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Eine Ferialverbindung oder auch Ferialis Abk F ist eine Korporation die hauptsachlich in einer Stadt ohne Hochschule zu finden ist Die Ferialverbindungen sind eine Eigenheit der osterreichischen Reichshalfte der Donaumonarchie die speziell in den Stadten von Bohmen Mahren und Schlesien vorkamen Ferialverbindungen gibt es auf Mittelschul pennale F wie auch auf Hochschulebene akademische F Totenehrung der F Ostara FreistadtInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Unterschiede des Ferialkreises zur Ferialverbindung 3 Mehrbandtrager 4 Erscheinungsformen 4 1 Ausgewahlte Beispiele 5 Dachverbande 5 1 Freistadter DC 5 2 Verband sudetendeutscher akademischer Heimatverbindungen 5 3 Waidhofener Kartell 5 4 Verband katholischer Ferialverbindungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Ende des 19 Jahrhunderts war gepragt von volkischer im Sinne von nationaler Begeisterung Dies fuhrte zu vielen Vereinsgrundungen welche sich unter anderem die Pflege der national liberalen Idee zu Ziele setzten Die bedeutendsten Gruppierungen waren neben Turn und Gesangvereinen die Studentenverbindungen Die Studentenverbindungen gliederten sich in akademische Vereine Landsmannschaften Burschenschaften Sangerschaften sowie in Corps In den Heimatstadten der Hochschuler und Akademiker wuchs ebenfalls immer mehr das Bedurfnis korporierte Vereine zu grunden welches in Form der Ferialverbindungen verwirklicht wurde Ferialverbindungen wurden von Studenten gegrundet um sich auch wahrend der Semesterferien in der Heimatstadt zu korporativen Veranstaltungen zu treffen Wann und wo die erste Ferialverbindung entstand ist heute nicht mehr feststellbar Insgesamt geht man davon aus dass im Laufe der Zeit knapp 300 Ferialverbindungen gegrundet wurden Die alteste heute noch bestehende Ferialverbindung ist die Ferienkneipe AISARIA mit Sitz in Neustadt a d Aisch Sie wurde 1883 gegrundet Mit uber 90 Bundesbrudern ist sie auch heute noch eine der bedeutendsten Ferialverbindungen im deutschsprachigen Raum Ahnliches gilt fur die 1893 in Kempten Allgau gegrundete Akademische Ferien Vereinigung Algovia mit rund 230 Mitgliedern Die alteste heute noch bestehende Ferialverbindung in Osterreich ist die Akademische Ferialverbindung Ostara mit Sitz in Freistadt Sie wurde zu Ostern 1894 gegrundet Neben der Ostara gibt es in Osterreich noch drei weitere der alten akademischen Ferialverbindungen Die Ferialverbindung deutscher Hochschuler Waldmark in Niederosterreich die Akad Ferialverbindung Lumnichia in Gleisdorf sowie die Ferialverbindung der deutschen Hochschuler von Bielitz Biala Franken aus dem ehemaligen osterreichischen Schlesien Die Franken wurden nach dem Zweiten Weltkrieg aus ihrer Heimatstadt vertrieben Trotz der damit verbundenen Verstreuung ihrer Mitglieder auf die ganze Welt treffen sie sich jedes Jahr zum Stiftungsfest in Salzburg Im Lauf der Zeit entstanden viele Burschenschaften Landsmannschaften etc aus Ferialverbindungen Die alteste von ihnen ist die Akademische Burschenschaft Markomannia Wien zu Deggendorf gegrundet 1860 als Ferialverbindung Olomucia in Olmutz Aufgrund von Ortswechsel oder dem Ausbau des Bildungswesens in der betreffenden Stadt und dem damit verbundenen Zugang zu Gymnasien bzw Universitaten hatte man oftmals die Moglichkeit den Aktivenbetrieb auch wahrend des Semesters weiterzufuhren Unterschiede des Ferialkreises zur Ferialverbindung BearbeitenBei Ferialverbindungen die aus lokalen Philisterien von Studentenverbindungen hervorgegangenen sind handelt es sich haufig um so genannte Ferienkreise oder Ferialkreise Ferienkreise sind ahnlich wie Ferialverbindungen aufgebaut unterscheiden sich aber doch deutlich von der klassischen Ferialverbindung Die Mitglieder eines Ferienkreises sind ebenfalls Mitglieder einer Verbindung am Hochschulort das bedeutet der Ferienkreis besteht aus ortsansassigen Corpsstudenten Burschenschaftern Sangerschaftern CVern etc Ferialverbindungen kennen diese Aufnahme Voraussetzung jedoch nicht Da Ferialverbindungen ihre Mitglieder in der Regel bereits als Maturanten Abiturienten aufnehmen stellen sie den ersten Kontakt zum studentischen Leben dar und mussen daher eine eigene umfassende Unterrichtung ihrer Mitglieder abhalten Ob der Maturant spater zusatzlich am Hochschulort aktiv wird kann dabei nicht vorausgesehen werden Mehrbandtrager BearbeitenAngehorige von Ferialverbindungen konnen wenn sie wollen in der Regel zusatzlich Mitglied einer Verbindung am Studienort werden Dem Betreffenden steht es dabei frei ob er sich fur eine Burschenschaft ein Corps oder eine andere Korporationsform entscheidet Eine Doppelmitgliedschaft ist in den seltensten Fallen problematisch da es im Allgemeinen wegen der Trennung Studienzeit Studienfreie Zeit zu keiner Uberschneidung der Pflichten kommt Erscheinungsformen BearbeitenFerialverbindungen sind in ihrer Erscheinungsform sehr vielfaltig Sie bestehen einerseits sowohl auf Hochschulebene wie auch auf Mittelschulebene Andererseits bestehen verschiedene Wert Fokussierungen wie etwa die Ausrichtung auf Interessen des Vaterlandes des politischen Zionismus oder des katholischen Glaubens Ausgewahlte Beispiele Bearbeiten Deutsch volkische Ferialverbindung Olympia Oberleutensdorf Zionistische Ferialverbindung Zephirah Boskowitz Katholische pennale Ferialverbindung Nordmark zu Hohenau Niederabsdorf Katholische Akademische Ferialverbindung Albertia zu KolnDachverbande BearbeitenFreistadter DC Bearbeiten 1897 1918 Sitz FreistadtDer Delegiertenconvent akademisch deutscher Ferialverbindungen nach seinem Sitz auch Freistadter Delegiertenconvent genannt umfasste viele Ferialverbindungen der Donaumonarchie Der Verband zerfiel 1918 Verband sudetendeutscher akademischer Heimatverbindungen Bearbeiten 1958 1983Der Verband sudetendeutscher akademischer Heimatverbindungen VsaH konstituierte sich 1958 als Nachfolger des 1929 gegrundeten und 1938 aufgelosten Verbandes akademischer Heimatverbindungen Bohmens Der VsaH wurde 1961 korporatives Mitglied im Bund deutscher Studenten und loste sich 1983 auf 1 Waidhofener Kartell Bearbeiten seit 1919 Sitz Waidhofen an der YbbsNach dem Zerfall der Habsburgermonarchie und dem damit verbundenen Ende des Freistadter DC suchte man nach neuen Kontakten zu Ferialverbindungen Es wurde das Waidhofener Kartell unter Fuhrung der F Ostgau in Waidhofen an der Ybbs NO gegrundet Diesem Kartell gehorten ebenfalls die Verbindungen Ostara Freistadt Waldmark Gmund Pollheim Wels und Hochwald Oberplan an Verband katholischer Ferialverbindungen Bearbeiten 1897 unbekannt neubegrundet seit 2012 Sitz KolnFerialverbindungen sind in Deutschland deutlich unbedeutender als in heutigen Osterreich Zurzeit gibt es insgesamt acht Ferialverbindungen in Deutschland davon sechs in Bayern und zwei in Nordrhein Westfalen Ehemalig bestand in Koln die Ferienverbindung Academia gegr 1897 Von dieser ging auch die Initiative zur Grundung des Verbandes katholischer Ferialverbindungen aus Nachdem dieser Vorstoss Anfang des 20 Jahrhunderts keinen grossen Erfolg hatte wurde der Verband 2012 mit der K A FV Albertia zu Koln und dem Katholischen Akademischen Ferienzirkel Bonn wiederbegrundet 2014 kam die K A FV Laurentia Ahrweiler hinzu Literatur BearbeitenFerialverbindung Deutscher Hochschuler Waldmark Hg 100 Jahre Ferialverbindung Deutscher Hochschuler Waldmark 1905 2005 2005 Rudolf Schneider Daniel Huber Hg 100 Jahre Akademische Ferialverbindung Lumnichia zu Gleisdorf Gleisdorf 2000 Karl Hans Strobl Geschichte der Iglauer Ferialverbindung Cimbria in den Jahren 1888 1898 Iglau 1898 Digitalisat auf corpsarchive de PDF 2 1 MB Weblinks BearbeitenFerialverbindung at Ferialstudentische Plattform Verzeichnis von Ferialverbindungen mit Grundungsdaten Farben und Zirkeln Die Geschichte einer Ferialverbindung seit dem Jahr 1894Einzelnachweise Bearbeiten Paulgerhard Gladen Kurt U Bertrams Die sudetendeutschen Studentenverbindungen WJK Verlag Hilden 2011 ISBN 978 3 940891 48 8 S 224 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ferialverbindung amp oldid 229937023