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Sannicolau Mare sɨnnikoˌla u ˈmare auch Sannicolaul Mare alte Rechtschreibung Sinnicolau Mare deutsch Gross Sankt Nikolaus oder Grosssanktnikolaus ungarisch Nagyszentmiklos ist eine Stadt im Kreis Timiș in der Region Banat in Rumanien Sannicolau Mare Grosssanktnikolaus NagyszentmiklosSannicolau Mare Rumanien BasisdatenStaat Rumanien RumanienHistorische Region BanatKreis TimișKoordinaten 46 4 N 20 38 O 46 072222222222 20 629444444444 82 Koordinaten 46 4 20 N 20 37 46 OZeitzone OEZ UTC 2 Hohe 82 mFlache 136 77 km Einwohner 12 312 20 Oktober 2011 1 Bevolkerungsdichte 90 Einwohner je km Postleitzahl 305600Telefonvorwahl 40 02 56Kfz Kennzeichen TMStruktur und Verwaltung Stand 2020 2 Gemeindeart StadtBurgermeister Dănut Groza PNL Postanschrift Str Republicii nr 15 loc Sannicolau Mare jud Timiș RO 305600Website www sannicolau mare roLage von Sannicolau Mare im Kreis Timiș Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Nachbarorte 3 Geschichte 4 Demografie 5 Personlichkeiten 6 Partner und Freundschaften 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenSannicolau Mare liegt im aussersten Westen Rumaniens in der Banater Heide 64 km nordwestlich von Timișoara Sie ist eine Grenzstadt und liegt etwa 8 Kilometer von Ungarn und 25 Kilometer von Serbien entfernt Sie befindet sich am Ufer der Aranka einst ein Nebenarm der sechs Kilometer nordlich fliessenden Marosch Nachbarorte BearbeitenKiszombor Cenad NădlacDudeștii Vechi nbsp SaravaleTeremia Mare Tomnatic Sanpetru MareGeschichte BearbeitenDie Besiedlungsspuren im Stadtgebiet gehen bis in die Jungsteinzeit zuruck 3 Unter anderem in den Viile Promotortraten bronzezeitliche Funde ans Tageslicht 4 Die Hallstattzeit begegnet uns am Ufer des Aranca 5 Im fruhen zweiten Jahrhundert wohl wahrend des zweiten Dakerkrieges errichteten die Romer moglicherweise das so genannte Kastell Sannicolau Mare um die an der Marosch entlanglaufende Strasse zu sichern Noch teilweise im Gelande sichtbar ist der zwischen Sannicolau Mare und Igriș verlaufende romische Verteidigungswall nbsp Goldschatz von GrosssanktnikolausDer Schatz von Nagyszentmiklos ein bedeutender Goldschatz der 1799 von dem Bauern Pera Vuin bei Grabungen in seinem Garten gefunden wurde befindet sich heute im Kunsthistorischen Museum in Wien Er besteht aus 23 fruhmittelalterlichen Goldgefassen mit einem Gesamtgewicht von beinahe 10 kg Die ethnische wie kunsthistorische Zuordnung dieses Schatzes ist nicht ganz geklart wahrscheinlich sind die Gefasse zwischen dem 7 und dem 9 Jahrhundert gefertigt worden Funde awarischer Graber mit Runeninschriften auf Knochen entsprechen den Runen von Nagyszentmiklos so dass nicht ausgeschlossen werden kann dass die Goldfunde ebenfalls awarischer Herkunft sind Auch eine bulgarische Herkunft ist moglich da zu dieser Zeit das Erste Bulgarische Reich die Region beherrschte 1179 wurde das Zisterzienserabtei Igriș gegrundet dessen Ruinen sich etwa zehn Kilometer nordostlich der heutigen Stadt befinden Urkundlich wurde Sannicolau Mare erstmals 1334 unter dem Namen Sanctus Michael erwahnt nbsp Grosssanktnikolaus auf einer Karte der Josephinischen LandaufnahmeNach dem Frieden von Passarowitz am 21 Juli 1718 wurde das Banat nach 164 Jahren Turkenherrschaft der Habsburgermonarchie angeschlossen und als kaiserliche Kron und Kammerdomane der Wiener Reichsregierung unterstellt Es begann die habsburgische Kolonisation des Banats durch die sogenannten Schwabenzuge Den Namen Grosssanktnikolaus erhielt die Stadt im 18 Jahrhundert als hier Deutsche angesiedelt wurden Hier wurde am 25 Marz 1881 der ungarische Komponist Bela Bartok geboren Die urbane Entwicklung von Grosssanktnikolaus ist eng mit der Grafenfamilie Nako verbunden Die Familiengeschichte der Nakos reicht bis ins Mittelalter zuruck Den Dokumenten gemass stammt die Familie aus dem griechischen Marktflecken Dogriani in Mazedonien Die ersten Nakos im Banat waren ab Mitte des 18 Jahrhunderts ein griechisches Bruderpaar Von Cristoph Nako 1745 stammt die erste Nako Generation aus Grosssanktnikolaus ab Im Jahr 1919 ubersiedelte die Familie nach Ungarn Das 1864 von Nako Kalman errichtete Schloss in der Stadtmitte und die von der Familie gestiftete katholische Pfarrkirche erinnern auch heute noch an das Adelsgeschlecht Das Grafenkastell war im 20 Jahrhundert abwechselnd Sitz der Eisernen Garde Kaserne Traktoristenschule Bela Bartok Museum Haus der Pioniere und nach der Wende Disko und Fitnessstudio Heute ist das Nako Schloss Kulturhaus und Stadtmuseum 6 Bis 1920 gehorte Nagyszentmiklos zum ungarischen Komitat Torontal und kam dann infolge des Friedensvertrages von Trianon im Juni 1920 zu Rumanien Infolge des Waffen SS Abkommens vom 12 Mai 1943 zwischen der Antonescu Regierung und Hitler Deutschland wurden alle deutschstammigen wehrpflichtigen Manner in die deutsche Armee eingezogen Noch vor Kriegsende im Januar 1945 fand die Deportation aller volksdeutschen Frauen zwischen 18 und 30 Jahren und Manner im Alter von 16 bis 45 Jahren zur Aufbauarbeit in die Sowjetunion statt Das Bodenreformgesetz vom 23 Marz 1945 das die Enteignung der deutschen Bauern in Rumanien vorsah entzog der landlichen Bevolkerung die Lebensgrundlage Der enteignete Boden wurde an Kleinbauern Landarbeiter und Kolonisten aus anderen Landesteilen verteilt Ab 1949 wurde die Kollektivierung der Landwirtschaft schrittweise eingeleitet Durch das Nationalisierungsgesetz vom 11 Juni 1948 wurden alle Industrie und Handelsbetriebe Banken und Versicherungen unabhangig von der ethnischen Zugehorigkeit verstaatlicht Da die Bevolkerung entlang der rumanisch jugoslawischen Grenze von der rumanischen Staatsfuhrung nach dem Zerwurfnis Stalins mit Tito und dessen Ausschluss aus dem Kominform Bundnis als Sicherheitsrisiko eingestuft wurde erfolgte am 18 Juni 1951 die Deportation von politisch unzuverlasslichen Elementen in die Bărăgan Steppe unabhangig von der ethnischen Zugehorigkeit Die rumanische Fuhrung bezweckte zugleich den einsetzenden Widerstand gegen die bevorstehende Kollektivierung der Landwirtschaft zu brechen Als die Bărăganverschleppten 1956 heimkehrten erhielten sie die 1945 enteigneten Hauser und Hofe zuruckerstattet Der Feldbesitz wurde jedoch kollektiviert Demografie BearbeitenZahlung 7 NationalitatJahr Einwohner Rumanen Deutsche Ungarn sonstige1880 10 836 3528 1219 4678 14111900 12 639 4179 1928 1586 13351930 10 676 4289 1474 3842 10711977 12 811 7970 1395 2434 10121992 13 083 9609 1389 770 13152002 12 914 10 127 1150 379 12582011 12 312 9074 890 259 2089Personlichkeiten BearbeitenMiklos Revai 1750 1807 Sprachwissenschaftler Hochschullehrer Zeichner und Schriftsteller Alexander Nako 1785 1848 Adliger Bela Bartok 1881 1945 Komponist Peter Mayer 1885 1962 Verwaltungsbeamter Landrat von Kehl Hans Rohrich 1899 1988 Chirurg und Universitatsdozent Wilhelm Totok 1921 2017 Autor Herausgeber und Bibliothekar Hans Haas 1939 Lokalhistoriker und Autor 8 Hans Dama 1944 Schriftsteller Werner Kremm 1951 Journalist und Autor Anton Sterbling 1953 Soziologe und Padagoge Peter Dietmar Leber 1959 Bundesvorsitzender und Bundesgeschaftsfuhrer der Landsmannschaft der Banater Schwaben 9 Hartmut Mayerhoffer 1969 deutscher Handballspieler und trainer Sabrin Sburlea 1989 FussballspielerPartner und Freundschaften BearbeitenSannicolau Mare unterhalt Partnerschaften Kazincbarcika in Ungarn Mako in Ungarn Battonya in Ungarn Freundschaft Burgkirchen an der Alz in BayernSiehe auch BearbeitenListe deutscher und ungarischer Bezeichnungen rumanischer Orte Liste der Ortschaften im BanatLiteratur BearbeitenFranz Wolz Peter Dietmar Leber Heimatbuch Grosssanktnikolaus im Banat Beitrage zur Geschichte der Deutschen im Ort Rohrbach Ilm 2005 ISBN 3 922979 03 3 Ioan Romoșan Monografia orașului Sinnicolau Mare Editura Solness Timișoara 2000 ISBN 973 8145 09 0 Hans Haas Das Adelsgeschlecht Nako de Nagyszentmiklos Aufstieg und Niedergang einer Grafendynastie Verlag Banatul Montan Reschitza 2011 ISBN 978 973 1929 42 2 Elke Hoffmann Peter Dietmar Leber und Walter Wolf Das Banat und die Banater Schwaben Band 5 Stadte und Dorfer Mediengruppe Universal Grafische Betriebe Munchen GmbH Munchen 2011 670 Seiten ISBN 3 922979 63 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sannicolau Mare Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien hog grosssanktnikolaus private Seite Heimatortsgemeinschaft Grosssanktnikolaus bei banater schwaben org picasaweb Memento vom 4 Mai 2016 im Internet Archive Bilder von Sannicolau MareEinzelnachweise Bearbeiten Volkszahlung 2011 in Rumanien MS Excel 1 3 MB Angaben bei Biroului Electoral Central abgerufen am 17 April 2021 rumanisch Asezarea neolitică de la Sannciolau Mare im Repertoriul Arheologic Național rumanisch abgerufen am 15 Marz 2021 Asezarea din epoca bronzului de la Sannicolau Mare Viile Promotor 1 im Repertoriul Arheologic Național rumanisch abgerufen am 15 Marz 2021 Asezarea Basarabi de la Sannicolau Mare im Repertoriul Arheologic Național rumanisch abgerufen am 15 Marz 2021 adz ro ADZ Balthasar Waitz Verborgenes und Vergessenes abgerufen am 18 September 2011 Varga E Census data for Timis county 1880 1992 PDF 897 kB ADZ Gesprach mit dem Lokalhistoriker aus Grosssanktnikolaus Hans Haas am 14 September 2016 abgerufen am 3 Mai 2017 Peter Dietmar Leber neuer Bundesvorsitzender Memento vom 24 Mai 2014 im Internet Archive Stadte im Kreis Timiș Buziaș Ciacova Deta Făget Gătaia Jimbolia Lugoj Recaș Sannicolau Mare Timișoara Normdaten Geografikum GND 4094108 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sannicolau Mare amp oldid 236082446