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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Karl Wahl Begriffsklarung aufgefuhrt Karl Wahl 24 September 1892 in Aalen 18 Februar 1981 in Vaterstetten war ein deutscher Politiker NSDAP Gauleiter des Gaues Schwaben wahrend der nationalsozialistischen Herrschaft und SS Obergruppenfuhrer Karl Wahl Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWahl besuchte zwischen 1899 und 1910 die Volksschule und die Berufliche Fortbildungsschule seiner Heimatstadt 1910 nahm er eine Schlosserlehre auf Im gleichen Jahr trat er als Zweijahrig Freiwilliger in der 2 Bayerische Jagerbataillon in Aschaffenburg ein 1911 wechselte er in die Sanitatstruppe und wurde 1912 zum Sanitats Unteroffizier befordert Seit diesem Jahr gehorte er der Heeres Sanitatsschule des II Bayerischen Armee Korps in Landau an Im Ersten Weltkrieg wurde Wahl von August 1914 bis Dezember 1918 als Frontsanitater eingesetzt Im Juli 1917 wurde er zum Sanitats Vizefeldwebel befordert Bis Oktober 1919 war er Leiter der von Friedrich Hessing gegrundeten Hessingschen Anstalt in Goggingen Zuletzt Leiter der chefarztlichen Kanzlei des Garnisonslazaretts Augsburg wurde Wahl im November 1921 aus der Armee verabschiedet Zwischen 1921 und 1933 war er bei der Stadt Augsburg beschaftigt 1921 trat Wahl in die Augsburger Ortsgruppe der NSDAP und in die SA ein Wahrend des Verbots der NSDAP betatigte er sich im Volkisch Sozialen Block nach der Wiederzulassung der Partei trat er der NSDAP am 26 Februar 1925 erneut bei Mitgliedsnummer 9 803 Zwischen 1925 und 1929 war Wahl Ortsgruppenleiter und Kreisleiter der NSDAP in Augsburg und fuhrte die dortige SA Standarte Bei der Landtagswahl im Mai 1928 wurde er ins Parlament gewahlt Am 1 Oktober 1928 wurde er zum Gauleiter fur Schwaben ernannt Im Februar 1931 grundete er die nationalsozialistische Neue National Zeitung Augsburg deren Herausgeber er bis 1945 blieb Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten erhielt Wahl im November 1933 ein Mandat im funktionslosen Reichstag Mit Wirkung vom 1 Juli 1934 erfolgte die Ernennung zum Regierungsprasidenten von Schwaben Im August 1934 wurde Wahl SS Ehrenfuhrer SS Mitgliedsnummer 228 017 im Rang eines SS Gruppenfuhrers Am 2 Februar 1942 fragte Wahl bei Himmler schriftlich an warum er im Gegensatz zu anderen Gauleitern wie Murr Sauckel oder Hildebrandt nicht zum SS Obergruppenfuhrer befordert worden war 1 Nachfragen Himmlers fuhrten zu einem Bericht der SD Hauptaussenstelle Augsburg wonach der Gauleiter die SS nicht bevorzugt fordere und selten in SS Uniform auftrete in Notfallen aber SS Fuhrern eine besondere Unterstutzung zukommen lasse Himmler beschied am 31 Marz 1942 Wahl die ausgebliebene Beforderung sei darauf zuruckzufuhren dass er nicht wie die anderen Gauleiter zugleich Reichsstatthalter sei Den Rang des SS Obergruppenfuhrers erreichte Wahl schliesslich am 1 August 1944 zuvor war er im November 1942 nach der Neuordnung der Reichsverteidigungsbezirke zum Reichsverteidigungskommissar fur den Gau Schwaben ernannt worden Augsburg wurde den amerikanischen Truppen am 28 April 1945 kampflos ubergeben Auf deren Ultimatum zur Ubergabe reagierte die Augsburger Freiheitsbewegung eine Burgerbewegung Wahl sah keine Veranlassung aktiv zu werden er blieb jedoch in der Stadt 2 Am 10 Mai 1945 wurde Wahl in Augsburg von amerikanischen Truppen gefangen genommen Im Vorfeld des Nurnberger Prozesses gegen die Hauptkriegsverbrecher wurde Wahl im Juli 1945 als Zeuge vernommen In der Entnazifizierung wurde Wahl im Dezember 1948 als Hauptschuldiger eingestuft und zu dreieinhalb Jahren Arbeitslager verurteilt wobei allerdings 40 Monate Haft auf die Strafe angerechnet wurden Zudem wurden Vermogens und Sachbesitz eingezogen Nachdem Wahl wegen korperlicher Schwache schon einige Monate im Krankenhaus verbracht hatte wurde er am 23 September 1949 entlassen Der bayerische Kassationshof entschloss sich am 21 September 1951 ihn zum Belasteten aufzubessern 3 Zunachst als Textilvertreter tatig war Wahl von 1958 bis 1968 Leiter der Bibliothek der Firma Messerschmitt AG in Munchen Seine 1954 im Selbstverlag herausgebrachte Autobiografie wurde als die erste eines ehemaligen Gauleiters uberregional beachtet 3 Literatur BearbeitenBernhard Gotto Die Erfindung eines anstandigen Nationalsozialismus Vergangenheitspolitik der schwabischen Verwaltungseliten in der Nachkriegszeit in Peter Fassl Hg Das Kriegsende in Schwaben Wissenschaftliche Tagung der Heimatpflege des Bezirks Schwaben und der Schwabischen Forschungsgesellschaft am 8 9 April 2005 Augsburg 2006 S 263 283 ISBN 3 89639 552 1 Sven Keller Jedes Dorf eine Festung oder ein sanftes Kriegsende in Schwaben Volkssturm Durchhalteterror und die Rolle Gauleiter Wahls in der Kriegsendphase 1945 in Peter Fassl Hg Das Kriegsende in Schwaben Wissenschaftliche Tagung der Heimatpflege des Bezirks Schwaben und der Schwabischen Forschungsgesellschaft am 8 9 April 2005 Augsburg 2006 S 23 54 ISBN 3 89639 552 1 Joachim Lilla Martin Doring Andreas Schulz Statisten in Uniform Die Mitglieder des Reichstags 1933 1945 Ein biographisches Handbuch Unter Einbeziehung der volkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924 Droste Dusseldorf 2004 ISBN 3 7700 5254 4 S 703 f Hermann Weiss Hrsg Biographisches Lexikon zum Dritten Reich S Fischer Frankfurt am Main 1998 ISBN 3 10 091052 4 Frank Raberg Courths Mahler der Bewegung Karl Wahl in Wolfgang Proske Hrsg NS Belastete aus dem ostlichen Wurttemberg Tater Helfer Trittbrettfahrer Band 3 2 durchgesehene Auflage Kugelberg Gerstetten 2014 ISBN 978 3 945893 02 9 S 222 235 Weblinks BearbeitenKarl Wahl in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Karl Wahl in der Parlamentsdatenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte in der Bavariathek Joachim Lilla Wahl Karl In ders Staatsminister leitende Verwaltungsbeamte und NS Funktionstrager in Bayern 1918 bis 1945 Einzelnachweise Bearbeiten Der Schriftwechsel bei Helmut Heiber Hrsg Der ganz normale Wahnsinn unterm Hakenkreuz Triviales und Absonderliches aus den Akten des Dritten Reiches Herbig Munchen 1996 ISBN 3 7766 1968 6 Dokumente 138a b c d Quelle Geschichte der Stadt Augsburg von der Romerzeit bis zur Gegenwart Seite 634 ISBN 3 8062 0283 4 a b Gauleiter Es ist das deutsche Herz In Der Spiegel Nr 52 1954 online Generalkommissare des Oberdonaukreises bis 1837 Regierungsprasidenten von Schwaben Karl Ernst von Gravenreuth Karl Joseph von Drechsel Ludwig Furst zu Oettingen Wallerstein Franz Arnold Linck Carl Albert Leopold von Stengel Anton von Fischer Georg Karl von Welden Ernst von Lerchenfeld Theodor von Zwehl Winfried Hormann von Horbach Wilhelm von Pechmann Joseph von Kopp Wilhelm von Lermann Paul von Praun Heinrich von Spreti Otto Dorn kommissarisch Karl Wahl Konrad Kreisselmeyer Hans Martini Michael Fellner Frank Sieder Rudolf Dorr Ludwig Schmid Karl Michael Scheufele Erwin Lohner Barbara Schretter Siehe auch Oberdonaukreis Schwaben Bayern und Regierung von Schwaben Normdaten Person GND 11862847X lobid OGND AKS VIAF 35249747 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wahl KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP MdR Gauleiter SS ObergruppenfuhrerGEBURTSDATUM 24 September 1892GEBURTSORT AalenSTERBEDATUM 18 Februar 1981STERBEORT Vaterstetten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Wahl amp oldid 237075761