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Klassifikation nach ICD 10C71 7 Hirnstamm IV Ventrikel Infratentoriell o n A C72 0 RuckenmarkICD 10 online WHO Version 2019 Ependymom des 4 Ventrikels in der MRT T2 axial Ependymom des 4 Ventrikels FLAIR sagittalEpendymom des 4 Ventrikels coronal links T1 ohne rechts mit KontrastmittelEpendymome sind meist langsam wachsende Tumoren des zentralen Nervensystems die morphologisch Ahnlichkeiten mit den die Hirnhohlen und den Ruckenmarkskanal auskleidenden Ependymzellen haben Zwei Drittel der Ependymome sitzen infratentoriell am 4 Ventrikel das ubrige Drittel liegt supratentoriell und zumeist in der periventrikularen weissen Substanz Obwohl sie bevorzugt im Kinder und Jugendalter auftreten konnen Ependymome in jedem Lebensalter vorkommen 1 Inhaltsverzeichnis 1 Symptome 2 Diagnose 3 Pathologie 4 Therapie 5 Prognose 6 EinzelnachweiseSymptome BearbeitenDurch ihre Lokalisation in der Nahe der Ventrikel behindern Ependymome haufig den Fluss der Cerebrospinalflussigkeit was zu einer Erhohung des Hirndrucks fuhren kann Daraus konnen sich anhaltende Kopfschmerzen Ubelkeit und Erbrechen sowie ein Hydrozephalus ergeben Diagnose BearbeitenIn Kernspintomografie Aufnahmen des Kopfes stellt sich das Ependymom typischerweise als umschriebene Lasion mit Bezug zum Ventrikelsystem dar die ein heterogenes Signalmuster mit zystischen Anteilen aufweist sowie massig und girlandenartig Kontrastmittel anreichert In 50 sind in der Schnittbildgebung Verkalkungen zu erkennen Zytologische Untersuchung der Cerebrospinalflussigkeit sowie Tumorbiopsie konnen zur Diagnosefindung beitragen Pathologie Bearbeiten nbsp Haematoxylin Eosin HE gefarbter Schnitt eine Ependymoms WHO Grad II Zu erkennen das im Zentrum rechts gelegene Blutgefass und die darum gruppierten Tumorzellen Ependymale Rosette Kerne erscheinen in dieser Farbung dunkelblau Hamatoxylin und Zellfortsatze rosa nbsp Punktformige Anfarbung von Mikrolumina in der immunhistochemischen Farbung fur Epitheliales Membran Antigen EMA Ependymome werden nach der WHO Klassifikation der Tumoren des zentralen Nervensystems dem Grad 2 zugeordnet histologisch anaplastische Ependymome dem Grad 3 2 Das namentlich verwandte Ependymoblastom gehort dagegen in die Gruppe der Embryonalen Tumore mit mehrreihigen Rosetten ETMR die nicht histogenetisch mit den Ependymomen verwandt sind Nach der 2021 aktualisierten WHO Klasifikation werden insgesamt zehn Ependymomsubtypen definiert von denen acht ein spezifisches molekulargenetisches Muster aufweisen und zwei eine spezifische Lokalisation supratentoriell ST NEC NS hintere Schadelgrube PF NEC NOS aber kein fur ein anderes Ependymom typisches molekulares Muster 2 Supratentoriell werden die spezifischen Typen supratentorielles Ependymom mit ZFTA Fusion ST ZFTA und mit YAP1 Fusion ST YAP1 unterschieden 2 In der hinteren Schadelgrube lokalisierte Ependymome konnen in der Regel dem bei jungeren Kindern vorkommenden Typ A PF A und dem uberwiegen bei alteren Kindern Jugendlichen und Erwachsenen vorkommenden Typ B PF B unterschieden 2 Eine Sonderform stellt das Subependymom SE dar welches molekulargenetisch durch TERT Mutationen und einem Verlust des Chromosom 6 definiert ist und aufgrund seiner guten Prognose abweichend zu den anderen Ependymomen als WHO Grad 1 klassifiziert werden 2 Das fruher ebenfalls als WHO Grad I definierte myxopapillare Ependymom MPE des Filum terminale im Bereich des Filum terminale wird aktuell auch als WHO Grad 2 eingestuft 2 Zentral im Myelon gelegene Ependymome die vom Ependym des Zentralkanals ausgehen weisen in der Regel eine MYCN Amplifikation auf SP MYCN oder sind mit einer Neurofibromatose Typ 2 NF 2 assoziiert SP EPN 2 Intraoperativ stellen sich Ependymome meist als gut abgrenzbare weissliche Masse dar Histologisch handelt es sich um gliale Tumoren mit ependymaler Differenzierung das heisst die Tumorzellen neigen wie die Ependymzellen dazu Oberflachen zu bilden Diagnostisch sind sogenannte ependymale Rosetten in denen mehrere Tumorzellen ein zentrales Lumen bilden Typisch sind auch perivaskulare Pseudorosetten in denen die um Blutgefasse gelagerten Tumorzellen feine fibrillare Fortsatze auf diese hin ausrichten Als gliale Tumoren exprimieren Ependymome insbesondere im Bereich der perivaskularen Pseudorosetten das saure Gliafaserprotein GFAP In der immunhistochemischen Farbung fur das epitheliale Membran Antigen EMA lassen sich daruber hinaus haufig intrazytoplasmatische Mikrolumina nachweisen In Einzelfallen konnen Ependymome auch ungewohnliche histologische Eigenschaften wie Riesenzellen 3 Zysten 4 oder Inseln mit neuronaler Differenzierung 5 aufweisen Therapie BearbeitenDie Lokalisation direkt beim Hirnstamm erschwert eine Operation von Ependymomen der hinteren Schadelgrube ungemein sie ist jedoch die wirkungsvollste Therapie Die Bedeutung der Strahlentherapie bei vollstandig entfernten Ependymomen ist unklar sicher scheint jedoch dass Patienten bei denen eine vollstandige Resektion nicht erreicht werden konnte von einer Strahlentherapie profitieren konnen Ausserhalb kontrollierter klinischer Studien kommt einer adjuvanten Chemotherapie normalerweise keine wesentliche Bedeutung zu Allerdings kann bei kleinen Kindern durch eine Chemotherapie die in dieser Altersgruppe nebenwirkungsreiche Strahlentherapie moglicherweise hinausgeschoben werden Aktuelle Daten sprechen fur diese Annahme 6 Insbesondere bei Kindern sollte eine Therapie im Rahmen klinischer Studien angestrebt werden Prognose BearbeitenDa Ependymome aufgrund ihrer Lokalisation haufig nur inkomplett reseziert werden ist das Ausmass der Resektion von besonderer Bedeutung fur die Prognose 7 8 9 10 Historisch waren die Daten zur Prognose uneinheitlich 7 9 11 12 jedoch konnte inzwischen gezeigt werden dass der molekulare Tumortyp sowohl einen relevanten Einfluss auf das progressionsfreie Uberleben als auch das Gesamtuberleben hat 2 Eine besonders schlechte Prognose haben die Subtypen ST ZFTA PF A und SP MYCN Einzelnachweise Bearbeiten Lord et al Fourth ventricle ependymoma in father and son In Br J Neurosurg 2007 1 3 PMID 17952721 a b c d e f g h Catena Kresbach Sina Neyazi Ulrich Schuller Updates in the classification of ependymal neoplasms The 2021 WHO Classification and beyond In Brain Pathology Band 32 Nr 4 Juli 2022 ISSN 1015 6305 doi 10 1111 bpa 13068 PMID 35307892 PMC 9245931 freier Volltext Zec et al Giant cell ependymoma of the filum terminale A report of two cases In Am J Surg Pathol 1996 20 9 1091 101 PMID 8764746 Arsene et al Highly cystic brain tumor rare histological features in an ependymoma In Neuropathology 2007 27 4 378 82 PMID 17899693 Rodriguez et al Ependymomas with neuronal differentiation a morphologic and immunohistochemical spectrum In Acta Neuropathol 2007 113 3 313 24 PMID 17061076 Grundy et al Primary postoperative chemotherapy without radiotherapy for intracranial ependymoma in children the UKCCSG SIOP prospective study Lancet Oncol 2007 8 8 696 705 PMID 17644039 a b Robertson et al Survival and prognostic factors following radiation therapy and chemotherapy for ependymomas in children a report of the Children s Cancer Group In J Neurosurg 1998 88 4 695 703 PMID 9525716 Agaoglu et al Ependymal tumors in childhood In Pediatr Blood Cancer 2005 45 3 298 303 PMID 15770637 a b Spagnoli et al Combined treatment of fourth ventricle ependymomas report of 26 cases In Surgical Neurology 2000 54 1 19 26 PMID 11024503 Pollack IF et al Intracranial ependymomas of childhood long term outcome and prognostic factors In Neurosurgery 1995 37 4 655 66 PMID 8559293 Prayson Clinicopathologic study of 61 patients with ependymoma including MIB 1 immunohistochemistry In Ann Diagn Pathol 1999 3 1 11 8 PMID 9990108 Kurt et al Identification of relevant prognostic histopathologic features in 69 intracranial ependymomas excluding myxopapillary ependymomas and subependymomas In Cancer 2006 106 2 388 95 PMID 16342252Normdaten Sachbegriff GND 4212576 5 lobid OGND AKS Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten V DTumoren des Nervensystems ICD O 3 Nr 935 957 Quelle ICD O erganzt nach WHO Kl 2016Sonstige 935 937 Kraniopharyngeom Rathke Taschen Tumor Pinealom Pineozytom Pineoblastom Pigmentierter neuroektodermaler Tumor Neuroektodermaler Tumor Primitiver neuroektodermaler Tumor Askin Tumor Chordom ParachordomGlia 938 948 Gliom Gliomatosis cerebri Mischgliom Mittelliniengliom Oligoastrozytom Astrozytom Anaplastisches Astrozytom Xanthoastrozytom Subependymales Riesenzellastrozytom Gemistozytisches Astrozytom Fibrillares Astrozytom Pilozytisches Astrozytom Diffuses Astrozytom Pilomyxoides Astrozytom Pleomorphes Xanthoastrozytom Dysembryoplastischer neuroepithelialer Tumor DNT Astroblastom Angiozentrisches Gliom Chordoides Gliom des 3 Ventrikels Glioblastom Epitheloides Glioblastom Riesenzellglioblastom Gliofibrom Gliosarkom Oligodendrogliom Anaplastisches Oligodendrogliom Embryonaler Tumor des ZNS Ependymoblastom Desmoplastisches infantiles Gangliogliom DIG Spongioblastoma polare Pituizytom Plexus choroideus Papillom Atypisches Plexuspapillom Plexus choriodeus Karzinom Papillarer Tumor der Pinealisregion Medulloblastom Medullomyoblastom Kleinhirnsarkom Primitiver neuroektodermaler Tumor PNET Neuroepithel 949 952 Neurozytom Neurolipozytom Neuroepitheliom Neuroblastom Atypischer teratoider rhabdoider Tumor ATRT Embryonaler Tumor des ZNS Papillarer glioneuronaler Tumor PGNT Lhermitte Duclos Syndrom Dysembryoblastischer neuroepithelialer Tumor Rosettenbildender glioneuronaler Tumor RGNT Ependymom Gangliozytom Ganglioneurom Ganglioneuroblastom Medulloepitheliom Diktyom Spongioneuroblastom Glioneurom Neuroastrozytom Medullozytom Pacini Tumor Retinozytom Retinoblastom Olfaktorius Tumoren Asthesioneurozytom Asthesioneuroblastom Asthesioneuroepitheliom Hirnhaut 953 Meningeom Meningeales SarkomNervenscheiden 954 957 Neurofibrom Neurofibromatose Maligner peripherer Nervenscheidentumor MPNST Neurinom Schwannom Akustikusneurinom Triton Tumor Nervenscheidenmyxom Neurom Perineuriom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ependymom amp oldid 238199488