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Die Lauter auch Grosse Lauter ist ein 42 km langer linker Zufluss der Donau im Bereich der Schwabischen Alb im sudlichen Baden Wurttemberg Lauter Grosse LauterDatenGewasserkennzahl DE 1134Lage Schwabische Alb Mittlere Kuppenalb Mittlere Flachenalb 1 Baden Wurttemberg Landkreis Reutlingen Gde Gomadingen Stadt Munsingen Stadt Hayingen Alb Donau Kreis Stadt Ehingen Donau Gde LauterachFlusssystem DonauAbfluss uber Donau Schwarzes MeerQuelle bei Offenhausen48 23 57 N 9 22 4 O 48 399038888889 9 3676388888889 665 1Quellhohe 665 1 m u NHN 2 Quellschuttung MQ 200 l sMundung gut ein Kilometer sudlich von Lauterach in die Donau48 244341666667 9 581675 507 5 Koordinaten 48 14 40 N 9 34 54 O 48 14 40 N 9 34 54 O 48 244341666667 9 581675 507 5Mundungshohe 507 5 m u NHN 2 Hohenunterschied 157 6 mSohlgefalle 3 7 Lange 42 3 km 2 Einzugsgebiet 326 721 km 2 Abfluss am Pegel Lauterach 3 MNQMQ 410 l s1 65 m smaandernd im breiten Tal Hang mit NSG geschutzter Wacholderheide vor Buttenhausenmaandernd im breiten Tal Hang mit NSG geschutzter Wacholderheide vor ButtenhausenDas romantische Flusstal der Grossen Lauter ist auf seiner ganzen Strecke wegen zahlreicher flussgeschichtlicher historischer und landschaftlicher Sehenswurdigkeiten ein sehr beliebtes Ausflugsziel Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Verlauf 1 2 Zuflusse 1 3 Orte 2 Geologie 2 1 Grosse Vergangenheit eines Urflusses 2 1 1 Sichtbare Relikte erdgeschichtlich fruherer Zeiten 3 Stationen des Flusses bis zur Mundung 3 1 Quelle 3 2 Maanderndes Tal 3 3 Umlaufberg 3 4 Schluchtartiges Tal 4 Besonderheiten in Orten am Fluss 4 1 Offenhausen 4 1 1 Wasserkraftwerk 4 1 2 Ehemaliges Kloster 4 2 Marbach Grafeneck 4 2 1 Landesgestut 4 2 2 Totungsanstalt Grafeneck 4 3 Buttenhausen 4 3 1 Rossbachquelle 4 3 2 Judisches Leben in Buttenhausen 4 3 3 Der Ikarus vom Lautertal 4 4 Lauteracher Sehenswurdigkeiten 4 4 1 Steinsage 4 4 2 Wolfstal 4 4 3 Lautermundung 4 5 Wacholderheiden Magerrasen 4 6 Burgen 4 7 Wassersport 5 Weblinks 6 Literatur 7 Einzelnachweise 7 1 LUBW 7 2 Andere BelegeGeographie Bearbeiten nbsp Orografisches Einzugsgebiet der Grossen Lauter Keine Oberflachenabflusse im schraffierten Gebiet Verlauf Bearbeiten Die Quelle der Lauter liegt am Gestutshof des Dorfes Offenhausen von Gomadingen im Landkreis Reutlingen die Talmulde des heute kleinen Flusses setzt sich als uberwiegend trockenes Kohlstetter Tal ca 8 km weit auf und westwarts weiter fort bis fast an den Albtrauf uber dem Dorf Honau von Lichtenstein Die Grosse Lauter fliesst etwa 44 km in ihrer Mulde auf dem Plateau der Schwabischen Alb grossraumig nach Sudosten Kurz hinter Obermarchtal im Alb Donau Kreis mundet der Fluss von links in die Obere Donau Die Grosse Lauter ist heute ein kleines Flusschen mit einem uberwiegend engen oft schluchtartig eingeschnittenen breiten Tal aber auch mit mehreren weiten sanften Talabschnitten wo das Flusschen gemachlich maandernd fliesst Zahlreiche Burgruinen an Engstellen saumen das Tal Eine Fahrstrasse verlauft zwei Ausnahmen ausgenommen durch das Tal und verbindet dessen Siedlungsplatze Zuflusse Bearbeiten Hierarchische Liste der Zuflusse jeweils von der Quelle zur Mundung Gewasserlange LUBW 1 Einzugsgebiet LUBW 2 und Hohe LUBW 3 nach den entsprechenden Layern auf der Onlinekarte der LUBW Andere Quellen fur die Angaben sind vermerkt Auswahl Ohne Muhlkanale und Seitenarme Der Ursprung der Lauter Grossen Lauter befindet sich auf etwa 665 m u NHN am Gestutshof des Dorfes Offenhausen von Gomadingen Zufluss aus dem Kohlstetter Tal von links und Westnordwesten auf etwa 660 m u NHN in Offenhausen 0 3 km und 45 6 km Entsteht auf unter 665 m u NHN wenig vor Offenhausen zuunterst in einem sehr viel langeren Trockental Nach diesem ersten Zufluss lauft die Lauter zunachst etwa in dessen Richtung ostwarts Gachinger Lauter von links und insgesamt Westnordwesten auf 655 8 m u NHN LUBW 4 am Ortseingang von Gomadingen 4 0 km und 53 6 km LUBW 5 Entsteht auf etwa 677 m u NHN in St Johann Gachingen an der Bachstrasse An diesem Zufluss wendet sich die Lauter in etwa dessen Richtung auf sudwestlichen Lauf Lonsinger Graben von rechts und insgesamt Nordnordosten auf unter 675 m u NHN am Sudrand von Gachingen 2 5 km LUBW 6 gt Entsteht auf etwa 687 m u NHN in der Heide nordlich von St Johann Lonsingen Sehr unbestandig Schorzbach von links auf unter 655 m u NHN gegenuber der Martinskirche in Gomadingen 1 8 km und 7 7 km Entsteht auf etwa 677 m u NHN nahe der Strasse Am Schorzbach in Gomadingen Steingebronn Bach aus dem Tiefental von rechts und Norden auf 662 5 m u NHN LUBW 4 an der Abfahrt nach Gomadingen von der L 230 0 6 km und ca 3 6 km LUBW 6 Die Quellen liegen auf bis etwa 676 m u NHN wenig ostlich des Gestut Charlottenhof von Gomadingen weit unten in einem langstenteils trockenen Tal Dolderbach Oberlaufname Stadtbach bis zum Dolderbrunnen von links und Nordosten auf 642 7 m u NHN LUBW 4 bei Gomadingen Marbach an der Lauter 2 6 km und 35 1 km LUBW 5 Entsteht auf etwa 697 m u NHN am Westrand von Munsingen beim Ende der Strasse Wiesenthal Am Oberlauf anfangs unbestandig Lauterle von rechts und Westen auf etwa 633 m u NHN am Ortanfang von Gomadingen Wasserstetten 0 4 km und 22 9 km Die Quellen liegen auf etwa 647 m u NHN im unteren Brunnental Abfluss des Holderbrunnens von rechts und Westen auf etwa 631 m u NHN am Ortsende von Wasserstetten 0 1 km und 2 9 km Entspringt auf etwa 632 m u NHN am Ortsrand von Wasserstetten Rossbach von links und Nordwesten auf etwa 609 m u NHN in Munsingen Buttenhausen unter 0 3 km und 4 5 km Entspringt auf etwa 630 m u NHN am Unterhang des Galgenberges am nordlichen Ortsrand von Buttenhausen Im Einzugsgebiet liegt vor allem das Trockental Heimtal Tiefentalbach von rechts und Nordwesten auf etwa 587 m u NHN unter der Burgruine Derneck ostlich von Hayingen Munzdorf 2 3 km und 21 5 km Entsteht auf etwa 663 8 m u NHN LUBW 4 am Talknick des Ehestetter Tals zum Tiefental Unbestandig Bach aus dem Langen Tal von links und Nordosten auf etwa 580 m u NHN in Hayingen Anhausen an der Strassenbrucke uber die Lauter 0 2 km und 3 2 km Entspringt auf unter 590 m u NHN am nordostlichen Rand von Anhausen neben der K 6752 von Hayingen Kochstetten her Bach aus dem Schneiderstal von rechts und Sudosten auf unter 555 m u NHN kurz nach der Stadtgrenze vor Ehingen Unterwilzingen 2 6 km und 5 3 km Entspringt auf etwa 615 m u NHN wenig sudwestlich von Hayingen Oberwilzingen beim Gewann Grunen Am Unterlauf unbestandig Bach von den Bannackern von rechts und Sudsudosten auf etwa 548 m u NHN westnordwestlich unter Lauterach Reichenstein 0 5 km und unter 0 3 km LUBW 6 Entsteht auf etwa 602 m u NHN wenig sudwestlich von Reichenstein an den Bannackern Brunnelesbachle von links und Nordnordosten auf etwa 518 m u NHN kurz vor Lauterach 1 6 km und 2 1 km Entspringt auf etwa 635 m u NHN im Wald Schiebeleiche nbsp Durchfliesst auf etwa 615 m u NHN einen Teich kurz vor dem Flurgewann Mahlstetten etwas uber 0 1 ha Anderer Quellabfluss von rechts und zuletzt Osten im vorgenannten Teich 0 3 km und unter 0 2 km LUBW 6 Entsteht auf etwa 625 m u NHN wenig sudwestlich der Hauptquelle Ein noch kurzerer Quellabfluss mundet diesem hier von links zu Mundung der Lauter Grossen Lauter von links und zuletzt etwa Norden auf 507 8 m u NHN LUBW 4 zwischen Lauterach Talheim und Neuburg in die Donau Der Fluss ist 42 3 km lang und hat ein 326 7 km LUBW 7 grosses Einzugsgebiet Orte Bearbeiten Am Fluss Oberlauf liegen drei Orte in grosser Nahe oder direkt am Fluss die auch nach ihrer Grosse zum regional wirtschaftlichen Zentrum Munsingen gehoren Gross und Klein Engstingen mit rund 5000 Einwohnern Gomadingen mit rund 2300 Einwohnern und Buttenhausen mit rund 600 Einwohnern Die zahlreichen weiteren Siedlungen im Tal sind in der Regel kleiner oder allenfalls so gross wie Buttenhausen Geologie Bearbeiten Hauptartikel Flussgeschichte der Grossen Lauter Grosse Vergangenheit eines Urflusses Bearbeiten In Sudwestdeutschland gibt es viele Flusse die den Namen Lauter fuhren Davon fliessen die Grosse Lauter und funf kleinere direkt auf der Schwabischen Alb oder beziehen ihr Quellwasser ganz oder teilweise von der Alb und entspringen nahe am Albtrauf Die Grosse Lauter und ihr Vorlaufer die Urlauter gehoren neben vier weiteren in die Donau mundenden Flussen auf der Schwabischen Alb 4 zu denen die auch heute noch die gesamte Schwabische Alb nahezu ganzlich oberirdisch durchqueren Diese Flusse waren schon Gerinne im mehr als zehn Millionen Jahre zuruckreichenden Miozan Die Grosse Lauter entwasserte damals noch das um viele Kilometer weiter nach Norden reichende Plateau der Schwabischen Alb 5 Das breite Lautertal mit seinem heute kleinen kaum vier Meter breiten Flusschen wurde in fruheren Zeiten von einem grosse Wassermassen fuhrenden Fluss in den Massenkalk des Oberjura eingetieft Die zahlreichen Nebenflusse der Lauter speisten den Fluss zusatzlich Heute sind die Seitentaler aufgrund einer reifen Verkarstung der gesamten Alb nahezu alle vollstandig trockengefallen Die Unterlaufe der Gachinger Lauter und des Dolderbachs bei Marbach fuhren dem Flusschen periodisch noch geringe Wassermengen zu Das hohe Alter der erst zur Graupensandrinne danach zur Urdonau und sodann zur Oberen Donau entwassernden Grossen Lauter ist durch geologische Publikationen in Bild und Text belegt In mehreren langen Zeitabschnitten musste sich die Grosse Lauter immer der Eintiefung und dem wechselnden Verlauf der Donau folgend im harten Massenkalk eintiefen Auf die Eintiefungen folgten seit dem spaten Pleistozan zeitweise meterdicke feinere Sedimentationen und Hochwassersedimente Im letzten Interglazial der Wurm Eiszeit spates Pleistozan und in der Warmzeit des Atlantikums kam es auch zu starken Kalktuffablagerungen So entstand eine fruchtbare teilweise breite ebene Talauen landschaft Sichtbare Relikte erdgeschichtlich fruherer Zeiten Bearbeiten nbsp Von der rheinischen Echaz angezapfte danubische Grosse Lauter heute 7 9 km Trockental bis zur Quelle nbsp Breites Trockental der plio pleistozanen Grossen Lauter hinter KohlstettenAlte Quellaste die sicher auch bis ins Albvorland reichten und mehrere der Urlauter zufliessende Nebentaler bestimmten lange die Grosse des Oberlaufs der Grossen Lauter bis zur heutigen Karstquelle in Offenhausen Da der Albtrauf weiter nordlich lag war das Entwasserungsgebiet zudem wesentlich grosser Klimaschwankungen aber generell sinkende Durchschnittstemperaturen die aggressiv in das Albplateau vorschreitenden rheinischen Nebentaler darunter die Echaz drangten den Albtrauf zuruck und schmalerten das Einzugsgebiet der Urlauter Eine bedeutende Zwischenphase verdeutlichen die zwei Fotos Das breite flache plio pleistozane Trockental der Grossen Lauter ist am Echaztobel lokaler Albtrauf und sieben Kilometer weiter rund ein Kilometer oberhalb der heutigen Karstquelle gut erkennbar Die Flussdynamik bildete auf der fruhen Oberflache des Albplateaus Maander Grosse Erosionskrafte und schwankende Wassermengen tieften den Fluss im harten Massenkalk allmahlich ein und zwangen dabei die Maanderschlingen auch wenn sie ihre Schlingenform mehrfach variierten sich ebenfalls einzutiefen So entstanden allmahlich Schlinge und Umlaufberg von Gundelfingen mit einem machtigen rund 100 m hohen Prallhang siehe weiter unten Stationen des Flusses bis zur Mundung BearbeitenDie rheinische Echaz hat bis heute eine uber 100 m tiefe Traufbucht in den Albkorper getrieben und den Albtrauf bis zum Bahnhof Lichtenstein weit zuruckverlegt Vom oberhalb der Honauer Steige liegenden Strunkpass aus setzt sich der Talboden der alten Grossen Lauter bis zur aktuellen Karstquelle in Offenhausen als leicht terrassiertes Trockental fort 6 Quelle Bearbeiten nbsp Lauterquelle innerhalb der Klostermauern nbsp Schattiger Ruhepunkt am Quelltumpel der Grossen LauterDie zu einem Quelltopf angestaute unter dem Namen Ursprung der Grossen Lauter Gomadingen Offenhausen als Geotop geschutzte Karstquelle entspringt aus der rechten Wand des von Kohlstetten kommenden Trockentals der Grossen Lauter aus dem Unteren Massenkalk Niveau der Unteren Felsenkalk Formation Kimmeridgium ki2 in Offenhausen Der Quellsee liegt idyllisch innerhalb eines grossen Areals welches an drei Seiten von der noch intakten Mauer eines ehemaligen Frauenklosters umgeben ist Die fruher als Heuscheune entwidmete Klosterkirche heute Gestutsmuseum die Pferdestalle und landwirtschaftlichen Gebaude gehoren zum Haupt und Landgestut Marbach Maanderndes Tal Bearbeiten Von Marbach bis zum Eintritt in den harten Massenkalk vor Hundersingen und erneut nach dem Gundelfinger Umlaufberg bis zur kleinen Gefallestufe beim Hohen Giessel Karstquelle Blaubrunnen hat die Lauter schone Maander gebildet Maander bilden sich immer wenn bei relativ geringem Sohlengefalle verhaltnismassig breitem Tal mit Abschwemmmassen von saisonalem oder anderweitig klimatisch bedingtem grosseren Wasserreichtum und keinen massiven Hindernissen die Flusswasserdynamik lange genug wirkt Aber auch in den felsigen Abschnitten haben sich ursprunglich oberflachennahe Maander je nach den Schichtverhaltnissen des Reliefs ins Gelande eingetieft Heute ist in diesen Abschnitten die Topografie der Lauter durch Gebirgsmaander gepragt Einer der typischen Ausblicke auf einen verkarsteten Albfluss bietet sich in Bichishausen Am Horizont biegt die Lauter nach rechts in die grosse Schlinge die sie um den nicht ganz abgeschnurten Umlaufberg beim Dorf Gundelfingen fuhrt Unter der Oberflache des fruchtbaren Talbodens befinden sich Aufschuttungssedimente u a Kalk Gerolle Hangschutt Grobkies mehr oder weniger organische Substanz steiniger Lehm Torf Ein Phanomen ist die unterschiedlich starke durchgehende Kalktuffbarre die sich in der Warmzeit der letzten Eiszeit Epoche gebildet hat Das geologisch markante Kalktuffsediment setzte sich auch nach dem Horizont noch uber weitere 2 km ab uber die ganze Gundelfinger Schlinge bis zur Mundung des Heiligentals sudlich des Fleckens Wittsteig Die fur die heute kleine Grosse Lauter grosse Talbreite geht auf erdgeschichtliche Epochen zuruck in denen der Fluss nicht nur in Hochwasserzeiten erheblich grosser war Im Vordergrund des Fotos steht der Turm der 1735 im Barockstil erbauten katholischen Pfarrkirche Umlaufberg Bearbeiten nbsp Blick von Bichishausen uber das breite Lautertal nbsp Fast abgeschnurter Umlaufberg der Lauter bei GundelfingenEine Maanderschlinge einer fruhen auf einer noch kaum eingetieften Alboberflache fliessenden Grossen Lauter grub sich an der Gundelfinger Lauterschlinge sukzessive im harten Massenkalk ein Das modellierte allmahlich den Umlaufberg und den machtigen Prallhang heraus Die rechte Flanke des Prallhangs eine Burzel genannte Wacholderheide diente der Beweidung durch Schafherden Das heute klein geschrumpfte Lauterbett und der besonders an den beiden Flanken des Umlaufbergs aufgeschuttete Gleithang boten viel Platz fur Acker und Weideflachen und fur das kleine Dorf Gundelfingen Die Nord Sud Autostrasse des Lautertals uberwindet auf kurzestem Wege den nur noch wenige Meter uber dem Flusstal liegenden Sporn des Umlaufberges Schluchtartiges Tal Bearbeiten nbsp Maander im ersten Lautertalabschnitt nbsp Hoher Giessel Gelandestufe im ersten LautertalabschnittDie beiden Talabschnitte Anhausen Unterwilzingen Laufenmuhle 5 4 und 2 3 km wo sich die Lauter durch Massenkalkfelsen erodieren muss mit 1 3 km Unterbrechung eines flach breiten Talabschnitts konnen und durfen nur zu Fuss oder mit dem Fahrrad bewaltigt werden Die Lauter hat hier steile Hange produziert Vom Talweg sichtbare schroffe Felsen verdeutlichen dass die Flusseintiefung im felsig harten Gelande schwierig war sie zwangen den Fluss immer wieder zu maandernden Richtungswechseln Meistens verbirgt ein dicht bis zum Talboden reichender und auch jeden humosen Felsvorsprung nutzender Bewuchs mit Laubbaumen und Buschen den Blick auf schroffe Felswande Ein flacher sedimentierter Talboden mit dem armseligen Lauter Rinnsal lasst gerade mal Platz fur einen Wiesenteppich und einen Schotterweg nbsp Baume bis zum Talboden nbsp Sichtbare grosse Verwerfung 100 115 m bei Oberwilzingen nbsp Stufiger Wasserfall uber grosser Kalktuffbarre an der LaufenmuhleAbgesehen davon dass der Bau einer Autostrasse hier ein sehr kostspieliges Unterfangen gewesen ware wenn dadurch die Landschaft nicht zerstort werden soll hat hier die Vernunft vielleicht auch die Ehrfurcht vor der Grandiositat der Natur gesiegt Wo anderswo im Tal eine Autostrasse vorhanden ist ermahnen Warnschilder insbesondere Motorradfahrer die Tal Bewohner nicht durch Motorlarm zu storen Vor allen an Wochenenden scheint der Text seine Berechtigung zu haben Langsam und leise fahren sonst droht Fahrverbot Im ersten Schluchtteil liegen auf halber Strecke der rund vier Meter hohe durch eine Kalktuffterrasse abgestufte Geotop Hoher Giessel und geologisch mit dieser Gefallstufe zusammenhangend an der Unterkante der Kalktuffterrasse die Karstquelle Blaubrunnen Weiterfuhrende geologische Publikationen zu diesen Erscheinungen sind sehr rar 7 Drei Kilometer hinter Anhausen quert die Lautertal Storung eine in drei Bewegungs und Altersstufen gegliederte rund 15 km lange Verwerfung Der jungste obermiozane Teil der Verwerfung sudlich des Lautertals bei Oberwilzingen hat dort eine Abschiebungsstufe von 100 bis 115 Metern hinterlassen Die Verwerfung der sudlichen Scholle ist auch mit dem blossen Auge gut erkennbar Die Verwerfung wirkte sich aber auf Fluss und Tal nicht aus 8 Am Ende des zweiten strassenfreien Abschnitts bis zur Laufenmuhle endet die zweite 1 7 km lange Kalktuffbarre der Unteren Grossen Lauter Auf dem Foto Wasserfall an der Laufenmuhle ein rund sieben Meter hoher gestufter Karstwasserfall ist das dicke Kalktuff Sediment noch deutlich erkennbar Dort an der Laufenmuhle wurde bis etwa 1950 in einem Steinbruch eine rund 60 m starke Kalktuffschicht abgebaut Besonderheiten in Orten am Fluss BearbeitenOffenhausen Bearbeiten nbsp Reaktiviertes Wasserkraftwerk restauriert mit Wasser der hinter der Klostermauer liegenden LauterquelleWasserkraftwerk Bearbeiten Unmittelbar hinter dem gestauten Quellsee der Lauterquelle und der Klostermauer sturzt das Wasser der Quelle mit einer Schuttung von ca 200 bis 1500 l s 3 m tiefer Ein halbes Jahrtausend wurde die Wasserkraft fur den Muhlenbetrieb genutzt dann wurde an gleicher Stelle ein Pumphaus errichtet Der Betrieb einer Wasserturbine im kleinen Wasserkraftwerk lieferte von 1955 bis 1976 Energie zur Stromerzeugung Maschinenhaus und Technik wurden vom Verein zur Reaktivierung und Betrieb des Kraftwerks Offenhausen KWO e V restauriert auch mit Mitteln eines PLENUM Projektes Seit 2006 fliesst wieder Strom siehe unten Weblink Wasserkraftwerk Offenhausen Fenster erlauben den Blick ins uberschaubare Innere des Maschinenhauses Tafeln an der Aussenseite mit vier Informationenbereichen ermoglichen zu jeder Zeit vertiefte Informationen zur Thematik Wasserkraft im Lautertal Ehemaliges Kloster Bearbeiten Die Mauern des ehemaligen Frauenklosters Maria Gnadenzell des Dominikaner Ordens sind noch weitgehend intakt wahrend der Betrieb als Kloster schon um 1600 zugunsten eines Gestuts aufgegeben wurde Der Lauter Ursprung liegt innerhalb der Klostermauern Lange wurde das Gebaude der gotischen Klosterkirche als Scheune genutzt und vor wenigen Jahren zum Gestutsmuseum umgebaut Das Museum Stalle fur Pferdezucht und weitere Gebaude sind heute eine landwirtschaftliche Zweigstelle des Landesgestuts in der Siedlung Marbach weiter unten am Fluss Marbach Grafeneck Bearbeiten Landesgestut Bearbeiten Das Landesgestut des Landes Baden Wurttemberg in Marbach an der Lauter mit Zweigbetrieben in Offenhausen und St Johann hat eine Jahrhunderte alte Tradition und ist Anlaufstelle fur Pferdezuchter und Reitsportler Im Mai finden eine jahrliche Leistungsdemonstration verschiedene Wettbewerbe und Paraden auf dem eigenen Platz statt Die Betriebe bearbeiten auch diverse landwirtschaftliche Flachen und Nutzviehhaltung Totungsanstalt Grafeneck Bearbeiten Hauptartikel Totungsanstalt Grafeneck 2 6 Strassenkilometer von Fluss und Gestut ein Seitental aufwarts liegt im Abseits das ehemalige evangelische Samariter Stift Grafeneck fur behinderte kruppelhafte Manner Im Oktober 1939 hat das NS Regime durch den Munsinger Landrat das Schlossgebaude fur Zwecke des Reiches offiziell beschlagnahmt um es als erste Totungsanstalt des NS Regimes zu nutzen Anfang 1940 wurde das Schloss ein Jahr lang als Totungsanstalt von Menschen die aus Krankenanstalten und Heimen verlegt wurden genutzt Bis zur Schliessung im Dezember 1940 wurden 10 654 Menschen mit Behinderung in einer als Duschraum getarnten Gaskammer die sich in einer Garage befand getotet Buttenhausen Bearbeiten Rossbachquelle Bearbeiten nbsp Rossbachquelle Buttenhausen vor 1914Das Naturdenkmal Karstquelle Rossbach Ursprung kommt am linken Talrand aus den Weissjura Schichten Kimmeridgium ki1 und ki2 des Galgenbergs zutage unterhalb des 1816 erbauten Weidenbach Schlosses des ortlichen Adels heute Bruderhausdiakonie Die Quelle ist durch ein mit einem Metallgitter versehenes Gewolbe geschutzt Bis 1909 war diese Quelle die Haupttrinkwasserversorgung des Ortes Der Bach der nach 300 m in die Lauter mundet war eine ideale Viehtranke Judisches Leben in Buttenhausen Bearbeiten Im Gebaude der ehemaligen Bernheimer schen Realschule in Buttenhausen ist seit 2013 das Judische Museum untergebracht In Buttenhausen bot ein Judenschutzbrief von 1787 zunachst 25 judischen Familien eine Ansiedlung Ein friedliches christlich judisches Zusammenleben entwickelte sich Ab der Mitte des 19 Jahrhunderts umfasste die judische Gemeinde die Halfte der gesamten Dorfbevolkerung Das NS Regime hat die judische Gemeinde ausgeloscht siehe den Weblink unten Juden in Buttenhausen Der Ikarus vom Lautertal Bearbeiten Gustav Mesmer geboren 1903 in Altshausen starb 1994 im Alter von 91 Jahren in Buttenhausen wo er seit 1964 als Korbflechter arbeitete und lebte Er hatte in den ersten 61 Jahren seines Lebens ein schweres Schicksal Nach einer Storung eines Gottesdienstes und auffalliger Verhaltensweisen wurde er aufgrund eines hausarztlichen Berichts im Marz 1929 in die Heilanstalt Bad Schussenried eingewiesen Nach mehreren letztlich erfolglosen Ausbruchsversuchen und einem insgesamt 35 jahrigen Aufenthalt wurde er 1964 entlassen und lebte seitdem in der Bruderhausdiakonie Buttenhausen Der zeichnerisch und handwerklich geschickte Traumer wurde wegen seiner zahlreichen fantastischen Zeichnungen und seiner mit Fahrrad und Holzkonstruktionen fahrenden Fluggerate als Ikarus vom Lautertal bekannt Seine Werke werden immer wieder auch aktuell als Kunstwerke in Ausstellungen gezeigt Lauteracher Sehenswurdigkeiten Bearbeiten Steinsage Bearbeiten Am Beginn des Wolfstals ein Tal vor dem Ort Lauterach wurde ein historisches Steinbruch Werkzeug wieder aufgestellt eine restaurierte Steinsage aus dem Kalktuff Steinbruch bei der Laufenmuhle Die Sage diente zum Schneiden von Steinquadern die weil sehr geeignet fruher gerne fur den lokalen Hausbau genutzt wurde Wolfstal Bearbeiten Das Wolfstal ein beliebtes linksseitiges Wanderer Nebental der Lauter ist ein enges tiefeingekerbtes Durchbruchstal zur Grossen Lauter Besonders zur Blutezeit wachst dort ein extensiver Marzenbecher Teppich Aber auch zu anderen Jahreszeiten ist es ein ruhiger Wanderpfad ausser an Wochenenden mit Felsen und einer Barenhohle im Kalkgestein Lautermundung Bearbeiten Da sich die sehr wasserreiche Aaredonau und danach die kleinere Donau bis heute etwa 200 m eingetieft hatten musste die Grosse Lauter im Laufe ihrer Erdgeschichte ihr Gefalle auf den letzten 20 ihrer Strecke am Unterlauf bei Lauterach um 33 erhohen damit sie durch eine bewaldete Schlucht sturzend die Mundungstiefe der Donau erreichen konnte Wacholderheiden Magerrasen Bearbeiten nbsp Wacholderheide Eichhalde vor Buttenhausen Der Zaun zeigt die Verbuschungsgefahr ohne Weidung nbsp Wacholderheide am Talhang bei BichishausenIm 18 und 19 Jahrhundert war die Schafehutung eine flachendeckende Kulturtatigkeit vor allem an Hangen der ganzen Schwabischen Alb Der kalkige meistens nahrstoffarme Untergrund eignet sich gut fur ausgedehnte Buchenwalder 9 oder eben fur Beweidung Der Verbiss durch Schafe und Ziegen hat alle wohlschmeckenden Pflanzen kurzgehalten Pflanzen wie Wacholder oder stachelige Disteln wurden von den Tieren gemieden So bildete sich die fur die Schwabische Alb typische Wacholderheiden Landschaft Heute werden die noch nicht aufgegebenen Schafbetriebe subventioniert damit sie zur Pflege beitragen Magerrasen oder Halbtrockenrasen die nur ein bis zweimal aber auch nicht mehr als zweimal jahrlich eine Mahd brauchen gibt es noch zahlreich wenn fruher und heute auch keine Beweidung stattfand Aber auch ebene Flachen und Talauen werden gerne als Weideland oder fur Viehfutter genutzt Die Bestande dieser Offenlandschaften sind aber wegen tendenziell nicht ausreichender Pflege gefahrdet An den Hangen des Oberen und Mittleren Lautertals gibt es noch diese Landschaften am auch trockenen Oberlauf in Gomadingen Dapfen Wasserstetten Buttenhausen Hundersingen Bichishausen Gundelfingen Weiler nbsp Halbtrockenrasen auf dem Talboden geschutzte Wacholderheide am Hang nbsp Fluss und quellfeuchtes Tal der Oberen Grossen Lauter in Gomadingen gepflegte Wacholderheide SchombergBurgen Bearbeiten 15 Burgruinen in schluchtartigen Teilen des Mittleren und Unteren Grossen Lautertals zeugen von bewegten Herrschaftsverhaltnissen des Mittelalters Der durchschnittliche Abstand zwischen den Ruinen betragt nur 1 4 Kilometer Wassersport Bearbeiten Auf der Lauter ist in beschrankten Zeitzonen Kanufahren mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden moglich Oberhalb von Buttenhausen ist der Fluss ganzjahrig gesperrt von Buttenhausen bis Unterwilzingen im Zeitraum vom 15 Marz bis 30 Juni Ausnahmegenehmigungen fur Einzelfahrer konnen fur den Abschnitt Anhausen bis Unterwilzingen von der Naturschutzbehorde Ulm erteilt werden Organisierte Fahrten gewerblicher Verleih und Veranstaltungen benotigen ganzjahrig eine behordliche Erlaubnis Um eine Ubernutzung des Gewassers zu vermeiden ist die Befahrung der Lauter zwischen Buttenhausen und Anhausen an Wochenenden und Feiertagen im Zeitraum vom 1 Juli bis 30 September nicht gestattet Weiterhin bestehen fur die Befahrung Mindest und Hochstwerte fur den Wasserstand Als Mindestpegel gilt in Indelhausen an der Getreidemuhle 30 cm empfohlen wird ein Mindestpegel von 45 cm Fur den Abschnitt zwischen Unterwilzingen bis zur Mundung in die Donau ist eine Befahrung bei einem Pegel von 75 cm und mehr am Pegel Lauterach nicht gestattet Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bildmaterial zur Grossen Lauter Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Museums Wasserkraftwerk hinter der Lauterquelle in Offenhausen Geotop Steckbrief der Lauterquelle beim Landesamt fur Geologie Rohstoffe und BergbauLiteratur BearbeitenH Prinz Die Geologie des Unteren Grossen Lautertals und des angrenzenden Donaugebietes Arbeiten d Geologisch Palaontologischen Instituts TH Stuttgart 1959 Stadt Munsingen Hrsg Munsingen Geschichte Landschaft Kultur Festschrift zum 500 Jahrestag des Munsinger Vertrages von 1482 Sigmaringen 1982 O F Geyer M P Gwinner Geologie von Baden Wurttemberg 3 Auflage Stuttgart 1986 E W Bauer P Enz Meyer Hinter der blauen Mauer Bilder von der Schwabischen Alb Stuttgart 1993 H Dongus Die Oberflachenformen Sudwestdeutschlands Stuttgart 2000 M Strasser A Sontheimer Die Laierhohle und die Ur Lone Ein landschaftsgeschichtlicher Uberblick In Mitteilungsblatt des Kahlensteiner Hohlenvereins 38 Bad Uberkingen 2005 S 85 ff T Huth B Junker Geotouristische Karte von Baden Wurttemberg 1 200000 Sudost Erlauterungen Landesamt fur Geologie Rohstoffe und Bergbau Freiburg 2005 H Speck Kanufuhrer Wurttemberg Flusskarten und beschreibungen DKV Regionalfuhrer hrsg von Kanu Verband Wurttemberg 3 Auflage Wirtschafts und Verlags Gesellschaft Duisburg 2005 ISBN 3 924580 99 5 R Deigendesch Ritter und Bauern im Lautertal 900 Jahre Bichishausen Gundelfingen Hundersingen herausgegeben vom Festausschuss 900 Jahre Bichishausen Gundelfingen Hundersingen 2005 J Eberle B Eitel D Blumel P Wittmann Deutschlands Suden vom Erdmittelalter zur Gegenwart Heidelberg 2007 W Rosendahl B Junker A Megerle J Vogt Hrsg Wanderungen in die Erdgeschichte Band 18 Schwabische Alb 2 Auflage Munchen 2008 M Geyer E Nitsch T Simon Hrsg Geologie von Baden Wurttemberg 5 vollig neu bearbeitete Auflage Stuttgart 2011 R Enkelmann D Ruoff W Wohnhas Im Herzen der Alb Natur und Kultur im Biospharengebiet Zubingen 2015 Einzelnachweise BearbeitenLUBW Bearbeiten Amtliche Online Gewasserkarte mit passendem Ausschnitt und den hier benutzten Layern Lauf und Einzugsgebiet der Lauter Allgemeiner Einstieg ohne Voreinstellungen und Layer Landesanstalt fur Umwelt Baden Wurttemberg LUBW Hinweise Lange nach dem Layer Gewassernetz AWGN Einzugsgebiet nach dem Layer Basiseinzugsgebiet AWGN Hohe nach dem Hohenlinienbild auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte a b c d e Hohe nach grauer Beschriftung auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte a b Einzugsgebiet nach dem Layer Aggregierte Gebiete 05 a b c d Einzugsgebiet abgemessen auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte Einzugsgebiet nach dem Layer Aggregierte Gebiete 04 Andere Belege Bearbeiten Hans Graul Geographische Landesaufnahme Die naturraumlichen Einheiten auf Blatt 179 Ulm Bundesanstalt fur Landeskunde Bad Godesberg 1952 Online Karte PDF 4 8 MB a b c d Landesanstalt fur Umwelt Baden Wurttemberg LUBW Hinweise Hochwasser Vorhersage Zentrale Baden Wurttemberg Bara Schmiecha Schmeie Lauchert Ur Brenz Der Faulenbach ist nur noch ein kummerlicher Rest der verschwundenen grossen danubischen Eschach Der im Miozan aktive Vulkanschlot in Scharnhausen belegt einen 20 km weiter nordlichen Albtrauf bei Stuttgart oder noch weiter nordlich denn in seinem Schlot wurde Weisser Jura gefunden Dongus 2000 Geotouristische Karte 2006 S 329 H Prinz 1959 Stadt Munsingen 1982 S 549 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lauter Donau amp oldid 238468158