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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zur Dosis in der Oberflachenchemie siehe Dosis Oberflachenchemie Die Dosis Plural Dosen abgekurzt D von altgriechisch dosis dosis Gabe entsprechende zugemessene Arzneimenge 1 bezeichnet in der Biologie Medizin und Pharmazie die meist kleine Menge eines Stoffes Pharmakologie Toxikologie eines Pathogens Infektiologie oder einer Strahlung Radiologie Nuklearmedizin Strahlentherapie die einem Organismus zugefuhrt wird 2 Inhaltsverzeichnis 1 Pharmakologie 2 Toxikologie 3 Strahlenschutz 4 Infektiologie 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweisePharmakologie BearbeitenAls Dosierung bezeichnet man die Dosis eines Medikaments die im Rahmen einer Therapie zu verabreichen ist Die Effektivdosis ED auch Wirkdosis oder Therapeutische Dosis genannt ist diejenige Dosis eines Wirkstoffs die bei einem Individuum die erwunschte therapeutische Wirksamkeit zeigt In einer Dosis Wirkungs Kurve zeigt sich deren Zusammenhang Untersucht man die therapeutische Wirksamkeit an vielen Individuen so kann die Dosis ermittelt werden die bei 50 der Individuen den erwunschten Effekt z B eine Senkung des arteriellen Blutdrucks auf Normalwerte erzeugt Diese Dosis wird dann ED50 genannt Entsprechend ist die ED95 die Dosis die bei 95 der Individuen den erwunschte Wirkung erzielt Der NOEL zeigt die hochste Dosis ohne einen Effekt an Der NOAEL ist die hochste Dosis ohne Nebenwirkungen Daruber beginnt der Bereich der toxischen Dosis Der Quotient aus Letaldosis und Effektivdosis bestimmt die therapeutische Breite eines Pharmakons Die Aquivalenzdosis ist jene Dosis eines Medikaments die einer bestimmten Dosis eines ahnlichen Medikaments in der Wirkung entspricht Abhangig von den pharmakokinetischen Eigenschaften eines Arzneimittels verteilt sich die verabreichte Initialdosis oder Aufsattigungsdosis in den verschiedenen Kompartimenten des Organismus Blut Gewebe Liquor etc Mit der Verabreichung beginnt auch die Elimination des Arzneistoffs Um eine therapeutische Konzentration aufrechtzuerhalten muss man daher fortlaufend oder in regelmassigen errechneten Abstanden eine Erhaltungsdosis applizieren Bei fortdauernden Therapien wird in der Verschreibungspraxis die Menge auf ein zeitliches Intervall angegeben Beispiel 1500 mg Amoxicillin taglich in drei Einzeldosen zur Behandlung einer Angina tonsillaris In manchen Situationen etwa bei Zytostatika oder in der Padiatrie wird die Dosis auf das Korpergewicht oder auf die Korperoberflache bezogen Eine Dosisanpassung oder eine Veranderung der Zeit zwischen der Gabe von Einzeldosen Dosierungsintervall kann erforderlich sein wenn ein Patient Storungen in der Organfunktion hat welche erforderlich ist um das Medikament abzubauen oder auszuscheiden Gelegentlich ist eine Einschleichung und eine Ausschleichung notwendig um die Effekte der Zugabe eines Stoffes oder deren Absetzung zu mildern Toxikologie BearbeitenIn der Toxikologie sowie der Okotoxikologie wird die Toxizitat von Stoffen im Zuge einer Toxizitatsbestimmung ermittelt Eine toxische Wirkung kann prinzipiell jedes Organsystem betreffen und ist im Fall eines pharmakologischen Wirkstoffes von der erwunschten Wirkung abzugrenzen Die toxische Dosis TD ist die Dosis bei der eine oder mehrere toxische Wirkungen erzeugt werden Da nicht alle Individuen gleich empfindlich auf toxische Substanzen reagieren wird in der Regel die TD mit einer Ziffer verknupft die die Prozentzahl der von einer toxischen Wirkung betroffenen Individuen benennt So ist die TD10 die Dosis die bei 10 der behandelten Individuen einen aber nicht unbedingt bei allen Individuen denselben toxischen Effekt auslost Bei TD50 sind die Halfte der behandelten Individuen betroffen Als dosis letalis LD oder DL versteht man die Stoffmenge die zum Tod eines Lebewesens fuhrt Die ubliche verwendete Grosse ist die dosis letalis 50 oder auch mittlere letale Dosis LD50 oder DL50 bei der die Halfte einer Population von Versuchsorganismen sterben 2 Die geringste bekannte toxische Dosis liegt unterhalb der TD50 und die geringste bekannte letale Dosis liegt unterhalb der LD50 Die Toxizitat ist in der Regel abhangig von der Menge bzw der Konzentration eines Stoffes und Stoffe entfalten ihre schadliche Wirkung erst wenn sie das biologische System in einer genugend hohen Menge erreichen Popular wurde fur diese Erkenntnis das Zitat von Paracelsus Alle Ding sind Gift und nichts ist ohn Gift allein die Dosis macht dass ein Ding kein Gift ist 3 So ist z B Spinat nicht gefahrlich konnte aber falls man davon in kurzer Zeit 5 kg bzw mehr isst zu Nierenschaden fuhren 4 Dieses Prinzip bietet auch die Basis fur offentliche Gesundheitsstandards die maximal zulassige Konzentrationen von Kontaminationen im Essen Wasser und Umwelt festlegen 4 Allerdings kann dieses Prinzip versimpelt angewendet auch Irrefuhrungen verursachen so wird der Ausdruck etwa auch sehr oft in der PR verwendet um die Wirkung von Schadstoffen in Produkten als moglichst gering darzustellen Das Verhaltnis von Dosis und Wirkung ist nicht linear ein Funftel der Dosis hat nicht unbedingt nur ein Funftel der Wirkung und unterscheidet sich je nach Chemikalie Einige Stoffe haben bei deutlich geringer Dosis auch eine deutlich geringere Wirkung etwa beim Spinat Beispiel wahrend einige Gemische auch bei deutlich geringer Dosis noch ahnlich starke toxische Wirkungen aufweisen 4 Daneben gibt es auch einige Stoffe fur die das Prinzip nicht gilt und sich die Wirkung je nach Dosis ganzlich unterscheidet nicht nur schwacher oder starker wird 4 Neben der Hohe hangt die Wirkung der Dosis zudem davon ab ob die entsprechende Dosis einmal oder langfristig aufgenommen wird so dass z B geringe Verunreinigungen in Gewassern und Lebensmitteln grossere chronische Wirkungen haben konnen 4 Diese Umstande erschweren im Umwelt und Gesundheitsschutz die richtige Einsetzung von Grenzwerten da oft nur Wirkungswerte von einigen Dosierungen vorliegen 5 Strahlenschutz BearbeitenIm Strahlenschutz beschreibt man mit der Strahlendosis die Aufnahmemenge ionisierender Strahlung Dosisleistung ist die Dosis pro Zeiteinheit Sekunde Minute Die Strahlendosis wird in Ionendosis Energiedosis und Kerma unterschieden Die Toleranzdosis ist die hochste Dosis ohne irreparable Schaden Infektiologie BearbeitenBei Pathogenen beschreibt die Infektionsdosis die bei einer Infektion zugefuhrte Dosis an Krankheitserregern sie kann uber der minimalen Infektionsdosis liegen Siehe auch BearbeitenDosierhilfe PillenboxLiteratur BearbeitenKlaus Aktories Ulrich Forstermann Franz Hofmann Klaus Starke Hrsg Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie Begrundet von W Forth D Hentschler und W Rummel 9 Auflage Urban amp Fischer Munchen Jena 2005 ISBN 3 437 42521 8 Curt Hunnius H P T Ammon Hunnius Pharmazeutisches Worterbuch de Gruyter Berlin 2004 ISBN 978 3 11 017475 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Dosis Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Duden Deutsches Universalworterbuch 6 uberarbeitete Auflage Dudenverlag Mannheim Leipzig Wien Zurich 2007 duden de a b Lexikon der Biologie Elsevier Verlag Band 4 Cit Elef S 361 The Dose Makes the Poison Chemsafe Yale Memento vom 10 Oktober 2014 im Internet Archive a b c d e Nancy Trautmann The Dose Makes the Poison Or Does It Bioscience 2005 American Institute of Biological Sciences Edward J Calabrese Hormesis a revolution in toxicology risk assessment and medicine In EMBO reports 5 2004 S S37 S40 doi 10 1038 sj embor 7400222 PMC 1299203 freier Volltext Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dosis amp oldid 237141264