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Die Reichsburg Cochem ist eine Burganlage in der rheinland pfalzischen Stadt Cochem an der Mosel Sie ist ihr Wahrzeichen und steht auf einem weithin sichtbaren Bergkegel in 154 m u NHN Eingang oberhalb der Stadt Als Gipfelburg gehort sie zum Typus der Hohenburgen Blick von Sudwesten auf die Reichsburg 2012 Reichsburg Cochem Luftaufnahme 2015 Nordostansicht der Reichsburg Cochem 2006 Die Anlage die im Mittelalter als Zollburg diente wurde den Ergebnissen aktueller Burgenforschungen zufolge wohl um 1100 1 oder in der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts errichtet 2 Nachdem sie im 17 Jahrhundert zerstort worden war liess sie der Berliner Kaufmann und spatere Geheime Kommerzienrat Louis Frederic Jacques Ravene gemass dem Geschmack der Burgenromantik in den Jahren von 1868 bis 1877 wiederaufbauen 3 Burg Cochem wurde wahrend der Zeit des Historismus im Stil der Neugotik gestaltet Nach dem Denkmalschutzgesetz von Rheinland Pfalz ist sie ein geschutztes Kulturdenkmal und in der Landes Denkmalliste eingetragen 4 Ausserdem ist die Anlage ein geschutztes Kulturgut nach der Haager Konvention und mit dem blau weissen Schutzzeichen gekennzeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Baugeschichte 1 1 Pfalzgrafliche Grundung 1 2 Konigliche Reichsburg 1 3 Zugehorigkeit zu Kurtrier 1 4 Franzosisches und preussisches Eigentum 1 5 Die Familie Ravene 1 6 Die Burg in offentlicher Hand 2 Beschreibung 3 Heutige Nutzung 3 1 Burgmuseum 3 2 Veranstaltungen und weitere Einrichtungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte und Baugeschichte BearbeitenPfalzgrafliche Grundung Bearbeiten Der Name Cochem wird als Cuchuma erstmals in einer Schenkungsurkunde der Abtei Prum vom 20 Dezember 866 erwahnt 5 Der Ort war Reichsgut mit dem die Ezzonen belehnt waren Die altere Forschung nahm an dass die Burg bereits 996 bzw um 1020 von Pfalzgraf Ezzo haufig auch Ehrenfried genannt Sohn und Nachfolger Hermann Pusillus von Lothringen gegrundet worden sei doch konnen dafur keinerlei Belege angefuhrt werden Die ebenfalls haufig zu findende Angabe der Ersterwahnung einer Cochemer Burg im Jahr 1051 geht auf eine Schenkungsurkunde zuruck die jedoch eine Falschung aus der Zeit um 1263 ist 6 Ihr zufolge schenkte die ehemalige polnische Konigin Richeza ein castrum cuum Chuchomo ihrem Neffen Pfalzgraf Heinrich I mit der Auflage als Vogt der Abtei Brauweiler die Guter des ezzonischen Hausklosters zu beschutzen Mit dem Tod Hermanns II von Lothringen starben die Ezzonen im Mannesstamm aus und die Pfalzgrafschaft kam 1085 87 an Heinrich II von Laach Dessen Stief und Adoptivsohn Siegfried von Ballenstedt aus dem Haus der Askanier war sehr wahrscheinlich der Bauherr der Burg Cochem Diese wird jedoch erst in einer Urkunde seines Sohnes Pfalzgraf Wilhelm von Ballenstedt vom 17 Marz 1130 sicher genannt Bereits zu dieser Zeit wurde ein Schiffszoll vor der Burg unseres Erbes die Cochem genannt wird erhoben Ausserdem wird in der um 1105 verfassten Lebensbeschreibung des Kolner Erzbischofs Anno II 1075 berichtet der wahnsinnige Pfalzgraf Heinrich II habe seine Ehefrau auf Burg Cochem ermordet Diese Erwahnung einer Burg und die Formulierung unseres Erbes in der Urkunde aus dem Jahr 1130 zeigen dass von einer Existenz der Anlage in der Zeit um 1100 auszugehen ist 6 Die Gestalt der fruhesten romanischen Burg Cochem ist noch weitgehend unbekannt Der achteckige Turm wurde nach Uberlegungen von Ernst Wackenroder aus dem Jahr 1959 meist als romanischer Viereckturm aus der Zeit vor 1051 angesehen der spater achteckig ummantelt worden sein soll Neuere Untersuchungen durch Alexander Thon und Stefan Ulrich fuhrten mit Verweis auf Achteckturme aus dem spaten 11 und fruhen 12 Jahrhundert beispielsweise auf der Neuenburg bei Freyburg an der Unstrut Sachsen Anhalt oder der Burg Sulzbach Bayern und die tatsachliche Ersterwahnung 1130 zu der Annahme dass der Cochemer Achteckturm wahrscheinlich ebenfalls aus der Zeit um 1100 stammt 1 Zur romanischen Burg gehorten neben dem Turm noch ein Wohn und Wirtschaftsgebaude die beide von einer fast kreisrunden Ringmauer eingefasst waren Nach dem Tod des kinderlosen Pfalzgrafen Wilhelm von Ballenstedt entwickelte sich ein Streit um seine Nachfolge zwischen Hermann von Stahleck und Otto dem Jungeren von Rheineck in dessen Verlauf Hermann die Burg 1150 eroberte Konig Konrad III machte den Streitigkeiten ein Ende indem er die Burg 1151 belagerte und eroberte Damit sicherte Konrad seine konigliche Autoritat Anschliessend wurde die Burg Verwaltungssitz fur das umliegende Reichsgut Von diesem Zeitpunkt an gehorte Cochem zu den Reichsburgen Konigliche Reichsburg Bearbeiten nbsp Reichsburg Cochem und die MoselIn der Folgezeit wurde die Burg zunachst von Burgmannen und spater von als Burggrafen bezeichneten koniglichen Ministerialen verwaltet Im Jahr 1282 zog Konig Rudolf von Habsburg vor die Burg und konnte sie nach wohl kurzer Belagerung erobern 6 Der Kolner Erzbischof Siegfried von Westerburg hatte sich zuvor der Anlage bemachtigt und Kuno von Schonburg als Burggrafen eingesetzt Burg Cochem blieb aber nicht lange in koniglichem Besitz denn im Jahr 1294 verpfandete Konig Adolf von Nassau Burg und Stadt Cochem mitsamt einem umliegenden Gebiet das funfzig Orte einschloss an den Trierer Erzbischof Bohemond I von Warnesberg um seine Konigskronung finanzieren zu konnen Zugehorigkeit zu Kurtrier Bearbeiten Adolfs Nachfolger Albrecht I konnte die Pfandschaft nicht einlosen und ernannte deshalb den Trierer Erzbischof zum Burggrafen von Cochem Dieses mit dem lukrativen Moselzoll und der Gerichtsbarkeit verbundene Amt wurde vom Konig 1298 zudem als erblich bestatigt Cochem verblieb bis zum Reichsdeputationshauptschluss 1803 als wichtige Landesburg und Verwaltungsmittelpunkt bei Kurtrier 1328 musste der Trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg die Burg an die Grafin Loretta von Sponheim verpfanden konnte sie allerdings bereits ein Jahr spater wieder einlosen Unter Karl IV ging die Burg endgultig in das Eigentum des Trierer Erzstiftes uber blieb aber ein Offenhaus des Kaisers Dank ihrer Zoll Wirtschafts und Verwaltungsrechte waren die von Kurtrier eingesetzten Burggrafen machtige Adlige im Heiligen Romischen Reich Unter ihnen finden sich zum Beispiel die Herren von Winneburg und von Beilstein Ab 1419 wurden die Burggrafen durch trierische Amtmanner ersetzt In der alteren burgenkundlichen Literatur wird haufig angegeben dass die bis dahin eher bescheidene Anlage unter dem Trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg wegen ihrer gunstigen strategischen Lage im Stil der Spatgotik ausgebaut wurde doch finden sich fur diese Bautatigkeit keine schriftlichen Nachweise Aufgrund kunsthistorischer Vergleiche mit Burgen des 14 Jahrhunderts im Rheinland und angrenzenden Regionen kann jedoch davon ausgegangen werden dass zumindest die Aufstockung des Achteckturmes und der Bau der vier abschliessenden Ecktourellen in die Ara des als bauwutig bekannten Bischofs fallt 7 Nach einem Kupferstich in der Bilderhandschrift Civitates Orbis Terrarum von Georg Braun und Frans Hogenberg aus dem Jahr 1576 mit der Darstellung der Cochemer Burg ist sicher dass die Anlage im 14 bis 16 Jahrhundert unter den Trierer Kurfursten stark erweitert und umgebaut wurde Bei Aufraumarbeiten in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts wurden die Reste der mittelalterlichen Burg freigelegt Demnach war ihr Zugang durch drei Toranlagen gesichert Einem ersten Tor an der Nordseite schloss sich ein machtiger mit Zinnen besetzter Torbau an Dahinter folgte auf der ostlichen Seite der Anlage eine Brucke uber den Burggraben die zu einem weiteren Torhaus fuhrte Durch dieses Torhaus gelangte man in den ausseren Bering mit drei Burgmannenhausern einem kleinen Wehrbau an der Sudspitze verschiedenen Wirtschaftsgebauden wie dem Kelterhaus dem Pferdestall und dem Kornspeicher dem Burgbrunnen sowie dem sogenannten Mauerturm mit Wendeltreppe und einer drei Meter breiten Ausfallpforte Den inneren Bering bildete die alte Ringmauer aus romanischer Zeit Sie schutzte den achteckigen Turm den Palas und einen Hexenturm genannten Rundturm der im Westen den Zugang zur Kernburg uberwachte Wahrend des Hollandischen Krieges wurde die Burg im Jahr 1673 von franzosischen Truppen unter Philippe Auguste Le Hardi Marquis de la Trousse lediglich beschossen 15 Jahre spater im Zuge des Pfalzischen Erbfolgekrieges wurde sie dagegen am 8 November 1688 von franzosischen Truppen unter dem Marechal de Boufflers mit grossen Verlusten erobert Nachdem im Marz des darauffolgenden Jahres ganz Cochem von den Franzosen besetzt worden war ordnete der franzosische Befehlshaber die Zerstorung der Burganlage an Franzosisches und preussisches Eigentum Bearbeiten nbsp Die Burgruine von Norden auf einem Kupferstich vor 1822Am 19 Mai 1689 wurde die Burg unter dem Kommando eines Lieutenant de Saxis in Brand gesteckt unterminiert und gesprengt Sie teilte damit das Schicksal vieler Burgen im deutschen Sudwesten Mit dem Frieden von Rijswijk gab Ludwig XIV 1697 zwar das Gebiet zuruck doch etwa ein Jahrhundert spater besetzten franzosische Revolutionstruppen 1794 wahrend des ersten Koalitionskriegs Cochem und seine Burgruine die 1801 als Ergebnis des Friedens von Luneville Frankreich angegliedert wurden Nach dem Wiener Kongress kam Preussen in den Besitz der Cochemer Burgruine nbsp Die Buste Louis Jacques Ravenes erinnert in der Burg an den Abschluss des WiederaufbausDie Familie Ravene Bearbeiten Der Berliner Kaufmann und spatere Geheime Kommerzienrat Louis Frederic Jacques Ravene 1823 1879 kaufte die Ruine vom preussischen Domanenfiskus um sie als Sommersitz fur seine Familie im neugotischen Stil wiederaufzubauen Die Gebaudereste wechselten am 26 September 1868 mit einem Terrain von 4 Morgen 75 Ruthen und 20 Fuss 8 den Besitzer Von der Burg war nur noch ein unten funfeckig oben quadratisch geformter Hauptturm und ein daneben stehender runder mit mittelalterlichen Freskomalereien verzierter Treppenturm ubrig 9 Die Plane fur den Wiederaufbau angelehnt an den Stich von Braun und Hogenberg stammten von dem Berliner Architekten Hermann Ende dessen Aufgaben spater dem Architekten Julius Carl Raschdorff ubertragen wurden Die dazu notigen umfangreichen Aufraum und Sicherungsarbeiten begannen noch 1868 mit einer Entschuttung unter Leitung von Baurat Schmidt in Cochem Ihr folgten 1869 die Wiederherstellung der Ringmauer die im gleichen Zuge mit Zinnen versehen wurde 1870 wurden die verschutteten Fundamente der mittelalterlichen Bauten freigelegt Beim Wiederaufbau der Burg der im Wesentlichen von 1874 bis 1877 stattfand wurde ihr Ausseres meist frei erfunden So wurde unter anderem der Achteckturm um ein zusatzliches Geschoss mit vier Tourellen aufgestockt der Hexenturm mitsamt seinen mittelalterlichen Fresken restauriert im Obergeschoss zu einem Badezimmer umgebaut sowie mit einem Kegeldach ausgestattet und das Burgmannenhaus am dritten Tor im Nordosten als Kutscher und Verwalterhaus eingerichtet Sichtbares Zeugnis dieser Baumassnahmen ist der Schlussstein des Nordosttores der mit einem R fur Ravene und der Jahreszahl 1868 versehen ist Nach dem Tod Louis Jacques Ravenes im Jahr 1879 in dem auch die neu gebaute Burgkapelle geweiht wurde fuhrte sein Sohn Louis Auguste Ravene die Arbeiten zunachst fort Der Innenausbau unter Leitung des Architekten Otto Walter dauerte noch bis 1890 Louis Auguste stattete Burg Cochem mit einer umfangreichen Kunstsammlung aus die jedoch im Zweiten Weltkrieg zum grossten Teil zerstort wurde Die Burg in offentlicher Hand Bearbeiten 1942 musste Louis Auguste Ravene die Burg an das preussische Justizministerium verkaufen Der Reichsminister der Justiz Otto Georg Thierack liess 1943 hier eine spezielle NS Schulungsstatte fur Juristen einrichten 10 in der er auch selbst vor Universitatsprofessoren referierte 11 Das 1870 von einem italienischen Meister geschaffene Mosaikbildnis des heiligen Christophorus wurde in der Zeit des Nationalsozialismus zerstort 12 Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel die Burg 1947 an das Land Rheinland Pfalz das dort eine Verwaltungsschule einrichtete Im Jahr 1978 kaufte die Stadt Cochem die Anlage fur 664 000 DM 13 und lasst sie heute von der Reichsburg GmbH verwalten Beschreibung BearbeitenDas Aussehen der Burg wird heute massgeblich durch die im 19 Jahrhundert neu errichteten Gebaude bestimmt Sie schliessen jedoch oft mittelalterliche Bausubstanz mit ein oder bauen auf sie auf Romanische oder gotische Bestandteile finden sich zum Beispiel in der Ringmauer dem Nordtor dem Achteckturm dem Hexenturm sowie dem Gebaude mit dem Rittersaal Im Zentrum der polygonalen Anlage steht der viergeschossige Achteckturm der an seiner Nordseite eine neuzeitliche Mosaikdarstellung des heiligen Christophorus zeigt Er ist das alteste Bauwerk der Burganlage das in drei Bauabschnitten sein heutiges Aussehen erhielt Sein unterer achteckiger Teil und sein Gewolbekeller entstanden wahrscheinlich schon bei Grundung der Burg 2 und wurden spater durch einen viereckigen Teil aufgestockt Das oberste Geschoss des Turms erhebt sich mit seinen Ecktourellen uber einem Rundbogenfries und ist eine Erganzung aus der Zeit des Historismus Die lichte Breite des im Inneren quadratischen Turms betragt 5 40 Meter wahrend seine Mauern im unteren Teil 3 50 Meter dick sind nbsp Der Achteckturm mit seinem Christophorus MosaikVon der ehemaligen dreiteilig gestaffelten Toranlage sind heute nur noch Reste des zweiten Tores ubrig die im heutigen Nordtor integriert sind Das heutige Haupttor befindet sich dort wo fruher das Torhaus des dritten Tores stand Ihm schliesst sich nordwestlich ein wieder aufgebautes Burgmannenhaus an das als Museumskasse Burgschenke und Souvenirshop dient Sudwestlich davon steht der dreigeschossige Hexenturm aus dem 14 oder 15 Jahrhundert 14 mit Resten einer gotischen Bemalung Sein auf einem Rundbogenfries vorkragender Zinnenkranz wurde beim Wiederaufbau durch einen Kegelhelm ersetzt An der sudostlichen Seite steht auf dem tonnengewolbten Keller eines einstigen Burgmannenhauses ein neuzeitliches Gebaude das einem spatgotischen Wohnhaus nachempfunden wurde und unter anderem den Rittersaal und den Speisesaal beherbergt Uber einen Torbau mit Uhrenturmchen ist er mit dem wieder aufgebauten Palas verbunden An der sich daran anschliessenden Sudspitze der Anlage steht das sogenannte Kavaliershaus aus den 1870er Jahren das als Gastehaus diente und die einschiffige Burgkapelle mit dreiseitig eingezogenem Chor und einem Dachstuhl in Form eines auf dem Kopf stehenden Schiffskiels Wahrend das Kavaliershaus auf einen mittelalterlichen Vorgangerbau zuruckgeht ist die Kapelle eine vollkommene Neuschopfung des 19 Jahrhunderts An der Westseite standen wahrend des Mittelalters Wirtschaftsgebaude die aber nicht mehr erhalten sind Einziges Uberbleibsel aus dieser Zeit ist der 50 Meter tiefe Burgbrunnen mit einem Durchmesser von 1 50 2 Metern Sein Brunnenhauschen stammt aus dem Jahr 1984 Heutige Nutzung BearbeitenBurgmuseum Bearbeiten nbsp Der Speisesaal nbsp Ausgestellte RustungenDie Burg beherbergt ein Museum das im Rahmen von Fuhrungen in der Zeit von Marz bis November besichtigt werden kann Zu sehen sind zahlreiche der von Julius Raschdorf im Stil der Neorenaissance und des Neobarocks gestalteten Raume der Burg mitsamt ihrer wertvollen historischen Inneneinrichtung wie Tafelungen Stollenschranke Teppiche Tapisserien sowie einige Gemalde und historistische Kachelofen Unter diesen Raumen liegt zum Beispiel der Speisesaal mit einem spatgotischen Kamin und einer von Ernst Ewald gestalteten Balkendecke die mit dem Motiv des Doppeladlers bemalt ist Er sollte die Geschichte der Reichsburg und die Wiedererstehung des Deutschen Reiches nach 1871 symbolisieren Unter den Mobeln im Stil der Neorenaissance ist ein grosses Buffet mit Delfter Ware das wertvollste Stuck Dem Speisesaal schliesst sich die sogenannte Kemenate mit einem spatgotischen Kreuzrippengewolbe an Sie ist mit Mobeln im Stil Louis quinze sowie Gemalden aus dem 17 und 18 Jahrhundert ausgestattet Das anschliessende romanische Zimmer hat hingegen ein Kreuzgratgewolbe Ein weiterer zu besichtigender Raum ist der Rittersaal der uber ein mit renaissancezeitlichen Mobeln ausgestattetes Vorzimmer das sogenannte Jagdzimmer erreichbar ist Der Rittersaal hat seit 1905 ein barockes stuckiertes Holztonnengewolbe das von zwolf holzernen Saulen getragen wird Ein grosser neugotischer Kamin an der Nordwand zeigt die Wappen der Trierer Kurfursten und der Pfalzgrafen Die Buntglasfenster zeigen hingegen die Wappen der trierischen Amtmanner welche die Burg fruher verwalteten Von diesem Raum gelangt der Besucher uber eine prachtvoll gestaltete Holztreppe in das sogenannte Waffenzimmer in dem Nachbildungen mittelalterlicher Rustungen zu sehen sind Die ehemaligen Privatraume Ravenes sind nur im Rahmen von speziellen und nicht regelmassig stattfindenden Burgfuhrungen zuganglich Veranstaltungen und weitere Einrichtungen Bearbeiten Einige der historischen Raumlichkeiten sind fur private Feiern zu mieten und die Burgkapelle kann fur Hochzeiten genutzt werden In der Burg gibt es eine Burgschanke Sie ist Sitz der deutschen Sektion der Route Gottfried von Bouillon einer Vereinigung die unter anderem die sehenswerten Burgen und Schlosser in den Ardennen Lothringen Luxemburg und Rheinland Pfalz bekannter machen will Bis 2015 war auf dem Burggelande eine Falknerei beheimatet die mit ihren Vogeln Flugvorfuhrungen veranstaltete Neben wechselnden kulturellen Veranstaltungen findet am ersten Augustwochenende jeden Jahres ein dreitagiges Burgfest mit Ritterspielen sowie an einem Dezemberwochenende die Cochemer Burgweihnacht statt Literatur BearbeitenLeopold von Eltester Chronik der Burg Cochem Berlin 1878 Digitalisat Michael Losse Die Mosel Burgen Schlosser Adelssitze und Befestigungen von Trier bis Koblenz Michael Imhof Petersberg 2007 ISBN 978 3 86568 240 6 S 41 46 Elke Lutterbach Reichsburg Cochem Fuhrer Nachschlagewerk und Bilderbuch Ritterburgen Band 4 J P Bachem Koln 2013 ISBN 978 3 7616 2672 6 Uwe A Oster Hrsg Burgen in Deutschland Primus Darmstadt 2006 ISBN 3 89678 561 3 S 111 112 Gunter Seifert Die Moselburgen Zwischen Koblenz und Trier Selbstverlag Overath 1999 S 17 19 Alexander Thon Stefan Ulrich Von den Schauern der Vorwelt umweht Burgen und Schlosser an der Mosel Schnell amp Steiner Regensburg 2007 ISBN 978 3 7954 1926 4 S 38 46 Alexander Thon Zwischen Reich rheinischer Pfalzgrafschaft und Erzbistum Trier Neue Erkenntnisse zur hochmittelalterlichen Geschichte der Burgen Cochem Klotten und Bischofstein In Olaf Wagener Hrsg Die Burgen an der Mosel Gorres Koblenz 2007 ISBN 978 3 935690 59 1 S 65 82 Stefan Ulrich Arras Beilstein Bernkastel Cochem und Thurandt Beobachtungen an einigen Moselburgen In Burgen und Schlosser Zeitschrift fur Burgenforschung und Denkmalpflege Jahrgang 49 Nr 3 2008 ISSN 0007 6201 S 154 160 doi 10 11588 bus 2008 3 48785 Die Reichsburg Cochem an der Mosel Burgfuhrer Seifert Bensberg 1992 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Reichsburg Cochem Album mit Bildern Videos und Audiodateien Website der Burg Eintrag von Jens Friedhoff uber die Reichsburg Cochem in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Grundriss der Burg mit dem Baubestand von 1877Einzelnachweise Bearbeiten a b Alexander Thon Stefan Ulrich Von den Schauern der Vorwelt umweht 2007 S 44 Stefan Ulrich Arras Beilstein Bernkastel Cochem und Thurandt 2008 S 157 158 a b Eintrag von Jens Friedhoff uber die Reichsburg Cochem in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts abgerufen am 9 September 2016 Alexander Thon Zwischen Reich rheinischer Pfalzgrafschaft und Erzbistum Trier 2007 S 66 Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Hrsg Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmaler Kreis Cochem Zell Mainz 2022 S 20 PDF 4 6 MB Die Reichsburg Cochem an der Mosel Burgfuhrer 1992 S 3 a b c Alexander Thon Stefan Ulrich Von den Schauern der Vorwelt umweht 2007 S 39 Stefan Ulrich Arras Beilstein Bernkastel Cochem und Thurandt 2008 S 158 Zitat nach Michael Losse Die Mosel Burgen Schlosser Adelssitze und Befestigungen von Trier bis Koblenz 2007 S 43 Zitat nach Uwe A Oster Burgen in Deutschland 2006 S 112 Martin Broszat Zur Perversion der Strafjustiz im Dritten Reich In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Nr 6 1958 S 390 334 hierzu S 402 Anm 35 PDF 4 82 MB Lothar Gruchmann Justiz im Dritten Reich 1933 1940 Anpassung und Unterwerfung in der Ara Gurtner Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte Band 28 3 Auflage Oldenbourg Munchen 2001 ISBN 3 486 53833 0 S 312 Anm 58 Manfred Bukschat Erinnerungen an eine trostlose Zeit Cochem 1940 1950 Eindrucke und Gedanken wie sie ausschliesslich von jenen nachempfunden werden konnen die diese aussergewohnliche Epoche miterlebt haben Memento vom 20 Juli 2006 im Internet Archive Michael Losse Die Mosel Burgen Schlosser Adelssitze und Befestigungen von Trier bis Koblenz 2007 S 44 Alexander Thon Stefan Ulrich Von den Schauern der Vorwelt umweht 2007 S 42 50 142222222222 7 1669444444444 Koordinaten 50 8 32 N 7 10 1 O Normdaten Geografikum GND 4548280 9 lobid OGND AKS VIAF 236556748 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reichsburg Cochem amp oldid 238476217