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Grabaț dt Grabatz ung Garabos ist ein Dorf im Kreis Timiș Banat Rumanien Es gehort zur Gemeinde Lenauheim und liegt an der Bahnstrecke Jimbolia Lovrin Grabaț Grabatz GarabosHilfe zu Wappen Grabaț Rumanien BasisdatenStaat Rumanien RumanienHistorische Region BanatKreis TimișGemeinde LenauheimKoordinaten 45 53 N 20 45 O 45 8775 20 743611111111 88 Koordinaten 45 52 39 N 20 44 37 OZeitzone OEZ UTC 2 Hohe 88 mEinwohner 1 937 2002 Postleitzahl 307242Telefonvorwahl 40 02 56Kfz Kennzeichen TMStruktur und Verwaltung Stand 2012 Gemeindeart DorfBurgermeister Ilie Suciu PD L Lage von Grabaț im Kreis TimișGrabaț auf der Josephinischen Landaufnahme 1769 1772 Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Wirtschaft 4 Kulturleben 5 Kriegsfolgen 6 Personlichkeiten 7 Siehe auch 8 Literatur 9 WeblinksGeographische Lage BearbeitenGrabaț befindet sich im Westen des Kreises Timiș in zehn Kilometer Entfernung von Jimbolia an der Landstrasse DJ594 und an der Bahnstrecke Jimbolia Lovrin Angrenzende Nachbarorte sind im Norden Gottlob in sieben Kilometer Entfernung auf der DJ594 im Nordosten Bulgăruș sieben Kilometer entfernt auf der DC15 im Westen Lenauheim in vier Kilometer Entfernung auf der DC14 im Sudwesten Comloșu Mic sechs Kilometer entfernt auf der DC16 und im Westen Comloșu Mare in neun Kilometer Entfernung auf der DC14 Geschichte BearbeitenNach dem Frieden von Passarowitz am 21 Juli 1718 wurde das Banat nach 164 Jahren Turkenherrschaft der Habsburgermonarchie angeschlossen und als kaiserliche Kron und Kammerdomane der Wiener Reichsregierung unterstellt Es begann die habsburgische Kolonisierung des Banats durch die sogenannten Schwabenzuge Grabaț wurde 1768 mit 50 Familien die aus dem Elsass aus Lothringen aus der Pfalz aus Luxemburg aus Baden aus Bayern aus Bohmen und Mahren aus Hessen aus dem Saarland und aus Osterreich kamen besiedelt Vor der Ansiedlung war die Gemeindeflache unter der Bezeichnung Grabaț als Pradium Weideland ausgegeben Der Name kommt aus dem Slawischen In Grabaț wurden den Siedlern die Hauser bezugsfertig ubergeben Administrationsrat Johann Wilhelm Edler von Hildebrand war fur die Ansiedlung verantwortlich Der Ort Grabaț hatte 1769 bereits 201 Hausnummern Kirche Schule Gemeindehaus und das Grosse Wirtshaus befanden sich im Zentrum des Dorfes Infolge des osterreichisch ungarischen Ausgleichs im Februar 1867 kam das Banat innenpolitisch unter ungarische Verwaltung Es setzte eine gewaltige Magyarisierungswelle ein die zu Beginn des 20 Jahrhunderts ihren Hohepunkt erreichte Am 4 Juni 1920 wurde das Banat infolge des Vertrags von Trianon dreigeteilt Der grosste ostliche Teil zu dem auch Grabatz gehorte fiel an das Konigreich Rumanien Infolge des Waffen SS Abkommens vom 12 Mai 1943 zwischen der Antonescu Regierung und Hitler Deutschland wurden alle deutschstammigen wehrpflichtigen Manner in die deutsche Armee eingezogen Noch vor Kriegsende im Januar 1945 fand die Deportation aller volksdeutschen Frauen zwischen 18 und 30 und Manner im Alter von 16 bis 45 zur Aufbauarbeit in die Sowjetunion statt Das Bodenreformgesetz vom 23 Marz 1945 das die Enteignung der deutschen Bauern in Rumanien vorsah entzog der landlichen Bevolkerung die Lebensgrundlage Der enteignete Boden wurde an Kleinbauern Landarbeiter und Kolonisten aus anderen Landesteilen verteilt Anfang der 1950er Jahre wurde die Kollektivierung der Landwirtschaft eingeleitet Durch das Nationalisierungsgesetz vom 11 Juni 1948 das die Verstaatlichung aller Industrie und Handelsbetriebe Banken und Versicherungen vorsah fand die Enteignung aller Wirtschaftsbetriebe unabhangig von der ethnischen Zugehorigkeit statt Da die Bevolkerung entlang der rumanisch jugoslawischen Grenze von der rumanischen Staatsfuhrung nach dem Zerwurfnis Stalins mit Tito und dessen Ausschluss aus dem Kominform Bundnis als Sicherheitsrisiko eingestuft wurde erfolgte am 18 Juni 1951 die Deportation von politisch unzuverlasslichen Elementen in die Bărăgan Steppe unabhangig von der ethnischen Zugehorigkeit Die rumanische Fuhrung bezweckte zugleich den einsetzenden Widerstand gegen die bevorstehende Kollektivierung der Landwirtschaft zu brechen Als die Bărăganverschleppten 1956 heimkehrten erhielten sie die 1945 enteigneten Hauser und Hofe zuruckerstattet Der Feldbesitz wurde jedoch kollektiviert Wirtschaft BearbeitenVom wirtschaftlichen Standpunkt war Grabaț eine Mustergemeinde im Banat Schon im 19 Jahrhundert bluhte in Grabaț die Pferdezucht Noch grosseren Erfolg hatte die Rinderzucht Eine grosse Anzahl von Zuchtstieren wurden aus der Schweiz eingefuhrt Die Grabațer Simmentaler Rinderrasse waren im ganzen Land beruhmt Jedes Jahr fand in Grabaț der Stiermarkt statt Aber auch die Schweinezucht und mast waren in Grabaț auf neuestem Stand In Grabaț war eine der Vorzeigefarmen des weltweit bekannten Schweinemastkombinats COMTIM Combinatul agro industrial Timiș Grosse Erfolge erzielten die Grabațer auch mit Getreide und Hackkulturen Im Zuckerrubenbau war Grabaț fuhrend aber auch der Hanfanbau wurde auf grossen Flachen betrieben Schon 1781 gab es in Grabaț 3 Rossmuhlen Im Jahre 1910 wurde in Grabaț die Grosse Muhle errichtet die zur zweitgrossten Muhle des Banats heranwuchs Kulturleben BearbeitenZuerst hatte Grabatz ein Bethaus aus Holz Die jetzige romisch katholische Kirche wurde 1780 fertiggestellt Die erste Grabatzer Schule wurde 1770 erbaut Im Jahre 1832 wurde das neue Schulhaus errichtet und 1885 wurde ein viertes Klassenzimmer angebaut Gegen Ende des 19 Jahrhunderts wurde der erste Grabatzer Kindergarten ins Leben gerufen Ende des 19 Jahrhunderts gab es in Grabatz eine Vielzahl von Vereinen der Bauernverein der Feuerwehrverein mehrere Sportvereine die Gesangsvereine und Chore der Jugendverein der Madchenkranz der Frauenverein der Gewerbeverein der Arbeiterverein der Leseverein der Jagdverein und die kirchlichen Vereine Drei Grabatzer Gasthauser hatten eine geraumige Buhne fur Theaterveranstaltungen und Musikauffuhrungen Die wichtigste Gaststatte war das Grosse Wirtshaus das spaterhin zum Kulturhaus umfunktioniert wurde Alle Wirtshauser hatten eine Kegelbahn und Billardtische Auch gab es ab Ende des 19 Jahrhunderts mehrere Musikformationen sowie eine grosse Blaskapelle Kriegsfolgen BearbeitenAm 4 Juni 1920 wurde das Banat infolge des Vertrags von Trianon dreigeteilt Der grosste ostliche Teil zu dem auch Grabatz gehorte fiel an Rumanien Infolge des Waffen SS Abkommens vom 12 Mai 1943 zwischen der Antonescu Regierung und Hitler Deutschland wurden alle deutschstammige wehrpflichtige Manner in die deutsche Armee eingezogen Noch vor Kriegsende im Januar 1945 wurden alle deutschstammigen Frauen zwischen 18 und 30 und Manner im Alter von 16 bis 45 zur Aufbauarbeit in die Sowjetunion verschleppt Das Bodenreformgesetz vom 23 Marz 1945 das die Enteignung der deutschen Bauern in Rumanien vorsah entzog der landlichen Bevolkerung die Lebensgrundlage Das Nationalisierungsgesetz vom 11 Juni 1948 sah die Verstaatlichung aller Industrie und Handelsbetriebe Banken und Versicherungen vor wodurch alle Wirtschaftsbetriebe unabhangig von der ethnischen Zugehorigkeit enteignet wurden Am 18 Juni 1951 fand die Deportation in die Bărăgan Steppe gemass dem Plan zur Evakuierung von Elementen uber einen Abschnitt von 25 km deren Prasenz eine Gefahr fur das Grenzgebiet mit Jugoslawien darstellen statt Als die Bărăganverschleppten 1956 heimkehrten bekamen sie die 1945 enteigneten Hauser und Hofe zuruck der Feldbesitz wurde jedoch kollektiviert Personlichkeiten BearbeitenMichael Neurohr 1887 1964 Mitbegrunder der Landsmannschaft der Banater Schwaben in Deutschland Karl Gaul 1854 1932 Hochschulprofessor Anton Zwergal 1905 Hochschulprofessor Johann Gerger 1909 1984 Hochschulprofessor Jakob Dietrich 1924 AutorSiehe auch BearbeitenListe deutscher und ungarischer Bezeichnungen rumanischer Orte Liste der Ortschaften im BanatLiteratur BearbeitenAnton Peter Petri Heimatbuch der Heidegemeinde Grabatz im Banat Marquartstein 1982 Jakob Dietrich Grabatz Sonnenraume und Schattenseiten 1998 Hrsg HOG Grabatz Alfred Ivanov Grabatz im Banat 1768 2008 2008 Hrsg HOG Grabatz Elke Hoffmann Peter Dietmar Leber und Walter Wolf Das Banat und die Banater Schwaben Band 5 Stadte und Dorfer Mediengruppe Universal Grafische Betriebe Munchen GmbH Munchen 2011 670 Seiten ISBN 3 922979 63 7 Weblinks Bearbeitenhog grabatz de Website der Heimatortgemeinschaft GrabatzNormdaten Geografikum GND 4537486 7 lobid OGND AKS VIAF 242287233 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grabaț amp oldid 235461237