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Otto Merkt 26 Juli 1877 in Kempten Allgau 23 Marz 1951 ebenda war ein deutscher Kommunalpolitiker und Heimatforscher Er war 23 Jahre lang von 1919 bis 1942 Burgermeister von Kempten und 25 Jahre lang Prasident des Kreistags Schwaben und Neuburg bzw des Bezirksverbands Schwaben Auf ihn geht die Einrichtung des Amtes des Heimatpflegers zuruck Otto Merkt gezeichnet von dem Kemptener Architekten und Maler Andor Akos Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ausbildung erste kommunalpolitische Tatigkeiten und weitere Interessen 1 2 Burgermeister und Kreistagsprasident Weimarer Republik 1 2 1 Konflikte mit dem Arbeiter und Soldatenrat 1 2 2 Wahl zum Burgermeister und Kreistagsvorsitzenden 1 2 3 Wirtschafts und Kulturpolitik 1 3 Burgermeister und Kreistagsprasident Zeit des Nationalsozialismus 1 3 1 Anfangliche Kampfe um Merkt SA contra NSDAP 1 3 2 Politik im Nationalsozialismus 1 3 3 Merkts Entlassung 1942 1 4 Nach dem Zweiten Weltkrieg 2 Wirken 2 1 Heimatpflege 2 2 Kommunalpolitik 2 3 Wahlen und Parteiansichten 2 4 Judenverfolgung 2 5 Eugenik 3 Forschungslage und Debatte 3 1 Debatte im Jahr 2020 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMerkt wurde am 26 Juli 1877 in der Kemptener Salzstrasse geboren Seine Eltern waren der Bezirkstierarzt Ferdinand Merkt und dessen Frau Emma Ferdinand Merkt war uberzeugtes Mitglied der Altkatholischen Kirche und ein Anhanger des im Allgau traditionell starken Nationalliberalismus Zu dieser Herkunft hat sich Merkt immer wieder bekannt sie hat ihn stark gepragt 1 2 Ausbildung erste kommunalpolitische Tatigkeiten und weitere Interessen Bearbeiten nbsp Titelblatt der Promotionsarbeit von Otto Merkt Nachdruck von 1904 Merkt besuchte das Humanistische Gymnasium in Kempten heute Carl von Linde Gymnasium Kempten ging nach dem Abitur als Einjahrig Freiwilliger zum Militar und nahm dann 1897 an der Universitat Munchen ein Studium der Rechtswissenschaft auf Nach zwei Semestern an der Berliner Universitat und der Universitat Erlangen legte er 1900 seine erste Prufung fur den hoheren Justiz und Verwaltungsdienst ab und promovierte 1903 in Erlangen uber die kommunale Selbstverwaltung 1904 folgte der so genannte Staatskonkurs das zweite juristische Staatsexamen Mit zwei Semestern Sozial und Handelswissenschaften in Frankfurt am Main schloss er seine Ausbildung ab 1906 begann Merkt seine kommunalpolitische Laufbahn in Mallersdorf wo er Bezirksamtsassessor und Amtsanwalt war 1909 wurde er von den Fraktionen der Liberalen und des Zentrums als Rechtskundiger Rat in den Magistrat der Stadt Munchen gewahlt In dieser Funktion erstattete er unter anderem dem Deutschen Stadtetag 1911 einen Bericht uber die Neueinteilung der Reichstagswahlkreise Im Mai 1914 fand seine Wahl zum Zweiten Burgermeister von Munchen statt dabei erhielt er zusatzlich auch die Stimmen der sozialdemokratischen Fraktion Zwar blieb er bis 1917 in seinem Munchner Burgermeisteramt konnte es jedoch kaum ausuben weil er im Ersten Weltkrieg von August 1914 bis Anfang 1918 als Hauptmann an der Westfront diente Er wurde dort mehrmals verwundet Nach einem Lazarettaufenthalt war er noch einige Monate Offizier im Grenzschutz in Scheidegg und bereitete dann seine Ruckkehr nach Kempten vor 1 2 Bereits nach seinem Abitur war Merkt 1896 Mitglied der erst drei Jahre zuvor gegrundeten Ferialverbindung Algovia geworden einer Vereinigung von aus Kempten stammenden Akademikern die den latinisierten Namen des Allgaus als Bezeichnung fuhrt 3 4 Wahrend des Studiums schloss er sich zudem 1896 der Burschenschaft Apollo Munchen dann 1898 der Munchener Burschenschaft Arminia Rhenania an 5 die ihre historischen Wurzeln ebenfalls im Allgau hatte 1 Wahrend uber seine Aktivitaten in der Burschenschaft nichts weiter bekannt ist spielte die Algovia Mitgliedschaft in Merkts weiterem Lebensweg eine grosse Rolle Er wurde nach dem ersten Staatsexamen 1901 Philistersekretar der Verbindung leitete also die Organisation der nicht mehr aktiv studierenden Mitglieder und blieb dies bis zu seinem Tod 3 Die Algovia entwickelte sich unter Merkts Leitung zu einem wichtigen Reservoir fur die Besetzung kommunalpolitischer Amter und Posten in Kempten und blieb dies nicht nur in der Weimarer Republik sondern auch in der Zeit des Nationalsozialismus und in der Bundesrepublik Deutschland 6 Zahlreiche Briefe von Algoven an ihren Philistersekretar der in der Verbindung den Bierspitz Ekkehard fuhrte sind erhalten es existiert eine empirische Untersuchung solcher an Merkt gerichteter Briefe aus dem Zweiten Weltkrieg 7 Zudem engagierte sich Merkt fruhzeitig in der Heimatbewegung Er gehorte zum Kreis um den Kaufbeurer Pionier dieser Bewegung Kurat Christian Frank und begann seit 1903 alle erreichbare Literatur uber das Allgau zu sammeln In der von ihm herausgegebenen Schriftenreihe Neuere Allgauer Literatur die in zahlreichen Folgen von 1911 bis 1949 erschien bibliografierte und besprach er alle von ihm gefundenen Schriften zum Thema Allgau Unter anderem versuchte er in der 1914 erschienenen Folge die Nordgrenze des Allgaus autoritativ festzulegen im Anschluss an Franz Ludwig von Baumanns Geschichte des Allgaus Noch heute gilt diese Grenzziehung als Referenzpunkt fur die raumliche Konstruktion der Region Allgau 8 Schliesslich war Merkt sehr aktiv in der Altkatholischen Kirche vor allem in den so genannten Jungmannschaften die besonders von dem altkatholischen Pfarrer in Kempten und spateren Bischof Erwin Kreuzer gefordert wurden Merkt wurde spater auch Mitglied der Synode und Synodalrichter dieser Kirche 9 Burgermeister und Kreistagsprasident Weimarer Republik Bearbeiten Konflikte mit dem Arbeiter und Soldatenrat Bearbeiten nbsp Otto Merkt als Redner bei der Eroffnung des Stadtbads 1932 Am 2 Dezember 1918 wurde Merkt von dem 36 kopfigen nationalliberal dominierten aber auch funf sozialdemokratische Vertreter aufweisenden Kollegium der Gemeindebevollmachtigten einstimmig zum Ersten Burgermeister von Kempten gewahlt Am 6 Februar 1919 trat er sein Amt an Das Gemeindekollegium versuchte mit der Wahl des Verwaltungsfachmanns Merkt ein Machtzentrum gegen den Einfluss des vier Wochen zuvor gebildeten Kemptener Arbeiter und Soldatenrates zu schaffen Damit hatte es Erfolg Bereits in der ersten Sitzung unter Merkts Leitung beschloss der Magistrat keine Vertreter des Arbeiter und Soldatenrats mehr zu den Magistratssitzungen einzuladen und damit von der bisher geubten Praxis abzuweichen 10 Am 7 April 1919 rief jedoch der Arbeiter und Soldatenrat unter Fuhrung von Wilhelm Deffner MSPD und Adolf Schmidt USPD spater KPD die kurzlebige Kemptener Raterepublik nach Munchner Vorbild aus und verlangte von Merkt und der Stadtverwaltung sich den Anordnungen der Revolutionsregierung zu fugen Merkt blieb im Amt und empfahl der Verwaltung den Anweisungen Folge zu leisten soweit sie mit dem Diensteid vereinbar seien Drei Tage spater wurde Merkt verhaftet konnte aber umgehend entkommen Schon am 14 April wurde die Raterepublik wieder aufgehoben am folgenden Tag verlangte Merkt von der Regierung Hoffmann in Bamberg zur Wiederherstellung der Ordnung Truppen zu senden Am 12 13 Mai traf das Freikorps Schwaben in Kempten ein und nahm umgehend sieben Vertreter des Arbeiter und Soldatenrats fest 11 Wahl zum Burgermeister und Kreistagsvorsitzenden Bearbeiten Im Juni 1919 fand die erste Direktwahl des Kemptener Burgermeisters statt Hier rief der Vereinigte Burgerverein eine neugeschaffene Sammlung der konservativ liberalen Parteien unter Einschluss der DDP und der BVP zur Wahl Merkts auf Die MSPD hatte zu spat von der vorgezogenen Wahl erfahren um einen eigenen Kandidaten zu stellen so entschied sie sich dafur Merkt ebenfalls zu unterstutzen Dieser erhielt eine uberwaltigende Mehrheit fur eine zehnjahrige Amtszeit Da 1924 fur Gemeinden uber 3000 Einwohner die Direktwahl des Burgermeisters abgeschafft wurde war eine Wiederwahl nicht erforderlich Seit 1928 fuhrte Merkt den Titel eines Oberburgermeisters 1929 machte der Kemptener Stadtrat einstimmig von der Moglichkeit Gebrauch ihn zum Burgermeister auf Lebenszeit zu bestimmen 12 13 Bei der Wahl zum Kreistag Schwaben und Neuburg 1919 kandidierte Merkt auf der Liste der DDP Der Kemptener Stadtrat hatte Wert darauf gelegt dass der Burgermeister in dem neuen schwabisch bayerischen Gremium vertreten war wie Merkts Vorganger Adolf Horchler in dem fruheren Landrath Merkt der sein Burgermeisteramt als uberparteilich ansah und deshalb Distanz zu den Parteien hielt benotigte eine Parteiliste Daher trat er nicht dem Ortsverband sondern lediglich dem Kreisverband der DDP als Einzelmitglied bei und konnte es so vermeiden in Kempten als Parteimitglied zu erscheinen 14 Obwohl die DDP nur drei von 30 Sitzen in dem Gremium erhielt wurde Merkt zum Kreistagsvorsitzenden gewahlt wohl wegen seines Rufs als unpolitischer Verwaltungsfachmann wie Albert Thurner meint 15 Er behielt diesen Posten bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs wenn auch der Name die Funktionen und die Zusammensetzung des Gremiums sich in dieser Zeit erheblich anderten 1927 trat Merkt aus der DDP aus mit deren linksliberaler Politik ihn nie viel verbunden hatte Fur die Kreistagswahl nahm er das Angebot des Bayerischen Bauern und Mittelstandsbunds BBB an der ihm zugesichert hatte er konne parteilos bleiben 16 Wirtschafts und Kulturpolitik Bearbeiten Merkt betrieb eine gezielte Stadtentwicklungspolitik Wie er spater selbst schrieb schien ihm dazu vor allem Bauernpolitik erforderlich er versuchte Kempten zum Zentrum des agrarisch und vor allem durch die Milchwirtschaft gepragten Allgaus zu machen zum Mittelpunkt auf theoretischem Gebiete hinsichtlich der Organisation der Herstellung und des Absatzes 17 So verfasste er unmittelbar nach Aufhebung der Zwangsbewirtschaftung nach dem Ersten Weltkrieg 1921 eine Denkschrift zur Errichtung einer Allgauer Butter und Kaseborse gehorte zu deren Grundern und ubernahm selbst den ehrenamtlichen Vorsitz Diese Institution die seit 1923 im Kemptener Kornhaus residierte sollte durch statistische Erfassung der Geschaftsvorgange Markttransparenz schaffen und notierte auf dieser Basis spater auch Preiskorridore wirkte also marktregulierend Als Stadtoberhaupt ubte Merkt auch Einfluss im Milchwirtschaftsverband Allgau aus und war an der Grundung weiterer milchwirtschaftlicher Institutionen beteiligt so 1929 des Bayerischen Schutzmarkenverbands fur Butter und Kase und der Suddeutschen Markenbutter Tonnen GmbH Auch das zweite Standbein der Allgauer Landwirtschaft die Viehzucht versuchte er durch den Bau einer Tierzuchthalle am Bahnhof in Kempten 1928 zu starken 18 19 20 Eine weitere wirtschaftspolitische Aktivitat war bereits 1919 die Grundung des Allgauer Uberlandwerks zur Stromversorgung gemeinsam mit dem Mit Algoven Karl Bohm 21 Ferner war Merkt stark in der Wohnungsbaupolitik engagiert und ubernahm selbst den Vorsitz im Aufsichtsrat der 1919 entstandenen Gemeinnutzigen Baugenossenschaft GmbH 22 In diesem Zusammenhang stand auch sein Einsatz fur eine Eingemeindung der angrenzenden seit 1818 selbststandigen Gemeinden Sankt Mang und St Lorenz Er war damit zwar nicht erfolgreich die Eingliederung geschah erst mit der Gebietsreform in Bayern in den 1970er Jahren konnte aber immerhin die Flache der Stadt Kempten in der Zeit der Weimarer Republik ausdehnen 23 Merkts Heimatideologie hatte in dieser Zeit auch erhebliche kulturpolitische Konsequenzen fur die Stadt und insbesondere den Kreis Schwaben und Neuburg Seit 1920 fuhrte Merkt den Vorsitz des Historischen Vereins Allgau er war massgeblich am Ausbau und der Neuausrichtung des Kemptener Heimatmuseums beteiligt 1924 war er treibende Kraft bei der Grundung des Schwabischen Museumsverbands eines Zusammenschlusses schwabischer Heimatmuseen Vor allem aber gelang es ihm nach zahen Verhandlungen die Heimatpflege zu institutionalisieren 1930 bewilligte der Kreis Schwaben und Neuburg erstmals eine nebenamtliche Stelle fur einen Kreisheimatpfleger die mit einem Bekannten Merkts aus der Heimatschutzbewegung dem Obergunzburger Geistlichen Bartholomaus Eberl besetzt wurde 24 25 26 Sowohl die wirtschafts als auch die kulturpolitischen Aktivitaten Merkts spiegelten zugleich seine Sympathien fur die Idee eines Landes Grossschwaben das zumindest das gesamte Allgau einschliesslich seines wurttembergischen Teils das wurttembergische Oberschwaben die zu Oberbayern zahlenden Bezirke Landsberg am Lech und Schongau sowie Vorarlberg umfassen sollte So umfasste das Gebiet der Allgauer Butter und Kaseborse auch ganz Oberschwaben und der Museumsverband nahm auch wurttembergische Mitglieder auf ferner war Merkt an der Grundung eines Wirtschaftsverbands Schwaben Vorarlberg beteiligt Zu einer territorialen Erweiterung kam es jedoch zunachst nicht 27 28 Burgermeister und Kreistagsprasident Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Anfangliche Kampfe um Merkt SA contra NSDAP Bearbeiten nbsp Braune Gestalten nach der Machtergreifung 1933 Burgermeister Otto Merkt mit Zylinderhut auf dem Haupt und rechts daneben der spatere Burgermeister Anton Brandle auf dem Konigsplatz in Kempten dieser hiess 1942 bis 1945 Platz des Fuhrers Nach der Reichstagswahl Marz 1933 geriet Merkt in eine heftige Auseinandersetzung zwischen der SA insbesondere deren Sonderbeauftragten fur Schwaben Hermann Ritter von Schopf und der Parteiorganisation der NSDAP speziell dem Gauleiter Karl Wahl aus der Merkt und Wahl nach einigen Wochen siegreich hervorgingen Die Auseinandersetzung begann unmittelbar nach der Machtubernahme der NSDAP im Land Bayern am 9 Marz 1933 Sie stand im Zusammenhang mit dem bayernweiten Konflikt zwischen Ernst Rohm der NSDAP Parteiorganisation und den ebenfalls von der NSDAP besetzten staatlichen Stellen um die Kompetenzen der SA Sonderbeauftragten 29 Am 9 Marz hissten SA Einheiten in Kempten wie in Munchen und vielen anderen Stadten die Hakenkreuzfahne am Kemptener Rathaus Merkt hielt dies fur eine Rechtsverletzung da eine Parteiflagge an einem Staatsgebaude angebracht wurde 30 Er wollte zunachst die Polizei und dann die Reichswehr einschalten mit deren Kemptener Kommandeur Eduard Dietl er gute Beziehungen pflegte Beide lehnten ein Einschreiten jedoch ab Am folgenden Tag nahm die Polizei auf Anweisung des kommissarischen Innenministers Adolf Wagner in ganz Bayern samtliche Anfuhrer des Reichsbanners Schwarz Rot Gold in Schutzhaft darunter auch den Kemptener SPD Stadtrat Albert Wehr Der Bezirksamtsvorstand Paul Jager liess Wehr jedoch wieder frei da bei einer Hausdurchsuchung nichts Verdachtiges gefunden worden sei und Wehr ein durchaus anstandiger Mann sei Dass Merkt dies zugelassen hatte trug ihm zunachst eine Ruge aus dem Innenministerium ein auf die er mit einem Beschwerdebrief an den neuen bayerischen Reichsstatthalter Franz Ritter von Epp reagierte darin berief er sich auf den ehemaligen Lindauer Oberburgermeister Ludwig Siebert Mitglied der NSDAP seit 1931 und mittlerweile Staatskommissar fur das bayerische Finanzministerium und auf Oskar Esser den Fuhrer der NSDAP Fraktion im Kemptener Stadtrat als Zeugen seiner nationalen Gesinnung Am 11 Marz stellten jedoch SA Manner den Burgermeister in seiner Wohnung unter Hausarrest Merkt wurde auf Anordnung Wagners beurlaubt Nun schaltete sich ein alter Bekannter Merkts ein namlich Hermann Esser der Sohn Oskar Essers NSDAP Mitglied seit 1919 und Grundungsmitglied der NSDAP Ortsgruppe Kempten der mittlerweile bayerischer Landtagsprasident geworden war Auf dessen Intervention wurde Merkt nach wenigen Stunden wieder in sein Amt eingesetzt 31 Mit Unterstutzung machtiger Freunde aus der NSDAP schien sich Merkt zunachst gegen die Ubergriffe Schopfs und der SA durchgesetzt zu haben Oskar Esser verurteilte offentlich das Vorgehen der SA und entschuldigte sich bei Merkt im Namen der NSDAP In der lokalen Parteiorganisation und in der SA rumorte es jedoch weiterhin Verschiedene Inhaber von Partei und SA Amtern wurden ausgewechselt Merkt selbst bekannte sich am Tag von Potsdam offentlich zur nationalen Revolution und zur absoluten Loyalitat gegenuber der NSDAP und Hitler Am 3 April teilte er Epp brieflich seinen Wunsch mit der NSDAP beizutreten Am folgenden Tag verfasste er ein Schreiben an den Kemptener Stadtrat und informierte ihn uber diesen Antrag zudem traf er sich mit der ortlichen NSDAP und SS Fuhrung Freilich stellte sich schnell heraus dass Schopf seine Kampagne gegen Merkt noch nicht aufgegeben hatte 32 Am 5 April wurde Merkt mit dem Vorwurf konfrontiert sich an Geschaften der Stadtischen Sparkasse personlich bereichert zu haben und auf Befehl Schopfs erneut beurlaubt An diesem Tag fand auch die letzte Sitzung des Kreistags statt der nach dem Vorlaufigen Gesetz zur Gleichschaltung der Lander mit dem Reich aufgelost wurde Merkt als Kreistagsprasident fuhr nach Augsburg und verkundete die Auflosung spater wurde er dort verhaftet und kam ins Gefangnis Am 10 April gelang es ihm einen Brief an verschiedene hohe Funktionare unter anderem Ludwig Siebert zu senden 33 Moglicherweise spielte dabei die Vermittlung des altkatholischen Geistlichen Erwin Kreuzer eine Rolle jedenfalls gab dieser 1953 an er habe massgebliche Leute auf diesen Missgriff aufmerksam machen konnen 34 Auch Eduard Dietl scheint sich fur Merkt eingesetzt zu haben Prompt sorgten jedenfalls Siebert und Hermann Esser am 11 April fur seine Freilassung Gleich darauf unterschrieb Schopf Merkts Beitrittsantrag zur NSDAP am nachsten Tag auch Siebert der unmittelbar vor seiner Ernennung zum bayerischen Ministerprasidenten stand Damit war Merkt NSDAP Mitglied Siebert erklarte dem Innenminister dem Gauleiter und dem SA Sonderbeauftragten Merkt sei unbedingt vertrauenswurdig und verlangte ihn fur die NSDAP auf die neue Kandidatenliste fur den gleichgeschalteten Kreistag zu setzen Danach ordnete er die Wiedereinsetzung Merkts als Burgermeister an die am 15 April in einem feierlichen Akt vollzogen wurde 35 Merkt wurde in die Liste der NSDAP fur den neuen Kreistag aufgenommen und am 12 Mai einstimmig erneut zum Kreistagsprasidenten gewahlt Den Kreistag 1938 in Bezirksverband umbenannt leitete er ununterbrochen bis ins Jahr 1944 36 Ende April beantragte Merkt beim Kemptener Stadtrat zudem Hermann Esser zum Ehrenburger Kemptens zu machen Beim Festakt zur Verleihung der Ehrenburgerwurde am 27 Mai trat Merkt in SA Uniform auf und wurdigte Esser als Wegbereiter der nationalsozialistischen Bewegung im Allgau 37 Damit war der Konflikt jedoch noch nicht beendet Schopf versuchte Ende Juni 1933 eine offentliche Demonstration von SA Leuten gegen Merkt in Kempten zu organisieren Dabei hatte er nunmehr jedoch nicht nur die Stadtratsfraktion der NSDAP und den Gauleiter gegen sich sondern auch den Kreisleiter der NSDAP in Kempten Stadt Anton Brandle der im April noch gegen Merkt intrigiert hatte Dieser verbot die Demonstration und kritisierte Schopf in einem Rundbrief an die Spitzen der Staatsverwaltung der NSDAP und der SA aufs scharfste Wer gegen diesen Staat Revolution inszeniert ist Rebell und wird als solcher behandelt Merkt selbst wandte sich in derselben Sache ebenfalls personlich an Siebert der Gauleiter Wahl verlangte die Abberufung Schopfs und der Kreistag schloss sich dem unter Merkts Vorsitz an 38 Der Konflikt beschaftigte in der Folge sogar den Ministerrat des Landes Bayern Epp und Siebert nahmen den Fall Merkt zum Anlass der SA schwerste Storung der Staatsautoritat und Erschutterung der Ruhe und Ordnung vorzuwerfen 39 Das Ergebnis des ganzen Affentheaters wie es ein anonym bleibendes NSDAP Mitglied in einem Brief an Siebert nannte 40 war ein vorlaufiger Kompromiss Schopf blieb bis Februar 1934 im Amt hatte aber an Macht verloren Brandle wurde aus der SA ausgeschlossen und erst nach dem Rohm Putsch wieder aufgenommen blieb aber Kreisleiter der NSDAP Die Stellung Merkts und Wahls war deutlich gestarkt und blieb in den nachsten Jahren unangefochten Insbesondere hatte sich gezeigt dass Merkt auf den Einsatz hoher Funktionare bauen konnte Brandle war angeschlagen und liess Merkt in der Folge viel Freiraum in der Kommunalpolitik Merkt bedankte sich fur seine Unterstutzung indem er Brandle als Reichstagskandidaten der NSDAP vorschlug 41 Politik im Nationalsozialismus Bearbeiten Nach den uberstandenen Kampfen von 1933 entwickelte sich zwischen dem Oberburgermeister und Kreistagsvorsitzenden Merkt und dem Gauleiter und ab 1934 Regierungsprasidenten von Schwaben Karl Wahl ein Vertrauensverhaltnis 42 das einige Jahre lang erhalten blieb Ein Politikfeld auf dem beide eng kooperierten war die Wohnungsbaupolitik fur die Merkt auch den Nationalsozialisten als Fachmann galt und die der NSDAP aus ideologischen Grunden am Herzen lag Merkt ermoglichte die Fortsetzung des Kleinsiedlungsbaus in Kempten indem er den Bau zunachst einer Karl Wahl Siedlung und spater einer Ludwig Siebert Siedlung genehmigte Im Marz 1936 grundeten Wahl und Merkt gemeinsam eine Kreishilfe fur Wohnungsbau im Gau Schwaben GmbH mit Sitz in Augsburg deren Aufsichtsratsvorsitzender Wahl wurde wahrend Merkt als stellvertretender Vorsitzender die eigentliche Leitung ubernahm 43 Vor allem aber fanden sich Merkt und Wahl in den Konflikten um die Selbststandigkeit und Bedeutung Bayerisch Schwabens und des Gaus Schwaben auf derselben Seite wieder Der bayerische Innenminister und Gauleiter von Munchen Oberbayern Adolf Wagner beabsichtigte namlich Schwaben an den Gau Munchen Oberbayern anzugliedern Dies alarmierte den Grossschwaben Anhanger Merkt und den Gauleiter Wahl Merkt verfasste 1934 1935 fur den Kreistag in enger Absprache mit Wahl eine Denkschrift die nie veroffentlicht wurde aber unter den Namen schwarzes Buch und schwarze Denkschrift ziemlich bekannt wurde Die Denkschrift verlangte eine Neubildung eines Reichsgaus Schwaben der nicht weniger als das Bodenseegebiet Wurttemberg bis zum Kamm der Schwabischen Alb das Donautal das ganze Ries Schongau Landsberg und den Ammersee umfassen sollte Wichtigstes Argument war neben der okonomischen Verflechtung die stammliche Einheit also ein tribalistisches Kriterium Merkt und Wahl konnten sich mit ihren Wunschen nicht durchsetzen es gelang ihnen jedoch oberbayerische Expansionsabsichten zu verhindern 44 Spatere Versuche Vorarlberg nach dem Anschluss Osterreichs 1938 erneut fur Schwaben zu vereinnahmen scheiterten ebenfalls nur das Kleinwalsertal wurde dem Gau angegliedert 45 Merkt gelang es zudem weitgehend die Zentralrolle Kemptens als Bauernstadt im Allgau zu erhalten und weiter zu starken So konnte er den gleichgeschalteten Nachfolger der Allgauer Butter und Kaseborse und des Schutzmarkenverbandes den Milch und Fettwirtschaftsverband Allgau in Kempten halten und eine Zentralisierung der Milchwirtschaft in Munchen verhindern 46 Dabei konnte er auf kulturpolitische Initiativen wie ein Erstes Allgauer Bauernthing im November 1934 setzen bei dem er als Gastgeber eine vielbeachtete Rede zum Bundnis von Stadt und Bauern hielt das wahrhaftig im Sinne des Fuhrers sei 47 Wahrend die Berufung auf die Heimatideologie sowie auf die grundsatzliche nationalsozialistische Auffassung von Blut und Boden 48 bei den territorialen Neuordnungsversuchen nur begrenzte Erfolge verzeichnen konnte setzten sich diese Merkt schen Argumente bei der Kulturpolitik des Kreises bzw Bezirksverbands weitgehend durch Der nationalsozialistische Kreistag wandelte die Stelle des Heimatpflegers 1934 in eine hauptamtliche Position um und berief zudem 1935 einen zusatzlichen Assistenten der 1937 zum zweiten Gauheimatpfleger ernannt wurde Alfred Weitnauer 1940 kam sogar noch eine dritte Stelle hinzu Ludwig Ohlenroth sollte sich mit schwabischer Vor und Fruhgeschichte befassen Merkts Entlassung 1942 Bearbeiten Die Zeit der einigermassen fruchtbaren Kooperation zwischen Merkt als Oberburgermeister und Kreistagsprasident und den Parteiorganisationen der NSDAP dauerte etwa bis Kriegsbeginn also bis 1939 49 Danach zeigte sich Merkt zunehmend desillusioniert was die Realitaten des Dritten Reichs anging und auch Wahl der machtigste Mann auf der NSDAP Seite legte keinen grossen Wert mehr auf eine Zusammenarbeit mit Merkt Entscheidend fur den Bruch wurde eine Debatte uber die Eingemeindung der selbststandigen Gemeinde Sankt Mang nach Kempten Merkt hatte bereits mehrfach Versuche in diese Richtung unternommen war aber auf den heftigen Widerstand des Kreisbauernfuhrers Georg Schadler gestossen Zudem hatte er fur die Stadt Kempten Grund aus einem so genannten Erbhof angekauft den er fur den Wohnungsbau verwenden wollte Schadler warf ihm deshalb einen Verstoss gegen das Reichserbhofgesetz vor das Merkt ohnehin als hinderlich fur die Stadterweiterung ansah Es kam so weit dass Merkt Schadler wegen verleumderischer Vorwurfe vor dem Gaugericht der NSDAP in Augsburg verklagte Wahl der nicht nur Gauleiter der NSDAP sondern seit 1934 in Personalunion auch Regierungsprasident von Schwaben war ergriff in diesem Streit schliesslich die Partei Schadlers Er entliess Merkt an dessen 65 Geburtstag dem 26 Juli 1942 nach 23 Jahren Amtszeit mit allen Ehren und mit einem personlichen Danktelegramm aus dem Amt des Oberburgermeisters und begrundete dies mit dem Erreichen der Altersgrenze Merkt wurde durch Anton Brandle ersetzt seit 1933 Kreisleiter der NSDAP in Kempten Stadt Sein Amt als Prasident des Bezirksverbands behielt Merkt bis zum Kriegsende 50 51 52 53 Nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Die amerikanische Militarregierung setzte Merkt am 24 Mai 1945 als kommissarischen Oberburgermeister Kemptens ein Sie folgte dabei einem Vorschlag dreier ortlicher Honoratioren Heinrich Zolch Alfred Weitnauer Karl Hoefelmayr jedoch aufgrund seiner NSDAP Mitgliedschaft nicht ohne Bedenken Vermutlich spielte dabei eine Rolle dass das Amt des Landrats bereits Merkts altem Gegenspieler Adolf Schmidt ubertragen worden war und Merkt als Gegengewicht zu Schmidt vorgesehen war Merkt versuchte die ihm bekannten erfahrenen Verwaltungskrafte 54 im Amt zu halten stiess damit aber auf den Widerstand der Amerikaner So stellte er einen Beirat als vorlaufigen Stadtrat zusammen der jedoch bereits bei der ersten Sitzung durch den Ausschluss aller NSDAP Mitglieder zusammenbrach Am 21 Juli entliess die Militarregierung Merkt stellte ihn unter Arrest und verbrachte ihn dann vorubergehend in das Internierungslager Garmisch Partenkirchen In den Jahren 1946 bis 1948 durchlief Merkt ein Spruchkammerverfahren bei der Spruchkammer Kempten Stadt aus dem er als Entlasteter hervorging 55 56 Nach dem Abschluss des Entnazifizierungsverfahrens ubernahm Merkt kein kommunalpolitisches Amt mehr Er gehorte aber zu den wichtigsten Unterstutzern der Uberparteilichen Liste auch Rathauspartei genannt die bei den Stadtratswahlen 1948 einen Uberraschungserfolg erzielte und starkste Fraktion vor der CSU wurde In der Uberparteilichen Liste waren vor allem Personen vertreten die sich als unpolitische Fachleute betrachteten und haufig schon in der Weimarer Republik oder im Nationalsozialismus aktiv gewesen waren 57 Zudem erhielt er 1949 erneut den Aufsichtsratsvorsitz in der wiedergegrundeten Gemeinnutzigen Baugenossenschaft GmbH Kempten Merkt starb am Karfreitag dem 23 Marz 1951 in seiner Geburtsstadt und wurde auf seinen Wunsch im Wald im Holzlers Tobel in der Nahe des Burgus Ahegg bei Buchenberg beigesetzt Wirken BearbeitenHeimatpflege Bearbeiten Merkt war zeitlebens nicht nur Kommunalpolitiker sondern auch ehrenamtlich in der Heimatpflege engagiert Er gehorte zu den profiliertesten Vertretern der Heimatschutzbewegung in Bayerisch Schwaben Insbesondere das Allgau und Kemptens Zentralstellung in dieser Region lagen ihm am Herzen Bereits seit 1903 sammelte Merkt alle erreichbare Literatur uber das Allgau und publizierte seine Sammelergebnisse von 1911 bis 1949 haufig mit Rezensionen von seiner Hand in der Schriftenreihe Neuere Allgauer Literatur Seit 1920 hatte er den Vorsitz des Historischen Vereins Allgau inne der heute den Namen Heimatverein Kempten tragt In funfzigjahriger Arbeit verankerte er den Landschaftsnamen Allgau wieder im Bewusstsein der Bevolkerung Unter anderem sorgte er dafur dass seine Heimatstadt den amtlichen Namenszusatz Allgau bekam Merkt erfand erstmals in Deutschland das Amt des Heimatpflegers Ein Kreisheimatpfleger fur den Kreis Schwaben und Neuburg sollte die Aufgabe haben fur die Seele des schwabischen Menschen zu sorgen damit sie schwabisch werde und bleibe 58 Er solle vom Volk von den Vorfahren von den Bauern ausgehen um dem Volk von den Vorfahren um dem Volk um Stadt und Land Schwabenart zu zeigen Wir kampfen nicht gegen Munchen aber wir wollen dass unser Bayerland altbayerische und frankische pfalzische und schwabische Stammeseigenart achte Bei der Landbevolkerung herrscht fur die Pflege des Heimatgedankens viel Verstandnis Bei dem Arbeiter in der Stadt ist die seelische Not beinahe noch grosser weil er entwurzelt und seine Arbeitskraft Gegenstand kapitalistischen Kaufs ist Mag der Arbeiter auch kaum Zeit haben fur solche Dinge man soll sie ihm doch nicht vorenthalten Bei ihm ist die Sehnsucht nach Heimat und Verbundenheit mit der Heimat am grossten Im Oktober 1929 bewilligte der Kreistag schliesslich auf Merkts wiederholtes Drangen hin eine Stelle fur einen nebenamtlichen Kreisheimatpfleger die ab 1 Januar 1930 mit dem katholischen Geistlichen Bartholomaus Eberl besetzt wurde Der nationalsozialistische Kreistag wandelte diese Stelle 1934 in eine hauptamtliche Position um und berief zudem 1935 einen zusatzlichen Assistenten der 1937 zum zweiten Gauheimatpfleger ernannt wurde Alfred Weitnauer 1940 kam sogar noch eine dritte Stelle hinzu Ludwig Ohlenroth sollte sich mit schwabischer Vor und Fruhgeschichte befassen Merkt erforschte vor allem die historischen Statten des Allgaus Etwa 1 300 Gedenktafeln an Gebauden und ungefahr 800 Gedenksteine an historischen Statten im ganzen Allgau hat er zum allergrossten Teil privat anfertigen und aufstellen lassen Kritiker meinen jedoch Merkt habe auch zahlreiche Abrisse denkmalwurdiger Bauten zu verantworten Insbesondere setzte er sich gegen heftigen Protest von Heimatpflegern vielen Denkmalpflegern und dem Landesamt fur Denkmalpflege fur die teilweise Uberbauung des Gelandes der romischen Siedlung Cambodunum ein Der Charakter von Merkt wird als zornisch und dickschadelig beschrieben Merkt konnte mit existierenden Bauwerken nichts anfangen So war er fur den Abriss der altesten Kapelle der Stadt der Keckkapelle um eine urbane Infrastruktur besser einleiten zu konnen Im Fall der Keckkapelle ging es um eine Verbreiterung der heutigen Bundesstrasse 19 Das nachtragliche Anbringen von Erinnerungstafeln habe daher nicht selten nur eine Alibifunktion gehabt Merkt hat trotz seiner Heimatforschung kaum eine Kirche besichtigt um sich die Kunstdenkmaler in ihr anzusehen 59 Er beschaftigte sich insbesondere mit der Geschichte der Burgen Burgstalle Schanzen Letzen und ahnlicher historischer Statten des Allgaus Merkts Interesse galt daher dem Nachforschen nicht mehr erkennbarer alter Bausubstanz Merkt grundete aus seinem Privatvermogen mehrere Stiftungen die heute noch tatig sind Der Markt Buchenberg verwaltet eine kleine Stiftung von Otto Merkt von der jahrlich Hauptschuler der 9 Klasse fur besondere Leistungen einen Preis erhalten konnen Im heutigen Stadtarchiv Kempten fruher altes Zollamt befindet sich Die Sammlung Merkt die Dokumente von Merkt enthalt Kommunalpolitik Bearbeiten nbsp Dr Merkt Wohnhof in Kempten von der Merktstrasse aus gesehenBis heute wirkt das stadtische Entwicklungskonzept Merkts weiter Zielstrebig baute er Kempten zur Hauptstadt des Allgaus aus Otto Merkt erreichte es 1935 dass Kempten zur kreisfreien Stadt Stadtkreis erhoben wurde was die Stadt bis heute ist Das Allgauer Uberlandwerk die Allgauhalle Tierzuchthalle die Allgauer Butter und Kaseborse weitere milchwirtschaftliche Einrichtungen das Freibad in Kempten die Regotisierung des alten Rathauses die Ansiedlung von Schulen und Behorden und die Planung des Mittleren Rings sind einige seiner Leistungen Das politische Testament von Merkt war mehrere Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg wesentlicher Bestandteil von stadtebaulichen infrastrukturellen und kulturellen Entscheidungsfindungen Wahlen und Parteiansichten Bearbeiten Merkt versuchte nach der Machtubernahme der NSDAP mit allen Mitteln Stadtoberhaupt seiner Geburtsstadt zu bleiben Bis zu seinem Eintritt in die NSDAP soll ihm diese wenig sympathisch gewesen sein In seinem Spruchkammerverfahren 1946 1947 bezeichnete er sich als alten Demokraten und gab an er habe vor 1933 demokratische Parteien gewahlt Wahrend der NS Zeit habe er nicht fur Hitler gestimmt ausser bei der Volksabstimmung nach der Wiedereingliederung des Saarlands und unmittelbar nach der Rheinlandbesetzung Bei anderen Wahlen und Abstimmungen habe er unter dem Vorwand einen Sonntagsausflug zu machen einen Stimmschein fur eine benachbarte Gemeinde beantragt damit seine Verweigerung nicht entdeckt werde 30 In einem Brief an den Lindauer Burgermeister Ludwig Siebert schrieb er 1933 er habe bislang vertreten dass ein Stadtoberhaupt parteilos zu sein habe um uber den Parteien zu stehen Nun hingegen musse sich jeder nationale Mann der einzig verbleibenden Partei anschliessen National aber bin ich und war ich so lange ich lebe 60 Im Spruchkammerverfahren sagte Otto Merkt ferner aus er habe das Parteiabzeichen nur im Beisein von Parteiobrigkeit getragen die Anbringung eines Sturmerkasten am Rathaus nicht genehmigt frisch getrauten Eheleuten nicht wie von der Partei vorgesehen Mein Kampf ausgehandigt eine Benennung von Kemptener Strassen nach Ludwig Siebert und Karl Wahl abgelehnt und sei jeden Sonntag in aller Offentlichkeit in die altkatholische Kirche gegangen 60 Alfred Weitnauer meint in einer Biografie Merkts dieser habe versucht sich mit Lippenbekenntnissen in seinem Burgermeisteramt zu halten 61 Judenverfolgung Bearbeiten Siehe auch Judische Gemeinde Kempten Allgau Aufgrund seines Umfeldes teilte Merkt nicht die auferlegten Ansichten der Nationalsozialisten hinsichtlich der Judenverfolgung Ein enges Verhaltnis pflegte er mit dem judischen Bankier Sigmund Ullmann eine wichtige Person der heutigen Allgauer Volksbank Kempten Sonthofen Merkt machte Ullmann bis 1929 zum Stadtrat von Kempten in der NS Zeit besuchte Merkt diesen regelmassig in seiner Wohnung 60 Merkt vereinbarte mit der Kemptener Israelitischen Gemeinde die Ubernahme des Judischen Friedhofs in Kempten und liess eine dichte Hecke pflanzen damit die teilweise mit hebraischen Inschriften versehenen Grabsteine nicht mehr zu sehen waren Nach den Novemberpogromen erhielt Merkt die Kultgerate aus dem Betsaal der Juden und versteckte sie im Rathaus Bei einer Wohnungsdurchsuchung bei Ullmann wurden weitere heilige Gegenstande gefunden die zur Versteigerung an eine Leihanstalt ubergeben wurden Der Oberburgermeister loste die Ritualsachen ab und ubergab sie an den Pfleger des Museums zur Aufbewahrung 60 1942 erhielt der bereits 88 jahrige Ullmann die Nachricht demnachst in ein Konzentrationslager deportiert zu werden Merkt gab spater an er habe mit der Gestapo in Augsburg telefoniert und darum gebeten den alten Mann zu verschonen Dem Kriegstagebuch des Rathauses 1939 bis 1943 zufolge war er am Fernverkehrsbahnhof in Hegge Ortsteil von Waltenhofen bei der Deportierung anwesend Es sei ein menschliches Drama gewesen das er leider nicht habe verhindern konnen 60 62 Beim Spruchkammerverfahren trat der judische Burger Kemptens und Uberlebende von Theresienstadt Bruno Kohn als Entlastungszeuge auf Nach der Erinnerung seiner Tochter hat deren Mutter einmal gesehen wie Merkts Haushalterin Marie einen recht ansehnlichen Geldbetrag in Kohns Briefkasten geworfen habe Bruno Kohn schrieb Merkt hat in einer Zeit in welcher die Juden Kemptens hilf und rechtlos waren nichts unversucht gelassen deren Los im Rahmen der ihm damals zur Verfugung stehenden geringen Moglichkeiten zu erleichtern Als einer der wenigen noch uberlebenden Juden Kemptens fuhle ich mich verpflichtet ihm fur seine vornehme und menschliche Haltung meinen tiefsten Dank auszusprechen Ohne der Entscheidung der Spruchkammer vorgreifen zu wollen spreche ich den aufrichtigen Wunsch aus dass Merkt in seinen Bemuhungen um eine Rehabilitierung Recht und Gerechtigkeit widerfahren moge 60 Eugenik Bearbeiten Der Kreis Neuburg und Schwaben trug uber den Landesfursorgeverband die Kosten von Unterhalt und Betreuung der Heil und Pflegeanstalten in Irsee Kaufbeuren und Gunzburg Um die kritische Finanzlage des Kreises auszugleichen verfiel Merkt als Kreistagsprasident auf die Idee eine Sterilisierung sogenannter erbkranker Personen zu fordern die unter psychischen Krankheiten litten Bereits am 2 Dezember 1930 brachte er dies in eine Kreistagssitzung ein 63 Er sagte damals Wir alle wissen dass gewohnheitsmassige und unverbesserliche Verbrecher dass Geisteskranke dass korperlich Kranke insbesondere Syphilitiker und Tuberkulose sic Kinder erzeugen erzeugen mussen die gleich ihnen belastet sind gleich ihnen der Allgemeinheit zum Opfer sic fallen mussen Ware es nicht richtig dafur zu sorgen dass solche Menschen nicht zur Welt kommen d h dass diejenigen die so sind unschadlich gemacht werden durch Unfruchtbarmachung 64 Zugleich bat Merkt Valentin Faltlhauser den neuen Direktor der Heil und Pflegeanstalt Kaufbeuren um ein Gutachten Dieser stimmte mit Merkt darin uberein dass es um die moglichste Ausschaltung schlechten Erbgutes gehen musse obwohl er finanzielle Begrundungen fur derartige Massnahmen ablehnte Zugleich verwies er auf praktische Probleme die jedoch nicht davon abhalten sollten mit Energie das Problem weiter zu verfolgen 65 Im Kreistag erzielte Merkt mit diesem Vorstoss zunachst ein geteiltes Echo Wahrend einige Mitglieder sich sehr reserviert gegenuber derartigen eugenischen Forderungen zeigten stimmten andere Merkt zu so die SPD Abgeordneten Karl Wernthaler und Otto Berger und der BVP Abgeordnete und Fussener Burgermeister Michael Samer Merkt warb weiter fur seine Idee sowohl im Kreistag als auch daruber hinaus Selbst den Bayerischen Kreistagsverband versuchte er zur Unterstutzung eugenischer Massnahmen zu bringen indem er dort im November 1932 ein ausfuhrliches Referat uber Offentliche Fursorge und Unfruchtbarmachung hielt Mit dem politischen Ergebnis war er jedoch unzufrieden Es sei leider bloss eine lauwarme Entschliessung an die Staats und Reichsregierung dabei herausgekommen 66 Merkt hatte durch diese Aktivitaten eine gewisse Prominenz in Kreisen der Rassenhygieniker gewonnen und wurde im Januar 1933 sogar in den Hauptausschuss der Munchener Gesellschaft fur Rassenhygiene gewahlt lehnte das Amt aber wegen seiner zeitlichen Beanspruchung in Kempten ab 67 Mit dem Machtantritt Hitlers sahen Merkt und Faltlhauser neue Chancen fur ihr Projekt einer Sterilisierung von Erbkranken Merkt begrundete sein Vorhaben NSDAP Mitglied zu werden unter anderem damit dass er speziell in Fragen der Rassenhygiene und hinsichtlich der Sterilisation des hoffnungslosen Erbgutes mit dem Programm der Partei ubereinstimme 68 Bereits vor Mai 1933 scheint er sich bei dem neuen Reichsinnenminister Wilhelm Frick dafur eingesetzt zu haben in der ersten Sitzung des neuen von der NSDAP dominierten Kreistags am 10 Mai 1933 berichtete er bereits von einem Briefwechsel mit Berlin der eine gesetzliche Regelung in nachster Zukunft in Aussicht stelle In seinem Rechenschaftsbericht bei dieser Kreistagssitzung warb er erneut fur das Mittel der Sterilisierung gegenuber dem kranken Erbgut Mit dem Gesetz zur Verhutung erbkranken Nachwuchses erhielt Faltlhauser schliesslich freie Hand fur seine Vorhaben der Zwangssterilisierung die vom Kreistag weiterhin unterstutzt wurden unter anderem mit einer zusatzlichen Arztstelle fur erbbiologische Tatigkeiten 69 Faltlhauser wurde ab 1939 einer der Akteure der Aktion T4 der planmassigen Ermordung von psychisch Kranken und Behinderten Nach dem Abbruch der Aktion T4 im Sommer 1941 wurden in der von Faltlhauser geleiteten Kaufbeurer Klinik bis zum Kriegsende zahlreiche weitere Patienten in der dezentralen Euthanasie der Aktion Brandt ermordet Was Merkt daruber wusste und davon hielt lasst sich nach ubereinstimmender Meinung der Forschung nicht erschliessen Er selbst schrieb bereits am 13 Juli 1945 in einer von ihm so genannten Vormerkung offenkundig motiviert durch einen Bericht uber die Kaufbeurer Euthanasiepraxis in der Munchener Zeitung Jedenfalls weiss ich ganz sicher dass diese Dinge mir gegenuber verschwiegen wurden 70 Albert Thurner kommentiert dass dem Bezirksverband und seinem Vorsitzenden Merkt mit Sicherheit die grosse Zahl von Todesfallen in der Heil und Pflegeanstalt bekannt gewesen sein musse zumal bei der letzten Sitzung des Bezirksverbands am 25 Juli 1944 die im Festsaal der Anstalt stattfand auf Antrag Faltlhausers die Errichtung eines Krematoriums genehmigt wurde Er schreibt Sollte der Bezirksverband also wie Merkt es darstellte tatsachlich nichts von den nationalsozialistischen Vernichtungsmassnahmen gewusst haben so allein deshalb weil er davon nichts wissen wollte 71 Gernot Romer meint Merkt sei dennoch nicht leichtfertig mit dem Thema umgegangen Bei Reden zitierte er Mediziner katholische Moraltheologen und Juristen Merkt griff auch Diskussionen auf die in den 1920er Jahren zwischen Wissenschaftlern gefuhrt wurden 30 Forschungslage und Debatte BearbeitenZu Otto Merkts Leben und Handeln gibt es einen umfangreichen Quellenbestand der einerseits aus seinem sehr grossen schriftlichen Nachlass andererseits aus zahlreichen Aktenbestanden in kommunalen Bezirks und Landesarchiven besteht Es existiert bislang aber nur eine einzige Biografie von Alfred Weitnauer bei der es sich um ein Lebensbild aus personlicher Erinnerung handelt 72 Der Nachlass von Merkt im Kemptener Stadtarchiv besteht aus 118 Archivboxen 73 Der Historiker Oded Heilbronner sieht Merkt als Radikalliberalen einer Region die sich vom Allgau bis nach Sudbaden erstreckt Fur diese antiklerikalen und antiultramontanen Radikalliberalen sei Selbstverwaltung zur Bewahrung der Freiheit des Einzelnen und der Gemeinschaft gegenuber dem Staat und der Zentralgewalt eine uberaus beliebte Idee gewesen Im Kaiserreich noch Teil der Nationalliberalen hatten sich in der Endphase der Weimarer Republik nicht wenige der Radikalliberalen der NSDAP angeschlossen Merkt sei ein typisches Beispiel fur diese Kontinuitat so Heilbronner 74 Die Aktivitaten Merkts als Kommunal und Bezirkspolitiker wurden von Herbert Muller zur Burgermeistertatigkeit und Albert Thurner zur Tatigkeit als Kreistagsprasident erforscht Die Tatigkeit Otto Merkts als exemplarischer Vertreter der Heimatschutzbewegung ist in den Beitragen von Martina Steber dokumentiert und analysiert worden Gernot Romer zog einen Vergleich zwischen den Kontrahenten Merkt und Brandle Eine Rezension im Allgauer Geschichtsfreund des Heimatvereins Kempten Teil Merkts Heimatschutzbewegung erachtete Stebers Arbeit als sehr zwingend formuliert und politisierend Stebers Ausarbeitungen lassen eine leicht negative Haltung zu Merkt erkennen auch reduzierte Steber jegliches Heimatmuseum auf eine volkische Einrichtung was einen negativen Beigeschmack erzeugt Es entstanden Heimatmuseen schon wahrend der 1920er Jahre 75 Romers Schriften wurden aufgrund des Vergleiches zwischen zwei regionalen Personlichkeiten als unseriose Schwarz Weiss Kontrastierung mit Merkt als den Guten und Anton Brandle als den Bosen kritisiert 73 Debatte im Jahr 2020 Bearbeiten Allgemein besteht das Problem bei der schwierigen Personlichkeit Merkt aus dem Fehlen einer umfassenden Biografie was auch an der Menge an verschiedensten Nachlassen liegt 73 Diese Problematik zeigte sich erneut im Juni 2020 als der Journalist Ralf Lienert von der Allgauer Zeitung einen Online Vortrag der Historikerin Martina Steber kritisierte Der Vortrag basierte im Kern auf Stebers Arbeit Ethnische Gewissheiten sie zeigte Merkts Uberzeugung von der Rassenhygiene aber auch seine Aussagen zur Notwendigkeit der Verschleppung der Juden Lienert behauptete die Historikerin hatte im Vortrag falsche Fakten genannt und hatte Merkt in die braune Ecke gestellt 76 Nicht nur das Kulturamt der Stadt Kempten widersprach als Organisator des Vortrags den Berichten Lienerts sondern auch das Institut fur Zeitgeschichte sowie Martina Steber 77 78 79 Zeitungsleser bezeichneten Lienerts Zusammenfassung des Vortrags und Kommentar als verkurzte und exkulpierende Berichterstattung Zudem habe Lienert mit keinem Wort etwa ein besprochenes Zitat erwahnt welches die menschenverachtende Sichtweise Merkts auf Behinderte und chronisch Kranke illustriere 80 Ein weiterer Leser merkte zu Lienerts Artikel an dass die von Steber eingeforderte differenzierte Sichtweise auf OB Otto Merkt in Kempten wohl nicht gewunscht ist 81 Auch Markus Naumann ein lokaler Historiker mit Schwerpunkt Nationalsozialismus und seit 2019 Vorsitzender des Heimatvereins Kempten ausserte sich zur Debatte Der Historiker ausserte dass Steber mit ihrem Vortrag in Kempten in ein Wespennest gestochen habe als sie Merkt kritisierte Die Personlichkeit Merkt stehe lokal auf einem unantastbaren Denkmalsockel Zudem mahnte Naumann an dass Merkts Schattenseiten bisher nicht angemessen betrachtet beziehungsweise ins Bewusstsein geruckt wurden Merkt wird von Markus Naumann als hochst erfolgreicher und weitsichtiger Kommunalpolitiker und Heimatforscher differenziert bewertet der Politiker habe sich durchaus judenfreundlich verhalten Auf der anderen Seite sieht Naumann Merkt als einen Vordenker der volkisch nationalistisch denkenden allgau schwabischen Heimatschutzbewegung ein NSDAP Netzwerker und patriarchal autoritar herrschender Oberburgermeister Merkt lag das Fuhrerprinzip naher als die Vorstellungen einer parlamentarischen Demokratie 82 Mehrere Personen ausserten dass fur den Funktionstrager Otto Merkt eine wissenschaftliche Biografie erforderlich sei und dass das Thema auch eine Dissertation hergeben konne Werke BearbeitenDer Begriff der gemeindlichen Selbstverwaltung mit besonderer Berucksichtigung des bayerischen Rechtes Dissertation Kempten 1904 Neuere Allgauer Literatur 1 bis 35 Folge Kempten 1911 1949 Neueinteilung der Reichstagswahlkreise Bericht erstattet dem 3 deutschen Stadtetag zu Posen am 12 September 1911 Lindauer Munchen 1911 Mitteilungen des Statistischen Amts der Stadt Munchen Band 23 Heft 4 Letzen im Allgau In Allgauer Geschichtsfreund 1950 S 1 ff Burgen Schanzen und Galgen im Allgau das Kleine Allgauer Burgenbuch Kosel Verlag Kempten Allgau 1951 zugleich abgedruckt im Allgauer Geschichtsfreund 1951 zusammen mit dem Artikel Letzen im Allgau wiederveroffentlicht unter dem Titel Burgen Schanzen Letzen und Galgen im Allgau das Kleine Allgauer Burgenbuch im Verlag fur Heimatpflege im Heimatbund Allgau Kempten Allgau 1985 Literatur BearbeitenHerbert Muller Parteien oder Verwaltungsvorherrschaft Die Kommunalpolitik der Stadt Kempten Allgau zwischen 1929 und 1953 Schriften der Philosophischen Fakultaten der Universitat Augsburg Nr 35 Historisch sozialwissenschaftliche Reihe zugleich Diss Augsburg 1986 Verlag Ernst Vogel Munchen 1988 ISBN 3 925355 04 9 Herbert Muller Kempten wahrend der Weimarer Republik In Volker Dotterweich u a Hrsg Geschichte der Stadt Kempten Verlag Tobias Dannheimer Kempten 1989 ISBN 3 88881 011 6 S 407 435 Herbert Muller Kempten im Dritten Reich In Volker Dotterweich u a Hrsg Geschichte der Stadt Kempten Verlag Tobias Dannheimer Kempten 1989 ISBN 3 88881 011 6 S 435 448 Herbert Muller Die Zeit nach 1945 In Volker Dotterweich u a Hrsg Geschichte der Stadt Kempten Verlag Tobias Dannheimer Kempten 1989 ISBN 3 88881 011 6 S 449 467 Martina Steber Politik fur eine andere Moderne Kempten Otto Merkt und Heimatpflege in der Stadt In Detlef Schmiechen Ackermann Steffi Kaltenborn Hrsg Stadtgeschichte in der NS Zeit Fallstudien aus Sachsen Anhalt und vergleichende Perspektiven Lit Munster u a 2005 ISBN 3 8258 8822 3 S 92 108 Martina Steber Ethnische Gewissheiten Die Ordnung des Regionalen im bayerischen Schwaben vom Kaiserreich bis zum NS Regime Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2010 ISBN 978 3 525 36847 3 Albert Thurner Der Bezirkstag Schwaben und seine Vorlaufer von 1933 bis 1962 Wissner Augsburg 1999 ISBN 3 89639 196 8 Alfred Weitnauer Burgermeister Merkt Leben und Leistung Verlag fur Heimatpflege im Heimatbund Allgau Kempten Allgau 1967 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Otto Merkt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Bestand Otto Merkt im Katalog der Stadtbibliothek Kempten Karl Linderer Dr Otto Merkt Leben und Werk eines Kampfers fur die Allgauer Milchwirtschaft online PDF Datei 102 kB E K Zelenka Erwin Kreuzer Manner wie wir sie brauchen In Franz Paul Pfister Hrsg im Auftrag des katholischen Bistums der Alt Katholiken Deutschlands Alt katholischer Kalender und Jahrbuch 1953 52 Jahrgang Verlag des Bistums Bonn S 43 45 Online zuganglich uber den Electronic Reading Room der CIA Vorstellung von Ekkehard Otto Merkt auf der Seite der Algovia zuganglich uber archive isEinzelnachweise Bearbeiten a b c Alfred Weitnauer Burgermeister Merkt S 7 10 a b Martina Steber Ethnische Gewissheiten S 227f a b Alfred Weitnauer Burgermeister Merkt S 56f Vorstellung von Ekkehard Otto Merkt auf der Seite der Algovia Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 4 M Q Winter Heidelberg 2000 ISBN 3 8253 1118 X S 88 Herbert Muller Parteien oder Verwaltungsvorherrschaft S 49f 252 254 Clemens Mennicken aber ein Allgau ist es nicht Heimatkonstruktion und Heimaterfahrung Kemptener Soldaten im Zweiten Weltkrieg In Andreas Wirsching Hrsg Nationalsozialismus in Bayerisch Schwaben Ostfildern 2004 S 31 55 Martina Steber Politik fur eine andere Moderne S 96 siehe auch die Karte von Walter Jahn auf der Seite des Heimatbundes Allgau die die Merkt sche Grenzziehung noch heute ausweist E K Zelenka Erwin Kreuzer Manner wie wir sie brauchen S 44 Herbert Muller Kempten wahrend der Weimarer Republik S 409f 427 Herbert Muller Kempten wahrend der Weimarer Republik S 411f Herbert Muller Kempten wahrend der Weimarer Republik S 413 423 428 Herbert Muller Parteien oder Verwaltungsvorherrschaft S 33f Martina Steber Ethnische Gewissheiten S 228 Albert Thurner Der Bezirkstag Schwaben S 25f Martina Steber Ethnische Gewissheiten S 228 Herbert Muller Parteien oder Verwaltungsvorherrschaft S 250 Herbert Muller Parteien oder Verwaltungsvorherrschaft S 249f Martina Steber Politik fur eine andere Moderne S 99f Georg Holzle Geschichte der Suddeutschen Butter und Kase Borse e V online PDF Datei 107 kB Herbert Muller Kempten wahrend der Weimarer Republik S 432 Herbert Muller Parteien oder Verwaltungsvorherrschaft S 251 Herbert Muller Kempten wahrend der Weimarer Republik S 429f Martina Steber Politik fur eine andere Moderne S 94 100 105 Martina Steber Ethnische Gewissheiten S 227ff 235ff 257ff Thurner Der Bezirkstag Schwaben S 30 Steber Ethnische Gewissheiten S 204ff 219 261ff Martina Steber Politik fur eine andere Moderne S 98ff Ortwin Domrose Der NS Staat in Bayern von der Machtergreifung bis zum Rohm Putsch Diss Munchen 1974 S 190f a b c Gernot Romer Wenn Widerstand dann durch Merkt In Gernot Romer Es gibt immer zwei Moglichkeiten Mitkampfer Mitlaufer und Gegner Hitlers am Beispiel Schwabens Wissner Augsburg 2000 ISBN 3 89639 217 4 S 93ff Muller Parteien oder Verwaltungsvorherrschaft S 39f 59 326 Herbert Muller Parteien oder Verwaltungsvorherrschaft S 40f 326 Muller Parteien oder Verwaltungsvorherrschaft S 41 326 Fussnote 27 E K Zelenka Erwin Kreuzer Manner wie wir sie brauchen S 44 Online Memento des Originals vom 23 Januar 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www cia gov Muller Parteien oder Verwaltungsvorherrschaft S 41f 326f Albert Thurner Der Bezirkstag Schwaben S 34ff Muller Parteien oder Verwaltungsvorherrschaft S 42 327 Muller Parteien oder Verwaltungsvorherrschaft S 42f 327 Das Zitat wird von Muller aus einer Abschrift von Brandles Brief im Nachlass Merkt wiedergegeben Ortwin Domrose Der NS Staat in Bayern von der Machtergreifung bis zum Rohm Putsch Diss Munchen 1974 S 194 Ortwin Domrose Der NS Staat in Bayern von der Machtergreifung bis zum Rohm Putsch Diss Munchen 1974 S 194 Muller Parteien oder Verwaltungsvorherrschaft S 42 45 Muller Parteien oder Verwaltungsvorherrschaft S 45 Muller Parteien oder Verwaltungsherrschaft S 268f Steber Ethnische Gewissheiten S 322 328 Steber Ethnische Gewissheiten S 347 Muller Parteien oder Verwaltungsvorherrschaft S 250 Steber Politik fur eine andere Moderne S 99f Vgl Steber Politik fur eine andere Moderne S 92 dort auch das Zitat aus Merkts Rede Zitiert nach Steber Ethnische Gewissheiten S 326 Herbert Muller Parteien oder Verwaltungsvorherrschaft S 267 Herbert Muller Kempten im Dritten Reich S 439ff Klaus Schonhoven Der politische Katholizismus in Bayern unter der NS Herrschaft 1933 1945 In Martin Broszat Hartmut Mehringer Hrsg Bayern in der NS Zeit Die Parteien KPD SPD BVP in Verfolgung und Widerstand Oldenbourg Munchen 1983 ISBN 3 486 42401 7 S 564 Herbert Muller Die Zeit nach 1945 S 459 Albert Thurner Der Bezirkstag Schwaben S 51 Herbert Muller Die Zeit nach 1945 S 449 Herbert Muller Parteien oder Verwaltungsvorherrschaft S 109f Doris Pfister Dokumentation zur Geschichte und Kultur der Juden in Schwaben I 2 Archivfuhrer Augsburg Bezirk Schwaben S 903 Online Herbert Muller Parteien oder Verwaltungsvorherrschaft S 205 231f Albert Thurner Der Bezirkstag Schwaben S 122 Birgit Kata Vorhang auf 400 Jahre Theater in Kempten 1 Auflage LIKIAS Friedberg 2007 ISBN 3 9807628 8 2 S 34 38 a b c d e f Gernot Romer Wenn Widerstand dann durch Merkt In Es gibt immer zwei Moglichkeiten Mitkampfer Mitlaufer und Gegner Hitlers am Beispiel Schwabens Wissner Augsburg 2000 ISBN 3 89639 217 4 S 96f Gernot Romer Wenn Widerstand dann durch Merkt In Es gibt immer zwei Moglichkeiten Mitkampfer Mitlaufer und Gegner Hitlers am Beispiel Schwabens Wissner Augsburg 2000 ISBN 3 89639 217 4 S 97 Kriegstagebuch des Rathauses 1939 bis 1943 In Nachlass Merkt Box IV 17 einsehbar im Stadtarchiv Kempten Albert Thurner Der Bezirkstag Schwaben S 70ff Albert Thurner Der Bezirkstag Schwaben S 70f Thurner zitiert die Niederschrift der 16 Sitzung des II Kreistags 2 Dezember 1930 S 13 Albert Thurner Der Bezirkstag Schwaben S 74 Thurner zitiert nach einem Beitrag von Faltlhauser in der Zeitschrift fur psychische Hygiene Jg 4 1931 S 135 146 In wieweit konnen wir Psychiater nach dem Stande unseres heutigen Wissens eine Sterilisation von geistig Abnormen aus eugenischen Grunden empfehlen Albert Thurner Der Bezirkstag Schwaben S 72f Martina Steber Ethnische Gewissheiten S 241 Albert Thurner Der Bezirkstag Schwaben S 34 Albert Thurner Der Bezirkstag Schwaben S 74 80 Albert Thurner Der Bezirkstag Schwaben S 94 Albert Thurner Der Bezirkstag Schwaben S 93ff Alfred Weitnauer Burgermeister Merkt S 5f a b c Franz Rasso Bock Buchbesprechung In Allgauer Geschichtsfreund Kempten 2011 Nr 111 S 241 244 Oded Heilbronner Das katholisch liberale Anti Milieu in Suddeutschland Achillesferse des deutschen Katholizismus Sudbaden Sudwurttemberg Bayerisch Schwaben In Joachim Kuropka Hrsg Grenzen des katholischen Milieus Stabilitat und Gefahrdung katholischer Milieus in der Endphase der Weimarer Republik und in der NS Zeit Aschendorff Munster 2013 ISBN 978 3 402 13005 6 S 65 128 hier S 85 Franz Rasso Bock 125 Jahre Heimatverein Kempten In Allgauer Geschichtsfreund Kempten 2009 Nr 109 S 14f Ralf Lienert Merkt schutzte judische Burger Allgauer Zeitung Ausgabe Kempten 6 Juni 2020 S 33 Stellungnahme des Kulturamts vom 9 Juni 2020 von Martin Fink M A und Dr Christine Muller Horn auf kempten museum de Kommentar zu NS Geschichtsvortrag Schlampig recherchiert von Ralf Lienert in all in de am 9 Juni 2020 Diskussion um NS Zeit in Kempten entfacht auf all in de Daniela Sauter Matthias Sauter Aufarbeitung ist dringend notig Allgauer Zeitung Ausgabe Kempten 10 Juni 2020 S 29 Gerhard Klein Am Denkmal Merkt gekratzt Allgauer Zeitung Ausgabe Kempten 10 Juni 2020 S 29 In ein Wespennest gestochen Allgauer Zeitung Ausgabe Kempten 15 Juni 2020 S 26 Burger und Oberburgermeister von Kempten Allgau seit 1818 Georg Matthias von Konig 1818 1824 Leonhard Friedrich Schachenmayr 1824 1830 Franz Heinrich Schnitzer 1830 1836 Heinrich Wohrnitz 1836 1842 Karl Karrer 1842 1848 Franz Heinrich Schnitzer 1848 1850 Albert Kummer 1851 1854 Sebastian Arnold 1854 1873 Franz Seraph Korrn 1873 1881 Adolf Horchler 1881 1919 Otto Merkt 1919 1942 Anton Brandle 1942 1945 Otto Merkt 1945 Alfred Weitnauer 1945 Bernhard Stirnweiss 1945 1946 Anton Gotz 1946 1948 Georg Volkhardt 1948 1952 August Fischer 1952 1970 Josef Hoss 1970 1990 Wolfgang Rossmann 1990 1996 Ulrich Netzer 1996 2014 Thomas Kiechle seit 2014 Normdaten Person GND 116903813 lobid OGND AKS LCCN no2009150149 VIAF 268961047 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Merkt OttoALTERNATIVNAMEN EkkehardKURZBESCHREIBUNG deutscher Kommunalpolitiker und HeimatforscherGEBURTSDATUM 26 Juli 1877GEBURTSORT Kempten Allgau STERBEDATUM 23 Marz 1951STERBEORT Kempten Allgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Merkt amp oldid 232463087