www.wikidata.de-de.nina.az
Klassifikation nach ICD 10I63 HirninfarktICD 10 online WHO Version 2019 Frischer Infarkt beim Menschen im Versorgungsgebiet der rechten Arteria cerebri mediaEine durch Schwellung verursachte raumfordernde Wirkung des Infarkts mit Mittellinienverlagerung Pfeil Histologie eines frischen Infarktes mit Gewebeabblassung und akut geschadigten Nervenzellen Hamatoxylin Eosin Farbung Originalvergrosserung 1 400 Der ischamische Schlaganfall oder Hirninfarkt veraltet weisser Schlaganfall ist eine neurologische Erkrankung durch plotzliche Minderdurchblutung und daraus folgender Minderversorgung des Gehirngewebes Die Minderdurchblutung wird meist durch Einengung oder Verschluss einer oder mehrerer hirnversorgender Arterien verursacht Selten sind Venenverschlusse die Ursache Der ischamische Schlaganfall ist die haufigste Form des Schlaganfalls Die Symptome sind abhangig von der betroffenen Regionen im Gehirn Der ischamische Schlaganfall kann mit reversibler Symptomatik oder mit dauerhaften Folgen fur die Gesundheit sein Der ischamische Schlaganfall ist immer ein medizinischer Notfall auch bei leichter oder vorubergehender Symptomatik Seine Therapie hat in der Regel nur in einem engen zeitlichen Fenster von wenigen Stunden Aussicht auf Erfolg und wird vorzugsweise in spezialisierten neurologischen Abteilungen sogenannten Stroke Units durchgefuhrt In der Nachsorge kommen Ergotherapie Physiotherapie Logopadie und in gewissen Fallen auch Psychotherapie zum Einsatz Der ischamische Schlaganfall gehort in den Industriestaaten zu den fuhrenden Invaliditats und Todesursachen In Deutschland ist er die dritthaufigste Todesursache Inhaltsverzeichnis 1 Vorkommen und Haufigkeit 2 Ursachen 2 1 Makroangiopathie 2 2 TOAST Klassifikation 3 Krankheitsentstehung 3 1 Unterbrechung der Substratzufuhr 3 2 Zerebraler Blutfluss Ischamie und Infarktschwelle 3 3 Embolien 3 4 Thrombosen 3 5 Hamodynamische Mechanismen 3 6 Risikofaktoren des Schlaganfalls 4 Einteilungen 4 1 Einteilung nach zeitlichem Verlauf 4 2 Einteilung nach Infarktmuster in der Bildgebung 5 Symptome 5 1 Schlaganfalle im vorderen Stromgebiet 5 2 Schlaganfalle im hinteren Stromgebiet 6 Diagnose und Differentialdiagnose 7 Therapie 7 1 Aufnahme in Stroke Unit 7 2 Lysetherapie Thrombolyse 7 3 Mechanische Thrombektomie 7 4 Atmung 7 5 Blutdruck 7 6 Thromboseprophylaxe 7 7 Blutzucker 7 8 Korpertemperatur 7 9 Hirnodem 7 10 Prophylaxe 8 Komplikationen 9 Rehabilitation 10 Prognose 11 Literatur 11 1 Einzelnachweise Fussnoten 12 WeblinksVorkommen und Haufigkeit BearbeitenDer Schlaganfall ist in Deutschland nach Herzinfarkt und bosartigen Neubildungen Krebs mit 15 Prozent aller Todesfalle die dritthaufigste Todesursache Unter den Schlaganfallen bilden die ischamischen Schlaganfalle mit etwa 80 Prozent die grosste Gruppe 1 Zudem stellt der Schlaganfall die haufigste Ursache fur erworbene Behinderungen im Erwachsenenalter dar Untersuchungen zur Epidemiologie des Schlaganfalls geben fur Deutschland eine Inzidenz von 182 100 000 2 Absolut sind dies 150 000 neu aufgetretene Schlaganfalle und rund 15 000 Rezidivfalle pro Jahr Die Pravalenz liegt bei etwa 600 100 000 Einwohnern pro Jahr Der Schlaganfall ist auch die haufigste Ursache fur eine Pflegebedurftigkeit im Alter Ursachen BearbeitenMakroangiopathie Bearbeiten Hauptartikel Makroangiopathie Als Makroangiopathie werden allgemein Veranderungen grosser Gefasse bezeichnet Eine haufige Ursache ischamischer Schlaganfalle ist die Makroangiopathie der grossen hirnversorgenden Arterien die meist durch atherosklerotische Plaques verursacht wird Durch verschiedene Mechanismen wie Blutdruckanstieg und Infektionen kann es zu einem Aufreissen einer Ruptur der Plaques kommen und es konnen sich Blutgerinnsel auflagern Diese lokalen arteriellen Thrombosen konnen einerseits zu einer Verengung des Gefasses fuhren so dass der zerebrale Blutfluss hinter der Engstelle vermindert ist und eventuell unzureichend fur die Versorgung des Hirngewebes ist siehe den Abschnitt Thrombosen Andererseits konnen die lokalen Thromben mit dem Blutstrom mitgerissen werden und damit eine Embolie auslosen Der Embolus kann dann ein weiter entferntes Blutgefass verschliessen siehe den Abschnitt Embolien 3 TOAST Klassifikation Bearbeiten Hauptartikel TOAST Klassifikation nbsp Verschluss eines Blutgefasses durch ArterioskleroseGangig aber umstritten ist die Differenzierung nach TOAST Lit Adams 1993 Zahlen fur Deutschland kardiale Embolie Im Herzen bilden sich Blutgerinnsel die in die hirnversorgenden Gefasse gespult werden und diese verstopfen Inzidenz 30 2 100 000 Verschluss kleiner Arterien 25 8 100 000 Arteriosklerose grosser Arterien 15 3 100 000 andere Ursache 2 1 1 000 000 unbestimmte Ursache inklusive konkurrierenden Ursachen und ESUS 39 3 100 000 Lit Kolominsky Rabas 2001 Krankheitsentstehung BearbeitenUnterbrechung der Substratzufuhr Bearbeiten Das Gehirngewebe wird wie andere Gewebe uber das Blut mit Energiesubstraten und Sauerstoff versorgt Das Gehirn bezieht die Energie hauptsachlich aus dem Abbau von Glukose Dabei werden uber 95 Prozent der Glukose uber Glykolyse und die Atmungskette abgebaut wofur Sauerstoff benotigt wird aerober Stoffwechsel Bei Sauerstoffmangel wird die Glukose zu grosseren Anteilen uber den anaeroben Stoffwechselweg Glykolyse und Milchsauregarung abgebaut Beim anaeroben Stoffwechselweg ist die Energieausbeute wesentlich geringer Daher und aufgrund nur geringer Glukose und Sauerstoffvorrate kann eine Unterbrechung der Substratzufuhr nur kurzzeitig toleriert werden Bei kompletter Unterbrechung der Sauerstoffzufuhr ist der Sauerstoff in der zellreichen grauen Substanz bereits nach 68 Sekunden verbraucht die Glukose nach 34 Minuten Nach 4 bis 5 Minuten sterben erste Nervenzellen es treten Nekrosen auf 4 Zerebraler Blutfluss Ischamie und Infarktschwelle Bearbeiten Ein Mass fur die Hirndurchblutung ist der zerebrale Blutfluss engl cerebral blood flow CBF Neben dem zerebralen Blutfluss sind der Glukose und der Sauerstoffanteil im Blut wichtige Parameter Der zerebrale Blutfluss ist abhangig von Herzleistung und Blutdruck dem peripheren Gefasswiderstand und dem Druck in der Schadelhohle intrakranieller Druck Wie andere Korperzellen besitzen Hirnzellen einen Strukturstoffwechsel zur Aufrechterhaltung der Zellstruktur und einen Funktionsstoffwechsel zur Ausubung der aktiven Funktionen Der Energiebedarf fur den Funktionsstoffwechsel ist hoher als der fur den Strukturstoffwechsel Unterschreitet der zerebrale Blutfluss bzw die Energiezufuhr die so genannte Funktionsschwelle stellen die Hirnzellen ihre aktive Funktion zunachst reversibel ein Es kommt zur Ischamie Dieser Zustand kann jedoch nur eine bestimmte Zeit aufrechterhalten werden Bei langer anhaltender Ischamie entsteht ein Infarkt da die Zellstruktur nicht langer erhalten werden kann Sinkt der zerebrale Blutfluss bzw die Energiezufuhr weiter und unter die so genannte Infarktschwelle werden die Hirnzellen ebenfalls irreversibel geschadigt und sterben ab so dass ein Infarkt entsteht Embolien Bearbeiten Hauptartikel Embolie Als Embolie wird die Verschleppung von Partikeln mit dem Blutstrom bezeichnet Der ischamische Schlaganfall embolischer Genese wird durch einen Verschluss einer oder mehrerer hirnversorgender Arterien verursacht Diese Partikel konnen aus unterschiedlichen Bestandteilen bestehen Nach den Hauptbestandteilen wird die Embolie entsprechend beispielsweise als Thromboembolie oder als Fettembolie bezeichnet 3 Meist sind Thromboembolien fur die Entstehung ischamischer Schlaganfalle verantwortlich Der Embolus stammt dann entweder aus dem Herzen kardiale Embolie oder aus den hirnversorgenden Arterien selbst arterio arterielle Embolie Verschiedene Herzerkrankungen wie Vorhofflimmern Erkrankungen der Herzklappen akute Herzinfarkte koronare Herzkrankheit Herzinsuffizienz und eine Vergrosserung der Herzkammern ventrikulare Hypertrophie erhohen das Risiko fur kardiale Embolien 5 Zu den kardialen Embolien gehoren auch die paradoxen Embolien die bei Patienten mit venosen Thrombosen und persistierendem Foramen ovale entstehen konnen 6 Arterio arterielle Embolien gehen aus arteriosklerotischen Veranderungen der Arterien hervor Haufiger Ursprung sind die Aorta die Karotisgabel und die linke und rechte Halsschlagader 5 Thrombosen Bearbeiten Hauptartikel Thrombose Als Thrombosen werden Blutgerinnsel in Gefassen bezeichnet Hirninfarkte konnen durch Thrombosen der hirnversorgenden Arterien ausgelost werden Die meisten arteriellen Thrombosen entstehen an solchen Stellen des Gefasssystems an denen arteriosklerotischen Veranderungen der Gefasswand bestehen Sie konnen aber auch bei Gefassverletzungen der Innenseite der Gefasswand Tunica intima entstehen Dies ist beispielsweise bei Dissektionen der Fall bei denen es durch einen Einriss der inneren Gefasswand zu Einblutungen in die Gefasswand kommt zwischen Tunica intima und Tunica media Andere Ursachen fur arterielle Thrombosen sind Entzundungen der Gefasswande Vaskulitiden und Gerinnungsstorungen sowie Fremdkorper innerhalb des Gefasses beispielsweise Stents und Gefassprothesen 3 Arterielle Thrombosen konnen langsam oder schnell entstehen Langsam entstehende Thrombosen sind erst bei hochgradiger Einengung Stenose des Gefassinneren hamodynamisch relevant das heisst dass der Blutfluss erst dann nicht mehr fur die Versorgung des Hirngewebes ausreicht 3 Hamodynamische Mechanismen Bearbeiten Reicht der zerebrale Blutfluss zur Versorgung des Hirngewebes nicht aus kann es zum ischamischen Schlaganfall kommen Dies kann wie im Abschnitt Thrombosen beschrieben durch eine lokale Engstelle der Fall sein oder bei systemischen Storungen des Blutflusses wie einer schweren Hypotonie beispielsweise nach einem Herzinfarkt bei dem die Auswurfleistung des Herzens vermindert sein kann 3 Risikofaktoren des Schlaganfalls Bearbeiten Die wichtigsten in grossen Studien gesicherten Risikofaktoren fur den ischamischen Schlaganfall sind Hohes Alter Verdopplung der Schlaganfallsrate pro Dekade nach dem 55 Lebensjahr Geschlecht 24 30 hoher bei Mannern als bei Frauen Ethnische Zugehorigkeit 2 4 fach bei Afroamerikanern 2 fach bei Hispanics Blutungsrate hoher bei Han Chinesen und Japanern Genetische Veranlagung 1 9 fach bei Verwandten ersten Grades Bluthochdruck 3 5 Odds Ratio OR betroffen sind 25 40 der Bevolkerung Herzrhythmusstorungen Vorhofflimmern 5 18 OR 1 2 der Bevolkerung Diabetes mellitus 1 5 3 0 OR 4 20 der Bevolkerung Fettstoffwechselstorungen 1 2 OR 6 40 der Bevolkerung Rauchen 1 5 2 5 OR 20 40 der Bevolkerung Alkoholkrankheit 1 3 OR 5 30 der Bevolkerung Mangelnde Bewegung 2 7 OR 20 40 der Bevolkerung Lit Leitlinien 2003 erhohtes Stressniveau 7 Einteilungen BearbeitenNeben Einteilungen nach Atiologie und Pathogenese sind zahlreiche weitere Einteilungen moglich Verbreitet sind Einteilungen nach zeitlichem Verlauf nach dem Infarktmuster in der Bildgebung nach dem betroffenen Hirnstromgebiet und nach der Schwere der Symptome Einteilung nach zeitlichem Verlauf Bearbeiten Es wurde in der Vergangenheit eine Unterteilung des Schlaganfalls nach dem zeitlichen Verlauf in folgende Stufen vorgenommen TIA Transitorische ischamische Attacke Symptome sind meist in weniger als einer Stunde verschwunden definitionsgemass dauern sie weniger als 24 Stunden an Eine TIA ist ein Pradiktor fur einen vollendeten Infarkt Verschiedene Studien zeigen ein durchschnittliches jahrliches Risiko zwischen 2 2 und 6 3 nach einer TIA einen vollendeten Schlaganfall zu erleiden 8 progressiver Infarkt die neurologischen Symptome nehmen mit der Zeit zu vollendeter Infarkt der Schlaganfall hinterlasst ein neurologisches Defizit unterschiedlicher Schwere auch Zustand nach Apoplex Z n A Das Gehirn ist in der Lage Schaden am Gehirngewebe und die damit einhergehenden Symptome teilweise auszugleichen indem andere Gehirnzellen die Funktion der abgestorbenen ubernehmen Diese so genannte Plastizitat ist abhangig von verschiedenen Faktoren wie z B dem Alter des Patienten oder der Art der Erkrankung Allerdings besteht in den meisten Fallen die Ursache wie Arteriosklerose oder Vorhofflimmern des Schlaganfalls weiter die daher konsequent behandelt werden muss Einteilung nach Infarktmuster in der Bildgebung Bearbeiten Es kann zwischen Territorialinfarkten Grenzzoneninfarkten und lakunaren Infarkten unterschieden werden Territorialinfarkte entstehen durch embolischen Verschluss hirnversorgender Arterien und betreffen das Versorgungsgebiet Territorium des Gefasses Lakunare Infarkte sind kleiner als 1 5 cm Sie entstehen meist durch mikroangiopathische Veranderungen Grenzzoneninfarkte sind hamodynamischer Genese Sie entstehen meist durch Verschluss der grossen extrakraniellen Gefasse oder durch einen passageren Blutdruckabfall bei vorbestehenden Einengungen der Halsschlagadern 9 Symptome Bearbeiten nbsp Die wichtigsten Symptome eines SchlaganfallsBeim ischamischen Schlaganfall kommt es typischerweise zu einem plotzlichen Auftreten mehrerer Symptome Die Symptomatik kann auch fluktuieren oder allmahlich zunehmen Die Symptomatik erlaubt aber keine Differenzierung der Ursachen eines Schlaganfalls Bewusstseinstrubung Diese kann von einer leichten Benommenheit uber Mudigkeit Somnolenz Sopor bis hin zur Bewusstlosigkeit oder zum tiefen Koma reichen Schlimmstenfalls kann ein Schlaganfall auch innerhalb von Minuten zum Tod durch Atemstillstand fuhren Die Bewusstseinsstorung gehort zu den Leitsymptomen bei Infarkten im hinteren vertebrobasilaren Stromgebiet Ubelkeit ErbrechenWeitere Leitsymptome die typisch fur einen Hirninfarkt sind Halbseitenlahmung Hemiparese oder Lahmung einer Gliedmasse nur selten Lahmung aller Extremitaten Pathologische Reflexe der Babinski Gruppe Beteiligung von Hirnnerven Schluckstorung klossige Sprache Neuropsychologische Ausfallerscheinungen Aphasie Alexie Apraxie Neglect Kognitive Dysphasien Kopf oder Blickwendung Herdblick Gesichtsfeldausfalle Hemianopsie Gedachtnisverlust Amnesie Schlaganfalle im vorderen Stromgebiet Bearbeiten Fur eine Ubersicht uber die Blutversorgung des Gehirns siehe dort Die folgenden Symptome konnen bei einseitigen Infarkten der Arteria carotis interna ACI 50 aller Insulte Arteria cerebri media ACM 25 der Falle und bei Infarkten von Gefassen die aus diesen abgehen Teilinfarkte auftreten Bei Infarkten auf beiden Seiten finden sich die gleichen Symptome ausgeweitet auf beide Korperhalften halbseitige unterschiedlich stark ausgepragte Lahmungen der Extremitaten Hemiplegie Hemiparese Durch das Kreuzen von Nervenfasern in der Pyramidenkreuzung ist bei einem Infarkt in der rechten Hirnhalfte die linke Korperseite betroffen und umgekehrt Das Gesicht kann ebenfalls halbseitig gelahmt sein z B hangender Mundwinkel durch faziale Parese Mit der Halbseitenlahmung kann das Gefuhl fur Warme Kalte Druck und Lage der betroffenen Korperhalfte verloren gehen oft vorubergehend Dies zeigt sich auch in Missempfindungen oder in einem Taubheitsgefuhl der betroffenen Korperseite Gefuhlsstorung Sensibilitatsstorung Wahrnehmungsstorung Neglect kann das Sehen Horen Fuhlen und die Motorik betreffen einer Korperhalfte und der Umwelt auf der betroffenen Seite Bei dieser Storung ist die betroffene Seite fur den Patienten nicht vorhanden Der Patient merkt nicht dass seine Wahrnehmung gestort ist so kann er auch eine eventuell gleichzeitig auftretende Hemiparese nicht bemerken Sehstorungen bei der auf beiden Augen die eine Halfte oder ein Viertel des Gesichtsfeldes nicht mehr wahrgenommen wird Hemianopsie oder Quadrantenanopsie Storung der Verarbeitung von Bildinformationen im Gehirn Wendung beider Augen zur betroffenen Hirnseite Deviation conjuguee Herdblick Storung der Sprache oder Schwierigkeiten Gesprochenes zu verstehen Aphasie wenn die sprachdominante Hirnhalfte meist links betroffen ist Schluckstorungen Storungen der Hirnnerven IX X und XII Apraxie d h Unfahigkeit bestimmte Handlungen auszufuhren Knopfe zuknopfen Telefonieren u v a m Storung allgemeiner Hirnleistungen wie Konzentration Gedachtnis flexibles Reagieren auf Anforderungen der Umwelt Schlaganfalle im hinteren Stromgebiet Bearbeiten Der hintere Teil des Grosshirns sowie Hirnstamm Brucke und Kleinhirn werden aus den Arteriae vertebrales versorgt die sich zur unpaaren Arteria basilaris vereinigen Aus dieser entspringt beidseits die Arteria cerebri posterior sog hinterer Hirnkreislauf die in etwa 10 infarziert ist Bei einem Infarkt im Bereich des hinteren Hirnkreislaufes konnen auftreten Plotzlich einsetzender Schwindel mit Nystagmus Gangunsicherheit Unsicherheit beim Ergreifen von Gegenstanden durch uberschiessende Arm und Handbewegungen Ataxie Zittern Tremor Doppelbilder durch Storungen der Augenbewegung Hirnnerv III Blickparesen Blicklahmung d h der Blick ist nur in bestimmte Richtungen moglich Schmerzen im Hinterkopf Sparlicher LidschlagDiagnose und Differentialdiagnose Bearbeiten nbsp Computertomographie mit Demarkierung eines grossen Infarktes durch Verschluss der rechten Arteria cerebri media Sowohl beim hamorrhagischen als auch beim ischamischen Schlaganfall handelt es sich um eine ausserst zeitkritische Diagnose Relativ haufig kommt es jedoch zu einer Verzogerung im Aufsuchen arztlicher Hilfe sei es durch die Schmerzfreiheit des Krankheitsbildes weil aufgrund der einschrankenden Symptomatik keine Hilfe gerufen werden kann oder auch weil der Schlaganfall zuerst wahrend des Schlafes auftritt In diesen Fallen werden die Notfalldienste haufig erst durch besorgte Angehorige alarmiert 10 Aus der oben beschriebenen Problematik ergibt sich die Dringlichkeit der raschen arztlichen Evaluation zur potenziellen Indikation einer Lysetherapie deren wirksames Zeitfenster allgemein als 4 5 Stunden nach Symptomeintritt angesehen wird Auch innerhalb dieses Zeitfensters fur die Anwendung von Massnahmen welche geeignet sind die Blutversorgung wiederherzustellen hat sich gezeigt dass zur Minimierung bleibender Schaden ein fruhestmoglicher Therapiebeginn angestrebt werden sollte In der Darstellung fast aller Schlaganfall Formen haben sich moderne MRT Gerate mit spezialisierten perfusions diffusions gewichteten und anderen spezialisierten Sequenzen FLAIR T2 als uberlegen erwiesen aufgrund der haufig jedoch schlechteren Verfugbarkeit bei langerer Untersuchungsdauer ist die Notfalldiagnostik bei entsprender Anamnese und klinischem Bild nach wie vor haufig das CCT Dieses eignet sich prinzipiell zum schnellen Ausschluss der primaren Kontraindikationen der Lysetherapie mit RtPA dem Vorliegen einer intracraniellen Blutung sowie eines Hirntumors Besonders bei unklarem Symptombeginn ist das MRT jedoch in der Lage durch Bestimmung eines Perfusions Diffusions Mismatchs also die Darstellung eines Areals uber dem die perfusionsgewichtete Bildgebung schon auffallig die diffusionsgewichtete jedoch noch nicht auffallig ist einen Eindruck des schon geschadigten in Relation zum noch zu schadigenden Areal Penumbra zu geben 10 Weitere Diagnostik kann bei entsprechendem Anlass umfassen Eine Dopplersonografie der extra und intrakraniellen Gefasse dient der Feststellung von strukturellen Veranderungen der hirnversorgenden Gefasse wie z B Atherosklerose oder Dissektionen Eine Angiografie kann v a bei Hirnblutungen zur Darstellung extra und intrakranieller Gefasse notwendig sein um Aneurysmen Angiome oder arteriovenose Malformationen darzustellen Eine Lumbalpunktion mit Untersuchung des Liquors Hirnwasser ist beim Verdacht auf einen ischamischen Infarkt ohne diagnostischen Mehrwert bei Verdacht auf eine mogliche Steigerung des Hirndrucks sogar streng kontraindiziert 11 Bei einer Subarachnoidalblutung sind allerdings Blut oder dessen Abbauprodukte Xanthochromie im Liquor nachweisbar Ein EKG dient zur Erkennung von Herzrhythmusstorungen die Thromben und damit Embolien verursachen konnen Ein EEG dient der Uberprufung der Hirnstrome Die differentialdiagnostischen Moglichkeiten beim ischamischen Schlaganfall sind vielfaltig andere Storungen des Blutflusses Hirnblutung Sinusthrombose hypertensive Krise Aortendissektion Storungen der Blutzusammensetzung Hypoglykamie Hyperglykamie Hypokaliamie Uramie u a Infektionen Meningitis Enzephalitis Hirnabszess Neurolues Toxoplasmose u a Hirntumoren primare Storungen der Erregbarkeit von Nervenzellen wie Epilepsie einschliesslich der Toddschen Lahmung Reaktive oder autoimmune Erkrankungen Guillain Barre Syndrom Multiple Sklerose Migraneformen wie Migraine accompagne psychische Storung Erkrankungen des Ruckenmarks wie inkomplette Querschnittlahmung nbsp CCT Untersuchung bei einem Patienten mit einem ischamischen Schlaganfall in der linken Gehirnhalfte Versorgungsgebiet der Arteria cerebri anterior und Arteria cerebri media Therapie BearbeitenAufnahme in Stroke Unit Bearbeiten Schon zur Erstversorgung von Patienten mit Schlaganfall Apoplex oder mit Schlaganfallverdacht sollte nach Moglichkeit die Krankenhausaufnahme auf einer Spezialstation fur Schlaganfallpatienten einer so genannten Stroke Unit Schlaganfalleinheit erfolgen Das erste Ziel dort ist es dem Patienten eine rasche und optimale Diagnostik zu bieten um die optimale Therapie festzulegen Die weitere Behandlung basiert auf einer intensiven laufenden Uberwachung des Patienten Kontinuierlich werden die Basisparameter von Blutdruck Puls Temperatur Blutzucker und Atmung kontrolliert Die enge Zusammenarbeit verschiedener medizinischer Disziplinen wie Neurologen Internisten Neurochirurgen und Radiologen ist ein weiterer Vorteil der Schlaganfall Einheit wie auch die fruhzeitige Einleitung einer langerfristig angelegten Rehabilitation Krankengymnastik Ergotherapie Physiotherapie Sprachtherapie Hilfsmittelversorgung 12 Lysetherapie Thrombolyse Bearbeiten Sprechen keine Kontraindikationen wie eine Hirnblutung dagegen ist die unverzugliche intravenose Thrombolyse innerhalb von 4 5 Stunden nach Symptombeginn die etablierte Standardtherapie um das Blutgerinnsel den Thrombus aufzulosen Lyse Therapie das minderversorgte Hirngebiet wieder zu durchbluten und die Spatfolgen einzudammen 13 14 Je eher die Therapie begonnen werden kann desto besser time is brain Es wird zwischen einer systemischen Lysetherapie Medikament wird im gesamten Kreislauf verteilt und einer lokal angewendeten Lysetherapie unterschieden Die grosste Gefahr im Rahmen der Lysetherapie sind sekundare Blutungen Diese konnen auftreten weil die Blutgerinnung fur Stunden gehemmt wird Dadurch kann es sowohl zu Einblutungen im Gehirn mit weiterer Verschlechterung des neurologischen Status kommen als auch zum Blutverlust uber andere Wunden In einer amerikanischen und in europaischen Studien z B European Cooperative Acute Stroke Study ECASS wurden die positiven Effekte einer systemischen Lysetherapie bei Patienten mit einem ischamischen Schlaganfall gezeigt Bei einigen Patienten kann auch nach dem 4 5 Stunden Fenster oder bei unklarem Symptombeginn z B bei Erwachen aus dem Schlaf Wake up Stroke eine Lyse sinnvoll sein wenn die Grosse der tatsachlichen Gewebsschadigung und das Ausmass der bestehenden Durchblutungsstorung voneinander abweichen sog Diffusions Perfusionswichtungs Mismatch 15 Eine MRT Untersuchung die mindestens genau so sensitiv ist wie eine Computertomografie sollte aber nicht zu einer wesentlichen Verzogerung des Therapiebeginns fuhren denn je fruher eine Lysetherapie beginnt desto effektiver ist sie Daruber hinaus werden neben dem Standardpraparat rt PA neue Medikamente getestet gute Ergebnisse liegen bislang fur die Tenecteplase vor 13 Mechanische Thrombektomie Bearbeiten Liegt dem Schlaganfall ein Verschluss eines grossen Hirngefasses zugrunde z B Hauptstamm der A cerebri media kommt zur Rekanalisation neben der intravenosen Thrombolyse zusatzlich die mechanische Thrombektomie zum Einsatz 13 Es handelt sich um ein endovaskulares Verfahren bei dem ein Katheter meist von der Oberschenkelarterie kommend bis zu den Hirngefassen vorgeschoben wird Fur die Thrombektomie an den Hirngefassen werden spezielle Rekanalisationssysteme sog Stent Retriever verwendet Atmung Bearbeiten Es sollte auf eine ausreichende Sauerstoffsattigung des Blutes geachtet werden Gesicherte Daten aus prospektiven Studien liegen derzeit nicht vor Bei nicht intubationspflichtigen Patienten empfiehlt die DGN die Gabe von Sauerstoff nur bei schweren Symptomen einer peripheren Sauerstoffsattigung unter 95 und in einer Dosierung von 2 bis 5 Litern Minute 16 uber Nasensonde 17 Die generelle Gabe von Sauerstoff wurde 2012 kontrovers diskutiert 18 Bei Vorliegen pathologischer Atemmuster klinische oder laborchemischen Hinweisen auf eine respiratorische Insuffizienz Aspirationsgefahr oder zunehmender Eintrubung des Bewusstseins besteht die Indikation zur Beatmung 19 Blutdruck Bearbeiten Kommen eine intravenose Thrombolyse oder mechanische Rekanalisation zum Einsatz sollte der Blutdruck rasch unter 180 mmHg systolisch gesenkt werden eine Absenkung unter 140 mmHg kann erwogen werden 13 Ohne rekanalisierende Therapie sollte der Blutdruck nicht zu weit und zu schnell gesenkt werden insbesondere nicht bei Patienten mit vorbestehendem Bluthochdruck Es soll damit versucht werden durch einen erhohten Blutdruck die Durchblutung im Bereich der Penumbra aufrechtzuerhalten da die Autoregulation des Blutdrucks in diesem Bereich gestort ist und daher die Durchblutung vom systemischen arteriellen Blutdruck abhangig ist Durch unangepasste Senkung des Blutdrucks kann es zu einer Verschlechterung der Symptomatik kommen Umgekehrt kann es auch notig werden den Blutdruck medikamentos auf hochnormale Werte anzuheben Thromboseprophylaxe Bearbeiten Da Schlaganfallpatienten mit ausgepragteren Lahmungserscheinungen ein deutlich erhohtes Risiko fur Thrombosen und Lungenembolien haben muss von Beginn an eine ausreichende Thromboseprophylaxe durchgefuhrt werden Dies kann mit Na oder Ca Heparin s c oder niedermolekularem Heparin s c durchgefuhrt werden Zusatzlich werden Medizinische Thromboseprophylaxestrumpfe MTPS verwendet und die fruhe Mobilisation als Thromboseprophylaxe angestrebt Blutzucker Bearbeiten Es wird eine Normoglykamie bzw ein hochnormaler Blutzuckerwert also ein Blutzuckerwert kleiner 8 9 mmol l 160 mg dl angestrebt Hierbei denkt man v a an den Gehirnstoffwechsel wobei sowohl Hypo als auch Hyperglykamien negative Auswirkungen auf die Uberlebensfahigkeit der Nervenzellen haben Korpertemperatur Bearbeiten Eine erhohte Korpertemperatur oder Fieber kann die Prognose nach einem ischamischen Schlaganfall verschlechtern Es wird empfohlen Korpertemperaturen uber 37 5 aktiv mit fiebersenkenden Medikamenten Antipyretika zu senken 17 Kontrollierte Studien zur aktiven Senkung einer erhohten Korpertemperatur mittels medikamentoser Behandlung oder Kuhlung die einen positiven Effekt der induzierten Hypothermie unter klinischen Bedingungen zeigen fehlen jedoch 20 21 Die Erhohung der Korpertemperatur kann zentral oder durch Infektionen bedingt sein Es wird eine Infektsuche empfohlen 22 allerdings keine prophylaktische antibiotische Therapie 20 Hirnodem Bearbeiten Im und angrenzend an das Inafarktareal kann sich eine Schwellung des Hirngewebes ausbilden die aufgrund der knochernen Begrenzung des Schadels zu einem Anstieg des intrakraniellen Druckes und zu einer Schadigung gesunder Hirnareale beitragen kann 23 Um dem entgegenzuwirken wird empfohlen Fieber zu senken den Oberkorper leicht aufrecht zu positionieren epileptische Anfalle zu unterdrucken und ggf drucksenkende Medikamente z M Mannitol oder Sedativa einzusetzen Steigt der Hirndruck und ist dieser voraussichtlich oder akut medikamentos nicht mehr zu beherrschen so kommt die neurochirurgische Dekompression in Form der Hemikraniektomie in Betracht z B beim raumfordernden so genannten malignen Mediainfarkt Entscheidend ist die fruhzeitige Entscheidung zu einer solchen Dekompressionsoperation d h bereits wenige Tage nach dem Schlaganfallereignis wenn sich eine massive Schwellung anbahnt und nicht erst wenn die Schwellung voll ausgepragt ist In mehreren grossen randomisiert kontrollierten Studien DECIMAL DESTINY und HAMLET konnte gezeigt werden dass bei Patienten unter 60 Jahren die Uberlebenschancen und die Chancen auf eine weniger stark ausgepragte Behinderung bei malignem Hirninfarkt durch eine Hemikraniektomie deutlich erhoht werden 24 Allerdings steigt auch der Anteil der auf Hilfe angewiesenen Patienten mit schweren Behinderungen an so dass empfohlen wird den mutmasslichen Willen des Patienten in die Therapieentscheidung miteinzubeziehen 25 Auch bei Patienten uber 60 scheint eine Hemikraniektomie die Uberlebenschance deutlich zu steigern wie in einer weiteren randomisiert kontrollierten Destiny II Studie 26 deren Ergebnisse 2014 veroffentlicht wurden gezeigt werden konnte Ein Drittel dieser alteren Patienten behielten schwere Behinderungen zuruck und werden dauerhaft auf fremde Hilfe angewiesen sein 27 Prophylaxe Bearbeiten Die Behandlung der Risikofaktoren s o gehort zur Sekundarpravention weiterer Infarkte zwingend zur Therapie Zweitinfarkte haben eine wesentlich schlechtere Prognose als der Primarinfarkt Zur Verhutung weiterer Schlaganfalle erfolgt in der Regel eine Medikation mit ASS Nur bei einem erhohten Rezidivrisiko z B anhand des ABCD2 Scores kann in den ersten Wochen eine Kombination mit einem P2Y12 Inhibitor z B Clopidogrel erfolgen 28 Sofern es sich um einen kardioembolischen Schlaganfall handelt wird hingegen eine orale Antikoagulation erforderlich Liegt ursachlich eine Verengung Stenose einer Halsschlagader vor empfehlen die derzeitigen Leitlinien eine operative oder eine interventionelle radiologische Therapie in Form einer Stentangioplastie zur Entfernung der Stenose Carotis Desobliteration durchzufuhren Die SPACE Studie hat gezeigt dass beide Therapien ahnliche Erfolge verbuchen wobei die Operation einen leichten Vorteil zu besitzen scheint Wichtig ist dass eine Operation moglichst fruhzeitig d h wenige Tage nach dem Schlaganfall oder der TIA erfolgen sollte denn nur so uberwiegt der Nutzen die Operationsrisiken In einer Untersuchung belegten irische Forscher dass das Schlaganfallrisiko aufgrund eines beliebigen belastenden Lebensereignisses um 17 Prozent erhoht war wahrend das Auftreten von zwei oder mehr belastenden Lebensereignissen das Schlaganfallrisiko sogar um bis zu 31 Prozent erhohen kann Dabei wiesen sie unterschiedliche Stressfaktoren nach sowohl erhohter Stress am Arbeitsplatz als auch in der Familie oder belastende Lebensereignisse in jungster Zeit wie beispielsweise eine Trennung oder Scheidung grossere innerfamiliare Konflikte oder Krankheiten und Todesfalle innerhalb der Familie waren mit einem erhohten Risiko fur Schlaganfalle verbunden 29 Zur Reduktion von Stress empfiehlt die Deutsche Schlaganfall Gesellschaft Entspannungstechniken wie Achtsamkeitsmeditation autogenes Training viel Bewegung und eine Reduktion der privaten Stressfaktoren All diese Massnahmen verstarkten das Gefuhl von Selbstwirksamkeit fuhren zu erhohter Resilienz und beugen Stress und damit auch potentiellen Schlaganfallen vor 30 Komplikationen BearbeitenVor allem bei Schluckschwierigkeiten Dysphagie kann es im Verlauf zu Aspirationen kommen Darunter versteht man das Einlaufen von Speichel Nahrung oder Erbrochenem in die Atemwege Daraus kann eine Lungenentzundung entstehen Post Stroke Depression Nach dem Infarkt konnen Krampfanfalle bzw eine Epilepsie auftreten Ein primar ischamischer Infarkt kann sekundar einbluten Dies imponiert klinisch meist als Zweitereignis In einem solchen Fall geht man therapeutisch wie bei einer intracerebralen Blutung vor Das abgestorbene Hirngewebe und die Penumbra konnen so stark anschwellen dass sich ein raumfordernder Infarkt entwickelt Der Hirndruck steigt dabei Um ein Einklemmen und damit den Tod des Patienten zu verhindern muss eventuell operativ Raum geschaffen werden indem ein Teil der Schadeldecke zeitweilig entfernt wird Dekompressionskraniektomie Das Risiko fur Storungen der Herzfunktion ist nach einem Schlaganfall erhoht es kann zu Herzrhythmusstorungen und Herzinsuffizienz kommen 31 Rehabilitation BearbeitenIn der Nachbehandlung des Schlaganfalles wird versucht verlorene Fahigkeiten wieder zu erlernen so dass der Schlaganfallpatient sein Leben selbstandig meistern kann Teilweise konnen andere Regionen des Gehirns die Funktionen der ausgefallenen Bereiche ubernehmen Traditionell wird mit Hilfe der Physiotherapie Ergotherapie Logopadie und Neuropsychologie versucht den Patienten zu helfen u a fruhestmogliche Pflege und Therapie nach dem Bobath Konzept weiterbehandelnde Rehabilitationskonzepte sind die Spiegel und die Videotherapie Prognose BearbeitenEin Teil der Schlaganfallpatienten fallt ins Koma oder stirbt Ein Jahr nach einem Schlaganfall im weiteren Sinne leben noch 60 der Patienten 64 der Patienten die das erste Jahr uberleben sind auf fremde Hilfe angewiesen 15 von ihnen mussen in Pflegeeinrichtungen versorgt werden 32 Das durchschnittliche jahrliche Risiko eines erneuten Schlaganfalls liegt fur etwa funf Jahre bei 6 In den ersten 6 Monaten nach einem Schlaganfall betragt es 9 im ersten Jahr liegt es zwischen 13 und 14 und fallt dann in den folgenden Jahren auf 4 5 ab 33 Die Falle in denen die Symptome nach kurzer Zeit wieder verschwinden siehe TIA sollten fur den Betroffenen Anlass sein sich arztlich uber vorbeugende Massnahmen beraten zu lassen um ein erneutes evtl bleibendes Auftreten zu verhindern Abgestorbene Nervenzellen konnen zwar nicht mehr nachgebildet werden aber andere Teile des Gehirns konnen durch Lernprozesse auch noch nach einigen Wochen die verlorene Funktion ubernehmen Eine fruhe Ruckbildung gibt eine gunstige Prognose Literatur BearbeitenJorg Braun Roland Preuss Klinikleitfaden Intensivmedizin 6 Auflage Elsevier Urban amp Fischer Munchen 2005 ISBN 3 437 23760 8 Gerhard F Hamann Mario Siebler Wolfgang von Scheidt Schlaganfall Klinik Diagnostik Therapie Interdisziplinares Handbuch ecomed Verlagsgesellschaft 2002 ISBN 3 609 51990 8 Graeme J Hankey Long Term Outcome after Ischaemic Stroke Transient Ischaemic Attack In Cerebrovasc Dis 16 suppl 1 2003 S 14 19 doi 10 1159 000069936 Erlanger Schlaganfall Register ESPro izph fau deWeitere Literatur Klaus Poeck Werner Hacke Neurologie Lehrbuch 12 Auflage Springer Berlin u a 2006 ISBN 3 540 29997 1 H P Adams B H Bendixen L J Kappelle J Biller B B Love D L Gordon TOAST Trial of Org 10172 in Acute Stroke Treatment Classification of subtype of acute ischemic stroke Definitions for use in multicenter clinical trial In Stroke 24 Mar 1993 S 35 41 Leitlinien S2e Leitlinie Akuttherapie des ischamischen Schlaganfalls der Deutschen Gesellschaft fur Neurologie In AWMF online Stand 05 2021 S2k Leitlinie Sekundarprophylaxe ischamischer Schlaganfall und transitorische ischamische Attacke Teil 1 der Deutschen Gesellschaft fur Neurologie In AWMF online Stand 05 2022 S2k Leitlinie Sekundarprophylaxe ischamischer Schlaganfall und transitorische ischamische Attacke Teil 2 der Deutschen Gesellschaft fur Neurologie In AWMF online Stand 02 2022 S3 Leitlinie Ischamischer Schlaganfall der Deutschen Gesellschaft fur Allgemeinmedizin und Familienmedizin In AWMF online Stand 02 2020 S3 Leitlinie Rehabilitative Therapie bei Armparese nach Schlaganfall der Deutschen Gesellschaft fur Neurorehabilitation e V DGNR In AWMF online Stand 04 2020 WHO Definition Adams u a Principles of Neurology 6 Auflage S 777 810 Patientenratgeber Trudy Geisseler Margot Burchert Daniel Inglin Halbseitenlahmung Alltag ist Therapie Therapie ist Alltag Hilfe zur Selbsthilfe 4 Auflage Springer Berlin 2004 ISBN 3 540 21221 3 Mit Fotos Gunter Kramer Schlaganfall Was Sie jetzt wissen sollten Trias Stuttgart 1998 ISBN 3 89373 365 5 Katrin Naglo Hemiplegie nach Schlaganfall Schadelhirntrauma und anderen Hirnerkrankungen Ein Ratgeber fur Betroffene und Angehorige Schulz Kirchner Idstein 2007 ISBN 978 3 8248 0510 5 Zur Stroke Unit Hans Christoph Diener Elmar Busch Martin Grond Otto Busse Hrsg Stroke Unit Manual 2005 ISBN 3 13 133531 9 Germar Kroczek Karin Schaumberg Anke Husberg Stroke Unit Pflaum 2002 ISBN 3 7905 0829 2 Michael Laag Joachim Meyer Stroke Unit Huber Bern 2000 ISBN 3 456 83376 8 Erfahrungsbericht Dieter Zimmer Die gelbe Karte Lubbe 1996 ISBN 3 404 61361 9 glimpflicher Ausgang gut geschrieben auch witzig Einzelnachweise Fussnoten Bearbeiten Dirk M Herrmann Ischamischer Schlaganfall In Dirk M Hermann Thorsten Steiner Hans C Diener Vaskulare Neurologie Zerebrale Ischamien Hamorrhagien Gefassmissbildungen Vaskulitiden und vaskulare Demenz 1 Auflage Thieme Verlag 2010 ISBN 978 3 13 146111 7 S 191 Kolominsky Rabas 2004 a b c d e S Wolff K Nedeltchev Ursachen und Grundtypen der Hirninfarkte Psychiatrie amp Neurologie Nr 3 2010 S 3 6 PDF Version Zerebrale Durchblutungsstorungen Ischamische Infarkte In W Hacke Neurologie Springer Verlag 2010 13 Auflage ISBN 978 3 642 12381 8 S 172 a b Zerebrale Durchblutungsstorungen Ischamische Infakrte In W Hacke Neurologie Springer Verlag 2010 13 Auflage ISBN 978 3 642 12381 8 S 181 Dirk M Herrmann Ischamischer Schlaganfall In Dirk M Hermann Thorsten Steiner Hans C Diener Vaskulare Neurologie Zerebrale Ischamien Hamorrhagien Gefassmissbildungen Vaskulitiden und vaskulare Demenz 1 Auflage Thieme Verlag 2010 ISBN 978 3 13 146111 7 S 193 Catriona Reddin Robert Murphy Graeme J Hankey Conor Judge Denis Xavier Annika Rosengren John Ferguson Alberto Alvarez Iglesias Shahram Oveisgharan Helle K Iversen Fernando Lanas Fawaz Al Hussein Anna Czlonkowska Aytekin Oguz Clodagh McDermott Nana Pogosova German Malaga Peter Langhorne Xingyu Wang Mohammad Wasay Salim Yusuf Martin O Donnell INTERSTROKE investigators Association of Psychosocial Stress With Risk of Acute Stroke In JAMA Network Open Band 5 Nr 12 9 Dezember 2022 ISSN 2574 3805 S e2244836 doi 10 1001 2022 44836 2022 44836 abgerufen am 9 Februar 2023 Hankey 2003 E Bernd Ringelstein Darius G Nabavi Der ischamische Schlaganfall Eine praxisorientierte Darstellung von Pathophysiologie Diagnostik und Therapie W Kohlhammer Verlag 2007 ISBN 978 3 17 018853 2 S 20 25 a b Matthias Endres Vincent Prinz Jan Friedrich Scheitz Harrisons Innere Medizin Hrsg Norbert Suttorp Martin Mockel Britta Siegmund 20 Auflage ABW Wissenschaftsverlag Berlin 2020 Neurologie 7 Auflage Georg Thieme Verlag Stuttgart 2013 ISBN 978 3 13 135947 6 doi 10 1055 b 003 106487 thieme de abgerufen am 7 Juli 2021 In so einer spezialisierten mediz Versorgungseinheit z B der des Universitatsklinikums Heidelberg werden jahrlich uber Tausend HD 2006 1 400 Personen Verweildauer im Schnitt 4 Tage Behandlungen eingeleitet Zwischen Aufnahme und einer ersten CT sollten nicht mehr als 15 bis 30 Minuten vergehen Maria Stumpf Wegweiser Interview mit W Hacke RNZ 13 Juli 2007 S 3 a b c d Ringleb P Kohrmann M et al Akuttherapie des Hirninfarktes S2e Leitlinie Deutsche Gesellschaft fur Neurologie abgerufen am 1 Juni 2023 W Hacke u a Thrombolysis with alteplase 3 to 4 5 hours after acute ischemic stroke In N Engl J Med 2008 Sep 25 359 13 S 1317 1329 M Koehrmann u a Thrombolyse bei ischamischem Schlaganfall Ein Update In Nervenarzt Band 78 2007 S 393 405 Manio von Maravic Neurologische Notfalle In Jorg Braun Roland Preuss Hrsg Klinikleitfaden Intensivmedizin 9 Auflage Elsevier Munchen 2016 ISBN 978 3 437 23763 8 S 311 356 hier S 319 f Stroke Unit Akuttherapie a b Werner Hacke u a Akuttherapie des ischamischen Schlaganfalls Leitlinie der Deutschen Gesellschaft fur Neurologie DGN und der Deutschen Schlaganfallgesellschaft DSG in der Deutschen Gesellschaft fur Neurologie Stand Oktober 2008 Aktualisierung der Onlineversion im Mai 2009 PDF Version letzter Abruf am 8 Oktober 2011 Die praklinische Gabe von Sauerstoff Teil 2 Der Apoplektische Insult 18 Januar 2012 abgerufen am 16 Februar 2012 Manio von Maravic 2016 S 320 a b Dirk M Herrmann Ischamischer Schlaganfall In Dirk M Hermann Thorsten Steiner Hans C Diener Vaskulare Neurologie Zerebrale Ischamien Hamorrhagien Gefassmissbildungen Vaskulitiden und vaskulare Demenz 1 Auflage Thieme Verlag 2010 ISBN 978 3 13 146111 7 S 202 Vgl auch H Bart van der Worp Malcolm R Macleod Philip M W Bath und andere Therapeutic hypothermia for acute ischaemic stroke Results of a European multicentre randomised phase III clinical trial In European Stroke Journal Band 4 Nr 3 2019 S 254 262 P Ringleb P D Schellinger W Hacke Guidelines for Management of Ischaemic Stroke and Transient Ischaemic Attack 2008 Leitlinien der European Stroke Organisation ESO Stand 16 Marz 2008 PDF Version Memento des Originals vom 31 Januar 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www eso stroke org letzter Abruf am 8 Oktober 2011 DGN Leitlinie S1 Intrakranieller Druck Abgerufen am 1 Juni 2023 K Vahedi J Hofmeijer u a Early decompressive surgery in malignant infarction of the middle cerebral artery a pooled analysis of three randomised controlled trials In The Lancet Neurology Band 6 Nummer 3 Marz 2007 S 215 222 ISSN 1474 4422 doi 10 1016 S1474 4422 07 70036 4 PMID 17303527 Akute Diagnostik und Therapie bei zerebraler Ischamie Fruhe Dekompressions OP bei malignem Mediainfarkt gepoolte Analyse dreier randomisiert kontrollierter Studien Nicht mehr online verfugbar Deutsche Schlaganfall Gesellschaft 2010 archiviert vom Original am 29 August 2014 abgerufen am 11 Juni 2014 E Juttler A Unterberg u a Hemicraniectomy in older patients with extensive middle cerebral artery stroke In The New England Journal of Medicine Band 370 Nummer 12 Marz 2014 S 1091 1100 ISSN 1533 4406 doi 10 1056 NEJMoa1311367 PMID 24645942 Bei Schlaganfall rettet Schadeloffnung alteren Menschen das Leben Gemeinsame Presseinformation der Deutschen Schlaganfall Gesellschaft DSG der Deutschen Gesellschaft fur Neurologie DGN und der Deutschen Gesellschaft fur Neurochirurgie DGNC 14 April 2014 abgerufen am 11 Juni 2014 S2k Leitlinie der DGN Sekundarprophylaxe des ischamischen Schlaganfalles Abgerufen am 1 Juni 2023 Catriona Reddin Robert Murphy Graeme J Hankey Conor Judge Denis Xavier Annika Rosengren John Ferguson Alberto Alvarez Iglesias Shahram Oveisgharan Helle K Iversen Fernando Lanas Fawaz Al Hussein Anna Czlonkowska Aytekin Oguz Clodagh McDermott Nana Pogosova German Malaga Peter Langhorne Xingyu Wang Mohammad Wasay Salim Yusuf Martin O Donnell INTERSTROKE investigators Sumathy Rangaran Purnima Rao Melacini Xiaohe Zhang Shofiqul Islam Conrad Kabali Amparo Cassanova Siu Lim Chin Jane DeJesus Mahshid Dehghan Steven Agapay Rafael Diaz John Varigos Alvaro Avezum Lisheng Liu Hongye Zhang Patricio Lopez Jaramillo Zvonko Rumboldt Ernesto Penaherrera Hans Christopher Diener Prem Pais Osamah Albaker Khalid Yusoff Albertino Damasceno Okechukwu Ogah Romaina Iqbal Antonio Dans Danuta Ryglewicz Linda De Villiers Ahmed Elsayed Yongchai Nilanont Samart Nidhinandana Charles Mondo Alfzalhussein Yusufali Association of Psychosocial Stress With Risk of Acute Stroke In JAMA Network Open Band 5 Nr 12 9 Dezember 2022 ISSN 2574 3805 S e2244836 doi 10 1001 jamanetworkopen 2022 44836 PMID 36484991 PMC 9856236 freier Volltext jamanetwork com abgerufen am 9 Februar 2023 DSG Red Stress erhoht das Schlaganfall Risiko um bis zu 30 Prozent diabetologie online Abgerufen am 9 Februar 2023 Jan F Scheitz Christian H Nolte Wolfram Doehner Vladimir Hachinski Matthias Endres Stroke heart syndrome clinical presentation and underlying mechanisms In The Lancet Neurology Band 17 Nr 12 1 Dezember 2018 ISSN 1474 4422 S 1109 1120 doi 10 1016 S1474 4422 18 30336 3 PMID 30509695 Kolominsky Rabas 2004 Hankey 2003 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikibooks Erste Hilfe bei Schlaganfall Lern und Lehrmaterialien nbsp Commons Ischamischer Schlaganfall Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Normdaten Sachbegriff GND 4052588 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ischamischer Schlaganfall amp oldid 235290337