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Klassifikation nach ICD 10D33 Gutartige Neubildung des Gehirns und ZentralnervensystemsD43 Neubildung unsicheren oder unbekannten Verhaltens des Gehirns und des ZentralnervensystemsC71 Bosartige Neubildung des GehirnsC72 Bosartige Neubildung des Ruckenmarkes der Hirnnerven und anderer Teile des ZentralnervensystemsICD 10 online WHO Version 2019 Astrozytome gehoren zu den haufigsten Tumoren des Gehirns und treten vorwiegend im mittleren Lebensalter auf Sie haben ihren Ursprung in den Astrozyten die zum Stutzgewebe Gliazellen des Zentralnervensystems gehoren und werden deshalb den Gliomen zugeordnet Der Grad der Bosartigkeit wird nach einer Gewebeprobe mikroskopisch anhand feststehender Kriterien bestimmt Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 2 Niedrig maligne Astrozytome 3 Allgemeine Betrachtung 4 Epidemiologie 5 Bevorzugte Orte der Tumorlokalisation 6 Symptome 7 Technische Untersuchungsbefunde 8 Pathologie 9 Maligne Transformation des Tumors 10 Leitlinien fur die Diagnosestellung 11 Therapie 12 Prognose 13 Astrozytome bei Kindern 14 EinzelnachweiseEinleitung BearbeitenBislang wurden die unterschiedlichsten tumorauslosenden Reize Onkogene fur Astrozytome vorgeschlagen Hiervon haben uber 70 der weniger differenzierten WHO Grad II und III eine Veranderung des Erbgutes fur das zytosolische Enzym Isocitrat Dehydrogenase IDH Fur undifferenzierte Tumoren WHO Grad IV Glioblastome liegt diese Rate der Erbgutveranderung Mutation bei 100 1 Bei der IDH Mutation ist dann eine einzige Aminosaure an Position 132 Arginin gegen Histidin ausgetauscht Diese IDH1 R132H Mutation beeintrachtigt die ublicherweise erfolgende Umwandlung von Isocitrat in alpha Ketoglutarat Stattdessen erfolgt eine direkte Reduktion von alpha Ketoglutarat in 2 Hydroxyglutarat dessen erhohter Spiegel ein Risiko fur die Entstehung von Hirntumoren ist 2 Daneben wurde die Exposition gegenuber erdolbezogenen Chemikalien Petrochemicals und Strahlung von Mobiltelefonen als Risikofaktor angesehen dies konnte jedoch in entsprechenden Studien nicht bestatigt werden 3 4 Die Krankheitszeichen sind von der Lage des Tumors im Gehirn oder im Wirbelkanal abhangig In der Regel beginnen sie mit andauernden Schmerzen Empfindungsstorungen oder auch einer Epilepsie Spater treten oft noch neurologische Ausfalle beispielsweise Lahmungen der betroffenen Regionen hinzu Der Nachweis erfolgt mittels Kontrastmittel im CT oder einer Kernspintomografie und um entsprechende Zellen zu erhalten durch eine Biopsie Die Behandlung zielt auf eine moglichst komplette chirurgische Entfernung des Tumors ab Bei den hohergradigen Tumoren kann eine anschliessende Bestrahlung des Tumorbereiches notwendig sein Eine Heilung durch alleinige Chemotherapie z B mit Temozolomid ist zurzeit 2009 nicht moglich Diese kann in Kombination mit der Strahlentherapie jedoch die Uberlebenswahrscheinlichkeit verbessern Niedrig maligne Astrozytome BearbeitenDas Niedrig maligne Astrozytom Grad II WHO Synonym englisch Low Grade Astrocytoma ist ein Tumor des Gehirns der von einer bestimmten Zellart des Nervensystems den Astrozyten ausgeht und damit zu den sogenannten Gliomen gehort Betroffen sind vorwiegend junge Erwachsene bei denen die Erkrankung meist mit einem erstmaligen epileptischen Anfall auffallig wird Die Untersuchungsbefunde bei einem Astrozytom ahneln denen eines ischamischen Hirninfarktes Die Therapie besteht in der operativen Entfernung des Tumors gegebenenfalls mit anschliessender Bestrahlung Die 5 Jahres Uberlebensrate der Patienten liegt bei 40 bis 50 Allgemeine Betrachtung Bearbeiten nbsp Hirnbiopsie mithilfe der Stereotaxie nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Astrozytome sind Hirntumoren bei denen zunachst nicht von Bosartigkeit ausgegangen wird Wie viele Tumoren verursachen sie zu Beginn der Erkrankung keine Beschwerden Sie konnen sogar sehr gross werden bevor das erste Mal Beschwerden auftreten Haufig werden sie deshalb erst in fortgeschrittenen Stadium entdeckt konnen dann aber immer noch gutartig sein Oft fallt der Tumor bei einer Computertomographie auf die wegen eines erstmaligen epileptischen Anfalls veranlasst wurde Die Diagnose Astrozytom kann jedoch erst durch eine Gewebeentnahme Biopsie aus der entsprechenden Gehirnregion gesichert werden Die Therapieplanung beginnt mit der Frage ob der zunachst gutartige Tumor uberhaupt behandelt werden soll Angesichts der raumlichen Enge in der Schadelhohle sind Grosse und Wachstum des Tumors von grosser Bedeutung Da es keine wirksamen Medikamente gegen Astrozytome gibt die Chemotherapie ist nicht wirksam und eine Bestrahlung nur in bestimmten Fallen hilft bleibt oft nur die Operation Haufig wird versucht das Astrozytom operativ zu entfernen Eine Operation wird meist wiederum nicht sofort nach der ersten Diagnosestellung als notwendig erachtet Die Notwendigkeit zur Operation hangt mit der Neigung der Astrozytome zusammen sich zu bosartigen Formen weiterzuentwickeln Es gibt starke Hinweise darauf dass sich Astrozytome zunachst zu sogenannten anaplastischen Astrozytomen Astrozytom Grad III WHO auf dem Weg zur Bosartigkeit schon weiter fortgeschrittene Tumoren und schliesslich zu Glioblastomen Astrozytom Grad IV WHO sehr bosartiger Hirntumor entwickeln konnen Bei einem Teil der Patienten scheint schon fruh festzustehen ob sich ein Astrozytom zu einem bosartigen Tumor entwickeln wird In diesen Fallen ist die Prognose unabhangig von der Behandlungsmethode schlecht Ein weiterer Teil der Patienten wird kein Glioblastom entwickeln bei ihnen ist die Prognose gut egal ob fruher oder spater operiert wird Wie sich ein Astrozytom entwickelt lasst sich nicht vorhersagen Epidemiologie BearbeitenDie durchschnittliche jahrliche Inzidenzrate Neuerkrankungen der niedrig malignen Astrozytome betragt 0 9 auf 100 000 Einwohner Das mittlere Alter der Patienten mit diesem Tumor liegt bei 35 Jahren 55 bis 65 der Patienten sind Manner Es gibt keine Haufung der Astrozytome innerhalb ethnischer Gruppen Patienten mit einer Phakomatose erbliche Tumorerkrankung mit Fehlbildungen der Haut und des Nervensystems haben ein erhohtes Risiko an einem Astrozytom zu erkranken Bei der Neurofibromatose Typ 1 findet man gehauft Optikus Gliome Tumoren des Sehnerves Astrozytome stellen 15 der Gliome in Hirnstamm Grosshirnrinde und Kleinhirn dieser Patienten Patienten mit tuberoser Sklerose erleiden in 5 der Falle im Jugendalter subependymale Riesenzellastrozytome im Bereich des Foramen Monroi Bevorzugte Orte der Tumorlokalisation Bearbeiten nbsp Astrozytom des Mittelhirns mit kompressionsbedingtem HydrozephalusAstrozytome finden sich vorwiegend im Bereich der Konvexitat aussere Bereiche des Grosshirns und dort im Frontallappen und im Temporallappen Die Tumoren entwickeln sich im Bereich der weissen Substanz Nervenzellfaserbundel der Hemispharen Hirnhalften und liegen meist unterhalb der Hirnrinde subkortikal Niedrigmaligne Gliome konnen aber auch in allen anderen Abschnitten des Gehirns und des Ruckenmarks auftreten Symptome BearbeitenDas bei weitem haufigste erste klinische Symptom bei uber 50 der Patienten ist ein epileptischer Anfall Der Mechanismus der Symptome ist die Infiltration und Zerstorung benachbarter Neurone Durch einen Verdrangungsdruck kommt es zum Hirndruck Das haufigste gemeinsame Zeichen dieser Mechanismen ist ein Papillenodem Vorwolbung der Papille der Austrittsstelle des Sehnerven in der Netzhaut ohne Minderung der Sehkraft Kopfschmerzen Lethargie und Personlichkeitsveranderungen sind ebenfalls haufige Zeichen eines beginnenden Hirndruckes Fokale neurologische Zeichen Lahmung Storung der Hirnnervenfunktion Kopfschmerzen gehen der Diagnosestellung oft Jahre voraus Technische Untersuchungsbefunde Bearbeiten nbsp AstrozytomDie technischen Untersuchungsbefunde eines Astrozytoms gleichen denen eines ischamischen Hirninfarktes Die craniale Computertomographie CCT ohne Kontrastmittel zeigt gelegentlich unscharfe Hypodensitaten manchmal ein Marklagerodem aber auch zystische Formationen Mit Kontrastmittel sind meist runde hochparietale oder frontotemporale Hypodensitaten mit lokalem Masseneffekt ohne Anreicherung von Kontrastmittel Infarktareale erkennbar Patienten bei denen es zu einer Kontrastmittelanreicherung im Tumor kommt haben ein siebenmal hoheres Risiko fur ein Rezidiv Der Liquorbefund ist bei Patienten mit einem Astrozytom in der Regel normal In der Hirnangiographie zeigen Astrozytome typischerweise keine pathologische Blutgefassarchitektur Vaskularisierung In der Kernspintomographie sieht man ublicherweise in der T1 Sequenz homogene Hypointensitaten und in der T2 Sequenz homogene Hyperintensitaten Im Allgemeinen findet man keine Nekrosen keine Blutung und keine Kontrastmittelanreicherung Vereinzelt sind in der T1 Wichtung pathologisch strukturierte isointense Formationen erkennbar Im PET Scan des Glucose Stoffwechsels FDG PET stellt sich das Astrozytom hypometabolisch dar kalter Knoten das heisst es ist Gewebe mit vermindertem Stoff und Energieumsatz Entdifferenzierungen innerhalb des Tumors fuhren gelegentlich zu malignen Zwischenstufen die dann im PET Bild als hot spots Gewebe mit erhohtem Stoff und Energieumsatz innerhalb des kalten Knotens erscheinen konnen Pathologie BearbeitenPathologen unterscheiden drei Formen von niedriggradigen Astrozytomen WHO Grad II Das protoplasmatische Astrozytom das fibrillare Astrozytom und das gemistozytare Astrozytom Mit blossem Auge betrachtet makroskopisch erscheint das protoplasmatische Astrozytom als eine weiche graue Cortexexpansion Der Tumor geht ohne genaue Grenze in Cortex und Marklager uber und zeigt manchmal zystische Formationen im Schnittbild Im Gegensatz dazu scheinen die fibrillaren Astrozytome von festerer Gewebekonsistenz zu sein Bei mikroskopischer Beurteilung zeigen die sehr seltenen zellarmen protoplasmatischen Astrozytome eine gleichmassige Verteilung der Tumorzellen in einer mit Eosin anfarbbaren Matrix Die Tumorzellen sind zart bis plump und arm an Fortsatzen Mikrozysten kommen vor Man sieht wenig Blutgefasse welche unauffallig konfiguriert sind Die am haufigsten vorkommenden fibrillare Astrozytom zeigen eine eher lockere Durchsetzung des Gewebes mit Gliafasern Diese lassen sich mit Antikorpern gegen das saure Gliafaserprotein GFAP darstellen In den meisten Neuropathologien wird unterdessen nicht mehr zwischen protoplasmatischen und fibrillaren Astrozytomen WHO Grad II differenziert da es sich wahrscheinlich um die gleiche Tumorentitat handelt Das gemistozytare oder gemastetzellige Astrozytom weist Tumorzellen mit grossen Zytoplasmata und teils mehreren exzentrisch gelegenen Kernen auf Man sieht in WHO Grad II Astrozytomen keine Mitosen Allerdings rechtfertigt der Nachweis einer einzigen Mitose noch nicht die Diagnose eines anaplastischen Astrozytoms WHO Grad III Das allgemeine mikroskopische Bild eines Astrozytoms kann folgendermassen beschrieben werden Vorbestehende Blutgefasse werden verdrangt das infiltrierte Gewebe im Randbereich ist gut erhalten die Hirnhaute konnen infiltriert sein und der Tumor kann zum Beispiel eine Gewebebrucke durch die Sylvische Fissur bilden Eine Liquoraussaat von Tumorzellen ist selten Selten gibt es degenerative Veranderungen innerhalb von Mikrozysten mit Verkalkungen Der wichtigste immunhistochemische Befund ist das GFA Protein welches von Tumorzellen und deren Fortsatzen gebildet wird Weiterhin sollte die Proliferationsrate mittels Mib1 spezifischen Antikorpern bestimmt werden Die Elektronenmikroskopie hat keine Bedeutung in der Diagnostik glialer Tumoren In der Elektronenmikroskopie sieht man Intermediarfilamente mit einer Grosse von 7 bis 11 nm im Zellplasma Mikrotubuli finden sich in manchen Zellfortsatzen Maligne Transformation des Tumors BearbeitenDie Frage nach der Umwandlung in eine bosartige Form ist wichtig da sie die Klassifikation und die Prognose dieser Tumorerkrankungen betrifft Man findet in Gewebeproben resezierter Astrozytome nicht selten kleine anaplastische Foci Areale mit hohermalignen Tumorzellpopulationen Im Folgenden sind dazu die wichtigsten klinischen Studien in Kurzform dargestellt Scherer 5 fand 1940 als Erstautor in 13 von 18 Fallen Anaplasien Russell und Rubinstein 6 beschrieben 1989 in 55 Autopsien 50 anaplastische Foci Dieselben Autoren fanden in 129 Autopsien von Glioblastoma multiforme in ca 30 der Falle Hinweise fur eine Genese aus Astrozytomen Muller et al 7 untersuchten 1977 72 Patienten mit der initialen Diagnose Astrozytom Zum Zeitpunkt eines Rezidiv zeigten 15 der Patienten eine unveranderte Pathologie 55 anaplastische Astrozytome und 30 multiforme Glioblastome Die durchschnittliche Dauer zwischen Erstdiagnose und Rezidiv war 2 5 Jahre Laws et al 8 fanden 1984 bei 79 Patienten mit rezidivierendem Tumorwachstum eine Dedifferenzierung zu hohergradigen Astrozytomformen in 50 der Falle Piepmeier 9 hingegen fand lediglich bei 13 der untersuchten Patienten bei einem Tumor Rezidiv oder Autopsie eine maligne Transformation Allerdings war die durchschnittliche Zeit zur Nachuntersuchung mit 5 Jahren recht kurz Zusammenfassend kann man sagen dass der Nachweis anaplastischer Herde zum Zeitpunkt einer zweiten Resektion nicht notwendigerweise das Resultat einer initialen negativen Selektion darstellt Oder einfach ausgedruckt Gutartige Astrozytome verwandeln sich mit grosser Wahrscheinlichkeit im Laufe der Zeit in bosartige Tumoren Zur Frage der Ursachen der malignen Transformation liegen folgende Befunde vor Beim Ubergang vom niedrig malignen Astrozytom uber das anaplastische Astrozytom zum Glioblastom zeigt das Astrozytom in keinem der untersuchten Falle p53 Mutationen das anaplastische Astrozytome 36 p53 Mutationen und Glioblastome 28 p53 Mutationen Man findet ausserdem eine deutliche Zunahme von Anomalien des Chromosom 10 bei Astrozytom Grad I keine Anomalien beim anaplastischen Astrozytom 23 Anomalien und beim Glioblastom 61 Anomalien Leitlinien fur die Diagnosestellung BearbeitenDie Diagnose eines Astrozytoms kann nicht klinisch oder durch technische Untersuchungsverfahren gestellt werden Die einzige Moglichkeit ein Astrozytom zu diagnostizieren ist eine feingewebliche Untersuchung des suspekten Gewebes Ein Astrozytom unterscheidet sich in der Bildgebung im Zweifelsfalle nicht von einem Hirninfarktareal Deshalb wird es aus Sicht der Neurologie als vorteilhaft betrachtet dass Arzte nicht aufgrund der technischen Befunde urteilen sondern aufgrund der Anamnese ein junger Mensch mit einem Astrozytom hat kein hirninfarktahnliches Ereignis das etwa einer Lahmung vorangegangen ist Die Lahmung kam nicht plotzlich sondern langsam Wenn also die technischen Befunde CCT MRT usw wie ein Hirninfarkt aussehen die Schilderung eines Patienten aber dazu nicht passt und keine Gefassrisikofaktoren vorliegen wird der Neurologe an einen Tumor denken und eine Hirnbiopsie empfehlen Therapie BearbeitenBei der Behandlung der Astrozytome steht die operative Entfernung des Tumors im Vordergrund Das generelle Konzept fur einen Therapieplan von Astrozytom Patienten ist allerdings umstritten Die erste Regel fur jede Tumorchirurgie lautet so fruh wie moglich zu operieren Da allerdings durch verbesserte bildgebende Verfahren zunehmend Diagnosestellungen erfolgen bevor Patienten neurologische Ausfalle erlitten haben wurde vorgeschlagen die Operation in Fallen bei denen sie zu einem postoperativen neurologischen Defizit fuhren wurde zu verschieben bis der Tumor radiologische Veranderungen zeigt Diese Empfehlung wurde angesichts der Tatsache gemacht dass eine Verlangerung der Lebenserwartung von Astrozytom Patienten durch eine fruhzeitige Operation nicht bewiesen ist Recht 10 verglich 1992 26 Patienten mit Astrozytomen und nachfolgend verzogerter Operation mit 20 Patienten mit unmittelbar nach Diagnosestellung folgender Operation Es fand sich kein signifikanter Unterschied weder im Ausmass der Tumor Dedifferenzierung noch bei der Lebenserwartung In der abschliessenden Zusammenfassung hiess es deferring surgery will not make worse outcome Abwarten verschlechtert nicht die Prognose Nach Guthrie und Laws 1990 sollte dabei das Tumorzentrum gesucht werden und dann nach peripher reseziert werden Dies kann CT oder MRI gesteuert stereotaktisch erfolgen Stereotaktische Resektionen kleiner Tumoren oder stereotaktische Biopsien werden heute praktisch ambulant vorgenommen Es gibt keine randomisierte kontrollierte und prospektive klinische Studie zur Frage einer postoperativen Strahlentherapie von Astrozytom Patienten Kaum zwei der publizierten Studien sind auch nur in einzelnen Aspekten der Auswahl der Patienten Alter Ausmass oder Lokalisation des Tumors pathologischer Klassifikation Strahlendosis der bestrahlten Patienten etc miteinander vergleichbar Bouchard und Peirce 11 zeigten 1960 dass bei 81 Astrozytom Patienten mit einer postoperativen Bestrahlung gegenuber 71 Astrozytom Patienten ohne Bestrahlung die 3 Jahres Uberlebensrate gleich war 62 gegenuber 59 aber die 5 Jahres Uberlebensrate der bestrahlten Gruppe verbessert war 49 gegenuber 38 Gol 12 berichtete ahnliches in einer Studie mit 194 Astrozytom Patienten Uihlein et al 13 dokumentierten 1966 das Gegenteil in einer Studie der Mayo Klinik Garcia et al 14 berichten retrospektiv von 86 Patienten uber einen Zeitraum von 1950 bis 1979 3 Jahresrate bestrahlt nichtbestrahlt 61 35 5 Jahresrate bestrahlt nichtbestrahlt 40 22 10 Jahresrate bestrahlt nichtbestrahlt 9 9 Trotz der prinzipiell erheblichen Mangel aller durchgefuhrten Studien kommt die Mehrzahl der im englischsprachigen Raum publizierten Studien zu einem Vorteil durch eine postoperative Bestrahlung von Astrozytom Patienten Komplikationen ergeben sich aus der Strahlennekrose des Hirngewebes Diese tritt vor allem bei Ganzkopfbestrahlungen auf Es existieren keine Studien die einen Nutzen fur die Patienten durch eine Chemotherapie des Astrozytoms belegen Im Allgemeinen gilt dass die Chemotherapie niedriggradiger Astrozytome keine grosse Bedeutung hat 15 bzw selten indiziert ist 16 Die Hauptursache fur ein Therapieversagen ist ein lokales Rezidiv Wenn eine erneute Therapie erforderlich ist ist der erste Schritt eine Biopsie Bei weiterhin bestehendem Astrozytom erfolgen radiologische Kontrollen Bei weiterem Wachstum des Tumors wird eine Resektion notwendig werden Bei maligner Transformation ist eine aggressivere Therapie notwendig Die Zweitbestrahlung eines Astrozytom Rezidivs ist bisher ein experimentelles Verfahren Prognose BearbeitenDie 5 Jahres Uberlebensrate von Patienten mit einem Astrozytom betragt 40 bis 50 Die 10 Jahres Uberlebensrate liegt bei 20 bis 30 Die jungsten Daten zu dieser Frage zeigen eine leichte Verbesserung der Prognose die 5 Jahres Uberlebensrate stieg demnach auf 65 und die 10 Jahres Uberlebensrate auf 40 Astrozytome bei Kindern BearbeitenAstrozytome sind der haufigste Tumor mit hemispharischer Lokalisation Grosshirnrinde im Kindesalter Sie machen 8 aller padiatrischen intrakraniellen Neoplasien aus Der Altersgipfel ihres Auftretens liegt zwischen 8 und 12 Jahren Das Geschlecht spielt keine Rolle Jungen und Madchen sind in etwa gleich haufig betroffen Neben der Lokalisation im Grosshirn konnen Astrozytome auch im Ruckenmark und entlang der Hirnnerven vorkommen Besonders haufig sind Astrozytome am Sehnerven Nervus Opticus dort oft bei Patienten mit einer Neurofibromatose Das Vorkommen von Astrozytomen ist aber auch bei anderen Phakomatosen gehauft siehe oben Der haufigste Hirntumor im Kindesalter ist das Medulloblastom Klinische Symptome sind Kopfschmerz Schwindel Erbrechen Krampfanfalle und Sehstorungen wie z B spontanes Schielen gelegentlich ein fokales neurologisches Defizit beispielsweise eine Hemiparese Die Diagnostik erfolgt mit den gleichen Mittel wie im Erwachsenenalter augenarztliche Untersuchung Nachweis eines Papillenodem als Zeichen gesteigerten intrakraniellen Drucks und vor allem eine Kernspintomographie des Schadels Bei Kindern ist im Rahmen der multizentrischen Behandlungsstudien mittlerweile eine Kernspintomographie der gesamten Neuraxis Gehirn und Ruckenmark erforderlich um Abtropfmetastasen im Ruckenmark nachzuweisen oder auszuschliessen spinale Aussaat Ausgenommen von diesem Standard sind lediglich die Optikusgliome Astrozytome des Sehnerven wobei auch extrem selten Optikusgliome in das Ruckenmark metastasieren konnen Bei der Diagnostik sollte immer eine Lumbalpunktion erfolgen diese dient zum Nachweis von Tumorzellen im Liquor Nervenwasser und Bestimmung von Tumormarkern im Liquor Damit sollen andere Hirntumoren des Kindesalters intrakranielle Keimzelltumoren Medulloblastom Ependymom bereits praoperativ von einem Astrozytom abgegrenzt werden Im Falle der Keimzelltumoren ist sogar ein operativer Eingriff bestenfalls zur Gewinnung einer histologischen Diagnose mittels Probebiopsie statthaft diese Tumoren sprechen sehr gut auf Radio und Chemotherapie an und sind daher auch primar mit diesen Methoden zu behandeln 50 der Operations Resektate der radiologisch diagnostizierten hemispharischen Astrozytome sind niedrig maligne Astrozytome Grad I Das Zystisch Juvenile Pilocystische Astrozytom ist eine gelegentliche Unterform Der Rest sind Astrozytome Grad II III und IV nach WHO Bei Optikusgliomen Astrozytom I Sehnerv ist eine Operation infolge der drohenden schweren Schadigung des Sehvermogens zunachst nicht angezeigt Die Behandlung erfolgt hier primar mit einer Kombination aus Chemotherapie und Strahlentherapie Insbesondere bei jungen Kindern hat sich in den vergangenen Jahren die Protonentherapie etabliert 17 18 da diese insbesondere fur Kinder als besonders schonend gilt und somit langfristige Nebenwirkungen einer Strahlentherapie reduziert werden konnen 19 Die Behandlung erfolgt mit maximal totaler Resektion soweit moglich Patienten mit Astrozytom WHO Grad I und totaler Resektion erhalten nach der Operation radiologische Kontrollen in regelmassigen zeitlichen Abstanden zumeist mittels Kernspintomographie Astrozytom Patienten mit signifikanten Residuen Uberresten des Tumors nach der Operation werden bestrahlt Patienten mit hohergradigen Astrozytomen WHO Grad III und IV erhalten Bestrahlung und Chemotherapie unabhangig vom Residualtumor Astrozytome WHO I und II bei Kindern haben eine hohe 10 Jahre Uberlebensrate Die Prognose eines Astrozytom WHO III anaplastisches Astrozytom ist deutlich schlechter die Prognose eines Astrozytoms WHO IV Glioblastom sehr schlecht Einzelnachweise Bearbeiten H Yan D W Parsons et al IDH1 and IDH2 mutations in gliomas In The New England Journal of Medicine Band 360 Nummer 8 Februar 2009 ISSN 1533 4406 S 765 773 doi 10 1056 NEJMoa0808710 PMID 19228619 PMC 2820383 freier Volltext Seite 1 Results mutations of IDH1 in more than 70 of WHO grade II and III astrocytomas S 5 Discussion IDH1 mutations in 10 of 10 oligoastrocytomas and anaplastic oligoastrocytomas L Dang et al Cancer associated IDH1 mutations produce 2 hydroxyglutarate In Nature 2009 462 7274 S 739 744 C L Yu et al No association between residential exposure to petrochemicals and brain tumor risk In Cancer Epidemiol Biomarkers Prev 2005 14 12 S 3007 3009 I Deltour et al Time trends in brain tumor incidence rates in Denmark Finland Norway and Sweden 1974 2003 In J Natl Cancer Inst 2009 101 24 S 1721 1724 J H Scherer et al In American Journal of Cancer 1940 40 S 159 198 no Pubmed entry D S Russel L J Rubinstein Hrsg Pathology of Tumors of the Nervous System Baltimore 1989 W Muller et al In Acta Neurochirurgica 1977 37 S 75 91 PMID 195444 E R Laws Jr et al In Journal of Neurosurgery 1984 61 S 665 673 PMID 6470776 J M Piepmeier et al In Journal of Neurosurgery 67 177 181 PMID 3598677 L D Recht et al In Annals of Neurology 1992 31 S 431 436 PMID 1586143 J Bouchard et al In American Journal of Radiology 1960 84 S 610 628 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kinderkrebsstiftung de Nicht belegte Angaben beziehen sich im Wesentlichen auf Andrew H Kaye Edward R Laws Jr Hrsg Brain Tumors Churchill Livingston Edinburgh 1995 ISBN 0 443 04840 1 Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten V DTumoren des Nervensystems ICD O 3 Nr 935 957 Quelle ICD O erganzt nach WHO Kl 2016Sonstige 935 937 Kraniopharyngeom Rathke Taschen Tumor Pinealom Pineozytom Pineoblastom Pigmentierter neuroektodermaler Tumor Neuroektodermaler Tumor Primitiver neuroektodermaler Tumor Askin Tumor Chordom ParachordomGlia 938 948 Gliom Gliomatosis cerebri Mischgliom Mittelliniengliom Oligoastrozytom Astrozytom Anaplastisches Astrozytom Xanthoastrozytom Subependymales Riesenzellastrozytom Gemistozytisches Astrozytom Fibrillares Astrozytom Pilozytisches Astrozytom Diffuses Astrozytom Pilomyxoides Astrozytom Pleomorphes Xanthoastrozytom Dysembryoplastischer neuroepithelialer Tumor DNT Astroblastom Angiozentrisches Gliom Chordoides Gliom des 3 Ventrikels Glioblastom Epitheloides Glioblastom Riesenzellglioblastom Gliofibrom Gliosarkom Oligodendrogliom Anaplastisches Oligodendrogliom Embryonaler Tumor des ZNS Ependymoblastom Desmoplastisches infantiles Gangliogliom DIG Spongioblastoma polare Pituizytom Plexus choroideus Papillom Atypisches Plexuspapillom Plexus choriodeus Karzinom Papillarer Tumor der Pinealisregion Medulloblastom Medullomyoblastom Kleinhirnsarkom Primitiver neuroektodermaler Tumor PNET Neuroepithel 949 952 Neurozytom Neurolipozytom Neuroepitheliom Neuroblastom Atypischer teratoider rhabdoider Tumor ATRT Embryonaler Tumor des ZNS Papillarer glioneuronaler Tumor PGNT Lhermitte Duclos Syndrom Dysembryoblastischer neuroepithelialer Tumor Rosettenbildender glioneuronaler Tumor RGNT Ependymom Gangliozytom Ganglioneurom Ganglioneuroblastom Medulloepitheliom Diktyom Spongioneuroblastom Glioneurom Neuroastrozytom Medullozytom Pacini Tumor Retinozytom Retinoblastom Olfaktorius Tumoren Asthesioneurozytom Asthesioneuroblastom Asthesioneuroepitheliom Hirnhaut 953 Meningeom Meningeales SarkomNervenscheiden 954 957 Neurofibrom Neurofibromatose Maligner peripherer Nervenscheidentumor MPNST Neurinom Schwannom Akustikusneurinom Triton Tumor Nervenscheidenmyxom Neurom Perineuriom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Astrozytom amp oldid 233090404