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Prostki deutsch Prostken ist ein Dorf im Powiat Elcki der Woiwodschaft Ermland Masuren in Polen Es ist Sitz der gleichnamigen Landgemeinde mit 7215 Einwohnern Stand 31 Dezember 2020 ProstkiProstki Polen ProstkiBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft Ermland MasurenPowiat ElckiGmina ProstkiGeographische Lage 53 42 N 22 26 O 53 698028 22 430112 Koordinaten 53 41 53 N 22 25 48 OEinwohner 3000 2016 Postleitzahl 19 335 1 Telefonvorwahl 48 87Kfz Kennzeichen NELWirtschaft und VerkehrStrasse DK65 Goldap Elk GrajewoKozuchy Male ProstkiSokolki ProstkiKopijki ProstkiEisenbahn Bialystok Elk KorszeNachster int Flughafen Danzig Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Ortsname 3 Geschichte 3 1 Grenzort Prostken 4 Religionen 4 1 Evangelisch 4 2 Romisch katholisch 5 Gemeinde 6 Verkehr 7 Personlichkeiten 7 1 Aus dem Ort geburtig 7 2 Mit dem Ort verbunden 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenProstki am Fluss Elk Lyck liegt im sudlichen Osten der Woiwodschaft Ermland Masuren in unmittelbarer Nahe der Grenze zur Woiwodschaft Podlachien Die Kreisstadt Elk Lyck ist 15 Kilometer in nordwestlicher Richtung entfernt Ortsname BearbeitenDer Name Prostkens resp Prostkis leitet sich davon ab dass der Fluss Elk hier prosta das heisst geradeaus die Grenze durchfliesst 2 Geschichte BearbeitenDie Grundung Prostkens 3 als Handfeste geht auf das Jahr 1482 zuruck 2 Eine Siedlung durfte sich aber schon vorher dort befunden haben Bei Prostken unterlag am 8 Oktober 1656 wahrend des Zweiten Nordischen Krieges eine brandenburgisch radziwillsche Truppe einer polnisch tatarische Streitmacht 4 Furst Boguslaw Radziwill geriet in Gefangenschaft und bis in das nachste Jahr hinein wurden masurische Dorfer und Stadte durch die Tataren geplundert und in Brand gesetzt Im Jahr 1874 wurde Prostken in den neu errichteten Amtsbezirk Ostrokollen 5 1938 bis 1945 Scharfenrade polnisch Ostrykol eingegliedert Er gehorte zum Kreis Lyck im Regierungsbezirk Gumbinnen ab 1905 Regierungsbezirk Allenstein in der preussischen Provinz Ostpreussen Am 1 Oktober 1939 wurde der lediglich aus der Gemeinde Prostken bestehende neue Amtsbezirk Prostken geschaffen 6 Er bestand unverandert bis zum Jahre 1945 Im Jahr 1910 verzeichnete Prostken 2680 Einwohner 7 Ihre Zahl verringerte sich bis 1933 auf 2392 und belief sich 1939 auf 2302 8 Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevolkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein zu dem Prostken gehorte am 11 Juli 1920 uber die weitere staatliche Zugehorigkeit zu Ostpreussen und damit zu Deutschland oder den Anschluss an Polen ab In Prostken stimmten 1240 Einwohner fur den Verbleib bei Ostpreussen auf Polen entfiel keine Stimme 9 Sudlich der ostpreussischen Grenze waren viele Kleinstadte durch eine Mehrheit oder starke Minderheit von Juden gepragt Nachdem die Wehrmacht dort einmarschiert war ubergab sie dieses Gebiet aufgrund des 1939 geschlossenen Deutsch Sowjetischen Grenz und Freundschaftsvertrages der UdSSR und zog sich uber die deutsche Grenze zuruck Vor dem Ruckzug wurden Teile der judischen Bevolkerung nach Deutschland verschleppt Prostken diente hierbei als Durchgangslager u a fur verschleppte Juden 10 In der Nahe befand sich ein grosses Gefangenenlager Hier sollte auch ein Sohn Stalins untergebracht gewesen sein bevor er weitertransportiert wurde 2 In Kriegsfolge kam Prostken im Jahre 1945 zu Polen und erhielt die polnische Namensform Prostki Heute ist der Ort Sitz eines Schulzenamtes 11 polnisch Solectwo und damit eine Ortschaft im Verbund der Landgemeinde Prostki deren Amtssitz sie zugleich ist Grenzort Prostken Bearbeiten nbsp Das ehemalige Gasthaus Zur Grenze Eigentumer Karl Kruger in Prostki nbsp Die Grenzsaule von 1545 bei BoguszeProstken war schon immer eine Pass und Zollstation mit verhaltnismassig regem Verkehr uber die preussische Grenze nach Suden 2 Es war Grenzort an der Strasse von Lyck nach Grajewo zur Weiterfahrt nach Bialystok bzw Warschau Vor der Dorfgrundung im Jahre 1482 durfte der legendare Dorfkrug bereits bestanden haben Ab 1871 1873 war Prostken zugleich Grenzort an der bis 1945 existierenden Bahnstrecke von Konigsberg Preussen nach Brest Im Jahre 1545 liess Albrecht von Brandenburg Preussen bei dem Dorf Prostken eine gemauerte Grenzsaule errichten 12 mit einem lateinischen Gedicht von Georg Sabinus Es lautet in deutscher Ubersetzung Einst als Sigismund August in dem vaterlichen Grenzlande und Markgraf Albecht I die Rechte ausubten und jener die alten Stadte des Jagiello dieser die Macht der Preussen in Frieden regierte da ward diese Saule errichtet welche die Grenzen genau bezeichnet und den Landerbesitz der beiden Herzoge trennt August 1545 12 Zur Zeit der Denkmalsaufstellung befand sich dort das Dreilandereck zwischen Preussen Litauen und Masowien welches kurz zuvor von Polen annektiert worden war Die Grenzsaule enthalt neben der Inschrifttafel die Wappen des Herzogtums Preussens sowie von Gross Litauen Es handelt sich hierbei um Nachbildungen der Originale die sich bis 1945 im Konigsberger Schloss befanden Der Grenzverlauf bestand bereits seit dem Vertrag von Kalisch im Jahre 1343 Die Grenze war neben der spanisch portugiesischen Grenze der dauerhafteste Grenzverlauf in Europa und hatte mehr als 600 Jahre bis 1945 Bestand Heute verlauft auf der Trasse der fruheren Grenze und jetzt unter Einschluss des kleinen Dorfes Bogusze Bogusche die Trennlinie zwischen den Woiwodschaften Ermland Masuren und Podlachien Religionen BearbeitenEvangelisch Bearbeiten Prostken war bis 1945 in das Kirchspiel der evangelischen Kirche Ostrokollen 1938 bis 1945 Scharfenrade polnisch Ostrykol eingepfarrt 13 die zum Kirchenkreis Lyck in der Kirchenprovinz Ostpreussen der Kirche der Altpreussischen Union gehorte In Prostken selbst gab es eine Kapelle als Filialkirche Im Jahre 1910 wurde der Kirch und Pfarrort dann von Ostrokollen nach Prostken verlegt Der Ort wurde somit Amtssitz eines fast 6 000 Gemeindeglieder zahlenden Kirchspiels Flucht und Vertreibung der einheimischen Bevolkerung in Kriegsfolge sorgten fur das Erliegen der evangelischen Kirchenarbeit in Prostken Die heute hier lebenden wenigen evangelischen Einwohner halten sich zur Kirchengemeinde in der Kreisstadt Elk Lyck einer Filialgemeinde der Pfarrei Pisz Johannisburg in der Diozese Masuren der Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen Romisch katholisch Bearbeiten Eine genau umgekehrte Entwicklung erlebten die romisch katholischen Einwohner in Prostken Gab es vor 1945 nur wenige Katholiken ihre Pfarrkirche war die in der Stadt Lyck und dem Bistum Ermland zugehorig so siedelten sich in Prostki nach 1945 zahlreiche polnische Neuburger fast ausnahmslos katholischer Konfession an Prostki wurde Pfarrort 14 offiziell errichtet im Jahre 1962 Im Jahre 1987 begann man mit dem Bau einer Kirche die am 14 April 1999 geweiht und dem Antonius von Padua gewidmet wurde Neben der Kreuzerhohungskirche in Ostrykol wird auch eine Kapelle in Sokolki deutsch Sokolken 1938 bis 1945 Stahnken als Filialkirche von Prostki aus mitversorgt Die Pfarrei Prostki ist in das Dekanat Elk Matki Bozej Fatimskiej im Bistum Elk der Romisch katholischen Kirche in Polen eingegliedert Gemeinde BearbeitenZur Landgemeinde gmina wiejska Prostki mit einer Flache von 230 5 km gehoren das Dorf selbst und 40 weitere Dorfer mit Schulzenamtern solectwa Hauptartikel Gmina ProstkiVerkehr BearbeitenDie Grenzstation Prostken lag an einer Strasse spatere deutsche Reichsstrasse 132 die einst das ostliche Ostpreussen in Nord Sud Richtung von Memel heute litauisch Klaipeda litauische Strasse 141 uber Tilsit heute russisch Sowetsk russische Fernstrasse A 198 und Gumbinnen heute russisch Gussew russische Regionalstrasse 27A 011 Goldap heute polnisch Goldap polnische Landesstrasse DK65 Marggrabowa Oletzko Treuburg Olecko und Lyck Elk durchzog und weiter in das Russische Reich bzw nach Polen weiterfuhrte Die Strasse verlauft heute als polnische Landesstrasse 65 bis nach Bobrowniki an der polnisch belarussischen Grenze Der Wegfall der Grenzsituation liess die verkehrstechnische Bedeutung der Lage Prostkis an dieser Strasse schrumpfen Die Orte im Gemeindegebiet Prostken selber sind gut durch zahlreiche Nebenstrassen zum Teil auch mit Landwegecharakter untereinander und mit dem Zentrum vernetzt nbsp Altes Stationsschild Prostkens im Bahnmuseum ElkAm 1 November 1871 eroffnete die Ostpreussische Sudbahn den Streckenabschnitt Lyck Prostken einer von Konigsberg Preussen Kaliningrad herfuhrenden Bahnstrecke die 1873 um den Abschnitt Prostken Bialystok spater sogar bis in das heute belarussische Brest verlangert wurde Mit dem Bau der Bahn veranderte sich das Leben in dem kleinen Grenzort schlagartig 2 und die Einwohnerzahl stieg in kurzester Zeit auf das Zehnfache Es entstanden umfangreiche Bahnanlagen ein Zollamt eine Post sowie viele neue Wohngebaude fur die zuziehenden Beamten Rampenarbeiter Kaufleute und Handwerker Die damalige Bahnstrecke ist heute aufgrund der Teilung Ostpreussens in einen russischen und einen polnischen Teil unterbrochen und wird nur noch und nicht mehr uberall regular als Bahnstrecke Kaliningrad Bagrationowsk und Bahnstrecke Glomno Bialystok befahren Die Gemeinde Prostki ist mit den Bahnstationen Prostki und Lipinskie Male Lipinsken Ksp Ostrokollen 1938 bis 1945 Lindenfliess an diese Bahnstrecke angeschlossen Der nachste internationale Flughafen Danzig ist relativ weit entfernt ahnlich weit entfernt ist der Flughafen in Warschau Personlichkeiten BearbeitenAus dem Ort geburtig Bearbeiten Ernst Meyer 10 Juli 1887 in Prostken Politiker KPD 2 Februar 1930 Walter Marg 13 Juli 1910 in Prostken klassischer Philologe 11 November 1983 Grzegorz Jablonski 10 Marz 1966 in Prostki Boxer Olympiateilnehmer Marcin Miller 27 Mai 1970 in Prostki Disco Polo Musiker Michal Sloma 31 Januar 1982 in Prostki RudererMit dem Ort verbunden Bearbeiten Julius Schoeps 1864 1942 Arzt leitete zwischen 1914 und 1920 das Feldlazarett in Prostken Hans Pfundtner 1881 1945 Verwaltungsjurist Staatssekretar tat zwischen 1907 und 1910 Dienst im Hauptzollamt Prostken Heinz Appel 1884 1962 Kaufmann Fabrikant Appel Feinkost unterhielt bis zum Zweiten Weltkrieg eine Produktionsstatte in Prostken Herwart Fischer 1885 1938 Rechtsmediziner Hochschullehrer zwischen 1920 und 1921 Kreisassistenzarzt und Chefarzt der Quarantanestation in Prostken Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Prostki Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013 S 1033 a b c d e Geschichte von Prostken Prostki Dietrich Lange Geographisches Ortsregister Ostpreussen 2005 Prostken Die Schlacht von Prostken und der Einfall der Tataren in Ostpreussen 1656 Rolf Jehke Amtsbezirk Scharfenrade Rolf Jehke Amtsbezirk Prostken Uli Schubert Gemeindeverzeichnis Landkreis Lyck Michael Rademacher Landkreis Lyck Lyk poln Elk Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Herbert Marzian Csaba Kenez Selbstbestimmung fur Ostdeutschland Eine Dokumentation zum 50 Jahrestag der ost und westpreussischen Volksabstimmung am 11 Juli 1920 Herausgeber Gottinger Arbeitskreis 1970 S 86 Ein Beispiel gibt trotz des Schreibfehlers Frostken ein im Juli 1945 geschriebener Brief von Chaye Soika Golding Gmina Prostki Wrota Marmii i Mazur Memento des Originals vom 10 Dezember 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot bip warmia mazury pl a b Die Ostrokollnische Grenzsaule Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band 3 Dokumente Gottingen 1968 S 494 Parafia Prostki Bistum ElkGmina Prostki Amtssitz Prostki Prostken Dorfer und Schulzenamter Bobry Bobern Bogusze Borki Borken Bzury Bzurren Surren Cisy Cziessen Seeheim Czyprki Czyprken Kolbitz Dabrowskie Dombrowsken Eichensee Dlugochorzele Dlugochorellen 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