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Die evangelische Marienkirche in Upfingen einem Ortsteil der Gemeinde St Johann im Landkreis Reutlingen Baden Wurttemberg wurde ab dem Jahr 1448 erbaut und zuletzt 1992 renoviert Glockenturm und Chor der Marienkirche gesehen von Sudosten Inhaltsverzeichnis 1 Bau und Kirchengeschichte 2 Ausstattung 2 1 Wandgemalde 2 2 Taufstein 2 3 Glasmalerei 2 4 Sonstiges 3 Gegenwart 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBau und Kirchengeschichte BearbeitenGraf Ludwig I von Wurttemberg stellte am 4 Juli 1449 dem ersten Priester Heinrich Diel den Bewilligungsbrief zur Errichtung des Kirchengebaudes aus Sie war zunachst auch als Wallfahrtskirche geplant was ihre fur den Ort relativ monumentale Erscheinung erklart Im Zuge der Reformation wurde die Marienkirche 1534 evangelisch als Martin Linder der damalige Geistliche in Upfingen zu dem neuen Glauben ubertrat 1 Die Marienkirche besitzt einen gotischen Chor mit Kreuzgewolbe In ihrem heutigen Ausbau hat sie ungefahr 350 Sitzplatze Ausstattung BearbeitenWandgemalde Bearbeiten Aus der Fruhzeit der Kirche stammt das Wandbild des Christophorus an der Sudwand des Kirchenschiffes 4 20 Meter hoch gegenuber dem Eingang Es gibt an der Nordwand des Chores ein weiteres Wandgemalde und zwar mit dem Motiv der Schutzmantelmadonna und Jesus Christus Vermutlich wurde es von dem wohl an Epilepsie leidenden Graf Ludwig II von Wurttemberg oder seiner Mutter Mechthild von der Pfalz gestiftet Des Grafen Wallfahrten nach Upfingen werden namlich erwahnt Moglicherweise stammen die Fresken aus der Schule des Malers und Kupferstechers Martin Schongauer Taufstein Bearbeiten Die kunstvolle Steinmetzarbeit des Taufsteins wird auf die Zeit um 1530 datiert Er konnte von Christoph von Urach dem Kunstler der Amanduskirche Bad Urach geschaffen sein Glasmalerei Bearbeiten Aus der Spatrenaissance um das Jahr 1600 haben sich fur suddeutsche Kirchen evangelisch wie katholisch sehr seltene Beispiele von Glasmalerei erhalten namlich in zwei neuzeitlichen klarverglasten Fenstern je eine farbige Einlage aus Resten von Kabinett oder Wappenscheiben aus dem Jahr 1607 gestaltet Im linken Fenster ist erkennbar vor allem ein Stier wohl als Symbol des Evangelisten Lukas darunter eine Inschrift mit der Erwahnung von Johannes Scheerer damals furstlicher Kellermeister auf der Festung Hohentwiel rechts mehrere allegorische Motive Zeit und Macht Leben und Tod ein sich fur seine Jungen aufopfernder Pelikan als Christussymbol sowie die Namenserwahnung von Christoph Gastpar dem damaligen Klosterverwalter von Denkendorf Es ist bisher nicht geklart in welcher Beziehung diese Glasmalerei zur Marienkirche Upfingen steht jedenfalls standen die genannten herzoglichen Beamten in Bausachen mit dem bekannten wurttembergischen Renaissance Baumeister Heinrich Schickhardt im Dienst und Briefverkehr 2 und stammen nicht aus Upfingen Stilistisch und glasmaltechnisch konnten diese Scheiben von dem Augsburger Glasmaler Achilles Miller stammen der 1608 vergleichbare Kunstwerke fur die evangelische Dreifaltigkeitskirche Haunsheim geschaffen hat Sonstiges Bearbeiten Die Barockorgel des Orgelbauers Hagemann stammt aus dem Jahr 1777 Seit Langem nicht mehr vorhanden ist ein Hurenstuhl ein spezieller Kirchenstuhl fur Frauen die wegen Unzucht bestraft wurden Noch 1790 existierte ein solcher Schandstuhl in der Kirche von Upfingen 3 Eine Diskussion uber angebliche Berechtigung und Nutzen des Hurenstuhls gibt Johann Ferdinand Schlez in seiner Chronik von 1794 eines anderen Dorfes wieder 4 Gegenwart BearbeitenGrossere Renovierungsarbeiten an der Kirche wurden zuletzt 1992 vorgenommen Die Evangelische Kirchengemeinde Upfingen gehort zur Evangelischen Gesamtkirchengemeinde Upfingen Sirchingen 5 im Kirchenbezirk Bad Urach Munsingen der Evangelischen Landeskirche in Wurttemberg Gottesdienste finden jeden Sonntag in der Marienkirche statt Daruber hinaus wird die Kirche fur Konzerte genutzt Literatur BearbeitenLothar Gonschor Kulturdenkmale und Museen im Kreis Reutlingen Theiss Stuttgart 1989 ISBN 3 8062 0560 4 S 226 227 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Marienkirche Upfingen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Kerstin Dannath Die Marienkirche von Upfingen Ein Gotteshaus mitten im Leben In Alb Magazin 2 2013 siehe zum Beispiel 1 Richard van Dulmen Kultur und Alltag in der fruhen Neuzeit Dorf und Stadt 16 18 Jahrhundert C H Beck Munchen 2005 ISBN 3 406 45016 4 Band 2 S 327 328 Johann Ferdinand Schlez Geschichte des Dorfleins Traubenheim furs Volk und fur Volksfreunde geschrieben Grattenauer Nurnberg 2 Auflage 1794 Band 1 S 42 44 Website der Kirchengemeinde Upfingen Sirchingen48 454694 9 38756 Koordinaten 48 27 16 9 N 9 23 15 2 O Normdaten Geografikum GND 4798453 3 lobid OGND AKS VIAF 235695059 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marienkirche Upfingen amp oldid 221839515