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Periam deutsch Perjamosch ungarisch Perjamos ist eine Gemeinde im Kreis Timiș in der Region Banat im Sudwesten Rumaniens etwa 3 Kilometer sudlich des Flusses Mureș Marosch Periam Perjamosch PerjamosPeriam Rumanien BasisdatenStaat Rumanien RumanienHistorische Region BanatKreis TimișKoordinaten 46 3 N 20 52 O 46 045 20 869166666667 95 Koordinaten 46 2 42 N 20 52 9 OZeitzone OEZ UTC 2 Hohe 95 mFlache 98 33 km Einwohner 4 196 1 Dezember 2021 1 Bevolkerungsdichte 43 Einwohner je km Postleitzahl 307315Telefonvorwahl 40 02 56Kfz Kennzeichen TMStruktur und Verwaltung Stand 2020 2 Gemeindeart GemeindeBurgermeister Cornel Dumitraș PSD Postanschrift Str Mureșului nr 1 loc Periam jud Timiș RO 307315Website primatimperiam roLage von Periam im Kreis TimișPeriamosch auf der Josephinische Landaufnahme 1769 1772 Dorfplan Periam Inhaltsverzeichnis 1 Nachbarorte 2 Geschichte 2 1 Ansiedlung 2 2 Archaologische Funde 2 3 Kriegsfolgen 3 Kulturleben 3 1 Sakrale Einrichtungen 3 2 Schulwesen 3 3 Pressewesen 4 Wirtschaft 5 Einwohner 6 Personlichkeiten 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseNachbarorte BearbeitenIgriș Semlac Naturpark Marosch AuenSanpetru Mare nbsp VingaPesac Șandra VariașGeschichte BearbeitenAnsiedlung Bearbeiten Schon 1332 wurde der Ort in den Akten des Csanader Domkapitels unter dem Namen Priamus erstmals erwahnt Nach der Schlacht bei Mohacs 1526 wurde das Banat 1552 turkische Provinz Funf Jahre spater 1557 war Periam verlassen und ode In den turkischen Steuerlisten von 1557 und 1571 wurde der Ort unter dem Namen Puryumesch gefuhrt Nach dem Frieden von Passarowitz 1716 wurde das Banat zur Krondomane des Habsburger Reichs Periam wurde mit deutschen Kolonisten besiedelt Die Siedler der ersten Etappe 1724 kamen hauptsachlich aus dem Elsass und Lothringen 1752 liessen sich laut den Eintragungen im Wiener Hofkammerarchiv mehrere Familien aus Lothringen Trier und Nassau Siegen in Periam nieder Zwischen 1764 und 1765 siedelten im Ort 74 Familien aus dem Elsass aus Lothringen aus der Gegend um Trier aus Nassau Siegen aus Birkenfeld Luxemburg Bohmen und der Steiermark Im Jahre 1766 trafen wieder neue Familien im Ort ein Nach mehreren Uberschwemmungen wurde der Ort 1761 auf eine Anhohe die Maroschterrasse verlegt wobei der Name beibehalten wurde Archaologische Funde Bearbeiten In der Nahe von Periam wurden mehrere archaologische Funde Waffen Munzen und Schmucksachen sichergestellt Einige Stamme der Geto Daker lebten auf diesem Gebiet Aber auch Gegenstande aus der Bronzezeit kamen bei Ausgrabungen ans Tageslicht Im Jahre 1885 forderten Ziegelarbeiter einen Schatz zu Tage der aus Kleiderspangen Ohrringen und Perlen bestand Ein anderer Fund der Mitte des 19 Jahrhunderts gemacht wurde lag zwischen Periam und Grossdorf in der Nahe der Aranka Dieser besteht aus einem zweischneidigen Messer aus Bronze und mehreren Bruchstucken versteinerten Hirschgeweihs und wurde im Banater Nationalmuseum in Timișoara aufbewahrt Kriegsfolgen Bearbeiten Am 4 Juni 1920 wurde das Banat infolge des Vertrags von Trianon dreigeteilt Der grosste ostliche Teil zu dem auch Periam gehorte fiel an Rumanien Infolge des Waffen SS Abkommens vom 12 Mai 1943 zwischen der Antonescu Regierung und Hitler Deutschland wurden alle deutschstammigen wehrpflichtigen Manner in die deutsche Armee eingezogen Der Zweite Weltkrieg brachte Flucht Deportation und Enteignung mit sich Noch vor Kriegsende im Januar 1945 fand die Deportation aller volksdeutschen Frauen zwischen 18 und 30 Jahren und Manner im Alter von 16 bis 45 Jahren zur Aufbauarbeit in die Sowjetunion verschleppt statt Von den 56 Personen die in die Sowjetunion deportiert wurden starben 21 37 Das Bodenreformgesetz vom 23 Marz 1945 das die Enteignung der deutschen Bauern in Rumanien vorsah entzog der landlichen Bevolkerung die Lebensgrundlage Das Nationalisierungsgesetz vom 11 Juni 1948 sah die Verstaatlichung aller Industrie und Handelsbetriebe Banken und Versicherungen vor wodurch alle Wirtschaftsbetriebe unabhangig von der ethnischen Zugehorigkeit enteignet wurden Da die Bevolkerung entlang der rumanisch jugoslawischen Grenze von der rumanischen Staatsfuhrung nach dem Zerwurfnis Stalins mit Tito und dessen Ausschluss aus dem Kominform Bundnis als Sicherheitsrisiko eingestuft wurde erfolgte am 18 Juni 1951 die Deportation von politisch unzuverlasslichen Elementen in die Bărăgan Steppe unabhangig von der ethnischen Zugehorigkeit Die rumanische Fuhrung bezweckte zugleich den einsetzenden Widerstand gegen die bevorstehende Kollektivierung der Landwirtschaft zu brechen Als die Bărăganverschleppten 1956 heimkehrten erhielten sie die 1945 enteigneten Hauser und Hofe zuruckerstattet Der Feldbesitz wurde jedoch kollektiviert Zogerlich begann Ende der 1960er Jahre die Familienzusammenfuhrung In den 1970er und in den 1980er Jahren nahm die Anzahl der Auswanderer nach Deutschland zu Die leerstehenden Hauser wurden von Rumanen bezogen was zu einem tiefgreifenden demografischen Wandel der Gemeinde fuhrte Kulturleben BearbeitenSakrale Einrichtungen Bearbeiten Im Jahre 1766 wurde die romisch katholische Kirche St Johannes Nepomuk im alten Dorf gebaut 1856 wurde die neue Kirche eingeweiht Ihr Holzkuppelbau ist der zweitgrosste dieser Art in Rumanien Die rumanisch orthodoxe Kirche wurde nach den Planen des Architekten Josef Ortner im Jahre 1927 fertiggestellt 1933 malte der Arader Maler Imre Capsa die Ikonen Wilhelm Haubenricht vergoldete sie Dem Bekenntnis nach gab es 1888 in der Gemeinde 5417 Katholiken 313 Griechisch nicht unierte 98 Juden und 33 Reformierte Schulwesen Bearbeiten 1820 wurde die neue Schule errichtet 1860 ubernahmen die Schwestern des Ordens Unserer lieben Frau die Leitung der Madchenschule im alten Dorf Im Jahre 1877 wurde das Klostergebaude errichtet 1879 eroffnete der Kindergarten Im Jahre 1911 wurde die Knabenburgerschule gebaut die 1919 in eine deutsche Burgerschule mit einer rumanischen Abteilung umgewandelt wurde Am 15 Mai 1928 wurde diese Schule in ein Gymnasium umgewandelt Pressewesen Bearbeiten Im 19 Jahrhundert erschienen in Periam mehrere Zeitungen in deutscher Sprache 1881 die Torontaler Zeitung spater in Burger Zeitung umbenannt und 1897 das Blatt Perjamosch und Umgebung die spateren Torontaler Nachrichten Wirtschaft BearbeitenMit den Sagewerken in Periam erfuhr die Flosserei einen starken Aufschwung Im Jahre 1842 wurde Periam zum Marktflecken erhoben Damit bekam der Ort das Recht jeden Montag Wochenmarkt und dreimal im Jahr am 24 April am 15 Juni und am 24 September Jahrmarkt abzuhalten Gewerbe und Handel entwickelten sich Am 25 Oktober 1870 wurde Periam an das Eisenbahnnetz angeschlossen und der Bahnhof eroffnet Zur gleichen Zeit wurde das Telegrafenamt eingerichtet Der Anschluss des Ortes an das Eisenbahnnetz trug zur wirtschaftlichen Entwicklung des Ortes bei Weil der Handel zunahm wurden auch zwei Sparkassen gegrundet um den wachsenden Geldbedarf zu decken Anfang der 1870er Jahre wurde eine Dampfmuhle errichtet Die Entwicklung des Handels und der Industrie fuhrte 1892 zur Grundung einer Hutfabrik der ersten im sudostlichen Teil Europas In der Zwischenkriegszeit entwickelten sich der Handel das Handwerk und die Kleinindustrie weiter So gab es in Periam eine Spinnerei eine Farberei eine Weberei eine Stickerei eine Bau und Mobeltischlerei eine Blaudruckerei ein Sagewerk eine Dampfmuhle eine Woll und Angoraspinnerei ein Hotel ein Kaffeehaus ein Kino einen Gemischtwarenladen und eine Buchdruckerei Perjamosch entwickelte sich zum Gewerbe und Handelszentrum und zahlte in der Zwischenkriegszeit bereits 200 Gewerbetreibende Einwohner Bearbeiten1910 lebten in Periam 5348 Einwohner davon 287 Rumanen 488 Ungarn 4309 Deutsche und 264 Angehorige anderer Nationalitaten 2002 hatte Periam 4464 Einwohner von denen 4011 Rumanen 104 Ungarn 150 Deutsche und 199 anderer Nationalitat waren 3 Personlichkeiten BearbeitenFranz Ferch 1900 1981 Maler und Kunstler Franz Heinz 1929 Journalist und Schriftsteller Franz Remmel 1931 2019 Journalist und Ethnologe Walter Andreas Kirchner 1941 Bildhauer Maler und Grafiker Richard Wagner 1952 2023 Schriftsteller Manfred Engelmann 1956 2023 Bundeskulturreferent der Landsmannschaft der Banater Schwaben 1987 1990 Siehe auch BearbeitenListe deutscher und ungarischer Bezeichnungen rumanischer Orte Liste der Ortschaften im BanatLiteratur BearbeitenElke Hoffmann Peter Dietmar Leber und Walter Wolf Das Banat und die Banater Schwaben Band 5 Stadte und Dorfer Mediengruppe Universal Grafische Betriebe Munchen Munchen 2011 ISBN 3 922979 63 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Periam Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Heimatortsgemeinschaft PerjamoschEinzelnachweise Bearbeiten Volkszahlung 2021 in Rumanien Populația rezidentă după etnie 1 Dezember 2021 rumanisch Angaben bei Biroului Electoral Central abgerufen am 25 April 2021 rumanisch Varga E Arpad Volkszahlungen 1880 2002 bei kia hu letzte Aktualisierung 2 November 2008 PDF 960 kB ungarisch Gemeinden im Kreis Timiș Balinț Banloc Bara Barna Beba Veche Becicherecu Mic Belinț Bethausen Biled Birda Bogda Boldur Brestovăț Bucovăț Cărpiniș Cenad Cenei Checea Chevereșu Mare Comloșu Mare Coșteiu Criciova Curtea Darova Denta Dudeștii Noi Dudeștii Vechi Dumbrava Dumbrăvița Fardea Fibiș Foeni Gavojdia Ghilad Ghiroda Ghizela Giarmata Giera Giroc Giulvăz Gottlob Iecea Mare Jamu Mare Jebel Lenauheim Liebling Livezile Lovrin Margina Mănăștiur Mașloc Moravița Moșnița Nouă Nădrag Nițchidorf Ohaba Lungă Otelec Orțișoara Pădureni Parța Peciu Nou Periam Pesac Pietroasa Pișchia Racovița Remetea Mare Săcălaz Sacoșu Turcesc Șag Sanandrei Șandra Sanmihaiu Roman Sanpetru Mare Saravale Satchinez Secaș Știuca Teremia Mare Tomești Tomnatic Topolovățu Mare Tormac Traian Vuia Uivar Valcani Variaș Victor Vlad Delamarina Voiteg Normdaten Geografikum GND 4258955 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Periam amp oldid 239180247