkehr Bearbeiten Die Landesstrasse 380 verbindet Gachingen Lonsingen und Wurtingen im Norden mit Reutlingen Die L 249 verbindet Lonsingen und Upfingen mit Bad Urach Die Ortsteile sind untereinander uber Kreisstrassen verbunden Der Offentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar Alb Donau NALDO gewahrleistet Die Gemeinde befindet sich in der Wabe 221 Staatliche Einrichtungen Bearbeiten nbsp Medaillon mit Hochrelief eines Pferdekopfes uber einem StalltorDer Gestutshof St Johann ist eine Domane des Haupt und Landgestuts Marbach Dort wurden schon im 17 Jahrhundert Pferde gehalten Er hat der Gemeinde seinen Namen gegeben Bildung Bearbeiten Musikschule St Johann Nachbarschaftsgrundschule Lonsingen Grund und Hauptschule mit Werkrealschule WurtingenPersonlichkeiten BearbeitenEhrenburger Bearbeiten Ehrenburger der Gemeinde Wurtingen Stephan Haid 1874 1932 geboren in Wurtingen Oberlehrer und Organist Ehrenburger der Gemeinde St Johann Helmuth Rilling 1933 Grunder Dirigent und Leiter der Gachinger Kantorei und Int Bachakademie Stuttgart Raimund Speidel Burgermeister von 1972 bis 1999Sohne und Tochter der Gemeinde Bearbeiten Hans Jerg Brendlin 1609 1677 geboren in Gachingen Anfuhrer einer Bauernmiliz im Dreissigjahrigen Krieg genannt der Elenhans Johann Georg Hegel 1615 1680 geboren in Wurtingen lutherischer Pfarrer Stammvater der ehrbaren Familie Hegel in Wurttemberg Eberhard Friedrich Hiemer 1682 1727 lutherischer Theologe Johann Philipp Rau 1781 1833 geboren in Wurtingen Gerichtsnotar Landtagsabgeordneter Theodor Grozinger 1828 1893 geboren in Ohnastetten wurttembergischer Oberamtmann Christoph Siegfried Langbein 1880 1921 Pfarrer in Ohnastetten und Hobbyfotograf Eugen Lutz 1882 1922 geboren in Lonsingen wurttembergischer Oberamtmann Friedrich Wilhelm Fritz Schnitzler 1928 2011 geboren in Ohnastetten war ein deutscher Landwirt Politiker der CDU Wirtschaftsmanager und Bauernverbandsfunktionar In Ohnastetten war er vor der Eingemeindung Gemeinderat und stellvertretender Burgermeister danach Ortsvorsteher und Ortschaftsrat Personlichkeiten die vor Ort gewirkt haben Bearbeiten Franziska von Hohenheim 1748 1811 Herzogin von Wurttemberg stiftete 1786 die Franziska Bibliothek in Ohnastetten Albrecht Weyermann 1763 1832 deutscher Geistlicher und Literaturhistoriker war Pfarrer in Wurtingen Lothar Schall 1924 1996 Maler unterhielt ab 1973 ein Atelier in Gachingen Frank Christoph Schnitzler 1970 Maler Schuler von Lothar Schall unterhielt von 1990 bis 2008 ein Atelier in Ohnastetten Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Johann Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Internetseite der GemeindeEinzelnachweise Bearbeiten Statistisches Landesamt Baden Wurttemberg Bevolkerung nach Nationalitat und Geschlecht am 31 Dezember 2022 CSV Datei Hilfe dazu Das Land Baden Wurttemberg Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden Band VII Regierungsbezirk Tubingen Kohlhammer Stuttgart 1978 ISBN 3 17 004807 4 S 71 73 Karte Alle Schutzgebiete Daten und Kartendienst der LUBW Abgerufen am 24 September 2022 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 531 und 538 Allgemeine Geschichte des grossen Bauernkrieges nach Teile 1 2 von Wilhelm Zimmermann S 210 und folgende a b Website der Evangelischen Kirchengemeinde Wurtingen Bleichstetten a b Website der Evangelischen Kirchengemeinden Gachingen und Lonsingen Website der Evangelischen Kirchengemeinde Holzelfingen Ohnastetten Website der Evangelischen Kirchengemeinde Upfingen Sirchingen http wahlen11 rz kiru de 08415093W gw2014gr html Reutlinger General Anzeiger 1 Marion Schrade Florian Bauer bleibt Burgermeister von St Johann In gea de 26 Februar 2023 abgerufen am 28 Februar 2023 Adolf Gommel Hg Evangelische Kirchenkunst der Gegenwart Festschrift des Vereins fur christliche Kunst in der Evangelischen Kirche Wurttembergs zu Feier des 100jahrigen Bestehens 1857 1957 Stuttgart 1957 Abb 48 f Kerstin Dannath Die Pankratiuskirche von Ohnastetten Beitrag siehe 2 Kerstin Dannath Die Marienkirche von Upfingen Ein Gotteshaus mitten im Leben Beitrag siehe 3 St Johann Sechs Heimatdorfer auf der Schwabischen Alb Hrsg Gemeinde St Johann August 1988 Beschreibung des Oberamts U r a c h Herausgegeben von Ober Steuerrath v Memminger Stuttgart und Tubingen Verlag der J G Cotta schen Buchhandlung 1831 Faltblatt Die Andreaskirche in Wurtingen hg Ev Kirchengemeinde St Johann Wurtingen o J nach 2000 Christian Sigel Das Evangelische Wurttemberg Seine Kirchenstellen und Geistlichen von der Reformation an bis auf die Gegenwart 14 Bande 1919 1932 Soifa Bobby Club St Johann e V Abgerufen am 24 September 2022 Stadte und Gemeinden im Landkreis ReutlingenStadte Bad Urach Hayingen Metzingen Munsingen Pfullingen Reutlingen Trochtelfingen nbsp Gemeinden Dettingen an der Erms Engstingen Eningen unter Achalm Gomadingen Grabenstetten Grafenberg Hohenstein Hulben Lichtenstein Mehrstetten Pfronstetten Pliezhausen Riederich Romerstein St Johann Sonnenbuhl Walddorfhaslach Wannweil ZwiefaltenGemeindefreies Gebiet Gutsbezirk Munsingen Normdaten Geografikum GND 4410997 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Johann Wurttemberg amp oldid 237305422