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Cărpiniș kerpiˈniʃ deutsch Gertianosch oder Gertjanosch ungarisch Gyertyamos ist eine Gemeinde im Kreis Timiș in der Region Banat im Sudwesten Rumaniens Cărpiniș Gertianosch GyertyamosCărpiniș Timiș Rumanien BasisdatenStaat Rumanien RumanienHistorische Region BanatKreis TimișKoordinaten 45 47 N 20 54 O 45 787222222222 20 904444444444 82 Koordinaten 45 47 14 N 20 54 16 OZeitzone OEZ UTC 2 Hohe 82 mFlache 46 85 km Einwohner 4 278 1 Dezember 2021 1 Bevolkerungsdichte 91 Einwohner je km Postleitzahl 307090Telefonvorwahl 40 02 56Kfz Kennzeichen TMStruktur und Verwaltung Stand 2020 2 Gemeindeart GemeindeGliederung Cărpiniș Iecea MicăBurgermeister Dumitru Marcel Popa PSD Postanschrift Str III nr 42 loc Cărpiniș jud Timiș RO 307090Website primaria carpinis roLage der Gemeinde Cărpiniș im Kreis TimișCărpiniș auf der Josephinischen Landaufnahme 1769 1772 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Nachbarorte 3 Geschichte 3 1 Erster Weltkrieg 3 2 Zweiter Weltkrieg 4 Wirtschaft 4 1 Landwirtschaft 4 2 Gewerbe 4 3 Industrie 4 4 Handel 4 5 Dienstleistungen 5 Kulturleben 5 1 Schule 5 2 Vereine 6 Personlichkeiten 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseLage BearbeitenCărpiniș befindet sich an der Nationalstrasse DN59A 28 km von Timișoara und 15 km von Jimbolia entfernt Die Ortschaft liegt an der Bahnstrecke Timișoara Jimbolia und ist Ausgangspunkt der Strecke Cărpiniș Ionel Nachbarorte BearbeitenLenauheim Iecea Mare Iecea MicăJimbolia nbsp Beregsău MareChecea Cenei Beregsău MicGeschichte BearbeitenDer Ort wurde 1387 erstmals schriftlich erwahnt 1761 war der Ort von Rumanen bewohnt 1766 ordnete die k u k Landesadministration eine Zwangsumsiedlung der Bewohner nach Dobin an Doch diese beantragten schon 1779 ihre Heimkehr was von Wien genehmigt wurde 1781 loste sich die rumanische Siedlung in Dobin auf Am 2 Juli 1781 erhielten 18 deutsche Familien aus Hatzfeld von der Wiener Hofkammer die Niederlassungserlaubnis fur Dobin Ihnen folgten Siedler aus Gross und Kleinjetscha Beschenowa Bogarosch Lenauheim Triebswetter Billed und Ostern Im Oktober 1784 kamen 66 deutsche Siedlerfamilien aus Lothringen Unterfranken Luxemburg Trier Mainz Bayern Bohmen Franken Schwaben Nassau und Oberschlesien hinzu Die amtliche Ortsbezeichnung war Gertianosch Nach dem Osterreichisch Ungarischen Ausgleich 1867 wurde das Banat dem Konigreich Ungarn innerhalb der Doppelmonarchie Osterreich Ungarn angegliedert Anfang des 20 Jahrhunderts fand das Gesetz zur Magyarisierung der Ortsnamen Ga 4 1898 Anwendung 3 Der amtliche Ortsname war Gyertyamos Er blieb bis zur Verwaltungsreform von 1923 im Konigreich Rumanien gultig als Cărpiniș infolge des Vertrags von Trianon an das Konigreich Rumanien fiel Erster Weltkrieg Bearbeiten Im Ersten Weltkrieg 1914 1918 waren 419 gertianoscher Soldaten Ihnen zu Ehren wurde auf dem Gemeindefriedhof das Kriegerdenkmal errichtet Nachdem 1918 die Serben die Herrschaft im Banat ubernahmen blieb Cărpiniș 1919 kurze Zeit Niemandsland Mit der Unterzeichnung des Friedensvertrags von Trianon wurde die Gemeinde eine Grenzstation zwischen Grossrumanien und Jugoslawien Am 17 August 1924 erhielt Rumanien im Tausch gegen Modosch und Pardany die Grossgemeinde Hatzfeld die Grenze wurde nach Westen verlegt so dass Cărpiniș an Rumanien fiel Zweiter Weltkrieg Bearbeiten 72 Manner aus Gertianosch fielen im Zweiten Weltkrieg blieben vermisst oder starben im Lazarett Auf der Flucht im September 1944 erschossen serbische Partisanen 28 sich auf der Flucht befindende gertianosche Manner Weitere Kriegsfolgen waren die Zwangsarbeit in der Sowjetunion die Kriegsgefangenschaft die Enteignung 1945 und die Verschleppung in die Baragansteppe Rumanische Kolonisten aus Bessarabien aus der Dobrudscha sowie der Moldau kamen nach Gertianosch wo sie die Hauser den Boden und die dazugehorenden Produktionsmittel in Besitz nahmen Als Folge setzte die Aussiedlung im Rahmen der Familienzusammenfuhrung ein Dieser Prozess ist gegenwartig fur Gertianosch abgeschlossen Cărpiniș ist heute ein rumanisches Dorf Wirtschaft BearbeitenLandwirtschaft Bearbeiten Lebensgrundlage fur die Mehrheit der Bewohner von Gertianosch war bis zur Enteignung 1945 die Landwirtschaft besonders der Ackerbau Die Viehzucht war dem Eigenbedarf untergeordnet eine Ausnahme bildeten die Schweinezucht und begrenzt die Huhnerzucht Schweine wurden nach Temeswar und Wien Huhner und Eier nach Italien geliefert Mit Erfolg versuchten sich auch einige Gertianoscher in der Bienen und Seidenraupenzucht Die Seidenraupenzuchter lieferten 850 kg Kokons im Jahr 1922 und 156 Bienenvolker erzeugten 1934 2340 kg Honig Gewerbe Bearbeiten 1935 gab es bereits 33 gewerbliche Zweige in Gertianosch Im selben Jahr machten in Gertianosch 21 Lehrlinge und 30 Gesellen eine handwerkliche Ausbildung Industrie Bearbeiten Im 19 Jahrhundert entstanden in Gertianosch industrielle Unternehmen die landwirtschaftliche Erzeugnisse und Tonerde verarbeiteten 1854 wurden drei Ziegeleien errichtet die Grosse Ziegelei von Christian Kloss die Kleine Ziegelei von Michael Roser und eine dritte von der Gemeinde Die ersten zwei kaufte nach dem Ersten Weltkrieg die Familie Peto aus Billed Ihre Erzeugnisse Mauer und Dachziegel bester Qualitat waren in ganz Rumanien gefragt Am 10 August 1881 war die Windmuhle fertiggestellt Zwei Olmuhlen verarbeiteten Raps Sonnenblumen und Kurbiskerne Hanf und Leinsamen Hinzu kamen mehrere Schrotmuhlen Andere industrielle Unternehmen waren eine Rollvorhangfabrik eine Essigfabrik Branntweinbetriebe Milchgenossenschaften Kasereien und Metzgereien Handel Bearbeiten Mit dem Bau der Bahnlinie Szegedin Temeswar im September 1857 begannen sich in Gertianosch einige Zweige des Grosshandels zu entwickeln besonders der Getreidehandel nahm grossen Aufschwung Die Holzhandlungen fuhrten auch Eisenwaren Kalk und Baustoffe Dem wirtschaftlichen Aufschwung folgten auch moderne offentlich rechtliche und genossenschaftliche Kreditinstitutionen Sparkassen Raiffeisen Genossenschaft Spar und Vorschussverein Landwirtschaftliche Kreditgenossenschaft Dienstleistungen Bearbeiten 12 Geschafte fuhrten Gemischt und Schnittwaren 10 Gaststatten sorgten fur das leibliche Wohl Ferner gab es in Gertianosch ein Postamt einen Arzt eine Hebamme einen Apotheker Kulturleben BearbeitenSchule Bearbeiten Schon 1781 unterrichtete Johann Fuhrmann 18 Schuler in seinem Haus Johann Muller wurde 1788 als erster ausgebildeter Lehrer von der Gemeinde beauftragt 115 Schuler zu unterrichten Im Schuljahr 1884 1885 besuchten 589 Schuler den Unterricht 1888 wurde der Kindergarten eingerichtet Gertianosch beteiligte sich 1924 mit 2 000 000 Lei bei der Banatia Hausbau AG Vereine Bearbeiten Etwa 28 Vereine und Korperschaften der Gesangsverein der Bauernverein der Handels und Gewerbeverein der Madchenkranz der Feuerwehrverein der Sportverein die Musikkapelle wirkten zwischen 1869 und 1944 in Gertianosch Die Grundung des Deutschen Banater Sangerbundes erfolgte auf eine Initiative des Gertianoscher Gesangvereins Gemeindepfarrer Otto Dittrich war sein erster Leiter und danach Ehrenobmann Der Sitz des Vorstandes befand sich bis 1931 in Gertianosch Personlichkeiten BearbeitenOtto Dittrich 1884 1927 Pfarrer Mitbegrunder des Banater Deutschen Sangerbundes Matthias Hoffmann 1891 1957 Lokalforscher Erster Vorsitzender der Landsmannschaft der Banater Schwaben aus Rumanien in Deutschland Michael Mettler 1913 1989 Padagoge Lokalforscher Peter Potye 1925 2022 Zeitzeuge Initiator des Projektes Hilfe fur GertianoschSiehe auch BearbeitenListe deutscher und ungarischer Bezeichnungen rumanischer Orte Liste der Ortschaften im BanatLiteratur BearbeitenMatz Hoffmann 1785 1935 Hundertfunfzig Jahre deutsches Gertianosch Banat Rumanien Elke Hoffmann Peter Dietmar Leber und Walter Wolf Das Banat und die Banater Schwaben Band 5 Stadte und Dorfer Mediengruppe Universal Grafische Betriebe Munchen Munchen 2011 ISBN 3 922979 63 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Cărpiniș Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webdarstellung der Heimatortsgemeinschaft GertianoschEinzelnachweise Bearbeiten Volkszahlung 2021 in Rumanien Populația rezidentă după etnie 1 Dezember 2021 rumanisch Angaben bei Biroului Electoral Central abgerufen am 18 April 2021 rumanisch Gerhard Seewann Geschichte der Deutschen in Ungarn Band 2 1860 bis 2006 Herder Institut Marburg 2012 Gemeinden im Kreis Timiș Balinț Banloc Bara Barna Beba Veche Becicherecu Mic Belinț Bethausen Biled Birda Bogda Boldur Brestovăț Bucovăț Cărpiniș Cenad Cenei Checea Chevereșu Mare Comloșu Mare Coșteiu Criciova Curtea Darova Denta Dudeștii Noi Dudeștii Vechi Dumbrava Dumbrăvița Fardea Fibiș Foeni Gavojdia Ghilad Ghiroda Ghizela Giarmata Giera Giroc Giulvăz Gottlob Iecea Mare Jamu Mare Jebel Lenauheim Liebling Livezile Lovrin Margina Mănăștiur Mașloc Moravița Moșnița Nouă Nădrag Nițchidorf Ohaba Lungă Otelec Orțișoara Pădureni Parța Peciu Nou Periam Pesac Pietroasa Pișchia Racovița Remetea Mare Săcălaz Sacoșu Turcesc Șag Sanandrei Șandra Sanmihaiu Roman Sanpetru Mare Saravale Satchinez Secaș Știuca Teremia Mare Tomești Tomnatic Topolovățu Mare Tormac Traian Vuia Uivar Valcani Variaș Victor Vlad Delamarina Voiteg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cărpiniș Timiș amp oldid 239075714