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Die Papacha Mehrzahl Papachi russisch und ukrainisch papa ha papacha georgisch ფაფახი pʰɑpʰɑxi papachi hier Singular der georgische Plural heisst papachni aserbaidschanisch papaq adygeisch paӏo pa o turkmenisch papaha tschetschenisch holhazan kuj cholchasan kui ist eine traditionelle und bis heute weitverbreitete kaukasische Kopfbedeckung fur Manner und Jungen die daruber hinaus auch in einigen Teilen Mittelasiens Vorderasiens und bei den russisch ukrainischen Kosaken traditionell ist Sie ist auch ein bekannter Teil der Mannertracht der Turkmenen Karakalpaken Krimtataren und Nogaier in westlichen Teilen der eurasischen Steppen Der Ursprung des Namens durfte in Turksprachen wie Aserbaidschanisch und Turkmenisch liegen wo papaha und papaq einfach nur Hut bedeuten 1 Militarische Papacha aus natur farbenem sogenanntem Halbpersianer Fell auch Bessarabisch Lamm In der kaiserlich russischen und sowjetischen Armee wurde die Papacha als Winter Kopfbedeckung fur Dienstrange ab Oberst ein reprasentativer Uniformbestandteil in den Streitkraften Zwischenzeitlich ab dem Jahre 1994 in den Russischen Streitkraften nicht mehr verwendet wurde sie jedoch zum Winter 2005 wieder eingefuhrt Im Deutschen wird sie manchmal ungenau als Kosakenmutze oder Kaukasische Mutze bezeichnet In Russland wurde historisch auch eine verkurzte Form der Papacha namens Kubanka getragen Inhaltsverzeichnis 1 Stoff Form und Funktion 2 Verbreitung 3 Geschichte 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseStoff Form und Funktion Bearbeiten nbsp Der georgische Dichter Wascha Pschawela um 1905 mit Langhaar Papacha Die Papacha wird aus Fellen des Hausschafes seltener der Hausziege regional verbreiteter Rassen genaht Je nach Rasse kann sie aus Fellen mit Kurzhaarwolle z B Fettschwanzschaf oder mit Langhaarwolle z B Kaukasisches Wollschaf Angoraziege seltener Kaschmirziege bestehen Als besonders edles Material gilt der Persianer das Fell des Karakullamms Papachi sind entsprechend den Schaf oder Lammfellfarben hauptsachlich schwarz oder weiss seltener grau silbrig oder braun Andere Pelzarten werden nur sehr selten verwendet nbsp Nordkaukasier mit Papacha und Kapuzenumhang im 19 Jahrhundert Meist ist eine Papacha zylinderformig manchmal ist der obere Rand quer flach zusammengenaht oder aber kegelstumpfformig wobei die Oberseite ebenfalls aus Fell besteht Ofter ist der Deckel auch aus anderen Materialien wie Filz Baumwolle usw gearbeitet Wesentlich seltener sind halbkugelahnliche Formen die meist aus Langhaarfellen genaht werden Viele Langhaar Papachi tschetschenisch mangal kui genannt haben allerdings ebenfalls eine zylindrische Grundform Die Papacha bietet nicht nur in den kalten Gebirgsgegenden einen guten Kalteschutz sie schutzt sogar im Sommer vor einem Hitzestau Die Ohren bleiben jedoch weitgehend ungeschutzt auch ist sie nicht sehr windfest Bei starker Kalte oder starkem Wind wurde deshalb in einigen Regionen Kaukasiens ein Kapuzenumhang Baschlik aus Leder oder aus nach innen gedrehtem Fell daruber gelegt dessen lange Enden wie ein Schal getragen oder um die Papacha gebunden werden konnen Die Papacha sollte nicht mit den Pelzmutzen umliegender Grossregionen verwechselt werden In den nordlichen Waldgebieten trugen die Menschen z B die Tataren oder die Bewohner des Zarentums Russland oder Polen Litauens traditionell eher grossere oder hohere Mutzen aus Zobelfell Nerzfell und anderen Wildtierpelzen nicht aus Schaf oder Ziegenfell Diese werden nicht als Papacha bezeichnet sondern haben andere Namen in Russland zum Beispiel Bojarenmutze oder der chassidische Schtreimel Auch die Karakulmutze die vor allem in Pakistan und Afghanistan oft in Schiffchen Form getragen wird ist keine Papacha Sie definiert sich durch die Fellart nicht durch Form oder Tradition Verbreitung BearbeitenPapachi in verschiedenen Regionen nbsp Ein Turkmene mit hier haufiger Langhaar Papacha regional auch Telpek genannt zwischen 1905 und 1915 Bild des Farbfoto Pioniers Sergei Prokudin Gorski nbsp Ein ins Osmanische Reich ausgewanderter Tscherkesse 1865 mit Papacha und Tschocha Foto der osmanischen Hoffotografen Abdullah Freres nbsp Georgier vor 1916 mit Papacha und Tschocha nbsp Eine bergjudische Grundschulklasse Anfang 20 Jahrhundert in Quba Nord Aserbaidschan Einige Schuler tragen damals populare Kopien von Uniformen der Infanterie der Russischen Armee andere die Papacha nbsp Tscherkessen im Nahen Osten zwischen 1880 und 1900 Foto der Abdullah Freres nbsp Der tschetschenische Aufstandsfuhrer Mansur Uschurma 1737 94 Viele glaubige muslimische Nordkaukasier banden fruher uber die Papacha einen Turban nbsp Amurkosaken ca 1900 darunter zwei mit Papacha nbsp Persische Bauern und Beamte mit Papacha nbsp Tschetschenischer Kampfer 1995 mit Papacha Mangal Kui und Tschocha nbsp Nordwestgeorgische Mingrelier 1865 in Mingrelien mit traditionellen Kopfbedeckungen nbsp In die USA eingewanderte Kosaken ca 1921 nbsp Ein Dagestaner 1904 mit Papacha und Tschocha Foto von Prokudin Gorski nbsp Armenisch nationale Freischarler Fedaijin oder Fedais in den 1890er Jahren mit der Flagge der Daschnaken Koloriertes Foto nbsp Angehorige der kurdisch turkischen Hamidiye Miliz 1901 die Hauptfeinde der armenischen Fedais nbsp Eroberung der dagestanischen Ortschaft Salta 1847 wahrend des Kaukasuskrieges 1817 1864 Gemalde von Franz Roubaud Links kosakische Angreifer rechts awarische Verteidiger nbsp Der ossetische Nationalschriftsteller Kosta Chetagurow 1859 1906 mit Papacha und Tschocha nbsp Der aus Tabris Iranisch Aserbaidschan stammende Revolutionar der Iranischen Verfassungsrevolution 1905 11 Sattar Khan mit Papacha nbsp Kleine Abchasen mit abchasischer Flagge mit Papacha und Tschocha Die Papacha ist heute eine typisch kaukasische und kosakische Kopfbedeckung und ist Teil der traditionellen Mannertracht der Volker Nordkaukasiens Tscherkessen Osseten Tschetschenen Awaren u v a der meisten Regionen Georgiens und Aserbaidschans auch vieler Bewohner des Kleinen Kaukasus Sie ist bis nach Ostanatolien Iranisch Aserbaidschan und in einigen weiteren Gebirgsregionen Anatoliens und des Iran verbreitet Im 19 Jahrhundert trugen unter der Dynastie der Kadscharen auch viele Angehorige der persischen Oberschicht Papachi aus Persianerfell Auch im Osmanischen Reich und der nachfolgenden Turkei waren Papachi besonders unter reformwilligen Politikern und in Teilen der Bevolkerung Ende des 19 Anfang des 20 Jahrhunderts beliebt In Georgien werden sie noch in nordostgeorgischen Gebirgsregionen Pschawi Chewsuretien Mtiuleti Tuschetien allgemein getragen in nordwestlichen Regionen Swanetien Mingrelien Abchasien sind daneben andere Kopfbedeckungen traditionell in Gebrauch Mit der Expansion der Kosaken im 16 19 Jahrhundert besonders nach Sud Sibirien und in den Fernen Osten Primorje Gebiet am Amur und Ussuri verbreiteten sich Papachi auch in diese Regionen Obwohl einige Volker wie die Tscherkessen Georgier Aserbaidschaner Turkmenen hier neben Papaha auch Telpek genannt und Kosaken die Papacha als Teil ihrer Nationaltracht empfinden sind Papachi tatsachlich nicht nur an einzelne Volker oder Religionsgemeinschaften gebunden nbsp Trocknende Papachni in Nordost GeorgienTypisch nordkaukasisch georgisch und kosakisch ist eine Kombination aus Weichleder Stiefeln Papacha und Tschocha bei den Kosaken tscherkeska genannt einem traditionellen Filzmantel der seit der Einfuhrung des Schiesspulvers in dieser Region etwa Anfang des 17 Jahrhunderts um kleine Brusttaschen fur Pulverladungen spater fur Patronen erganzt wurde Bei Kalte wurde daruber ein zweiter Mantel aus Schaffell angezogen die Burka georgisch ნაბადი nabadi Die Kombination aus weichen Stiefeln Papacha Baschlik Tschocha und Burka ist bei sehr wechselhaften Witterungsverhaltnissen und auch bei haufigen kriegerischen Auseinandersetzungen sehr zweckmassig und setzte sich deshalb unter Georgiern Nordkaukasiern und Kosaken allgemein durch 2 Geschichte BearbeitenVorganger und ahnliche Mutzen nbsp Bild eines georgischen Kirchenstifters Ktitor mit Pelzmutze 11 Jahrhundert nbsp Der Herrscher des Krimkhanates Menli I Giray und sein Sohn Mehmed I Giray mit Pelzmutzen Anfang 16 Jahrhundert beim Empfang durch den osmanischen Sultan Bayezid II nbsp Bild aus Adam Olearius Ausfuhrliche Beschreibung der kundbaren Reyse Nach Muscow und Persien Schleswig 1663 nbsp Russische Bojaren im 16 17 Jahrhundert in traditioneller Tracht nbsp Donkosaken 1877 mit hoher Kopfbedeckung nbsp Mittelasiatische Derwische in Festkleidung mit mittelasiatischer Form der Kalpak Ende 19 Jahrhundert nbsp Ein Manaschi Erzahler des kirgisischen Nationalepos Manas mit typisch mittelasiatisch kirgisischer umgestulpter Form der Kalpak mit Krempe hier eine Pelzkrempe nbsp Der ungarische Husar Mihaly Kovats Begrunder der U S Husaren im 18 Jahrhundert mit Kolpag nbsp Mevlevi Sufis bei ihrer Versenkung zum Gedenken an Gott unter Anleitung eines Lehrers 2010 in der Turkei mit der Sikke nbsp Belzer Chassidim mit Kolpik bei ihrem Ritual Rebbe Tish 2006 nbsp Die serbische Folkloregruppe Đoka Pavlovic mit Schaffellmutzen Subara beim Walachentanz aus der Homolje Vlaske igre iz Homolja 3 nbsp Bauer beim Kauf der rumanischen landlichen Pelzmutze Căciulă in den 1930er Jahren in den Regionen Moldau Bukowina und Transsilvanien auch Cusmă genannt was vom ukrainischen Wort fur landliche Pelzmutzen Kutschma kommt 4 Kutschma und Căciulă waren in der Regel aus Schaffell gelegentlich aus hoherwertigem Pelz Pelzmutzen als Kalteschutz haben eine lange Tradition Russische kaukasische und persische Abbildungen des Mittelalters bis in das 16 bis 18 Jahrhundert zeigen oft sehr hohe Wohlhabenheit andeutende Pelzmutzen und andere hutahnliche Formen aus nach innen gedrehtem Pelz mit Krempe die im 19 Jahrhundert seltener werden Die historischen hohen Kopfbedeckungen des russischen Adels die bis zu den Reformen Peters des Grossen verbreitet waren werden deutsch oft Rohrenmutze oder Bojarenmutze genannt In Mittelasien der Turkei und einigen turkisch beherrschten Balkanlandern hiessen sie Kalpak Auf Kalpak die spater auch in anderen europaischen Armeen eingefuhrte Fellmutze ist die Bezeichnung Kolpag bei den ungarischen Husaren zuruckzufuhren Im 18 und 19 Jahrhundert wurde die vorher grossere Kalpak der Turkei der kaukasischen Papacha zunehmend ahnlicher Auch wenn kalpak ursprunglich eine hohe Mutze bezeichnete und papacha allgemein eine Kopfbedeckung wurden die beiden ursprunglich turksprachigen Namen zunehmend synonym in verschiedenen Sprachen gebraucht Der Name des mittelasiatischen Volkes der Karakalpaken bedeutet Schwarzkalpaken In der Turkei heisst die Mutze eher kalpak nur in Ostanatolien ist der Name papacha verbreitet Der Name des ostanatolischen Turkmenenstammes der Karapapaken bedeutet Schwarzpapachen Die mystische Stromung im Islam der Sufismus Derwische unterteilt sich in viele verschiedene Schulen die manchmal an den charakteristischen Kopfbedeckungen zu erkennen sind Bekannt sind im Westen die Mevlevi Sufis fur ihre sehr hohe Filzmutze Auch die osteuropaisch judischen Mystiker die Chassidim unterteilen sich in verschiedene Schulen die auch verschiedene Mutzen tragen Neben dem erwahnten Schtreimel tragen einige Schulen auch den hoheren Spodik der generell schwarz ist und der Papacha ahnelt andere den ebenfalls hoheren Kolpik der immer braun schwarz ist und seinen Namen von der mittelasiatischen Kalpak hat Wie erwahnt bestehen diese aber ebenso wie Bojarenmutzen nicht aus Schaf oder Ziegenfell sie sind den Papachi nur ahnlich Der Papacha ahnliche Mutzen aus Schaf und Ziegenpelz gab es auch in Sudosteuropa Balkan sie waren hier im Unterschied zu Kaukasien und angrenzenden Regionen vorwiegend auf viehzuchtende Nomaden und auf Hirten beschrankt die viele Schafe und Ziegen besassen Bauern Stadtbewohner Adelige und Beamte trugen in osmanischer Zeit seltener Schaf oder Ziegenpelzmutzen eher den Turban oder den Fes und andere Mutzen Dagegen war die Papacha in Kaukasien verbreitet Dies hat soziale Ursachen in Sudosteuropa wie auch in Sudeuropa bildeten hauptberufliche Schaf und Ziegenzuchter einen eigenen Berufsstand In Teilen des Balkans gehorten sie meist zur romanischsprachigen Minderheit der Walachen Demgegenuber waren die Menschen in Hochgebirgen Europas und Asiens traditionell Halbnomaden beziehungsweise lebten in Transhumanz das heisst die Mehrheit der Bevolkerung kaukasischer Gebirgsdorfer zogen bis zum Verbot der Tradition in sowjetischer Zeit mit den Tieren im Winter auf Winterweiden im Flachland Bauern und Hirten waren also keine getrennten Gruppen sondern kamen aus denselben Familien Fellmutzen waren deshalb in Kaukasien allgemeiner verbreitet wahrend sie auf dem Balkan in Anatolien und Persien eher von Hirten und Nomaden seltener von Bauern oder anderen getragen wurden Erst im 19 und 20 Jahrhundert wurde die Papacha zuerst in der russischen Armee dann auch in der osmanischen und persischen ein Teil der Uniform einzelner Armeeeinheiten und hoher Offiziere Auch wurde sie in dieser Zeit im zivilen Leben Mode und wurde selbst in der Oberschicht bis hin zu den Herrschern haufig getragen Uniform Papachi und Mode Papachi nbsp Saporoger Kosaken schreiben 1676 dem turkischen Sultan einen Schmahbrief Populares Gemalde von Ilja Repin Historisch korrekt die damals sehr unterschiedlichen Kopfbedeckungen der Kosaken auch einige Papachi nbsp Persische Gendarmerie auf Seite der Konstitutionellen Revolution 1911 Alle mit Papacha nbsp Offiziere der Persischen Kosakenbrigade 1909 nbsp Der Schah von Persien Mozaffar ad Din etwa 1902 mit seinem Gefolge nbsp Russische und osmanische Befehlshaber der Kaukasusfront im Ersten Weltkrieg mit Papacha oder Kalpak nbsp Kosak in Alexandropol heute Armenien in Uniform nbsp Der letzte russische Kaiser Nikolaus II mit Familie und Kosaken 1916 mit Kosakenuniform nbsp Kinder des Bakuer Olmillionars Musa Nagiew 1887 nbsp Die sowjetischen Generale Wassili Tschuikow und Kusma Gurow gest 1943 in Stalingrad mit Papachi als Privileg fur Generale ausserhalb der Kavallerie und der Kosakeneinheiten Die Untergebenen tragen dagegen die Uschanka mit Ohrenklappen Die Kosaken ubernahmen im Laufe ihrer Geschichte erst allmahlich einen Kleidungsstil der dem der Kaukasier und einiger Steppennomaden ahnelt oder gleicht Die beiden fruhesten regionalen Gruppierungen die Saporoger Kosaken die ukrainische Dialekte sprechen und die russischen Dialekt sprechenden Donkosaken entstanden seit dem 14 Jahrhundert aus entlaufenen Leibeigenen Zu ihnen gesellten sich immer wieder einzelne Steppennomaden und andere Nachbarn Obwohl diese Kosaken oft in gegenseitige kriegerische Scharmutzel Raububerfalle und Vergeltungskriege mit ihren Nachbarn den Polen Krimtataren Osmanen Nogaiern und Tscherkessen verwickelt waren gab es dabei wechselnde Koalitionen und immer wieder benachbarte Stamme die sich den Kosaken anschlossen zum Beispiel Tuhaj Bej und Kosaken die sich mit ihren Nachbarn zusammentaten beispielsweise den Pylyp Orlyk Spatere kosakische Siedlungsgebiete Kosakenheere entstanden meist aus Donkosaken nur die Kuban und Asowkosaken aus den Saporoger Kosaken An der Bildung der nordostkaukasischen Terekkosaken waren viele Nordkaukasier beteiligt oft Osseten 5 Dadurch ahnelte die Kosakentracht zunehmend der kaukasischen und steppennomadischen Im 19 Jahrhundert wurden Papacha und Tschocha auch Baschlik und Burka bei den kaukasischen Kosaken zur vorgeschriebenen Uniform 6 Sie wurde auch von einigen regularen berittenen Kosakendivisionen innerhalb der russischen Armee getragen ausserhalb der Kavallerie war sie nur hochsten Generalen vorbehalten 7 Im Zweiten Weltkrieg wurde diese Uniformordnung auch in der Sowjetarmee wieder eingefuhrt 8 allerdings umfasste sie nicht mehr so viele Kosakeneinheiten Dadurch angeregt wurde nicht nur die Papacha sondern die gesamte aus Georgien und Nordkaukasien stammende Uniform aus Papacha und Tschocha in der russischen Zivilbevolkerung und auch uber Russlands Grenzen hinaus beliebt Die Uniformen der Persischen Kosakenbrigade und der kurdisch turkischen paramilitarischen Hamidiye Miliz ahmten die Uniform der kaukasischen Kosaken nach obwohl die Gasiren genannten Brusttaschen fur Schiesspulverladungen in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts durch die Weiterentwicklung der Schusswaffentechnik ihre militarische Funktion verloren hatten und nur noch als Schmuck dienten Die persischen Kosaken waren trotz ihres Namens meist keine russisch ukrainischen Kosaken sondern Einheimische die sich an den Kosakeneinheiten Russlands orientierten nbsp Ataturk 1918 mit Kalpak oder Papacha die er 1925 mit dem Hutgesetz verbot Im Laufe des 20 Jahrhunderts wurde die Papacha seltener In der Turkei wurde sie vom Staatsgrunder Ataturk zusammen mit anderen traditionellen Kopfbedeckungen durch das Hutgesetz 1925 verboten Das Gesetz gilt bis heute es wird jedoch nicht mehr so strikt durchgesetzt trotzdem ist die Papacha oder Kalpak in der Turkei nur sehr selten zu sehen nbsp Reza Schah Pahlavi mit Pahlavi Mutze In Persien seit 1935 offiziell Iran ist sie in eher landlichen nordwestlichen Gebirgsregionen noch teilweise in Gebrauch Der 1925 zum Schah ausgerufene Reza Schah Pahlavi zeigte sich lange Zeit ebenfalls mit der Papacha spater bevorzugte er eine Mischung aus Papacha Schirmmutze und Zylinder die Pahlavi Mutze persisch کلاه پهلوی kalah pahlavi oder kolah pahlavi genannt wurde Sie wurde 1928 durch eine Verordnung zur vorgeschriebenen Kopfbedeckung fur alle Parlamentsabgeordneten Minister und hohen Beamten Im Jahr darauf wurde sie daruber hinaus per Gesetz zur vorgeschriebenen Kopfbedeckung fur alle Angestellten im Staatsdienst ausser schiitischen Geistlichen die weiter den Turban trugen und alle Schuler und Studenten an staatlichen Schulen und Hochschulen Rezas Sohn und Nachfolger Mohammed Reza Schah schaffte die Verordnung und das Gesetz wieder ab heute tragt sie dort niemand mehr In der Zeit der Sowjetunion wurde die Papacha unter Kosaken selten Weil die meisten Kosaken im Russischen Burgerkrieg auf Seite der Weissen Armee gegen die Bolschewiki gekampft hatten wurde den Kosaken in der Sowjetzeit der Status eines eigenen Volkes aberkannt sie galten jetzt als Russen oder Ukrainer Einige von ihnen wurden verbannt verfolgt oder weggesiedelt dafur wurden Russen und Ukrainer in den Kosakengebieten angesiedelt ihre Traditionen galten als konterrevolutionar Die Verfolgungen liessen mit dem Zweiten Weltkrieg nach als zwar eine Minderheit mit der deutschen Wehrmacht und SS kollaborierte die Mehrheit hingegen loyal in der Roten Armee kampfte Die meisten militarischen Kosakenverbande und Traditionsvereine entstanden jedoch erst nach dem Untergang der Sowjetunion neu Heute tragt man die Kosakenuniform haufig wieder zu festlichen und militarischen Anlassen Sprachen und Kulturen der kaukasischen Volker wurden dagegen von der sowjetischen Nationalitatenpolitik seit der Phase der Korenisazija starker gefordert weshalb die Papacha in den Landern Kaukasiens heute noch am haufigsten zu sehen ist Sie wird zwar nicht mehr so allgemein getragen wie noch vor hundert Jahren ist aber in landlichen Gebirgsgegenden bei alteren Menschen oder als Teil der bewusst getragenen Nationaltracht noch oft zu sehen Vom 19 Jahrhundert bis zur ersten Halfte des 20 Jahrhunderts war die Papacha auch in der Zivilbevolkerung Russlands bzw der Sowjetunion beliebt Ab 1940 fuhrte dagegen erst die Sowjetarmee und dann auch die Miliz d h die Polizei die praktischere Uschanka mit Ohrenklappen deutsch oft Schapka genannt was russisch aber einfach nur Mutze heisst flachendeckend als winterliche Kopfbedeckung ein die sich dadurch auch in der Bevolkerung verbreitete Seit dem Zweiten Weltkrieg wurde die Papacha ausserhalb Kaukasiens und der Kosakenverbande weitgehend von der Uschanka verdrangt Literatur BearbeitenArtikel der Grossen Sowjetischen Enzyklopadie englische Ubersetzung Amjad M Jaimoukha The Chechens a handbook New York 2005 englisch E N Studenezkaja Die Kleidung der Volker Nordkaukasiens im 18 20 Jh Aus der wissenschaftlichen Zeitschrift Nauka 1 Teil Mannerkleidung im 18 erste Halfte 19 Jh 3 Teil Mannerkleidung Ende 19 Anfang 20 Jh 1989 russisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Papachi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Video aserbaidschanischer Tanzer mit Papacha Papaq und Tschocha die die Lesginka einen traditionellen Tanz Kaukasiens tanzen Touristische Seite zur Papacha der TurkmenenEinzelnachweise Bearbeiten Artikel Papacha in der Grossen Sowjetischen Enzyklopadie BSE 3 Auflage 1969 1978 russisch http vorlage gse test 1 3D086725 2a 3D 2b 3DPapacha Angaben dieses Absatzes vgl Amjad M Jaimoukha The Chechens a handbook New York 2005 S 147 englisch Die Region Homolje um Zagubica war fruher vorwiegend von walachischen Hirten bewohnt deshalb auch die Dominanz von Schaffellen in der Tracht Repertoire der Gruppe Video des Tanzes Sammlung rumanischer Worterbucheintrage zur Herkunft und Verbreitung des regionalen Wortes Cusmă Robert Wixman The Peoples of the USSR New York 1984 S 52 Vgl z B Brix Die Kaiserlich Russische Armee in ihrem Bestande ihrer Organisation Ausrustung und Starke im Kriege und Frieden Berlin Posen 1863 S 37 Vgl die militarisch verbindlichen Angaben in Generalfeldmarschall Miljutin u a Kleines Taschennachschlagewerk fur russische Offiziere St Petersburg 1856 S 916 russisch Letzter Absatz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Papacha amp oldid 238409216