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Miklos Revai auch Nikolaus Revay 24 Februar 1750 oder 1749 in Nagy Szent Miklos heute Sannicolau Mare im Komitat Torontal 1 April 1807 in Pest war ein ungarischer Sprachwissenschaftler Hochschullehrer Zeichner und Schriftsteller Nikolaus Revay Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Werdegang 1 2 Schriftstellerisches Wirken 2 Ehrungen und Auszeichnungen 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWerdegang Bearbeiten Miklos Revai war der Sohn seines gleichnamigen Vaters Miklos Revai und dessen Ehefrau Anna geb Palasthy Er erhielt seinen ersten Unterricht unter anderem in lateinischer Sprache in Csanad heute Cenad im Banat in Rumanien und beendete das Gymnasium in Szegedin ein von ihm auf Latein verfasstes Gedicht auf die Ruinen von Cenad das er im Alter von sechzehn Jahren in der Art von Jacopo Sannazaro verfasste machte ihn erstmals bekannt nbsp Gedenktafel der Piaristen Miklos Revai und Imre Erdosi an der Fassade des Piaristenklosters in NagykarolyEr trat am 14 Oktober 1769 in Kecskemet in den Piaristenorden ein erteilte 1771 an der Volksschule in Dotis heute Tata und 1772 am Gymnasium in Veszprim Unterricht Von 1773 bis 1774 studierte er Philosophie in Nagy Karoly heute Carei und unterrichtete dort ab 1775 am dortigen Gymnasium 1776 folgte ein Studium der Theologie in Neutra heute Nitra 1777 ging er nach Wien um sich im Zeichnen und in der Baukunst weiterzubilden Am 14 Juni 1778 wurde er in Grosswardein heute Oradea von Bischof Ferencz Kornis zum Priester geweiht und erhielt den neu errichteten Lehrstuhl der Zeichen und Baukunst an der Grosswardeiner Nationalschule Er wurde 1780 ausserordentlicher Professor der Philosophie an der dortigen Akademie heute Universitat Oradea nbsp Gedenktafel in Sopron in der Szent Gyorgy utca 221781 legte er aus unbekannten Grunden sein Amt nieder und erhielt einige Zeit darauf eine Erzieherstelle im Haus des Grafen Janos Palffy und war von 1782 bis 1783 Hauslehrer beim Grafen Viczay 1 in Loos Nach einem Streit mit dem Personal des Grafen gab er seine Stelle auf und zog nach Hedervari dort arbeitete er einige Zeit in der Bibliothek und an einer Munzsammlung bis er nach Pressburg heute Bratislava zog Mitte 1783 ging er als Erzieher nach Graz kehrte aber bereits 1784 nach Pressburg zuruck und gab gemeinsam mit Ferenc Agoston Paczko 1730 1790 2 die ungarische Zeitung Hirmondo heraus In dieser Zeit plante er die Grundung einer ungarischen Gesellschaft der Wissenschaften und erarbeitete hierzu einen Plan den er personlich Kaiser Joseph II in Wien uberreichte hatte hiermit jedoch keinen Erfolg Von Wien reiste er darauf uber Pressburg nach Raab heute Gyor er erhielt 1789 am dortigen Gymnasium das Lehramt des Zeichnens und der Architektur Nachdem Leopold II gekront worden war erneuerte er gemeinsam mit Georg Bessenyei von Bessenye 1740 1811 3 4 mit seiner Schrift Egy Magyar Tarsasag irant valo jambor szandek seine Vorschlage zur Grundung einer Ungarischen Akademie der Wissenschaften die daraufhin an den ungarischen Landtag weitergeleitet wurden dort wurden die Plane erst 1825 weiter bearbeitet 5 Uber die Fursprache des Bischofs Joseph Christian Fengler erhielt Miklos Revai 1794 den papstlichen Dispens von seinen Ordensgelubden worauf seine Aufnahme in die Sakular Geistlichkeit des Raaber Bistums erfolgte Aus gesundheitlichen Grunden legte er das Lehramt des Zeichenlehrers nieder und beschaftigte sich daraufhin ausschliesslich mit literarischen Arbeiten Spater bewarb er sich um die Kanzlerstelle an der Pressburger Akademie und zog sich dadurch den Unwillen des Bischofs zu der ihn aus seiner Diozese entliess Miklos Revai begab sich nach Wien und bemuhte sich erfolgreich um das Lehramt der Dichtkunst am Gymnasium in Gran heute Esztergom Von dort aus wurde er in gleicher Eigenschaft nach Komorn heute Komarom versetzt und war dort bis 1800 tatig bis er aus gesundheitlichen Grunden um die Versetzung in den Ruhestand bat zwischen 1800 und 1801 lebte er einige Zeit in Sopron 6 Nach seiner Zurruhesetzung reiste er zu seinem Freund Michael Anton Paintner 7 in Rathot heute Ratot und beschaftigte sich im Auftrag der ungarischen Statthalterei mit einer wissenschaftlichen Prufung der ungarischen Grammatik von Andreas Valyi 1764 1801 Die Ergebnisse seiner Arbeiten wollte er jedoch nicht in Verbindung mit dieser Grammatik veroffentlichen sondern in einem eigenen Werk niederlegen um das Eigentum seiner selbstandigen Forschung zu sichern Wahrend eines Aufenthalts 1802 in Wien als er seine Studien und Forschungen in den dortigen Bibliotheken fortsetzte nahm er den Auftrag an die Tochter des Grafen Anton Forgach von Ghymes und Gacs eine Enkelin des Fursten Antal Grassalkovich I in der ungarischen Sprache zu unterrichten in dieser Zeit unterrichtete er auch den Grafen Istvan Szechenyi im Zeichnen Nachdem Andreas Valyi verstorben war der bis dahin das Lehramt der ungarischen Sprache an der Pester Universitat heute Eotvos Lorand Universitat bekleidet hatte wurde Miklos Revai durch ein Gutachten von Wolfgang Toth 1750 1825 8 als Nachfolger empfohlen und darauf 1802 in dieses Lehramt berufen dort blieb er bis zu seinem Tod Miklos Revai war unter anderem mit Joseph Martonfi 1746 1815 9 befreundet Schriftstellerisches Wirken Bearbeiten Durch die ungarischen Gedichte des Jesuiten Johann Baptist Molnar 1728 1804 10 angeregt versuchte Miklos Revai eigene Gedichte in der Versform der Alten zu verfassen Wahrend seines Aufenthaltes in Grosswardein veroffentlichte er mit Magyar alagyaknak elso konyv mehrere ungarische Elegien weitere Bekanntheit erlangte er 1780 durch seine auf den Tod Maria Theresias gehaltene Leichenrede In der Folgezeit war er standig literarisch tatig und gab unter anderem eine Sammlung ungarischer handschriftlicher Dichterwerke und zwar jener von Ferenc Faludi Lorinc Orczy 1718 1789 Abraham Barcsay 1742 1806 sowie eigene Dichtungen darunter drei Bucher seiner Elegien und ein Buch mit Liedern heraus dieses letztere meist erotischen Inhalts was ihm in seiner Stellung als Priester und Monch Anfeindungen zuzog andererseits aber auch bei Kennern und Freunden von echter Poesie Anerkennung fand Wahrend seines Aufenthaltes in Raab erschien in der ungarischen Zeitschrift Magyar Orpheus sein Festgedicht auf die Heimkehr der ungarischen Krone und erregte grosses Aufsehen Er verfasste in Pest verschiedene Werke darunter der Antiquitates literaturae sowie sein Hauptwerk der Elaboratior Grammatica hungarica Als einer der Ersten schrieb er Gelegenheitsgedichte in ungarischer und lateinischer Sprache veroffentlichte Ubersetzungen aus Catull Tibull Properz und Horaz und eigene Gedichte bestehend in Elegien sowie Liedern Ehrungen und Auszeichnungen Bearbeiten nbsp Miklos Revai Gymnasium in Gyor nbsp Relief von Miklos RevaiIn Gyor wurde eine Strasse und das Gymnasium nach Miklos Revai benannt Im Szegeder Pantheon erhielt er mit einem Relief einen Platz in der Nationalen Gedenkhalle Die Gesellschaft der ungarischen Sprache verleiht den Revai Miklos Preis 11 Schriften Auswahl BearbeitenA B C konyvecske a nemzeti oskolak hasznokra Pressburg 1777 A magyar nyelv helyes irasa es kimondasa felol kettos tanusag Ofen 1778 Digitalisat Az ekes irasnak a nemzeti iskolakra alkalmasztatott eleji 1788 Magyar Alagyaknak egy konyvok Nagy Karoly 1778 Elegia de natali M Theresiae Aug Imp Vid Reginae Hung Varad 1779 A varosi epitesnek eleji Ofen 1780 A mezei gazdasag folytatasarol Ofen 1780 Carmina latina et hungarica in solemnem inaugurationem Episcopi M Varadin Ehc Illust ac RR v Ladislai Com s Kollonich Wien 1781 Digitalisat A menykovek mivoltarol es eltavoztatasarol valo Bolcselkedis Mako Pal utan magyarazva Pressburg und Kaschau 1781 A magyar koltemenyes Gyujtemeny kozre bocsatasanak ujabb hirre adasa Raab 1785 Faludy Ferencz koltemenyes maradvanyi Elo beszedekkel jegyzessekkel es szukseges oktatassokkal I es II kot Raab 1786 und 1787 Faludi Ferencz koltemenyes maradvanyi A jegyzo konyvel eggyutt Pressburg 1787 Digitalisat Teli ejtszakak Faluditol 1787 Istenes josagra es szerencses boldog eletre oktatott nemes ember Dorzol utan Faluditol 1787 Faludi nemes asszony 1787 Faludi nemes Urfi Masodik kiadas 1787 Bolcs es figyelmetes udvari ember Graczian utan Faluditol Pressburg 1787 Bolcs ember Faluditol 1787 Szent ember Faluditol 1787 Revay elegyes Versei es nehany apro irasai masok darabjaival es nehany resigegekkel Pressburg 1787 Koltemenyes Holmi egy nagysagos elmetol Pressburg 1787 Digitalisat Ket Nagy B Orczi Lor es Barcsai elmenek koltemenyes szulemenyei Pressburg 1789 Digitalisat A haza tert magyar koronanak orom unnepere Pressburg 1790 Digitalisat Egy Magyar Tarsasag irant valo jambor szandek Wien 1790 Digitalisat Planum erigendae Societatis eruditae hunc alterum elaboratius Wien 1790 Digitalisat Candidati erigendae eruditae Societatis hungaricae et ratio facti in ea promovenda progressus Jaurini 1791 Latina Edita amicorum hortatu et sumptibus Jaurini 1792 Pius dolor et par votum in repentino obitu Aug Imperatoris et Regis Apostol Leopoldi II a fideli Hungaro Pest 1792 Angulorum rectaeque lineae trisectio et consectaria Circuli quadratio Wien 1797 Digitalisat Bibliotheca Hung Patriae consecrata a Pio et imm mer optimate Franc Szechenyi Pest 1802 A kegyes Oskolak haladatossaga az Orszag Rendeihez Hannulik deak eneke utan Pest 1802 Nuncium de edendis operibus 1803 Antiquitates Literaturae Hungaricae Pest 1803 Digitalisat Propositiones ex lingua hungarica primo semestri explanata Pest 1804 Versegi Ferentznek tisztasaggal kerkedo tisztatalan magyarsaga Pest 1805 Digitalisat Elaboratior grammatica Hungarica Band 1 Pest 1806 Digitalisat Band 2 Pest 1806 Digitalisat Prolusio I habita in auspiciis Collegii hung die VIII m Nov 1802 De praeiudicio communi et noxio natis Hungaris studium linguae patriae non esse necessarium Pest 1806 Prolusio II IX Nov 1803 in auspiciis Collegii de lingua hungarica ob singularem qua excellit praestantiam ipsis etiam natis Hungaris percolenda Pest 1806 Prolusio III in auspiciis Collegii hungar X Nov 1804 de necessitate perdiscendae linguae patriae natis etiam Hungaris gravi et provido Patrum consilio lege imposita Pest 1806 Revai Miklos levele Urmenyi Jozsefnek 1807 Revai Miklos magyar nyelvi es irodalmi kezikonyve Budapest 1912 Digitalisat 12 Handschriftlich hinterliess er ein Kompendium der ungarischen Sprachlehre ein Lexikon ungarischer mit Wortern aus morgenlandischen Sprachen verwandter Worter eine ungarische Literaturgeschichte Stilistik und Chrestomathie einige Ubersetzungen aus griechischen franzosischen und deutschen Lyrikern mehrere kleinere Abhandlungen vermischten Inhalts und Rezensionen vorwiegend sprachlicher Werke Literatur BearbeitenMiklos Revai In Franz Toldy Handbuch der ungrischen Poesie 1 Band Pest und Wien 1828 S 203 212 Digitalisat Constantin von Wurzbach Revay Nikolaus In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 25 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1873 S 374 Digitalisat Miklos Revai In Conversations Lexikon Band 12 Leipzig 1878 S 483 484 Digitalisat Joszef Banoczi Revai Miklos elete es munkai Budapest 1879 Digitalisat Zoltan Eder Revai Miklos A mult magyar tudosai Budapest Akademiai Kiado 1972 Digitalisat Weblinks BearbeitenMiklos Revai In Arcanum ungarisch Miklos Revai In Digitaler Portraitindex Miklos Revai In Magyar Eletrajzi Lexikon ungarisch Miklos Revai In hungarlingva biografio ungarisch Einzelnachweise Bearbeiten BLKO Viczay von Loos und Hedervar die Grafen Genealogie Wikisource Abgerufen am 21 Dezember 2022 Patzko Ferenc Agoston Paczko Magyar eletrajzi lexikon Kezikonyvtar Abgerufen am 21 Dezember 2022 BLKO Bessenyei von Bessenye Georg Wikisource Abgerufen am 22 Dezember 2022 Mihaly Horvath Geschichte der Ungarn Emich 1855 google com abgerufen am 23 Dezember 2022 Joseph Vincenz Haufler Buda Pest historisch topographische Skizzen von Ofen und Pest und deren Umgebungen etc Eurich 1854 google com abgerufen am 23 Dezember 2022 Pal Tamas Revai Miklos Abgerufen am 22 Dezember 2022 ungarisch BLKO Paintner Michael Wikisource Abgerufen am 21 Dezember 2022 Constantin von Wurzbach Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich enthaltend die Lebensskizzen der denkwurdigen Personen welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronlandern gelebt haben L C Zamarski 1882 google com abgerufen am 21 Dezember 2022 BLKO Martonfi Joseph Wikisource Abgerufen am 22 Dezember 2022 BLKO Molnar Johann Baptist Wikisource Abgerufen am 21 Dezember 2022 Christoph Konig Birgit Wagenbaur et al Internationales Germanistenlexikon 1800 1950 Walter de Gruyter 2011 ISBN 978 3 11 090805 3 google com abgerufen am 22 Dezember 2022 Mihaly Horvath Funfundzwanzig Jahre aus der Geschichte Ungarns von 1823 1848 S 44 und 54 F A Brockhaus 1867 google co ao abgerufen am 23 Dezember 2022 Normdaten Person GND 118788469 lobid OGND AKS LCCN n86059641 VIAF 12432956 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Revai MiklosALTERNATIVNAMEN Revai Miklos Janos Revai Ioannes Nicolaus Revai Joannes Nicolai Revai Joannes Nicolaus Revay Joannes Nicolaus Revay Miklos Revay Nicolaus Revay NikolausKURZBESCHREIBUNG ungarischer Sprachwissenschaftler Hochschullehrer Zeichner und SchriftstellerGEBURTSDATUM 24 Februar 1749 oder 24 Februar 1750GEBURTSORT Nagy Szent Miklos heute Sannicolau Mare Komitat TorontalSTERBEDATUM 1 April 1807STERBEORT Pest Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Miklos Revai amp oldid 236803226