www.wikidata.de-de.nina.az
Die Krankheitsbilder des Ruckenmarks bilden eine grosse Gruppe neurologischer Erkrankungen die auf Schadigungen des Ruckenmarks lateinisch Medulla spinalis beruhen Nach ihren charakteristischen Symptomen konnen sie in verschiedene Ruckenmarksyndrome auch spinale Syndrome unterteilt werden Durch aussere Einwirkung hervorgerufene Ruckenmarksverletzungen auch Ruckenmarkslasionen fuhren zu spinalen Traumata Daneben konnen Ruckenmarksyndrome auch nicht traumatische Ursachen haben insbesondere neurodegenerative Erkrankungen entzundliche Prozesse Durchblutungsstorungen Tumore oder Bandscheibenvorfalle 1 Schematische Darstellung geschadigter Ruckenmarks bereiche bei drei verschiedenen Ruckenmark syndromen vorderes Ruckenmark syndrom Zentromedullares Syndrom und Brown Sequard Syndrom Der gewahlte Transversal schnitt zeigt nur Lasionen auf einer bestimmten Hohe nicht jedoch ihren Verlauf entlang der Langsachse Je nach Lage und Ausmass der Lasion zeigen sich charakteristische Krankheitsbilder Ruckenmarkslasionen die sich auf einer bestimmten Hohe in der Transversalebene ausdehnen fuhren zu den Querschnittsyndromen die weiter nach Lasionshohe differenziert werden und jeweils vollstandig oder unvollstandig ausgepragt sein konnen 2 Eine andere Gruppe von Syndromen geht auf Lasionen der spinalen Leitungsbahnen und Ganglienzellsaulen in Langsrichtung des Ruckenmarks zuruck 3 Liegt der Lasion eine Durchblutungsstorung des Ruckenmarks zu Grunde zeigen sich Ruckenmarksinfarktsyndrome die uber das Versorgungsgebiet der betroffenen Arterien definiert werden 4 Ladierte Nervenwurzeln fuhren zu den Wurzelsyndromen 5 Wird das Ruckenmark uber einen langeren Zeitraum zunehmend von aussen etwa von einem wachsenden Tumor gequetscht kommt es zu den extramedullaren Kompressionssyndromen die von einer typischen Abfolge bestimmter Symptome gekennzeichnet sind welche auf die topologische Anordnung der Nervenfasern innerhalb der Ruckenmarkbahnen zuruckgehen 6 Inhaltsverzeichnis 1 Einfuhrung 1 1 Anatomische Grundlagen 1 2 Terminologie 2 Systematik 2 1 Querschnittsyndrome 2 1 1 Komplette Querschnittsyndrome 2 1 2 Inkomplette Querschnittsyndrome 2 2 Syndrome der langen Leitungsbahnen und Ganglienzellsaulen 2 3 Codierung im ICD 3 Pathogenese 3 1 Akute Phase 3 2 Sekundare Phase 3 3 Chronische Phase 4 Diagnose 4 1 Klinische Klassifikation 4 1 1 Einteilung nach morphologischer Schwere der Verletzung 4 1 2 Frankel Schema 4 1 3 ASIA Impairment Scale 4 2 Scoring von Alltagsfahigkeiten Selbstandigkeit und Teilhabe 5 Anmerkungen 6 Literatur 7 EinzelnachweiseEinfuhrung BearbeitenAnatomische Grundlagen Bearbeiten nbsp Schema mit drei Ruckenmarkssegmenten Die graue Substanz 3 im Inneren enthalt die Nervenzellkorper von denen Axone abgehen deren lipidreiche Myelinscheiden der weissen Substanz 4 ihr helles Erscheinungsbild verleihen In jedem Segment vereinen sich abgehende Nervenfasern 7 beidseitig zu Hinter 5 und Vorderhornwurzeln 6 diese weiter zu Spinalnerven Das Ruckenmark ist jener Teil des zentralen Nervensystems der sich im Wirbelkanal befindet Entlang seiner Langsachse verlaufen somatische und vegetative Nervenbahnen die das periphere Nervensystem mit dem Gehirn verbinden ausserdem enthalt es Reflexzentren zahlreicher Reflexbogen sowohl fur Eigen als auch Fremdreflexe Die vom Ruckenmark abgehenden Nervenfasern vereinigen sich segmentweise auf jeder Seite erst zu sensiblen Hinter und motorischen Vorderhornwurzeln um dann gemeinsam als Spinalnerven den Wirbelkanal durch die Zwischenwirbellocher zu verlassen Hautflachen die vom gleichen Spinalnerv versorgt werden bilden sensible Dermatome Muskeln entsprechend motorische Myotome Betrachtet man das Ruckenmark in der Transversalebene zeigt sich die graue Substanz als charakteristische Schmetterlingsfigur welche die Zellkorper der Nervenzellen enthalt Uber die von ihnen abgehenden Axone werden Signale weitergeleitet Letztere bilden in der umgebenden weissen Substanz auf und absteigende Bahnen wobei sich anhand ihrer Lage beidseits je ein Vorder Seiten und Hinterstrang abgrenzen lasst Funiculus anterior lateralis und posterior Diese Strange umfassen jeweils mehrere Bundel Tractus die weiter nach ihrer Funktion differenziert werden Zum Nervengewebe gehoren neben den Nervenzellen selbst auch die Gliazellen Letztere bilden ein stutzendes Gerust um die Nervenzellen sowie eine isolierende Myelinscheide um ihre Axone versorgen sie als nachgeschalteter Teil der Blut Hirn Schranke mit Nahrstoffen und beteiligen sich an der Immunabwehr Selbst nicht elektrophysiologisch erregbar konnen sie durch Ausschuttung einiger Neurotransmitter die neuronale Signalweiterleitung beeinflussen 7 Terminologie Bearbeiten Als motorisches Niveau bzw sensibles Niveau auch motorische bzw sensible Hohe wird das jeweils letzte intakte Segment bezeichnet wobei sich linke und rechte Korperhalfte unterscheiden konnen Das kopfnahste Segment mit beidseitig normalen Funktionen heisst neurologisches Niveau 8 Um die Korperhalfte auf der ein Symptom auftritt relativ zu jener zu benennen auf welcher sich die Ruckenmarkslasion befindet werden die anatomischen Bezeichnungen ipsilateral auf der gleichen Seite und kontralateral auf der gegenuberliegenden Seite verwandt 9 Systematik BearbeitenSyndrome definieren sich zunachst uber die charakteristische Gruppierung bestimmter Symptome Moglich sind weitere Unterteilungen nach Ursachen Ausmass der zugrundeliegenden Verletzung und Schwere der neurologischen Ausfalle Hier werden zunachst die verschiedenen Krankheitsbilder anhand der zugrundeliegenden Ruckenmarkslasionen unterschieden ihre typischen Ursachen benannt und die daraus folgenden Symptome beschrieben Ansatze zur klinischen Klassifikation mit Schweregraden folgen in einem eigenen Abschnitt Querschnittsyndrome Bearbeiten Hauptartikel Querschnittlahmung Betrifft die Lasion nur ein oder wenige Ruckenmarkssegmente treten die Querschnittsyndrome auf je nach Ausdehnung der Lasion in Transversalebene in kompletter oder inkompletter Auspragung Grundsatzlich bewirkt die Storung auf und absteigender Bahnen in der weissen Substanz neurologische Ausfalle unterhalb der Lasionshohe hinzu kommen die Folgen der segmentalen Schadigung grauer Substanz Komplette Querschnittsyndrome Bearbeiten Ein kompletter Querschnitt liegt vor wenn samtliche Leitungsbahnen in Langsrichtung funktionell unterbrochen und die spinalen Kerngebiete auf Lasionshohe zerstort sind Bei abrupter Schadigung tritt der vorubergehende Zustand des spinalen Schocks auf bei dem Ausfalle nicht nur polysynaptische Leitungsbahnen betreffen sondern auch die Eigenreflexe unterhalb der Lasion aussetzen obwohl deren Reflexbogen nicht uber das ladierte Segment fuhren Unterhalb der Lasionshohe fuhrt der Verlust motorischer Efferenzen zu schlaffen Lahmungen von der auch Harnblase und Mastdarm betroffen sind der Verlust sensibler Afferenzen fuhrt zur Gefuhlstaubheit Werden die Sympathikusbahnen zwischen Th1 und L2 unterbrochen so fallen Herzfrequenz und Blutdruck ab Bradykardie und Hypotonie wodurch es zum lebensbedrohlichen kardiovaskularen Schock kommen kann 10 Die Reflexe unterhalb der Lasionshohe sofern nicht tiefer als L1 kehren nach wenigen Tagen nicht nur zuruck sondern werden in den folgenden Wochen zunehmend ubersteigert Hyperreflexie was auf die Ausbildung neuer Dendriten und Synapsen zuruckgefuhrt wird Aus den schlaffen Lahmungen werden spastische mit erhohtem Tonus und gesteigerten Eigenreflexen bis hin zu klonischen Krampfen auch das Babinski Zeichen tritt auf Auf Lasionshohe selbst bleibt die Lahmung jedoch schlaff da hier nicht nur die Leitungsbahnen sondern auch die Zellkorper im Vorderhorn zerstort sind was einen Muskelschwund nach sich zieht Liegt die Lasion oberhalb L1 so entwickelt sich eine neurogene Blase Der Gefuhlsverlust unterhalb der Lasionshohe bleibt bestehen auf Lasionshohe selbst kann sich aber eine auf das Dermatom begrenzte Schmerzuberempfindlichkeit entwickeln Die Unterbrechung der Sympathikusbahnen bewirkt trophische Gewebeveranderungen der Haut die sie zusatzlich anfalliger fur Dekubitus machen 10 Symptome und Prognose hangen wesentlich von der Lasionshohe ab Halsmarkslasionen fuhren zur Tetraplegie bzw Tetraparese da hier alle vier Gliedmasse ganz oder teilweise gelahmt sind tieferliegende Lasionen fuhren zur Paraplegie bzw Paraparese Unmittelbar lebensbedrohlich sind hohe Halsmarklasionen oberhalb C5 da die Lahmungen hier wesentliche Teile der Atemmuskulatur betreffen insbesondere das Zwerchfell Uberlebende Patienten bleiben dauerhaft beatmungspflichtig Auch Lasionen des unteren Hals oder oberen Brustmarks C5 Th6 konnen noch Atemprobleme aufgrund von Paresen der Zwischenrippenmuskulatur verursachen Die folgende Tabelle gibt einen Uberblick uber typische Syndrome bei vollstandigem Querschnitt 10 Komplette Querschnittsyndrome nach Ende Henningsen 2020 11 Syndrom Betroffene Systeme Symptome Typische UrsachenZervikaler Querschnitt Leitungsbahnen und Kerngebiete in Hohe C1 C8 spastische Tetraplegie Lahmung der Zwischenrippenmuskulatur Muskelatrophie auf Lasionshohe keine Sensibilitat unterhalb Lasionshohe Reflexinkontinenz bei Lasion oberhalb C4 auch Atemlahmung Trauma transverse Myelitis Hamatom Tumor Myelomalazie Strahlenmyelopathie Thorakaler Querschnitt Leitungsbahnen und Kerngebiete in Hohe Th1 Th2 spastische Paraplegie Muskelatrophie auf Lasionshohe keine Sensibilitat unterhalb Lasionshohe Reflexinkontinenz bei Lasion oberhalb Th6 Ateminsuffizienz Trauma transverse Myelitis Hamatom Tumor Myelomalazie Lumbaler Querschnitt Leitungsbahnen und Kerngebiete in Hohe L1 L4 i d R schlaffe Paraplegie keine Sensibilitat unterhalb Lasionshohe Uberlaufinkontinenz Trauma transverse Myelitis Hamatom Tumor Myelomalazie im Versorgungsgebiet der A radicularis magna Epikonus Syndrom Leitungsbahnen und Kerngebiete in Hohe L4 S2 schlaffe Paraplegie bei erhaltener Fahigkeit zu Huftbeugung Huftadduktion und Kniestreckung Patellarsehnenreflex PSR ist erhalten Achillessehnenreflex ASR und Tibialis posterior Reflex TPR fehlen keine Sensibilitat unterhalb L4 oder tiefer Reflex oder Uberlaufinkontinenz aber erhaltener Analreflex Trauma Hamatom Tumor Konus Syndrom Conus medullaris unterhalb S2 Reithosenanasthesie bei erhaltener Bein und Fussmotorik Uberlaufinkontinenz und erloschener Analreflex Trauma Tumor Bandscheibenvorfall Cauda equina Syndrom kaudale Wurzeln L4 oder tiefer schlaffe Lahmungen unterhalb L4 oder tiefer bei erhaltener Huftfunktion und Kniestreckung PSR erhalten ASR TPR und Analreflex fehlen keine Sensibilitat unterhalb L4 oder tiefer incl Reithosenanasthesie Uberlaufinkontinenz Tumor Ependymom Lipom Bandscheibenvorfall Trauma Bei kompletten Querschnitten ist in den Segmenten S4 S5 keinerlei motorische oder sensorische Restfunktion mehr erhalten Falls dagegen noch eine solche Restfunktion erhalten sein sollte sog sakrale Aussparung sacral sparing handelt es sich um einen inkompletten Querschnitt 12 Inkomplette Querschnittsyndrome Bearbeiten nbsp Schema zum inkompletten Querschnitt bei nur halbseitiger Ruckenmarkslasion Brown Sequard Syndrom Eine Schadigung oberhalb des gezeigten Segments unterbricht motorische Bahnen was auf der geschadigten Seite zur Lahmung fuhrt Da ein Teil der sensiblen Bahnen noch innerhalb des gleichen Segments auf die andere Seite kreuzt kommt es auf beiden Seiten zu sensorischen Ausfallen die jedoch seitenspezifisch unterschiedliche Sinnesmodalitaten betreffen Bleibt das geschadigte Ruckenmarksegment zum Teil funktionsfahig kommt es zu inkompletten oder auch partiellen Querschnittsyndromen Sie treten vor allem infolge gestorter Blutversorgung oder Tumorbildung innerhalb des Ruckenmarks auf Weitere mogliche Ursachen sind Kompressionen von aussen durch aussere Tumore Hamatome oder Abszesse Entmarkungskrankheiten wie multiple Sklerose Ruckenmarksentzundungen oder deutlich abgegrenzte Verletzungen etwa nach Stichverletzungen 13 Das klassische Beispiel eines inkompletten Querschnitts ist das Brown Sequard Syndrom BSS das bei einseitiger Schadigung des Ruckenmarks auftritt Obgleich in seiner reinen Form selten hat seine Erforschung wesentlich zur Aufklarung der Ruckenmarksanatomie und physiologie beigetragen Leitsymptome sind einseitige Lahmung sowie auf der nicht gelahmten Seite eine dissoziierte Sensibilitatsstorung bei der die protopathische Sensibilitat Schmerz und Temperaturempfinden gestort ist wahrend epikritische Sensibilitat Beruhrungsempfinden sowie Tiefensensibilitat erhalten bleiben Bei den Quadrantensyndromen ist nur der vordere oder hintere Teil einer Ruckenmarkshalfte geschadigt Haufiger als eine dieser Reinformen sind atypische inkomplette Querschnitte bei denen sich die Lasion weder auf einzelne Quadranten beschrankt noch symmetrisch ist Sie treten vor allem bei Myelomalazien und Entmarkungsprozessen auf aber auch bei Tumoren Entzundungen oder als Residualzustand nach einer Querschnittsverletzung Sie klinisch von Degenerationsprozessen der langen Leitungsbahnen zu unterscheiden kann schwierig sein Kriterien zur Abgrenzung sind 13 eine asymmetrische Betroffenheit von Bahnen da Syndrome der langen Leitungsbahnen meist symmetrisch sind die Existenz eines sensiblen Niveaus oberhalb dessen keine sensiblen Ausfallerscheinungen auftreten die Begrenzung atrophischer Paresen auf ein oder zwei Segmente auf Hohe des neurologischen Niveaus Verletzungen der vorderen zwei Drittel des Ruckenmarks fuhren zum vorderen Ruckenmarksyndrom auch Anterior Cord Syndrom ACS mit motorischen Ausfallen und gestorter protopathischer Sensibilitat ggf auch Blasenstorung 12 Typisch ist eine schlaffe Paraparese der Arme und eine zunachst schlaffe spater spastische Paraparese der Beine Da die Hinterstrange unversehrt sind ist die epikritische Sensibilitat nicht beeintrachtigt 14 Als haufigstes der inkompletten Querschnittsyndrome gilt das zentromedullare Syndrom auch Central Cord Syndrom CCS 15 Insbesondere unter den Syndromen des Halsmarks spielt es eine herausragende Rolle 16 Hierbei sind vor allem die innenliegenden Bereiche des Ruckenmarks um den Zentralkanal herum geschadigt Die Ausdehnung der Lasion kann sowohl in der Transversalebene als auch entlang der Langsachse betrachtlich variieren Abhangig davon sind die Vorder Seiten und Hinterhorner der grauen Substanz betroffen in der weissen Substanz ferner die Pyramidenbahnen die sympathischen Seitenstrangbahnen die in der vorderen Kommissur kreuzenden spinothalamischen Fasern sowie die Vorderseitenstrangbahnen Demgegenuber sind die Hinterstrange ublicherweise nicht betroffen 17 Charakteristisch fur das CCS ist dass die Motorik der Hande und Arme deutlich starker beeintrachtigt ist als jene der Beine 12 Die Lasion der Zellkorper in den Vorderhornern fuhrt zu einer peripheren schlaffen Lahmung mit Muskelschwund auf Hohe des geschadigten Segments die Beeintrachtigung der absteigenden Bahnen im Pyramidenseitenstrang bewirkt eine zentrale spastische Lahmung unterhalb der Lasionshohe Infolge der Unterbrechung der sensiblen Bahnen in der vorderen Kommissur und in den Vorderseitenstrangen nicht jedoch in den Hinterstrangen tritt beidseitig eine dissoziierte Sensibilitatsstorung auf 14 18 Atiologisch lassen sich zwei typische CSS Patientengruppen benennen 19 20 altere Patienten bei denen infolge von Wirbelsaulenverschleiss der Wirbelkanal verengt ist und bei denen eine Uberstreckung der Halswirbelsaule nach hinten dazu fuhrt dass das Ruckenmark zwischen den vorgeknickten Ligamenta flava auf der Ruckseite und knochernen Vorsprungen der Wirbelkorper auf der Vorderseite eingequetscht wird jungere Patienten deren Wirbelsaule infolge betrachtlicher Gewalteinwirkung destabilisiert wurde wobei es durch dislozierten Wirbelkorperbruch oder Bandscheibenvorfall zur Ruckenmarkskompression kommt Inkomplette Querschnittsyndrome modifiziert Anm 1 nach Ende Henningsen 2020 21 Syndrom Betroffene Systeme Symptome Typische UrsachenBrown Sequard Syndrom einseitig alle Leitungsbahnen und Kerngebiete des Segments ipsilateral auf Lasionshohe schlaffe Parese und vollstandiger Sensibilitatsverlust darunter spastische Parese sowie Storung von Beruhrungsempfinden taktiler Diskriminationsfahigkeit und Tiefensensibilitat kontralateral dissoziierte Sensibilitatsstorung und vermindertes Beruhrungsempfinden unterhalb der Lasion Myelomalazie im Bereich der A sulcocommissuralis Trauma laterale Kompression Vorderes Quadrantensyndrom einseitig Vorderhorn Tractus spinothalamicus anterior und laterialis Tractus corticospinalis anterior evtl Tractus corticospinalis lateralis Tractus spinocerebellaris anterior ipsilateral auf Lasionshohe schlaffe Parese darunter spastische Parese und vermindertes Beruhrungsempfinden kontralateral dissoziierte Sensibilitatsstorung unterhalb der Lasion Myelomalazie im Bereich der A sulcocommissuralis Trauma Tumore ventrolaterale Kompression Hinteres Quadrantensyndrom einseitig Hinterhorn Hinterstrange Tractus spinocerebellaris posterior evtl Tractus corticospinalis lateralis ipsilateral auf Lasionshohe vollstandiger Sensibilitatsverlust darunter Storung von Tiefensensibilitat und taktiler Diskiminiationsfahigkeit Ataxie ggf spastische Parese Myelomalazie im Bereich der A spinalis posterolateralis dorsolaterale Kompression Atypische inkomplette Querschnitte meist asymmetrische Beteiligung motorischer und sensibler Bahnen sowie von Teilen der grauen Substanz abhangig von betroffenen Bahnen und Kerngebieten Tumor Myelomalazie Residualzustand nach Trauma Zentromedullares Syndrom Vorderhorner Seitenhorner Commissura anterior ggf auch Pyramidenbahnen sympathische Seitenstrange Tractus spinothalamicus lateralis auf Lasionshohe schlaffe Lahmung mit Muskelschwund darunter spastische Paresen dissoziierte Sensibilitatsstorung trophische Hautstorungen Storung von Harnblase und Mastdarm Syringomyelie Ruckenmarkstumore wie Stiftgliome Myelomalazie im Bereich der A spinalis anterior Syndrome der langen Leitungsbahnen und Ganglienzellsaulen Bearbeiten nbsp Bereiche efferenter im Bild links und afferenter im Bild rechts Leitungsbahnen in der weissen Substanz Zur besseren Ubersicht wurden die beiden Funktionen jeweils nur auf einer Korperhalfte eingezeichnet sie sind jedoch auch auf der je gegenuberliegenden Halfte vorhanden nbsp Schemazeichnung der bei ALS betroffenen Motoneurone und Muskelpartien Die absteigenden Axone der oberen Motoneurone bilden die Pyramidenbahnfasern in der weissen Substanz des Ruckenmarks die Axone der unteren Motoneurone bilden in der grauen Substanz des Ruckenmarks die Vorderwurzeln der Spinalnerven uber die die Myotome jeweils versorgt werden Erstreckt sich die Ruckenmarkslasion hauptsachlich entlang der Langsachse sodass bestimmte Leitungsbahnen der weissen Substanz oder Ganglienzellsaulen der grauen Substanz uber viele Segmente hinweg geschadigt sind treten Syndrome auf die sich von einer Querschnittsymptomatik charakteristisch dadurch unterscheiden dass nur bestimmte Funktionen ganz oder teilweise beeintrachtigt sind In aller Regel sind beide Korperhalften gleichermassen betroffen Den Lasionen liegen meist neurodegenerative Erkrankungen zu Grunde die haufig vererblich sind Weniger haufig sind Stoffwechselstorungen oder Infektionskrankheiten die Ursache 22 Ausschliesslich sensible Bahnen sind beim reinen Hinterstrangsyndrom geschadigt Die Lasion der Hinterstrangbahnen fuhrt zum Ausfall der epikritischen Sensibilitat und Tiefensensibilitat was begleitet sein kann von sensiblen Reizerscheinungen wie Parasthesie und Uberempfindlichkeit bis hin zu Schmerzen Trotz normaler Muskelkraft werden Bewegungen dadurch beeintrachtigt dass die Muskelkoordination infolge der verlorenen Tiefensensibilitat schwerfallt Diese spinale Ataxie kann vom Patienten zum Teil dadurch ausgeglichen werden dass er seine Bewegungen visuell kontrolliert Mit geschlossenen Augen treten die Symptome deutlicher zutage Bevor Antibiotika eingefuhrt wurden war das Hinterstrangsyndrom meist syphilitischer Natur als Teil einer Tabes dorsalis zu der meist noch eine Schadigung der Hinterwurzeln hinzukam Isolierte Hinterstranglasionen finden sich auch bei Entmarkungskrankheiten Myelomalazien im Versorgungsbereich der Aa spinales posterolaterales Anm 2 bei ausserer Kompression des Ruckenmarks von hinten durch Tumore Abszesse oder Hamatome sowie gelegentlich als paraneoplastisches Syndrom insbesondere im Zusammenhang mit Lungenkrebs 22 Eine noch umfangreichere Degeneration sensibler Bahnen findet sich bei Morbus Friedreich Diese autosomal rezessiven Erbkrankheit nimmt ihren Anfang in den Hinterwurzelganglien bevor sie die Hinterstrang und Kleinhirnseitenstrangbahnen befallt Im weiteren Verlauf greift die Krankheit auch auf die Pyramidenbahnen uber und zerstort schliesslich meist wesentliche Teile des Kleinhirns Leitsymptom ist auch hier eine Stand und Gangataxie die sich aber mit Fortschreiten der Krankheit weiter verschlimmert und auch auf die Arme ubergreift Sobald die Pyramidenbahnen betroffen sind treten auch spastische Lahmungen bis hin zur Tetraparese auf Das vollentwickelte Krankheitsbild umfasst zahlreiche weitere neurologische orthopadische und sonstige Symptome 23 Eine bessere Prognose besteht bei der benignen Variante der progressiven zerebellaren Ataxie mit fruhem Beginn Auch hier sind sowohl Hinterstrang als auch Kleinhirnseitenstrangbahnen betroffen Bei der funikularen Myelose einer Vitamin B12 Mangelerkrankung dominiert die Entmarkung von Fasern des Hinterstrangs und der seitlichen Pyramidenbahnen die den gesamten Hals und Brustbereich des Ruckenmarks betreffen kann Dementsprechend findet man hier neben gestorter epikritischer und Tiefensensibilitat eine spastische Tetraparese die vor allem die unteren Extremitaten betrifft 22 Uberwiegend motorische Bahnen sind beim kortikospinalen Syndrom betroffen Sie treten meist im Rahmen einer hereditaren spastischen Paraplegie auf einer genetisch und klinisch heterogenen Gruppe langsam fortschreitender neurodegenerativer Erkrankungen die zu einer zunehmenden spastischen Lahmung vor allem der Beine spater auch der Arme fuhrt Andere mogliche Ursachen sind eine ruckenmarksbetonte multiple Sklerose oder Neurosyphilis 22 Beim Vorderhornsyndrom sind die motorischen Wurzelzellen im vorderen Teil der grauen Substanz beschadigt was in den betroffenen Myotomen zu schlaffen Lahmungen mit erloschenen Eigenreflexen fuhrt Infolge der gestorten Innervation kommt es zu Faszikulationen und Muskelschwund Das Vorderhornsyndrom ist das morphologische Korrelat der spinalen Muskelatrophie die auf verschiedene Genmutationen zuruckgehen und in unterschiedlichen Schweregraden auftreten kann Bei manchen Formen sind auch motorische Hirnnervenkerne des verlangerten Marks betroffen sodass zur Spinal eine Bulbarparalyse hinzutritt 22 Eine herausgehobene Rolle unter den Infektionskrankheiten spielt die Poliomyelitis Kinderlahmung die von Polioviren ausgelost wird welche bevorzugt die Vorderhornzellen und meist auch motorische Hirnnervenkerne befallen Diese Krankheit die infolge der Lahmung der Atemmuskulatur einst eine der haufigsten Todesursachen von Kindern und Jugendlichen war ist dank der Etablierung der Polioimpfstoffe in den Industriestaaten weitgehend verschwunden in Entwicklungslandern mit niedriger Impfquote jedoch nach wie vor ein grosses Problem 24 Seltener liegt dem Vorderhornsyndrom eine Infektion mit Coxsackie oder Echoviren zu Grunde 22 Besonders umfangreich sind die Schaden der motorischen Anteile des Ruckenmarks im Falle der amyotrophen Lateralsklerose ALS Hier sind sowohl die oberen Motoneurone im Motorcortex betroffen deren Axone die Pyramidenbahnen in der weissen Substanz des Ruckenmarks bilden als auch die unteren Motoneurone im Vorderhorn der grauen Substanz Diese kombinierte Schadigung fuhrt dazu dass zugleich spastische Symptome und atrophische Paresen auftreten ALS ist eine komplexe Krankheit mit unterschiedlichen Formen hinsichtlich Pathogenese und Verlauf Sie schreitet unaufhaltsam und deutlich schneller als rein spinale Atrophien voran und fuhrt in der Regel zu einer Tetraparese die aufgrund der Mitbeteiligung von Hirnnerven von Ausfallen der Schluck Sprech und Gesichtsmotorik begleitet sein kann Der Tod tritt in der Regel infolge zunehmender Lahmung der Atemmuskulatur ein 22 25 Codierung im ICD Bearbeiten Traumatische Ruckenmarksschaden werden im ICD 10 im Kapitel XIX als Verletzungen Vergiftungen und bestimmte andere Folgen ausserer Ursachen aufgefuhrt wobei eigene Schlussel fur Verletzungen der Nerven und des Ruckenmarkes in Halshohe S14 26 in Thoraxhohe S24 27 sowie in Hohe des Abdomens der Lumbosakralgegend und des Beckens S34 28 vorgesehen sind Diese Gliederung wurde auch im ICD 11 beibehalten nur dass die entsprechenden Eintrage sich nun im Kapitel 22 finden 29 Atiologisch lassen sie sich weiter in ischamische toxische und mechanische Ruckenmarksschadigungen unterteilen 30 Allgemein werden Krankheiten des Nervensystems im Kapitel VI ICD 10 bzw 08 ICD 11 kodiert Insbesondere im Falle der Lahmungssyndrome G81 G83 im ICD 10 31 sind Mehrfachkodierungen mit den vorgenannten Schlusseln moglich Nicht traumatische Erkrankungen des Ruckenmarks werden im ICD 11 explizit unter Spinal cord disorders excluding trauma aufgefuhrt 32 im ICD 10 verteilen sie sich auf verschiedene Schlussel im Block G00 G99 33 Pathogenese BearbeitenDie Entwicklung von Ruckenmarkssyndromen nach akuter Verletzung vollzieht sich in zwei Schritten Im ersten Schritt fuhren primare Mechanismen der Schadigung unmittelbar zum Absterben von Nervenzellen etwa durch Infarkt Giftwirkung oder mechanische Krafteinwirkung Letztere schadigt das Gewebe in der Regel sowohl durch den anfanglichen Energieeintrag als auch durch anhaltende Kompression Im zweiten Schritt lost diese erste Verletzung pathobiochemische und pathophysiologische Prozesse aus die im weiteren Verlauf zusatzliche Schaden bis hin zu weiterem Zelltod bewirken konnen 34 Dass solche sekundare Mechanismen eine bedeutende Rolle spielen war erstmals im Jahre 1911 von Alfred Reginald Allen Anm 3 aufgrund von Tierversuchen vorgeschlagen worden 35 Er war es auch der zuerst neben dem erhohten Flussigkeitsdruck im Gewebe wenn auch noch spekulativ biochemische Faktoren in Betracht gezogen hatte 36 Seitdem wurden zahlreiche Faktoren identifiziert die fur sekundare Schadigungsmechanismen in Frage kommen Angesichts der Unvorhersehbarkeit akuter Verletzungen und allfalliger Verzogerungen bis zum folgenden Behandlungsbeginn wird ihnen in der Forschung grosse Aufmerksamkeit gewidmet weil sich hier ein therapeutisches Fenster offnet das gegenuber primaren Mechanismen verschlossen bleibt 37 Der zeitliche Ablauf nach einer akuten Ruckenmarksverletzung lasst sich grob in drei Phasen unterteilen die einander uberlappen eine akute Sekunden nach Verletzung eine sekundare Minuten bis Wochen und eine chronische Monate bis Jahre Wahrend der Schaden von systemischen Folgen des Schockzustands abgesehen in der akuten Phase lokal begrenzt ist fuhren die einsetzenden sekundaren Mechanismen in der Folgephase zu einer Ausweitung des geschadigten Bereichs 38 Pathophysiologische Merkmale der drei Phasen nach akuter Ruckenmarksverletzung gemass der National Academy of Medicine 38 akut nach Sekunden sekundar nach Minuten bis Wochen chronisch nach Monaten bis Jahren arterielle Hypotonie und spinaler Schock Blutung Zelltod durch direkten Schaden oder Ischamie Odem Vasospasmus Elektrolytverschiebungen Anreicherung von Neurotransmittern fortgesetzter Zelltod fortgesetztes Odem fortgesetzte Elektrolytverschiebungen Bildung freier Radikale Lipidperoxidation Infiltration durch Neutrophile und Lymphozyten Ausschuttung von Zytokinen Apoptose Aufnahme von Calcium in Zellen raumliche Ausweitung der Apoptose Veranderungen an Ionenkanalen und Rezeptoren Bildung flussigkeitsgefullter Hohlraume Glianarbe Demyelinisierung regenerative Prozesse Neuritenwachstum Veranderung neuronaler Erregungskreise SyringomyelieAkute Phase Bearbeiten nbsp Mechanismus der Exzitotoxizitat Dauerhafte Uberaktivierung von Glutamatrezeptoren fuhrt zur drastischen Erhohung der Ca2 Konzentration im Cytosol und treibt die Zelle in den programmierten Zelltod Eine akute Ruckenmarksverletzung fuhrt zunachst zu einem kurzfristigen Anstieg des Blutdrucks gefolgt von einem langer dauernden Blutdruckabfall Unter Umstanden kommt es zu systemischer Sauerstoffunterversorgung insbesondere bei Lahmung der Zwerchfellmuskulatur Eine unzureichende Versorgung des Nervengewebes mit Sauerstoff und Nahrstoffen lost in den ersten 2 24 Stunden nach Verletzung einen spinalen Schock aus 38 Hierbei handelt es sich um einen weitreichenden Funktionsverlust des Ruckenmarks mit vollstandiger schlaffer Lahmung und erloschenen Eigenreflexen der in diesem fruhen Stadium weder Schlusse auf die Ursache und Schwere der Schadigung noch eine Prognose erlaubt 39 Die primaren Schadigungsmechanismen fuhren zum Untergang von Nerven und Endothelzellen Bei benachbarten Nervenzellen die die unmittelbare Verletzung uberlebt haben werden Aktionspotentiale ausgelost was lokal betrachtliche Konzentrationsanderungen der beteiligten Elektrolyte verursacht die noch dadurch verscharft wird dass durch Scherkrafte aufgerissene Zellen ihr Cytosol in den Extrazellularraum ergiessen Die dadurch bedingte Zerstorung der physiologischen Ionengradienten kann zum Absterben weiterer Nervenzellen fuhren Gleiches gilt fur die unkontrollierte Ausschuttung von Neurotransmittern in den synaptischen Spalt zwischen verknupften Nervenzellen welche an die elektrochemischen Prozesse in deren Zellinneren gekoppelt ist Einblutungen und Odembildung im engen Wirbelkanal erhohen den Druck auf das Gewebe weiter Krampfhafte Blutgefassverengung und Blutgerinnsel fuhren zur Ischamie insbesondere in der grauen Substanz 38 Sekundare Phase Bearbeiten Nachdem die gestorte Elektrolythomoostase bereits in der akuten Phase eine erste Erhohung der intrazellularen Konzentration von Calcium Ionen bewirkt hat kann sich dieser Prozess in der sekundaren Phase fortsetzen Insbesondere in der weissen Substanz konnte im Tierversuche gezeigt werden wie die in geschadigten Axonen ebenfalls unphysiologisch erhohte Konzentration von Natrium Ionen im Cytosol durch sekundar aktiven Transport uber Natrium Calcium Austauscher zu einer weiteren Erhohung der Calcium Konzentration fuhrt Schon langer ist bekannt dass hohe intrazellulare Calcium Konzentrationen mit oxidativem Stress nach Ruckenmarksverletzungen korrelieren 38 40 In jungerer Zeit konnte als molekulare Ursache hierfur ein Calcium abhangiger Prozess in den Mitochondrien ausgemacht werden der als Mitochondrial Permeability Transition Anm 4 MPT bezeichnet wird 41 42 Hierbei bilden sich Poren in der inneren Mitochondrienmembran Die Storung der oxidativen Phosphorylierung fuhrt zur Anreicherung reaktiver Sauerstoffspezies welche durch die Poren aus der Mitochondrienmatrix entweichen konnen 43 Diese freien Radikale schadigen durch Lipidperoxidation die Doppellipidschicht der Zellmembran Zusammenbruch der Zellmembran fuhrt zum einen zum Untergang der betroffenen Zelle selbst zum anderen zur Freisetzung ihres Inhalts in den Extrazellularraum was weitere Nachbarzellen bedroht 38 Die Verletzung lost eine Immunantwort aus an der neutrophile Granulozyten Monozyten Mikroglia und T Lymphozyten beteiligt sind Als erstes treffen Neutrophile ein und beginnen Gewebsbruchstucke und etwaige Mikroorganismen zu beseitigen wofur sie Enzyme vor allem Proteasen und Myeloperoxidase und freie Radikale einsetzen die auch uberlebende Nervenzellen schadigen konnen Die von ihnen ausgeschutteten Zytokine dienen als Botenstoffe fur die weitere Immunantwort Im Laufe der nachsten 24 Stunden werden dadurch zum einen Mikrogliazellen vor Ort aktiviert und zum anderen Monozyten aus dem Blutkreislauf herbeigelockt die nach Eintritt in das Ruckenmark zu Makrophagen differenzieren Uber die folgenden Wochen phagozytieren Zellen beider Zelltypen degenerierende Nervenfasern und anderer Gewebsbruchstucke Wahrend diejenigen Zytokine die als Wachstumsfaktoren wirken wichtig fur die Regeneration des Gewebes sind fuhren pro inflammatorische Zytokine und freie Radikale dazu dass sich der Schaden weiter ausdehnt 38 Die Rolle der T Lymphozyten wird noch debattiert 38 44 War diese inflammatorische Immunantwort durch den unkontrollierten Tod aufplatzender Zellen wahrend der akuten Phase provoziert worden so ubernimmt nach einigen Stunden der programmierte Zelltod in Form der Apoptose die Hauptrolle im Zelluntergangsgeschehen Sie betrifft sowohl Nerven als auch Neurogliazellen wie Oligodendrozyten und Astrozyten 38 Ruckenmarksverletzungen fuhren zur verstarkten Expression von Todesrezeptoren aus der TNF TNFR Superfamilie und ihrer Liganden sowie zur Aktivierung von Caspasen und Calpain welche alle zur apoptotischen Kaskade gehoren Als Ausloser diskutiert werden neben Glutamat uber den exzitotoxischen Mechanismus die reaktive Sauerstoffspezies Wasserstoffperoxid das GSH GSSG Redoxsystem was mit der MPT und der Aktivitat von Caspase 3 zusammenhangt das Zytokin TNF a sowie der Ligand des Fas Rezeptors 45 Chronische Phase Bearbeiten nbsp Schemazeichnung zu hier relevanten Zelltypen des Nervengewebes Das Axon einer Nervenzelle mittig wird von einem Oligodendrozyten links myelinisiert Demyelinisierung fuhrt zum Funktionsverlust der Nervenzelle Im Hintergrund ist ein Astrozyt rechts Reisst das Axon ab uberwuchern Astrozyten die Stelle und bilden Glianarben die das Nachwachsen des Axons verhindern Langerfristig schadlich wirkt sich der Untergang von Oligodendrozyten aus welche im Zentralnervensystem eine isolierende Myelinscheide um die Axone bilden und dadurch saltatorische Erregungsleitung ermoglichen Da ein einzelner Oligodendrozyt 10 40 Axone versorgt fuhrt ihr Verlust zur Demyelinisierung zahlreicher bis dahin noch funktionaler Nerven Zusammen mit der infolgedessen veranderten Funktion der Ionenkanale uberlebender Nervenzellen kann hier die Ursache fur die Entwicklung chronischer Schmerzen liegen 38 Im Laufe der Zeit nimmt der Anteil normalen Gewebes an der verletzten Stelle immer weiter ab An seiner Stelle konnen sich uber den Zeitraum einiger Wochen flussigkeitsgefullte Hohlraume bilden die sich uber mehrere Segmente ober und unterhalb der ladierten Stelle ausdehnen und dadurch eine Lucke bilden konnen uber die hinweg keine Axone nachwachsen konnen Auch die einsetzende Narbenbildung durch Astrozyten behindert die axonale Regeneration durch eine Vielzahl von Wachstumshemmern die von den in der Glianarbe eingeschlossenen Zellen Astrozyten Oligodendrozyten incl Vorlauferzellen aktivierte Mikroglia sowie Neurothelzellen ausgeschuttet werden 38 Noch viele Jahre spater kann eine Zyste im Ruckenmark zur Syringomyelie fuhren 38 Diagnose BearbeitenKlinische Klassifikation Bearbeiten Einteilung nach morphologischer Schwere der Verletzung Bearbeiten Klinisch werden Ruckenmarksverletzungen heute in folgende drei Schweregrade eingeteilt 46 Die Ruckenmarkserschutterung oder Commotio spinalis ist die einfachste Verletzung des Ruckenmarks Hier treten vorubergehende neurologische Reiz oder Ausfallserscheinungen auf die sich im Allgemeinen rasch zuruckbilden ohne dass zu irgendeinem Zeitpunkt morphologische Veranderungen am Ruckenmark nachweisbar sind Der plotzlich eingetretene Funktionsausfall von Sensibilitat Reflexen und Motorik unterhalb bzw distalwarts der Gewalteinwirkung ist nach wenigen Stunden bis einigen Wochen 47 vollstandig reversibel Bei der Ruckenmarksprellung oder Contusio spinalis sind dagegen stets morphologische Veranderungen nachweisbar Sie fuhrt zu unmittelbaren neurologischen Ausfallen welche manchmal auch verzogert auftreten konnen Eine vollstandige Heilung ist in der Regel nicht mehr moglich Pathologisches Korrelat sind Odeme und Schadigung von Axonen Die Ruckenmarkszerreissung fuhrt immer zu dauerhaften neurologischen Ausfallen Frankel Schema Bearbeiten Bemuhungen um einheitliche Standards bei der Erforschung und Behandlung von Ruckenmarksverletzungen hatte es bereits seit den 1960er Jahren gegeben Der Neurochirurg Lorenz Sigmund Michaelis versandte im Jahr 1967 48 Fragebogen an 49 Kollegen in 16 Landern um herauszufinden wie sie Diagnose und Prognose handhaben Zusammen mit Hans L Frankel Anm 5 Ludwig Guttmann und weiteren Kollegen veroffentlichten sie 1969 49 ein erstes Klassifikationsschema das als Frankel Schema bekannt wurde und bisweilen heute noch Anwendung findet 50 Klassifikation nach dem Frankel Schema 49 aktuell gebrauchliche Version nach Wojak 2019 51 Grad Benennung im Original Klinischer BefundA Complete komplette Verletzung weder motorische noch sensible Funktion unterhalb der Hohe der LasionB Sensory only keine Motorik Sensibilitat ist aber bis in die sakralen Segmente erhaltenC Motor Useless keine Gebrauchsmotorik bei vorhandener motorischer Aktivitat unterhalb der Hohe der LasionD Motor Useful vorhandene Restmotorik erlaubt den Gebrauch der Extremitat mit oder ohne UnterstutzungE Recovery normale Motorik und Sensibilitat ggf pathologische Reflexe oder veranderter TonusDieses Schema war noch eher grob gehalten lasst sich aber unproblematisch auf Patienten mit vollstandiger Lahmung Grad A B anwenden Bis zu welcher Starke jedoch die Restmotorik noch als useful dt brauchbar angesehen wird Grad C D ist naturgemass subjektiv gefarbt Auch ob ein Patient als vollstandig erholt anzusehen ist Grad E hangt vor allem davon ab wie viel Sorgfalt bei der Untersuchung aufgewandt wird Dass die Lasionshohe bei der Klassifikation unberucksichtigt bleibt erschwert die vergleichende Beurteilung von Behandlungserfolgen da die Prognose auch von der Lasionshohe abhangt 52 53 ASIA Impairment Scale Bearbeiten Punkteschema zur Bewertung der Muskelkraft 54 Punkte Testkriterium Der Muskel 0 ist ohne jede Funktion 1 hat noch Spuren von Funktion 2 kann Gelenk in der horizontalen Ebene bewegen 3 kann das distale Glied gegen die Schwerkraft heben 4 kann gegen massigen Widerstand anarbeiten 5 funktioniert normal Hauptartikel International Standards for Neurological Classification of Spinal Cord Injury Um diesen Einschrankungen zu begegnen wurden in der Folgezeit verschiedene detaillierte Scores vorgeschlagen Zur Bewertung der Muskelkraft war bereits seit 1946 ein sechsstufiges Punkteschema verbreitet das auch dem Muskelfunktionstest des tschechischen Rehabilitationsmediziners Vladimir Janda zugrunde liegt 55 Die amerikanischen Neurochirurgen John T Lucas und Thomas B Ducker entwickelten 1979 56 mit dem Neurotrauma Motor Index einen motorischen Score anhand der Funktion von 14 Kennmuskeln Hierbei wird neun paarig angelegten Muskeln jeweils ein ganzzahliger Punktewert von 0 bis 5 zugewiesen funf weitere Muskelgruppen u a Zwerchfell und Analsphinkter erhalten einen Wert von 0 ohne Funktion bis 2 normal sodass insgesamt 100 Punkte erreicht werden konnen 54 Auf Grundlage dieser Vorarbeiten entwickelte die American Spinal Injury Association ASIA 1982 die ASIA Standards for the Neurological Classification of Spinal Cord Injuries die seitdem mehrfach uberarbeitet wurden 50 53 Nachdem sich die International Spinal Cord Society Anm 6 diese Standards 1992 zu eigen gemacht hatte wurden sie bei der nachsten Revision 1996 in International Standards for Neurological and Functional Classification of Spinal Cord Injury umbenannt seit 2000 nur noch International Standards for Neurological Classification of Spinal Cord Injury ISNCSCI 57 Teil der ISNCSCI ist die ASIA Impairment Scale AIS eine Weiterentwicklung des ursprunglichen Frankel Schemas die fur den motorischen Score auf das sechsstufige Punkteschema zuruckgreift und es um einen sensorischen Score erweitert Fur den motorischen Score werden jeweils funf paarigen Kennmuskeln der oberen und unteren Extremitaten entsprechend ihrer Funktionalitat je 0 5 Punkte zugewiesen Die zuvor problematische Abgrenzung der Grade C D beruht nun auf dem Ergebnis des motorischen Scores wobei zur Unterscheidung der Grade B C die Untersuchung bestimmter weiterer Muskeln empfohlen wird Fur den sensorischen Score wird den 28 Dermatomen auf jeder Seite jeweils 0 2 Punkte zugewiesen Besonderer Bedeutung kommt dabei den zu einem Segment zusammengefassten Dermatomen S4 S5 zu Der Querschnitt gilt als komplett Grad A wenn selbst tiefe anale Druckstimulation nicht mehr wahrgenommen wird Die Standards definieren ferner die Korperhaltung in der die einzelnen Kennmuskeln gepruft werden sollen die Befundung der Analsphinkterfunktion sowie die Stellen an denen die Empfindungsfahigkeit getestet wird 58 Klassifikation nach der ASIA Impairment Scale 58 vereinfacht nach Wirz Dietz 2015 8 Grad Benennung Klinischer BefundA komplett weder motorische noch sensible Funktion auf Hohe S4 S5B sensibel inkomplett sensible aber keine motorische Funktion auf Hohe S4 S5 und unterhalb des neurologischen Verletzungsniveaus und beidseitig keine motorische Funktion uber mehr als drei Segmente unterhalb des neurologischen VerletzungsniveausC motorisch inkomplett motorische Funktion auf Hohe S4 S5 oder sensible und motorische Funktion in Segmenten mehr als drei Segmente unterhalb des neurologischen Verletzungsniveaus Mehrheit der Kennmuskeln unterhalb des neurologischen Niveaus hat Kraftgrad lt 3D motorisch inkomplett wie C aber Mehrheit der Kennmuskeln unterhalb des neurologischen Verletzungsniveaus hat Kraftgrad 3E normal Restitutio ad integrumDie AIS gilt heute international als Goldstandard bei der Untersuchung von Ruckenmarksverletzungen 59 Daruber hinaus eignet sie sich auch zur Beurteilung und Verlaufskontrolle bei nicht traumatischen Querschnittsyndromen 60 Im Vergleich mit dem ursprunglichen Frankel Schema ist die AIS deutlich komplexer was eine differenziertere Klassifikation ermoglicht sie aber auch anfalliger macht fur untersucherabhangige Ergebnisdifferenzen In der wissenschaftlichen Literatur wird daher die Bedeutung standardisierter Untersuchertrainings sowie der Mitterfassung der Variabilitat bei der Datenerhebung betont 53 61 Insbesondere im Hinblick auf den minimalen klinisch relevanten Unterschied die kleinste Anderung ihres Scores der von Patienten als bedeutsame Verbesserung bzw Verschlechterung ihres Zustands wahrgenommen wird besteht noch Forschungsbedarf 62 63 Ein weiteres Problem besteht darin dass fur den AIS lediglich neurologische Funktionen gepruft werden ohne zu berucksichtigen welche funktionellen Einschrankungen sich daraus fur den Patienten ergeben Patienten mit dem gleichen AIS Grad und Score konnen in ihrem Alltag sehr unterschiedlich beeintrachtigt sein z B eine Patientin mit beidseitig gelahmten Handen ggu einer mit einseitig gelahmtem Arm 53 Scoring von Alltagsfahigkeiten Selbstandigkeit und Teilhabe Bearbeiten Weitere Scoring Systeme konnen herangezogen werden um quantitative Aussagen uber die funktionelle Situation des Patienten jenseits der rein neurologischen Funktionsfahigkeit treffen zu konnen Zur Beurteilung der Gehfahigkeit lasst sich etwa der aus der Geriatrie bekannte Timed up and go test einsetzen bei dem beobachtet wird wie lange ein Patient tatsachlich benotigt um sich von einem Stuhl zu erheben eine Strecke von drei Metern hin und zuruckzugehen und sich wieder hinzusetzen Speziell fur die Beurteilung der Gehfahigkeit nach Ruckenmarksschadigung wurde der Walking Index for Spinal Cord Injury Anm 7 WISCI entwickelt Hier wird auch erhoben inwieweit der Patient auf unterstutzende Personen Hilfsmittel und Gehhilfen angewiesen ist Manuelle Fahigkeiten werden im Graded Redefined Assessment of Strength Sensibility and Prehension Anm 8 GRASSP gepruft der ebenfalls speziell fur ruckenmarksgeschadigte Patienten entworfen wurde Die Entwicklung eines allgemein akzeptierten Handfunktionstests ist allerdings noch nicht abgeschlossen 53 Der Functional Independence Measure FIM ist ein seit langerem etabliertes Scoring System um die Selbstandigkeit eines Patienten im Alltag zu beurteilen Essen Anziehen Korperhygiene Kontinenz Transfermoglichkeiten Fortbewegung Kommunikation Mit dem Spinal Cord Independence Measure SCIM existiert seit 1997 64 eine speziell an Ruckenmarksschaden angepasste Variante des FIM 53 Anmerkungen Bearbeiten Das zentromedullare Syndrom wird meist zu den inkompletten Querschnittsyndromen gezahlt Auch Ende Henningsen die es selbst unter den Syndromen bei Lasionen der langen spinalen Leitungsbahnen und Ganglienzellsaulen fuhrt weist auf diese Moglichkeit zur Einordnung hin Die weiter seitlich verlaufenden Aa spinales posterolaterales PSLA sind wie die ebenfalls in Langsrichtung des Ruckenmarks verlaufenden Aa spinales posteriores PSA paarig angelegt In manchen Segmenten gibt es auf jeder Seite sowohl eine PSA als auch eine PSLA haufiger ist pro Seite nur eine der beiden angelegt Zwischen den beiden Arterien bestehen zahlreiche Anastomosen Martin Wiesmann Gefassversorgung von Wirbelsaule und Ruckenmark In Martin Wiesmann Jennifer Linn Hartmut Bruckmann Hrsg Atlas Klinische Neuroradiologie Sektion I Neuroanatomie Wirbelsaule und Ruckenmark Springer Berlin Heidelberg 2014 ISBN 978 3 642 38109 6 Ebook S 56 Fur eine Biographie s Edward B Schlesinger Alfred Reginald Allen The mythic career of a gifted neuroscientist In Surgical Neurology 1991 Band 36 Nr 3 S 229 233 doi 10 1016 0090 3019 91 90119 T Fur ein aktuelles Review s Massimo Bonora Carlotta Giorgi Paolo Pinton Molecular mechanisms and consequences of mitochondrial permeability transition In Nature Reviews Molecular Cell Biology 2022 Band 23 S 266 285 doi 10 1038 s41580 021 00433 y Fur eine Kurzbiographie s J Cosbie Ross Isaac Nuseibeh Profile on Dr Hans L Frankel In Paraplegia 1984 Band 22 Nr 1 S 5 6 doi 10 1038 sc 1984 3 Damals firmierte die ISCoS noch als International Medical Society of Paraplegia IMSoP Fur ein Review des WISCI siehe J F Ditunno Jr P L Ditunno G Scivoletto M Patrick M Dijkers H Barbeau A S Burns R J Marino M Schmidt Read The Walking Index for Spinal Cord Injury WISCI WISCI II nature metric properties use and misuse In Spinal Cord 2013 Band 51 S 346 355 vgl Inge Marie Velstra Marc Bolliger Lorenzo Giuseppe Tanadini Michael Baumberger Rainer Abel Johan S Rietman Armin Curt Prediction and stratification of upper limb function and self care in acute cervical spinal cord injury with the graded redefined assessment of strength sensibility and prehension GRASSP In Neurorehabilitation and Neural Repair 2014 Band 28 Nr 7 S 632 642 doi 10 1177 1545968314521695 Literatur BearbeitenBettina Ende Henningsen Spinale Syndrome In Peter Berlit Hrsg Klinische Neurologie Springer Reference Medizin Springer Berlin Heidelberg 2020 ISBN 978 3 662 60676 6 Ebook S 81 93 Catharyn T Liverman Bruce M Altevogt Janet E Joy Richard T Johnson Hrsg Spinal Cord Injury Progress Promise and Priorities National Academy of Sciences Washington 2005 ISBN 0 309 09585 9 Thorsten Steiner Ricarda Diem Ruckenmarksyndrome In Werner Hacke Hrsg Neurologie Springer Berlin Heidelberg 2019 14 Auflage ISBN 978 3 662 46892 0 Ebook S 72 76 Einzelnachweise Bearbeiten Hans Joachim Wojak Spinales Trauma Querschnittslahmung In Jurgen Piek Hrsg Neurochirurgie fur Einsteiger Walter de Gruyter Berlin Boston 2019 ISBN 978 3 11 060930 1 S 292 Bettina Ende Henningsen Spinale Syndrome In Peter Berlit Hrsg Klinische Neurologie Springer Reference Medizin Springer Berlin Heidelberg 2020 ISBN 978 3 662 60676 6 Ebook S 81 ff Bettina Ende Henningsen Spinale Syndrome In Peter Berlit Hrsg Klinische Neurologie Springer Reference Medizin Springer Berlin Heidelberg 2020 ISBN 978 3 662 60676 6 Ebook S 87 ff Bettina Ende Henningsen Spinale Syndrome In Peter Berlit Hrsg Klinische Neurologie Springer Reference Medizin Springer Berlin Heidelberg 2020 ISBN 978 3 662 60676 6 Ebook S 90 Bettina Ende Henningsen Spinale Syndrome In Peter Berlit Hrsg Klinische Neurologie Springer Reference Medizin Springer Berlin Heidelberg 2020 ISBN 978 3 662 60676 6 Ebook S 92 f Bettina Ende Henningsen Spinale Syndrome In Peter Berlit Hrsg Klinische Neurologie Springer Reference Medizin Springer Berlin Heidelberg 2020 ISBN 978 3 662 60676 6 Ebook S 90 ff Stefan Huggenberger Natasha Moser Hannsjorg Schroder Bruno Cozzi Alberto Granato Adalberto Merighi Neuroanatomie des Menschen Springer Berlin Heidelberg 2019 ISBN 978 3 662 56461 5 Ebook S 2 9 a b Markus Wirz Volker Dietz Grundlagen In Wilhelm Strubreither Martina Neikes Daniel Stirnimann Jorg Eisenhuth Barbara Schulz Peter Lude Hrsg Klinische Psychologie bei Querschnittlahmung Springer Wien 2015 ISBN 978 3 7091 1601 2 Ebook S 84 85 Stefan Huggenberger Natasha Moser Hannsjorg Schroder Bruno Cozzi Alberto Granato Adalberto Merighi Neuroanatomie des Menschen Springer Berlin Heidelberg 2019 ISBN 978 3 662 56461 5 Ebook S 194 195 a b c Bettina Ende Henningsen Spinale Syndrome In Peter Berlit Hrsg Klinische Neurologie Springer Reference Medizin Springer Berlin Heidelberg 2020 ISBN 978 3 662 60676 6 Ebook S 81 84 Bettina Ende Henningsen Spinale Syndrome In Peter Berlit Hrsg Klinische Neurologie Springer Reference Medizin Springer Berlin Heidelberg 2020 ISBN 978 3 662 60676 6 Ebook S 83 a b c Norbert Weidner Andreas Hug Wirbelsaulen und Ruckenmarktraumen In Werner Hacke Hrsg Neurologie Springer Berlin Heidelberg 2019 14 Auflage ISBN 978 3 662 46892 0 Ebook S 687 a b Bettina Ende Henningsen Spinale Syndrome In Peter Berlit Hrsg Klinische Neurologie Springer Reference Medizin Springer Berlin Heidelberg 2020 ISBN 978 3 662 60676 6 Ebook S 84 86 a b Hans Joachim Wojak Spinales Trauma Querschnittslahmung In Jurgen Piek Hrsg Neurochirurgie fur Einsteiger Walter de Gruyter Berlin Boston 2019 ISBN 978 3 11 060930 1 S 295 William McKinley Katia Santos Michelle Meade Karen Brooke Incidence and Outcomes of Spinal Cord Injury Clinical Syndromes In The Journal of Spinal Cord Medicine 2007 Band 30 Nr 3 S 215 224 doi 10 1080 10790268 2007 11753929 Dennis A Velez David W Newell Spine Injuries In Anne J Moore David W Newell Hrsg Neurosurgery Principles and Practice Springer London Berlin Heidelberg 2005 ISBN 1 85233 522 X S 382 Bettina Ende Henningsen Spinale Syndrome In Peter Berlit Hrsg Klinische Neurologie Springer Reference Medizin Springer Berlin Heidelberg 2020 ISBN 978 3 662 60676 6 Ebook S 89 90 Thorsten Steiner Ricarda Diem Ruckenmarksyndrome In Werner Hacke Hrsg Neurologie Springer Berlin Heidelberg 2019 14 Auflage ISBN 978 3 662 46892 0 Ebook S 74 James S Harrop Ashwini Sharan Jonathon Ratliff Central cord injury pathophysiology management and outcomes In The Spine Journal 2006 Band 6 Nr 6 S 198S 206S doi 10 1016 j spinee 2006 04 006 Nathaniel P Brooks Central Cord Syndrome In Neurosurgery Clinics of North America 2017 Band 28 Nr 1 S 41 47 doi 10 1016 j nec 2016 08 002 Bettina Ende Henningsen Spinale Syndrome In Peter Berlit Hrsg Klinische Neurologie Springer Reference Medizin Springer Berlin Heidelberg 2020 ISBN 978 3 662 60676 6 Ebook S 85 89 a b c d e f g Bettina Ende Henningsen Spinale Syndrome In Peter Berlit Hrsg Klinische Neurologie Springer Reference Medizin Springer Berlin Heidelberg 2020 ISBN 978 3 662 60676 6 Ebook S 87 90 Katrin Burk Ataxien In Werner Hacke Hrsg Neurologie Springer Berlin Heidelberg 2019 14 Auflage ISBN 978 3 662 46892 0 Ebook S 630 Uta Meyding Lamade Stefan Hahnel Julian Bosel Virale Entzundungen In Werner Hacke Hrsg Neurologie Springer Berlin Heidelberg 2019 14 Auflage ISBN 978 3 662 46892 0 Ebook S 522 Albert Ludolph Amyotrophe Lateralsklerose und andere Motoneuronerkrankungen In Werner Hacke Hrsg Neurologie Springer Berlin Heidelberg 2019 14 Auflage ISBN 978 3 662 46892 0 Ebook S 819 821 BfArM ICD 10 GM Version 2023 Kapitel XIX Verletzungen Vergiftungen und bestimmte andere Folgen ausserer Ursachen S00 T98 Verletzungen des Halses S10 S19 abgerufen am 4 April 2023 BfArM ICD 10 GM Version 2023 Kapitel XIX Verletzungen Vergiftungen und bestimmte andere Folgen ausserer Ursachen S00 T98 Verletzungen des Thorax S20 S29 abgerufen am 4 April 2023 BfArM ICD 10 GM Version 2023 Kapitel XIX Verletzungen Vergiftungen und bestimmte andere Folgen ausserer Ursachen S00 T98 Verletzungen des Abdomens der Lumbosakralgegend der Lendenwirbelsaule und des Beckens S30 S39 abgerufen am 4 April 2023 WHO ICD 11 for Mortality and Morbidity Statistics Version 01 2023 abgerufen am 4 April 2023 Michael M McGarvey Albert T Cheung Preservation of Spinal Cord Function In Mark F Newman Lee A Fleisher Mitchell P Fink Hrsg Perioperative Medicine Managing for Outcome Elsevier Health Sciences ISBN 978 1 4160 2456 9 S 335 BfArM ICD 10 GM Version 2023 Kapitel VI Krankheiten des Nervensystems G00 G99 Zerebrale Lahmung und sonstige Lahmungssyndrome G80 G83 abgerufen am 4 April 2023 WHO ICD 11 for Mortality and Morbidity Statistics Version 01 2023 abgerufen am 4 April 2023 BfArM ICD 10 GM Version 2023 Kapitel VI Krankheiten des Nervensystems G00 G99 abgerufen am 4 April 2023 Lali H S Sekhon Michael G Fehlings Epidemiology Demographics and Pathophysiology of Acute Spinal Cord Injury In Spine 2001 Band 26 Nr 24S S S2 S12 doi 10 1097 00007632 200112151 00002 Alfred Reginald Allen Surgery for experimental lesions of spinal cord equivalent to crush injury of fracture dislocation of spinal column A preliminary report In Journal of the American Medical Association 1911 Band 57 Nr 11 S 878 880 doi 10 1001 jama 1911 04260090100008 Alfred Reginald Allen Remarks on the histopathological changes in the spinal ord due to impact An experimental study In The Journal of Nervous and Mental Disease 1914 Band 43 Nr 3 S 141 147 doi 10 1097 00005053 191403000 00002 Charles Aidemise Oyinbo Secondary injury mechanisms in traumatic spinal cord injury a nugget of this multiply cascade In Acta Neurobiologiae Experimentalis 2011 Band 71 Nr 2 S 281 299 PMID 21731081 a b c d e f g h i j k l Catharyn T Liverman Bruce M Altevogt Janet E Joy Richard T Johnson Hrsg Spinal Cord Injury Progress Promise and Priorities National Academy of Sciences Washington 2005 ISBN 0 309 09585 9 S 36 45 Thorsten Steiner Ricarda Diem Ruckenmarksyndrome In Werner Hacke Hrsg Neurologie Springer Berlin Heidelberg 2019 14 Auflage ISBN 978 3 662 46892 0 Ebook S 73 Tsung I Peng Mei Jie Jou Oxidative stress caused by mitochondrial calcium overload In Mitochondrial Research in Translational Medicine 2010 Band 1201 Nr 1 S 183 188 doi 10 1111 j 1749 6632 2010 05634 x Mario Zoratti Ildiko Szabo The mitochondrial permeability transition In Biochimica et Biophysica Acta 1995 Band 1241 S 139 176 doi 10 1016 0304 4157 95 00003 A Marina Frantseva Jose Luis Perez Velazquez Alexandre Tonkikh Yana Adamchik Peter L Carlen Neurotrauma neurodegeneration and mitochondrial dysfunction In Progress in Brain Research 2002 Band 137 S 171 176 doi 10 1016 s0079 6123 02 37015 8 Massimo Bonora Carlotta Giorgi Paolo Pinton Molecular mechanisms and consequences of mitochondrial permeability transition In Nature Reviews Molecular Cell Biology 2022 Band 23 S 266 285 doi 10 1038 s41580 021 00433 y Christophe Gattlen Christine B Clarke Nicolas Piller Guylene Kirschmann Marie Pertin Isabelle Decosterd Romain Daniel Gosselin Marc R Suter Spinal Cord T Cell Infiltration in the Rat Spared Nerve Injury Model A Time Course Study In International Journal of Molecular Sciences 2016 Band 17 Nr 3 S 352 doi 10 3390 ijms17030352 Ning Zhang Ying Yin Sheng Jie Xu Yong Ping Wu Wei Shan Chen Inflammation amp apoptosis in spinal cord injury In Indian Journal of Medical Research 2012 Band 135 Nr 3 S 287 296 PMID 22561613 Hans Joachim Wojak Spinales Trauma Querschnittslahmung In Jurgen Piek Hrsg Neurochirurgie fur Einsteiger Walter de Gruyter Berlin Boston 2019 ISBN 978 3 11 060930 1 S 293 Immo von Hattingberg Commotio und contusio spinalis Hamatomyelie In Ludwig Heilmeyer Hrsg Lehrbuch der Inneren Medizin Springer Verlag Berlin Gottingen Heidelberg 1955 2 Auflage ebenda 1961 S 1325 L S Michaelis International inquiry on neurological terminology and prognosis in paraplegia and tetraplegia In Spinal Cord 1969 Band 7 S 1 5 doi 10 1038 sc 1969 2 a b H L Frankel D O Hancock G Hyslop J Melzak L S Michaelis G H Ungar J D S Vernon J J Walsh The value of postural reduction in the initial management of closed injuries of the spine with paraplegia and tetraplegia Part I In Spinal Cord 1969 Band 7 Nr 3 S 179 192 doi 10 1038 sc 1969 30 a b Ridvan Alaca ASIA Assessment of Spinal Cord Injury History In Turkish Journal of Physical Medicine and Rehabilitation 2015 Band 61 Supp 1 S S1 S3 doi 10 5152 tftrd 2015 93653 Hans Joachim Wojak Spinales Trauma Querschnittslahmung In Jurgen Piek Hrsg Neurochirurgie fur Einsteiger Walter de Gruyter Berlin Boston 2019 ISBN 978 3 11 060930 1 S 295 Joost J van Middendorp Ben Goss Susan Urquhart Sridhar Atresh Richard P Williams Michael Schuetz Diagnosis and Prognosis of Traumatic Spinal Cord Injury In Global Spine Journal 2011 Band 1 Nr 1 S 1 8 doi 10 1055 s 0031 1296049 a b c d e f Rainer Abel Klinische Klassifikationssysteme und Methoden In Wilhelm Strubreither Martina Neikes Daniel Stirnimann Jorg Eisenhuth Barbara Schulz Peter Lude Hrsg Klinische Psychologie bei Querschnittlahmung Springer Wien 2015 ISBN 978 3 7091 1601 2 Ebook S 749 755 a b Thomas B Ducker John T Lucas Constance A Wallace Recovery from Spinal Cord Injury In Clinical Neurosurgery 1983 Band 30 S 495 513 doi 10 1093 neurosurgery 30 cn suppl 1 495 Vladimir Janda Manuelle Muskelfunktionsdiagnostik Elsevier Urban amp Fischer Munchen 2009 ISBN 978 3 437 46432 4 S 3 J T Lucas T B Ducker Motor classification of spinal cord injuries with mobility morbidity and recovery indices In Am Surg 1979 Band 45 Nr 3 S 151 158 PMID 434614 Steven C Kirshblum William Waring Fin Biering Sorensen Stephen P Burns Mark Johansen Mary Schmidt Read William Donovan Daniel Graves Amit Jha Linda Jones M J Mulcahey Andrei Krassioukov Reference for the 2011 revision of the International Standards for Neurological Classification of Spinal Cord Injury In The Journal of Spinal Cord Medicine 2011 Band 34 Nr 6 S 547 554 doi 10 1179 107902611X13186000420242 a b Rudiger Rupp Fin Biering Sorensen Stephen P Burns Daniel E Graves James Guest Linda Jones Mary Schmidt Read Gianna M Rodriguez Christian Schuld Keith E Tansey Md Kristen Walden Steven Kirshblum International Standards for Neurological Classification of Spinal Cord Injury Revised 2019 In Topics in Spinal Cord Injury Rehabilitation 2021 Band 27 Nr 2 S 1 22 doi 10 46292 sci2702 1 Timothy T Roberts Garret R Leonard Daniel J Cepela Classifications In Brief American Spinal Injury Association ASIA Impairment Scale In Clinical Orthopaedics and Related Research 2017 Band 475 Nr 5 S 1499 1504 doi 10 1007 s11999 016 5133 4 Mehdi Haschemi Kristina Muller Rehabilitation nach spinalem Trauma bei Kindern In Heidi Bachli Jurg Lutschg Martina Messing Junger Hrsg Padiatrische Neurochirurgie Springer Berlin Heidelberg 2018 ISBN 978 3 662 48699 3 S 676 A J Armstrong J M Clark D T Ho C J Payne S Nolan L M Goodes L A Harvey R Marshall M P Galea S A Dunlop Achieving assessor accuracy on the International Standards for Neurological Classification of Spinal Cord Injury In Spinal Cord 2017 Band 55 S 994 1001 doi 10 1038 sc 2017 67 Julio C Furlan Michael G Fehlings Charles H Tator Aileen M Davis Motor and sensory assessment of patients in clinical trials for pharmacological therapy of acute spinal cord injury psychometric properties of the ASIA Standards In Journal of Neurotrauma 2008 Band 25 Nr 11 S 1273 1301 doi 10 1089 neu 2008 0617 X Wu J Liu L G Tanadini D P Lammertse A R Blight John L K Kramer G Scivoletto L Jones S Kirshblum R Abel J Fawcett E Field Fote J Guest B Levinson D Maier K Tansey N Weidner W G Tetzlaff T Hothorn A Curt J D Steeves Challenges for defining minimal clinically important difference MCID after spinal cord injury In Spinal Cord 2015 Band 53 S 84 91 doi 10 1038 sc 2014 232 A Catz M Itzkovich E Agranov H Ring A Tamir SCIM spinal cord independence measure a new disability scale for patients with spinal cord lesions In Spinal Cord 1997 Band 35 Nr 12 S 850 856 doi 10 1038 sj sc 3100504 Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Krankheitsbilder des Ruckenmarks amp oldid 236885501