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Șandra deutsch Alexanderhausen ungarisch Sandorhaza ist eine Gemeinde im Kreis Timiș in der Region Banat im Sudwesten Rumaniens Sie liegt 35 km nordwestlich von Timișoara Temeswar auf halber Strecke zwischen Timișoara und Sannicolau Mare Șandra Alexanderhausen SandorhazaȘandra Timiș Rumanien BasisdatenStaat Rumanien RumanienHistorische Region BanatKreis TimișGemeinde keinKoordinaten 45 56 N 20 53 O 45 925 20 890277777778 94 Koordinaten 45 55 30 N 20 53 25 OZeitzone OEZ UTC 2 Hohe 94 mFlache 43 69 km Einwohner 2 882 20 Oktober 2011 1 Bevolkerungsdichte 66 Einwohner je km Postleitzahl 307065Telefonvorwahl 40 02 56Kfz Kennzeichen TMStruktur und Verwaltung Stand 2020 2 Gemeindeart GemeindeGliederung Șandra UiheiBurgermeister Luchian Savu PNL Postanschrift Str Principală nr 6 loc Șandra jud Timiș RO 307065Website www primariasandra roLage der Gemeinde Șandra im Kreis TimișKirche von Alexanderhausen Inhaltsverzeichnis 1 Nachbarorte 2 Ortsname 3 Dorfplanung 4 Geschichte 5 Wirtschaft 6 Kulturleben 7 Demografie 8 Zeittafel 9 Siehe auch 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseNachbarorte BearbeitenLovrin Periam VariașBulgăruș nbsp SatchinezLenauheim Iecea Mare BiledOrtsname BearbeitenAm 1 Januar 1833 wurde ein Ansiedlungskontrakt zwischen den Grundherren und den kunftigen Ansiedlern unterzeichnet und in Pressburg durch den Bischof des Agramer Bistums Alexander Alagovich ratifiziert nach welchem das Dorf bei der Ansiedlung Alexandria oder Sandorhaza benannt wurde Nachdem ein Teil des Banats 1920 Rumanien zugeteilt wurde bekam der Ort den rumanischen Namen Șandra In der Alexanderhausener Mundart nennt man den Ort Schanderhaas 3 Dorfplanung BearbeitenCharakteristisch fur das Alexanderhausen ist der streng quadratische und symmetrische Ortsplan In der Dorfmitte befindet sich das sogenannte Rondell Das Wahrzeichen von Alexanderhausen ist die doppelturmige Kirche im Rondell mit dem Ewigen Licht als Mittelpunkt des Rondells und des Dorfes Die Hauser um das Rondell sind in einem Kreis angelegt Das Rondell selbst besteht aus vier Vierteln In jedem Viertel befindet sich eine kleine Kapelle Zum Gedenken der 62 Opfer des Ersten Weltkriegs wurde im Rondell ein Kriegerdenkmal errichtet Anlasslich der Feier des einhundertjahrigen Bestehens der Gemeinde Alexanderhausen am 4 Juni 1933 wurde das Denkmal eingeweiht Die anderen drei Viertel des Kreises sind mit Baumen bepflanzt In einem der Viertel stand einst das Freiheitsdenkmal Auf einem Erdhugel stand eine etwa 3 m hohe Marmorsaule darauf ein Adler mit ausgebreiteten Flugeln Das Denkmal sollte an die Revolution von 1848 49 erinnern Dieses Denkmal wurde 1944 durch eine Verordnung der rumanischen Regierung abgetragen Auch die zwei Friedhofe mit ihren Friedhofskapellen und die Wegkreuze ausserhalb des Dorfes sind haargenau symmetrisch zum Ortsmittelpunkt angelegt wie es auch die zwei Rossmuhlen des Dorfes ehemals waren 3 Geschichte BearbeitenIm Jahre 1833 wurden 140 Familien angesiedelt etwa 700 Personen Sie kamen aus Bogarosch Lenauheim Grabatz Triebswetter Nero Billed Wiseschdia Nitzkydorf Grossjetscha Tschanad Gottlob Lovrin Kleinjetscha Gross Sankt Nikolaus und Warjasch Im Jahre 1842 lebten schon 1231 Deutsche sowie 16 Serben und Rumanen in Alexanderhausen 1852 wurden weitere 59 Kleinhausler aus den umliegenden Dorfern angesiedelt Anlasslich der Feier des hundertjahrigen Bestehens der Gemeinde Alexanderhausen am 4 Juni 1933 wurde das Kriegerdenkmal eingeweiht Alexanderhausen hatte im Ersten Weltkrieg von 170 Soldaten 62 Gefallene zu beklagen 3 Am 4 Juni 1920 wurde das Banat infolge des Vertrags von Trianon dreigeteilt Der grosste ostliche Teil zu dem auch Alexanderhausen gehorte fiel an Rumanien 1923 erhielt Alexanderhausen die amtliche Bezeichnung Șandra 1941 trat Rumanien an der Seite Deutschlands in den Krieg 1943 wurde das zwischenstaatliche Abkommen uber die Einreihung rumanischer Staatsburger deutscher Nationalitat in die deutsche Wehrmacht abgeschlossen Alexanderhausen hatte im Zweiten Weltkrieg 61 Gefallene von insgesamt 200 Soldaten zu beklagen 3 1944 fand der Seitenwechsel Rumaniens statt Von den 170 Alexanderhausenern die im Januar 1945 zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion deportiert wurden starben 29 wahrend der Deportation Infolge des Bodenreformgesetzes von 1945 fand die Enteignung der Deutschen statt Eine weitere Folge des Krieges war die Deportation von Deutschen aus dem Grenzgebiet zu Jugoslawien in die Bărăgan Steppe Diese Deportation setzte in der Nacht vom 17 zum 18 Juni 1951 ein Aus Alexanderhausen wurden 17 Familien deportiert Im Jahre 1945 standen im Ort 464 Hauser Am 1 Juni 1968 wurde Alexanderhausen zu Biled eingegliedert 2004 erhielt Șandra dann erneut den Status einer Gemeinde 4 Wirtschaft BearbeitenDurch die Unterzeichnung des Ansiedlungskontraktes standen die Ansiedler zur Grundherrschaft im Pachtverhaltnis Sie bekamen von dieser auf Lebenszeit je 30 Joch Feld und einen Hausplatz zur vollen Nutzniessung Fur die uberlassenen Felder und Hausplatze mussten die Ansiedler der Grundherrschaft eine Menge grosser Gegenleistungen bieten Nach jahrelangem Bemuhen der deutschen Ansiedler wurden sie am 17 Juli 1868 von den Verpflichtungen des Ansiedlungskontraktes befreit Es handelt sich um den von Bischof Georg Haulik unterzeichneten Ablosungsvergleich Die Gemeinde Alexanderhausen war also frei allerdings gegen eine sehr grosse Abfindungssumme 1890 wurde die erste Dampfdruschgesellschaft in Alexanderhausen gegrundet 1894 erhielt Alexanderhausen Bahnverbindung uber die Strecke Temeswar Tschanad 1898 fand die Grundung des Bauernvereins statt Infolge des Bodenreformgesetzes von 1945 wurde 1949 die Kollektivwirtschaft gegrundet Durch das Nationalisierungsgesetz vom 11 Juni 1948 das die Verstaatlichung aller Industrie und Handelsbetriebe Banken und Versicherungen vorsah fand die Enteignung aller Wirtschaftsbetriebe statt 1955 erfolgte die Elektrifizierung des Dorfes durch ein Stromaggregat in der Strommuhle von Georg Burian und Magdalena Graf 1968 wurde Erdol in der Gegend von Șandra entdeckt was zusatzliche Arbeitsplatze sicherte 1974 wurden die Trinkwasserbrunnen durch eine Wasserleitung abgelost Kulturleben BearbeitenEs gab eine lange Musiktradition in Alexanderhausen Der Mannergesangverein wurde 1891 gegrundet und 1938 der gemischte Chor Schon vor dem Ersten Weltkrieg bestand eine Blasmusikkapelle unter der Leitung von Nikolaus Hummel Ihm folgte der Kapellmeister Jakob Henzl Nach 1944 45 fuhrte Kapellmeister Josef Lammert diese Tradition fort und leitete spater auch eine Knabenkapelle Ausser der Blasmusikkapelle gab es in Alexanderhausen auch noch das Streichmusik Orchester der Familie Klein Adam Lefort einer der Schuler von Klein leitete eine Schulkinder Musikkapelle mit grossem Erfolg 1950 wurde ein neues Streichmusik Orchester gegrundet und spielte unter der Leitung von Josef Ihm der auch bei der Blasmusik mitspielte Die Leitung der Blaskapelle ubernahmen spater Ewald Stefan Norbert Pinczes Horst Lesch und als letzter leitete die Blaskapelle Werner Simone Durch die kulturelle Tatigkeit der Lehrer von Alexanderhausen wurden Laienspielgruppen ein Chor und eine Volkstanzgruppe gegrundet Die Volkstanzgruppe unter der Leitung von Lehrerin Margarete Grawisch wurde sogar Sieger bei einem Wettbewerb der Banater Volkstanzgruppen Der Sport war schon immer in Alexanderhausen beliebt Fruher wurde in den Dorfwirtschaftshausern Billard und gelegentlich auch Schach gespielt In den Sommermonaten wurde ausser Volkerball auch Fussball gespielt Einmal jahrlich fanden die Pokalspiele statt Im Jahre 1936 wurde eine Handballmannschaft gegrundet 1933 gab es schon eine Fussballmannschaft Ab 1950 wurden sogar Meisterschaftsspiele ausgetragen In dem gleichen Jahr hat auch die Handballmannschaft an der Meisterschaft des Kreises Timiș teilgenommen 1965 wurde das neue Kulturhaus fertiggestellt Demografie BearbeitenVolksgruppe 1930 ProzenteRumanen 132 7 12 Ungarn Deutsche 1722 92 89 Andere Gesamt 1854 100 Volksgruppe 1977 ProzenteRumanen 1394 63 66 Ungarn 51 2 33 Deutsche 710 32 43 Andere 35 1 60 Gesamt 2190 100 Volksgruppe 1992 ProzenteRumanen 2014 94 16 Ungarn 27 1 27 Deutsche 84 3 93 Andere 14 0 66 Gesamt 2139 100 Zeittafel Bearbeiten1833 Grundung von Alexanderhausen durch Ansiedlung von 140 Familien aus den umliegenden Dorfern Bogarosch Grabatz Lenauheim Billed Warjasch Alexanderhausen gehort dem Komitat Torontal an 1836 Grundung der Pfarrei und Bau der barocken doppelturmigen Pfarrkirche das Wahrzeichen von Alexanderhausen 1842 Es leben 1231 Deutsche und 16 Serben und Rumanen im Ort 1848 Beginn der burgerlichen Revolution Das Banat ist auch von den Revolutionswirren betroffen 1849 Das Banat wird wieder osterreichisches Kronland 1852 Weitere 59 Kleinhausler werden aus den umliegenden Dorfern angesiedelt 1860 Der Ausgleich innerhalb der Doppelmonarchie Das Banat fallt erneut an Ungarn 1890 Grundung der Dampfdruschgesellschaft 1894 Alexanderhausen erhalt Bahnverbindung uber die Strecke Temeswar Tschanad 1898 Grundung des Bauernvereins 1913 Schon vor dem Ersten Weltkrieg bestand eine Blasmusikkapelle aus 10 Mann unter der Leitung von Nikolaus Hummel 1914 bis 1918 Erster Weltkrieg Alexanderhausen beklagt 62 Tote von insgesamt 170 Soldaten 1916 Kriegseintritt Rumaniens auf Seiten der Alliierten 1918 Zerfall der k u k Monarchie Ausrufung der Autonomen Banater Republik 1919 Rumanien unterzeichnet den Minderheitenschutz 1920 Der Friedensvertrag von Trianon hat die Dreiteilung des Banats zur Folge Alexanderhausen fallt an Rumanien 1923 Die Zweihundert Jahr Feier der Ansiedlung der Deutschen im Banat wird am 28 September 1923 in Temeswar gefeiert 1929 Grundung der Freiwilligen Feuerwehr in Alexanderhausen 1933 Einweihung des Kriegerdenkmals Grundung des Fussballvereins in Alexanderhausen 1936 Grundung des Alexanderhausener Handballvereins 1939 Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 1941 Kriegseintritt Rumaniens an der Seite des Deutschen Reiches 1943 Zwischenstaatliches Abkommen uber die Einreihung rumanischer Staatsburger deutscher Zugehorigkeit in die deutsche Wehrmacht Alexanderhausen stellt 200 Soldaten davon kehren 61 nicht mehr zuruck 1944 Seitenwechsel Rumaniens viele ergreifen die Flucht 1945 Deportation aller deutschen Frauen und Manner in arbeitsfahigem Alter in Arbeitslager nach Russland von den 170 Deportierten sterben 29 im Lager 1945 Bodenreformgesetz Enteignung der Deutschen 1948 Kapellmeister Josef Lammert leitete die Blasmusikkapelle und eine Knabenkapelle Ausser der Blasmusikkapelle besass Alexanderhausen eine Streichmusik in Form einer Familientradition der Familie Klein 1949 Grundung der Kollektivwirtschaft 1951 Zwangsevakuierung in die Baragan Steppe 17 Familien aus Alexanderhausen werden verschleppt 1955 Die ersten Baragan Deportierten kehren heim und erhalten ihre Hauser zuruck 1955 Elektrifizierung des Dorfes durch ein Stromaggregat in der Strommuhle von Georg Burian und Magdalena Graf 1965 Bau des neuen Kulturhauses in Alexanderhausen 1967 Die Bundesrepublik Deutschland nimmt diplomatische Beziehungen zu Bukarest auf der Beginn der Ausreisewelle nach Deutschland 1968 Erdol wird in der Gegend von Alexanderhausen entdeckt 1974 Die Trinkwasserbrunnen werden durch die Wasserleitung abgelost 1989 Die Revolution in Rumanien Siehe auch BearbeitenListe deutscher und ungarischer Bezeichnungen rumanischer Orte Portal Rumanien Liste der Ortschaften im BanatLiteratur BearbeitenElke Hoffmann Peter Dietmar Leber und Walter Wolf Das Banat und die Banater Schwaben Band 5 Stadte und Dorfer Mediengruppe Universal Grafische Betriebe Munchen Munchen 2011 ISBN 3 922979 63 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Șandra Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Heinz Vogel Die Gotteshauser der Deutschen im Banat DorfvideosEinzelnachweise Bearbeiten Volkszahlung 2011 in Rumanien bei citypopulation de Angaben bei Biroului Electoral Central abgerufen am 25 April 2021 rumanisch a b c d Elke Hoffmann Peter Dietmar Leber Walter Wolf Das Banat und die Banater Schwaben Band 5 Stadte und Dorfer Munchen 2011 ISBN 3 922979 63 7 Angaben des rumanischen Parlaments abgerufen am 9 September 2018 rumanisch Gemeinden im Kreis Timiș Balinț Banloc Bara Barna Beba Veche Becicherecu Mic Belinț Bethausen Biled Birda Bogda Boldur Brestovăț Bucovăț Cărpiniș Cenad Cenei Checea Chevereșu Mare Comloșu Mare Coșteiu Criciova Curtea Darova Denta Dudeștii Noi Dudeștii Vechi Dumbrava Dumbrăvița Fardea Fibiș Foeni Gavojdia Ghilad Ghiroda Ghizela Giarmata Giera Giroc Giulvăz Gottlob Iecea Mare Jamu Mare Jebel Lenauheim Liebling Livezile Lovrin Margina Mănăștiur Mașloc Moravița Moșnița Nouă Nădrag Nițchidorf Ohaba Lungă Otelec Orțișoara Pădureni Parța Peciu Nou Periam Pesac Pietroasa Pișchia Racovița Remetea Mare Săcălaz Sacoșu Turcesc Șag Sanandrei Șandra Sanmihaiu Roman Sanpetru Mare Saravale Satchinez Secaș Știuca Teremia Mare Tomești Tomnatic Topolovățu Mare Tormac Traian Vuia Uivar Valcani Variaș Victor Vlad Delamarina Voiteg Normdaten Geografikum GND 4206371 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Șandra Timiș amp oldid 235186356