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Exposition lateinisch expositio Aussetzung Darstellung bezeichnet in der Epidemiologie im Allgemeinen das unmittelbare Ausgesetztsein gegenuber gefahrdenden Bedingungen Eine Exposition ist eine mogliche Ursache fur eine Gesundheitsschadigung muss aber nicht unbedingt zur Erkrankung Vergiftung fuhren Im engeren Sinne bezeichnet Exposition das Ausgesetztsein gegenuber einem Krankheitserreger einer Kontamination bzw Infektionsquelle einem etwaigen erregerhaltigen Vehikel oder einem unbelebten Erregerreservoir 1 Die exogenen Einflussfaktoren die eine Exposition induzieren konnen biologischer chemischer oder physikalischer Natur sein 2 Speziell in der Medizin und Toxikologie steht Exposition fur das Ausgesetztsein von Lebewesen gegenuber schadigenden Umwelteinflussen wie Krankheitserregern toxischen chemischen Elementen oder Verbindungen oder physikalischen Einflussen wie Hitze Larm oder Strahlung Ein Bergarbeiter beispielsweise ist gegenuber Steinstaub exponiert ein Passivraucher gegenuber Zigarettenrauch Die Starke des Einflusses einer Exposition auf die Erkrankungen in einer Population kann in prospektiven Kohortenstudien durch das Risikoverhaltnis erfasst werden 3 Das Risiko unter einer bestimmten Exposition an einer bestimmten Krankheit zu erkranken wird oft mit dem Risiko verglichen das ohne die Exposition vorliegt Ubt die zugrundeliegende Exposition keinen Einfluss auf die Erkrankungswahrscheinlichkeit aus sind diese Risiken identisch Falls die Exposition jedoch mit einer hoheren Erkrankungswahrscheinlichkeit einhergeht und ein kausaler Zusammenhang zwischen Exposition und Krankheit angenommen werden kann spricht man von einem Risikofaktor 4 Inhaltsverzeichnis 1 Bedeutung der Aufdeckung einer Exposition 2 Aufnahmewege 3 Siehe auch 4 Literatur 5 EinzelnachweiseBedeutung der Aufdeckung einer Exposition BearbeitenDie Untersuchung von Krankheiten hinsichtlich moglicher Expositionen ist in der Epidemiologie hilfreich um Zusammenhange zwischen einer Erkrankung und der Exposition einer Person aufgrund von Umwelteinflussen aufzudecken Durch diese Erkenntnisse soll eine Steuerung der Gesundheitsprobleme mithilfe von gezielten Praventionsmassnahmen gegenuber der Exposition erreicht werden 5 Um herauszufinden ob ein kausaler Zusammenhang zwischen der Exposition und der Krankheit besteht werden unterschiedliche Studiendesigns angewandt und exponierte und nichtexponierte Probanden verglichen Bei Krankheiten wie Windpocken Sonnenbrand oder einer Uberdosis von Aspirin ist die Wirkung zwischen der Exposition und der Krankheit leicht festzustellen Schwieriger ist es bei Krankheiten die eine lange Latenzzeit haben also erst deutlich spater nach der Beeinflussung durch das Risiko auftreten 6 Das Mass fur eine bestimmte Menge einer Exposition ist die Dosis Die geringste bekannte Dosis eines Einflusses die zu einem schadlichen oder unerwunschten Effekt fuhrt wird in der Toxikologie als geringste bekannte toxische Dosis TDLo bezeichnet eine Dosis die zum Tod eines Individuums fuhrt oder fuhren kann wird letale Dosis LD genannt Bei gasformigen chemischen Verbindungen wird anstelle der Dosis die Konzentration als Mass fur die Exposition angegeben woraus die Begriffe geringste bekannte toxische Konzentration TCLo und letale Konzentration LC folgen Aufnahmewege Bearbeiten Hauptartikel Inkorporation Medizin Die Art der Aufnahme Inkorporation kann beispielsweise oral d h durch den Mund auch als Ingestion bezeichnet inhalativ durch die Atmung dermal durch Hautkontakt intravenos intramuskular oder intraperitoneal d h durch die Bauchhohle erfolgen Siehe auch BearbeitenStrahlenexposition ExpositionsszenarioLiteratur BearbeitenSpiros Vamvakas Wolfgang Dekant Toxikologie Eine Einfuhrung fur Chemiker Biologen und Pharmazeuten Unveranderter Nachdruck als 2 Auflage Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2010 ISBN 978 3 8274 2673 4 1 Auflage 2005 Stefan Gabriel Ulrike Koch Dorothea Koppisch Roger Stamm Marco Steinhausen Neue Herausforderungen an die Ermittlung Dokumentation und Auswertung von Expositionsdaten zu Gefahrstoffen In Gefahrstoffe Reinhaltung Luft Bd 72 Heft 1 2 2012 ISSN 0949 8036 S 12 20 Ruth Bonita Robert Beaglehole Tord Kjellstrom Einfuhrung in die Epidemiologie 2 Auflage Verlag Hans Huber Bern 2008 ISBN 978 3 456 84535 7 Leon Gordis Epidemiology Fourth edition Sauders Elsevier Philadelphia 2009 Robert H Fletscher Suzanne W Fletscher Klinische Epidemiologie Grundlagen und Anwendung 2 Auflage Verlag Hans Huber Bern 2007 Oliver Razum Jurgen Breckenkamp Patrick Brzoska Epidemiologie fur Dummies WILEY VCH Verlag Munchen 2009 Einzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Kiehl Infektionsschutz und Infektionsepidemiologie Fachworter Definitionen Interpretationen Hrsg Robert Koch Institut Berlin 2015 ISBN 978 3 89606 258 1 S 41 Stichwort Exposition im infektionsepidemiologischen Sinn Eintrag zu Exposition In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 23 September 2011 J Hedderich Lothar Sachs Angewandte Statistik Methodensammlung mit R 15 Auflage Springer Berlin Heidelberg 2015 ISBN 978 3662456903 S 362 Lothar Kreienbrock Iris Pigeot Wolfgang Ahrens Epidemiologische Methoden 5 Auflage Springer Spektrum Berlin Heidelberg 2012 ISBN 978 0 19 975455 7 S 41 f Leon Gordis Epidemiology Fourth edition Sauders Elsevier Philadelphia 2009 S 8 Robert H Fletscher Suzanne W Fletscher Klinische Epidemiologie Grundlagen und Anwendung 2 Auflage Verlag Hans Huber Bern 2007 S 110 Normdaten Sachbegriff GND 4153403 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Exposition Epidemiologie amp oldid 214413488