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Jimbolia deutsch Hatzfeld ungarisch Zsombolya serbokroatisch Zhomboљ Zombolj ist eine Stadt mit etwa 11 000 Einwohnern im rumanischen Banat im Kreis Timiș 40 km westlich von Timișoara 1333 wurde der Ort erstmals unter dem Namen Chumbul erwahnt Wahrend der deutschen Kolonisierung des Banats erhielt die Ortschaft 1766 den Namen Hatzfeld 1887 erschien die erste deutsche Zeitung die Hatzfelder Zeitung die 1941 wieder eingestellt wurde Hatzfeld wurde mit den Beiwortern Weimar des Banats und Perle der Banater Heide bedacht Jimbolia Hatzfeld ZsombolyaJimbolia Rumanien BasisdatenStaat Rumanien RumanienHistorische Region BanatKreis TimișKoordinaten 45 48 N 20 43 O 45 791666666667 20 716666666667 82 Koordinaten 45 47 30 N 20 43 0 OZeitzone OEZ UTC 2 Hohe 82 mFlache 79 7 km Einwohner 10 808 20 Oktober 2011 1 Bevolkerungsdichte 136 Einwohner je km Postleitzahl 305400Telefonvorwahl 40 02 56Kfz Kennzeichen TMStruktur und Verwaltung Stand 2020 2 Gemeindeart StadtBurgermeister Darius Adrian Postelnicu PNL Postanschrift Str Tudor Vladimirescu nr 81 loc Jimbolia jud Timiș RO 305400Website www jimbolia ro Inhaltsverzeichnis 1 Nachbarorte 2 Geographie 3 Geschichte 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 Wirtschaft und Infrastruktur 6 Galerie 7 Personlichkeiten 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseNachbarorte BearbeitenBanatsko Veliko Selo Gottlob LenauheimNovi Kozarci nbsp CărpinișRusko Selo Srpska Crnja CheceaGeographie Bearbeiten nbsp Lage von Jimbolia im Kreis TimișDie Stadt Jimbolia liegt im westlichen Teil Rumaniens 547 km Eisenbahnstrecke bzw 600 km Landstrasse von Bukarest entfernt Innerhalb des Kreises Timiș befindet sich Jimbolia an dessen westlichem Rand an der Grenze zu Serbien Geographisch gesehen gehort Jimbolia zur Banater Ebene und befindet sich hier wiederum am Ubergang zwischen der Temescher und der Maroscher Ebene Die Stadt liegt etwa 82 m uber dem Meeresspiegel Sie befindet sich an der Kreuzung bedeutender Verbindungswege zwischen Rumanien und dem ex jugoslawischen Raum und ist ein Grenzubergang sowohl fur den Eisenbahn als auch fur den Strassenverkehr Hinsichtlich der Einwohnerzahl nimmt Jimbolia auf Landesebene unter den insgesamt 261 Stadten Rumaniens Platz 175 ein Im Rahmen des Kreises belegt es den 4 Platz Mit 11 113 Einwohnern laut Volkszahlung von 2002 platziert sich die Heidestadt nach Timișoara Lugoj und Sannicolau Mare und stellt 1 5 der gesamten Einwohnerzahl und 2 5 der Stadtbevolkerung des Kreises Die geologische Schichtung ist stark fragmentiert und zeichnet sich durch eine grosse tektonische Mobilitat aus Von der Bodengestalt her kann man von einer Hatzfelder Ebene als einen Teil der Maroschebene sprechen die ihrerseits den nordlichen Teil der Banater Ebene bildet Das Klima charakterisiert sich durch Temperaturen deren Jahresmittelwerte bei 10 7 C liegen Niederschlage fallen im Durchschnitt 570 mm pro Jahr Hydrographisch gesehen sind die aufsteigenden geothermalen Tiefgewasser typisch fur die Umgebung der Stadt Die fur dieses Gebiet charakteristische Weidesteppe wurde grosstenteils in Ackerland verwandelt Die fruchtbaren Acker sind der Kategorie der Schwarzerdeboden zuzuordnen Geschichte BearbeitenDie Stadt wurde urkundlich erstmals 1333 erwahnt und firmierte in den literarischen Quellen unter den Bezeichnungen Chumbul Chombol Csomboly oder Zsomboly Sie gehorte zunachst zum Konigreich Ungarn bevor sie 1552 von den Osmanen eingenommen wurde wobei die ansassige Bevolkerung floh und getotet wurde Im Frieden von Passarowitz gelangte das Stadtgebiet 1718 unter die Herrschaft der Habsburger welche es erneut zu kolonisieren begannen Neben dem Ort Billed gehorte Hatzfeld zu den ersten Heidedorfern die nach einem einheitlich geplanten geometrischen Grundriss neugegrundet und aufgebaut wurden Der von dem Impopulationsdirektor Johann Wilhelm Edler von Hildebrand errichtete Ort hat einen quadratischen Grundriss der durch funf Langsstrassen und funf Querstrassen die einander im rechten Winkel schneiden geteilt wird 3 Ab 1766 kolonisierten suddeutsche Siedler das Gebiet und grundeten die Gemeinden Hartfeld und Landstreu die zwei Jahre spater unter dem Namen Hatzfeld vereinigt wurden Bis 1791 entwickelte sich die Ortschaft schnell und erhielt Markt und Jahrmarktrechte Nach der Revolution 1848 49 wurde die Region Teil des osterreichischen Kronlandes Woiwodschaft Serbien und Temeser Banat In den nachsten Jahren wurde neben dem neuen Stadtviertel Hansdorf 1857 auch eine erste Eisenbahnlinie nach Temesvar eingerichtet Im Jahre 1861 verfugte Kaiser Franz Joseph I die erneute Gultigkeit der ungarischen Landesverfassung Osterreichisch Ungarischer Ausgleich wodurch die Stadt wie schon vor 1848 wieder zum ungarischen Landesteil gehorte 4 Unter ungarischer Verwaltung zogen vermehrt Ungarn in die Stadt welche ab 1899 offiziell Zsombolya genannt wurde Gleichzeitig erlebte die Stadt in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts einen wirtschaftlichen Aufschwung der mit dem Ausbau der Eisenbahnlinien und der Entstehung von Industriezweigen einherging Auch entstand das Viertel Futok Am Ende des Ersten Weltkrieges 1918 wurde Hatzfeld von Serbien besetzt und erhielt den Namen Zombolj Die offizielle Angliederung an den SHS Staat erfolgte durch den Vertrag von Trianon 1920 Mit der Belgrader Konvention vom 24 November 1923 erfolgte eine Grenzbereinigung durch den Austausch einiger Gemeinden Hatzfeld mit einer 75 prozentigen deutschen Mehrheit ging an Rumanien Unter rumanischer Verwaltung erfolgte 1924 eine weitere Namensanderung in Jimbolia Auch die Strassen wurden mit rumanischen Namen versehen Verstarkt zogen Rumanen in den Ort der wieder Bezirkssitz wurde Wirtschaftlich nahm die Stadt einen erneuten Aufschwung sowohl in der Landwirtschaft als auch in Handwerk und Industrie Dieser wurde allerdings ab 1929 von der Weltwirtschaftskrise unterbrochen Infolge des Waffen SS Abkommens vom 12 Mai 1943 zwischen der Antonescu Regierung und Hitler Deutschland wurden alle deutschstammigen wehrpflichtigen Manner in die deutsche Armee eingezogen Mit der zuruckweichenden Ostfront im Zweiten Weltkrieg fluchtete 1944 ein Teil der deutschstammigen Bevolkerung in Richtung Deutschland Viele der Zuruckgebliebenen wurden 1945 in die Sowjetunion deportiert Das Bodenreformgesetz vom 23 Marz 1945 das die Enteignung der deutschen Bauern in Rumanien vorsah entzog der landlichen Bevolkerung aus Hatzfeld die Lebensgrundlage Das Nationalisierungsgesetz vom 11 Juni 1948 sah die Verstaatlichung aller Industrie und Handelsbetriebe Banken und Versicherungen vor wodurch alle Wirtschaftsbetriebe unabhangig von der ethnischen Zugehorigkeit enteignet wurden 1951 erfolgten durch den rumanischen Staat Verschleppungen in den Bărăgan Als die Bărăganverschleppten 1956 heimkehrten bekamen sie die 1945 enteigneten Hauser und Hofe zuruck der Feldbesitz wurde jedoch kollektiviert Ein Teil der in Jimbolia verbliebenen und der aus der Sowjetunion und dem Bărăgan zuruckkehrenden Deutschen wanderte spater nach Deutschland aus Im Jahre 1950 erhielt Jimbolia Stadtrecht und war von 1956 bis 1961 Rajonssitz In diese Zeit fallt ein bedeutender Bevolkerungszuwachs durch rumanische Kolonisten aus der Dobrudscha und der Moldau Unter der sozialistischen Ordnung wurde der private Landbesitz enteignet und die Betriebe verstaatlicht Dennoch existierten deutschsprachige Schulen und ein deutschsprachiges Kulturleben Nach dem Zusammenbruch des Sozialismus kam es nach 1989 zu einer Abwanderung der deutschstammigen Bevolkerung Historische Bevolkerungsentwicklung 5 Jahr Bevolkerung Rumanen Ungarn Deutsche1880 8 621 0 4 5 9 87 5 1890 9 580 0 4 7 5 89 8 1900 10 152 0 5 15 1 82 7 1910 10 893 1 20 8 74 2 1930 10 873 6 1 19 3 70 3 1941 10 781 8 19 2 67 2 1956 11 281 30 6 21 5 43 6 1966 13 633 39 20 7 36 1 1977 14 682 41 3 19 7 34 2 1992 11 830 66 8 16 6 9 4 2002 6 11 136 72 4 14 8 4 6 2011 10 808 7 856 1 169 310Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Stefan Jager Museum im ehemaligen Atelier des MalersIn Jimbolia kann man folgende Museen besichtigen 7 Muzeul Presei Sever Bocu Zeitungsmuseum Muzeul Stefan Jager Maler Muzeul Căilor Ferate Eisenbahnmuseum Muzeul Pompierilor Sfantul Florian Feuerwehrmuseum Casa Memorială Dr Karl Diel Casa Memorială Petre Stoica Haus des Dichters Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenDer Bahnhof Jimbolia an der Bahnstrecke București Nord Jimbolia ist ein Grenzbahnhof zu Serbien taglich verkehren Zuge nach Bahnhof Timișoara Nord Jimbolia liegt an den Strassen Drum național 59A und Drum național 59C Galerie Bearbeiten nbsp Statue des Heiligen Florian Schutzpatron der Feuerwehrleute und Symbol der Stadt nbsp Romisch Katholische Kirche nbsp Bahnhof nbsp Traditionelles deutsches HausPersonlichkeiten BearbeitenKarl Kraushaar 1858 1938 Padagoge Journalist Sachbuchautor und Bankier Stefan Jager 1877 1962 Maler Peter Jung 1887 1966 Journalist und Dichter Peter Heinrich 1890 1944 Politiker und Abgeordneter Alexander Krischan 1921 2009 Historiker Herbert Werner Muhlroth 1963 Publizist und UbersetzerSiehe auch BearbeitenListe deutscher und ungarischer Bezeichnungen rumanischer Orte Liste der Ortschaften im BanatLiteratur BearbeitenHans Vastag Johann Vastag Beitrage im Heimatblatt Hatzfeld Monografia orașului Jimbolia 1995 Anton P Petri Hrsg Heimatbuch des Heidestadtchens Hatzfeld im Banat Marquartstein 1991 Hans Werner Krutsch Hildegard Neidenbach Robert Kaiser Hatzfeld in Wort und Bild Nurnberg 1990 Alexander Krischan 200 Jahre Hatzfeld im Banat 1766 1966 Stuttgart 1972 Elke Hoffmann Peter Dietmar Leber und Walter Wolf Das Banat und die Banater Schwaben Band 5 Stadte und Dorfer Mediengruppe Universal Grafische Betriebe Munchen 2011 ISBN 3 922979 63 7 670 Seiten Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jimbolia Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Volkszahlung 2011 in Rumanien bei citypopulation de Angaben bei Biroului Electoral Central abgerufen am 17 April 2021 rumanisch Swantje Volkmann Die Architektur des 18 Jahrhunderts im Temescher Banat Heidelberg 2001 uni heidelberg de PDF 32 3 MB Carl Freiherr von Czoernig Statistisches Handbuchlein fur die Oesterreichische Monarchie 1861 S 2 Erdely etnikai es felekezeti statisztikaja Recensamant 2001 Visit Jimbolia MuzeeStadte im Kreis Timiș Buziaș Ciacova Deta Făget Gătaia Jimbolia Lugoj Recaș Sannicolau Mare Timișoara Normdaten Geografikum GND 4095999 5 lobid OGND AKS LCCN n92068804 VIAF 168775096 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jimbolia amp oldid 238013500