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Anton Graf Grassalkowich ungarisch Antal Grassalkovich I kroatisch Antun I Grasalkovic slowakisch Anton I Grasalkovic 6 Marz 1694 in Urmeny Komitat Neutra 1 Dezember 1771 in Godollo Ungarn war ein kaiserlich koniglicher Wirklicher Geheimrat koniglich ungarischer Hofkammerprasident Obergespan des Komitat Eisenburg und bedeutender Jurist Anton Graf Grassalkowich 1694 1771 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 3 Palais Grassalkovich in Bratislava 4 Familie 4 1 Ehepartner 4 2 Nachkommen 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenDas Geschlecht der Grassalkovich sprich Graschalkowitsch ist eine aus Kroatien stammende Familie aus welcher Michael Graschiakowith mit seinem Vetter von Kaiser Rudolf II HRR am 20 September 1584 einen erneuerten Wappenbrief erhielt welcher 1605 fur Matthias Graschakovith 1628 in Odenburg heute Sopron und mit Ursula Tochter des Valentin Kurdacs de Sagh und der Euphrosine Bodor de Bator Kesci 1643 verehelicht kundgemacht wurde Die Erhebung in den staatsrechtlichen bohmischen Furstenstand seines gleichnamigen Sohnes Anton Antal II in Wien 6 Mai 1784 erfolgte weil sich Kaiser Joseph II in Ungarn nicht zum Konig kronen liess und als ungekronter Konig nach der dortigen Verfassung keine sogenannten Kronrechte wozu die Nobliltierungen bzw Standeserhebungen zahlten ausuben konnte 1 Anton Antal I Grassalkovich soll nach unbekannter Quelle aus einer armen slowakischen Familie des niederen Adels aus Beckov stammen Der Name seines Vaters Johannes verehelicht mit Susanna Egresdy Tochter des Johann Egrasdy und der Judith Tuchinsky ist als Krassalkovych oder auch als Janos Grassalkovich 1716 in Urmeny u a belegt Sein Grossvater Stephan genannt Horvath der Kroate Grassalkovich 1680 in Beczko heute Beckov im Komitat Trentschin verehelicht mit Elisabeth Raymann Tochter des Paul Raymannos und der Dorothea Racsay belegt die Herkunft der Familie aus Kroatien Die Endung des Namens Grassalkovich ist sudslawisch kroatisch daher wird von dem Genealogen Roman von Prochazka bei seiner Stammfolge der Grassalkovich von Gyarak 2 angegeben dass die Familie kroatischer Abstammung ist 3 Eine schwierig zu losende etymologische Frage da sie in den Siedlungs und Sozialbereich der Militargrenzen wahrend der Turkenkriege an die Kroatische Militargrenze fuhrt Leben BearbeitenVor der Hochzeit mit der Tochter des hoheren Administrators Adam Lang wurde Anton Antal I Grassalkovics 1720 zum koniglichen Anklager Causarum Regalium Director und 1731 zum Generalanwalt Personalis berufen Am 26 Mai 1732 wurde er zum Freiherrn ernannt Das Amt des Generalanwalts gab er auf als er 1748 die Nachfolge von Graf Erdody als Prasident der ungarischen Hofkammer antrat eine Position die er bis zu seinem Tod innehatte Am 5 April 1743 wurde er in den Stand eines Grafen erhoben mit dem Pradikat von Gyarak einem Besitz in der sudwestlichen Slowakei dem heutigen Ort Kmetovo Die Ara Grassalkovich war gekennzeichnet durch die systematischen Bemuhungen der Hofkammer um die Einwanderung von Siedlungswilligen jenseits der westlichen Grenzen des Heiligen Romischen Reiches zur Kolonisierung weiter Teile des damaligen Ungarn zu organisieren Grassalkovich erwarb in diesem Zusammenhang umfangreiche Landereien im Bezirk Pest und stieg bei der Verwirklichung dieser Plane aus bescheidenen Anfangen zu einem der reichsten Manner Ungarns auf 1787 war die Familie Grassalkovich eine der bedeutendsten Inhaber von Grundherrschaften und deren Einkunfte aus erbuntertanigen Bauern und Bewohnern Zusammen mit dem Wiener Kamerialrat Baron von Cothmann beeinflusste Grassalkovich die Ansichten des Wiener Hofes zu Gunsten der katholisch magyarischen Landeigentumer in der Batschka Cothmann mit der Befurwortung der Reduzierung der Viehhaltung zu Gunsten des Getreideanbaus und des lukrativen Hanfanbaus den die Ansiedler als Badischer Schleisshanf in ihrem Gepack mitbrachten 4 5 Grassalkovich pragte in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts in grossem Umfang die Siedlungs und Kolonisationspolitik der habsburgischen Kaiserin Maria Theresia die auch Konigin von Ungarn war Obwohl er nicht immer der offiziellen Linie folgte war es ihm durch seine beachtlichen Erfolge bei der Besiedelung des Banats und ganz Ungarns moglich seine eigenen oft unkonventionellen Methoden anzuwenden Nicht jeder bei Hofe war ihm gewogen so verlangte Deputationsprasident Graf Leopold Kolowrat von der Kaiserin mit militarischer Macht gegen Grassalkovich vorzugehen als dieser 1750 durch einen seiner Lokatoren 159 Siedler aus einer Gruppe von insgesamt 900 auf der Donau in Pest abwarb Die Kolonisten stammten aus dem Raum Ulm Trier Mainz und Lothringen Grassalkovich sparte so die Kosten fur den finanziellen Anteil der Lokatoren den Transport und die Verpflegung dieser Kolonisten auf der muhsamen Reise nach Ungarn Er bemachtigte sich ihrer sozusagen einfach vor einem ihm genehmen Ort Da die Kolonisierung durch Ansiedler in Ungarn gute Fortschritte machte erhielt Grassalkovich das Pardon moglicherweise sogar die Zustimmung der Kaiserin Maria Theresia Grassalkovich erwarb grosse Landereien vor allem in der Nahe von Pest heute ein Stadtteil von Budapest so auch in Godollo dessen Entwicklung als Marktort er forderte und wo er das in der Geschichte der Habsburger beruhmte Schloss Godollo erbauen liess Palais Grassalkovich in Bratislava Bearbeiten nbsp Palais Grassalkovich das heutige Prasidentenpalais Hauptartikel Palais Grassalkovich Das Palais Grassalkovich slowakisch Grasalkovicov palac in Bratislava dem damaligen Pressburg heute auch als Prasidentenpalais Prezidentsky palac bekannt wurde 1760 als ein eindrucksvolles Rokoko spatbarockes Sommerpalais mit einem franzosischen Garten durch Andreas Mayerhoffer fur Grassalkovich errichtet Das Palais folgt dem Vorbild des ebenfalls fur Grassalkovich errichteten Schlosses in Godollo Zum Bauwerk gehoren viele kunstvolle Raume vor allem der spanische Saal und das prachtvolle reich mit Skulpturen ausgestattete Treppenhaus Die Stiegenstufen bestehen aus dem harten weissen Kaiserstein aus Kaisersteinbruch im Burgenland Das Gebaude war nach seiner Fertigstellung der Mittelpunkt der Barockmusik der Stadt Graf Grassalkovich besass ein eigenes Orchester und der zur gleichen Zeit lebende nahe Verwandte Nikolaus I Joseph Furst Esterhazy uberliess ihm des Ofteren seinen Dirigenten Joseph Haydn der hier einige seiner Werke urauffuhrte Im Palais wurden auch zahlreiche Balle und Festlichkeiten des kaiserlichen Hofes veranstaltet In dem Gebaude nordlich der Altstadt und in der Nahe des Erzbischoflichen Sommerpalais befindet sich heute der Sitz des Prasidenten der Slowakei Siehe auch Palais Grassalkovics in Wien LeopoldstadtFamilie BearbeitenEhepartner Bearbeiten Graf Anton Grassalkowich war in erster Ehe 1722 verehelicht mit Elisabeth Lang 1727 Tochter des Adam Lang in zweiter Ehe mit Christine Freiin Klobusiczky von Zeteny Tochter des Stephan Freiherr Klobusiczky de Zeteny und der Klara Kapy de Kapyvar in dritter Ehe mit Theresia Freiin Klobusiczky de Zeteny Schwester der zweiten Ehefrau 2 Nachkommen Bearbeiten Anton Antal I Graf Grassalkowich de Gyarak hatte aus seinen drei Ehen funf Kinder Franziska 10 November 1732 Johann Graf Draskovich von Trakostyan Graf von Luettenberg Freiherr zu Drakostain Anton Antal II Furst Grassalkowics de Gyarak d d 1784 24 August 1734 5 Juni 1794 K k Geheimrat und Kammerer Obergespann des Komitates Bodrog 1758 Anna Maria Grafin Esterhazy von Galantha 27 Februar 1739 25 April 1820 aus der zweiten graflichen Linie Csesznek Bohmisches Inkolat Wien 19 Marz 1633 Aus dieser Ehe stammen vier Kinder Anna Maria 1760 1775 Michael Graf Vicnay de Lobs et Hedervar Ottilia 18 August 1764 1810 in Gacs K k Sternkreuzordensdame 15 Oktober 1779 Anton Graf Forgach von Ghymes und Gacs K k Kammerer und Rittmeister Elisabeth Franz Graf Esterhazy von Galantha auf Cseklesz Anton Antal III Furst Grassalkovich von Gyarak 12 April 1771 als letzter Namenstrager am 29 September 1841 K k Geheimrat und Kammerer Obergespann des Komitates Csongrad 20 Dezember 1864 Maria Leopoldine Grafin Esterhazy von Galantha 15 November 1776 20 Dezember 1864 K k Sternkreuzordensdame Tochter des Paul Anton Furst Esterhazy von Galantha gefursteter Graf zu Edelstatten Edelstetten und Erbgraf von Forchtenstein Bohmischer Furst primogen Wien 1 Juli 1795 Anna Maria 17 September 1736 Gabriel Graf Haller von Hallerstein Ignaz 17 September 1737 6 Oktober 1738 Therese Ilona 13 August 1738 Johannes Graf Forgach von Gymes und Gacs 1774 Siehe auch BearbeitenSchwabenzug Johann OsswaldLiteratur BearbeitenFranz Karl Wissgrill Schauplatz des landsassigen Nieder Osterreichischen Adels im Herren und Ritterstande von dem XI Jahrhunderts bis in die jetzige Zeit Band III S 378 380 Hof und Staats Schematismus Wien 1791 Haus Hof und Staatshandbuch Wien 1835 Stammbuch des bluhenden und abgestorbenen Adels in Deutschland Band II Regensburg 1863 S 57 Ottuv slovnik naucny Tschechische National Enzyklopadie des Wissens Band X Prag 1896 S 434 I Nagy Magyar orszak csaladai Budapest 1857 Gothaischer Hofkalender 1806 1857 insbesondere 1836 S 107 Claudia Schnurmann Hartmut Lehmann Hermann Wellenreuther Atlantic Understandings Essays on European and American History in Honor of Hermann Wellenreuther LIT Berlin u a 2006 ISBN 3 8258 9607 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Antal I Grassalkovich Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Atlantic Understandings Essays on European and American History in Honour of Hermann Wellenreuther Google BooksEinzelnachweise Bearbeiten Bohmische Landtafel Saalbucher Band CCL S 20 34 a b Roman von Prochazka Genealogisches Handbuch erloschener bohmischer Herrenstandstandsfamilien Neustadt an der Aisch 1973 ISBN 3 7686 5002 2 S 100 f Stammfolge Grassalkovich von Gyarak mit einer Beschreibung des Wappens ep edu sk 1 2 Vorlage Toter Link ep edu sk Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde 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